DE1592864C3 - Verfahren zur Herstellung von FurnaceruB - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von FurnaceruBInfo
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Description
düse eingesetzt werden. Diese Hohlkegeldüsen sind keineswegs in kontinuierlichen Abstufungen erhältlich,
so daß eine lückenlose Variierung des Sprühwinkels ausscheidet. Weiterhin kann sich der Sprühwinkel
auch schon durch geringfügige Schwankungen im Ölzustrom
und durch Ansätze in der Düse verändern. Bei zu großen Sprühwinkeln besteht schließlich auch
die Gefahr der Verkokung des Öles an den Reaktorwänden. Daneben ist das beschriebene Verfahren für
die Rußherstellung mit Zweistoffdüsen, in denen Öl/Luft oder Öl/Dampf gemischt zur Zerstäubung
kommen, nicht anwendbar.
Die französische Patentschrift 1 450 528 beschreibt wie die vorerwähnte Arbeit in Soviet Rubber Technology
Strukturveränderungen durch Anreicherung von Normalluft mit Sauerstoff. Für die praktische Nutzung
dieser Maßnahme in technischem Maßstab ist eine kostspielige Luftzerlegungsanlage mit aufwendigen
Lager- und Sicherheitsvorkehrungen für flüssigen Sauerstoff erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dem sich während der Herstellung
eines Furnacerußes, ohne Zugabe von Fremdstoffen oder ohne das Erfordernis apparativer Änderungen
oder eines Einsatzes aufwendiger Zusatzeinrichtungen Ruße konstanter Primärteilchengröße
mit wahlweise einstellbaren Öl- bzw. DBP-Absorptionswerten und wahlweise einstellbarem Modul 300 erhalten
lassen.
Es. wurde nun gefunden, daß sich die Öl- bzw. DBP-Absorptionswerte und auch der Modul 300 wahlweise
einstellen lassen, indem unter Konstanthaltung der Temperatur in der Reaktionszone die Temperatur
des sauerstoffhaltigen Mediums zur Einstellung hoher Absorptionswerte und eines hohen Moduls 300 bei
konstant gehaltenem Öl- und Gaseinsatz erhöht wird und zur Einstellung niedriger Absorptionswerte und
eines niedrigen Moduls 200 erniedrigt wird.
Bekanntlich wird in fast allen Reaktoren zur Ofenrußherstellung die Verbrennungsluft in tangentialer
Form einer feuerfesten ausgemauerten zylindrischen Kammer zugeführt. Die zur Spaltung der Kohlenwasserstoffe
notwendige Energie wird mehr oder weniger durch die Verbrennung von Gas und eines
Teiles des zentrisch zugeführten hocharomatischen Öls erhalten. Eine Unterscheidung besteht bei den
einzelnen Verfahren in der Art der Gaszuführung und in der Art der ölzerstäubung. Während teilweise das
öl nur durch Druck in Form einer dünnen Lamelle oder in Form einer Druckzerstäubung zugegeben wird,
arbeiten andere Verfahren mit Dampf- oder Druckluftzerstäubung.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auch dadurch gelöst, daß unter Konstanthaltung der Temperatur in
der Reaktionszone die Temperatur des sauerstoffhaltigen Mediums zur Einstellung hoher Absorptionswerte und eines hohen Moduls 300 erhöht wird und bei
konstantem Luftmengeneinsatz ein niedriges Gas-Öl-Verhältnis gefahren wird und zur Einstellung niedriger
Absorptionswerte und eines niedrigen Moduls 300 die Temperatur des sauerstoffhaltigen Mediums erniedrigt
und ein hohes Gas-Öl-Verhältnis gefahren wird. Es kann also zusätzlich zu der Variation der
Lufttemperatur auch durch die Regulierung des Gas-Öl-Verhältnisses
ein Einfluß auf die Höhe des Moduls 300 und der DBP-Absorption ausgeübt werden. So
unterstützt ein niedriger Gaseinsatz, entsprechend niedrigem Gas-Öl-Verhältnis, die Wirkung einer hohen
Temperatur des sauerstoffhaltigen Mediums in Richtung auf hohen Modul 300 und hohe Ölabsorption.
Umgekehrt unterstützt hoher Gaseinsatz entsprechend hohem Gas-Öl-Verhältnis die Wirkung einer niedrigen
Temperatur des sauerstoffhaltigen Mediums in der Richtung auf niedrigen Modul 300 und niedrige Ölabsorption
(s. Beispiel 3). Als niedriger Gaseinsatz werden Werte von 0,05 bis 0,20 Nm3/kg, als hoher ein
Bereich von 0,20 bis 0,80 Nm3/kg bezeichnet. Diese
ίο Angaben gelten in erster Linie für Reichgas; beim
Einsetzen von Starkgas und vor allem von Schwachgas müssen sie in bekannter Weise modifiziert werden.
Unter »sauerstoffhaltigem Medium« wird sowohl die Verbrennungsluft bzw. ein Luft-Sauerstoff-Ge-
misch wie auch — falls das Öl durch Druckluftzerstäubung in den Ofen geführt wird —· diese Druckluft
bzw. in entsprechendes Luft-Sauerstoff-Gemisch verstanden.
Eine zu jedem der beiden selbständigen Möglichkeiten der erfindungsgemäßen Prozeßführung anwendbare Verfahrensausgestaltung sieht vor, die Verbrennungsluft und/oder die Zerstäubungsluft auf die gewünschte Temperatur einzustellen.
Eine zu jedem der beiden selbständigen Möglichkeiten der erfindungsgemäßen Prozeßführung anwendbare Verfahrensausgestaltung sieht vor, die Verbrennungsluft und/oder die Zerstäubungsluft auf die gewünschte Temperatur einzustellen.
Die Beheizung des Mediums wird in üblicher Weise durchgeführt, z. B. durch Lufterhitzer oder Wärmeaustauscher
die in beiden Fällen mit den Abgasen der Ofenrußherstellung beheizt werden können. Diese
Abgase bestehen vor allem aus Wasserstoff, Kohlenmon- bzw. -dioxid, Stickstoff und Wasserdampf.
Wesentlich ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, daß hierdurch für einen gegebenen Ruß weder
die Teilchengröße noch seine wesentlichen gummitechnischen Daten wie Abriebswiderstand, Shore-Härte
und die Zerreißfestigkeit verschlechtert werden.
Diese Daten bleiben für einen gegebenen Ruß konstant. Es handelt sich also um eine Möglichkeit, in
einer gegebenen Anlage unabhängig von anderen Eigenschaften des Rußes die Öl- bzw. DBP-Absorption
und den Modul 300 eines Rußes beliebig einzustellen.
Die Flexibilität einer bestehenden Anlage wird also erhöht.
Es ist zwar bekannt, die Verbrennungsluft durch. Wärmeaustauscher vorzuwärmen, um die Ausbeute
beim Ofenrußprozeß zu verbessern. Damit ist aber noch keine Möglichkeit zum Variieren der Temperatur
sowohl nach höheren als auch nach tieferen Temperaturen gegeben. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann jede beliebige Mediumtemperatur durch entsprechende Temperaturregelung — wie nachstehend
an Hand der F i g. 1 der Zeichnung ausgeführt wird — eingestellt werden. Die Temperatur
in der Reaktionszone wird dadurch nicht verändert. In einem Reaktor zur Herstellung von Ofenruß (1)
wird bei (9) die Verbrennungsluft eingeführt und bei (2)
das öl und die Zerstäuberluft. Die Verbrennungsluft wird durch das Gebläse 4 erzeugt und passiert durch
das Regelorgan 5 (Klappe oder Schieber) den Wärmeaustauscher 3, der mit Abgasen beheizt ist. Hier wird
die Luft auf die nach Auslegung des Austauschers maximale Temperatur vorgewärmt und tritt bei 9 in
den Reaktor ein. Bei 8 befindet sich in der isolierten Leitung ein Thermofühler. Wenn die Lufttemperatur
zu hoch ist, öffnet sich über den Regler 7 der Schieber 6, wodurch eine Mischung von heißer und kalter Luft
erzeugt wird, bis die am Regler eingestellte und bei 8 gemessene Solltemperatur erreicht ist. Bei einem
größeren Widerstand in Wärmeaustauscher 3 kann auf das Regelorgan 5 verzichtet und nur mit dem
Regelorgan 6 gearbeitet werden. Es ist selbstverständlich auch möglich, an Stelle einer automatischen
Regelung die gewünschte Temperatur von Hand einzustellen. Gleichfalls kann die Lufterhitzung an Stelle
eines mit den Prozeßgasen beschickten Wärmeaustauschers auch durch einen separat betriebenen
Lufterhitzer bewirkt werden. Dieser Lufterhitzer kann z. B. mit den Abgasen der Ofenrußherstellung betrieben
werden. Eine analoge Regelung der Zerstäuberlufttemperatur wird im unteren Teil der
schematisierten Darstellung F i g. 1 gezeigt. Die Zerstäuberluft wird durch den Kompressor 15 auf den
erforderlichen Druck gebracht und in dem mit Abgasen beheizten Luftvorwärmer 10 erwärmt. Nach
Maßgabe der bei 14 gemessenen Temperatur öffnet der Regler 13 die Ventile 11 (heiße Luft) und 12
(kalte Luft) jeweils so, daß die voreingestellte Zerstäuberlufttemperatur
erreicht wird. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Zerstäuberlufttemperatur
dadurch zu regeln, daß ein Regler in die Beheizung des Luftvorwärmers eingreift.
Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich auch vollständig von dem in der französischen Patentschrift
1 349 892 behandelten Verfahren. Die genannte Patentschrift behandelt den Einfluß verschiedener
Zersetzungstemperaturen für diverse Rußrohstoffe auf den Modul 300, wobei entsprechend den vorgesehenen
variablen Temperaturen der Rußerzeugung unterschiedliche Primärteilchengrößen der Rußprodukte
resultieren müssen. Die Patentschrift vermittelt die Lehre, daß der Rußmodul allgemein mit steigenden
Zersetzungstemperaturen abnimmt. Ein regelmäßiger Einfluß des verwendeten Rußrohstoffes auf das Niveau
der Modulwerte ist dabei nicht feststellbar. Um dem bei Einstellung niedriger Modulwerte beträchtlichen
Ausbeuteverlust entgegenzuwirken, wird ferner vorgeschlagen, die dem Reaktor zuzuführende Verbrennungsluft
vorzuheizen.
Demgegenüber löst das erfindungsgemäße Verfahren die Aufgabe, eine Einstellung der öl- bzw. DBP-Absorptionswerte
und des Modul 300 unter Konstanthaltung der Temperatur in der Reaktionszone, durch
die allein die Aufrechterhaltung einer konstanten Primärteilchengröße gewährleistet wird, zu erzielen.
Die dazu angewandten Maßnahmen, nämlich die Temperatur des sauerstoffhaltigen Mediums zur Erhöhung
bzw. Erniedrigung der genannten Meßwerte entweder bei konstant gehaltenem öl- und Gaseinsatz
oder bei konstantem Luftmengeneinsatz und gleichzeitiger Einstellung eines niedrigen Gas-Öl-Verhältnisses
anzuheben bzw. zu senken, konnte aus dem bekannten Verfahren nicht abgeleitet werden. Ein Vergleich
sämtlicher, in den Tabellen I bis IV genannter Druckschrift aufgeführten Versuchsdaten läßt auch
ohne weiteres keine regelmäßige Abhängigkeit des Moduls von der jeweiligen Verbrennungslufttemperatur
erkennen, wie ein alleiniger Vergleich der Daten aus Tabelle I und II dieser Druckschrift erwarten lassen
könnte. Dies rührt daher, daß alle Tabellenwerte ausschließlich für den Nachweis der aufgefundenen
Gesetzmäßigkeiten der Modulsenkung bei steigender Rußbildungstemperatur und der Vermeidbarkeit des
Ausbeuteverlustes durch Verbrennungsluftvorwärmung zusammengestellt sind, also unter Zielvorstellungen,
welche für das erfindungsgemäße Verfahren irrelevant
sind. Hinzu kommt, daß die bei vergleichbaren Rußbildungstemperaturen und einer Verbrennungsluftvorwärmung
auf 382° C erhaltenen Modulwerte der Tabellen II und IV genannter Druckschrift trotz:
Einsatz recht unterschiedlicher Rußrohstoffe ebenso unerheblich voneinander abweichen wie die bei stark:
unterschiedlichen Verbrennungslufttemperaturen ge-:
wonnenen Modulwerte der Tabellen I und IV, während; demgegenüber gemäß Beispiel 3 und Tabelle III der!
Druckschrift eine auf 4270C erhöhte Verbrennungs-j
lufttemperatur unter ähnlichen Bedingungen ein im;
Vergleich dazu unverhältnismäßig stark abgesenktes;
ίο Modulniveau liefert. j
Das Verfahren wird in den nachfolgenden Beispielen1
und an Hand der F i g. 2 und 3 der Zeichnung näher
erläutert. Zunächst werden die Rohstoffeigenschaften und eine Kurzfassung der angewandten Prüfverfahren
angegeben.
1. Rußöl ;
Elementaranalyse ;
Kohlenstoff, Gewichtsprozent 91,26
Wasserstoff, Gewichtsprozent 5,99
Stickstoff, Gewichtsprozent 1,17
Schwefel, Gewichtsprozent 0,89
Dichte, 200C, kg/1 1,15
Viskosität bei 400C: 80 cp; bei 1200C 18 cp
Conradsontest, % 1,5
Siedebeginn 2500C
Siedeverhalten bei 760 mm Hg
bis300°C 3,0%
bis 3500C 51,0%
bis 3700C 70,0%
bis 4000C 88,0%
>400°C 12,0%
(Kolbenrückstand) Mittlerer Siedepunkt ~ 35O0C
2. Stadtgas
Gasanalyse, Volumprozent
Gasanalyse, Volumprozent
Wasserstoff 60
Methan 23
Acetylen, Äthan 1
Stickstoff 9
Kohlenoxid 5
Heizwert, Kcal/Nm3 4400
Dichte, kg/Nm3 0,46
3. Arbeitsweise undRezeptur zur Prüf ungdesModuls 300 Rezeptur in Gewichtsteilen
Buna Hüls 150 (BH 150) 100
Ruß 45
Zinkoxid RS 2,5
NaftolenZD 10
Alterungsschutzmittel PBN 1,0
Alterungsschutzmittel 4010 0,25
Vulcacit CZ 1,25
Schwefel 2
Nach der Herstellung der Mischung werden die Rohmischungen etwa 15 Stunden gelagert und dann
die erforderlichen Prüfkörper vulkanisiert. Die Vulkanisationstemperatur
beträgt 1450C. Die Vulkanisationszeit für die Modulmessungen und zur Herstellung der
Abriebsräder beträgt 60 Minuten. Prüfung des Moduls nach DIN 53504, Oktober 1965, »Zugversuch« mit
Normring R 1.
4. Messung des Abriebwiderstandes
Die Messung erfolgt an Gummischeiben von 20 mm Durchmesser und 20 mm Breite. Zusammenetzung
der Mischung siehe unter Punkt 3. Die Ausührung der Methode ist beschrieben in der Zeitschrift
Kautschuk und Gummi«, Nr. 1, 1967, S. 5 bis 8. Die rhaltenen Werte dieser Art der Abriebprüfung
timmen gut mit den Ergebnissen von Straßentesten <n Reifen in Originalgröße überein.
>. Arbeitsweise zur Bestimmung der DBP-Absorption
Die DBP-Absorption wird mit einem Plastografen ler Firma Brabender, Duisburg, mit Spezialkneter
nach ASTM D 2414-65 T durchgeführt. Im vorliegenden
Fall werden 13 g Perlruß in die Knetkammer .•ingewogen, der Kneter mit 125 U/min in Bewegung
gesetzt und aus einer automatischen Bürette 4 ml/min Oibutylphthalat in die Knetkammer gegeben. Zunächst
ist auf dem Schreiber keine merkliche Krafttufnahme zu erkennen. In der Nähe des Ablesepunktes
steigt die Kraftaufnahme sehr steil an, um nach Überschreiten des Maximums wieder abzusinken. Die Einwaage
ist so bemessen, daß ein Ausschlag von etwa 700 Plastografeneinheiten erfolgt, die Ablesung erfolgt
bei 500 Plastografeneinheiten. Das verbrauchte DBP wird durch die Einwaage dividiert und der Wert in
ml/g angegeben.
ίο Unter Konstanthaltung des Öl- und Gaseinsatzes
wird die Verbrennungsluftmenge jeweils so eingestellt^ daß eine ASTM-Jodadsorption von etwa 122 mg/g
erreicht wird (ASTM D1510-60). Konstante Jodadsorption bedeutet bei gleichbleibender Beschaffenheit
der Rußoberfläche auch eine konstante spezifische Oberfläche und eine konstante mittlere Primärteilchengröße.
Nun wird die Verbrennungslufttemperatur so erhöht, wie es das Strukturniveau und der Modul 300
erfordern. Die Temperatur in der Reaktionszone des ausgemauerten Reaktors bleibt im wesentlichen konstant
.Die Ruße wurden unter gleichbleibender Arbeitsweise naß verperlt.
Verbrennungs lufttemperatur |
DBP-Absorption | Modul 300 | Zerreißfestigkeit DIN 53504 |
Shore-Härte DIN 53505 |
Abriebswiderstand bezogen auf |
0C | ml/g | kg/cm'2 | kg/cm2 | STD. ISAF | |
40 | 1,31 | 116 | 266 | 65 | 114 |
140 | 1,40 | 122 | 283 | 68 | 139 |
240 | 1,46 | 130 | 285 | 62 | 137 |
340 | 1,53 | 126 | 252 | 67 | 135 |
440 | 1,58 | 134 | 280 | 68 | 132 |
520 | 1,61 | 139 | 273 | 68 | 133 |
Aus der vorstehenden Tabelle ist sehr klar der gehend konstant bleiben. Es sei noch festgestellt, daß
Gang des Strukturniveaus (DBP-Absorption — vgl. der Bereich der Erfindung keineswegs auf die im
F i g. 2) und des Moduls (Modul 300 — vgl. F i g. 3) 4° Beispiel 1 angewandte Maximaltemperatur von 520° C
zu erkennen. Das vorteilhafte der erfindungsgemäßen beschränkt ist, sondern daß auch höhere Luft-Arbeitsweise
liegt vor allem darin, daß andere wichtige temperaturen angewandt werden können.
Kautschukprüfdaten nicht berührt werden und weit-
Kautschukprüfdaten nicht berührt werden und weit-
In diesem Beispiel wurde wiederum der stündliche öl- und Gaseinsatz konstant gehalten. Die stündlich
eingesetzte Verbrennungsluftmenge wurde jeweils so eingestellt, daß eine ASTM-Jodadsorption von 122 mg/g
erreicht wird (ASTM D 1510-60). Dadurch ist eine konstante spezifische Oberfläche und eine konstante
mittlere Primärteilchengröße gegeben. Im Beispiel 2 wird nicht nur die Verbrennungslufttemperatur variiert,
sondern auch die Zerstäuberlufttemperatur (mengenmäßig werden etwa 90% der Gesamtluft als Verbrennungsluft
und 10 % als Zerstäuberluft zugeführt). Die Temperatur in der Reaktionszone des feuerfest
ausgekleideten Reaktors blieb wiederum im wesentlichen konstant. Die Ruße sind unter gleichbleibenden
Bedingungen naßverperlt.
55
Veibrennungs- lufttemperatur |
Zerstäuber lufttemperatur |
DBP-Absorption | Modul 300 | Shore-Härte DIN 53505 |
Abriebswiderstand bezogen auf |
0C | 0C | ml/g | kg/cm2 | Pkt. | Standard ISAF |
40 | 40 | 1,39 | 166 | 70 | 109 |
40 | 200 | 1,40 | 174 | 69 | 118 |
40 | 550 | 1,40 | 177 | 70 | 122 |
400 | 40 | 1,60 | 182 | 70 | 133 |
400 | 290 | 1,67 | 184 | 70 | 124 |
409 534/313
Aus den Werten ist zu erkennen, daß auch die Erhöhung oder Senkung der Zerstäuberlufttemperatur
einen Effekt in gleicher Richtung ausübt wie die Erhöhung oder Senkung der Verbrennungslufttemperatur.
Erfreulicherweise addieren sich die Effekte, so daß der Spielraum der erfindungsgemäßen Arbeitsweise noch
vergrößert wird.
B ei s pi e1 3
In den Beispielen 1 und 2 ist zur Ausschaltung aller störenden Nebeneffekte der Gaseinsatz und der Öleinsatz
konstant gehalten worden. Damit war auch über den gesamten Bereich der Einstellungen das Gas-Ölverhältnis
gleich. Wie weiter vorn angeführt wurde, kann durch die zusätzliche Variation des Gas-Ölverhältnisses
der erreichbare Effekt noch verstärkt werden. Das nachstehende Beispiel soll zeigen wie ein
besonders niedriger Modul 300 durch niedrige Verbrennungslufttemperaturen und ein zusätzliches hohes
Gas-Ölverhältnis erzielt werden kann.
Bei konstantem Luftmengeneinsatz und konstanter Jodadsorption (entsprechend gleichbleibender Primärteilchengröße)
von 110 mg/g wurde die Lufttemperatur und das Gas-Ölverhältnis variiert'. Die Moduli 300
der Ruße wurden gemessen:
5 | 0C | Moduli 300 kg/cm2 | Moduli 300 kg/cm2 | |
Verbrennungs | 40 | bei | bei | |
lufttemperatur | 220 | Gas-Öl-Verhältnis | Gas-Öl-Verhältnis | |
10 400 | 0,30 Nm3 | 1,30 Nm3 | ||
550 | 4400 WE/kg | 4400 WE/kg | ||
114 | 97 | |||
120 | 111 | |||
127' | 121 | |||
131 | — |
Aus den Werten geht hervor, daß die Variation des Gas-Ölverhältnisses zur Unterstützung der Effekte der
Verbrennungs- und Zerstäubungslufttemperatur mit herangezogen werden kann.
Die so gewonnenen Ruße lassen sich gut verperlen. Geperlte Ruße mit DBP-Absorptionswerten von
> 1,40 ml/g können als hochstrukturierte Ruße angesehen werden. Auf Grund der Entwicklung auf dem
Sektor der Kautschuktypen und dem Wunsch, immer mehr ölverschnittene Kautschuktypen einzusetzen, hat
sich der Bedarf an ausgesprochen hochstrukturierten Rußtypen immer mehr vergrößert. Die erfindungsgemäße
Arbeitsweise gestattet es, die gewünschten, sehr hochstrukturierten Rußtypen ohne Schwierigkeiten
herzustellen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Furnace-Ruß nicht klar erwiesen, ob die Rußstruktur direkt oder
konstanter Primärteilchengröße mit wahlweise ein- 5 nur mittelbar für diese Qualitätsänderungen verantstellbaren
öl- bzw. DBP-Absorptionsvverten und wortlich ist. Unter Rußstruktur stellt man sich den
wahlweise einstellbarem Modul 300, dadurch Grad der Verschweißung und des Zusammenwachsens
gekennzeichnet, daß unter Konstanthal- der. elektrorierimikroskopisch erkennbaren Rußprimärtung
der Temperatur in der Reaktionszone die teilchen vor. Em Maß für die Rußstruktur gibt die Öl-Temperatur
des sauerstoffhaltigen Mediums zur io absorption oder Dibutylphthalatabsorption. Der Mo-Einstellung
hoher Absorptionswerte und eines dul 300 stellt die bei 300% Dehnung einer Kautschukhohen Moduls 300 bei konstant gehaltenem öl- probe auftretende Zugkraft dividiert durch deren
und Gaseinsatz erhöht wird und zur Einstellung Anfangsquerschnitt dar.
niedriger Absorptionswerte und eines niedrigen Es hat bisher nicht an Bemühungen gefehlt, VerModuls
300 erniedrigt wird. 15 fahren zur Beeinflussung des gummitechnischen Moduls
2. Verfahren zur Herstellung von Furnace-Ruß und des Strukturniveaus ausfindig zu machen. Die
konstanter Primärteilchengröße mit wahlweise ein- bekannten Verfahren beziehen sich jedoch meist auf
stellbaren Öl- bzw. DBP-Absorptionswerten und eine einseitige Veränderung der genannten Daten. So
wahlweise einstellbarem Modul 300, dadurch ge- ist durch Oxydation und durch mechanische Reibung
kennzeichnet, daß unter Konstanthaltung der 20 in Kugelmühlen das Strukturniveau und der Modul 300
Temperatur in der Reaktionszone die Temperatur gesenkt worden. Auch durch Zugabe von Alkalides
sauerstoffhaltigen Mediums zur Einstellung verbindungen können diese Werte gesenkt werden,
hoher Absorptionswerte und eines hohen Moduls Es hat sich jedoch gezeigt, daß diese Arbeitsweise eine
300 erhöht wird und bei konstantem Luftmengen- so empfindliche Verschlechterung des Kautschukabeinsatz
ein niedriges Gas-Öl-Verhältnis gefahren 25 riebs mit sich bringt, daß sie meist nicht angewandt
wird und zur Einstellung niedriger Absorptions- werden kann. Außerdem gestattet sie nur die Variation
werte und eines niedrigen Moduls 300 die Tempe- in einer, nämlich der negativen Richtung.
ratur des sauerstoffhaltigen Mediums erniedrigt Aus der in Soviet Rubber Technol. 23 (1964, Juli),
und ein hohes Gas-Öl-Verhältnis gefahren wird. 42 bis 44 (ref. in Carbon Black Abstracts 1965,
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch 3° Ref. Nr. 300) veröffentlichten Arbeit ist bekannt, daß
gekennzeichnet, daß die Verbrennungsluft und/oder die Temperatur in der Reaktionszone, die Sauerstoffdie
Zerstäuberluft auf die gewünschte Temperatur konzentration der in den Reaktor eingeführten Gase
eingestellt werden. und deren Strömungsgeschwindigkeit Einfluß auf die
Rußstruktur haben. Es werden dabei unterschiedliche 35 Prozeßtemperaturen angewandt, welche zu Produkten
unterschiedlicher Primärteilchengröße führen. Ergebnisse der Arbeit sind die Feststellungen, daß die
Strukturänderung bei steigenden Prozeßtemperaturen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung neben einem erheblichen Anstieg der spezifischen Obervon
Furnaceruß konstanter Primärteilchengröße mit 40 fläche unerheblich ist, daß eine Erhöhung der Gewahlweise
einstellbaren Öl- bzw. DBP-Absorptions- schwindigkeit der den Reaktor durchströmenden Gase
werten und wahlweise einstellbarem Modul 300, und die ölabsorption verringert und daß durch Erhöhung
zwar zur Herstellung von Rußsorten als verstärkendem des Sauerstoffgehalts dieser Gase die Ölabsorption
Kautschukfüllstoff. angehoben werden kann.
Die Herstellung von Ruß aus Kohlenwasserstoffen 45 Die USA.-Patentschrift 2 985 511 beschreibt ein
nach dem sogenannten Furnaceverfahren oder Ofen- Verfahren, bei dem außer dem normalen Brenngas
verfahren ist an sich bekannt. Obwohl die Form der noch an einer zusätzlichen, stromabliegenden Stelle
benutzten Reaktoren und die zur Rußherstellung ein Hilfsgas eingesetzt werden soll. Damit sollten
benutzten Rohstoffe sehr unterschiedlich sind, kann Änderungen der ölabsorption der herzustellenden Ruße
allgemein festgestellt werden, daß bei allen Verfahren 5° bewirkt werden. Eine Steigerung des Hilfsgaszusatzes
in temperaturbeständig ausgemauerten Reaktoren ein ergibt nach A b b. 4 genannter Patentschrift jedoch
saiierstoffhaltiges Gas (im allgemeinen Luft) mit zwei keine gleichläufige Beeinflussung der ölabsorption.
kohlenwasserstoffhaltigen Massenströmen (Gas und Die ölabsorptionswerte schwanken vielmehr in nega-
Öl) in der Weise zur Reaktion gebracht wird, daß ein tiver und positiver Richtung und liegen zum Teil
Teil der Kohlenwasserstoffe und der anderen brenn- 55 innerhalb der Fehlergrenze der Bestimmung. Hinzu
baren Substanzen verbrennt und die dabei entstehende kommt, daß die beschriebene Arbeitsweise den zusätz-
Wärmeenergie den Rest der Kohlenwasserstoffe zu liehen Einbau und Austausch von Gasröhren und da-
Ruß und Wasserstoff umsetzt. mit eine eingreifende Veränderung der Herstell-
Der größte Teil des nach dem Furnacerußverfahren apparatur erfordert. Ebenso verursacht die Aufteilung
hergestellten Rußes wird von der Kautschukindustrie 60 der Gasströme zusätzliche Probleme der Messung und
verbraucht. Deshalb sind die Prüfdaten eines Furnace- Dosierung.
rußes in Kautschukmischungen von besonderer Be- Die USA.-Patentschrift 3 222 131 beschrebt ein
deutung. Das gleiche gilt für die analytischen Prüf- Verfahren, welches durch Veränderung des Sprühdaten,
die das Verhalten in Kautschukmischungen vor- winkeis einer Einstofföldüse eine Einstellung von ölhersagen
können. Es ist in jüngster Zeit immer klarer 65 absorption und Modul bewirkt. Dieses Verfahren hat
geworden, daß nicht allein die Primärteilchengröße jedoch eine Reihe von Nachteilen. So muß der Rußeines
Rußes dessen Eigenschaften bestimmt. Vielmehr reaktor zur Variierung der ölabsorption und des
hat es sich gezeigt, daß mit der Änderung der Ruß- Moduls 300 jeweils abgestellt und eine neue Hohlkegel-
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19671592864 DE1592864C3 (de) | 1967-08-11 | 1967-08-11 | Verfahren zur Herstellung von FurnaceruB |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19671592864 DE1592864C3 (de) | 1967-08-11 | 1967-08-11 | Verfahren zur Herstellung von FurnaceruB |
Publications (3)
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DE1592864B2 DE1592864B2 (de) | 1974-08-22 |
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Family
ID=5680301
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---|---|---|---|
DE19671592864 Expired DE1592864C3 (de) | 1967-08-11 | 1967-08-11 | Verfahren zur Herstellung von FurnaceruB |
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1967
- 1967-08-11 DE DE19671592864 patent/DE1592864C3/de not_active Expired
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