DE757642C

DE757642C - Kondensator- und Schwingungskreise

Info

Publication number: DE757642C
Application number: DEP73119D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1934-07-12
Filing date: 1934-07-12
Publication date: 1951-10-31

Description

Kondensator- und Schwingungskreise Im Patent 721707 sind Kondensator- und Schwingungskreise mit Kondensatorkombinationen unter Schutz gestellt, deren Kapazität entweder von der Temperatur unabhängig ist oder sich mit der.Temperatur-nach einer bestimmten Gesetzmäßigkeit ändert. In der Kondensatorkombination sind dabei solche Kondensatoren enthalten, deren Dielektrikum einen negativen Temperaturkoeffizienten der Dielektrizitätskonstante hat und aus einem dichtgesinterten, formbeständigen keramischen Isolierstoff mit einem Gehalt an glühbeständigen Stoffen hoher Dielektrizitätskonstante, wie z.: B. Titandioxyd (Rutil) oder Titanverbindungen mit geringen alkalifreien Zuschlägen, besteht.
Gemäß vorliegender Erfindung dienen in der Kondensatorkombination als Kondensatoren, deren Kapazität mit steigender Temperatur abnimmt, solche, deren Dielektrikum aus Polystyrol oder aus einem Gemisch-von Polystyrol mit- dielektrisch verlustarmen mineralischen oder keramischen . Zusätzen besteht.
Polystyrol ist sowohl ohne wie auch mit den genannten Zusätzen, wie z. B. Quarz oder Calitmehl, verlustarm und hat in beiden Fällen eine Dielektriztätskonstante mit negativem Temperaturkoeffizienten. So beträgt die Kapazitätsänderung eines Kondensators mit Polystyrol als Dielektrikum etwa - i X 1o 4 für i° C.
Es ist schon vorgeschlagen worden, Kondensatoren unter Verwendung des als Isolierstoff bekannten polymerisierten Styrols als Dielektrikum herzustellen, wobei es jedoch nicht bekannt war, daß Polystyrol auch einen negativen dielektrischen Temperaturkoeffizienten hat. Das Wesentliche der vorliegenden Erfindung wird in der Ausnutzung dieser neuen Erkenntnis für den Aufbau temperaturunabhängiger Schwingungs- und Kondensatorkreise unter Verwendung von Kondensatorkombinationen nach dem Hauptpatent erblickt.
Es ist ferner bekannt, Kondensatoren in ihrer Kapazität dadurch unabhängig von der Temperatur zu gestalten, daß man ihr z. B. aus Papier bestehendes Dielektrikum mit organischen Isoliermitteln oder Mischungen solcher Isoliermittel tränkt, deren Dielektrizitätskonstanten entgegengesetzte Temperaturkoeffizienten haben. Derartige uneinheitliche Dielektrika sind aber dielektrisch nicht in dem Maße verlustarm wie Polystyrol und können Alterungen durch chemische Umsetzungen, Oxydationen und Entmischungen unterworfen sein, so daß die Unveränderlichkeit der Kapazität des damit versehenen Kondensators durchaus in Frage gestellt ist.
In anderer Weise hat man temperaturunabhängige Wickelkondensatoren in der Weise herzustellen versucht, daß . man organische Isolationsschichten, z. B. verschiedenartige Papiersorten, mit entgegengesetzten Temperaturkoeffizienten der Dielektrizitätskonstante abwechselnd zwischen die Metallschichten des Kondensators brachte. Auch hat man einen in seiner Kapazität temperaturunabhängigen Kondensator aus einer Anzahl von Einzelkondensatoren zusammengesetzt, von denen der eine Teil mit getränkten organischen Isolationsschichten mit positivem, der andere Teil mit solchen Isolationsschichten mit negativem Temperaturkoeffizienten der Dielektrizitätskonstante ausgerüstet war. Auch derartige Kondensatoren und Kondensatorkombinationen sind nicht genügend dielektrisch verlustarm und können Alterungserscheinungen durch Oxydationen, Feuchtigkeitseinflüsse u. dgl. unterworfen sein.
Man hat weiter vorgeschlagen, temperaturunabhängige Luftkondensatoren und Schwingungskreise herzustellen, indem die Kondensatorplatten der Kondensatoren an Trägern verschiedener Wärmedehnungszahl befestigt werden, wobei die Zunahme der Kapazität, die infolge der mit steigender Temperatur erfolgenden Flächenausdehnung der metallischen Kondensatorplatten eintritt, ausgeglichen wird durch die Vergrößerung des Abstandes der einander gegenüberstehenden Kondensatorplatten durch die vergleichsweise große Wärinedelinung eines Trägers, an dem die Kondensatorplatten befestigt sind. In ähnlicher, bekannter Weise kann der Einfluß der Temperatur auf die Kapazität eines Luftkondensators auch durch einen Temperaturregler ausgeglichen werden, der bei Temperaturschwankungen eine zweckentsprechende Verschiebung der Kondensatorplatten gegeneinander bewirkt.
Schließlich hat man als Dielektrika mit negativem Temperaturkoeffizienten der Dielektrizitätskonstante bestimmte Arten von Porzellan und Glimmer sowie Pottaschecarbonat vorgeschlagen. Diese Dielektrika haben jedoch nur innerhalb eines beschränkten Temperaturbereiches, Pottaschecarbonat sogar nur bei Raumtemperatur, einen negativen Temperaturkoeffizienten der Dielektrizitätskonstante. Das gemäß der Erfindung zur Verwendung gelangende Dielektrikum aus Polystyrol oder aus einem Gemisch von Polystyrol mit dielektrisch verlustarmen mineralischen oder keramischen Zusätzen hat jedoch innerhalb eines größeren Temperaturbereiches einen negativen Temperaturkoeffizienten der Dielektrizitätskonstante, der sich auch bei wiederholten Erwärmungen und Abkühlungen dieses Dielektrikums nicht ändert.

Claims

PATENTANSPRUCH: Kondensator- und Schwingungskreise nach Patent 721 707, dadurch gekennzeichnet, daß in der Kondensatorkombination als Kondensatoren, deren Kapazität mit steigender Temperatur abnimmt, solche dienen, deren Dielektrikum aus Polystyrol oder aus einem Gemisch von Polystyrol mit dielektrisch verlustarmen mineralischen oder keramischen Zusätzen besteht. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Französische Patentschrift :\ r. 757 782 USA.-Patentschrift Nr. 1 616622.