DE1595183B2 - Verfahren zur Herstellung von kolloidalen Dispersionen von polymeren Perfluorkohlenstoffverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von kolloidalen Dispersionen von polymeren PerfluorkohlenstoffverbindungenInfo
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Description
Perfluorkohlenstoff-Verbindungen können ansatzweise in einem wäßrigen Medium durch die Verwendung
eines wasserlöslichen, ionisierbaren Dispersionsmittels und eines wasserlöslichen, freie Radikale
bildenden Erregers polymerisiert werden, um eine konzentrierte Dispersion des Polymeren im kolloidaldispergierten
Zustand zu ergeben. Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise in der US-PS 27 50 350
beschrieben.
Die Eigenschaften polymerisierter Perfluorkohlenstoff-Verbindungen,
zum Beispiel von Polytetrafluoräthylen, insbesondere die Extrusions-Eigenschaften,
verändern sich mit der durchschnittlichen Teilchengröße. Es ist daher von besonderer Bedeutung, daß die
erwünschte durchschnittliche Teilchengröße bei aufeinanderfolgenden Polymerisations-Ansätzen übereinstimmend
erhalten wird, um abschließend gleichförmige Produkte zu gewinnen.
Ein schwieriges Problem bei der Polymerisation von Perfluorkohlenstoff-Verbindungen ist es, eine übereinstimmende
durchschnittliche Teilchengröße von ausreichend großem Durchmesser zu erzielen. Die bekannten
Verfahren zur Vergrößerung der durchschnittlichen Teilchengröße von Perfluorkohlenstoffpolymerisaten,
wie die Polymerisation zu höherem Feststoffgehalt, die Verwendung erhöhter Konzentrationen an Dibernsteinsäure-Peroxid-Erreger,
die Einleitung der Polymerisation bei geringeren Temperaturen als während der nachfolgenden Reaktionsschritte, die Verminderung der
Bewegungsgeschwindigkeit oder die Verminderung der Konzentration des Dispergiermittels, zeigen einen oder
mehrere der folgenden Nachteile:
(1) Vermindertes Durchschnitts-Molekulargewicht des Produkts,
(2) verminderte Gesamt-Raum-Zeit-Ausbeute,
(3) Ausbildung einer größeren Menge an nicht mehr dispergierbarem Koagulat.
Die Verwendung von »Keimen« dispergierter Perfluorkohlenstoff-Teilchen
zur Erhöhung der Durchschnittsgröße, wie sie beispielsweise in der US-PS 30 88 941 beschrieben wird, zeigt zwar nicht die
obengenannten Nachteile, jedoch ergibt sie schlecht reproduzierbare Ergebnisse.
In der US-PS 31 10 704 wird die Herstellung von Polytetrafluoräthylen in Gegenwart eines Dispergiermittels
und von Kupferionen beschrieben. Dabei bilden sich jedoch freifließende granuläre Pulver, die nach
Beendigung der Polymerisation durch Filtrieren und Trocknen gewonnen werden. Aus der US-PS 25 59 749
ist es bekannt, kolloidale Dispersionen von polymeren Perfluorkohlenstoffverbindungen in Gegenwart von
wasserlöslichen ionisierbaren Dispergiermitteln, wasserlöslichen, freie Radikale bildenden Initiatoren und
einer wasserlöslichen Verbindung, die in wäßrigem Medium metallische Kationen einer Wertigkeit von
mindestens 2 ergibt, herzustellen. Jedoch erhält man nach diesem Verfahren keine großen Teilchendurchmesser;
die Dimensionen der gewonnenen Polymerisatteilchen liegen unter 0,1 μπι. In der FR-PS 12 70 755
wird die Verbesserung der Pastenextrudierbarkeit von wäßrigen Dispersionen von Polytetrafluoräthylen beschrieben.
Man erhält Tetrafluoräthylenpolymerisate mit Teilchengrößen von 0,05 bis 0,5 μΐη, jedoch weisen
die so erhaltenen Polymerisate den Nachteil auf, daß für die Pastenextrusion sehr hohe Extrusionsdrücke angewendet
werden müssen.
Die vorliegende Erfindung hat sich nunmehr zur Aufgabe gestellt, bei der Herstellung von kolloidalen
Dispersionen von polymeren Perfluorkohlenstoff-Verbindungen die Möglichkeit einer gezielten Lenkung und
Vergrößerung der Teilchengröße von polymeren Perfluorkohlenstoff-Verbindungen zu schaffen, um bei
aufeinanderfolgenden Polymerisationsansätzen eine übereinstimmende Teilchengröße und damit gleichförmige
Produkte zu gewinnen.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß das vorstehende Ziel der Erfindung erreicht werden kann
durch Zusatz einer wasserlöslichen Verbindung der Erdalkalimetalle, des Zinks oder Aluminiums in einer
bestimmten Konzentration zu dem wäßrigen Polymerisationsmedium.
Gegenstand der Erfindung ist daher das Verfahren des Patentanspruchs.
Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Verbindungen sind Zinkchlorid, Zinksulfat, Zinkacetat, Aluminiumfluorid,
Calciumnitrat und Bariumnitrat. Die erfindungsgemäß eingesetzten Verbindungen von Zink,
Aluminium und den verschiedenen Erdalkalimetallen weisen den zusätzlichen Vorteil auf, dem Polymerisat
weder vor noch nach dem Schmelz- und Sinter-Verfahren, welches üblicherweise während der nachfolgenden
Verarbeitung des Perfluorkohlenstoff-Harzes zu brauchbaren Gegenständen und Formen angewandt
wird, eine erkennbare Farbe zu erteilen.
Die Konzentration des Metallkationen-Zusatzes,
welche erforderlich ist, um merkbare Veränderungen in der durchschnittlichen Teilchengröße des Produkts
hervorzurufen, ist überraschend gering in der Größen-Ordnung von 1 χ 10~5 bis 1 χ 10-4 molar in dem
wäßrigen Ansatz. Eine Konzentration von weniger als 1 χ 10~5 molar hat keine merkliche Wirkung auf die
durchschnittliche Teilchengröße, während eine Menge, welche über 1 χ 10~4 molar hinausgeht, eine merkliche
bo Erhöhung der Menge des gebildeten, nicht gewinnbaren
Koagulats nach sich zieht oder in manchen Fällen eine visuell feststellbare Verunreinigung des Produkts
hervorruft, insbesondere nachdem man das Polymerisat über seinen Schmelzpunkt von etwa 327° C erhitzt,
koaleszieren gelassen und dann gekühlt hat.
Durch Verändern der Konzentration des verwendeten Zusatzmittels kann die durchschnittliche Größe der
hergestellten Perfluorkohlenstoffharz-Teilchen bei
einem festgelegten Feststoffgehalt gelenkt werden. Innerhalb des angegebenen Konzentrationsbereichs ist
die Auswirkung des Zusatzmittels auf die Gesamt-Reaktionsgeschwindigkeit ganz geringfügig. Innerhalb dieses
Bereichs vergrößert sich die durchschnittliche Teilchengröße kontinuierlich, in dem Maße wie die Konzentration
des Zusatzmittels erhöht wird. Von besonderer Bedeutung ist die Tatsache, daß die Konzentrations-Spiegel
innerhalb dieses Bereichs keine feststellbaren Auswirkungen auf die hervorragenden elektrischen
Eigenschaften des polymeren Produkts besitzen.
Erfindungsgemäß ist das Metallkationen-Zusatzmittel während der ganzen Zeitspanne anwesend, in welcher
die Kernbildung der Teilchen zu Beginn der Polymerisations-Reaktion eintritt, wodurch eine sehr innige
Einwirkung der Kationen auf die Polymerisat-Kerne in diesem Stadium ermöglicht wird. Diese Einwirkung ist
für die Teilchengrößen-Verteilung des sich ergebenden Produkts kritisch.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders gut geeignet für die Polymerisation von Tetrafluoräthylen
oder die Copolymerisation von Tetrafluoräthylen und ^ Hexafluorpropylen.
\j Das in den nachfolgenden Beispielen genannte
spezifische Standardgewicht ist das Verhältnis des Gewichts einer in standardisierter Weise hergestellten
Probe in Luft zum Gewicht eines gleichen Volumens Wasser bei 23° C. Bei der Herstellung der Standard-Probe
wird eine Probe von 3,5 g trockenem Harzpulver in einer zylindrischen Form von 2,73 cm Durchmesser
zwischen Aluminiumfolien in eine Ebene gebracht und während etwa 30 Sek. ansteigender Druck bis zu einem
Enddruck von etwa 350 bar, welcher 2 Minuten gehalten wird, angelegt. Der erhaltene Vorformling wird nach
Entfernen der Aluminiumfolien in einem Luftofen 30 Minuten bei 380° C erhitzt, mit einer Geschwindigkeit
von 1° ±0,l°C je Minute bis auf 300°C abgekühlt, aus dem Ofen entfernt und dann 3 Stunden bei 23° C
konditioniert. Das derart erhaltene spezifische Standardgewicht ist ein ungefähres reziprokes Maß des
Durchschnitts-Molekulargewichts für ein Harz, eines gegebenen Gehalts an gebundenem Tetrafluoräthylen.
Die durchschnittliche Teilchengröße des dispergierten Perfluorkohlenstoff-Harzes, auf welche hier Bezug
(O genommen wird, wird direkt bestimmt durch Prüfung der Photographic von Proben unter dem Elektronenmikroskop
bei 20 OOOfacher Vergrößerung der Durchmes- ; ser. Sie kann auch indirekt bestimmt werden durch eine
Beziehung, welche auf der Lichtstreuungs-Theorie aufbaut, aus dem Prozentsatz des einfallenden Lichts,
welches bei einer Wellenlänge von 546 nm durch ein Einheitsmaß einer verdünnten Dispersion (etwa 0,02
Gew.-% Feststoff) hindurchdringt. Für ein Polymerisat einer gegebenen Zusammensetzung aus gebundenem
Tetrafluoräthylen und Hexafluorpropylen zeigen sich die auf diese Weise aus der Trübungsmessung
erhaltenen Werte der Teilchengröße sehr nahe direkt proportional zu jenen, welche — auf einer Gewichtsdurchschnitts-Basis
ausgedrückt — aus den Elektronen-Mikrographien erhalten werden, wenn auch die
Proportionalitätskonstante etwas abnimmt, sowie die Konzentration des in dem Harz gebundenen Hexafluorpropylen
steigt, da der Unterschied zwischen dem Brechungsindex des Polymerisats und dem des umgebenden
Mediums abnimmt. In den nachfolgend angeführten Beispielen zeigte sich, daß die Proportionalitätskonstante
niemals kleiner als 0,70 noch größer als 1,00 war.
Das Pasten-Extrusionsverhalten verschiedener Harze, wie es hier erörtert wird, wird mittels eines
standardisierten Verfahrens bestimmt, worin 81 Gew.-Teile
eines koagulierten und getrockneten Formpulvers mit 19 Gew.-Teilen eines Kohlenwasserstoff-Gleitmittels
vermischt werden, welches vorwiegend Decan und Undecan enthält, eine Viskosität von etwa 1,36 mPa-s
bis 25° C aufweist und einen Siedebereich von 175° — 2080C zeigt. Das Gemisch wird 20 Minuten mit
ίο 30UpM in einem zylindrischen Gefäß, welches ein
Wasser-Fassungsvermögen von etwa 500 Teilen aufweist, gerollt, um das Vermischen zu bewirken. Die
Mischung wird unter einem Druck von Hand in einen Zylinder mit 3,16 cm innerem Durchmesser gedrückt
und dann bei 3O0C und bei einer gleichmäßigen Geschwindigkeit von 23,5 g pro Minute durch eine Düse
extrudiert, welche sich mit einem Scheitelwinkel von 60° kegelförmig zu einem zylindrischen Mundstück hin
verjüngt, das 0,08 cm im inneren Durchmesser und 0,038 cm in der Achsenlänge mißt Der erforderliche
Druck wird mittels der Zeit über eine Spanne von 4 Minuten gemessen. Nach etwa 2·/2 Minuten gleicht sich
der Druck im allgemeinen auf einen recht gleichmäßigen Wert aus und der Durchschnittsdruck, während der
Zeitspanne der vierten Minute der Extrusion, wird als Maß für den Widerstand, welchen das mit dem
Gleitmittel versehene Harz dem Extrudieren entgegensetzt, genommen. Im allgemeinen kann man einen
geringeren Widerstand so betrachten, daß er ein verbessertes Extrusions-Verhalten darstellt.
Die Raum-Zeit-Ausbeute, wie sie hier besprochen wird, ist das gesamte Gewicht an polymerem Produkt,
ausgedrückt auf Trockenbasis, welches sich je Stunde und je Liter Wasserbeschickung in dem Reaktor bildet.
Die Polymerisations-Zeit wird hier als jene betrachtet, welche zwischen der Feststellung eines geringen jedoch
endlichen Druckabfalls, der kurz nach der Zuführung des Perfluorkohlenstoffs zur Reaktion bei vollem
Anfangsdruck beobachtet wird, und der Zeit gemessen wird, zu welcher der Perfluorkohlenstoff aus dem
Reaktor abgeblasen wird, nachdem ein gewählter fester Druck erhalten worden ist, sobald die Zuführung von
Perfluorkohlenstoff abgeschlossen worden ist
Die wäßrigen kolloidalen Dispersionen von polymerem Tetrafluoräthylen, welche erfindungsgemäß erhalten
werden, haben viele wertvolle Anwendungen. Sie können als solche zum Gießen von Folien, zum
Beschichten und Imprägnieren von Textilien, Glasgewebe, Keramik, Metall und Holz verwendet werden; oder
man kann die höher konzentrierten Dispersionen zuerst verdünnen und/oder mit anderen Zusatzstoffen, beispielsweise
Füllstoffen, Stabilisatoren, Dispersionsmitteln, anderen Polymerisaten und Gleitmitteln vor der
weiteren Verwendung vermischen; oder man kann die Dispersionen durch Bewegung, durch Zusatz von
Aceton und anderen Koagulierungsmitteln oder durch andere Verfahren, welche üblicherweise zur Koagulation
angewandt werden, koagulieren, danach das koagulierte Polymere von der wäßrigen Phase trennen
und trocknen, um ein Produkt in Form eines feinzerteilten Pulvers zu ergeben, welches in hohem
Maße brauchbar ist zum Extrudieren, Formpressen und anderen Verarbeitungsformen zu geformten Gebilden.
Es ist im allgemeinen wünschenswert, mit dem trockenen, feinzerteilten Polymerisat-Pulver Gleitmittel
oder andere Verarbeitungs-Hilfsstoffe zu vermischen, um die Verarbeitung des Polymerisats zu brauchbaren
Gebilden, wie Bahnen, Stäben, Rohren, beschichteten
Geweben, Folien, Fäden und dergleichen zu erleichtern. In den folgenden Beispielen beziehen sich alle
Maßeinheiten, sofern nicht anders angegeben, auf das Gewicht.
Beispiel 1
und Vergleichsversuche A und B
und Vergleichsversuche A und B
Man führt eine Reihe von Tetrafluoräthylen-Dispersionspolymerisationen
unter Verwendung der gleichen Bestandteile unter festgelegten Bedingungen, ohne to
Zugabe und mit Zugabe verschiedener Mengen an gepulvertem Zinkchlorid aus, um die Wirkung des
Chlorids auf die Durchschnitts-Teilchengröße des gebildeten Polytetrafluoräthylens zu zeigen. Bei dieser
Polymerisations-Reihe wird ein horizontal gelagerter zylindrischer Autoklav mit einem Verhältnis Länge zu
Durchmesser von etwa 2,5 und einem Fassungsvermögen von 1000 Teilen Wasser als Reaktor verwendet. Der
Autoklav ist mit einem vierschaufeligen Paddelrad-Rührer, welcher in der Länge des Gefäßes läuft,
ausgestattet. Vor der Zugabe der wäßrigen Beschickung bringt man in den Reaktor 32 Teile Paraffinwachs
(Schmelzpunkt 55—6O0C), 0,00103 Teile elektrolytisch
reduziertes Eisenpulver, 0,77 Teile Ammoniumsalz von Isomeren der Perfluoroctansäure mit der Formel
CF3(CF2)O - COONH4 und 0,258 Teile Dibernsteinsäure-Peroxid
der Formel (HOOCCH2CH2CO)2O2. Dann
pumpt man in den Autoklav 515 Teile entsalztes Wasser, welches Zinkchlorid in der in nachfolgender Tabelle
angegebenen Konzentration enthält. Der das Gefäß umgebende Wassermantel wird mit erhitztem Wasser
gefüllt und der Inhalt des Gefäßes sehr schnell auf eine Temperatur von 900C gebracht. Während der Aufheizperiode
wird im Autoklav ein Vakuum erzeugt, um den Hauptteil der darin enthaltenen Luft zu entfernen. Dann
wird der Rührer in Bewegung gesetzt und das Gefäß mit gasförmigem Tetrafluoräthylen unter Druck gesetzt, bis
das Manometer auf dem Gefäß etwa 27 bar anzeigt Ein Druckabfall von etwa 0,6 bar wird als Zeichen
angesehen, daß die Reaktion eingesetzt hat. Während des gesamten Restes des Polymerisationszyklus wird
das Tetrafluoräthylen automatisch in das Reaktionsgefäß zugefügt, um den Druck darin konstant bei etwa
27 bar zu halten, während die Temperatur des Inhalts mittels thermostatischer Lenkung des heißen und kalten
Wassers, welches durch den Mantel zirkuliert, auf 85—900C gehalten wird. Während der gesamten
Reaktion wird ein andauerndes und gleichmäßiges Rühren aufrechterhalten. Die nachstehende Tabelle
zeigt die Konzentration an verwendetem gepulvertem Zinkchlorid, den Feststoffgehalt und die durchschnittliche
Teilchengröße (aus Trübungsmessungen) des Dispersionsproduktes und das spez. Standardgewicht
des hergestellten Polytetrafluoräthylens.
Versuchsbezeichnung
Molare Konzentration an
ZnCl2 in der wäßrigen
Beschickung
ZnCl2 in der wäßrigen
Beschickung
Raum-Zeit-Ausbeute Dispergierte
Feststoffe
Feststoffe
(g/Liter-Stunde) (%) Durchschnitt- Spez. Standardliche Teilchen- gewicht
größe
größe
(μηι)
Vergleichsversuch A
Beispiel 1 a
Beispiel 1 b
Beispiel 1 b
Vergleichsversuch B
3,7 X 1(T5
7,4XlO"5
0
7,4XlO"5
0
360
370
400
350
400
350
35,0
36,0
36,0
33,1
36,0
33,1
0,216
0,220
0,237
0,212
0,237
0,212
2,205
2,199
2,205
2,210
2,205
2,210
Sobald die gewünschte Menge Tetrafluoräthylen dem Reaktor zugeführt wurde, wird die Zuführungsleitung
geschlossen und die Reaktion fortsetzen gelassen, bis der Überdruck am Manometer 11,8 bar erreicht hat.
Dann wird der Rührer angehalten, das verbliebene Monomere abgelassen und der Inhalt des Autoklavs auf
700C gekühlt und in einem Gefäß gesammelt. Die geschmolzene Wachsschicht, welche jegliche geringe
Menge an gebildetem koagulierten Polymerisat enthält, wird abgezogen. Das verbleibende Produkt ist eine
stabile, wäßrige, kolloidale Dispersion von Polytetrafluoräthylen.
Der Gehalt an dispergierten Feststoffen wird bei 23° C mit einem Hydrometer bestimmt, unter
Verwendung einer Beziehung zwischen dem spez. Gewicht und dem Feststoffgehalt, welche zuvor
aufgestellt worden ist durch Verdampfen eines gemessenen Gewichts an Dispersionen mit bekannten spez.
Gewichten zur Trockne und Wiegen des Rückstandes.
Aus den oben angegebenen Ergebnissen ist zu sehen, daß sich über den gesamten Konzentrationsbereich an
zugefügtem Zinkchlorid die durchschnittliche Teilchengröße kontinuierlich erhöht, wobei im spezifischen
Standardgewicht nur geringe Veränderungen eintreten.
Beispiel 2
und Vergleichsversuch C
und Vergleichsversuch C
In einem Reaktor ähnlicher Bauart, wie er in Beispiel
1 beschrieben ist, wird eine zweite Reihe von Polymerisationen ausgeführt, um die Auswirkung der
Zusatzmittel sowohl auf die durchschnittliche Teilchengröße als auch auf das Extrusionsverhalten des
polymeren Produkts zu zeigen. In diesem Falle wird Hexafluorpropylen (HFP) zusammen mit dem anfänglich
dem Autoklav zugeführten Tetrafluoräthylen zugesetzt.
Der Gehalt an gebundenem Hexafluorpropylen ist ein Wert in Gewichtsprozent, der aus der Ultrarot-Absorption
erhalten wird. Dieser Wert ist das Produkt aus 0,3 und dem Verhältnis der Ultrarot-Absorption einer
0,05 cm dicken kaltgepreßten Probe des Harzes bei 10,18 μΐη zur Absorption der gleichen Probe bei
10,7 μηι.
Sobald die Polymerisation begonnen hat, fügt man reines Tetrafluoräthylen automatisch zu, um den
Gesamtüberdruck konstant auf 26,5 bar zu halten. Die Mengenverhältnisse der verwendeten Bestandteile,
bezogen auf ein Autoklav-Fassungsvermögen von 1000 Teilen Wasser, betragen:
Entsalzenes Wasser 580,0
Paraffinwachs 22,5
Eisenpulver 0,00116 Ammoniumsalz der Omega-
hydrofluornonansäure 0,795 Tabelle II
Dibernsteinsäure-Peroxid
Hexafluorpropylen
Hexafluorpropylen
0,365 0,99
Die Temperatur wird während des ganzen Polymerisationszeitraumes auf 9O0C gehalten und die Behandlung
des dispergierten Produktes anschließend an die Polymerisation ist die gleiche wie im Beispiel 1
beschrieben. Man erhält die nachfolgenden Ergebnisse:
Versuchs | Verwen | Molare | Raum- | Disper- | Durch | Gebun | Spez. | Extrusions- |
bezeichnung | deter | Konzen | Zeit- | gierte | schnitt | denes | Standard | überdruck |
Zusatz | tration | Ausbeute | Feststoffe | liche | HFP im | gewicht | ||
des | Teilchen | Harz | ||||||
Zusatzes | größe | |||||||
in der | ||||||||
wäßrigen | ||||||||
Beschik- | ||||||||
kung | (g/Liter- | (%)*) | (am) | (Gew.-%) | (bar) | |||
Stunde) |
Vergleichs- keiner
versuch C
entsprechend
dem Verfahren
der FR-PS
12 70 755
Beispiel 2 ZnCl2
415
36,4 0,162
0,125
2,172
563
3,7 X 1(P 380
37,6 0,175
0,130
2,176
508
*) Die unmittelbare Auswirkung einer Erhöhung des Feststoffgehaltes von 35 auf 36% auf die durchschnittliche Teilchengröße
ist eine Zunahme um etwa 0,004 um.
Der niedrigere Extrusions-Druck des in Gegenwart des im Beispiel 2 verwendeten Zusatzstoffs hergestellten
Produkts, im Verhältnis zu jenem des im Vergleichsversuch C erhaltenen Produkts zeigt an, daß
das erfindungsgemäß hergestellte Harz dem Extrudieren unter festgelegten Bedingungen einen geringeren
Widerstand entgegensetzt. Bei den vorstehenden Polymerisatprodukten wurden keine merkbaren Unterschiede
bei elektrischen Messungen festgestellt, welche gemäß den standardisierten ASTM-Prüfnormen
D150-54T und D257-58 an gesinterten flachen Scheiben von 15 mm Dicke ausgeführt wurden, bezüglich
Volum-Widerstand, dielektrischem Verlustfaktor (sowohl bei 1000 Hz als auch bei 6 χ 107 Hz) oder der
dielektrischen Konstante (sowohl bei 1000 Hz als auch
bei 6 χ 107 Hz). In entsprechender Weise konnten keine merklichen Unterschiede unter diesen Produkten bei
Messung gemäß den ASTM-Prüfnormen D1708-59T und D638-60T bezüglich der Zugfestigkeiten und der
Bruchdehnungen festgestellt werden.
Beispiel 3 und Vergleichsversuch D
In einem Reaktor, der in der Ausführung dem in Beispiel 1 beschriebenen ähnlich ist, werden 2
Polymerisationen gemäß den Verfahren und der Temperatur sowie dem Druck, welcher in diesen
Beispielen angegeben ist, ausgeführt. Die Anteile der verwendeten Bestandteile, bezogen auf ein Fassungsvermögen
des Autoklavs von 1000 Teilen Wasser, sind:
Entsalztes Wasser 530,0
Paraffinwachs 21,2 Eisenpulver 0,00106
Ammonium-Perfluoroctanoate 0,73 Dibernsteinsäure-Peroxid 0,2065
Die Behandlung des Dispersions-Produktes im Anschluß an die Polymerisation ist die gleiche wie im
Beispiel 1 beschrieben. Man erhält die nachstehenden Ergebnisse:
Tabelle III | Verwendeter | Molare | Raum-Zeit- | Dispergierte | Durchschnitt | Spez. Standard |
Versuchsbezeichnung | Zusatz | Konzentration | Ausbeute | Feststoffe | liche | gewicht |
der wäßrigen | Teilchengröße | |||||
Beschickung | ||||||
(g/Liter- | (%) | (μπι) | ||||
Stunde) | ||||||
keiner | 0 | 460 | 36,7 | 0,193 | 2,209 | |
Vergleichsversuch D | Zinkacetat | 2,7 X 10"5 | 535 | 36,3 | 0,204 | 2,216 |
Beispiel 3 | ||||||
In keinem der in den Beispielen 1,2 und 3 angeführten Fälle konnte in dem koagulierten und getrockneten
polymeren Produkt visuell eine Färbung bemerkt werden, ebensowenig wurde eine Färbung an den
Harzplättchen beobachtet, welche dem Erhitzungs- und Kühlzyklus unterworfen wurden, der für die Bestimmungen
des spez. Standardgewichtes angewandt wird.
909 586/5
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von kolloidalen Dispersionen von polymeren Perfluorkohlenstoffverbindungen durch Polymerisation von Perfluorkohlenstoffverbindungen in wäßrigem Medium in Gegenwart von wasserlöslichen, ionisierbaren Dispergiermitteln, von wasserlöslichen, freie Radikale bildenden Initiatoren und einer wasserlöslichen Verbindung, die in wäßrigem Medium mindestens zweiwertige Metallkationen ergibt, dadurch gekennzeichnet, daß man als wasserlösliche Verbindung, deren Kation gegenüber dem verwendeten Initiator unter den Polymerisationsbedingungen inert ist, eine Verbindung der Erdalkalimetalle, des Zinks oder Aluminiums in einer 1 χ 10~5 bis 1 χ 10-4 molaren Konzentration des Metallkations in dem wäßrigen Medium verwendet.
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