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Verfahren zur Herstellung von linearen Olefinen.
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Die vorliegende Erflndung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung
von linearen Olefinen und insbesondere etn Ver fahren zum Polymerisieren von Äthylen.
bei welchem lineare alpha-Olefine mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht
aus dem Zahlenmittel etwa im Bereich von 70 bis 300 erhalten werden Spezieller betrirrt
die Erfindung ein Verfahren zum Polymerisieren von Äthylen zur Erzeugung eines Endproduktes,
welches mindestens 90 Mole lineare Olefine im Molekulargewichtabereich zwischen
56 und 2000 enthält. In erster Linie betrifft die vorliegende Erfindung ein verbessertes
Verfahren zum Polymerisieren von Äthylen zur Herstellung von alpha-Olefinen, bei
welchem die Poly;rerlsatlonsreaktion selektiv abgebrochen wird.
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Es ist bekannt (vergl. U.S. Patentschrift 2,993,942), daß Kohlenwasserstoff-Schmieröle
mit einem Molekulargewicht im Bereich von 80 bis 2000 durch Polymerisleren von ethylen
unter
Verwendung eines bestimmten Katalysators, bestimmter Verdünnungsmittel und unter
Einhaltung bestimmter Temperaturen erhalten werden können. Der Katalysator besteht
dabei aus einem Übergangsmetallhalogenid d und einer ha logenhaltigen aluminiumalkylverbindung.
Darüber hinaus ist ge runden worden, daß bessere Ausbeuten an Öl, größere Katalysatorrekativität
und eine genauere Einhaltung des Mole kulargewichtsbereiches erzielt werden können,
wenn man dem Reaktionssystem zur Modifizierung des Katalysators eine geringe Menge
eines niederen Alkanols zufügt. Sowohl das modifizierte als auch das uznoditizierte
oben beschriebene System führen unter den Reaktoionsbedingungen zur Bildung von
größeren Mengen von anderen Produkten neben linearen alpha-Olefinen, insbesondere
von Olefinen des Types II (RCH-HCR, Typ III
und Tpp IV
Es wurde nun gefunden, daß man die polymerisation von Äthylen, welche unter genau
gehaltenen Hedingungen lineare Olefine gibt, selektiv zur Bildung von linearen alpha-Olefinen
hinsteuern kann, indem man die Reaktion
durch Zugabe von Alkali
oder einer Lewis-Base abstoppt.
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Dabei hat sich gezeigt, daß der Reaktionsabbruch durch Zugabe von
Alkohol oder Wasser nicht zu einem Produkt führt, welches zumindestens 90 Mole aus
linearen alpha-Olefinen besteht. Gemäß vorliegender Erfindung ist es vielmehr erforderlich,
den Abbruch der Ätylen-Polymerisationsreaktion durch Zugabe eines basischen Stoffes
zu be wirken. Die Polymerisationsreaktion des Äthylens selbst besteht aus einer
Reihe von kritischen @eaktionsparametern, zu denen u.a. daß Molverhältnis von Äthylen
zu Produkt, die Verwendung eines speziellen löslichen Katalysators sowie Druck und
Texperaturbereich gehören.
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Der erfindungsgemäß verwendbare Katalycater besteht hauptsächlich
aus einem löslichen Reaktionsprodukt, welches eztalten wird, wenn man ein reduzierbares
Übergangsmetallhalogenid der Gruppen IVB bis VI oder VIII des Periodensystems der
Klemente mit einer Aluminiumalkylverbindung teilweise umsetzt, so daß die Formel
des Aluminiumelkylendproduktes AlRnX3-n lautet, worin n kleiner als 2 ist, R einen
Allcyl-, Cyclolalkyl- oder Aralkylrest mit vorzugs weise 1 bis 20 Kohlenstoffatomen,
beispielsweise einen Methyl-, Äthyl-, Isobutyl-, Cyclohexyl-, oder Ecnzylrest, und
X ein Chlor-, Brom oder Jodatom hedeuten. Während die meisten Übergengsmetallhalogenide
geeignete Bestandteile von matalysatorkoimplexen@sinc wenn man gemäß Stand
der
Technik als gewünschtes Produkt etr. verzwolgtkettiges Olefin gewinnen will, wurde
nunmehr gefunden, daß Verbindungen wie z.B. VCl4 und FeCl3 für die Gewinnung von
liniea ren alpha-Olefinen ungeeignet sind. Die vorzugsweise verwendeten Übergangsmetallverbindungen
für den erfindungsgemäßen Katalysator sind drei- oder vierwertige, vorzugsweise
jedoch vierwertige Titanverbindungen, welche durch die folgende Formel wiedergegeben
werden können: TiXaAb, in der a = 3 oder 4, b = 0 der 1 und a+b = 3 oder 4, wobei
X ein Chlor- oder Bromatom und A ein Chlor- oder Bromatom oder ein von einer protonischen
Verbindung, wie z.B. von einem Alkohol R'oH oder einer Carbonsäure R'COOH abgeleitetes
Anion sind. Der Rest R' der protonischen Verbindung kann ein Alkyl-, Aryl-, Aralkyl-
oder Cycloalkylrest sein. Die titanverbindung TiXaAb kann in sit@ durch umsetzung
von T1X4 mit der protonischen Vorbindung hergestellt werden. Die e bevorzugte Übergangametallverbindung
gemäß Evfindung gehört zu der Gruppe TiX4, TiX3OR' und TiX3OOCR', Typische Beispiele
für solche Verbindungen sind TiCl4, TiBr4, TiX3OC2H5 und TiX3OCCCH3.
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Wie oben bereits betent wurde, ist es wichtig, daß der Aluminijmalkylatalysator
nach der Umsetzung ritt dem Übergangemetlalhalogenoid die Formel AlRnX3-n besitzt.
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Das Molvarnältnic von alkylaluminiunhalogenid zu Übergangsmetallhalogenid
ist
fUr die vorliegende Erfindung nicht kritisch solange der Katalysator die angegebene
Zusammensetzung besitzt. Das Verhältnis kann 0,1 : 8 tis 150 : 1 und darUber betragen.
Die Katalysatorkonzantration liegt normalerweise in dem Bereich von 0,1 bds 10 E,/1
Verdnnuingsmittel.
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Bezüglich des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ethylen einzigartig,
da andere Olefine auf des Weise nicht zu linearen alpha-Olefinen umgesetzt werden
können. GUnstigerweise werden deshalb im wesentlichen reines ethylen oder Mischungen
von Ethylen mit einem inerten Gas als Ausgangs-Material für das erfindungsgemäße
Verfahren eirgesetzt.
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Xthylen mit einem geringen Gehalt an anderen Olefinen kann ebenfalls
verwendet werden, vorausgesetzt daß Copolymerisationen die Linearität des Produktes
nicht unter 90 drUcken.
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Das Polymerisationsverdünnungs- oder lösungsmittel ist ebenfalls ein
kritsiches merkual der vorliegenden Erfindung.
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Die verwendbaren Lössunsmittel sind polare aromatische Kohlenwasserstoffe
und halogenierte aromatische Kohlenwasserstoffe. Aliphatische und naphthenische
Lösungsmittel sind vollkommen ungeeignet, wenn sie allein verwendet werden, da dann
nur hochmolekulares restes Polyäthylen gebildet wird. Die bevorzugten Verdünnungsmittel
sind
aromatische und halogenierte aromatische Lösungsmittel, da ihre Verwendung zur Bildung
von linearen alpha-Olefinen in dem gewünschten Molekularge>ichtsbereich tUhrt,
wenn man in dem besonders geeigneten Temperatur- und Äthylendruckbereich arbeitet.
Weniger bevorzugte Lösungsmittel sind halogenierte aliphatische Verblndungen, welche
zwar zur Herstellung von linearen alpha-Olefinen brauchbar sind, jedoch die anwendung
von höheren Drucken erforderlich machen, wenn man durchachnittliche Molekulargewichte
in der gleichen Größenordnung wie bei Verwendung der besonders bevorzugten Lösungsmittel
erreichen will. Zu den bevorzugten Verdünnungsmitteln gehören halogenierte Aromaten
wie Chlorbenzol, Dichlorbenzol, Chlorotinol usw. und Aromaten wie Benzol, Toluol,
Xylol, Tetrahydronaphthali usw. Geeignete halogenierte aliphatische Verdünnungsmittel
sind methylchlroid, Äthylchlorid, Dichlormethan u.a. Auch Mischungen dieser Lösungsmittel
können Verwendung finden.
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Ferner sind auch Mischungen dieser Lösungsmittel mit aliphatischen
oder naphthenischen Lösungsmitteln brauchbar, vorausgesetzt, daß die polaren Lösungsmittel
mindestens etwa 40 % der Gesamtmischung ausmachen. Daß Lösungsmittel oder Lösungsmit
telgemisch kam Verwendung den, um die Molekulargewichtsverteilung im Produkt zu
beeinflussen, so daß eine maximale Selektivität in Richtung auf die gewnschten Olefine
erzielt wird.
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Gemäß Stand der Technik werden hochgradig verzweigte Olefine (60%)
erhalten, wenn man nahverwandte Katalysa toren und Lösungsmittel bei Drucken von
0,5 bis 2,1 atü verwendet. Bs wurde nun festgestellt, daß ein Athylendruck von mehr
als 3,5 ata zur Erzeugung von linearen Olefinen mit hoher Selektivität wesentlich
ist. Es sind zwar gewisse Abweichungen abhängig von der Katalysator-und Lösungamittelzusammensetzung
sowie der Temperatur möglich, doch liegt der Druck vorzugsweise oberhalb von 5,6
bis 7 ata, um wirtschaftlich interessante Ausbeuten (zumindest oberhalb von 5 Gew.%
und vorzugsweise oberhalb von 10 Gew.% Olefine in dem dem Reaktor entnommen Produkt)
an linearen alpha-Olefinen mit einer Reinheit von mehr eis etwa 90% zu erhalten.
Der &m meisten bevorzugt Eereich liegt oberhalb von 7 ata Äthylendruck. Bei
sehr hohem Xthylendruck kann das Verfahren wegen der apparativen Erfordernisse und
wegen des Xthylenkreislaufes unwirtschaftlich werden.
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Dae Molverhlätnis von äthylen zi Produkt muß oberhalb von 0,8, vorzugsweise
oberhalb von etwa 2 liegen, damit die selektive Synthese von Äthylen zu linearen
Olefinen stattfindet. Die obergrenze des Molverhältnisss von Xthylen zu Produkt
ist dagegen nicht kritisch. Das Molverhältnis von Xthylen zu Produkt muß oberhalb
von 0,8 liegen, da andererseits das gebildete Produkt mehr als 10% verzuweigtkettige
Olerine
enthält, wenn man bei einer Produkt konzentration arbeitet, welche zur Erzielung
von wirtschaftlich interessanten Ausbeuten erforderlich ist.
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Der erfindungsgemäße Katalysator ermöglicht es, das Verfahren zur
Herstellung von linearen Olefinen bei Tetperaturen unterhalb von +7540C, vorzugsweise
zwischen 300 und +50°C durchzuführen. Die Festlegung einer bestimmten Temperatur
innerhalb dieses Bereiches erlaubt es, das durchschnittliche Molekulargewicht des
Produktes genau festzulegen. Jedoch kann auch die Katalysatorzusammensetzung zur
Beeinflussung des Molekulargewichtes verändert werden.
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Die Reaktionsdauer ist nicht besonders kritisch solange die Umsetzung
unter den bevorzugten Bedingungen durchgeftihrt wird; sie liegt normalerweise im
Bereich von 0,1 bis 5 Stunden, wenn eineProduktkonzentratin von mehr als 5 Gew.%
ii Lösungsmittel erhalten werden soll. Das V.rfahren kann absatzweise oder kontinuierlich
durchgefhhrt werden, jedoch werden hohe Reinheiten des Produkts und hohe Konzentration
am einfachsten erreicht, wenn man entweder absatzweise oder kontinuierlich bei periodisch
unterbrdchenem Stromfluß arbeitet. Das Reaktionsgefäß kann ein langes Rohr sein,
durch welches das Lösungsmittel und der Katalysator zusammen mit dem lEngs des Rohres
an vielen Punkten $eingeführten Äthylen strömen, so daß die Gewünschte
Äthylenkonzentration
aufrechterhalten bleibt. a derartigen System braucht die Monomerkonzentration nicht
konstant z in, da sie an verschiedenen Abschnitton des Reaktionsgefäßes unterschiedlich
eingestellt werden kann, um das günstigste Gleichgewicht von Aktivität, Molekulargewicht
und Produktreinheit zu erhalten. Tanks mit Rührwerk kömen in Serle betriteben werden,
um eine Annäherung an die zuerst beschriebene Durehf2hrungsform zu erzielen.
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Ale alkohole sind für die durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
Alkohole mit 1 bis 15, vorzugsweise mit 1 bis 8 und insbesondere mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
brauchbar. Zu den verwndbaren Alkoholen gehören Methanol, Äthanol, n-Propanol, Isopropanol,
n-Butonol, sec.-Butanol, tert.p-Butanol, Isobutanol und alle C5 und C6 Alkohole.
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C3 - C6 diole, in denen die hydroxylgruppen nicht an benachbarte Kohlenstoffatome
gebunden sind, sind ebenfalls brauchbar. Besonders bevorzugt und günstig sind tert.-Butanol,
sec.-Butanol, Iso- oder n-Butanol und Isoproonol. Diese Alkohole werden In genlgen
Mengen verwendet, so daß das Verhältnis von RON zu R (bezogen auf aluminiumalkyl)nach
der Alkylierung oder Eduktion des Übergangsmetalls nicht größer als 5 ist.
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Zu den i ; Erfindung verwendbaren basischen Stoffen gehören Alkal
imetail- und Erdalkalimetallhydroxyde und -darbonate, Ammonlumhydroxyd und quaternäre
Ammoniumbasen und Lewis-Basen wle Ammoniak, Amine, cyclische Stickstoffbasen, Ather
zur Als npezielle Beispiele seien Lithiumnydroxyd, Natriumhydroxyd, Kaliumearbonat,
wneslumnydroxyd, Calciumcarbonat, Tetramethylammoniumhydroxyd, Xthylamin, Methylamin,
Anilin-p-toluidin, Ammoniak, Pyridin und Tetrahydrofuran genannt. Diese Basen Können
allein, als Gemische oder gelöst in Lösungsmitteln wie Wasser, Alkoholen, Glykolen
und dergl. verwendet werden. Die bevorzugten Basen sind Natriumhydroxyd oder in
Wasser bzw. Alkoholen gelöster Ammoniak. Es können zwar größere Mengen Verwendung
finden, doch ist es günstig,0,5 bis 2 Mol Base Je Halogenatom in dem Katalysator,
vorzugsweise also etwa stöchiometrische Mengen, einzusetzen.
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Um eine Copolyierisation der gebildeten Olefine zu verhindern, welche
zu verzweigtkettigen Produkten fuhren könnte, muß die Polymerisationsaktivität des
Katalysators schnell zerstört werden,und zwar vorzugsweise noch bevor das gesamte
Xthylen abgetrennt worden ist. Wenn das Äthylen zuerst abgeblasen wird, dann muß
das Zerstörungsmittel flir den Katalysator innerhalb einer Minute zugegeben werden,
falls der Katalysator nicht bereits durch
während der Polymerisation
eingeschleppte Gii'e zerstört worden ist. Bei Durchführung der Erfindung ist es
nicht erforderlich, die Base gleichzeitig mit der Zerstörung der Polymerisationsaktivität
des Katalysators zuzugeben, obwohl dies die bevorzugte Verfahrensweise darstellt.
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Unter bestimmten Umständen kann demnach die Polymerisatiomsaktivität
durch Zugabe von Wasser, Alkoholen, Säuren usw. in Abwesenheit einer Base zerstört
werden. Die Katalysatoren, welche niedermolekulare Olefine aus Ethylen liefern,
sind Jedoch starke Lewis-Säuren, welche durch die normalerweise zum Zerstören der
Poly.erisationssktivität verwendeten proteonischen Verbindungen in Friedel -Crafts-Katalysatoren
umgewandelt werden. Die Friedel-Crafts-katalysatoren können dann eine Olefinisomerisierung,
Polymerisation und eine Alkylierung des Lösungsmittels bewirken, welche zu Verunreinigungen
in dem olefinischen Produkt führen. Unter derartigen Bedingungen muß die Base schnell
nach Abbrechen der Polymerisation zugesetzt werden, d.h. vorzugsweise nach dem Abblasen
des Kreislauf äthylens und vor Erwärmen der Lösung. poei der bevorzugten arbeitsweise
wird die Base gleichzeitig mit dem zur Zerstörung der Polymerisationsaktivität verwendeten
Mittel zugesetzt oder sie wird allein zur Zerstörung sowohl der Polyme»isationn-
als auch der Friedel-Crafts-Aktivität verwendet.
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Nach wirksamer Neutralisation des Katalysators können die Rückstände
auf Ubliche Weise von dem Produkt abgetrennt werden, z.B. durch Waschen mit Wasser
oder wässrigem Alkali, durch Adsorption, durch Ionenaustauschharze u.dergl. Wenn
der Katalysator gemäß Erfindung neutraligiert worden ist, können dle Produkte direkt
von den Katalysatorrückständen abdestilliert werden, ohne daß dadurch die Produktreinheit
leidet. Vorzugsweise werden Jedoch die Rückstände vor der Destillation abgetrennt,
um Ablagerungen in den Destillationsanlagen zu verhindern. entsprechend der erfinduntsgemäßen
technischen Lehre, welche darin zu sehen ist, daß die Isolierung von mehr als 90%
reinen linearen alpha-Olefinen durch Zerstörung der Polymerisatins- und der Friedel-Crafts-Aktivität
der Katalysatoren ermöglicht wird, liegt es auch im Bereich der vorliegenden Erfindung,
das gleiche Ergebnis auf entsprechende Weise, wie z.B. durch schnelle Lösungsmittel
-Etraktion oder Feststoffadsorption zu erreichen, insbesondere wenn diese Methoden
vor Abblasen des gesamten Xthylens angewendet werden. Im allgemeinen sind diese
Methoden Jedoch weniger wirksam als das vorstehend näher beschriebene bevorzugte
Neutralisierungsverfahren.
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Zur näheren Erläuterung der vorliegenden Erfindung sollen die rolgenden
Beispiele dienen:
Beispiel 1 Eine Anzahl von Versuchen wurde durchgeführt,
um den Einfluß des Äthylendruchs auf die Linearität des Produktes zu beztimmen.
Alle Versuche wurden bei 200 C unter Verwendung von entweder 500 ml chlorbenzol
oder 500 ml Xylol als Lösungsmittel ausgeführt. Die anteile der einzelnen Katalysatorbestandteile
wurden konstant gehalten, obgleich di. Gesamtkatalysatorkonzentration um einen Faktor
4 geändert wurde. Das TiCl4 in 400 ml Lösungsmittol wurde unter trockenem Stiokcteff
in des Raktionsgefäß gegeben und auf -20°C bgeirühlt. Der tort.-Butylaklohol und
das AlEt2Cl wurden 5 Minuten lang in1 00 ml Lösungsmittel miteinender gemischt,
bevor das AlEtCl2 zugesetzt wurde. Die letztore Mischung wurde in das Reaktionsgefäß
gegeben un die gezamte Mischung wurde 15 Minuten lange bei -20°C roagieren gelassen.
Hochreines Äthylen wurde erhalten, inden handels-Übliches ohemisch reines Äthylen
bei 205°C über Kupferoxyd zur Enternung von Sauerstoff und dann durch 3a-molekularwurde
siebe zur Entfernung von Wasser geleite@. Es wurde in einem Gefäß von 3,78 1 Inhalt
bei einem Druck von 70 atü vorrätig gehalen. nach der @orbehandlung des Katalysators
wurde der Inhalt in Reaktionsgefäß mit hoher Geschwindigkeit gerührt. Äthylen wurde
ausreichendzugegeben, um den jeweilige Druck aufrecht zu erhalten und die Temepratur
wurde durch Durchleiten von Kühlmittel durch Schlangen, welche das Reaktionsgefäß
umgaben, auf -20° C gehalten.
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Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengefaßt. Nach Zerstören des
Katalysators mit etwa 25 bis 50 ml NaOH enthaltendem Methanol wurde das Produkt
zweimal mit Wasser gewaschen und ttber K2CO3 getrocknet. Das Produkt wurde quantitativ
mit Hilfe des Infrarot-Spektrums auf die vorhandenen Olefinarten analysiert und
die Verteilung zwischen linearen und verzweigten Produkten wurde durch quantitative
Caschromatographie einer Probe des Gesamtproduktes ermittelt. Unter Verwendung einer
1,2m-Säule mit silikonkautschukfüllung und Temperaturprogrammierung gelang es, die
Ausbeute der einzelnen Predukte bis zu C36H72 zu erfassen. nie LinearitKt des Produktes
wird in Mol% der C12-C20-Fraktion angegeen. Sie wurde an den C12-C200-Fraktionen
bestimmt, da dies die genaueste Analyse darstellt, wenn man die FlUohtigkeitsverluste
aus der C4-C10-Fraktion und die schlechtere gaschromatographische Auflösung der
verzweigtan und linearen Olefine oberhalb von C20 bedenkt. Die Linearität des Gesamtproduktes
ist wesentlich höher als die für die C12-20-Fraktion angegebene, ca bei all an unter
Druck durchgeführten Versuchen die C4-10-Fraktion praktisch 100 « linear ist und
einen wesentlichen anteil des Gesamtproduktes darstellt.
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Wie Tabelle I zeigt, steigt die Selektivität unter Bildung von linearen
α-Olefinen oberhalb von 3,5 ata scharf an und beträgt oberhalb von etwa 7
ata mehr als 90 %. Bei
noch höheren Äthylendrucken erreicht die
Selektivität schnell 100 % in der C12-20-Fraktion. ausgezeichnete Ergebnisae wurden
zowohl mit Chlorbonzol als auch mit Xylol als USsungimittel erhalten. Neben threm
Einfluß auf die Oletinlinearität kann der Äthylendruck zusammen mit der Katlaysatorzusammensetzung,
der Polarität des Lösungsmittels und der Polymerisationstemperatur auch benutzt
werden, um du Molekulargewicht des Produktes zu beeiniflussen. Wie Tabelle 1 fUr
Chlorbenzol als Lösungsmittel zeigt, stieg du mittlere Molekulargewicht von 98,8
bei Atmosphärendruck auf 147 bei 35 ata an.
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Tabelle I Versuch mMol (a) Lösungsmittel Stunden ata g Produkt/ (c)
Mol% lineare A/B/C/D C2H4 g TicL4/Std. Mn Olefine in der C12-20-Fraktiion 3 12/12/2/2
C6H5Cl 1 0 (b) 45 98,8 67 4 12/12/2/2 C6H5Cl 1 55 95 100,5 70 5 12/12/2/2 Xylol
1 140 105 121,4 98 6 6/6/1/1 C6H5Cl 1 165 147 112,6 97 7 3/3/0,5/0,5 C6H5Cl 2 250
74 121,3 99 8 12/12/2/2 Xylol 1 250 97 140,0 100 9 12/12/2/2 C6H5Cl 0,5 500 126
147,0 100 A B C D (a) Katalysator : AlEt2Cl/AlEtCl2/TiCl4/t-BuOH (b) Hierbei wurde
gasförmiges Äthylen dAuernd bei Atmosphärendruck durch das Lösungsmittel durchgeleitet.
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(c) Mittleres Molekulargewicht des Olefingesamtproduktes.
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009812/1863
Beispiel 2 Eine Katalysatorlösung mit
einem Gehalt von ,5 mMol AlEt2Cl, 3,0 mMol AlEtCl2 und 3,0 mMol TiCl4 in 250 ml
Xylol wurde 30 Minuten lang bei 150 C vorbehandelt, auf 0°C bgekühlt und dann schnell
mit Äthylen auf Druck gebracht. Die Polymerisation wurde 2 Stunden lang bei 00 a
und bei einem Ätylendruck von 36,6 ata durchefüurt. Proben des Produktes in dem
Reaktionsgefäß wurden stündlich entnommen und wie in Beispiel 1 analysiert.
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Bei Entnahme der Proben em Reaktionsgefäß wurde das Äthylen bei atmosphärendruck
abgelassen, so daß die Probe gefriert. Die nach einer Stunde entnommene Probe von
10 ml wurde 15 Minuten stehen gelassen, bevor der Katalysator mit 1 ml einer 1-molaren
methanolischen NaOB zerstört wurde.
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Die nach der zweiten Studen entno@mene Probe von 18 ml wurde direkt
aus dem Reaktionspsfäß unter Druck in eine 1 ml 1 m NaOH onthaltendes Gefäß hinübergedrückt,
un den Katalysator sofert zu serstören. die Nange an NaON wurde so gewählt, daß
sie @@gef@nr dom chloridgchalt des in der Probe onthaitenden Katalysators liquivalent
war.
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In der zuerst anch einer Stunde entnommenen Probe fand in einem derartigen
Ausmaß Alkylierung statt, daß es nicht möglich war, die normale Analyse durchzuführen.
Die Produktkonzentration wurde auf etwa 30 bis 40 Gew.% geschätzt.
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Keine linearen α-Olefine ließen sich mtitels Infrarot-Analyse
nachweisen. Das Produkt bestand hauptsächlich aus alkyliertem xyiol.
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Die nach der zweiten Stunde entnommene Probe bestand zu 96,96 % aus
linearen α-Olefinen, obwohl die Produktkonzentration wesentlich höher, nämlich
bel 53,6 Gew.% lag.
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Analog zu anderen Versuchen hätte die nach einer Stunde entnommene
Probe die höchste Linearität Lufweisen müssen, d.h. i diesem Fall schätzungsweise
98 bis 99 %, wenn der Katalysator unmittelbar nach Ablassen des ethylens zerstört
worden wäre.
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Dieses Beispiel zeigt somit, daß hochreine Olefine mir dann erhalten
werden können, wenn die Katalysatorairtivität unmittelbar nach dem Ablassen des
Äthylens sofort zerstört wird.
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Beispiel 3 Eine Katalysatorlösung wurde durch Umsetzung von 12 Sol
AlEt2cl und 2 mMol tert.-Butanol in in 95 ml Chlorbenzol während 5 Minuten hergestellt,
worauf 12 mMol AlEtCl2 zugesetzt wurden. 400 ml chlorbenzol mit einem Gehalt von
2 mMol TiCl4 wurden in das Reaktionsgefäß gegeben, auf -20°C abgekhlt, und mit der
Aluminiumalkyllösung versetzt, worauf der Katalysator 15 Minuten lang bei 200 C
vorbehandelt wurde.
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Dann wurde der Äthylendruck auf 10,9 ata gebracht und die Polymerisation
eine Stunde lang bei 10,5 bis 11,2 ata und -20° C fortgesetzt.
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Der gesamte Inhalt des reaktionsgefäßes wurde in 100 ml Methanol abgeblasen,
in dem keine Base anwesend war. Nach Abfiltrieren von 4,8 g Wachs wurde das Filtrat
mit Wasser gewaschen, Uber K2CO3 getrocknet und unter Verwendung einer Olderaliaw-Säule
mit 15 Böden und ein RUckflußverhältnis von 20:1 destilliert. Die Infrarot-Analyse
der C4-C8-Fraktion zeigte nur 80 % lineare α-Olefine und 20 % interne Olefine
(Type II-trans) an. Da gleichzeitig ein gewisser Anteil an Typ II-cis-Olefinen durch
Isomerisierung entstanden sein muß, betrug die Reinheit an linearen α -Olefinen
wesentlich weniger als 80 %.
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Bei Versuchen, in denen die Produkte in Methanol plus NaOH abgeblasen
wurden, wurden mehr als 98 k an reinen linearen α -Olefinen erhalten. Bei
der Infrarot-Analyse dieser Proben war die den Typ II-trans-Olefinen zuzuordnende
Bande bei 10,3 kaum erkennbar.
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Dies Beispiel zeigt somit, daß das schnelle UnterdrUcken der Poymerisationsaktivität
des Katalysators allein nicht ausreicht, um hochreine α-Olefine zu erhalten.
In
Abwesenheit einer Base findet Isomerielerung der Doppelblndungen
statt, wobei weniger enfllnachte Olefine mit Doppelbindungen im Innern der Kette
(interne Olefine) erhalten werden. Es zeigt sich somit, daß es erforderllch ist,
sowohl die Friedel-Crafte-Aktivität als auch die Polymerisationsaktivität des Katalysators
gleichzeitig zu zerstören. Neben der Isomerisierung van Doppelbindungen könnte eine
verbleibende Friedel-Crafts-Aktivität auch Alkylierung und kationische Polymerisationen
bewirken, welche die α -Olefinreinheit weitet herabsetzen wurden.
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Bei Hochpolymeren hat eine Polymerisatoins- oder Friedel-Crafts-Restaktivität
wenn Überhaupt nur einen vernachlässigbaren Einfluß auf die Eigenschaften des Produktes.
Bei einem Verfahren zur Herstellung von linearen α-Olefinen ist es dagegen
kritisch, beide Arten von Katalysatoraktivität zu zerstören oder zu neutralisieren.
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Beipsipel 4 Durchführung der Polymerisation gemäß Beispiel 3 und Beenden
der Polymerisationi mit 10 ml Methanol und 10 ml 6 n NH4OH verhinderte die Isomerisierung,
eo daß die α-Olefinreinheit erhalten blieb.
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Beispiel 5 Eine anzahl von Versuchen wurde durchgeführt, um den Einfluß
der Zerstörung auf verschiedene katalysatorzusammensetzungen zu bestimmen. Die Reaktionsbedingungen
sind in Tabelle II zusammengestellt. Bei jedem Versuch wurde die Reaktion durch
Zugabe einer Mischung von Methanol und NaOEI abgestoppt. Bs ergibt sich aus Tabelle
II, daß das erfindungsgemäße Verfahren zu einem in hohem Maße linearen Produkt führt.
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Tabelle II Versuch 1 2 3 4 AlEtCl2 (mMol) 5 2 5 0,5 AlCl3 (mMol 0
0 0,2 0 TiCl4 (mMol) 1 1 0,05 1 Lösungsmittel Xylol Xylol C6H5CL C6H5Cl ml 125 125
250 250 Vorbehandlung, °C/Min. 25/60 50/30 50/30 50/30 Al/Tl Molverhältnis 5 2 104
0,5 Et/Al-Verhältnis (a) 0,8 0,5 0,95 0 Polymerisation Temp. °C 15 50 50 50 Äthylandruok
(ata) 28,1 28,1 14,1 28,1 Dauer (Std.) 1 1 3 0,5 Ergebnisse Ausbeute, g (b) 132
92 23 51 Linearität, Mol% (c) 91,5 91,2 95,2 94,3 mittl. Molgewicht Mn 113 128 114
116 (a) unter der Annahme von Monoalkylierung des TiCl4 (b) ausgenommen 10-20 %
Verluste wahrend der Aufarbeitung (c) ermittclt an der C22-20-Fraktion