DE1583879C - Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen von Blei aus einem Bleipartikel enthaltenden Gemenge gediegener Metallpartikel - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen von Blei aus einem Bleipartikel enthaltenden Gemenge gediegener Metallpartikel

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DE1583879C
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Inventor
Hans 5628 Heiligenhaus; Macura Heinrich Dr.-Ing. 4300 Essen Lenz
Original Assignee
Eisen Und Metall Ag, 4650 Gelsenkirchen
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abscheiden von Blei aus einem Bleipartikel enthaltenden Gemenge gediegener Metallpartikel stammend aus der Aufbereitung metallhaltigen Schrotts oder aus Kabelabfällen durch Verflüssigen von Blei in einem flüssigen Medium als Wärmeträger, das auf eine den Schmelzpunkt von Blei übersteigende Temperatur erhitzt worden ist.
Die metallischen Rückstände von Altkabeln, Schaltern, Transformatoren usw., denen zuvor, die Isolierstoffe und Eisenteile entzogen wurden, bestehen im allgemeinen aus einem Gemenge von Kupfer oder Aluminium und Blei. Bekannt ist das Herausschmelzen des Bleies aus Altkabeln mit Hilfe offener Flammen. Hierbei läßt sich, da das Schmelzen in Gegenwart von Luftsauerstoff erfolgt, die Entstehung von Bleioxyden und anderen stark gesundheitschädlichen Bleiverbindungen nicht immer vermeiden. Außerdem wird durch das Schmelzen des Bleies das gediegene Kupfer teilweise einer unbeabsichtigten Feuerverbleiung unterworfen.
Die Gefahr einer unbeabsichtigten Feuerverbleiung besteht auch beim Verflüssigen von Blei in einem flüssigen Medium*als Wärmeträger, wie es durch die britische Patentschrift 554 685 bekannt ist, wenn neben dem zu verflüssigenden Blei noch andere Mctallpartikel vorhanden sind. Da bei dem durch die Erfindung zu trennenden Metallpartikel in der Regel der Kupfer- oder Aluminiumanteil volumenmäßig größer ist als der Bleianfcil, würde siclr bei einer sinngemäßen Anwendung des Verfahrens nach der britischen Patentschrift 554 685 sehr bald auf dem im flüssigen Medium vorgesehenen Fangsieb eine Schüttung aus Kupfer oder Aluminium bilden, durch die sich das verflüssigte Blei durchsetzen müßte.
Aufgabe der Erfindung ist die Trennung der einzelnen im Metallgemenge gediegen vorliegender Metalle (z. B. Kupfer und Blei) durch Verflüssigung des Bleies ohne die unerwünschten Begleiterscheinungen der Feuerverbleiung und Bildung gesundheitsschädlicher Bleiverbindungen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Gemenge gediegener Mctallpartikel kontinuierlich in das flüssige Medium eingebracht und ausgetragen, und während des Durchlaufes in Vibration versetzt wird.
In dem flüssigen Medium sinkt das aufgegebene Gemenge bei gleichzeitiger Verflüssigung des Bleies unter Sauerstoffabschluß infolge des gegenüber der Flüssigkeit größeren spezifischen Gewichtes der Metalle ab. Schon beim Eintauchen werden die zu trennenden Metallpartikel mit einem Schutzmantel umgeben, wodurch z. B. eine Verbleiung des Kupfers durch zufällige Berührung mit dem flüssigen Blei vermieden wird. Das kontinuierliche Einbringen und Austragen der Metallpartikel stellt sicher, daß der Weg des absinkenden aufgeschmolzenen Bleies frei ist und sich das Blei nicht durch eine sich bildende Schicht der nicht aufgeschmolzenen Partikel durchsetzen muß. Die Vibration der Metallpartikel während ihres Durchlaufes durch das flüssige Medium wiederum bewirkt in den Fällen, in denen ein absinkender Bleitropfen zufällig auf ein etwas größeres z. B. knäuelartig vorliegendes Kupferdrahtpartikel trifft, daß sich der Bleitropfen schnell von dem Kupferpartikel löst, wobei er sich häufig in mehrere kleinere Bleitröpfchen auflöst. So wird durch die. Vibration verhindert, daß sich ein Bleitropfen von einem nicht aufgeschmolzenen Mctallpartikel festhalten läßt.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignet sich eine Vorrichtung mit einem mit dem flüssigen Medium gefüllten Gefäß, versehen mit einer Beschickungsvorrichtung, einem Fangsieb für die nicht aufgeschmolzenen Metallpartikel und einem Ablaß für das geschmolzene Blei, die sich dadurch auszeichnet, daß das Fangsieb der Siebboden einer schräg in das flüssige Medium eintauchenden vibrierenden Austragsvorrichtung für die nicht aufgeschmolzenen Metallpartikel ist. Hierbei führt ein weiterer vorteilhafter Effekt des erfindungsgemäßen Verfahrens zu einer Verbesserung der Reinheit und des Ausbringens der Produkte. Die durch das vibrierende Fangsieb den Metallpartikeln vermittelte Vibration bewirkt, daß sich Bleitropfen, sobald sie auf das Fangsieb treffen, auch bei einer sehr feinen Maschenweite des Fangsiebes durch dieses schnell durchsetzen. Die durch die Vibration somit mögliche, gegenüber einem ruhenden Fangsieb wesentlich feinere Maschenweite hält Verunreinigungen durch feine Kupfer- oder Aluminiumpartikel vom Blei fern und verringert somit auch die Verluste an Kupfer oder Aluminium, da auch deren Feinanteile mit der Austragsvorrichtung ausgetragen werden.
In den Abbildungen ist die erfindungsgemäße Vorrichtung in einem Beispiel erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine Vorrichtung zum Ausschmelzen von
Bleipartikeln and ~ -~ ~
Fig. 2 eine Draufsicht auf Fig. 1, ergänzt, durch einige Hilfsvorrichtungen.
Über eine Beschickungsvorrichtung 1 gelangt hier ein Gemenge von Blei- und Kupferpartikeln in ein von außen beheiztes Gefäß 2, das mit einem heißen flüssigen Medium 3 gefüllt ist. In diesem Medium
schmilzt das Blei und sinkt mit den eingeschmolzenen Kupferpartikeln auf den Siebboden 4 einer vibrierenden Austragsvorrichtung 5. Die Vibrationen dienen einmal dem Transport der nicht aufgeschmolzenen Kupferpartikel, zum anderen stellen sie sicher, daß das flüssige Blei bei relativ, geringer Maschenweite des Siebbodens sich nicht auf dem Siebboden sammeln kann. Mit dem geschmolzenen Blei wandern auch etwaige andere feinkörnige metallische Verunreinigungen, die den Siebboden 4 durchdringen können, durch den Siebboden und sinken in dem flüssigen Medium weiter ab. Die Kupferpartikel dagegen werden auf der Austragsvorrichtung 5 aus dem Medium gefördert und auf ein Verladeband 6 ausgetragen. Die zusammen mit dem flüssigen Blei abgesunkenen metallischen Verunreinigungen 7 schwimmen infolge ihres geringeren spezifischen Gewichtes auf dem flüssigen Blei 8, das sich in der trichterförmig ausgebildeten Gefäßspitze sammelt. Diese Verunreinigungen 7 können über eine Abzugsvorrichtung 9 ausgetragen werden.
Am Boden der Gefäßspitze wird das flüssige Blei über einen Ablaß 10 abgezogen. Der Abzug des Bleies erfolgt vorzugsweise diskontinuierlich in Chargen, die einem oder einem Vielfachen eines Barrenvolumes entsprechen. Das erfindungsgemäße Verfahren führt zu ansehnlichen Produkten, nämlich zu in Barren vergießbarem Blei und zu Kupfer, dessen Oberfläche durch geringe Mengen des anhaftenden Wärmeträgers gegen Anlaufen geschützt ist. Meist werden nämlich Metallpartikel aufgegeben, die bei der mechanischen Zerkleinerung von Metallschrott oder Altkabeln in einer Hammermühle anfallen und auf Grund der intensiven mechanischen Einwirkung durch die Zerkleinerung metallisch blank sind und dank der Erlindung auch metallisch blank und damit ansehnlich bleiben.
Um die Wärmeverluste niedrig zu halten, ist über dem Gefäß 2 eine Haube 11 angeordnet, in die eine Abzugsleitung 12 mündet. Die Abzugsleitung 12 steht mit einem Ventilator 13 in Verbindung. Im Bedarfsfalle kann der Ventilator eingeschaltet werden, um z. B. den bei feuchtem Aufgabegut entstehenden Wasserdampf abzusaugen. Der Raum über dem Flüssigkeitsspiegel kann auch als Vortrockenraum dienen, indem die Beschickungsvorrichtung 1 quer
ίο durch ihn hindurchgeführt wird. Es kann aber auch die Abzugsleitung so angeordnet werden, daß die abgesaugten Gase im Gegenstrom über einen Teil der Beschickungsvorrichtung geführt werden. Die Vortrocknung kann notwendig werden, wenn sich das erfindungsgemäße Verfahren an eine Naßaufbereitung anschließt.
Zur Überwachung des Spiegels des flüssigen Mediums und des Bleispiegels sind schwimmergesteuerte Anzeigevorrichtungen 14 und 15 vorgesehen.
In F i g. 2 sind noch einige weitere Hilfsvorrichtungen dargestellt.
Zunächst ist eine Ringleitung 16 für das flüssige Medium vorgesehen, die vom Gefäß 2 ausgeht und wieder in dieses Gefäß 2 mündet. In die Ringleitung 16 ist eine Pumpe 17 und ein gasbeheizter Wärmetauscher 18 und ein Filter 25 eingeschaltet. Die Brenner 19 des Wärmetauschers werden über einen Temperaturfühler 20 ein- und ausgeschaltet, während die nicht dargestellte Beheizung des Gefäßes 2 ständig in Betrieb ist und von Hand grob gesteuert wird.
Das Gefäß 2 ist mit einem Überlauf 21 versehen, der in ein Überlaufgefäß 22 mündet. Das Überlaufgefäß ist derart bemessen, daß es die vom flüssigen Blei allmählich verdrängte Menge an flüssigem Medium aufzunehmen vermag. Über ein Ventil 23 kann der Inhalt des Überlaufgefäßes 22 wieder eingespeist und über ein Ventil 24 Verluste ergänzt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Abscheiden von Blei aus einem Bleipartikel enthaltenden Gemenge gediegener Metallpartikel stammend aus der Aufbereitung metallhaltigen Schrotts oder aus Kabelabfällen durch Verflüssigen von Blei in einem flüssigen Medium als Wärmeträger, das auf eine, den Schmelzpunkt von Blei übersteigende Temperatur erhitzt worden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemenge gediegener Metallpartikel kontinuierlich in das flüssige Medium eingebracht und ausgetragen, und während des Durchlaufens durch das flüssige Medium in Vibration versetzt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem mit dem flüssigen Medium gefüllten Gefäß, versehen mit einer Beschickungsvorrichtung, einem Fangsieb für die nicht aufschmelzenden Metallpartikel und einem Ablaß für das geschmolzene Blei, dadurch gekennzeichnet, daß das Fangsieb der Siebboden einer schräg in das flüssige Medium eintauchenden vibrierenden Austragsvorrichtung für die nicht aufgeschmolzenen Metallpartikel ist.

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