DE1583826C - Verfahren und Vorrichtung zum Durchtrennen von Bohrlochverrohrungen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Durchtrennen von Bohrlochverrohrungen

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DE1583826C
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English (en)
Inventor
Samuel Howard Oklahoma OkIa. Smith (V .St. A.)
Original Assignee
A-I Bit & Tool Co., Oklahoma, OkIa. (V.St.A.)
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Description

1 2 ·
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum von zum Durchtrennen einer solchen Vielfachverrohrung
innen nach außen aufeinanderfolgenden Durch- nicht oder nur sehr, wenig geeignet. Auch bei der
schneiden von ineinander befindlichen Rohrsträngen Vorrichtung nach der USA.-Patentschrift 3 295 604 j
eines Bohrloches in im wesentlichen gleicher Teufe. treten in der Praxis dadurch Schwierigkeiten auf, daß j
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur 5 im inneren Rohrstrang nur ein begrenzter Raum für Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit die Bewegung des Schneidwerkzeuges zur Verfügung · einem Bohrgestänge, das ein an dessen unterem Ende . steht, so daß eine für die volle Schneidwirkung notlösbar befestigtes Schneidwerkzeug, eine Vorrichtung wendige Hebelkraft kaum erzielbar ist.
zur Drehung der Schneidglieder und ein Zwischen- Die Aufgabe der Erfindung besteht demgemäß stück zur Führung und Stützung des Bohrgestänges io darin, ein Verfahren zur Durchtrennung einer Bohrunter gleichzeitiger Festlegung der Eindringtiefe des lochverrohrung aus einer Vielzahl ineinanderge-Schneidwerkzeuges aufweist, wobei das Schneid- schobener Rohrstränge anzugeben, bei dem die Nachwerkzeug durch hydraulische Mittel an der Innen- teile der vorbekannten Einrichtungen vermieden werwand des zu durchtrennenden Rohres zur Anlage den und bei der besonders bei jedem Durchtrennungsgebracht und betätigt wird. 15 schritt die volle Wirkung des Schneidwerkzeuges und
Es sind aus dem Stand der Technik im wesent- damit eine ausreichende Sicherheit hinsichtlich der
liehen zwei Verfahren zum Auftrennen von Bohr- vollständigen Durchführung des Trennvorganges ge-
rohren bekannt. Bei dem einen Verfahren (USA.- währleistet ist. Dabei sollen die einzelnen Schritte
Patentschrift 2 117 277) wird das Bohrrohr mittels des Verfahrens so einfach wie möglich und ihre Zahl
eines Schneidwerkzeuges, das an der Oberfläche eines 20 so gering wie möglich bleiben.
im Innern des aufzutrennenden Rohres befindlichen Weiter besteht die Aufgabe der Erfindung darin, Keiles geführt wird, seitlich aufgetrennt. Dieses Ver- eine Vorrichtung zu schaffen, die nach dem erfahren gestattet nicht, das Rohr längs, seines Um- findungsgemäßen Verfahren arbeitet,
fangs zu durchtrennen und ist nicht auf Bohrloch- Erfindungsgemäß besteht das Verfahren darin, daß Verrohrungen aus einer Vielzahl ineinanderge- 25 jeder Rohrstrang von einem selbständigen, Scheiden schobener Rohre anwendbar. Bei dem zweiten Ver- mit im wesentlichen gleichem radialem Wirkungsfahren (USA.-Patentschrift 3 338 305) erfolgt die bereich wie der zu durchschneidende Rohrstrang auf-Durchtrennung eines Bohrrohres längs seines Um- weisenden Schneidwerkzeug abgetrennt wird,
fangs an einer vorgegebenen Schnittstelle mit Hilfe Bei der Vorrichtung zur Durchführung des Vereines Schneidwerkzeuges, das ein mit einer Auf- 3° fahrens nach der Erfindung ist zwischen dem schlämmung Sand od. ä. in Wasser betriebenes Strahl- Zwischenstück zur Führung und Stützung des Rohrgebläse darstellt. Solche Schneidwerkzeuge ergeben gestänges ein Paßstück auswechselbar angeordnet, geringe Schnittbreiten und müssen zur Erzielung das der Länge der Schneidglieder des jeweiligen hoher Wirksamkeit möglichst dicht an die beabsich- Schneidwerkzeuges angepaßt ist.
tigte Schnittstelle herangeführt werden. Diese beiden 35 Zweekmäßigerweise weist die erfindungsgemäße Faktoren schließen aus, daß eine Schneidvorrichtung Vorrichtung ein Schneidwerkzeug mit einer Mehrdieser Art ohne zusätzliche Maßnahmen auch zur zahl auswechselbarer Schneidglieder in der jeweiligen Durchtrennung einer Bohrlochverrohrung aus einer Länge zur Durchtrennung des vorbestimmten Rohr-Vielzahl ineinandergeschobener Rohre anwendbar stranges auf, wobei die Schneidglieder mittels Drehist, da das Schneidwerkzeug nach Durchschneidung 4° zapfen am rohrförmigen Körper des Schneidwerkdes innersten Rohres nicht mehr hinreichend dicht zeuges schwenkbar befestigt sind und Ansätze aufan das nach außen hin nächstfolgende Rohr heran- weisen, die mit einem Messerantriebsglied in Eingebracht werden kann. griff gebracht sind, das von einem Hydraulikkolben
In der USA.-Patentschrift 3 295 604 wird eine und einer Druckfeder eingestellt wird.
Schneidvorrichtung beschrieben, die es gestattet, mit 45 Vorteilhafterweise sind bei der erfindungsgemäßen
einem Schneidwerkzeug eine Anzahl von Bohrrohren Vorrichtung Druckmittelumgehungskanäle vorge-
von innen her nacheinander in im wesentlichen sehen.
gleicher Teufe zu durchtrennen. Dabei wird ein Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur
Schneidwerkzeug, das mit einem beweglichen Kolben Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
über einen Hebelmechanismus verbunden ist, durch 50 in den Abbildungen dargestellt und im folgenden
eine hydraulisch betriebene Vorrichtung in die je- beschrieben.
weilige Schneidlage gebracht. Der Trennvorgang er- Fig. 1 zeigt teils im Aufriß und teils im Schnitt
folgt durch Rotation des Schneidwerkzeuges unter schematisch eine typische Bohrlochanlage zu Wasser
hydraulischem Druck. und ein Schneidwerkzeug, das zur Durchführung des
Die Notwendigkeit zur Durchtrennung oder 55 erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet wird und Durchschneidung ineinandergeschobener Rohr- von einem schwimmenden Bohrponton in ein vielstränge, wie sie in der Gegenwart immer häufiger für fach verrohrtes Bohrloch herabhängt;
die Schürfung und Förderung von Erdöl unter dem Fig. 2 ist eine vergrößerte Einzelansicht, teils im Meeresboden verwendet werden, besteht immer dann, Schnitt und teils im Aufriß, von einem typischen wenn z. B. der Bohrvorgang abgebrochen werden soll 60 Schneidwerkzeug, das zur Ausübung des erfindungs- oder die Bohrlochkopfeinrichtung nicht 'mehr weiter gemäßen Verfahrens verwendet werden kann, und verwendet werden soll. Vom wirtschaftlichen Stand- zeigt dieses Werkzeug und sein Verhältnis zu den punkt ist es wünschenswert, die kostspielige Bohr- konzentrischen Rohrsträngen, die zur Verrohrung lochkopfeinrichtung zurückzugewinnen, während auf eines ölbohrloches zu Wasser verwendet werden, unGrund bestimmter Gesetze auch erforderlich ist, den 65 mittelbar vor Beginn des erfindungsgemäßen Vergrößten Teil des aus dem Meeresboden hervorragen- fahrens zum Durchschneiden der Verrohrung;
den Teiles der Verrohrung abzuschneiden. F i g. 3 ist eine ähnliche Ansicht wie F i g. 2, zeigt
Viele Schneidwerkzeuge vorbekannter Art sind aber die Verwendung des Schneidwerkzeuges nach
3 4
der Durchführung des ersten Schrittes des erfindungs- In F i g. 2 sind einige Konstruktionseinzelheiten des
gemäßen Verfahrens zum Durchschneiden der Ver- erfindungsgemäßen Schneidwerkzeuges 34 in der
nahrung; Stellung gezeigt, die es zu Beginn des Verrohrungs-
Fig. 4 ist eine ähnliche Ansicht wie Fig. 2 3, Schneidvorganges einnehmen sollte. Ein rohrförmiger zeigt aber das Schneidwerkzeug, nachdem es durch 5 Körper 38 umgibt, einen gleitend angeordneten KoI-die Befestigung längerer Schneidglieder daran ab- ben 40, der durch Druckmittel, welches von dem gewandelt ist und nach dem nachfolgenden Schritt Bohrponton K) durch den Bohrstrang 16 geleitet des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Durch- wird, in dem rohrförmigen Körper hin- und herschneiden der Verrohrung; bewegt werden kann. Der Kolben 40 trägt an seinem
F i g. 5 ist eine Ansicht des Schneidwerkzeuges und io unteren Ende ein nach unten gerichtetes Glied 42 der ineinandergeschobenen Verrohrungen ähnlich zur Betätigung der Messer. Das Messerantriebsglied' wie Fig. 2 bis 4, zeigt aber das Werkzeug weiter 42 ist über eine Stange 44 mit verhältnismäßig geabgewandelt durch die Anbringung noch längerer ringem Durchmesser mit einem Glied 46 zur Be-Schneidglieder und nach dem letzten Schritt des grenzung der Messerbewegung verbunden. Im unteren erfindungsgemäßen Verfahrens zum Durchschneiden 15 Teil des rohrförmigen Körpers 38 ist eine spiralder Verrohrung. förmige Druckfeder 48 vorgesehen und drückt gegen
In F i g. 1 ist ein Bohrponton oder eine Bohrplatt- das Glied 46 zur Begrenzung der Messerbewegung. form 10 auf der Oberfläche eines Wasserkörpers 12 um den Kolben 40 federnd in seine Ruhestellung vorschwimmend gezeigt. Auf dem Deck des Bohrpontons zuspannen (Fig. 2), wenn der über den Bohrstrang 10 ist ein Bohrturm 14 aufgebaut und trägt einen 20 16 gegen den Kolben gerichtete Flüssigkeitsdruck nach unten verlaufenden Bohrstrang 16. Der Bohr- entlastet ist.
strang 16 enthält auf seiner Länge eine ausziehbare Das Schneidwerkzeug 34 weist eine Vielzahl von
Gleitverbindung oder teleskopartige Verbindung 18, axial verlaufenden Schlitzen.SO auf, die in seinen
die eine Veränderung der Gesamtlänge des Bohr- Seiten zur Aufnahme einer gleichen Anzahl von
stranges ermöglicht, während der Bohrponton 10 25 Schneidgliedern oder Schneidmessern 52 ausgebildet
durch Wellengang, Seegang usw. gegenüber dem Bo- sind. Erfindungsgemäß sind diese Drehzapfen 54 an
den des Wasserkörpers steigt oder fällt. dem rohrförmigen Körper 38 des Schneidwerkzeuges
Der Bohrstrang 16 verläuft nach unten in eine schwenkbar befestigt und tragen jeweils an ihrem dem innere Verrohrung 20, die innerhalb einer Zwischen- Drehzapfen 54 am nächsten gelegenen Ende einen oder mittleren Verrohrung 22 und einer äußeren Ver- 30 bogenförmigen oder konischen Ansatz 56. der in den roh rung 24 gleichachsig angeordnet ist, wobei diese zwischen dem Messerantriebsglied 42 und dem Glied ineinandergeschobene Verrohrungskonstruktion bei 46 zur Begrenzung der Messerbewegung ausgebildeder Untermeeresgrund-Erdölförderungsproduktion ten Schlitz oder offenen Raum verläuft. Die Ansätze gegenwärtig am meisten verwendet wird. Die äußere 56 sind so angeordnet, daß sie mit dem Messer-Verrohrung 24 ist in einem Bohrloch 26 angeordnet, 35 antriebsglied 42 in Eingriff gebracht werden, wenn das in den Meeresboden 28 unterhalb des Wasser- der Kolben 40 in dem rohrförmigen Körper 38 durch körpers 12 verläuft. den über den Bohrstrang geleiteten aufgedrückten
Eine Unterwasser-Drehanordnung 30 ist in den Flüssigkeitsdruck nach unten bewegt wird.
Bohrstrang 16 gekuppelt und so bemessen, daß sie Das Durchtrennungsverfahren läßt sich am besten einer nach oben gerichtete Schulter 32 aufliegt, die 40 in Zusammenhang mit den verschiedenen Figuren der in der inneren Verrohrung 20, vorzugsweise an ihrem . Abbildungen darlegen, die die Ausführungsfolge der oberen Ende, ausgebildet ist. Die Unterwasser-Dreh- verschiedenen verwendeten Schritte erläutern. Allanordnung 30 dient dazu, einen festen Aufhängungs- gemein wird der Verrohrungsschneidvorgang in verstützpunkt in der Bohrlochverrohrung für den Teil hältnismäßig kurzer Entfernung unterhalb des Bohrdes Bohrstranges 16 zu schaffen, der von der Dreh- 45 lochkopfes ausgeführt, und man muß sichergehen, anordnung nach unten verläuft. Die Drehanordnung daß die konzentrischen Rohrstränge an einer Stelle 30 in Zusammenhang mit der ausziehbaren Gleit- hinreichend tief in der Verrohrung durchtrennt oder verbindung 18 ermöglicht es also, daß das am unteren durchschnitten werden, damit diese Stränge gleich-Ende des Bohrstranges 16 getragene und nachstehend zeitig zusammen mit der am oberen Ende befestigten beschriebene Schneidwerkzeug eine verhältnismäßig 50 Bohrlochkopfeinrichtung aus dem Meeresboden gefeststehende Lage einnimmt. zogen werden können.
Am unteren Ende des Bohrstranges 16 und bei der Die Länge des Bohrstranges 16 zwischen der Dreh-Darstellung von F i g. 1 unterhalb des Bohrloch- anordnung 30 und dem Schneidwerkzeug 34 wird so kopfes am oberen Ende der Verrohrung angeordnet, gewählt, daß das Schneidwerkzeug wirksam an der ist ein allgemein mit 34 bezeichnetes Schneidwerk- 55 gewünschten Stelle in der Verrohrung angeordnet ist, zeug befestigt. Das Schneidwerkzeug 34 ist über ein wenn die Drehanordnung 30 in der in F i g. 1 darerfindungsgemäßes Paßstück 36 aus Muffe und Stift gestellten Weise auf der Rohrschulter 32 aufliegt, (s. F i g. 2) an dem Bohrstrang 16 befestigt. Die An- Dazu wird ein verhältnismäßig langes Paßstück 36 Ordnung des Paßstückes 36 in dieser beonderen Stel- in dem Gestängestrang 16 zwischen der Drchanordlung gegenüber dem Bohrstrang 16 und dem Schneid- 60 nung 30 und dem Schneidwerkzeug 34 eingesetzt, werkzeug 34 ist jedoch nicht kritisch oder für die Dann wird der Bohrstrang 16 mit dem daran beAusübung des erfindungsgemäßen Verfahrens er- festigten Schneidwerkzeug 34 in die innere Verforderlich, sondern es muß nur in dem Bohrstrang rohrung 20 herabgesenkt, bis die Drehanordnung 30 an irgendeiner Stelle zwischen der Drehanordnung den unteren Teil des Bohrstranges und das Schneid-30 und dem Schneidwerkzeug 34 angeordnet sein. 65 werkzeug 34 in der Verrohrung in der in F i g. 1 dar-Die Rolle, die es bei der Durchführung des er- gestellten Weise stützt.
findungsgemäßen Verfahrens spielt, wird nach- Anschließend wird dem Kolben 40 durch den
stehend noch ausführlicher behandelt. Bohrstrang 16 Druckmittel zugeführt, um ihn in dem
rohrförmigen Körper.38 abwärts zu bewegen und die Schncidglieder 52 gegen die Innenwand des inneren Röhrst ranges 20 zu klappen. Der von der Längsachse eines jeden Schneidgliedes 52 mit der im wesentlichen senkrechten Achse des Bohrstranges und des rohrförmigen Körpers 38 gebildete Winkel ist bei der anfänglichen Berührung der Schneidglieder mit dem inneren Rohrstrang 20 verhältnismäßig spitz oder gering. Die Schneidglieder 52 bleiben durch den Flüssigkeitsdruck ständig gegen die innere Verrohrung 20 vorgespannt; wird der Bohrstrang 16 durch einen geeigneten Drehtisch oder eine andere, auf dem Bohrponton 10 getragene Einrichtung rotiert, so bewirkt diese Drehung des Bohrstranges auch eine Verdrehung des Schneidwerkzeuges 34 in der inneren Verrohrung 20. Dadurch schneiden die Schneidglieder 52 in die innere Verrohrung 20 ein, bis sie eine radial nach außen verlaufende Stellung eingenommen haben \F i g. 3).
In dieser Stellung ist ein axial verlaufender Schlitz oder eine Öffnung 53 in die innnere Verrohrung 20 geschnitten worden, der die Verrohrung in einen oberen und einen unteren Teil trennt. Die Länge der Schneidglieder 52 wurde in Kenntnis des Innendurchmessers der inneren Vorrohrung 20 so gewählt, daß auf die Schneidglieder eine hinreichende Hebelkraft erzielt wird, um sicherzustellen, daß sie leicht und schnell die innere Verrohrung durchschneiden. Häufig ist der radiale Zwischenraum in der inneren Verrohrung 20 jedoch so begrenzt, daß die optimale Länge für die in dem beschriebenen ersten Schneidscliriu verwendeten Schneidglieder 52 nicht groß genug dazu ist. daß diese Schneidglieder auch noch den Zwischen- oder mittleren Rohrstrang 22 berühren (F i g. 3). Es kann aber möglich sein, daß mit den zuerst \ erwendeten Schneidgliedern 52 schon der mittlere oder Zwischenrohrstrang 22 angeschnitten wird.
Das Schneidwerkzeug 34 kann und ist vorzugsweise, mit nicht gezeigten Druekmittelumgehungen ausgebildet, die sich für das den Kolben 40 antreibende Druckmittel öffnen, wenn der Kolben seine unterste Stellung erreicht-hat und die Schneidglieder 52 völlig nach außen geklappt sind, wie in F i g. 3 dargestellt ist. Die Umleitung oder Ableitung von Kraftmittel zu diesem Zeitpunkt gibt auf dem Bohrponton 10 einen Hinweis darauf, daß die Schneidglieder 52 ihren Schneidvorgang beendet haben und wenigstens der innere Rohrstrang 20 durchschnitten ist. Ein weiterer Hinweis darauf ergibt sich auch aus der Verringerung des Drehmomentes, das zum Drehen des Bohrstranges 16 ausgeübt werden muß.
Ist der innere Rohrstrang 20 in der beschriebenen Weise durchschnitten worden, so wird der Bohrstrang 16 aus der Bohrlochverrohrung herausgezogen und zwischen die Drehanordnung 30 und das Schneidwerkzeug 34 ein verhältnismäßig kürzeres Paßstück 60 eingesetzt. Die an dem Schneidwerkzeug verwendeten Schneidglieder 52 werden ebenfalls ausgetauscht, so daß verhältnismäßig längere Schneidglieder oder Schneidmesser 62 an Stelle der ursprünglich verwendeten an dem rohrförmigen Körper 40 schwenkbar befestigt werden (s. F i g. 4). Die Länge der Schneidglicder 62 ist so gewählt, daß(in den meisten Fällen, wenn auch nicht unbedingt allen, die Schncidglieder 62 während des anschließenden Schneidvorganges bis zu dem Zwischen- oder mittleren Rohrstrang 22 verlaufen und diesen durchtrennen können. Die Größe des Paßstückes 60 ist s entsprechend der Länge der verwendeten Schneidglieder 62 gewählt, so daß die freien Enden der Schneidglieder 62 durch die in dem inneren Rohrstrang 20 gebildeten, axial verlaufenden Schlitze oder öffnungen 53 verlaufen können und sich entweder anfangs in dem Ringraum zwischen dem inneren und Zwischenrohrstrang 20 und 22 befinden oder an der Innenfläche des Zwischenrohrstranges anliegen. Die
ίο' Zwischenverbindung 60 ist also so gewählt, daß ohne Änderung irgendeines anderen Teils des Abschnitts des Bohrstranges 16, der zwischen der Drehanordnung 30 und dem Schneidwerkzeug 34 angeordnet ist, die Länge dieses Teils des Stranges verkürzt wird, um die Schneidwerkzeuge in eine höhere Lage zu bringen, in welcher die längeren Schneidglieder 62 sich in den und durch den verhältnismäßig kleinen Schlitz oder die Öffnung bewegen können, der durch den inneren Rohrstrang 20 durch den ersten Schneid-Vorgang mit den kürzeren Schneidgliedern 52 gebildet wurde.
Nach dem Zusammenbau wird der Bohrstrang wieder in den inneren Rohrstrang 20 herabgelassen, bis die Drehanordnung 30 auf der Stützschulter 32 der Bohrlochverrohrung aufliegt. Das hydraulische Mittel wird dann wieder durch das hohle Innere des Bohrstranges 16 gegen den Kolben 40 geleitet und drückt den Kolben nach unten gegen die Ansätze 56 der Schneidglieder 62. Die Schneidglieder 62 werden somit radial nach außen vorgespannt, so daß ihre obere Kante gegen die nach unten gerichtete obere Kante des Schlitzes 53 drückt oder diesen berührt, der durch den inneren Rohrstrang 20 durch den vorhergegangenen Schneidvorgang geschnitten worden war. Der Bohrstrang 16 wird dann rotiert und die Drehbewegung des daran befestigten Schneidwerkzeuges 34 zusammen mit der ständigen Vorspannung der Schneidglieder 62 nach außen führt zu einer Vergrößerung des Schlitzes oder der öffnung 53 in axialer Richtung nach oben und bewirkt ferner, daß die Spitzen der Schneidglieder 62 in radialer Richtung gegenüber dem Schneidwerkzeug 34 und dem inneren Rohrstrang 20 weiter ausgestreckt werden. Bei Berührung mit dem Zwischen- oder mittleren Rohrstrang 22 wird der Schneidvorgang fortgesetzt, bis auch dieser Rohrstrang durchschnitten worden ist und die Schneidglieder 62 die in F i g. 4 der Abbildungen ausgezogenen gezeigten horizontalen Zustand erreichen. Damit sind dann sowohl der innere als auch der Zwischenrohrstrang 20 und 22 vollständig durchschnitten. Bei einigen Verrohrungsanlagen kann der Zwischenrohrstrang 22 so viel größer sein als der innere Rohrstrang 20, daß die Schneidglieder 62, den Zwischenrohrstrang 22 nicht erreichen bzw. nicht mit ihm in Eingriff kommen. Dann werden die nachstehend beschriebenen Verfahrensschritte trotzdem befolgt, so daß die Schneidglieder'am Ende alle Rohrstränge einwandfrei und wirksam an der gewünschten Stelle durchschneiden.
Wenn die Schneidglieder 62 die in F i g. 4 gezeigte völlig ausgestreckte im wesentlichen horizontale Lage erreicht haben, macht sich dies an der Oberfläche durch die Verringerung des Drehmomentes und die Verminderung des hydraulischen Kraftmitteldruckes bemerkbar, wie vorstehend bereits beschrieben wurde. Der Flüssigkeitsdruck auf den Kolben 40 wird entlastet, die Feder 48 zieht die Schneidglieder 62 zurück, und der Bohrstrang 16 wird wieder aus der Bohr-
lochverrohrung herausgezogen. Wenn der Bohrstrang 16 aus dem Bohrloch herausgezogen ist, werden neue Schneidglieder 68 noch größerer Länge an dem rohrförmigen Körper 38 des Schneidwerkzeuges 34 schwenkbar befestigt, wobei die Schneidglieder 68 sich durch die Öffnungen der inneren Rohrstränge 20 und 22.bis zur Berührung mit dem äußeren Rohrstrang 24 erstrecken können. Die Länge eines neu eingesetzten Paßstückes 66 ist so. gewählt, daß die unteren freien Enden der Schneidglieder 68 an oder etwas oberhalb der unteren Kante des Schlitzes oder der Öffnung 53 liegen, die in dem inneren Rohrstrang 20 ausgebildet ist, wenn die Drehanordnung 30 ihre Stützstellung am oberen Ende der Bohrlochverrohrung einnimmt.
Wenn der Bohrstrang 16 auf diese Weise aufgebaut ist, wird der Strang wieder in die Verrohrung gesenkt, bis die Drehanordnung 30 auf der Stützschulter 32 aufliegt. Das Schneidwerkzeug 34 nimmt dann die in F i g. 5 dargestellte Stellung ein, und die von ihm getragenen Schneidglieder 68 befinden sich in ihren zurückgezogenen Stellungen (Fig. 5). Das hydraulische Mittel wird dann durch das hohle Innere des rohrförmigen Gestängestranges 16 geleitet, um den Kolben 40 zwangläufig nach unten vorzuspannen und zu bewirken, daß die Schneidglieder 68 durch die Öffnungen nach außen geklappt werden, entweder gegen die Innenfläche des äußeren Rohrstranges 24 oder gegen die oberen Kanten der durch den inneren und den Zwischenrohrstrang 20 und 22 geschnittenen Öffnungen. Bei Drehung des Bohrstranges 16 beginnen die Schneidglieder 68 entweder die Schlitze oder Öffnungen zu vergrößern oder den äußeren Rohrstrang 24 zu durchschneiden, wobei der Aufweit- und Schneidvorgang gleichzeitig stattfinden können.
Nach kurzer Drehzeit sind die Schneidglieder 68 schließlich vollständig ausgestreckt und nehmen den in Fig. 5 dargestellten horizontalen Zustand ein. Dann sind alle ineinandergeschobenen Rohrstränge 20, 22 und 24 durch die vorstehend beschriebenen Schneidvorgänge vollständig durchschnitten. Die Beendigung des Durchschneidens des äußeren Rohrstranges 24 macht sich auf dem Bohrponton 10 durch eine Verringerung des zur Drehung des Bohrstranges 16 erforderlichen Drehmomentes und durch eine Verminderung des auf das hydraulische Mittel angewandten Druckes bemerkbar. Der hydraulische Druck auf den Kolben 40 wird entlastet, die Feder 48 spannt den Kolben nach oben, und die Schneidglieder 68 werden zurückgezogen. Der Gestängestrang und das von ihm getragene Schneidwerkzeug 34 können dann aus der Bohrlochverrohrung zurückgezogen werden, und es können entsprechende Werkzeuge an den Bohrlochkopf oder die daran befestigte Einrichtung angeschlossen werden, um den oberen Teil der durchschnittenen Verrohrung und die Bohrlochkopfeinrichtung zur Oberfläche zu heben, so daß sie auf dem Bohrponton 10 abgeladen und somit vollständig geborgen werden kann.
Das beschriebene Verfahren ermöglicht es, die Länge der Schneidglieder und ihre Lage in der vielfachen Verrohrungsstruktur so zu wählen, daß maximale Wirksamkeit und optimale Schneidleistung erzielt werden. Obgleich natürlich einige Zeit benötigt wird, um den Gestängestrang, an welchem das Schneidwerkzeug befestigt ist, zum Auswechseln der verschieden langen Schneidglieder und zum Aus-, wechseln der in den Strang gekuppelten Paßstücke zum Verstellen der Lage des Schneidwerkzeuges gegenüber der Verrohrung nach oben zu ziehen, wird
ίο die für diese Hochhol- und Auswechselvorgänge benötigte Zeit mehr als wieder wettgemacht und kompensiert durch die im Schneidvorgang erzielte Wirksamkeit und die Sicherheit, die dem das Schneidwerkzeug bedienenden Personal hinsichtlich der Wirksamkeit des Schneidwerkzeuges und der Zeit zum Durchschneiden der zahlreichen Rohrstränge vermittelt wird.

Claims (1)

  1. Patentansprüche:
    1. Verfahren zum von innen nach außen aufeinanderfolgenden Durchschneiden von ineinander befindlichen Rohrsträngen eines Bohrloches in im wesentlichen gleicher Teufe, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Rohrstrang von einem selbständigen, Schneiden mit im wesentlichen gleichem radialem Wirkungsbereich wie der zu durchschneidende Rohrstrang aufweisenden Schneidwerkzeug abgetrennt wird.
    2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit' einem Bohr-, gestänge, das ein an dessen unterem Ende lösbar befestigtes Schneidwerkzeug, eine Vorrichtung zur Drehung der Schneidglieder und ein Zwischenstück zur Führung und Stützung des Bohrgestänges unter gleichzeitiger Festlegung der Eindringtiefe des Schneidwerkzeuges aufweist, wobei das Schneidwerkzeug durch hydraulische Mittel an der Innenwand des zu durchtrennenden Rohres zur Anlage gebracht und betätigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Zwischenstück (32) zur Führung und Stützung des Bohrgestänges (16) ein Paßstück (36; 60; 66) auswechselbar angeordnet ist, das der Länge der
    Schneidglieder (52; 62; 68) des jeweiligen Schneidwerkzeuges (34) angepaßt ist.
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidwerkzeug (34) eine Mehrzahl auswechselbarer Schneidglieder (52, 62.
    68) in der jeweiligen Länge zur Durchtrennung des vorbestimmten Rohrstranges aufweist, daß die Schneidgliedcr mittels Drehzapfen (54) am rohrförmigen Körper (38) des Schneidwerkzeuges schwenkbar befestigt sind und daß die Schneidglieder Ansätze (56) aufweisen, die mit einem Mcsserantricbsglied(42) in Eingriff gebracht sind, das von.einem Hydraulikkolben (40) und einer Druckfeder (48) eingestellt wird.
    4. Vorrichtung nach Anspruch 2. dadurch gekennzeichnet, daß Druckinittelumgelnmgskanäle
    vorgesehen sind.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
    109 644 157

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