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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen gelöteter elektrischer
Verbindungen zwischen gedruckten Schaltungen, insbesondere zwischen den gestapelten
gedruckten Schaltungen eines sogenannten Schaltungsmoduls. Bei dem Verfahren werden
die isolierenden Unterlagen der Schaltungen im Bereich der Leitungszüge mit durchgehenden
Löchern versehen und in die Löcher elektrisch leitende Verbindungselemente eingeführt,
die mindestens in den an die Leitungszüge angrenzenden Bereichen mit einem Lötmittel
in Berührung gebracht sind. Die Erfindung betrifft außerdem Verbindungselemente
zum Durchführen des Verfahrens.
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Es ist ein obiges Verfahren bekannt, bei welchem die durchgehenden
Löcher in den isolierenden Unterlagen mehrerer gedruckter Schaltungen mit einem
Weichlötmittel ausgefüllt und dann die gedruckten Schaltungen, nachdem sie mittels
einer entsprechenden Vorrichtung zu einem Stapel vereinigt worden sind, in ein ölbad
eingetaucht werden. Sobald das Weichlötmittel durch ein langsames Erhitzen des
Öl-
bades zum Schmelzen gebracht worden ist, werden in die im Stapel übereinanderliegenden
Löcher stiftartige Verbindungselemente eingeführt. Diese sind nach dem Abkühlen
des ölbades in den Löchern verlötet und halten dann die einzelnen gedruckten Schaltungen
zusammen. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß das langsame Erhitzen und Abkühlen
im Ölbad äußerst aufwendig und langwierig ist. Damit Lötmittel aus den Löchern nicht
an anderen Stellen der gedruckten Schaltungen haftenbleibt, müssen diese vor dem
Erhitzen im ölbad mit einem das Lötmittel abstoßenden überzug versehen werden, der
nach dem Abkühlen wieder entfernt werden muß. Da der ganze Stapel außerdem nach
dem Abkühlen vom Öl gereinigt werden muß, sind Zwischenräume zwischen den
einzelnen gedruckten Schaltungen erforderlich. Mit dem bekannten Verfahren kann
also kein Schaltungsmodul aus bündig"aufeinandergestapelten gedruckten Schaltungen
geschaffen werden. Schließlich bringen anschließende Lötarbeiten am fertigen Stapel
immer die Gefahr mit sich, daß dabei die Verlötungen der Verbindungselemente in
einzelnen Löchern wieder gelöst werden.
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Letzteren Nachteil vermeidet ein anderes bekanntes Verfahren, bei
welchem auf zwei Seiten einer isolierenden Unterlage einander gegenüberliegende
Leitungszüge durch eine öffnung in der Unterlage hindurch miteinander verschweißt
werden. Der Schweißvorgang wird mittels zweier Elektroden bewirkt, zwischen denen
die beiden Leitungszüge gegeneinander gedrückt und durch die Wärmewirkung des elektrischen
Stromes örtlich erhitzt werden. Mit diesemVerfahrenkönnen jedoch keine Verbindungen
zwischen Leitungszügen auf verschiedenen, übereinander- j gestapelten isolierenden
Unterlagen hergestellt werden.
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Der Erfinduna liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben,
mit dem sich bei relativ geringem Aufwand und in kurzer Zeit mechanisch und elektrisch
einwandfreie Verbindungen zwischen gedruckten Schaltungen herstellen lassen. Dabei
soll es keine Rolle spielen, ob die zu verbindenden Leitungszüge dicht benachbart
sind oder sich z. B. auf verschiedenen isolierenden Unterlagen eines Stapels gedruckter
Schaltungen befinden. Ferner sollen geeignete Verbindungselemente zum Herstellen
solcher Verbindungen angegeben werden.
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Ausgehend von dem Verfahren der eingangs genannten Art, ist diese
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Hartlötmittel verwendet wird und
die Verbindungselemente durch einen an ihren Enden zu beiden Seiten der Unterlagen
zugeführten kurzen Stromimpuls auf eine das Hartlötmittel, aber nicht das Material
der Verbindungselemente und der Leitungszüge zum Schmelzen bringende Temperatur
erhitzt werden.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man wegen der Verwendung
eines Hartlötmittels Verbindungen von großer mechanischer Festigkeit und ausgezeichneter
elektrischer Sicherheit, und zwar auch dann, wenn relativ dünne oder flexible isolierende
Unterlagen verwendet werden. Das Herstellen der Verbindungen mittels eines kurzen,
den Verbindungselementen zugeführten Stromimpulses beansprucht nur wenig Zeit und
ist mit einfachen Mitteln zu bewerkstelligen. Durch den Stromimpuls wird das
je-
weilige Verbindungselement in Bruchteilen einer Sekunde auf eine solche
Temperatur erhitzt, daß das Hartlötmittel schmilzt und das Verbindungselement mit
den unmittelbar benachbarten oder mit ihm in Berührung stehenden Leitungszügen verbindet.
Wegen der außerordentlichen Kürze der Erhitzung ist dabei eine nennenswerte Schädigung
oder Veränderung der isolierenden Unterlagen ausgeschlossen, auch wenn diese aus
einem Material bestehen, das bei längerer Belastung mit der Schmelztemperatur des
verwendeten Hartlötmittels beschädigt würde. Durch -eine entsprechende örtliche
Verteilung des Hartlötmittels lassen sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren leicht
diejenigen Stellen festlegen, an welchen eine Verbindung bewirkt werden soll. Einer
besonderen Abdeckung der einzelnen gedruckten Schaltungen oder einer anderen Vorbereitung
derselben bedarf es nicht. Daher können z. B. mehrere gedruckte Schaltungen ohne
weiteres dicht zu einem Schaltungsmodul gepackt sein.
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Wegen des hohen Schmelzpunktes ist es bei späteren normalen Lötarbeiten,
z. B, zum Anbringen von Bauelementen, ausgeschlossen, daß sich die Hartlötverbindungen
wieder lösen oder sich ihr übergangswiderstand erhöht. Es ist sogar ohne weiteres
möglich, für die anschließenden normalen Lötarbeiten ein relativ hochschmelzendes
Lötmittel zu verwenden. Es können daher komplizierte Schaltungsmodule oder gestapelte
gedruckte Schaltungen, z. B. für Raumfahrtzwecke, hergestellt werden, die erheblich
höheren Temperaturen standhalten als die bekannten, unter Verwendung relativ niedrigschmelzender
Lötmittel hergestellten Schaltungsmodule. Schließlich haben temperaturabhängige
Ausdehnungs- und Zusammenziehungsbewegungen keine Wirkung auf hartgelötete Verbindungen,
so daß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren untereinander verbundene gedruckte Schaltungen
eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer besitzen und auch unter äußerst ungünstigen
Umgebungsbedingungen nicht versagen.
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Verbindungen entstehen beim Erhitzen der Verbindungselemente nur dort,
wo diese mit dem Hartlötmittel in Berührung gebracht worden sind. Sehr einfach ist
es, dazu mindestens teilweise mit dem Hartlötrnittel überzogene Verbindungselemente
zu verwenden. Relativ großflächige und daher mechanisch besonders feste Verbindungen
erhält man, wenn das Hartlötmittel in Form dünner Plättchen zwischen die Verbindungselemente
und die Leitungszüge gelegt wird.
Die Verwendung einer Silberlegierung
als Hartlötmittel wird bevorzugt. Der Schmelzpunkt der verwendeten Hartlötmittel
sollte über 425' C liegen. Verwendet man als isolierende Unterlage der gedruckten
Schaltungen ein mit Polyurethankunststoff überzogenes Glasfasergewebe, erhält man
den Vorteil, daß der Polyurethankunststoff als Flußmittel für das Hartlötmittel
wirkt, wodurch Verbindungen von besonders hoher mechanischer Festigkeit entstehen.
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Verbindungselemente zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens
können in verschiedenster Weise ausgebildet sein. Für die gegenseitige Verbindung
gestapelter gedruckter Schaltungen hat sich ein Verbindun-selement in Form eines
mit einem Hartlötmittel überzogenen Kupferstiftes besonders bewährt. Für das anschließende
Anlöten von Bauteilen ist als Verbindungselement ein Röhrchen oder eine Hülse besonders
geeignet, die an einem Ende einen radial vorspringenden Wulst aufweist, mit dem
sie nach dem Einsetzen in ein Loch auf dem angrenzenden Leitungszug aufliegt. Verbindungselemente
in Form von Kupferscheiben, die mindestens eine radial wegstehende Lasche aufweisen,
ergeben Verbindungen mit besonders großen Kontaktflächen zu den Leitungszügen. Zur
Herstellung von Verbindungen zwischen übereinanderliegenden gedruckten Schaltungen
werden die Kupferscheiben wie die Schaltungen übereinander gestapelt. Die Anpassung
an verschiedene Schaltungsmuster der einzelnen gedruckten Schaltungen ist dabei
durch eine entsprechende Ausrichtung der Laschen besonders einfach. Wenn L-förmige
Laschen an den Kupferscheiben vorgesehen sind, können dabei sich auch seitlich neben
den Löchern erstreckende Leitungszüge erfaßt werden.
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Die Erfindung ist im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen an
mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigt F i g. 1 die auseinandergezogene perspektivische Darstellung
eines Schaltungsmoduls aus vier gedruckten Schaltungen, F i g. 2 die Draufsicht
auf ein Schaltungsmodul aus acht einzelnen gedruckten Schaltungen nach F i
g. 1,
F i g. 3 das Schaltungsmodul der F i g. 2 beim Bohren
eines Loches, F i g. 4 das Schaltungsmodul nach F i g. 2 mit einem in das
Loch eingeführten Verbindungsstift, F i g. 5 das Schaltungsmodul nach F i
g. 2 mit an den Verbindungsstift angelegten Elektroden, F i g. 6 einen
Verbindungsstift im Schnitt, F i g. 7 die perspektivische Darstellung einer
Verbindungsstelle zwischen einem Verbindungsstift und mehreren Leitungszügen eines
Schaltungsmoduls unter Fortlassung des Isoliermaterials, F i g. 8 die Draufsicht
auf eine Verbindung zwischen einem Verbindungselement in einer anderen Ausführungsform
und Leitungszügen einer gedruckten Schaltung, F i g. 9 einen Schnitt längs
der Linie 9-9 in F i g. 8,
F i g. 10 eine perspektivische Darstellung
eines Teils einer aedruckten Schaltung mit einer weiteren Ausführungsform eines
Verbindungselementes.
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Gemäß F i g. 1 setzt sich ein Schaltungsmodul aus mehreren
einzelnen übereinandergestapelten gedruckten Schaltungen 10, 11, 12,
13 usw. zusammen. Die gedruckten Schaltungen umfassen jeweils eine isolierende
Unterlage 14 aus Kunststoff oder Glasfasermaterial, die mit einem isolierenden Kunststoff
imprägniert oder überzogen ist und die mehrere Leitungszüge 15, 16, 17 usw.
aus einem leitfähigen Matall, z. B. aus Kupfer, trägt. Die Leitungszüge sind auf
die isolierende Unterlage auf beliebige bekannte Weise aufgebracht, z. B. durch
Elektroplattieren, durch Ätzen unter Anwendung eines Abdeckmittels od. dgl. Beim
Ausführungsbeispiel sind die einzelnen gedruckten Schaltungen 10, 11, 12
und 13 untereinander gleich, doch relativ zueinander so orientiert, wie es
durch Deckungsmarken 18, 19, 20 und 21 angedeutet ist. Die Leitungszüge
15 bis 17 usw. bilden dadurch das bestimmte Leitungsschema, das für
eine gewünschte Schaltung erforderlich ist. Die sich in gegenseitiger Deckung befindlichen
gedruckten Schaltungen können unter der Einwirkung von Wärme und Druck zu einem
geschichteten Verband vereinigt werden, wodurch das in F i g. 2 gezeigte
Schaltungsmodul 22 entsteht, der sich aus acht gedruckten Schaltungen entsprechend
den Schaltungen 10 bis 13 nach F i g. 1
zusammensetzt und bei
dem die Leitungszüge das Leitungsschema 23 bilden. Selbstverständlich sind
andere Anordnungen der Leitungszüge möglich.
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An den Stellen, an denen die Leitungszüge auf den übereinanderliegenden
Unterlagen elektrisch miteinander verbunden werden sollen, wird das Modul 22 mit
durchgehenden Bohrungen versehen (vgl. F i g. 3).
Diese Bohrungen oder Löcher
können mit Hilfe von Drahtbohrern 24 oder auf beliebige andere geeignete Weise hergestellt
werden. Die Anzahl der Bohrungen richtet sich natürlich nach der jeweils notwendigen
Anzahl von Verbindungen zwischen den übereinanderliegenden gedruckten Schaltungen.
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In jedes Loch im Modul wird ein elektrisch leitendes Verbindungselement,
z. B. der in F i g. 6 in größerem Maßstabe dargestellte Verbindungsstift
25,
eingeführt (vgl. F i g. 4). Der Verbindungsstift 25 ist
durch einen massiven Kern 26 aus Kupfer oder Nickel gebildet, welcher auf
der Außenseite einen überzug 27 aus einem Hartlötmittel, z. B. einer Silberhartlötlegierung,
trägt. An Stelle eines massiven Kernes 26 kann auch ein Röhrchen oder ein
Draht benutzt werden.
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Wegen der hohen Schmelz- und Fließtemperatur der Hartlötmittel können
die gebräuchlichen Heizmittel, Lötkolben, Lötlampen od. dgl., nicht benutzt werden,
um die Temperatur des Verbindungsstiftes 25
bis zum Schmelzen des I-Iartlötmittels
zu erhöhen, ohne daß gleichzeitig eine Beschädigung der isolierenden Unterlagen
des Moduls eintritt. Daher wird der Verbindungsstift mit Hilfe eines kurzen elektrischen
Stromimpulses erhitzt, der von einem Generator 28 erzeugt und über Elektroden
29 und 30 zugeführt wird, welche einander angenähert und gegen die
Enden des Verbindungsstiftes 25 gedrückt werden (vgl. F i g. 5). Zweckmäßig
ist ein Generator mit angebauten, gegen die Enden des Stiftes 25 drückbaren
Elektroden vorgesehen. Der Generator kann mit einem Zeitgeber versehen sein, mit
welchem die Impulsdauer festlegbar ist. Einwandfreie Ergebnisse wurden mit einem
Generator mit einer Leistung von 3 kVA erzielt, bei dem elf Spannungsabgriffe
vorhanden waren, die an den Elektroden Spannungen von etwa 1,05 bis etwa
1,60 V in annähernd gleichmäßiger Abstufung lieferten. Bei diesem Generator
genügte in Verbindung mit den Stiften 25 eine Stromimpulsdauer von nur wenigen
Perioden der Netzspannung, um das Hartlötmittel des überzuges 27
zum Schmelzen
und Fließen zu bringen und so eine,
feste, -elektrisch leitende
Verbindung zwischen dem Stift 25 und den angrenzenden Leitungszügen
15, 16,
1-7 usw, in den verschiedenen Schichten des Moduls 22
zu erzielen. Dabei bildet das Hartlötmittel typischerweise eine Kehlnaht
31 an jeder Verbindungsstelle, welche sich über eine erhebliche Strecke
32 längs jeden Leitungszuges erstreckt und eine temperaturbeständige, elektrisch
leitende Verbindung von hoher mechanischer Festigkeit gewährleistet, die in der
Praxis so groß ist, daß die Verbindungsstelle selbst dann nicht zerstört wird, wenn
man das Isoliermateria!. bis zum Freilegen der Leitungszüge abreißt (vgl. F i g.
2), Die isolierenden Unterlagen können aus Glasfasergewebe bestehen, das mit einem
isolierenden Harz, z. B. mit einem Polyurethankunststoff, imprägniert ist. Geeignet
ist ein bekanntes Zweikomponentenharz auf Polyurethanbasis, das bei 100'
C 4 Stunden gehärtet werden muß und im gehärteten Zustand eine Shore-A-Härte
von 80, eine Dehnung von 150 1/o, eine Zugfestigkeit von etwa
92 kg/cm2, eine Wasserabsorption von 1,1 1/o bei 24stündigem Eintauchen,
einen elektrischen Verlustfaktor von 0,08 bei 251 C sowie eine relative
Dielektrizitätskonstante von 4,6 besitzt. Die Viskosität nach B r o o kf i el
d beträgt 9000 bei 251 C
und 300 bei 801 C. Durch
Verwendung dieses oder ähnlicher Harze erhält man eine isolierende Unterlage von
geringer Dicke und guter Haltbarkeit. Auch Polyesterharze, z. B. Polyäthylenterephthalat,
können zur Imprägnation oder Herstellung eines überzuges bei der Erzeugung der isolierenden
Unterlagen 14 ZD verwendet werden.
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Ein typischer Verbindungsstift 25 umfaßt einen Kupferkern
26 mit einem Durchmesser von etwa 0,7 mm, dessen überzug
27 aus einem Hartlötmittel etwa 75 #tin dick ist. Der überzug
27 kann den Kern 26 ganz bedecken, doch endet er vorzugsweise ein
kurzes Stück vor dessen Enden, um zu verhindern, daß das Hartlötmittel auf die Elektroden
übertritt.
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Verwendbare Hartlötmittel sind beispielsweise die folgenden Silberhartlötlegierungen:
C
Schmelz- FI'eß- |
Zusammonsetzung Punkt Punkt |
0 C 0 C |
1. 15 % Ag 80 % Cu 5'0/iy P 640
700 |
2. 60 % Ag 30 % Cu 10 % Sn 600 720 |
3. 72 1/o Ag 28 O/o Cu - 775 775 |
4. 61,5 % Ag 24 % Cu 14,5 % In 630 710 |
Zum Verbinden des Stiftes
25 mit den Leitungszügen des Schaltungsmoduls 22
durch Hartlöten wurden Wolframelektroden mit einem Durchmesser von etwa
1,6 mm benutzt. Mit Hilfe der Elektroden wurde eine Druckkraft von etwa
2,25 kp auf die Enden des Stiftes
25 aufgebracht Lind dem Stift ein
etwa 0,2 Sekunden dauernder Stromimpuls zugeführt, welcher dem Generator
28 an der elften Anzapfung für die Spannung
1,6 V entnommen wurde.
Die Tatsache, daß eine Hartlötung bewirkt wurde, ließ sich an der nahezu augenblicklichen
Erhitzung des Stiftes erkennen, bei der sich eine kleine Rauch- oder Dampfwolke
durch den in der unmittelbaren Nähe des Verbindungsstiftes zum Verdampfen gebrachten
Kunststoffes bildete. Trotzdem wurde weder der Zusammenhang des Isoliermaterials
in bemerkbarem Ausmaß verändert, noch trat eine Verkohlung ein. Bei den angegebenen
Bedingungen handelt es sich um die optimalen Bedingungen für das Hartlöten des Stiftes.
Natürlich können andere Kombinationen von Spannung und Impulsdauer für Stifte 25
mit einem überzug aus einem anderen Hartlötmittel oder mit anderem Durchmesser erforderlich
sein, um eine einwandfreie Hartlötverbindung zu gewährleisten.
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In entsprechender Weise können mit dem geschilderten Verfahren auch
hartgelötete Verbindungen an nur einschichtigen gedruckten Schaltungen hergestellt
werden. Ferne r können gegebenenfalls anders ausgebildete Verbindungselemente angewandt
werden. In den F i g. 8 und 9 ist ein Verbindungselement in Form eines
Röhrchens bzw. einer Hülse 49 dargestellt, das zur Verbindung eines elektrischen
Bauelementes mit einem Leitungszug 41 auf einer isolierenden Unterlage 42 dient.
Die Hülse 40 wird in ein Loch 44 in der Unterlage 42 eingeführt. Zwischen einer
Schulter 43 an der Hülse 40 und dem Leitungszug 41 wird eine dünne Scheibe bzw.
ein Streifen 45 aus einem der oben erläuterten Hartlötmittel angeordnet. Es ist
nicht erforderlich, die gesamte Hülse 40 zu erhitzen, um den Streifen 45 zum Schmelzen
zu brin-en. Daher ist eine untere, aus Kupfer bestehende Elektrode 46 für die Erhitzung
der Hülse mit einer Vertiefung 47a versehen, in der das untere Ende der Hülse aufgenommen
wird. Die obere Elektrode 47 besteht aus Molybdän und besitzt in einem typischen
Fall einen Außendurchmesser, der etwas größer, z.B. etwa 1,25 mm größer als
der Außendurchmesser des oberen Endes der Hülse 40, ist. Die Molybdänelektrode 47
wird durch Hindurchleiten eines Stromimpulses erhitzt und erhitzt den Hartlötmittelstreifen
45 bis zum Schmelzen durch Wärmeleitung über die 5 Hülse 40. Typische Hülsen
aus Kupfer haben einen Außendurchmesser von etwa 0,8 mm, eine Schulter 43
mit einem Durchmesser von etwa 1,2 mm und eine durch-ehende öffnung mit einem Durchmesser
von etwa 0,5 mm. Bei Benutzung der vierten Generatoranzapfung für 1,2 V und
einer auf die Hülse aufgebrachten Druckkraft von etwa 1,6 kp läßt sich eine
einwandfreie Hartlötun- mit einem Stromimpuls von ungefähr 83 gsec Dauer
erzielen. Es wurde festgestellt, daß sich die hartgelötete Verbindung verbessert,
wenn die Unterlage 42 mit einem Polyurethanharz überzogen ist. Jedoch erhält man
auch bei anderen harzähnlichen Imprägnierungsmitteln oder überzügen gute Ergebnisse.
Es ist 7 möglich, eine Hartlötung durchzuführen, ohne das die Unterlage verkohlt
oder auf andere Weise beschädigt wird.
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In F i g. 10 ist ein weiteres Verbindungselement
50
zur gegenseitigen Verbindung von Bauelementen oder Leitungszügen von gestapelten
gedruckten Schaltun-,gen ggezein Das Verbindun-selement 50 ist durch 2
C CD
eine kleine Kupferscheibe 51 gebildet, deren Durchmesser dem jeweiligen
Zweck angepaßt ist und in der Größenordnung des Durchmessers des Stiftes
26 nach F i g '. 6 liegt. Auf beide Flachseiten der Kupferscheibe
sind überzÜge 52 und 53 aus einer Silberhartlötlegierung aufgebracht.
Von der Scheibe 51 steht in radialer Richtun- eine Lasche 54 weg, die mit
einem Hartlötmittel überzogen ist oder mindestens auf ihrer Unterseite eine dünne
Schicht aus einem Hartlötmittel trägt. Um eine Verbindung zwischen dem Verbindungselement
50 und einem Leitungszug 55 auf einer isolierenden Unterlage
56 herzustellen, wird die Unterlage mit einer Bohrung zur Aufnahme der Scheibe
51
versehen. Das Verbindunaselement wird so angeordriet,
daß die Lasche 54 am L' Leitun(Yszu(, 55 anlie-t.
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C im b
Dabei ist es gemäß F i g. 10 möglich, eine
Säule aus Verbindunaselementen 50, 50' und 50" aufzubauen,
die sich Ende an Ende berühren und eine Verbindung zwischen dem Leitungszug
55 und Leitungszügen 57 und 58 der aufeinanderliegenden gedruckten
Schaltuna,en herstellen. Mit einer an der Oberseite des oberen Verbindun-selementes
50 und einer an der Unterseite des untersten Verbindungselementes
50" angelegten Elektrode werden die Verbindungselemente 50, 50'
und 50" auf einandergedrückt. Beim Hindurchleiten eines Stromimpulses durch
die Verbindungselemente wird das auf ihren Flachseiten und an den Laschen 54 vorhandene
Hartlötmittel zum Schmelzen aebracht, so daß eine mechanisch sehr feste und elektrisch
leitende Verbindung zwischen den Verbindungselementen und zwischen den Laschen und
den Leitungszügen 55, 57 und 58 entsteht.
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Natürlich kann man Abänderun-en bezüalich der Form und den Abmessun-en
der Scheibe 51 und der Lasche 54 zur Anpassung an verschiedene Schaltun-en
vorsehen. Mit L-förmigen Laschen an der Scheibe 51 ist es z. B. möglich,
eine Verbindung zwischen dem Verbindungselement 50 und einem nicht radial
verlaufenden Leitun-szuo, herzustellen. Auch ist es beispielsweise möglich, verseilte
Verbindun ' gselemerite zu verwenden, die Litzen aus Kupfer und einer Silberhartlötleaierung
umfassen, oder bei denen die einzelnen Kupferdrähte mit einer Umhüllun- oder Bewicklung
aus einer Silberhartlötlegierung versehen sind. Eine allerdin-s weniaer zweckmäßi-e
Mö-lichkeit besteht darin, die Leituncszüüe der -edruckten Schaltung zu plattieren
oder auf andere Weise mit einer Schicht aus einer Silberhartlötlegieruno, zu versehen
oder Schichten aus deren Legierun"sbestandteilen aufzubringen, die bei der Erhitzung
durch einen Diffusionsvorgang eine Verbindung zu einem Verbindunaselement ohne überzue,
herstellen. Bei allen diesen Verbinduncen ist es durch die Verwenduna aeeicneter
Hartlötmittel und isolierender C C C
Unterlaaen aus Kunststoff, die nicht
verdampfen, sondern nur verkohlen, wenn sie der Hartlöttemperatur ausaesetzt werden,
möglich, saubere und feste Verbindunaen herzustellen. Dabei werden so uleich-C
CD
mäßige Ergebnisse erzielt, daß der Anteil des Ausschusses auch c bei den
kompliziertesten Schaltungsmoduln oder gestapeltengedrucktenSchaltungen sehr
C
bleibt oder sich überhaupt kein Ausschuß Prim, eraibt. C