DE1589549B2 - Elektrischer wechselspannungs-kondensator mit kunststoffbaender enthaltendem dielktrium - Google Patents
Elektrischer wechselspannungs-kondensator mit kunststoffbaender enthaltendem dielktriumInfo
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Description
einander zum Teil widersprechenden Angaben nachzuprüfen und zu klären, welche flüssigen Imprägniermittel
für Kondensatoren aus verschiedenen Kunststoffsorten im Hinblick auf Qualität und Wirtschaftlichkeit
besonders geeignet sind. Untersuchungen über die Änderung der mechanischen und elektrischen
Eigenschaften verschiedener Kunststoffbänder, die verschiedenen flüssigen Imprägniermitteln unter Ausschluß
von Luftsauerstoff mit und ohne elektrische Belastung ausgesetzt wurden, haben gezeigt, daß die
Lebensdauer eines imprägnierten Kunststoffdielektrikums unter sonst gleichen Bedingungen von der
chemischen Zusammensetzung des Imprägniermittels, und zwar vorwiegend von seinem Gehalt an aromatischen
Verbindungen abhängt. Es gibt Kunststoffe, für die Imprägniermittel mit hohem Aromatengehalt
in Frage kommen, und andere Kunststoffe, die nur mit Tränkmitteln behandelt werden können, deren Aromatengehalt sehr gering ist. Zieht man weiterhin die
chemische Struktur der untersuchten Kunststoffe selbst in Betracht, so ergibt sich bei gleicher Lebensdauer
ein Zusammenhang zwischen dem Aromatengehalt der Kunststoffe und der Imprägniermittel, der
im folgenden erläutert werden soll.
Die Strukturformeln für Polycarbonat, Polystyrol, drei verschiedene Sorten von Terephthalsäureestern,
Polyäthylen und Polypropylen sind mit Angabe der Anteile CA an aromatisch gebundenen und CP an
paraffinisch gebundenen Kohlenstoffatomen in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
Kunststoff | Strukturformel | O H |
_ V O Il |
η | η | η | O O Il Il |
η | [-CH2-CH2-Jn | — |
f tr f^T-T
UrI2 ^rI |
η | Aromatisch gebundener Kohlenstoff CA |
Parafmisch gebundener Kohlenstoff Cp |
Il /—\ Ii — O—C—S V-C-O-CH2-CH2- |
— 0—C—<^~\-C—0—(CH2-CH2-)2 | |||||||||||||
Polycarbonat | O O μ Ii |
η | 75 | 25 | ||||||||||
- O-C-<^>-C-O-(CH2-CH2-)3 | ||||||||||||||
Polystyrol | CH3 O | 75 | 25 | |||||||||||
-o-^Q^-c^Qy-o-c- | CH3 1 | |||||||||||||
Polyäthylenglycol- terephthalat |
CH3 | 60 | 40 | |||||||||||
Polybutylenglycol- terephthalat |
50 | 50 | ||||||||||||
Polyhexamethylenglycol- terephthalat |
43 | 57. | ||||||||||||
Polyäthylen | — | 100 | ||||||||||||
Polypropylen | — | 100 |
Ferner ist in F i g. 1 der Zusammenhang zwischen C^-Wert, Cp-Wert und Kunststoffsorte in Diagrammform
dargestellt. Auf der Abszisse sind von links nach rechts steigende Cp-Werte von 0 bis 100% aufgetragen
und außerdem die Kunststoffe der Tabelle 1 bei ihrem Cp-Wert eingetragen. Auf der Ordinate sind ebenfalls
von 0 bis 100% die C^-Werte aufgetragen. Auf einer
65 die Endwerte von Cp verbindenden von links nach
rechts fallenden Geraden kann also für jeden Kunststoff über dem entsprechenden Cp-Wert der dazugehörige
Q-Wert abgelesen werden, wobei C4 = 1 — Cp
ist. Da dieses Diagramm nur für Kunststoffe gilt, sind in F i g. 1 die CA- und
Index (K) versehen.
Index (K) versehen.
Cp-Werte mit dem zusätzlichen
: In Fig. 2 sind auf der Abszisse wie in Fig. 1 die
Cp (Ä)-Werte der Kunststoffe aufgetragen, auf der
Ordinate jedoch die CA (T)-Werte, also der Anteil des
aromatisch gebundenen Kohlenstoffs im Tränkmittel, welches bei Kunststoffen mit verschiedenen CP(K)-Werten
zu gleicher Lebensdauer führt. Über die Art der übrigen Anteile im Tränkmittel ist dadurch nichts
ausgesagt, sie können aus aliphatischen und/oder naphthenischen Anteilen bestehen. Die zulässigen
CAm'Werte des Tränkmittels liegen in dem schraffierten
Streubereich. Ein Vergleich der Diagramme nach Fig. 1 und 2 zeigt das überraschende und
theoretisch noch nicht völlig geklärte Ergebnis, daß bei abnehmendem C^4 (i0-Wert eines Kunststoffes
(Fig. I) der C^4 (T)-Wert des Tränkmittels (Fig. 2)
ansteigt. Der Zusammenhang zwischen CA (Γ)-Wert
des Tränkmittels und CP(K)-Wert eines Kunststoffes
in Fig. 2 läßt sich durch die Beziehung darstellen:
A(T) ~
Gemäß der Erfindung wird daher vorgeschlagen, ein Tränkmittel für Kondensatoren, deren Dielektrikum
ganz oder teilweise aus Kunststoff besteht, so auszuwählen, daß die Beziehung
G A I ψ) = JV
-P(K)
erfüllt ist, wobei die Konstante K-Werte von 0,16
bis 0,33, vorzugsweise den Wert 0,2, und der Exponent n-Werte von 2,0 bis 3,0, vorzugsweise den Wert
2,5, hat. Aromatenanteile im Tränkmittel außerhalb der angegebenen Werte sind wegen der zunehmenden
Verkürzung der Lebensdauer durch Auflösungserscheinungen, insbesondere bei höheren Aromatenanteilen,
auszuschließen und niedrigere Aromatenanteile als die genannten Werte deshalb, weil mit zunehmendem
Raffinationsgrad, also mit fallendem Aromatenanteil, der Preis des Imprägniermittels erheblich ansteigt.
Die erfindungsgemäße Auswahl des geeigneten Tränkmittels wird an folgenden Beispielen erläutert:
F i g. 3 zeigt, in gegenüber der Wirklichkeit verzerrten Größenverhältnissen den Aufbau eines Kondensators,
dessen Belegungen aus Al-Folien 1 und 2 und dessen Dielektrikum aus je einem oder mehreren
Polyäthylenglykolterephthalat-Bändern 3 und 4 bestehen. Der Anteil an paraffinisch gebundenem Kohlenstoff
CP(K) in diesem Kunststoff beträgt 40%
gleich 0,4. Nach der angegebenen Beziehung errechnet oder aus Fig. 2 abgelesen ist für einen derartigen
Kondensator ein flüssiges Tränkmittel mit einem Aromatengehalt CA(T) von 1 bis 5%, vorzugsweise
2%, zu wählen. Als Tränkmittel kommt also gerade noch ein Transformatoröl mit einem Aromatengehalt
von 5%, noch besser aber ein höher ausraffiniertes Mineralöl mit einem Aromatengehalt von 1 bis 2%
in Frage. Der geforderte Aromatengehalt läßt sich auch durch Mischungen eines Tränkmittels mit höherem
Aromatenanteil und eines höher ausraffiinierten Öls geringeren Aromatengehalts erreichen.
F i g. 4 zeigt den Aufbau eines selbstheilenden einlagigen Kondensators aus Polypropylenbändern 5
und 6, die jeweils auf einer Seite eine aufgedampfte Belegung 7 bzw. 8 tragen, und F i g. 5 den Aufbau
eines ebenfalls verlustarmen selbstheilenden Kondensators, dessen einer Belag aus einer Al-Folie 10 und
dessen anderer Belag aus einem doppelseitig bedampften Papierband 20 mit den aufgedampften Belägen 21
und 22 desselben Potentials besteht. Das Dielektrikum bilden Polypropylenbänder 13 und 14. Der Cj»(JC)-Wert
von Polypropylen beträgt 100% = 1,0. Für die Imprägnierung der Kondensatoren nach F i g. 4 und 5 ist
erfindungsgemäß ein flüssiges Tränkmittel zu verwenden, dessen nach der angegebenen Beziehung
errechneter oder aus F i g. 2 abgelesener CMT)-Wert
nicht höher als 33% und nicht kleiner als 16% ist. Als Tränkmittel kommt demnach beispielsweise ein
Alkylbenzol mit 33% aromatisch gebundenem Kohlenstoff (z. B. Dodecylbenzol) oder ein Kondensatoröl
mit einem CA{T)-Wert von 16% in Frage. Auch
Mischungen der beiden Stoffe mit einem Aromatengehalt zwischen 16 und 33% können verwendet werden.
Auch F i g. 6 zeigt den Aufbau eines verlustarmen selbstheilenden Kondensators, der zwei doppelseitig bedampfte Papierbänder 30 und 31 mit Belegungen 32 und 33 bzw. 34 und 35 jeweils gleichen Potentials und ein Dielektrikum aus Polycarbonatbändern 36 und 37 enthält. Gemäß F i g. 7 schließlich sind auf
Auch F i g. 6 zeigt den Aufbau eines verlustarmen selbstheilenden Kondensators, der zwei doppelseitig bedampfte Papierbänder 30 und 31 mit Belegungen 32 und 33 bzw. 34 und 35 jeweils gleichen Potentials und ein Dielektrikum aus Polycarbonatbändern 36 und 37 enthält. Gemäß F i g. 7 schließlich sind auf
je ein Papierband 40 und 41 Belegungen 42 und 43 aufgedampft. Die Papierbänder 40 und 41 sind ein
Teil des Dielektrikums, dessen Rest ebenfalls aus je einem Polycarbonatband 44 und 45 besteht.
Der Anteil der in den Kondensatoren nach F i g. 6 und 7 enthaltenen Polycarbonatbänder an paraffinisch
gebundenem Kohlenstoff beträgt CP(K)25% =0,25.
Erfindungsgemäß ist demnach ein Imprägnieröl mit einem Aromatengehalt CMT) von 0,5 bis 2% zu verwenden,
das z. B. aus einem hochausraffinierten Mineralöl mit einem Aromatengehalt von <ί 1 % bestehen
kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Elektrischer Wechselspannungskondensator und darüber zwecks Vermeidung von schädlichen
mit Kunststoffbänder enthaltendem Dielektrikum, 5 Glimmentladungen mit einem flüssigen Isoliermittel
der mit einem flüssigen Imprägniermittel getränkt imprägniert werden, das die Zwischenräume zwischen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwi- den einzelnen Lagen des Dielektrikums und den
sehen dem Anteil an paraffinisch gebundenem Kondensatorbelegungen ausfüllt.
Kohlenstoff CP{K) im Kunststoff und dem Anteil Imprägniermittel, die sich bei Kondensatoren mit
an aromatisch gebundenem Kohlenstoff CA{T) im io Papier als Dielektrikum bewährt haben, sind jedoch
Tränkmittel die Beziehung für Kondensatoren mit Kunststoff-Dielektrikum vielfach
ungeeignet oder nur bedingt geeignet, weil sich der Kunststoff in den gebräuchlichen Imprägnierbesteht,
wobei K-Werte von 0,16 bis 0,33, vor- mitteln entweder vollständig auflöst oder seine mechazugsweise
den Wert 0,2, und n-Werte von 2,0 bis 15 nische und elektrische Festigkeit durch die Imprägnier-3,0
vorzugsweise den Wert 2,5 haben. mittel so verschlechtert wird, daß die Kondensatoren
2. Elektrischer Kondensator nach Anspruch 1, nur eine kurze Lebensdauer haben. Besonders starke
dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff aus Zersetzungserscheinungen zeigen Kunststoffbänder in
Polycarbonat und das Tränkmittel aus einem den für Kondensatoren mit Papierdielektrikum vielhochausraffinierten
Mineralöl mit einem Anteil 20 fach verwendeten chlorierten Diphenylen, deren polaan
aromatisch gebundenem Kohlenstoff von 0,5 rer Charakter die Auflösung der Kunststoffe begünbis
2%, vorzugsweise ^ 1%, besteht. stigt. Andererseits sind aber auch Kondensator- und
3. Elektrischer Kondensator nach Anspruch 1, Transformatoröle auf Mineralölbasis nur bedingt
dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff aus als Tränkmittel für Kondensatoren mit Kunststoff-Polyäthylenglykolterephthalat
und das Tränk- 25 dielektrikum verwendbar. Beispielsweise sind in Konmittel aus einem Mineralöl mit einem Anteil densator-ölen, wie sie für selbstheilende MP-Kondenan
aromatisch gebundenem Kohlenstoff von 1 bis satoren verwendet werden, bei manchen Kunststoffen
5%, vorzugsweise 2%, besteht. Auflösungserscheinungen zu beobachten.
4. Elektrischer Kondensator nach Anspruch 1, ölimprägnierte Kunststoffdielektrika sind bei der
dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff aus 30 Herstellung von Hochspannungskabeln versuchsweise
Polypropylen und das Tränkmittel aus einer Isolier- schon verwendet worden. Die thermische und elekflüssigkeit
mit einem Anteil an aromatisch gebun- irische Beanspruchung der Kunststoffe ist bei Kabeln
denem Kohlenstoff von 16 bis 33% besteht. aber geringer als bei Leistungs-Kondensatoren.
5. Elektrischer Kondensator nach Anspruch 1 Bekannt sind auch Kondensatoren, deren Belegunbis
4, dadurch gekennzeichnet, daß der gewünschte 35 gen aus doppelseitig bedampften Papierbändern und
Anteil an aromatisch gebundenem Kohlenstoff des deren Dielektrikum aus Kunststoffbändern bestehen
Tränkmittels durch Mischung einer Isolierflüssig- (USA.-Patentschrift 3 346 789). Das Imprägniermittel
keit mit höherem Anteil und einer Isolierflüssigkeit derartiger Kondensatoren ist bei Betriebstemperatur
mit niedrigerem Anteil an aromatisch gebundenem fest, Lösungsvorgänge verlaufen dabei daher wesent-Kohlenstoff
als der gewünschte Wert hergestellt 4° Hch langsamer. Wegen vorhandener Schrumpfungsist. . hohlräume im Imprägniermittel neigen diese Konden-
satoren jedoch zu Glimmentladungen und sind nur
bedingt für Wechselspannungsbelastung geeignet.
Bekannt sind auch Kondensatoren mit sogenanntem
Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen 45 Mischdielektriukum, bei denen ein Teil des Papier-Wechselspannungskondensator
mit Kunststoffbänder dielektrikums durch Kunststoff ersetzt ist, wobei über enthaltendem Dielektrikum, der mit einem flüssigen das Imprägniermittel nichts weiter ausgesagt ist, als
Tränkmittel getränkt ist. daß es fest oder flüssig sein kann (deutsche Patent-Gleichspannungs-Kondensatoren,
insbesondere sol- schrift 933 402). Hinsichtlich der geeigneten flüssigen
ehe mit kleinen Kapazitätswerten und für Spannungen 50 Imprägniermittel für Kondensatoren wird lediglich
unter 1000 V enthalten neuerdings an Stelle des früher ganz allgemein empfohlen, hoch ausraffinierte öle
verwendeten imprägnierten Papiers ein Dielektrikum mit einem geringen Gehalt an aromatischen Verbinaus
Kunststoffbändern ohne Imprägnierung. Dies gilt düngen zu verwenden. Solche öle sind auf Grund
sowohl für Kondensatoren mit Belägen aus Metall- ihres Herstellungsverfahrens teuer. Man wird daher
folien als auch für solche mit aufgedampften BeIe- 55 den Aromatengehalt einerseits nicht kleiner wählen
gungen. ' als notwendig ist, andererseits hat sich aber gezeigt, Obwohl Kunststoffbänder wegen ihrer zum Teil daß es Kunststoffe gibt, für die gerade aromatenhaltige
sehr niedrigen dielektrischen Verluste für Wechsel- öle geeignet sind.
Spannungskondensatoren besonders geeignet erschei- Aus den ausgelegten Unterlagen der am 12. 3. 1953
nen, geht die Umstellung von Papier auf Kunststoff 60 bekanntgemachten Patentanmeldung B 17 422 VIIIc/
insbesondere bei Leistungskondensatoren sehr lang- 21 g ist es bekannt, daß man vorteilhafterweise
sam vor sich. Abgesehen von wirtschaftlichen über- Kondensatoren mit Kunststoffolien aus aromatischen
legungen liegt der Grund dafür darin, daß noch Kohlenwasserstoffen mit aliphatischen Imprägniertechnische
Schwierigkeiten im Wege stehen. Wegen mitteln, solche mit Kunststoffolien aus aliphatischen
der im Vergleich zu Papier kleineren Dielektrizitats- 65 Kohlenwasserstoffen mit aromatischen Imprägnierkonstanten
müssen Kunststoff-Kondensatoren glci- mitteln imprägniert.
eher spezifischer Leistung elektrisch höher belastet Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe
werden als Kondensatoren mit Papierdielektrikiim. gemacht, die Richtigkeit der bis jetzt bekannten,
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---|---|---|---|
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