DE1583967C - Vorrichtung zum Eintragen korniger Stoffe in den Gießstrahl metallischer Schmel zen - Google Patents
Vorrichtung zum Eintragen korniger Stoffe in den Gießstrahl metallischer Schmel zenInfo
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Description
1 2
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung Außerdem läßt sich die bekannte Vorrichtung nur
zum Eintragen körniger Stoffe, insbesondere von bei Gespannguß anwenden, da sie. vom Vorhanden-
Legierungsmitteln, in den Gießstrahl metallischer sein eines Gießtrichters abhängig ist.
Schmelzen, bei der der über eine Dosiervorrichtung, Bei einer anderen bekannten Vorrichtung zum
beispielsweise über einen Zellenradzuteiler abge- 5 Eintragen von Blei in Stahlschmelzen wird ein auf
messene Stoff in einem Beschleunigungsrohr pneu- die Gießgeschwindigkeit abgestellter Strom körnigen
matisch beschleunigt und das Trägergas vor dem Bleis in den Gießstrahl geschleudert. Die Bleikörner
Eintritt in den Gießstrahl entfernt wird. gelangen dabei aus einem Vorratsbehälter über einen
Das Einbringen von Legierungs- oder Behänd- Zellenradzuteiler in ein Beschleunigungsrohr, in dem
lungsmitteln in Metallschmelzen bietet im allge- io sie durch Einleiten eines Trägergases so beschleunigt
meinen keine Schwierigkeiten, wenn die Metalle bei werden, daß sie auch bei hoher Gießgeschwindigkeit
der Temperatur der Schmelze einen niedrigen in den Gießstrahl eindringen. Bei dieser bekannten
Dampfdruck besitzen und sich gleichmäßig in der Vorrichtung ergibt sich zwar eine gleichmäßige Ver-Schmelze
verteilen. Es gibt jedoch eine Reihe von teilung des Bleis im Stahl sowie ein verhältnismäßig
Legierungs- und Behandlungsmitteln, die diese Vor- 15 geringer Anfall an schädlichen Bleidämpfen bei
aussetzungen nicht erfüllen. So ist die Erzeugung hohem Bleiausbringen, doch muß das Trägergas zur
von Gußeisen mit Kugelgraphit wegen des außer- Vermeidung einer Beeinflussung des Stahls vor dem
ordentlich hohen Dampfdruckes des Magnesiums bei Auftreffen auf den Gießstrahl entfernt werden. Aus
der Temperatur des schmelzflüssigen Eisens mit diesem Grunde wird bei der bekannten Vorrichtung
großen Schwierigkeiten verbunden. Um diese Schwie- 20 das Trägergas vor der Mündung aus dem Beschleurigkeiten
zu überwinden, müssen besondere Maß- nigungsrohr mit Hilfe einer Pumpe abgesaugt, wähnahmen
getroffen werden, wie beispielsweise die Ver- rend die Bleikörner, nachdem sie vom Trägergas auf
wendung einer Nickel-Magnesium-Vorlegierung oder Maximalgeschwindigkeit beschleunigt worden sind,
besonderer Druckpfannen, Tauchglocken usw. in einen schlanken, auf den Gießstrahl gerichteten
Schwierig und aufwendig ist auch das Eintragen des 25 Auffangtrichter gelangen.
für einen Endgehalt von etwa 0,15 bis 0,30 °/o er- Obgleich sich die pneumatische Beschleunigung
forderlichen Bleis in die Stahlschmelze beim Her- körnigen Bleis beim Eintragen in den Gießstrahl an
stellen von Automatenstahl. Die Schwierigkeiten sich bewährt hat, besteht noch ein Nachteil darin,
resultieren daraus, daß das Blei eine sehr geringe daß der aus dem Beschleunigungsrohr austretende
Löslichkeit im Eisen besitzt und die Zugabe des 30 Bleistrahl eine verhältnismäßig große Streuung beBleis
vor oder während des Entleerens in die Pfanne sitzt und die Mündung des Austrittsrohrs daher in
daher zu keiner gleichmäßigen Verteilung des Bleis unmittelbarer Nähe des Gießstrahls angeordnet sein
im Stahl führt. Hinzu kommt, daß Blei und seine muß, weswegen sie durch auftreffende Stahl- und
Oxyde ebenso wie Magnesium bei der Temperatur Schlackenspritzer in starkem Maße gefährdet ist.
der Stahlschmelze einen erheblichen Dampfdruck 35 Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bebesitzen und demzufolge bei der Zugabe gesundheits- steht nun darin, die vorerwähnten Nachteile zu beschädliche Bleioxyddämpfe entstehen. Diese Dämpfe heben und insbesondere eine Vorrichtung zu schaffen, müssen wegen ihrer Gesundheitsschädlichkeit bei der die das Eintragen von körnigen Stoffen in einem Entstehung sofort abgesaugt und ins Freie geleitet scharf gebündelten Strahl ohne Verwendung eines werden. 40 Auffangtrichters gestattet. Zur Lösung dieser Auf-
der Stahlschmelze einen erheblichen Dampfdruck 35 Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bebesitzen und demzufolge bei der Zugabe gesundheits- steht nun darin, die vorerwähnten Nachteile zu beschädliche Bleioxyddämpfe entstehen. Diese Dämpfe heben und insbesondere eine Vorrichtung zu schaffen, müssen wegen ihrer Gesundheitsschädlichkeit bei der die das Eintragen von körnigen Stoffen in einem Entstehung sofort abgesaugt und ins Freie geleitet scharf gebündelten Strahl ohne Verwendung eines werden. 40 Auffangtrichters gestattet. Zur Lösung dieser Auf-
Um die Schwierigkeiten beim Legieren von Stahl gäbe wird vorgeschlagen, bei einer Vorrichtung der
mit Blei zu überwinden, ist es bekannt, feinkörniges eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß an der
Blei in den Gießstrahl einzutragen und die dabei Mündung eines Beschleunigungsrohres großer Länge
entstehenden Dämpfe mit einer Auffanghaube auf- die Austrittsöffnung einer mit einer Druckgasquelle
zufangen und abzusaugen. Das körnige Blei gelangt 45 verbundenen Gasdüse anzuordnen. Vorzugsweise liegt
dabei aus einem Vorratsbehälter über eine Dosier- eine über ein Ablenkrohr an die Trägergasleitung des
Vorrichtung in konstanter Menge in ein schräg nach Beschleunigungsrohres angeschlossene Gasdüse vor
unten geführtes und auf den Gießtrichter gerichtetes der Mündung des Beschleunigungsrohres, so daß das
Zuführrohr. Das aus der Mündung des Zuführrohrs den körnigen Stoff beschleunigende Trägergas im
austretende Blei wird vom Gießstrahl beim Eintreten 50 Nebenstrom dazu benutzt wird, das Trägergas aus
in den Gießtrichter erfaßt und mitgerissen. dem das Beschleunigungsrohr verlassenden Bleistrahl
Da bei der bekannten Vorrichtung das Blei aus- herauszublasen. Erfindungsgemäß kann die Austrittsschließlich
unter dem Einfluß der Schwerkraft be- Öffnung. der Gasdüse einen in Richtung des Bleischleunigt
wird, ist für eine ausreichende Beschleu- Strahls schmalen, rechteckigen Querschnitt besitzen
nigung eine Höhendifferenz von etwa 2 m zwischen 55 und quer zur Achse des Beschleunigungsrohres
dem Gießtrichter und dem Vorratsbehälter sowie ein liegen, so daß das Trägergas im wesentlichen rechtentsprechend langes Zuführrohr erforderlich. Hinzu winklig aus dem das Beschleunigungsrohr verlassenkommt,
daß die Mündung des Zuführrohrs in un- den Strahl herausgeblasen wird. Um eine ausreichende
mittelbarer Nähe des Gießtrichters angeordnet sein Bündelung des körnigen Feststoffes zu erreichen,
muß und daher der Gefahr des Zusetzens durch 60 betragen die Länge des Beschleunigungsrohres vor-Stahl-
und Schlackenspritzer unterliegt. Ein weiterer zugsweise etwa 2 m und die Trägergasgeschwindig-Nachteil
besteht darin, daß die aus dem Zuführrohr keit 50 m/s bei einer Höchstgeschwindigkeit des
austretenden Bleikörner zum Teil auf den heißen körnigen Stoffes von etwa 20 m/s. Dabei ergibt sich
Gießtrichter prallen, dort festbacken und schließlich eine ausreichende Trennung des Trägergases vom
in Gestalt gröberer Klumpen in den Gießstrahl ge- 65 Feststoff, wenn die Austrittsgeschwindigkeit des
langen, so daß sich neben zu groben Bleieinschlüssen Trägergases aus der Gasdüse 200 m/s beträgt,
ein unkontrollierbarer Abbrand und damit zum Teil Unter diesen Bedingungen kann die erfindungsgroßc Mengen schädlicher Bleioxyddämpfe ergeben. gemäße Vorrichtung zum Eintragen von Blei vor-
ein unkontrollierbarer Abbrand und damit zum Teil Unter diesen Bedingungen kann die erfindungsgroßc Mengen schädlicher Bleioxyddämpfe ergeben. gemäße Vorrichtung zum Eintragen von Blei vor-
zugsweise mit einer Körnung zwischen 0,3 und 1 mm in den Gießstrahl einer Automatenstahlschmelze benutzt
werden.
In der Zeichnung ist eine Gießpfanne sowie als Ausführungsbeispiel eine Vorrichtung nach der Erfindung
dargestellt. Die Gießpfanne 1 enthält die zu behandelnde Automatenstahlschmelze, die aus dem
Bodenstein 3 als im wesentlichen geschlossener Gießstrahl 4 austritt. Seitlich von der Pfanne 1 ist eine
erfindungsgemäße Vorrichtung zum Eintragen von beispielsweise körnigem Blei dargestellt; diese besteht
aus einem das körnige Blei enthaltenden Vorratsbehälter 5 mit konischem Boden, an dessen Bodenöffnung
ein Zellenradzuteiler 6 angeordnet ist. Dieser befindet sich in einem Trichter 7 und dient der
Dosierung des den Vorratsbehälter 5 verlassenden körnigen Bleis 8. Das körnige Blei 8 gelangt aus dem
Trichter 7 über einen Krümmer 9 in das Beschleunigungsrohr 11, in dem es von dem über die Leitung
12 eintretenden Trägergas beschleunigt wird. In der Leitung 12 liegt ein Regelventil 13 zum Einstellen
der Strömungsgeschwindigkeit des Trägergases. Zwischen dem Regelventil 13 und dem Beschleunigungsrohr
11 zweigt aus der Leitung 12 ein Ablenkrohr 14 ab, dessen vorderer Teil als Gasdüse 15
ausgebildet ist und sich rechtwinklig zu dem das Beschleunigungsrohr 11 verlassenden Bleistrahl 16
erstreckt.
Der Ablenkstrahl besitzt Rechteckquerschnitt und ist gegenüber dem Bleistrahl in axialer Richtung verhältnismäßig
schmal ausgebildet, senkrecht dazu aber von gleicher Größe wie der Durchmesser des Beschleunigungsrohres.
Er tritt mit hoher Energie aus der Gasdüse 15 aus, so daß das Trägergas aus dem das Beschleunigungsrohr 11 verlassenden Bleistrahl
16 seitlich herausgeblasen wird, während die Bleiteilchen den Ablenkstrahl im wesentlichen ohne
Änderung ihrer Bahn durchlaufen, da die Wegstrecke, innerhalb der sich die Förderluft nahezu senkrecht
zur Flugbahn der Teilchen bewegt, nur wenige Millimeter beträgt. Die hohe Energie des Bleistrahls 16
und die scharfe Bündelung auf Grund des etwa 2 m langen Beschleunigungsrohres 11 ermöglichen es, die
Austrittsöffnung des Beschleunigungsrohres in verhältnismäßig großem Abstand vom Gießstrahl 4 zu
halten, so daß keine Gefahr einer Beschädigung der Vorrichtung durch Stahl- und Schlackenspritzer
besteht.
Die für die Bündelung des Bleistrahls entscheidende Austrittsgeschwindigkeit kann jedoch nicht
beliebig gesteigert werden, da der Gießstrahl bei zu hoher Aufprallgeschwindigkeit der Bleiteilchen zerrissen
wird und sich dann nicht mehr die gewünschte gleichmäßige Bleiverteilung im Stahl ergibt. Die
Höchstgeschwindigkeit der Bleiteilchen beträgt bei einem etwa 2 m langen Rohr etwa 20 m/s, wobei
Rohrlänge und Austrittsgeschwindigkeit umgekehrt proportional variiert werden können. Versuche
haben ergeben, daß sich eine scharfe Bündelung des Bleistrahls dann ergibt, wenn das Beschleunigungsrohr
verhältnismäßig lang und die Trägergeschwindigkeit dementsprechend niedrig ist. Darüber hinaus
werden die Ergebnisse auch von der Körnung des Feststoffes beeinflußt, wobei Versuche mit Blei ergeben
haben, daß eine gewisse Streuung der Körnung ίο besser ist als ein einheitliches Korn von etwa 0,5 bis
0,6 mm Durchmesser.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Eintragen körniger Stoffe, insbesondere Legierungsmittel in den Gießstrahl
metallischer Schmelzen, bei der der über eine Dosiervorrichtung abgemessene Feststoff in einem
Beschleunigungsrohr pneumatisch beschleunigt und das Trägergas vor dem Eintritt in den Gießstrahl
entfernt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Mündung des Beschleunigungsrohrs. (11) die Austrittsöffnung einer mit
einer Gasquelle (12) verbundenen Gasdüse (15) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasdüse (15) vor der
Mündung des Beschleunigungsrohrs (11) liegt.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasdüse (15)
über ein Ablenkrohr (14) an der Druckgasleitung (12) des Beschleunigungsrohrs (11) angeschlossen
ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Austrittsöffnung der Gasdüse (15) einen rechteckigen Querschnitt besitzt und quer zur Achse
des Beschleunigungsrohrs (11) liegt. .
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Länge des Beschleunigungsrohrs (11) etwa 2 m beträgt.
6. Verfahren zum Eintragen körniger Stoffe in den Gießstrahl metallischer Schmelzen unter Verwendung
einer Vorrichtung nach den An-Sprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der körnige Stoff bei einer Trägergasgeschwindigkeit von 50 m/s auf eine Höchstgeschwindigkeit
von 20 m/s beschleunigt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägergas mit einer Geschwindigkeit
von 200 m/s aus der Gasdüse austritt.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß Blei mit einer Körnung
von 0,3 bis 1 mm in den Gießstrahl einer Automatenstahlschmelze eingetragen wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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