DE1584959A1 - Verfahren zum Herstellen von Naehrstoffkonzentraten aus Abwasser - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Naehrstoffkonzentraten aus AbwasserInfo
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Description
- Verfahren zum Herstellen von Iüährstoffkonzentraten aus Abwasser
Die `Erfindung -betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von lfährstbffkonzentraten für-pflanzliche und tierische Lebewesen aus Abwasser. Bei der Reinigung von Abwässern ist es wichtig, daß die dabei anfallenden Produkte möglichst weitgehend wieder der Volks- wirtschaft zugeführt werden. Der nach dem bekannten Verfahren ausgefaulte Schlamm bildet eine schwierig zu entwässernde Masse, die noch erhebliche Mengen Fette, Eiweiß, Kohle- hydrate und Mineralstoffe edhält. Durch die Umwandlung dieser Substanzen in für die Tier- und Pflanzenwelt verwertbare Nähr- stoffe würde nicht nur das große Problem der Faulschlammbe- seitgung gelöst werden, sondern die Kosten für die Abwasser- reinigung würden durch den Absatz der gewonnenen verwertbaren Nährstoffe verbilligt werden. Bisher wurde der ausgsfaulte Schlamm größtenteils in Schlammteiche oder :ins Meer gekippte wodurch deenthaltenen : Energien und Nährstoffe verlorengehen. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, das. durch organische Substanzen und ggfs. auch pathogene Keime verunreinigte Abwasser in Nährstoffkonzentrate umzuwandeln, die unmittelbar für die Tier- und Pflanzenernährung eingesetzt werden können. - Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das geklärte Abwasser und/oder der. durch Klärung gewonnene Klärschlamm aeroben und anschließend anaeroben Bedingungen ausgesetzt und dann filtriert wird, worauf das Filtratwasser durch teilweises Gefrieren konzentriet wird. Der-Schlamm erfihrt dabei nacheinander eine aerobe und dann eine,anaerobe Zersetzung mit dem Ergebnis, daß auch die bei der herkömmlichen Schlammfaulung zurückbleibenden organischen Verbindungen vollständig abgebaut werden. Der bei der Filtration anfallende Rückstand ist nicht mehr brennbar und besteht überwiegend aus mineralischen Bestandteilen. Die organischen Bestandteile sind durch die gesteuerte aerobe und anaerobe Zersetzung so weit abgebaut, daß sie sich in zum Teil kolloidal gelöster Form im Filtrat befinden. Eventuelle in dem Abwasser vor- handene pathogene Keime sind durch die aerob-anaerobe Behandlung zerstört worden. Das erhaltene Filtratwasser ent-@-z-° hält gelöste Mineralstoffe sowie gelöste organische - Substanzen und organische Kolloide. Diese Lösungsbestandteile sind wertvolle Nährstoffe für die Ernährung von Pflanzen und Tieren,,insbesondere Fischen. Die unmittelbare Verwendung dieser Lösung zur Pflanzen- und Tierernährung - Nach der bevorzugten Ausführungsform wird das Filtratwasser in einem Becken zu-50 bis-97,5 % gefroren und dann das restliche konzentrierte Filtratwasser zur Abfüllung aus dem BeXcken abgelassen: Auf diese Weise wird die Nährstoffkonzentration in dem Wasser auf das 2 bis 40fache gesteigert. Die dann vorliegende Konzentration macht das Wasser zu einem wertvollen Nährstoffträger für Pflanzen und Tiere, so daß auch ein Versand über größere Entfernungen in wirtschaftlicher Weise möglich ist. Die Abfüllung erfolgt zweckmäßiger Weise .in Kanistern und Fässern. Das Nähmtoffkonzentrat eignet sich insbesondere zu Düngezwecken in Gärtnerein, insbesondere für Mistbeete, aber auch für Freilanddüngung mit Hilfe der üblichen Jauchewagen. Das Nährstoff-`konzentrat_ist darüber hinaus besonders für die Fischernährung geeignet,. insbesondere auch für Reimfische in Aquarien.
- Zur Konzentrierung wird das Filtratwasser zweckmäßigerweise in dem Gefrierbecken von derNasseroberfläche her nach unten bis zu 90 gb gefroren,: so -daß die Nährstoffkönzentration etwa verzehnfacht wird. Beim Einfrieren des Filtratwassers von oben her bildet sich unten ein Sumpf, der aus dem
konzentrierten Nährgtoffwasser besteht: Das Einfrieren von . oben hat den Vorteil, daß das teilkonzentrierte Wasser an der Eisfront kälter als die unteren Wasserschichten ist und daher nach unten sinkt, während das verdünntere, wärmere und daher leichtere Filtratwasser nach oben steigt und an der nach unten fortschreitenden Eisfront ausgefroren und konzentriert wird. Durch die auftretende Zirkulation wird der unerwünschte Einachluß von Nährstoffen in den Eiskörper ver- mieden. Wenn das Filtratwasser bis auf das gewünschte Ver- hältnis eingefroren ist, wird das Konzentrat aus dem Ge- frierbecken unten abgelassen,-worauf das Eis abgetaut und aus -dem Becken entfernt wird. Die für diese Trennung in Nährstoffkonzentrat und nährstofffreies Eiswasser erforder- lichen Kälte- und Wärmekalorien können durch.das bei der Klär- schlammfaulung anfallende Faulgas geliefert werden, deren Menge bei der erfindungsgemäß gesteuerten aeroben .und anaeroben Zersetzung größer als bei den herkömmlichen Verfahren ist. Zweckmäßigerweise-wird das nach dem Ausfrieren anafallende Nährstoffkonzentrat vor dem Abfüllen belüftet. Das ist ins- besondere für die Verwendung als.gischnährung in Aquarien von Bedeutung. Die bevorzugte Ausführungsform sieht-weiter vor, daß eine aerob zersetzte glärschlammfrankton anaerob weiter zersetzt wird. Die aerobe Zersetzung kann beispielsweise in einem belüfteten Faulturm erfolgen. Durch die nur teilweise Zer-, Setzung des Schlammes in der aeroben Anlage und die Weiter- zersetzung unter anaeroben Bedingungen wird der fraktionierte Abbau so gesteuert, daß sich die organischen Substanzen in der Endphase so weit zersetzen, daß im wesentlichen nur Faulgas und wasserlösliche bzw: kolloidal lösliche Abbauprodukte entstehen, während bei der üblichen Schlammfaulung nur eine teilweise Zersetzung gelingt und der Faulschlamm noch erhebliche Mengen organischer Substanzen enthält. Es ist inbesondere vorgesehen, daB_.der Klärschlamm aus oben einem ersten Faulturm, in dem :die Abbaubedingungen/aerob sind und nach unten zunehmend anaerob werden, an der Über- gangsstelle zwischen der aeroben und anaeroben Zone abgezogen und auf einen zweiten Faulturm aufgegeben wird, und daß der in. dem zweiten Turm anaerob weiter abgebaute Klärschlamm in der Mitte dieses Faulturmes entnommen und in gleicher Weise aaeh durch einen dritten und ggfs. weitere Faultürme geleitet wird, wobei unten aus den Faultürmen im =wesentlichen vollständig abgebauter Schlamm abgezogen wird. Dieser abge- zogene Schlamm kann in ein Absitzbecken geleitet und von dort wieder auf den ersten Turm aufgegeben werden, so daß ein- Teil des Schlammes ständig im Kreislauf durch die .Anlage gefahren wird, wobei nur die Mittelfraktion jeder Stufe in die nächste Stufe gelangt. Wenn die im Kreislauf geführte Schlammenge zu groß wird, kann ein-Teil ausgekreist werden. Vorzugsweise wird die aerob zersetzte und/oder die anaerob weiter, zersetzte Klärschlammfraiktion durch eine serob und anaerob abbauende Filterschicht geleitet: Hierdurch wird die teilweise aerob und ggfa. anaerob zersetzte -Kfärsahlammfrakton unter im wesentlichen anaeroben Bedingungen quantitativ zer- setzt und gleichzeitig durch Filtration in Rückstand und. Filtratwasser getrennt. Der wasserarme Rückstand besteht im wesentlichen aus mineralischen Bestandteilen und ist durch die intensive anaerobe Behandlung7frei-von-pathogenen Keimen. Dieser Rückstand trocknet im Gegensatz zu dem üblichen ausge- faulten Klärschlamm sehr leicht aus und kann wegen seines hohen Gehaltes an Mineralsubstanzen unmittelbar als Dünge- mittel oder Beifattermittel Verwendung, finden. Gleichzeitig wird durch diese Filtration das im Schlamm enthaltene Wasser intensiven anaeroben Bedingungen ausgesetzt,. durch die, organische Schwebstoffe zu Kolloiden oder echt gelösten Substanzen abgebaut und pathogene Keime zerstört werden. Das Filtratwasser läuft unmittelbar zur Eindickung in die -Gefrierbecken. Vorzugsweise ist weiterhin vorgesehen., daß auch das geklärte Abwasser und/oder das bei der Klärschlammzersetzung anfallende Schlammwasser anaerob filtriert wird. Auch hierbei werden alle organischen.Schwebstoffe abgebaut, so daß das aus dem Filter ablaufende Wasser nur noch anorganische Salzend lösliche organische Substanzen enthält.- Es hat sich gezeigt, daß dieses Filtratwasser bereits vor der Eindickung die Wurzel- bildungsgeschwindigkeit einer Narziseenzwiebel auf das Drei- bis Vierfache im Vergleich zu gewöhnlichem Wasser steigert: In den N'ahrstoffkonzentrat#en sind die Ergebnisse entsprechend- günstiger. Die bevorzugte Ausführungsform-sieht weiter vor, daß das Wasser oder der Schlamm durch ein Bett aus festgefugtem Torfmull filtriert wird. Auf diese Weise wird das Wasser beim Durchlaufen des Filterbettes sehr intensiven anaeroben Be- dingurigen ausgesetzt, die darauf zurückzuführen sind, daß in das Innere der Torfmullschcht keine Luft eindringen kann: Das Filterbett kann such aus durchlässigem Kunststoff- material, insbesondere einer Schaumstoffschicht, bestiehen- Durch die aderoben Bedingungen während des Durchlaufens werden. die organischen Substanzen zu löslichen Bestandteilen abgebaut MA pathogene Keime abgetötet. Erfindungsgemäß ist es weiter vorgesehen, daß das Wasser oder-der Schlamm bei einer Temperatur oberhalb + 4 o C, vor- zugsweise bei 35 bis 37 °C, anaerob filtriert wird. Unterhalb + 4 QC verlaufen die biochemischen und biologischen Abbauvor- gänge zu langsam, oder sie kommen.ganz zum Stillstand. Bei steigender Temperatur nehmen die Geschwindigkeiten der an- aeroben Z®rsetzungsvorgänge und damit sekundär auch die Wirksamkeit der armroben Filterzone auf das durchlaufende Wasser zu. Die Filterwirkung liegt bei 35 bis 37 0C. Oberhalb dieser Temperatur werden die anaeroben Bedingungen in der Filterschicht nicht mehr intensiviert, dagegen ist ßir die Temperaturhaltung eine größere Wärmeenergie erforderlich, so daß die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens abnimmt. Die anaerobe Filtrierung auf dem Torfbecken benötigt 24 bis 72 Stunden. Als Rückstand erhält man eine im wesentlichen trockene, nicht brennbare und nicht weite»&bbaufähige Masse, die im wesentlichen nur anorganische Bestandteile enthält und :etwa '5 Gew.-% des aerob teilzersetzten Klärschlammes ausmacht. Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß ein erster Faulturm mit oberer Zulauf- und unter Ablauföffnung in seiner Mitte mit dem Oberteil eines zweiten Faulturmes verbunden ist, an dem ggfs. weitere Faultürme angeschlossen sind, wobei jeweils der mittlere Bereich des nrTurmes mit dem Oberteil des (n + 1).-Turmes verbunden ist und daß die mittlere Aus- trittsöffnung des letzten Turmes bzw. der Überlauf eines Schlammabsitzbeckens über ein Filter an ein Gefrierbecken mit unterer Ablauföffnung angeschlossen ist, in dem Rohr- leitungen für Kühl--und Heizmittel angeordnet sind. Der erste Faulturm wird unter ae-roben Bedingungen gehalten, d. h. es wird ein gut durchlüfteter Klärschlamm eingesetzt, so daf in der oberen Zone aerobar Abbau erfolgt,, der nach unten über fakultativ aeroben, fakultativ anaeroben in rein anaeroben Abbau übergeht. Aus einem mittleren Teil des ersten Faulturmes wird der aerob faulende Schlammunter Vermeidung einer Durch- mischung mit abgestorbener Substanz abgezogen und oben auf den anaeroben zweiten Faulturm aufgegeben. Auf diese Weise ge- lingt es, eine aerob teilzersetzte SohlammfraÄktion anaerob weiter-zu zersetzen, was eine wesentliche Voraussetzung für den vollständigen Abbau-der organischen Subsdisnz ist. Die Faultürme sind gewöhnlich mit einer Beheizungsanlage ver- sehen, mit der die für den Abbau optimale Temperatur von 35- bis 37 °C eingestellt-werde n kann.. Die Beheizungkann in be- kannter Weise durch das in: der anuroben Phase anfallende Faulgas erfolgen. Darüber hinaus= wird auch für die Erhitzung des Heizmittels zum Abtauen des Gefrierbeckens 'sowie zum Antrieb der Kältemaschinen für die Temperaturhaltung des Kühl- mittels Faulgas benutzt. Die:Faulgasausbeute ist bei fraktionierter aerober und anaerober Zersetzung größer als bei der üblichen.Schlammfaulung, da die organischen Bestandteile weitergehend abgebaut werden und dabei Faulgas liefern, Die größere Faulgassusbeute und ihre Verwendung zur Gewinnung des Nährstoffkonzentrates erhöht dir Wirtschaftlichkeit der Abwasseraufarbeitung.. Vorzugsweise ist vorgesehen, daß in dem Gefrierbecken getrennte Rohrleitungs ysteme.für Kühlmittel und Heizmittel angeordnet sind. Uhlsystem und. Heizsystem werden in der Weise nacheinander betrieben, daß eine Füllung des Beckens zunächst bis auf den ge- -gehalt . wünschten l'rozentiMe eingefroren wird: Dann wird das Konzentrat aus dem Sumpf abgelassen und das in dem Kühlsystem hängende Eis durch Betrieb der Heizleitungen abgetaut. In diesem Falle befindet sich das Kühlleitungssyst4em und das Reizleitungs- system dicht beieinander. Nach einer anderen Ausführungsform ist nur ein Rohrleitungs- syst.em vorgesehen, deren Leitungen nacheinander mit, Kühlmittel und Heizmittel beaufschlagbar sind. Bei. dieser Ausführungs- form werden nicht nur` Rohrleitungen gespart, sondern es wird auch das Nutzvolumen des Gefrierbeckens unter Einsparung eines Rohrleitungssystems vergi3Bert. _ - p Vorzugsweise ist vorgesehen, daß in dem,--Gefrierbecken mehrere horizontale lagen @4uhlrohr:etungen übereinanderange- ordnet und nacheinander mit Kühlmittel bea,ufschlagbar sind. .Das Gefrierbecken wird zweckmä,ßigexweise so weit gefüllt, daß die obere Rohrlage von Viltratwasser bedeckt ist. Zunächst wird die oberste Rohrlage mit Kühlritte: beaufschlagt, wobei sich eine dieser Rohrlage entsprechende Eisachicht bildet. Sodann wird der gühlmttelflug ade zweitoberste Zage umgeschaltet, worauf die Eisfront in die entsprechende Wasserschicht hineinwächst. Durch fortlaufendea 'Umschalten auf die jeweils nächst tiefere Rohrlage wandert die Eisfront in der gewünschten Weise von oben nach unten durch das Decken. Da zur Zeit immer nur eine Rohrlage mit Kühlmittel beauf schlagt wird, ist der Kühlmittelverbrauch verhältnismäßig gering. Außer-. dem kann beim Vordringen der Eisfront nach unten von oben her bereits wieder abgetaut werden, so daß nach vollständigem - Einfrieren keine besondere Abtauzeit mehr erforderlich ist und das Gefrierbecken besser ausgenutzt werden kann. In diesem Falle wandert nur eine Eiszone von oben nach unten durch,das .Hecken, d. h. die Zone friert auf der Unterseite und taut auf der Oberseite. gleichzeitig. Das auf der Oberseite abge- taute nähretofffreie Wasser wird zweckmäßigerweise sogleich - durch Öffnen feines seitlichen Ablaufes - Zweckmäßigerweise ist weiterhin vorgeeden, daß die Tauchtiefe des Kühlrohrsystems entsprechend dem gewünschten Endickver- hältnis veränderbar ist:.: Da die Gefriergeschwindigkeit des Wassers nur in der Umgebung des Kühlrohrsystems genügend groß ist, wird man im allgemeinen nur bis zur Unterkante der untersten Kühlrohrlage einfrieren. Das bis zur Beckensohle noch vorhandene Filtratwasser ist das geÜnachte Nährstoff- . konzentrat. Bei hohen Eindickverhältnissen, d. h., wenn eine möglichst konzentrierte N'ä,hrstofflösung hergestellt werden soll, wird man das Kühlrohrsystem weiter zur Beckensohle herunterfahren, so dal3-die nach dem Einfrieren zwischen Becken- sohle und unterster Küälrohrlage befindliche Filtratwasser- schcht und damit das noch flüssige Wasservolumen gering ist; Auf diese Weise kann das Gefrierbecken den verschiedenen Anwendungsgebieten und Erfordernissen angepaßt werden, die an die NährstoffkonzentrItite gestellt werden. Nach einer Ausführungsform sind an das Filter wenigstens zwei Gefrierbecken angeschlossen, die umschichtig ausgefroren bzw. abgetaut und gefüllt werden. Es können-auch mehrere Filter, beispielsweise Klärwasserfilter und Schlammfilter mit mehreren Gefrierbecken kombiniert werden: Es ist weiterhin vorgesehen, daß das Filter aus einer fest- gefügten durchlässigen Schicht als Trockenbeet ausgebildet ist, an dessen Unterseite eine Drainage-und an dessen Oberseite zur Trennung von dem Rückstand ein flüssigkeitsdurchlässiger Belag. angeordnet sind. Die Trennung der durchlässigen Schicht von dem trockenen Rückstand durch. den Belag gestattet es, den Schlammrückstand in einfacher Weise abzutragen und so den Filter für eine neue Filtration vorzubereiten. Yoragaweise besteht das Trockenbeet aus einer Torfschicht:, an deren Ober- seite ein Drahtgeflecht angeordnet ist und deren Drainage mit dem Einlauf des Gefrierbeckens verbunden ist. In der beiliEgenden Zeichnung ist-eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem.Fließbild dargestellt. Aus dem Schlammtrichter 2 eines üblichen Schlammabsitzbeckens 1 wird der Klärschlamm in einen Faulturm 3 gejpumpt, wo .die aerobe Zersetzung-stattfindet. Aus der Mitte des aeroben Faulturmes 3 wird der teilzersetzte Schlamm auf einen zweiten Faulturm 4 und.von dort in gleicher Weise auf einen dritten Turm 5 gepumpt,'in denen die Zersetzung anaerob weitergeführt wird. Aus den Faultürmen 3, 4 und 5 wird unten ein Teil des Schlammes abgezogen, der die wesentlichen Endprodukte der Zersetzung enthält. Dieser Rücklaufschlamm 12 wird wieder in das Absitz- becken 1 zurückgeführt, wo eine erneute Klärung erfolgt, oder er wird aus der Anlage entibrnt. Die anaerob zersetzte Substanz wird aus dem dritten Faulturm 5 auf das anaerobe Filter 7 gepumpt, während das geklärte Wasser 1:3 aus dem Abeitzbecken 1 auf das anaerobe Filter 6.,geleitet wird. Die Filter 6, 7 sind in gleicher Wfise ausgebildet und bestehen aus einer Torf- schicht Bin der die anaeroben Bedingungen vorliegen. Unter den Torfschichten S sind Drainagesystene 9 angeordnet, in denen das Filtratwasser 14 gesammelt und abgeleitet wird. Die-Torf- mullschicht B ist durch ein korrdsionsfestes Drahtgeflecht 10 abgedeckt, das die Schicht zusammenhält und ein leichtes Abheben des trockenen Schlammrückstandes 11 ermöglicht: Das aus der Drainage ablaufende Filtratwasser 14 wird in ein Gefrierbecken 1:5 geleitet, in dem mehrere. waagerecht Rohr- Leitungslagen 15 angeordnet sind. Jede Rohrleitungslage 16 enthält eine eigene Zuführung 17 und kann mit: Kühlmittel oder Heizmittel 18 beschränkt werden: Nachdem das Gefrierbecken 15 mit Filtratwasser 1¢ bis über die oberste Rohrlage gefüllt ist, wird zunächst die oberste Rohrlage mit Kühlmittel beschickt, so daß sich von oben her eine Eisschicht bildet, sobald sich die Eisfront zwischen: der obersten und zweitobersten Rohrlage befindet, wird der gühlmittelzulauf auf die zweitoberste Rohr- lage umgeschaltet, so daB die Eisfront weiter nach unten wandern kann. Es werden von oben nach unten alle Rohrlagen nacheinander mit Kühlmittel beschickt, so daß schließlich die Eisfront unterhalb der untersten Rohrlage anlangt. Damit ist das Filtrat- Wasser ist ein flüssiges N'ähratoffkonzentrat im unteren Teil des Gefrierbeckens und in einem riährstofffreien, die Rohrleitungen umgebenden Eisblock getrennt. Nunmehr wird das N'ährstoffkonzen- trat bei 19 abgelassen. Dann werden die Rohrleitungen nach: Schließen des Beckens mit Reizmittel, beispielsweise Heißwasser Dampf, beschickt, so daß der Eisblock abtaut und anschließend bei 19 das nährstofffreie Wasser abgezogen werden kann.
Claims (1)
- P a-t e n t a n s p r iz c h e
1. Verfahren zum Herstellen. von Nährstoffkonzentraten für pflanzliche und tierische Lebewesen aus Abwasser, dadurch. gekennzeichnet, daß das geklärte Abwasser und/oder der durch Klärung gewonnene. Klärschlamm aeroben und an- - schließend anaeroben Bedingungen ausgesetzt und dann filtriert wird, worauf das Filtratwasser durch teilweises Gefrieren konzentriert wird. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch Sekennzeichnet,, , daß das Filtratwgsser in einem Becke$.zu 50 bis 97,5 % gefroren wird und das restliche konzentrierte Fltratwasser zur Abfüllung-aus dem Becken abgelassen Wird. 3. Verfahren nach Anspruch 2dadurch gekennzeichnet, daß das Filtratwasser von der Wasseroberfläche her nach unten zu 90 % gefrmn wird. 4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Eis nach- Ablassen des konzentrierten Filtratwassers- :- abgetaut und aua dem Becken entfernt wi@ 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch Bekenn- zeichnet, daß'das konzentrierte Filtra wasser vor dem Abfüllen belüftet wird: 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn- zeichnet, daß ein aerob zersetzter Klärschlamm anaerob -vollständig abgebaut wird. ' 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis , dadurch Sekenn- zeic,_ hnet, daß der Klärschlamm aus einem ersten Faulturm, . in dem die Abbaubedingungen oben aerob sind und nach unten zunehmend anaerob werden, an der Übergangsstelle zwischen der-aeroben und der anaeroben Zone abgezogen und auf einen fy.ieiten Faulturm aufgegeben wird, und da13 der anaerob weiter abgebaute Klärschlamm in der Mitte des-zweiten Fauiturmes:entnommen und in gleicher Weise durch einen dritten und ggfs.. weitere Faultürme geführt wird, wobei aus den Faultürmen jeweils unten im wesentlichen voll- ständig abgebauter Schlamm abg®gen wird. B. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis-7, dadurch Bekenn- zechöt, daß die aerob zersetzte und/oder die anaerob weiter zersetzte Klärschlammfra@ktion durch eine aerob und anäerobabbauende Filterschicht geleitet wird: Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,- daß das geklärte Abwasser und/oder das bei: Klärschlammzersetzung anfallende Schlammwasser durch eine anaerob abbauende Filterschicht-geleitet wird. 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bid 9, dadurch gekenn- zeichnet, daß das Wasser oder der Schlamm durch ein Bett aus festgefügtem.Torfmull geleitet wird. 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser oder der Schlamm durch _ ein Bett aus durchlässigem Kunststoffmaterial geleitet wird. 12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch Sekennzeichnet, da13 das Wasser oder der Schlamm durch eine Schaumstoffgchicht geleitet wird. 13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, da® gekennzeichnet, daß das Wasser oder der Schlamm bei einer Temperatur oberhalb + 4 °C, vorzugsweise bei 35 bis 37 00, filtriert wird. 14. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche l bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein erster Faulturm: (3) mit oberer Zulauf- und unterer Ablauf- öffnung in seiner Mitte mit dem Oberteil eines gleichen zweiten Faulturmes (4) verbunden ist, an den ggfs. weitere Faultürme (5) angeschlossen sind, wobei jeweils der mittlere Bereich des n.Turmes mit dem Oberteil des (n + 1). Turmes verbunden ist und daß die mittlere Austrittsöffnung .des letzten Zurmes (5) bzw, des Überlauf eines Schlammabeitzbeckens-(1) über ein Filter an ein Gefrierbecken (15) mit unterer Ablvauföffnung angeschlossen ist,- in dem Rohrleitungen (16) für Kühl- und Heizmittel angeordnet sind. _ 15. Varrichtnnghach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gefrierbeeeke615) getrennte Rohrleitungssysteme für7`Kühlmittel und Heizmittel angeordnet sind. 16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daB die Rohrleitungen (1,6) nacheinander mit Kühlmittel und Heizmittel beaufschlagbär sind: 17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet,'daß in dem Gefrierbecken (15) mehrere horizontale Tagen Kühlrohrleitungen übeiänanderangeordnet und nacheinander mit Kühlmittel besufschlagbar sind: 18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch ßekennzei hne,t, daß die Tauchtiefe des Kühlrohrsystems entsprechend dem gewünschten Eindickverhältnis veränderbar ist. 19. Vorrichtung fisch einem der Ansprüche 14 bis 18, da, durch gekenanzeichnet z daß das Filter (6, 7) an wenigstens zwei Gefrierbecken (15) angeschlossen ist, die umschichtig ausgefroren bzw. abgetaut und gefüllt Werden. 20. Vorrichtung nach einem der .Ansprüche 14 bis 19, da` Sekenn$eichnet@ daß die Faultürme (43 bis 5) mit einer: Be- heizungsanlage versehen sind. 21. ,gorrichtüng ,nach einem der Ansprüche 14 bis 20, da® gekenazeichnt@ däB .c@as Filter` @(6, 7) @ aü.s einer festge- fügten (8)a-10 Trockenbeet ausge- bildet iste an dessen-,-Unterseite eine Draine -(q1 und an dessen Oberseite zur Trennung von dem Rückstand ein flüssigkeitsdurchlässiger Belag (10) angeordnet sind.. 22. Vorrichtung nac# Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß r das Trockenbeet aus einer Torfschicht besteht, an deren Oberseite ein Drahtgeflecht angeordnet ist, und deren Drainage (9) mit dem Einlauf des Gefrierbeckens (15) verbunden ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEO0011442 | 1966-02-12 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1584959A1 true DE1584959A1 (de) | 1970-02-05 |
Family
ID=7352325
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19661584959 Pending DE1584959A1 (de) | 1966-02-12 | 1966-02-12 | Verfahren zum Herstellen von Naehrstoffkonzentraten aus Abwasser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1584959A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2398700A1 (fr) * | 1977-07-25 | 1979-02-23 | Agfa Gevaert Ag | Masse biologique a teneur elevee en azote et en phosphore obtenue par traitement d'un materiau charge en dbo |
US4246099A (en) * | 1979-04-06 | 1981-01-20 | Union Carbide Corporation | Aerobic/anaerobic sludge digestion process |
-
1966
- 1966-02-12 DE DE19661584959 patent/DE1584959A1/de active Pending
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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US4246099A (en) * | 1979-04-06 | 1981-01-20 | Union Carbide Corporation | Aerobic/anaerobic sludge digestion process |
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