DE2211320C2 - Furnace-Ruß und seine Verwendung - Google Patents
Furnace-Ruß und seine VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft neue Furnace-Ruße mit einem pH-Wert von wenigstens 4 und einer Färbekraft von
wenigstens etwa 200 sowie deren Verwendung als verstärkende Füllstoffe in natürlichem oder synthetischem
Kautschuk.
Die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Ruße und ihr Einfluß auf die Eigenschaften der sie enthaltenden
Kautschukmischungen werden durch einige Parameter definiert, deren Bedeutung und Bestimmung nachstehend
erläutert wird. Die neuen Ruße haben kleine Teilchengröße, eine enge Verteilung der Teilchen und
eine ungewöhnlich hohe Färbekraft je Einheit der Fläche.
Die Erfindung geht davon aus. daß für die in neuerer Zeit entwickelten synthetischen Kautschuksorten aus
/er breiten Palette der bisher bekannten Rußsorten nicht immer Produkte zur Verfügung standen, die als
Verstärker und Füllstoffe für diese weitgehend inerten und wenig reaktiven Kautschuke optimal geeignet sind.
Auf der anderen Seite sind gerade diese neuen synthetischen Kautschukarten nur zu einem geringen
Grade ungesättigt und deswegen von besonderer Bedeutung für Vulkanisate. die starken Beanspruchungen
unterworfen sind. Man hat zwar versucht, gewisse Fortschritte bei der Verstärkung solcher Kautschukarten
durch Verwendung von nachbehandelten Rußen /u erreichen. Diese Versuche haben aber bisher nicht zu
einem vollen Erfolg geführt.
In der US-PS 28 51337 ist ein Verfahren zur
Herstellung von Furnace-Rußen beschrieben. Die Färbekraft der nach dieser Druckschrift hergestellten
Ruße erreicht lediglich Werte von 132.
In der GB PS 11 98 110 isi ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Herstellung von Ruß beschrieben Ruße mit einem Färbefaktor von wenigstens 317
we'den in dieser Druckschrift jedoch nicht erwähnt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, der Technik Ruße /ur Verfugung zu stellen,
die den Kautschukvulkanisaten neben anderen wün sehenswerten Eigenschaften verbesserte Werte fur
Zugfestigkeit. Härte. Modul und Abriebwiderstand verleihen, ohne daü die Ruße einer Nachbehandlung
unterworfen werden müssen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch Ruße, die einen Wert für den Färbefaktor von
wenigstens 317 aufweisen. Vorzugsweise liegt die Färbekraft der erfindungsgemäßen Ruße zwischen 220
und 290, insbesondere zwischen 230 und 275, während der Färbefaktor wenigstens 320 beträgt.
Zur Bestimmung der physikalischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Ruße und zur Feststellung der
für deren Charakteristik geeigneten Parameter werden nachstehend erläuterte Verfahren verwendet.
Färbefaktor und Färbekraft
Der Färbefaktor ergibt sich aus der Färbekraft und dem scheinbaren Durchmesser D-1, der dem in nm
ausgedrückten Durchmesser einer festen Kohlenstoffkugel, die dieselbe Menge Kohlenstoff enthält wie ein
Ruß-Agglomerat, entspricht.
Dä = 2270 + 63,5(DBP)/
Jod-Oberfläche in m-.'g.
Fur den Färbefaktor gilt folgende Beziehung:
Färbefaktor = Färbekraft + 0,6 D„.
Färbefaktor = Färbekraft + 0,6 D„.
Die vorstehenden Formeln sind erläutert in einem Aufsatz von Avrom J. Medalia und L W;J'.,rd Richards
»Tinting Strength of Carbon Black«, der bei einer Tagung der American Society, Division of Coatings and
Plastic Chemistry, vorgetragen wurde.
Die Färbekraft steiit die relative Deckkraft eines
pelletisierten Rußes dar, der im Gewichtsverhältnis 1 :37.5 mit einem Standard-Zinkoxid vermischt und in
einem epoxierten Sojabohnenöl-Weichmacher dispergiert ist und sodann mit einer Reihe von Standard-Bezugs-Rußen
vergleichen ist, die unter den gleichen Bedingungen untersucht sind. Als Zinkoxid dient ein von
der New Jersey Zinc Corporation hergestelltes Florence Green Seal No. 8, das Weichmacher-Öl wird unter
der Bezeichnung Paraplex" G-62 von Rohm & Haas Co. hergestell und verkauft. Die Untersuchungsmethode
besteht also in dem innigen Vermischen von Ruß, Zinkoxid und Weichmacher in solchen Anteilen, daß das
sich ergebende Verhältnis zwischen Ruß und Zinkoxid 1 : 37.5 beträgt. Die Reflektion wird mit einem
Wclch-Densichrom gemessen an einem Film, der auf eine Glasplatte ausgegossen ist. Die abgelesenen Werte
werden dann verglichen mit Standard-Rußen mit bekannten Färbekraftwerten. Hierfür wird der Standard-Ruß
SRF der Anmelderin benutzt, dem willkürlich der Färbekraftwert 100% beigelegt wird. Üblicherweise
ist dies der von der Anmelderin hergestellte halbverstärkende Ruß-SterlingRS oder R. Die beiden Sterling"-Ruße
weisen eine BET-Stickstoff-Oberfläche von
ungefähr 23 mJ/g. einen Öl-Absorptionswert von ur gefähr 65 bis 70 g 01/100 g Ruß und einen
d chschnittlichen. durch Elektronenmikroskopie bestimmten Teilchen-Durchmesser von etwa 80 nm auf.
Der einzige Unterschied besteht d: <n. daß der Sterling R in flockiger Form und der Sterling S in pelletisierter
Form vorliegt Der Bezugs-Ruß wird ausgewählt nach der Art des Rußes, an dem die Pärbekraft gemessen
werden soll. Die halbverstärkenden Sterling R- oder Sterling S-Ruße werden als grundlegender Vergleichsstandard für die Bestimmung der Färbekraf' von
anderen Rußen betrachtet
Es werden aber auch andere Ruße als Bezugs-Ruße benutzt, um f'ärbekraftwerte zu erhalten, die den
Bereich von ungefähr 30% bis 250% abdecken. Diese werden gemessen in Bezug auf den grundlegenden
Standard mit der Färbekraft 100%. Auf diese Weise ist
eine Reihe von Rußen verfügbar, die einen weiten Bereich der Färbekraft aufweisen, so daß Bezugs-Ruße
ausgewählt werden können, die so dicht wie möglich an dem zu messenden Ruß liegen. Beispiele für derartige
Bezugs-Ruße, die hilfsweise zum Vergleich herangezogen werden, sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben.
3 |
Analytische
Eigenschallen |
22 | 11 320 |
Vulcan"
6 H |
4 |
Vulcan1^
9 |
Fürbekraft, % Jad-Oberflache, mJ/g DBP-Absorptton. ecm/100 g ') Mittlerer Thermal-Ruß ') Feiner Thermal-Ruß |
Sterling"
MT ') |
Sterling11
FT1I |
220 109,6 131.4 |
252 118.5 116.9 |
||
31 5,0 33,6 |
56 8.4 35.4 |
|||||
DBP-Absorption
Gemäß ASTM D-2414-65T wurde die Absorptionsfähigkeit
von pelletisiertem Ruß bestimmt. Dieses Verfahren besteht darin, daß man Dibutylphthalat
(DBP) zu pelletisiertem Ruß gibt, bis dieser mit einer scharfen Erhöhung der Viskosität von einem frei
fließenden Pulver in ein halbplastisches Konglomerat übergeht
Jod-Oberfläche
Die Bestimmung wird an pelletisierten Ruß durchgeführt
Zunächst wird ein Muster von Ruß durch 7 Minuten langes Erhitzen auf 925° >n einem Muffelofen
entgast, worauf abgekühlt wird. Dte obere Schicht des so behandelten Rußes wird bis auf eine Tiefe von etwa
6 mm verworfen, der Rest des Rußes wird gewogen. Zu diesem Muster gibt man 100 ml einer 0,01-normalen
Jodlösung und rü'^i das Gemisch 30 Minuten lang. 50 ml
dieses Gemisches werden zentrifugiert, bis die Lösung klar ist 40 ml der Lösung werden dann mit einer
0,01 normalen Lösung von N-atriumtniosuIfat titriert,
wobei als Indikator eine l°/oige Losung von löslicher
Stärke verwendet wird. Der Gehalt an adsorbiertem Jod wird quantitativ durch Titration einer Leerprobe
bestimmt. Die Jodoberfläche ausgedrückt in m2/g, wird
nach der nachstehenden Formel berechnet:
, . . „.. . ("'·>
adsorbiertes Jod x 0.973) - 4.5
Jod-Oberflache = ■—■——
Gewicht des Musters
Die erfindungsgemäßen Ruße werden hergestellt, indem ein rußbildender Ausgangsstoff mit dem Strom
eines heißen Verbrennungsgases in Berührung gebracht wird, wobei der letztere Strom mit einer linearen
Geschwindigkeit von wenigstens 30 m/sek. sich bewegt, wie nachstehend im einzelnen beschrieben wird.
Das heiße Verbrennungsgas wird erzeugt durch Umsetzen eines flüssigen oder gasförmigen Elrennstof
fes mit einem geeigneten Oxidationsmittel, wie Luft. Sauerstoff oder Mischungen dieser beiden Gase in einer
üblichen Verbrennungskammer Als Brennstoffe sind
geeignet leicht verbrennliche Gase. Dämpfe oder Flüssigkeiten, wie beispielsweise Wasserstoff. Kohlen
rrmnoxid. Methan, Acetylen. Alkohole oder Kerosine. Vorzugsweise werden Brennstoffe mn einem hohen
Gehalt an Kohlenstoff benutzt, insbesondere also Kohlenwasserstoffe Methanreiche Gemische, wie F.rd
gas oder modifiziertes oder angereichertes Erdgas, sind ausgezeichnet brauchbar, ebenso aber auch andere
Kohlenwasserstoffgemische, wie verschiedene: Erdölgase
und Flüssigkeiten sowie Nebenprodukte aus Raffinerien, die Methan-, Propan-, Butan- oder Pentanfraktionen
enthalten und schließlich Heizöle oder dergleichen.
Als rußbildende Ausgangsstoffe, die sich 'unter den Umsetzungsbedingungen leicht verflüchtigen lassen,
sind Kohlenwasserstoffe aller Art geeignet.
Hier seinen beispielsweise genannt: Ungesättigte Y ohlenwasserstoffe, wie Acetylen, Olefine, wie Äthylen,
Propylen oder Butylen, aromatische Verbindungen, wie Benzol, Toluol und Xylol, gesättigte Kohlenwasserstoffe,
wie Methan, Erdgas, Äthan und Propan, und verflüchtigte Kohlenwasserstoffe, wie Kerosine, Naphthaline,
Terpene, äthylenische Teere, aromatische Produkte u,id ähnliche
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Ruße werden die heißen v'erbrennungsgase, wie schon erwähnt,
mit einer hohen linearen Geschwindigkeit in eine geeignete Reaktionszone eingeführt. Die Menge des
Oxidationsmittels bei der Erzeugung d'eser Verbrennungsgase kann zwischen etwa 50 und 500% derjenigen
Menge liegen, die für die vollständige Verbrennung des Brennstoffes in üblichen Brennern erforderlich ist.
so Zwischen der Verbrennungskammer und der Reaktionskammer
soll ein Druckunterschied von wenigstens 0,069 bar. vorzugsweise ein solcher von 0,1 bis 0,69 bar
bestehen. Der unter diesen Bedingungen entstehende Strom der gasförmigen Verbrennungsprodukte weist
eine genügend hone Energie auf, um aus dem als Ausgangsstoff dienenden Kohlenwasserstoff den gewünschten
Ruß zu bilden. Die aus der Verbrennunrszone austretenden Gase haben eine Temperatur von
wenigstens UOO0C, vorzugsweise von wenigstens
1650^C. Die für die Aufw.ärtsströmung der heißen Verbrennungsgase erforderliche iiohe lineare Geschwindigkeit
kann dadurch erreicht werden, daß diese Gase durch eine geeignete verengte Leitung, wie etwa
eine übliche Venturi-Düse, geführt v/erden. An der
4-, S'elle. an der der vorhin erwähnte Druckunterschied
sich ausgebildet hat. wird der kohlenwasserstoffhaltige Ausgangsstoff in den Strom der heißen Verbrennungsgase eingeführt Hierbei wird eine gute Einmischung des
Ausgangsstoffes bewirkt, indem die heißen Verbren nungsgase eine Scherkraft ausüben, so daß der
Ausgangsstoff schnell und vollständig zersetzt wird und
Riiß mit hoher Ausbeute entsteht Der Ausgangsstoff wird vorzugsweise quer von außen in den Strom deheißen
V'erbrennungsgase eingeführt, und /war in f-orr
eines oder mehrerer zusammenhängender Ströme, di?
bis in das Innere des Verbrennungsgasstromes emdrir
gen Der kohlenwasserstoffhaltige Ausgangssiof kam
in die Reaktionszone als zusammenhängende Flussig keit oder in versprühter Form. / B über einen übliche-Atomisator
oder eine Sprühdose, aber auch als Gas ode· Dampf eingeleitet werden. Eüe Menge des Ausgangsstoffes
wird in Abhängigkeit von der Menge des verwendeten Brennstoffes und des Oxidationsmittels in
der Weise geregelt, daß etwa 15 bis 60%, vorzugsweise etwa 20 bis 50% des Ausgangsstoffes verbrennen. Nach
der Umsetzung in der Reaktionszone gelangen die den suspendierten Ruß enthaltenden Gase in übliche
Vorrichtungen zum Kühlen und Abtrennen, z. B. in eine
Niederschlagsvorrichtung, einen Zyklon oder Beutelfilter. Die Verweilzeit in der Reaktionszone hangt in
jedem Falle von den jeweiligen Arbeitsbedingungen und der gewünschten Art des Rußes ab. In der Regel
liegt sie zwischen 1 und 100 Millisekunden oder sogar ■>
darunter.
Die für die Erreichung von bestimmten physikalischen
Eigenschaften und diesen entsprechenden Parametern der erfindungsgemäßen Ruße im einzelnen
erforderlichen Mengen an Brennstoff, oxidierendem in Gas und Rußausgangsstoff sowie die sonstigen Reaktionsbedingungen
im Rahmen der vorstehend allgemein dargelegten Verfahrensweise sind den nachstehenden
Beispielen zu entnehmen.
Beim Einarbeiten der erfindungsgemäßen Ruße in ι i
natürlichen oder synthetischen Kautschuk werden etwa 10 bis 250 Gewichtsteile Ruß je 100 Gewichtsteile
Kautschuk verwendet. Vorzugsweise wird der Anteil an Ruß mit etwa 20 bis 100 Gewichtsteilen, insbesondere
mit etwa 40 bis 80 Gewichtsteilen je 100 Teile Kautschuk, bemessen.
Mit den erfindungsgemäßen Rußen '.önnen natürliche
und synthetische Kautschuke verstärkt werden. Zu diesen gehören natürlicher Kautschuk und seine
Derivate, wie Chlorkautschuk, ferner Copolymere aus etwa 10 bis 70 Gewichtsprozent Styrol und etwa 90 bis
30 Gewichtsprozent Butadien, z. B. Copolymere aus 10 Teilen Styrol und 90 Teilen Butadien, aus 29 Teilen
Styrol und 81 Teilen Butadien oder aus 233 Teilen Styrol und 76.5 Teilen Butadien oder schließlich aus 50 jo
Teilen Styrol und 50 Teilen Butadien. Auch sind verwendbar Polymere und Copolymere von konjujierten
Dienen, wie Polybutadien. Polyisopren. Polychloro
pren und Copolymere aus solchen konjugierten Dienen mit äthylenischen Monomeren, wie Styrol, Methylstyrol,
Chlorstyrol. Acrylnitril, 2-Vinylpyridin. 5-MethyI-2-Vinylpyridin.
5-Äthyl-2-Vinylpyridin. 2-Methyl-5-Vinylpyridin. Alkyl-substituierten Acrylaten. wie Methylacrylat.
Äthylacrylat. Äthylmetacrylat. Äthylvinylketon. Methylisopropenylketon,
Methylvinyläther. Alphamethylen carbonsäuren und Ester und Amide von ihnen, wie
Acrylsäure und Dialkylacrylsäureamid. Es können auch
Copolymere von Äthylen und anderen Alphaolefinen. wie Propylen. Buten! und Penten-I verwendet werden.
Dazu gehören bevorzugt Copolymere von Äthylen und Propylen, die 20 bis 90 Gewichtsprozent Äthylen
enthalten, und ebenso Polymere aus Äthylen und Propylen, die ein drittes Monomer, wie Dicyclopentadien.
I.4-Hexadien und Methylennorbonen enthalten.
Für Kautschukrr.'schungen mit den erfindungsgemäßen
Rußen können zahlreiche Vulkanisationsmittel verwendet werden. Zu diesen gehören beispielsweise
Mercaptoben/othiazyldisulfid (MBTS). N-Cyciohexyl-2-Benzothiazolsulfenamid
und Tetramethylthiuramdisulfid (TMTD). «
Die Kautschukgemische können gegebenenfalls auch andere übliche Zusätze enthalten, wie beispielsweise
Titandioxid. Siliciumdioxid. Zinkoxid. Kaliumcarbonat. Tone. Kal/iumsilikate. Zinksulfid, wjsserhaltiges Aluminiumoxid
und kalzinierte Magnesia; thermoplastische Harte, wie Polyvinylchlorid und Epoxyharze; Vulkanisiermittel;
Vulkanisationsbeschleuniger; Aktivatoren für die Beschleuniger, schwefelhaltige Vulkanisationsmittel;
Antioxidationsmittel; Verzögerer; Stabilisatoren gegen Wärme; Weichmacher oder verdünnende Öle, wie
Mineralöle, Harze, Fette, Wachse. Erdöldestillate, pflanzliche öle, v/ie Leinöl und Sojabohnenöl, Butylcellosolvepelargonat,
Di-n-Hexyladipat, Trioctylphosphat, chlorierte Kohlenwasserstoffe, Äther, Ketone, Terpene,
Harzierpentine, Kiefernharze, Fichtenharze, Kohlenteerbestandteile,
wie Alkylnaphthalene und mehl kernige aromatische Verbindungen sowie flüssige Polymere
von konjugierten Dienen.
Zur weiteren Erläuterung der erfindungsgemäßen Ruße dienen die nachstehenden Beispiele.
Es wird eine geeignete Vorrichtung verwendet mit Zuführung für den Brennstoff und das Oxidationsmittel,
und zwar entweder getrennt oder vorgemischt. Die Vorrichtung enthielt ferner Mittel zur Zuführung des
rußbildenden kohlenwasserstoffhaltigen Ausgangsstoffes. Sie kann aus beliebigem, geeignetem Material
bestehen, z. B. aus Metall; sie kann hitzebeständig isoliert oder von Kühlmitteln für eine umlaufende
Flüssigkeit, wie Wasser, umgeben sein. Vorgesehen sind
ferner Meßvorrichtungen für Temperatur und Druck, Einrichtungen zum Abschrecken des Umsetzungspro
duktes. wie Sprühdüsen, zum Kohlen des Rußes und zur
Gewinnung und Abtrennung des Rußes aus den Abgasen. Mit dieser Vorrichtung wurde das nachstehende
Verfahren durchgeführt.
Durch einen oder mehrere Einlasse werden stündlich 87JONmJ auf 400°C vorgewärmte Luft und 625 Nm*
Erdgas in eine Verbrennungszone eingeleitet, um die gewünschte Flamme zu erhalten. Hierbei entsteht ein
Verbrennungsgas, das mit einer hohen Geschwindigkeit strömt und in welchem der Druck wenigstens 0,069 bar
höher liegt als in der Reaktionskammer. Bei einer bevorzugten Ausfühningsform der Erfindung wird der
Strom der Verbrennungsgase durch verengte oder zulaufende Leitungen oder durch eine Düse, wie eine
übliche Venturi-Düse, geführt, um die Strömungsgeschwindigkeit zu erhöhen. Quer zu diesem Strom der
Verbrennungsgase werden dann unter einem Druck von 19.3 bar stündlich 1850 Liter des rußbildenden kohlenwasserstoffhaltigen
Ausgangsstoffes eingtführt. Der verwendete Ausgangsstoff war Gulf Oil mit einem Kohlenstoffgehalt von 90,3 Gewichtsprozent, einem
Wasserstoffgehalt von 7,9 Gewichtsprozent, einem Schwefelgehalt von 1.9 Gewichtsprozent, einem Verhältnis
von Wasserstoff zu Kohlenstoff von 1.04, einem B.M.C.I.-Korrelations-Index von 1?6. einer spezifischen
Schwere nach ASTM D-287 von 1,07. einer API-Schwere nach ASTM D-287 von 0.4, einer SSU-Viskosität
(nach ASTM D-88) von 95.2 bei 54° C und von 40.4 bei 99rC. und einem Asphaltgehalt von 23%. Der
Reaktionszone werden ferner je 100 Liter des Rohstoffes 2.4 g Kaliumchlorid zugesetzt. Die Umsetzungsbedingungen
sind hierbei derart, daß de' Ausgangsstoff zu 33,i% verbrennt. Das Umsetzungsge-.ni.sch
wird dann mit Wasser bei einer Temperatur von 675 bis 705°C in einer besonderen Zone abgeschreckt.
Das hierbei entstehende Gemisch von Gasen und Ruß wird in üblicher Weise gekühlt, abgetrennt und der Ruß
wird gewonnen. Der so erhaltene Ruß hatte eine
Färbekraft von 268, eine lod-Oberfläche von 101. eine
DBP Absorption von 11 5. einen pH-Wert von 8,2, einen
scheinbaren Durchmesser Da von 95 und -äinen Wert für
den Färbefaktor von 325.
In eine Vorrichtung nach Beispiel 1 wurden stündlich
9300 Nm3 auf 4000C vorgewärmte Luft und 655 Nm3
Erdgas eingeführt. Die Verbrennungsgase wurden durch eine Verengung geführt. Als Ausgangsstoff wurde
Gulf Oil unter einem Druck von 21,8 bar in einer Menge
von 1420 Liter stündlich verwendet. Je 100 g Brennstoff wurden 6 g Kaliumchlorid eingeführt. Hierbei wurden
die Uniseuungsbedingungen so gehalten, daß 423% des
Ausgangss.loffes verbrannten. Abgeschreckt wurde mit Wasser bei 760" C Es wurde erhallen ein Ruß mit einer
Färbekraft von 275. einer Jod-Oberfläche von 116 m2/g,
einem DBP-Absorptionswert von 112, einem scheinbaren Durchmesser D1 von 81, einem Wert für den
Färbefaktor von 323 und einem pH-Wert von 6,0.
Nach dem Verfahren gemäß Beispiel 1 wurden in die Verbrenniingszone stündlich 7900 Nm1 auf 400°C vorgewärmter
Luft und 565 Nm1 Erdgas eingeleitet. Unter
einem Druck von 21 bar wurden dann in die Verbrenniingsgase stündlich 1920 Liter Gulf Oil
eingeführt. Die UmsetzunssbedinHuneen wurden so
gehalten, daß der Ausgangsstoff zu 29,8% verbrannte. Hierbei wurden 3 g Kaliumchlorid je 100 g des Heizöles
zugesetzt, und mit Wasser wurde bei einer Temperatur von 675 bis 705° C abgeschreckt. Der erhaltene Ruß
hatte eine Färbekraft von 252. eine Jod-Oberfläche von 81 m;/g, eine DBP-Absorption von 123, einen scheinbaren
Durchmesser D, von 124, einen Wert für den Färbefaktor von 327 und eine pH-Wert von 9,0.
Nach dem Verfahren des Beispiels 1 wurden stündlich 9100 Nm>
auf 425°C vorgewärmter Luft und 680 Nm3 Erdgas in die Verbrennungszone eingeführt. In den
Strom der Verbrennungsgase wurden unter einem Druck von 13,8 bar stündlich 20701 Gulf Oil eingeführt.
Die Umsetzung wurde so durchgeführt, daß 30,7% des Ausgangsstoffes verbrannten. Mit Wasser abgeschreckt
wurde bei 7050C Der erhaltene Ruß hatte eine Färbekrafi von 235. eine Jod-Oberfläche von 72, eine
DBP-Absorption von 131. einen scheinbaren Durchmesser
D, von 147. einen Wert für den Färbefaktor von 323
und einen pH-Wert von 8.1.
Nach dem Verfahren des Beispiels 1 wurden stündlich 53 Nm1 Sauerstoff und 21 Nm3 Erdgas in die Verbrennungszone
eingeführt. In den Strom der Verbrennungsgase wurde ein kohlenwasserstoffhaltiger Ausgangsstoff
in einer Menge von 501 je Stunde eingeführt Als Ausgangsstoff wurde das Öl Sunray DX verwendet. Die
Umsetzung wurde so durchgeführt, daß 333% des Ausgangsstoffes verbrannten. Sunray DX hat einen
Kohlenstoffgehalt von 91,1 Gewichtsprozent, einen Wasserstoffgehalt von 7,9 Gewichtsprozent, einen
Schwefelgehalt von 13 Gewichtsprozent, ein Verhältnis von Wasserstoff zu Kohlenstoff von 1,04, einen
B.M.C.I.-Korrelations-Index von 133, eine spezifische
Schwere nach ASTM D-287 von 1,09, eine API-Schwere nach ASTM D-287 von - 2,6, eine SSU-Viskosität nach
ASTM D-88 von 350 bei 54° C und von 58 bei 99° C und
einen Asphaltgehalt von 5.7%. Der erhalten? Ruß hatte
eine lod-Oberfläche von 127m2/g, eine DBP-Absorption
von 215, eine Färbekraft von 247, einen pH-Wert
von 8.1. einen scheinbaren Durchmesser D1 von 125 und
einen Wert für den Färbefaktor von 322.
Nach dem Verfahren des Beispiels 1 wurden in die Verbrennungszone stündlich 55 Nm3 Sauerstoff und
eingeführt In die heißen Verbrennungsgase führte man dann stündlich 61 I Sunray DX ein, jedoch
ohne Zusatz von KcI. Die Umsetzung wurde so durchgeführt, daß der Ausgangsstoff zu 30,1% verbrannte.
Der erhaltene Ruß hatte eine Jod-Oberllächc von 136m2/g, eine DBP-Absorplion von 157, eine
Färbekrafi von 268, einen ph-Wert von 7,4, einen scheinbaren Durchmesser D1 von 90 und einen Wert für
den Färbefaktor von 322.
|n Beispiel
Entsprechend dem Verfahren nach Beispiel 1 v/urde auf 372°C vorgewärmte Luft in die Verbrennungszone
der Vorrichtung in einer Menge von 2290Nm1 pro
Stunde zusammen mit stündlich 208 Nm1 Erdgas eingeführt. In den Strom der heißen Verbrennungsgase
wurde als rußbildender Ausgangsstoff Shamrock-Öl
unter einem Druck von 21,7 bar in einer Menge von stündlich 490 I eingeführt. Dieses Material weist einen
Kohlenstoffgehalt von 91,2%, einen Wasserstoffgehalt von 83%. einen Schwefelgehalt von 0,5% und ein
Verhältnis Wasserstoff: Kohlenstoff von 1,08 auf. Der B.M.CI.-Korrelations-Index betrug 216, die spezifische
Schwere nach ASTM D-287 1,8. die SSU-Viskosität (ASTM D-88) für 550C 247 und für 99° C 25,4. Der
Gehalt an Asphaltenen lag bei 7.2%. Die Reaktionsbedingungen wurden so geführt, daß der Ausgangsstoff zu
31% verkannte, wobei der sich ergebende Ruß vom Typ HAF-HS in guter Ausbeute anfiel. Der erhaltene
Ruß hatte eine Jod-Oberfläche von 72 m2/g, eine Färbekraft von 242%. eine DBP-Absorption von
142cm3/100g. einen scheinbaren Durchmesser D, von
156.8 und einen Wert für den Färbefaktor von 336.1.
Nach dem Verfahren des Beispiels 7 werden in die Verbrennungszone 2280Nm3 auf 372"C vorgewärmte
Luft und 208 Nm3 Erdgas eingeleitet Unter einem Druck von 223 bar wird Shamrock Rohstoff durch acht
öffnungen von jeweils 0.63 mm Durchmesser in einer Menge von 3881/Std. in die rasch strömenden
Verbrennungsgase eingeleitet: die Reaktion wird bis zu einer Gesamtverbrennung von 365% geführt Der in
guter Ausbeute entstehende Ruß entspricht der ISAF-HAS-Type. er ist gekennzeichnet durch eine
Jodoberfläche von 99 m2/g. eine Färbekraft von 267%.
eine DBP-Absorption von 144cm3/100g, einen scheinbaren
Durchmesser D1 von 115,3 und einen Färbefaktor
von 336,2.
Wie in Beispiel 7 wird Luft die auf 372° C vorgewärmt
war, in einer Menge von 2685 Nm3 zusammen mit Erdgas in einer Menge von 2440 Nm3 in die Verbrennungszone
eingeführt Der entstandene Strom von Verbrennungsgasen wird mit Shamrock-Rohstoff unter
einem Druck von 2Z2 bar in einer Menge von 4301/Std.
beaufschlagt: die Reaktion wird bis zu einer Verbrennung von 383% geführt Der erhaltene Ruß entspricht
der SAF-HS-Type (high structure, super abrasion furnace black). Der Ruß ist gekennzeichnet durch eine
Jodoberfläche von 119,7 m2/g, eine Färbekraft von
295%, eine DBP-Absorption von 137.2 cm3/100 g. einen
scheinbaren Durchmesser D1 von 91,7 und einen Wert
für den Färbefaktor von 350.
Weitere Beispiele geben Aufschluß über die Verwendung
der erfindungsgemäßen Ruße in Mischungen mit natürlichem und synthetischem Kautschuk. An den
Vulkanisaten wurde trieben der Mooney-Viskosität der
Zugfestigkeit, dem Modul 300%, der Dehnung und der
Shore-Härte auch der Rückprallwerl (rebound) bestimmt. Die Messung dieser Größe erfolgte in einer
Goodyear-Healey-Vorrichtung nach ASTM D-1054-66.
Auf einem üblichen Walzenstuhl wurden homogen gemischt 100 Gewichtsteile natürlicher Kautschuk, 5
Gewichtsteile Zinkoxid. 3 Gewichtsteile Stearinsäure, 23 Gewichtsteile Schwefel, 0,6 Gewichtsteile Mercaptobenzthiazyldisulfid
ind 50 Gewichtiteile Ruß, der nach dem Beispiel 1 gewonnen war. Das erhaltene Gemisch
wurde während 30 Minuten bei 145°C vulkanisiert. Das Vulkanisai hatte eine Mooney-Viskosität ML-4' von
49,5 bei 1200C, eine Zugfestigkeit von 3140 N/cm2, einen
300%-Modulus von 1830 N/cm2, eine Dehnung von 495% und eine Shore-Härte von 73. Der Rückprallwert
wurde zu 63,2 gefunden.
Be i sp iei ii
Bei Wiederholung des Verfahrens nach Beispiel 10. aber unter Verwendung von 50 Gewichtsteilen Ruß
nach Beispiel 2, wurde ein Vulkanisat erhalten mit einem 300%-Modulus von 1540 N/cm2, einer Zugfestigkeit von
2920 N/cm2, einer Dehnung von 540%. einer Shore-Härte von 65,5, einer Mooney-Viskosität Ml-4' von 44,9
bei 1200C und einem Rückprall wert von 6OJ.
Das Verfahren des Beispiels 10 wurde wiederholt, aber unter Verwendung von 50 Gewichtsteilen Ruß
nach Beispiel 3. Das Vulkanisat hatte eine Zugfestigkeit von 2945 N/cm2, einen 300%-Modulus von 1960 N/cm2,
eine Dehnung von 440%, eine Shore-A-Härte von 72,5. eine Mooney-Viskosität ML-4' von 46,9 bei 1200C und
einen Rückprallwert von 653.
Das Verfahren des Beispiels 10 wurde wiederholt, tber unter Verwendung von 50 Gewichtsteilen Ruß
nach Beispiel 4. Das erhaltene Vulkanisat hatte einen 300%-Modulus von 1940 N/cm2, eine Zugfestigkeit von
2780 N/cm2, eine Dehnung von 420%, eine Shore-A-Härte von 68, eine Mooney-Viskosität ML-4' von 463
bei 1200C und einen Rückprallwert von 66,7.
Das Verfahren des Beispiels 10 wurde wiederholt, aber unter Verwendung von 50 Gewichtsteilen Ruß
nach Beispiel 5. Das erhaltene Vulkanisat hatte einen 300%-Modulus von 1560 N/cm2, eine Zugfestigkeit von
1930 N/cm2, eine Dehnung von 360%, eine Shore-A-Härte von 71, eine Mooney-Viskosität ML-4' von 56 bei
1200C und einen Rückprallwert von 513·
Das Verfahren des Beispiels 10 wurde wiederholt, aber unter Verwendung von 50 Gewichtsteilen Ruß
nach Beispiel 6. Das erhaltene Vulkanisat hatte einen 300%-Modulus von 1890 N/cm2, eine Zugfestigkeit von
2330 N/cm2, eine Dehnung von 380%, eine Shore-A-Härte von 67, eine Mooney-Viskosität ML-4' von 91 bei
99° C und einen Rückprallwert von 57,6.
iOO Gewichisteüe eines Copolymers ans 23,5 Teilen
Styrol und 76^ Teilen Butadien, 1,5 Gewichtsteile
Stearinsäure, 5 Gewichtsteile Zinkoxid, 2 Gewichtsteile
Mercaptobenzlhiazyldisiilfid. 2 Gewichisteile Schwefel
und 50 Gewichtsteile Ruß nach Beispiel 1 wurden auf einem Walzenstuhl homogen gemischt. Das Gemisch
wurde 50 Minuten lang bei I45°C vulkanisiert. Das Vulkanisat hatte eine Mooney-Viskosität ML-4' von 88
bei 99°C. eine Zugfestigkeit von 3440 N/cm2, einen
300%-Modulus von 1630N/cm?. eine Dehnung von
540%, eine Shore-A-Härte von 74% und einen Rückprallwert von 53,4.
Das Verfahren des Beispiels 16 wurde wiederholt, aber unter Verwendung von Ruß nach Beispiel 2. Das
erhaltene Vulkanisat hatte einen 300%-Modulus von 166 N/cm2, eine Zugfestigkeit von 3500 N/cm2, eine
Dehnung von 530%. eine Mooney-ViskositiU ML-4' von 94,8 bei 99°C. eine Shore-A-Härte von 72.3 und einen
Rückprallwert von 51.9.
r» _ ; ; „ I
Das Verfahren des Beispiels 16 wurde wiederholt, aber unter Verwendung von 50 Gewichtsteilen Ruß
nach Beispiel 3. Das Vulkanisat hatte eine Mooney-ViskositätML-4' von 86.4 bei 99° C. eine Zugfestigkeit von
3250 N/cm2, einen 300%-Modulus von 1890 N/cm2, eine
Dehnung von 480%, eine Shore-Härte von 70.5 und einen Rückprallwert von 55.6.
Das Verfahren nach Beispiel 16 wurde wiederholt, aber unter Verwendung von 50 Gewichtsteilen Ruß
nach Beispiel 4. Das erhaltene Vulkanisat hatte einen 300%-Modulus von 2060 N/cm2, eine Zugfestigkeit von
3220 N/cm2, eine Dehnung von 450% und eine Mooney-Viskosität ML 4' von 88.1 bei 99°C.
100 Gewichtsteile eines Copolymers aus 233 Teilen
Styrol und 763 Teilen Butadien. 3 Gewichtsteile Zinkoxid, 13 Gewichtsteile Stearinsäure, 8 Gewichtsteile
eines Weichmachergemisches, 1,75 Gewich1 .teile Schwefel, 1,0 Gewichtsteile Flexamine, 1,25 Gewichtsteile Santocure (CBS) und 50 Gewichtsteile Ruß nach
Beispiel 5 wurden auf einem Walzenstuhl homogen gemischt Das Gemisch wurde 40 Minuten lang bei
145°C vulkanisiert Das erhaltene Vulkanisat hatte eine Mooney-Viskosität ML-41 von 66 bei 99° C, eine
Zugfestigkeit von 2900 N/cm2, einen 300%-Modulus von 1875 N/cm2, eine Dehnung von 440% und eine
Shore-A-Härte von 71. Das Weichmachergemisch enthielt gleiche Mengen eines naphthalenischen Öles,
das unter der Bezeichnung Circosol 42 XH von der Sun Oil Company vertrieben wird, und eines gesättigten
polymeren Erdölkohlenwasserstoffs, der unter dem Namen Paraplex von der C. P. Hai! Company vertrieben
wird. Flexamin ist die Handelsbezeichnung für ein Antioxidationsmittel der US Rubber Company, Santocure
(CBS) ist N-cyclohexyl-2-benzthiazol-sulfenamid.
ein Vulkanisiermittel für Kautschuk.
Es wurde ein Gemisch nach Beispiel 20 hergestellt aber unter Verwendung von 50 Gewichtsteilen Ruß
nach Beispiel 6. Das 50 Minuten lang bei 145° C
vulkanisierte Gemisch hatte einen 300%-Modulus von ISSON/cns2, eine Zugfestigkeit von 2650 N/cm2, eine
Dehnung von 390%, eine Shore-A-Härte von 69, eine Mooney-Viskosität ML-4' von 96 bei 99° C und einen
Rückprallwert von 49,2.
Weitere Beispiele über die mechanischen Eigenschaften von Vulkanisaten, die mit den Rußen gemäß
Beispielen 7 bis 9 hergestellt wurden, sind aus der US-PS 38 30 774 der Anmelderin zu entnehmen. Die Ergebnisse
dieser Messungen sind in den Tabellen t und II zusammengestellt und verglichen mit den Werten, die
an Vulkanisaten ermittelt wurden, die mi! den konventionellen VulkanR-Rußen der Anmelderin hergestellt
worden sind, die den Stand der Technik gegenüber den erfindungsgemäßen Rußeli repräsentieren.
Aus den Daten der Tabelle I geht hervor, daß die erfindungsgemäßen Ruße in der Tat bei der Verstärkung
von Vulkanisaten mit Naturkautschuk sehr Wirksam sind. Während die Dehnung und die Härte der
Vulkanisate ähnlich ist wie mit den konventionellen Rußen, ist es ersichtlich, daß die Zugfestigkeit und der
Modul der Vulkanisate, die die erfindungsgemäßen Ruße enthalten, den entsprechenden Werten der mit
konventionellen kuüen gefüllten Vulkanisate überlegen »ind.
Die Tabelle II läßt erkennen, daß ähnlich wie bei den Vulkanisaten mit Naturkautschuk die physikalischen
Eigenschaften der Dehnung und Härte etwa äquivalent sind, unabhängig davon, ob Ruße gemäß der Erfindung
oder konventionelle Ruße für die Verstärkung von synthetischem Kautschuk (Styroi-Butadien-Kautschuk)
verwendet werden. Bezüglich der Zugfestigkeit zeigen jedoch die mit den erfindungsgemäßen Rußen verstärkten
Mischungen mit synthetischem Kautschuk ausgeprägte Verbesserungen, die im Durchschnitt zwischen
210 und 550 N/cm'liegen.
An die Ruße nach der vorliegenden Erfindung enthaltenden Vulkanisaten wurde auch die Abnutzung
auf der Straße (road wear rating) bestimmt. Dieses Verfahren zur Messung und Auswertung der Abnutzung
auf der Straße bzw. der Abnutzung der Laufflächen ist bekannt und in einer Veröffentlichung der Anmelderin
(Technical Service Report No.TG-67-1) mit dem Titel »The Use of Multi-Section Treads in Tire Testing« von
F. L Jones (1967) ausführlich und vollständig beschrieben. Wie bei jedem Verfahren zur Bestimmung der
Abnutzung werden die Mflswertungen relativ zu einem itandardisierten Vergleichs-Ruß durchgeführt, dessen
Abnutzung willkürlich mit 100% eingesetzt wird. Im vorliegenden Fall wird als Vergleichsstandard zur
Ermittlung der Abnutzung auf der Straße ein ISAF-Ruß
verwendet, der von der Anmelderin hergestellt wird und nach den ASTM-Richtlinien mit N-220 bezeichnet wird.
Dieser Bezugs-Ruß ist durch folgende Parameter gekennzeichnet: Färbekraft 232%. Jod-Oberfläche
*75m2/g. DBP-Absorption 114,9CnVVlOOg, Dichte
©355 g/cm3. Dieser Laufflächenruß wird auch als Cabot ISAF Type Nr. D-6607 bezeichnet Das Verfahren zur
Bestimmung der relativen Abnutzung der Laufflächen wird bei Laborversuchen zur Messung der Abnutzung
bevorzugt, da es ja bekanntlich schwierig ist solche Ergebnisse bis zur tatsächlichen Leistungsfähigkeit zu
extrapolieren. Folglich geben die hier enthaltenen Ergebnisse für die Abnutzung der Lauffläche genau die
Leistung der Laufflächenmischungen relativ zu dem Cabot-Vergleichs-Ruß ISAF Nr. D-6607 wieder, dessen
Werte willkürlich mit 100% bezeichnet sind.
Bei der Durchführung der oben genannten Bestimmungen
des Abnutzungswiderstandes der Lauffläche wurde eine Mischung verwendet die in einem
Banbury-Mischer aus folgenden Bestandteil hergestellt wurde:
Styrol-Buladien
Cls-4 Polybutadien
Ruß
Cls-4 Polybutadien
Ruß
Sundex 790
Zinkoxid
Zinkoxid
Sunproof Improved
Wingstay 100
Stearinsäure
Santocure (CBS)
Schwefel
Wingstay 100
Stearinsäure
Santocure (CBS)
Schwefel
89.38
35
35
75
25.62
3
3
2.5
2
2
2
2
1.4
1.75
1.75
Die vorhergehende Formulierung für die Benutzung bei Straßentests ist im folgenden als RTF-I bezeichret.
Santocure (CBS) ist die Handelsbezeichnung fu;
N-cyclohexyl-2-benzothiazoIsulfenamid, ein Vulkanisetionshilfsmittel
für Kautschuksysteme. Sundex 790 ist
m der Handeisname für einen Weichmacher, der vun dei
Sun OiI Company vertrieben wird; Sunproof Improved ist die Handelsbezeichnung für ein Anti-Ozonmittrl der
Uniroyal Chemical Company, und Wingstay 100 ist die Handelsbezeichnung für eine Stabilisator, der Goodyear
Tire & Rubber Company, der aus gemischten Diarylpphenylendiaminen
besteht.
Die Ergebnisse der Straßentests für Mischungen mit den erfindungsgemäßen Rußen sind in der Tabelle III
zusammengefaßt. Diese Tabelle enthält auch einige wesentliche Parameter dieser Ruße, wie Färbefaktor.
Jod-Oberfläche. Färbekraft und DBP-Absorption. Zum Vergleich sind in die Tabelle die entsprechenden
Größen aufgenommen, die unter Anwendung der konventionellen Ruße ermittelt wurden, die bereits in
den Tabellen I und II als Stand der Technik aufgeführt sind.
Die Auswertung der Tabelle zeigt zunächst, daß die von der Anmelderin als verstärkende konventionelle
Ruße hergestellten Produkte von Vulkan 3 bis Vulkan 9 H den im Bereich der HAF-Typen bis zu den
Hochstruktur-SAF-Typen überstreichen. Aus der Tabelle geht hervor, daß die Abriebwerte für diese
konventionell verfügbaren Verstärker-Ruße zwischen dem niedrigen Wert von 86% und einem verhältnismä-Big
hohen Wert von 103 liegen, während die Werte für den Färbefaktor etwa 300 betragen. Überraschenderweise
zeigt sich nun, daß die Ruße gemäß der Erfindung, wie sich im Falle der Ruße nach Beispielen 1.2,3 und 4
ergibt Werte der Jod-Oberfläche aufweisen, die denen
so der konventionellen Ruße ähnlich sind, aber höhere Abriebwerte zeigen. Wenn auch dieser erhöhte
Widerstand gegen den Laufflächenabrieb sich an allen Rußen zeigt die einen erhöhten Färbefaktor haben, tritt
er besonders auffallend in Erscheinung bei den Rußen der Beispiele 7, 8 und 9, wo die Werte um 10 bis 15%
höher liegen als die der am nächsten kommenden konventionellen Ruße der Anmelderin. Dieser besonders
hohe Anstieg in den Abriebwiderstandswerten, der von der Fachwelt als äußerst signifikant bezeichnet
wird, ist charakteristisch für die Ruße gemäß vorliegender
Erfindung, die Farbefaktoren von wenigstens 335 aufweisen. Es wurde demgemäß gefunden, daß es
vorzuziehen ist Ruße zu benutzen, die bei gegebener Jod-Oberfläche möglichst hohe Färbefaktoren aufweisen,
da solche Ruße normalerweise in Kautschukmischungen die höchsten verstärkenden Eigenschaften
entwickeln und ebenso Reifenmischungen eine gute Leistungscharakteristik geben. Beispielsweise zeigt sich
bei der Betrachtung der HAF-HS-Typen gef.iäß Tabelle, daß der konventionelle Vulkan 3-H-RuQ mit
einer Jod-Oberfläche von 70 mVg und einem Färbefaktor von weniger als 300 einen Abriebwidfirstandswert
von 93% aufweist; eine ähnliche HAF-HS-Type gemäß
Beispiel 4 der vorliegenden Erfindung hat zwar eine ähnliche )od-Oberfläche, nämlich 72 rnVg, aber einen
Färbefaktor von 323 und einen Abriebwiderstandswert von 98.5%, ein höchst wünschenswerter Anstieg,
verglichen mit dem konventionellen Vergleichsprodukt. Ein anderer ähnlicher Ruß der HAF-HS-Type, wie er in
Beispiel 7 hergestellt worden war, hat ebenfalls eine jod-Oberfläche von 72 m2/g, aber einen Färbefaktor
von 3?6; sein Abriebwiderstandswert beträgt 106%, dap
ist eine Erhöhung von 13%, bezogen auf den konventionellen Vergleichs-Ruß. Aus derartigen Werten
wird klar, daß Ruße mit vergleichbarer Jod-Oberfläche um so abriebbestälidiger sind, je höher der
F7U.1 r.L:
f-αι Udafi
Bezüglich der Werte für die konventionellen Ruße des Standes der Technik, die durch die Anmelderin
weitgehend veröffentlicht sind, wird insbesondere verwiesen auf Technical Report RG-130 mit dem Titel
»Cabol Carbon Blacks in the Variety of Elastomers«,
der durch die Anmelderin im Januar 1970 veröffentlicht
worden ist. Die Werte für der. Ruß IRB Nr. 3. der seil
Juni 1970 als »Industrie-Bezugsruß« (Industry Reference Black) anerkannt ist, finden sich in Technical Sei *,"e
Report TG-70-1 mit dem Titel »Industry Reference Black No. 3« von Jüngel und O'Brien, veröffentlicht
durch die Anmelderin am 1. April 1970.
Zu den Werten in Tabelle I soll noch bemerkt werden, daß hier unter dem konventionellen Rußen ira
wesentlichen solche ausgewählt sind, die bezüglich der Jod-Oberfläche und auch der Strukturmerkmale, wie sie
in den DBP-Wefteri zürri Ausdruck kommen, ähnlich
bzw. vergleichbar sind.
Rußmuster
Repräsentativ for RuDtype
Zugfestigkeit N/cm1 Modul 300%
N/cm»
N/cm»
Beispiel
1
2
3
4
1
2
3
4
Vulcan
3 *)
3 H*)
5H»)
6 ·) 6Η·) 9 ·) 9Η·)
IRB No. 3
3 *)
3 H*)
5H»)
6 ·) 6Η·) 9 ·) 9Η·)
IRB No. 3
ISAF
SAF
SAF
Vulcan 5
HAF-NS
HAF-NS
HAF-HS
ISAF-HS
SAF-HS
ISAF-HS
SAF-HS
HAF
HAF-HS
HAF-HS
ISAF
ISAF-HS
SAF
SAF-HS
HAF
3140 2920 2945 2780
2780 3080 3020
2760 2670 2670 2810 2820 3030 2860 2840 1830
1540
1960
1940
1540
1960
1940
1935
1920
1740
1920
1740
1650
1780
1755
1585
1750
1550
1755
1585
1780
1755
1585
1750
1550
1755
1585
Dehnung
%
%
495
540
440
420
540
440
420
470
460
480
530
490
530
510
495
460
480
530
490
530
510
495
Shore-Härte
73 66 73 68
65 67 67 66 67 66 68 67
*) Produkte der Anmelderin.
Rußmuster
Repräsentativ für Rußtype
Zugfestigkeit N/cm!
Modul 300%
N/cm2
Dehnung
Shore-Härte
Beispiel | ISAF | 3430 | 1625 | S40 | 74 | |
ä | I | SAF | 3490 | 1860 | 530 | 72 |
I | 2 | Vulcan 5 H | 3250 | 1890 | 480 | 71 |
i | 3 | HAF-NS | 3220 | 2060 | 450 | |
I | 4 | HAF-HS | 3340 | 2140 | ||
7 | ISAF-HS | 3260 | 2200 | |||
8 | SAF-HS | 3460 | 2075 | |||
9 | ||||||
Vulcan | HAF | 2785 | 1690 | 500 | 67 | |
3 ·) | HAF-HS | 2720 | 1930 | 470 | 69 | |
3Η·) | 2785 | 1895 | 470 | 69 | ||
5Η·) | ISAF | 2930 | 1760 | 520 | 68 | |
6 ·) | ISAF-HS | 2860 | 1895 | 490 | 69 | |
6Η·) | SAP | 3240 | 1790 | 510 | 69 | |
9 ·) | SAF-HS | 3100 | 1930 | 490 | 71 | |
9 H*) | HAF | 2940 | 1680 | 483 | 70 | |
IRB No. 3 | ||||||
*) Produkte der Anmelderin.
Tabelle III | Repräsentativ | StraUenabrleb | Färbe | J ,-Ober | Faihe· | DBI |
Rußmuster | für Rußtype | % gegen | faktor % | fläche | kran i> | cm' |
Standard ISAF | m!/g | 100 | ||||
Beispiel | ISAF | 103 | 325 | 101 | 268 | 115 |
1 | SAF | 105 | 323 | 116 | 275 | 112 |
2 | Vulcan SH*) | 102 | 327 | Sl | 252 | 123 |
3 | HAF-HS | 98.5 | 323 | 72 | 235 | 131 |
4 | HAF-HS | 106 | 336 | 72 | 242 | 142 |
7 | ISAF-HS | 117 | 336 | 99 | 267 | 144 |
8 | SAF-HS | 112 | 350 | 120 | 295 | 131 |
9 | ||||||
Vulcan" | HAF | 86 | 284 | 65 | 203 | 102 |
3 *) | HAF-HS | 93 | 291 | 70 | 205 | 122 |
3 H*) | 98 | 304 | 80 | 225 | 130 | |
5Η·) | ISAF | 100 | 291 | 98 | 232. | 115 |
6 ·) | ISAF-HS | 102 | 302 | 104 | 243 | 126 |
6 M*) | SAF | 102 | 300 | 114 | 250 | 114 |
9 ·) | SAF-HS | 103 | 286 | 118 | 231 | 135 |
9Η·) | HAF | 67 | 208 | IOC | ||
IRB No. 3 | ||||||
*) Produkte der Anmelderin.
Claims (2)
1. Furnace-RuQ mit einem pH-Wert von wenigstens
4 und einer Färbekraft von wenigstens etwa 200, dadurch gekennzeichnet, daß er zusätzlich einen Wert für den Färbefaktor von
wenigstens 317 hat.
2. Verwendung von Furnace-i-uiß nach Anspruch 1
als Füllstoff für natürlichen oder synthetischen Kautschuk.
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