DE1569176C - Schichtstoff aus organischem thermo plastischem Material und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Schichtstoff aus organischem thermo plastischem Material und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schichtstoff aus organischem thermoplastischem Material und ein Verfahren zum Herstellen desselben.
Aus der österreichischen Patentschrift 200 331 ist eine mehrschichtige Folie aus zwei oder mehreren
isotrop und lichtstabil gefärbten oder transparenten Schichten eines hydrophoben hochmolekularen
Kunststoffes bekannt, von denen sich mindestens eine im gestreckten Zustande befindet, die ,dadurch gekennzeichnet
ist, daß sie aus wenigstens zwei äußerst dünnen, nur in je einer Richtung durch Kaltstrecken
gefügeorientierten Folien aus kristallinischen hochmolekularen Kunststoffen, wie Superpolyamide, Polyäthylen
oder Polyvinylidenchlorid, zusammengesetzt ist, daß die Orientierungen der verschiedenen
Folien in wenigstens zwei verschiedenen Richtungen verlaufen und daß die Folien durch Verschweißung
oder Bindeschicht über ihre ganzen Flächen miteinander verbunden sind, d. h., es handelt sich also um
eine mehrschichtige Folie, deren Schichten überall gleichartig miteinander, sei es durch Schweißen oder
Kleben, verbunden sind. Es wird zwar eine Verbesserung in dieser Beziehung durch Verbinden der
Schichten mittels eines druckempfindlichen Klebstoffes erreicht, der es den einzelnen Schichten erlaubt,
aufeinander zu gleiten, aber bei schnellem Reißen ist auch diese Art der Schichtung nicht zufriedenstellend.
Bei früheren Versuchen wurden Schichtstoffe aus organischem thermoplastischem Material mit hohem
Widerstand gegen Reißfortpflanzung aus zwei, drei oder mehr Schichten eines Films hergestellt, der in
einer Richtung, z. B. durch Kaltstreckung, stark ausgerichtet worden war. Kristalline Polymere, die in
dieser Weise ausrichtbar sind, sind z. B. Polyamid, Polyalkylenterephthalat, Polyäthylen, Polypropylen
und Polyvinylidenchlorid. Die Ausrichtung wurde zweckmäßig bei einer Temperatur weit unterhalb des
kristallinen Schmelzpunktes des Polymeren durchgeführt, und dann wurden die Filme in einem Schichtgebilde
miteinander verbunden, so daß die Richtungen der Ausrichtung aneinandergrenzender Schichten
einen Winkel miteinander bilden. Diese Art der Schichtung wird Querschichtung genannt.
Ein bekanntes Verfahren zur Herstellung gestreckter Filme, in denen die Richtung der Ausrichtung in
einem Winkel zur Längsrichtung des Films liegt, besteht in der Kaltstreckung eines Films aus dem Polymeren
in Längsrichtung, das in einer Röhrenform extrudiert worden ist. Anschließend wird die gestreckte
Röhre in schrägem Verlauf aufgeschnitten.
Durch die Bindung der Schichten mit einem druckempfindlichen Klebstoff werden Schichtstoffe mit
einem verbesserten Widerstand gegen Reißen erhalten, der größer ist als man es erwarten konnte aus
dem bloßen Anwachsen in bezug auf die Gesamtdicke der Schicht. Diese Schichtstoffe widerstehen
auch einem weiteren Reißen, wenn die Struktur einmal gebrochen ist.
Es ist bekannt, daß bei vielen Schichtmaterialien der Reißfortpflanzungswiderstand wesentlich abnimmt,
wenn das Reißen sehr schnell eintritt. Es ist deshalb wünschenswert, ein Schichtmaterial herzustellen
mit verbessertem Widerstand gegen eine plötzliche starke Reißfortpflanzung.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schichtstoff zu j schaffen, der eine hohe Reißfestigkeit bei stoßartiger j
Beanspruchung aufweist, d. h., es soll die Fähigkeit \ solcher Schichtstoffe verbessert werden, um einem
Reißen zu widerstehen, wenn diese plötzlichen starken Einwirkungen ausgesetzt werden.
Diese Aufgabe wird bei einem Schichtstoff aus organischem thermoplastischem Material, der aus mindestens
zwei einachsig orientierten Kunststoffolien besteht, die mit sich kreuzenden Orientierungsrichtungen
miteinander verschweißt sind, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schichten an gleichmäßig
verteilten, in Abstand zueinander liegenden Punkten oder Streifen durch eine Verschweißung hoher
Festigkeit und an den dazwischenliegenden Stellen durch eine Verschweißung mit geringer Festigkeit
miteinander verbunden sind. Wenigstens eine der Schichten des Schichtstoffs besitzt vorteilhaft eine
Vielzahl mikroskopischer Innenhöhlungen oder Vertiefungen, während die Verschweißung an den Punkten
oder Streifen einen Durchmesser bzw. eine Breite von etwa 0,1 bis 5 mm, die dazwischenliegenden Bereich
eine etwa 2- bis 20mal größere Breite besitzen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß eine Schicht eines niedermolekularen Polyäthylens auf die Stellen der schwach zu verschweißenden
Oberflächen aufgetragen wird, während die Verschweißung mit hoher Festigkeit durch
Kondensieren von Dämpfen eines Lösungsmittels für das Schichtmaterial an den übrigen Stellen unmittelbar
vor der Vereinigung der Schichten mittels Druckwalzen erfolgt.
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Schichtstoffe dieser Art sind besonders geeignet daß sie unbedeutend sind. Es bleibt eine thixotrope
zur Herstellung von Gegenständen wie Säcken, Zelt- Schicht zurück, die die Schichten vereinigt, aber inplanen
und anderen Gegenständen für starke Bean- folge der niederen Molekularität des gelösten Stoffs
spruchung, bei denen ein hoher Widerstand gegen ist diese Schicht ziemlich brüchig, und dies gestattet es
plötzlich auftretende starke Reißkräfte bedeutsam ist. 5 dem Schichtstoff bei der Einwirkung von Kräften,
Der Ausdruck »Verschweißung«, wie er bier be- daß die Schichten aufeinandergleiten und so die
nutzt wird, bezeichnet die Herstellung von Verbin- plötzliche Wirkung herabgesetzt wird,
düngen zwischen den Schichten, wie dies nachfolgend Das nachfolgende Beispiel beschreibt eine Ausfüh-
auseinandergesetzt wird. rungsform des Schichtstoffs der vorliegenden Erfin-
Die starke Verschweißung bildet eine wirklich feste io dung.
Verbindung zwischen den Schichten und kann in geeigneter Weise durch Erhitzen, durch mechanische Beispiel
Einwirkung einschließlich Ultraschallwirkung oder
Verbindung zwischen den Schichten und kann in geeigneter Weise durch Erhitzen, durch mechanische Beispiel
Einwirkung einschließlich Ultraschallwirkung oder
durch chemische Einwirkung, wie durch Lösungspro- Es werden zwei Filme eines hochkristallinen hoch-
zesse oder durch Anwendung schnell polymerisieren- 15 verdichteten Polyäthylens, d. h. von Äthylenpolyme-
der Monomere, durchgeführt werden. ren mit einer Dichte von wenigstens etwa 0,04, be-
Die punktartige oder streifenartige starke Ver- stimmt an einer gekühlten, durch Druck geformten
schweißung soll zweckmäßig einen Durchmesser oder Probe, einer gleichachsigen Ausrichtung mit einem
eine Breite von 0,1 bis 5 mm haben, und die dazwi- Winkel von 60° zur Längsrichtung durch Streckung
schenliegenden Räume sollen etwa 2- bis 20mal grö- 20 bei Raumtemperatur unterworfen. Ein Schichtstoff
ßer sein. wird aus diesen Filmen auf folgende Weise herge-
Die schwache Verschweißung kann vor oder nach stellt. Die Filme werden so geschichtet, daß die Rich-
der Pulververschweißung durch Anwendung einer tungen der Ausrichtung einen Winkel miteinander
Schicht von niedermolekularem Polyäthylen mit bilden. Zur Durchführung der Schichtung wird auf
einem Molekulargewicht von etwa 5000 bis 10000 25 die miteinander in Berührung kommenden Oberflä-
durchgeführt werden. Das Polyäthylen kann in einem dien ein 10 °/oiges Gel aus einem niedermolekularen
entsprechenden Lösungsmittel, wie Toluol oder Xy- Polyäthylen mit einem durchschnittlichen Molekular-
lol, oder durch Erhitzen gelöst werden. Beim Abküh- gewicht von etwa 10 000 durch Lösen in heißem To-
len schlägt sich das Polyäthylen nieder und bildet mit luol und Abkühlen angewendet, wodurch sich das
dem Lösungsmittel ein thixotropes Produkt, das z. B. 30 Polyäthylen niederschlägt und ein gelartiges Produkt
in einer Weise angewendet werden kann, wie man sie bildet. Dieses Produkt wird in einer Schicht von 1 bis
im Druckverfahren benutzt, und es ist zweckmäßig, 2 μ Dicke mit Hilfe von Druckwalzen aufgetragen,
das Polyäthylen in einer 10%igen Konzentration zu wobei die Anwendung in Längsstreifen von 20 mm
verwenden. An Stelle eines niedermolekularen Poly- Breite mit einem Abstand von 2 mm voneinander
äthylens können auch ein Paraffinwachs oder derglei- 35 stattfindet. Die zwei Filme werden dann in einem
chen Produkte von paraffinischer Natur verwendet Paar Schichtwalzen vereinigt, der Toluoldampf wird
werden. auf die Filme in der Spalte der Walzen geblasen und
Eine schwache Verschweißung kann des weiteren löst eine ganz dünne Oberflächenschicht der Filme an
mit Hilfe von Toluol oder Xylol, in welchem geringe denjenigen Stellen, die von der Lösung des niederpo-Mengen
von z. B. Aluminiumstearat oder einem 40 lymeren Äthylens nicht bedeckt sind, wodurch eine
mineralischen oder pflanzlichen Öl gelöst sind, das starke Verschweißung im Vergleich zu der schwachen
die Lösekraft des Toluols oder Xylols herabmindert, Verschweißung der durch die genannte Lösung bedurchgeführt
werden. deckten Teile herbeigeführt wird.
Bei Anwendung des letztgenannten Verschwei- Infolge der geringen Mengen an Schweißaufwand
ßungsmittels in einer Schicht mit einer Dicke von 45 sind die Kosten der Herstellung eines Schichtstoffes
einigen 1 bis 2 μ dampft ein Teil des Lösungsmittels dieser Art wesentlich herabgesetzt, und das erhaltene
ab, und der Rest wandert gegebenenfalls in die Filme Produkt ist besonders geeignet z. B. für Zeltplanen
des Schichtgebildes, aber die Mengen sind so gering, für geringere Beanspruchungen.
Claims (4)
1. Schichtstoff aus organischem thermoplastischem Material, der aus mindestens zwei einachsig
orientierten Kunststoffolien besteht, die mit sich kreuzenden Orientierungsrichtungen miteinander
verschweißt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schichten an gleichmäßig verteilten, in Abstand zueinander liegenden Punkten oder Streifen durch eine Verschweißung
hoher Festigkeit und an den dazwischenliegen-' den Stellen durch eine Verschweißung mit geringer
Festigkeit miteinander verbunden sind.
2. Schichtstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine der Schichten eine Vielzahl mikroskopischer Innenhöhlungen oder Vertiefungen besitzt. ■ .
3. Schichtstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschweißung an
den Punkten oder Streifen einen Durchmesser bzw. eine Breite von etwa 0,1 bis 5 mm, die dazwischenliegenden
Bereiche eine etwa 2- bis 20mal größere Breite besitzen.
4. Verfahren zum Herstellen der Schichtstoffe nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Schicht eines niedermolekularen Polyäthylens auf die Stellen der schwach zu verschweißenden
Oberflächen aufgetragen wird, während die Verschweißung mit hoher Festigkeit durch
Kondensieren von Dämpfen eines Lögungsmittels für das Schichtmaterial an den übrigen Stellen unmittelbar
vor der Vereinigung der Schichten mittels Druckwalzen erfolgt.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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