DE1596955B2 - Chemikalienbestaendiges, gut verformbares und entglasungsfestes glas mit niedriger bis mittlerer waermeausdehnung - Google Patents

Chemikalienbestaendiges, gut verformbares und entglasungsfestes glas mit niedriger bis mittlerer waermeausdehnung

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DE1596955B2 DE19671596955 DE1596955A DE1596955B2 DE 1596955 B2 DE1596955 B2 DE 1596955B2 DE 19671596955 DE19671596955 DE 19671596955 DE 1596955 A DE1596955 A DE 1596955A DE 1596955 B2 DE1596955 B2 DE 1596955B2
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein chemikalienbeständiges, gut verformbares und entglasungsfestes Glas mit niedriger bis mittlerer Wärmeausdehnung.
Gläser, die hohe Chemikalienbeständigkeit und einen relativ niedrigen bis mittleren Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweisen, werden dringend für Verpackungsmaterial, wie Flaschen und Ampullen, in der pharmazeutischen Industrie, für Laborgeräte u. dgl. benötigt. Darüber hinaus sollten diese Gläser mit den gebräuchlichen Verfahren auch auf automatischen Glasverarbeitungsmaschinen verformbar sein.
Bisher sind zahlreiche Versuche unternommen worden, Gläser zu entwickeln, die hohe Chemikalienbeständigkeit und gleichzeitig gute Verformungseigenschaften aufweisen. Dabei wurde auch versucht, bekannte Gläser wie Borsilikatgläser und Aluminiumsilikatgläser zu modifizieren. Während derart abgewandelte Borsilikatgläser gute Beständigkeit gegenüber Wasser und Säuren besitzen, sind sie gegenüber Alkali nur wenig beständig. Bei den modifizierten Borsilikatgläsern tritt als weiteres Problem der Verdampfungsverlust auf, der eine Folge der Bildung von leicht flüchtigem Natriumborat ist. Diese Verluste verursachen häufig Schlieren im Glas und Schwächung des Endproduktes. Ein anderer Nachteil dieser Gläser ist ihre Neigung zu entglasen, was ebenfalls zu einer Herabsetzung der Chemikalienbeständigkeit und zur Erhöhung der thermischen Ausdehnung führt. Die bekannten Aluminiumsilikatgläser und Gläser, die größere Mengen Zinnoxid enthalten, sind hergestellt worden, um hohe Chemikalienbeständigkeit zu erzielen, aber die resultierende hohe Liquidustemperatur führt meist zu Schwierigkeiten beim Formen der Gläser.
Man hat gefunden, daß sich die Chemikalienbeständigkeit von Gläsern durch ZrO2 wesentlich verbessern Faßt. Derartige Gläser haben aber hohe Wärmeausdehnungskoeffizienten; ein bekanntes Glas, z.B. das in Gewichtsprozent 64 SiO2, 14;8 ZrO2 und 18,8 Na2O, das sind in Molprozent umgerechnet 71 SiO2, 8 ZrO2 und 20,2 Nr2O, enthält, einen Wärmeausdehnungskoeffizienten von 88,5 · 10~7 hat. Darüber hinaus weiß man, daß die Verarbeitung von ZrO2-haltigen Gläsern gegenüber gewöhnlichen Gläsern Schwierigkeiten bereitet, denn mit erhöhter ZrO2-Emführung wird auch die Viskosität der Gläser gesteigert. Ferner ist bekannt, daß bei hohem Alkalioxidgehalt (etwa 12 Molprozent) kleine, 0,1 bis 0,3%, ZrO2-Zusätze die Alkalibeständigkeit der Gläser verbessern. Hochalkalioxidhaltige Gläser besitzen aber hohe Wärmeausdehnungskoeffizienten.
Schließlich ist noch zu erwähnen, daß nach ejner Druckschrift auch Gläser möglich sind, die SiO2, Al2O3, Na2O, K2O, CaO und BaO und bis zu 4% ZrO2 enthalten. Jedoch sind die Gläser nicht Tür die Herstellung von Behältern, die gegenüber Säuren und Alkali gleich gut beständig sind, bestimmt. Erwünscht ist vielmehr ein hoher Wärmeausdehnungskoeffizient, bis zu 100 ■ 10~7. Die bekannten Gläser mit Wärmeausdehnungskoeffizienten von 45 bis 60 · 10~7 enthalten B2O3 in Mengen von 4 bis 7%, sind also, wie vorstehend dargelegt, gegenüber Alkali nicht beständig.
2S Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Glas zu schaffen, das die Eigenschaften hohe Chemikalienbeständigkeit, gute Verformbarkeit, Entglasungsfestigkeit und niedrigen bis mittleren Wärmeausdehnungskoeffizienten in sich vereint. Die Aufgabe wird gelöst durch ein Glas, das, in Molprozent, besteht aus:
Bestandteile
Molprozent
SiO2 70 bis 82
ZrO2 2 bis 8
Al2O3 O bis 5
Na2O '. O bis 10
K2O O bis 10
CaO : O bis 15
SrO O bis 15
BaO O bis 15
MgO O bis 15
(Na2O + K2O) 3 bis 10
(CaO + SrO + BaO + MgO) 2 bis 15
wobei die Konzentration von (Na2O + K2O + CaO + SrO + BaO + MgO) mindestens 12 Molprozent beträgt.
Es ist nämlich überraschend gefunden worden, daß sich ZrO2-haltige, also chemikalienbeständige Gläser herstellen lassen, die sich trotz ihres ZrO2-Gehaltes gut verarbeiten lassen und relativ niedrige Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweisen, wenn sie die vorstehend aufgeführten Bestandteile innerhalb der angegebenen Mengenbereiche enthalten.
Die Erfindung und die Vorteile, zu denen sie führt, werden aus der nun folgenden, ins einzelne gehenden Beschreibung, die in Verbindung mit den Figuren vorgenommen wird, noch deutlicher werden.
Bei den Figuren handelt es sich um graphische Darstellungen. Es zeigt
F i g. 1 den Einfluß der Zugabe von Al2O3 zu ZrO2-haltigen Gläsern,_
F i g. 2 die Liquidustemperaturen von ZrO2-haJtigen Gläsern, die 2% Al2O3 enthalten,
F i g. 3 den Einfluß des Austausches von K2O durch Na2O auf die Liquidustemperatur,
F i g. 4 den Einfluß des Austausches von ZrO2 durch SiO2 auf die Liquidustemperatur.
Die erfindungsgemäßen Gläser sind infolge ihres ZrO2-Gehaltes beständig gegenüber Wasser, Säuren und Alkalien und haben niedrige Liquidustemperaturen.
Dieses Ergebnis ist völlig überraschend im Hinblick auf die Tatsache, daß ZrO2 schwer in Lösung zu halten ist und dadurch die Liquidustemperaturen erhöht, was Entglasung während des Formens zur Folge hat und die Verformungsmethoden, die anwendbar sind, einschränkt. Bei den erfindungsgemäßen Gläsern ist überraschend gefunden worden, daß die Liquidustemperatur auf den Punkt sinkt, bei dem die Gläser noch in allen bekannten, auch automatischen Verformungsvorrichtungen, gut verarbeitbar sind.
Die Liquidustemperaturen wurden mit dem bekannten Grädientenboot-Test bestimmt. Dabei wurde ein bootartiger Platin tiegel einer Länge von etwa 12,7 bis 15,2 cm, einer Breite von etwa 9,5 mm und einer Höhe von etwa 9,5 mm mit dem zu prüfenden zerkleinerten Glas gefüllt. Das das Glas enthaltende Boot wurde dann etwa 16 Stunden in einen Gradientofen gestellt, in welchem die verschiedenen Abschnitte des Bootes abgestuften Temperaturen und Zeiten ausgesetzt wurden. Nach dem Herausnehmen des Gradientbootes aus dem Ofen ließen sich die Eigenschaften an der Beschaffenheit des Glases'an den verschiedenen Stellen über die Länge des Bootes erkennen. Die Temperatur, bei der die ersten Kristalle aufgetreten sind, wurde als die Liquidustemperatur des betreffenden Glases angesehen.
Auch der thermische Ausdehnungskoeffizient der erfindungsgemäßen Gläser liegt im unteren bis mittleren Bereich, bei 35 bis 55 · 1(T7/0 C (O bis 30O0C), wobei der Bereich von 40 bis 50 · 10~7 bevorzugt wird. Wärmeausdehnungskoeffizienten in diesem Bereich weisen auf gute Wärmeschockbeständigkeit hin, was die Gläser für viele Industrie- und Laborgeräte geeignet macht. Da die erfindungsgemäßen Gläser weitgehend frei von Bor sind, weisen sie auch nicht die Nachteile, wie Auftreten von Verdampfungsverlusten und geringe Beständigkeit gegenüber Alkali, auf. ■
Die erfindungsgemäßen Gläser enthalten ZrO2 in mittleren bis relativ hohen Konzentrationen und Alkali- und Erdalkali-oxide in relativ niedriger Konzentration. Die gefundene Kombination führt zu Gläsern mit der gewünschten Chemikalienbeständigkeit, niedriger Wärmeausdehnung und so guten Verarbeitungseigenschaften, daß sie in den gebräuchlichen Vorrichtungen geformt werden können.
Die Gläser enthalten allgemein Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, Zirkonoxid, Alkalioxide und Erdalkalioxide. Sie können auch andere Oxide, wie Bleioxid, Zinnoxid und Titanoxid, enthalten. Bestimmte Farbstoffe können ebenfalls zugegeben werden, um einen erwünschten dekorativen Effekt zu erzielen.
Die erfindungsgemäßen Gläser basieren allgemein auf den in Tabelle I wiedergegebenen Zusammensetzungen.
Bestandteile Tabelle I 70-82
2- 8
O- 5
3-1O1)
2-15
mind. 12
Molprozent 75-80
2- 6
75-82
2- 8
O- 5
3-103)
2-15
mind. IO
4- 64)
8-125)
SiO, 1
ZrO2
AUO,
R2O
MO2)
R2O + MO .... 2O und/oder ZnO
PbO und/oder Ti
') Na2O und/oderK2O. 4) O bis 6 Na2O, O bis 6 K2O, insgesamt 6.
2) CaO und/oder SrO und/oder BaO und/oder MgO. 5) CaO, SrO, Ba jeweils O bis 5, insgesamt 8 bis 12.
3) Li2O und/oderNa2 O und/oder K2O.
Besonders bevorzugte Glaszusammensetzungen sind in der nun folgenden Tabelle II zusammengestellt.
Tabelle II
Bestandteile 75-82 75-82 Molprozent 75-82 75-82 75-82
SiO, 75-80 2- 8 2- 8 75-82 2- 8 2- 8 2- 8
ZrO, 4- 6 1- 5 O- 5 2- 8 O- 5 0- 5 0- 5
Al2O, 2- 3 2-10 2-10 O- 5 2-10 0-10
K2O 2- 6 2-10 2-10 0-10
Na2O .. 2- 6 2-10 0-10 2-10 0-10 0-10 0-10
SrO 4- 6 2-10 0-10 0-10 0-10 0-10 0-10
BaO 4- 6 -2-10 0-10 0-10 0-10 0-10
CaO 12 12 13 12
K2O + gegebenenfalls Na2O
+ SrO -1- BaO + gegebenen
falls CaO
12 mind. 2
Na2O + K2O
MgO + CaO + SrO + BaO...
Tabelle!! (Fortsetzung)
', Bestandteile 75-82 Molprozerit' 75-82 75-82
SiO2 ; 8-12 75-82 2- 8 2- 8
ZrO2 O- 5
0-10
2- 8 0-10
Al2O, 0-10 2-10 0-10
K2O : 0-10 3-10
Na2O 0-10 0-10
SrO 0-10 0-10
BaO 0-10
mind. 2
0-10 0-10
mind. 2
0-10
CaO mind. 12 0-10 . mind. 12 0-10
MgO mind. U
Na2O + K2O mind. 12
Summe der Alkali- und Erdalkalioxide
Bei der Herstellung der Gläser der obengenannten Zusammensetzung werden die Glassatzbestandteile innig miteinander vermischt und auf eine solche Temperatur erhitzt, daß alle Substanzen in flüssigem Zustand vorliegen, wodurch die Bildung eines Glases aus einer homogenen Schmelze ermöglicht wird. Im allgemeinen haben diese Gläser Wärmeausdehnungskoeffizienten von etwa 40 bis 50 · 10~7/°C (0 bis 300° C).
Die Glassatzbestandteile wurden entweder von Hand oder in einem V-Mischer sorgfältig miteinander vermischt. Das Schmelzen wurde in einem (90%) Platin (10%) Rhodium-Tiegel in einem elektrischen Ofen bei 1500 bis 1600° C in Luftatmosphäre vorgenommen. Die Schmelzen wurden für gewöhnlich zerkleinert und bei 1450 bis 1500° C 16 bis 69 Stunden nochmals geschmolzen, um die Homogenität sicherzustellen.
Die Glassatzmaterialien, die zur Herstellung der Gläser der Erfindung verwendet wurden, waren von hoher Reinheit und wurden ausgewählt aus: Quarz mit 99% SiO2, Aluminiumoxid mit 99% Al2O3, ZrSiO4 (gemahlen — Teilchendurchmesser unter 0,074 mm), ZrO2,1 nach Fisher gereinigt, Na2CO3, K2CO3, Li2CO3, MgCO3, CaCO3, SrCO3, BaCO3, PbCO3, ZnCO3 und TiO2 (Fisher Certified Reagents and Baker Analyzed Reagents).
Glassatzbestandteile zur Herstellung der neuen Gläser der vorliegenden Erfindung sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt.
Tabelle III Glassatzbestandteile (g)
Bestandteile Beispiel 1 Beispiel 2 Beispiel 3 Beispiel 4 ■ Beispiel 5
SiO2 63,03
13,45
2,94
3,81
4,97
4,80
7,08
9,47
946,31
202,05
44,10
57,20
74,82
319,56
1082,84
119,37
112,74
138,78
95,00
60,90
13,00
2,84
3,69
4,81
10,27
13,75
65,33
13,94
3,05
3,95
5,16
7,48
11,03
ZrSiO4
Al, O, '
Na,CO,
K, C O,
CaCO3
SrCO3
BaCO3
ZrO2
MgCO3
Die nachstehenden Beispiele zeigen jetzt bevorzugte Ausführungsformen von Glaszusammensetzungen der vorliegenden Erfindung; sie besitzen ausgezeichnete Chemikalienbeständigkeit und gute Verarbeitungseigenschaften.
Beispiel 6
Glassatzbestandteile, g
Quarz, 3867
Theoretische Zusammensetzung Molprozent
SiO2, 80
Glassatzbestandteile, g
Theoretische Zusammensetzung Molprozent
Calciumkarbonat, 402
Magnesiumoxid, 165
Natriumkarbonat, 431
Zirkonoxid, 495
CaO, 5
MgO, 5
Na2O, 5
ZrO2, 5
Das Glas nach Beispiel 6 wurde etwa 31V2 Stunden bei etwa 1650° C in einem Platintiegel unter mechanischem Rühren in einer 0,5% Sauerstoflatmosphäre
209 536/467
geschmolzen. Das Glas hatte eine obere Kühltemperatur von 703° C und eine untere Kühltemperatur von 654° C.
Beis P iel 7
Glassatzbestandteile, g Theoretische Zusammensetzung
Molprozent
Quarz, 3152 SiO2, 78
Zirkon, 678,3 ZrO2, 5
Aluminiumoxid, 144 Al2O3, 2
Natriumkarbonat, 189 Na2O, 2,5
Kaliumkarbonat, 250 K2O, 2,5
CaCO3, 241 CaO, 3,33
SrCO3, 357 SrO, 3,33
BaCO3, 479 BaO, 3,33
Das Glas des Beispieles 7 wurde bei etwa 16500C in einem Platintiegel unter kontinuierlichem Rühren in Luftatmosphäre geschmolzen.
10
B e i s ρ i e '.
Glassatzbestandteile, g 5 Quarz, 3156 Theoretische Zusammensetzung
Zirkon, 679 Molprozent
Aluminiumoxid, 144 SiO2, 78,0
10 Natriumcarbonat, 193 ZrO2, 5,0
Gebranntes Kalium Al2O3, 2,0
carbonat, 250 Na2O, 2,5
SrCO3, 1073 K2O, 2,5
SrO, 10,0
15
Das Glas des Beispieles 8 wurde bei etwa 1620 bis 165O0C in einem Platintiegel in einer 0,5% igen Sauerstoffatmosphäre etwa 25 Stunden geschmolzen. Die nachstehenden Tabellen geben die betreffenden Glaszusammensetzungen, die gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt wurden und in den F i g. 1 und 2 dargestellt sind, wieder.
Tabelle IV Wärmeausdehnungskoeffizient, Liquidustemperatur und Molprozent-Werte für erfindungsgemäße Gläser
α· 10' SiO2 ZrO2 Al2O3 K2O MgO CaO .SrO BaO PbO Liquidus-
Beispiel Na2O Temperatur
47,8 80,0 5,0 10,0 0C
9 41,1 80,0 5,0 5,0 5,0 5,0 1467
10 42,3 80,0 5,0 5,0 2,5 5,0 5,0 1449
11 36,5 80,0 5,0 2,5 10,0 1396
12 44,2 80,0 5,0 5,0 2,5 7,5 > 1461
13 37,8 80,0 5,0 5,0 7,5 2,5 1441
14 49,2 80,0 5,0 5,0 10,0 1458
15 42,8 80,0 5,0 5,0 5,0 5,0 1439
16 42,7 80,0 5,0 5,0 4,0 4,0 2,0 1427
17 41,5 80,0. 5,0 5,0 4,0 2,0 4,0 1431
18 45,1 80,0 5,0 5,0 2,0 4,0 4,0 1447
19 43,5 78,0 5,0 2,0 5,0 4,0 4,0 2,0 1456
20 50,0 78,0 5,0 2,0 5,0 10,0 > 1456
21 50,8 78,0 5,0 2,0 5,0 2,5 10,0 1313
22 52,9 78,0 5,0 2,0 2,5 5,0 5,0 1213
23 51,4 78,0 5,0 2,0 5,0 2,5 5,0 5,0 1299
24 45,4 78,0 4,0 2,0 2,5 4,0 4,0 3,0 1177
25 47,9 78,0 3,0 2,0 5,0 4,0 4,0 4,0 1358
26 49,9 78,0 5,0 2,0 5,0 2,5 10,0 1357
27 78,0 5,0 2,0 2,5 2,5 10,0 1363
28 78,0 5,0 2,0 2,5 2,5 5,0 5,0 1296
29 51,1 78,0 5,0 2,0 2,5 2,5 5,0 5,0 1285
30 51,1 78,0 5,0 2,0 2,5 2,5 6,0 2,0 2,0 1230
31 52,1 78,0 5,0 2,0 2,5 2,5 2,0 6,0 2,0 1207
32 52,6 78,0 5,0 2,0 2,5 2,5 2,0 2,0 6,0 1206
33 51,7 78,0 5,0 2,0 2,5 2,5 3,33 3,33 3,33 1166
34. 52,4 77,0 5,0 3,0 2,5 2,5 3,33 3,33 3,33 1202
35 52,2 76,0 5,0 4,0 2,5 2,5 3,33 3,33 3,33 1204
36 51,3 78,0 5,0 2,0 2,5 5,0 3,33 3,33 3,33 1290
37 48,8 78,0 5,0 2,0 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 1030
38 2,5 1196
Tabelle IV (Fortsetzung)
a ■ 107 SiO2 ZrO2 Al2O3 Na2O K2O MfcO CaO SrO BaO PbO ZnO Liquidus- Li2O.
Beispiel 48,1 78,0 5,0 2,0 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 2,5 Temperatur
0C
39 51,2 79,0 5,0 1,0 2,5 2,5 3,33 3,33 3,33 1268
40 • 53,3 81,0 2,0 2,0 2,5 2,5 3,33 3,33 3,33 1288
. 41 51,0 77,0 6,0 2,0 2,5 2,5 3,33 . 3,33 3,33 1302
42 51,1 76,0 7,0 2,0 2,5 2,5 3,33 3,33 3,33 1171
43 48,3 80,0 4,0 4,0 6,0 6,0 1296
44 41,0 80,0 5,0 3,0 3,0 7,0 2,0
45 39,8 80,0 5,0 5,0 7,0 3,0
46 37,6 80,0 5,0 5,0 10,0
47 41,5 80,0 5,0 2,5 2,5 7,0 3,0
48 38,0 80,0 5,0 2,5 2,5 10,0
49 64,5 75,0 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0
50 39,2 80,0 5,0 2,0 2,0 4,0 4,0 2,0 1,0
51 39,1 80,0 5,0 2,5 1,5 5,0 5,0 1,0
52
In der nachstehenden Tabelle V werden physikalische Eigenschaften typischer Glaszusammensetzungen, die, wie weiter oben in den Beispielen 7 und 8 gezeigt, erfindungsgemäß hergestellt wurden, wiedergegeben.
Tabelle V . Glaszusammensetzung
Bestandteile ■ MoIp
Beispiel 53
rozent
Beispiel 54
SiO, 78
5
78
5
ZrO, ... 2
2 5
2
2 5
Al2O3 ..
Na2O..'.
2,5
10
2,5
3,33
3,33
3,33
K,0
CaO
SrO
BaO ....
Physikalische Eigenschaften
Liquidustemperatur, 0C. 3C 1213 1210
log Viskosität bei der C
Liquidus-Temperatur . 5C 4,9 5,0
Untere Kühltemperatur, 0C 710 700
Obere KühltemperatuF, ° 746 736
Erweichungstemperatur, ' 974 980
Verarbeitungstemperatur, 1338 1343
Dichte ... 2 72
Brechungsindex nD ..... 1,537 1,5
35
40
45
55
Verschiedene Schmelzen, die gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt worden waren, wurden auf ihre Beständigkeit gegenüber Wasser, Säuren und Alkali geprüft. Ein 100-g-Muster wurde nach der ASTM-Vorschrift (C-225-65, Buch der ASTM Standards, Teil B, S. 223 bis 228, 1965) zerkleinert. Ein 10-g-Muster des zerkleinerten Glases wurde in zwei separate Flaschen gebracht, die vorher mit dem Angriffsmittel gealtert worden waren. Dann wurden 500 ml des Angriffsmediums, reines Wasser oder bei Säure 50,0 ml 0,02 Normal-Schwefelsäure, in die entsprechenden Flaschen eingefüllt. Die verstöpselten Flaschen wurden dann in ein Bad, das konstant auf 900C ± 0,20C gehalten wurde, eingestellt und 4 Stunden darin belassen. Nachdem sich die Flaschen abgekühlt hatten, wurde ihnen 40 nil Extraktionslösung entnommen, die mit 0,02n-H2SO4 bis zu einem Überschuß von 1,0 ml titriert wurden. Die Lösung wurde mit 0,02 n-NaOH rücktitriert und der Prozentgehalt gelösten Na2O aus den Titrationsergebnissen errechnet, um die Wirkung von Wasser als Angriffsmedium zu erhalten. Zur Bestimmung der Wirkung einer Säure als Angriffsmedium wurde in im wesentlichen gleicher Weise vorgegangen.
Der Angriff durch Alkali wurde, wie in ASTM Special Technical Publication Nr. 342, S. 93 bis 100, 1963, beschrieben, bestimmt. Kurz gesagt besteht die Methode darin, daß 1 g zerkleinertes Glas in eine Platinschale gebracht wird und 25 ml 5%iger NaOH zugefügt werden. Die Schale wird zugedeckt und 6 Stunden auf 500C gehalten. Nach dem Alkaliangriff wird die Lösung filtriert und der Rückstand in einem Platintiegel bis zur Gewichtskonstanz geglüht. Der Gewichtsverlust wird in Milligramm angegeben.
Unter Anwendung der vorstehend beschriebenen Methoden wurde die Chemikalienbeständigkeit eines im Handel befindlichen Borsilikatglases und eines Aluminiumsilikatglases mit der Chemikalienbeständigkeit der erfindungsgemäßen Gläser verglichen. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in der Tabelle VI zusammengestellt.
55 Tabelle VI 56 Beisp
57
ele (Molproze
58
nt)
59
60 61
Bestandteile 83,0 80,0 80,0 80,0 78,0 78,0 63,4
SiO2
13
Fortsetzung
Bestandteile
ZrO2
Al2O3 .:
Na2O
K2O
MgO
CaO
SrO
BaO
Li2O
PbO
B2O3
Chemikalienbeständigkeit Na2O % gelöst Wasserangriff (mg/g)...
Säureangriff
Alkaliangriff
Beispiele (Molprozent)
55 ' 56 57 58 59 60 61
5,0 5,0 5,0 5,0 5,0
1,4 1,0 2,0 2,0 11,4
4,1 5,0 2,5 1,5 ' 2,5 2,5 .
2,5 0,5 2,5
5,0 5,0 4,0 12,6
5,0 5,0 4,0 3,33 12,6
10,0 3,33
2,0 3,33
1,0
1,0
11,6
0,001 0,001 0,001 0,0005 0,001 0,001 0,002
0,0062) 0,006') 0,003') 0,0022) 0,004l) 0,003') 0,0052)
72 0,09 2,0 4,6 8,5 6,9 13
') H2SO4 n/50.
2) H2SO4 n/1000.
Die oben beschriebenen Versuche und physikalischen Bestimmungen zeigen deutlich die ungewöhnlichen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Gläser. Der Natriumhydroxid-Angriff am erfindungsgemäßen Glas ist sehr gering, Vsoo des Angriffes an einem Borsilikatglas und V300 des Angriffs an einem Natronkalkglas. Die besten Gläser der Erfindung haben einen relativ niedrigen Wärmeausdehnungskoeffizienten von etwa 40 bis 50 · 10"7/°C und eine erwünschte Liquidustemperatur von etwa 1100 bis etwa 1200° C bei einer Viskosität von etwa log η = 5,0. Die Ergebnisse zeigen, daß das erfindungsgemäße Glas eine neue günstige Eigenschafts-Kombination aufweist, was einen erheblichen technischen Fortschritt darstellt. Die Glaszusammensetzungen der vorliegenden Erfindung sind für handelsübliche Gegenstände, wie Laborglasgeräte, Serumflaschen, Bluttransfusionsbehalter, Ampullen, Glas für Geräte und Rohrsysteme, Wasserstandsmesser, Glasrohre, poröse Glasfilter, Becher, Tablettenbehälter u. dgl., hervorragend geeignet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (20)

i 596 Patentansprüche:
1. Chemikalienbeständiges, gut verformbares und entglasungsfestes Glas mit niedriger bis mittlerer Wärmeausdehnung, dadurch gekennzeichnet, daß es aus
Bestandteile
SiO2
ZrO2
Al2O3
Na2O
K2O
CaO
SrO
BaO
MgO
(Na2O + K2O)
(CaO + SrO + BaO + MgO)
Molprozent
70 bis 82
2 bis 8
O bis 5
O bis 10
O bis 10
O bis 15
O bis 15
O bis 15
O bis 15
3 bis 10
2 bis 15
20
besteht,' wobei die Konzentration von (Na2O + K2O + CaO + SrO + BaO + MgO) mindestens 12 Molprozent beträgt.
2. Glas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 75 bis 82 Molprozent SiO2, 2 bis 8 Molprozent ZrO2, 1 bis 5 Molprozent Al2O3, 2 bis 10 Molprozent Na2O, 2 bis 10 Molprozent K2O, 2 bis 10 Molprozent CaO, 2 bis 10 Molprozent SrO und 2 bis 10 Molprozent BaO besteht.
3. Glas nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 75 bis 80 Molprozent SiO2, 4 bis 6 Molprozent ZrO2, 1 bis 3 Molprozent Al2O3, 2 bis 4 Molprozent Na20,2 bis 4 Molprozent K2O, 2 bis 6 Molprozent CaO, 2 bis 6 Molprozent SrO und 2 bis 6 Molprozent BaO besteht.
4. Glas nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 75 bis 80 Molprozent SiO2, 4 bis 6 Molprozent ZrO2, 2 bis 3 Molprozent Al2 O3,2 bis 6 Molprozent Na2 0,2 bis 6 Molprozent K2O, 4 bis 6 Molprozent SrO und 4 bis 6 Molprozent BaO besteht.
5. Glas nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 78 Molprozent SiO2, ·
5 MolprozentZrO2,2 MolprozentAl2O3,2,5 Molprozent Na2O, 2,5 Molprozent K2O, 3,3 Molprozent CaO, 3,3 Molprozent SrO und 3,3 Molprozent BaO besteht.
6. Glas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es .aus 75 bis 80 Molprozent SiO2, 2 bis
6 Molprozent ZrO2, 1 bis 3 Molprozent Al2O3, O bis 6 Molprozent Na2O, O bis 6 Molprozent K2O, O bis 5 Molprozent CaO, O bis 5 Molprozent SrO und O bis 5 Molprozent BaO besteht, wobei die Konzentration von Na2O und K2O 4 bis 6 Molprozent und die Konzentration von CaO, BaO und SrO 8 bis 12 Molprozent beträgt.
7. Glas nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 78 Molprozent SiO2, 5 Molprozent ZrO2, 2 Molprozent Al2O3, 2,5 Mol-65 prozent Na2O, 2,5 Molprozent K2O und 10 Molprozent SrO besteht.
8. Glas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 78 Molprozent SiO2, 5 Molprozent ZrO2,2 Molprozent Al2O3,2,5 Molprozent Na2O, 2,5 Molprozent K2O, 5 Molprozent SrO und 5 Molprozent BaO besteht.
9. Glas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 78 Molprozent SiO2, 5 Molprozent ZrO2,2 MolprozentAl2O3,2,5 MolprozentNa2O, 2,5 Molprozent K2O, 5 Molprozent CaO und 5 Molprozent BaO besteht. :
10. Glas nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 78 Molprozent SiO2, 5 Molprozent ZrO2,2 Molprozent Al2O3,2,5 Molprozent Na2O, 2,5 Molprozent K2O, 6 Molpro-: zent CaO, 2 Molprozent SrO und 2 Molprozent BaO besteht.
11. Glas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 80 Molprozent SiO2, 5 Molprozent ZrO2, 5 Molprozent Na2O, 5 Molprozent MgO und 5 Molprozent CaO besteht.
12. Glas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 78 Molprozent SiO2, 5 Molprozent ZrO2, 2 Molprozent Al2O3, 2,5 Molprozent Na2O, 2,5 Molprozent K2O und 10 Molprozent SrO besteht.
13. Glas nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 77 Molprozent SiO2, 5 MolprozentZrO2,3 MolprozentAl2O3,2,5Molprozent Na2O, 2,5 Molprozent K2O, 3,3 Molprozent CaO,' 3,3 Molprozent SrO und 3,3 Molprozent BaO besteht.
14. Glas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 78 Molprozent SiO2, 5 Molprozent ZrO2, 2 Molprozent Al2O3, 5 Molprozent Na2O, 3,3 Molprozent CaO, 3,3 Molprozent SrO und 3,3 Molprozent BaO besteht.
15. Glas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 80 Molprozent SiO2, 5 Molprozent ZrO2, 5 Molprozent Na2O, 2 bis 4 Molprozent MgO, 2 bis 4 Molprozent CaO und 2 bis 4 Molprozent SrO besteht.
16. Glas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus
Bestandteil
SiO2..
ZrO2 .
Al2O3
Na2O.
K2O..
Li2O .
CaO..
SrO ..
BaO..
Molprozent
75 bis 82
2 bis 8
O bis 5
O bis 10 O bis 10 O bis 10 O bis 15
O bis 15 O bis 15
MgO O bis 15
(Na2O + K2O + Li2O) 3 bis 10
(CaO - SrO + BaO + MgO) 2 bis 15
besteht, wobei die Konzentration von (Na2O + K2O + Li2O + CaO + SrO + BaO + MgO) mindestens 10 Molprozent beträgt, und außerdem 1 bis 3 Molprozent PbO "oder TiO2 oder ZnO oder ein Gemisch davon enthält.
17. Glas nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 80 bis 81 Molprozent SiO2, 4 bis 6 Molprozent ZrO2, 2 bis 3 Molprozent
Na2O, 5 bis 7 Molprozent CaO, 3 bis 5 Molprozent MgO und 2 Molprozent Li2O besteht.
18. Glas nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 80 Molprozent SiO2, 5 Molprozent ZrO2, 2 bis 3 Molprozent Na2O, 4 bis
5 Molprozent CaO, 4 bis 5 Molprozent MgO, 1 bis 2 Molprozent BaO, 2 bis 3 Molprozent K2O,
1 Molprozent Li2O und 1 bis 2 Molprozent ZnO besteht.
19. Glas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 75 bis 82 Molprozent SiO2,
2 bis Molprozent ZrO2, 1 bis 3 Molprozent Al2O3, O bis 6 Molprozent Na2O, O bis 6 Molprozent K2O, O bis 5 Molprozent CaO, O bis 5 Molprozent SrO und O bis 5 Molprozent BaO besteht, wobei die Konzentration von Na2O + K2O 4 bis
6 Molprozent und die Gesamtkonzentration von CaO, BaO und SrO 8 bis 12 Molprozent beträgt.
20. Glas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es, in Molprozent, besteht aus 70 bis 82 SiO2, O bis 10 Na2O, O bis 10 K2O, wobei die Summe von Na2O und K2O zwischen 3 und 10 Molprozent liegt, 2 bis 15 SrO und 2 bis 8 ZrO2, wobei die Summe von Na2O, K2O und SrO mindestens 12 Molprozent und die Summe von SiO2, Na2O und SrO mindestens 82 Molprozent der Gesamtzusammensetzung ausmacht.
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