DE156451C - Dampfmaschine mit zahnradartig in einandergreifenden, umlaufenden Kolben - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Kraftmaschine mit zahnradartig ineinander greifenden, umlaufenden Kolben. Das Neue besteht darin, daß die Dampfwirkung mit veränderlicher Expansion in einer Kammer erfolgt, die durch die Zahnflanken des Arbeitskolbens und die Aussparungen des Gegenkolbens gebildet wird und die zum Auslassen des Dampfes erst dann geöffnet wird, wenn ίο eine folgende Kammer zur Bildung kommt. Auf beiliegender Zeichnung ist die Erfindung dargestellt, und zwar in

Fig. ι in einem Längsschnitt und in
Fig. 2 im Querschnitt nach C der Fig. i,
Fig. 3, 4 und 5 lassen die zusammen arbeitenden Kolben in den verschiedenen Stellungen erkennen.

Im Gehäuse g ist der Arbeitskolben s und der damit durch das Räderpaar r R in zwangläufiger Verbindung stehende Gegenkolben k eingeschlossen, derart, daß sie an den Seitenwänden nicht stark reiben. Die Übersetzung ist so gewählt, daß der Arbeitskolben s bei einer Umdrehung des Gegenkolbens k zwei Umdrehungen macht. Dabei haben die Aussparungen am Umfange des Kolbens k eine solche Form, daß vom Augenblick der Begegnung der Aussparungsflanken mit einem Zahn des Arbeitskolbens s beide eine Kammer für die Dampfwirkung miteinander einschließen, deren Größe in fortschreitender Bewegung wächst.

Fig. ι stellt die Maschine in der Stellung dar, in welcher die Bildung der Kammer durch Eintritt des Zahnes des Arbeitskolbens in die Aussparung des Gegenkolbens soeben stattgefunden hat. Die Kante ρ des Arbeitskolbens legt sich an die Wandung der Aussparung im Kolben k, während sich die Kante b der Aussparung an die Fläche des Zahnes des Arbeitskolbens legt. Die Dampfzuleitung findet durch das Rohr h statt, das den Dampf nach der Öffnung i und von da im Kanal ■{ nach der Kammer b ρ strömen läßt. Da der Dampf das Bestreben hat, die Kammer zu vergrößern, beide Kolben sich aber nur abhängig voneinander drehen können, derart, daß der Arbeitskolben s dem Gegenkolben k vorauszueilen. sucht, so schiebt sich die Kante ρ des Zahnes des Arbeitskolbens der Wandung der Aussparung und die Kante b des Gegenkolbens der Zahnflanke des Arbeitskolbens entlang, während das Volumen der Kammer stetig zunimmt. Das Rohr h mit seiner Öffnung i ist innerhalb eines kleinen Winkels drehbar und kann in seiner Lage durch den Regler beeinflußt werden. Tritt demnach eine Drehung dieses Rohres im Sinne der Uhrzeigerbewegung ein, so vergrößert sich der Füllungsgrad und die Expansion wird geringer.

Sind beide Kolben in die Lage gemäß Fig. 5 gekommen, so öffnet sich im nächsten Augenblick die Kammer, indem sich die Kanten ρ und q voneinander entfernen. Der Dampf kann nun frei nach der Auslaßöff-

nuiig im Sinne des gefiederten Pfeiles abströmen. Inzwischen schließt der nachfolgende Zahn des Arbeitskolbens mit der gegenüberliegenden Aussparung des Gegenkolbens wieder eine Kammer ein. Es wird also auf diese Weise vom Dampf ständig Arbeit geleistet, die durch die Welle w aufgenommen und weiter geleitet wird.

Die Dampfzuleitung kann auch durch die

ίο die Aussparungen begrenzenden Zähne des Gegenkolbens erfolgen. Es kann auch der Arbeitskolben mit einem innen verzahnten Gegenkolben zusammenwirken.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:
   Dampfmaschine mit zahnradartig ineinander greifenden, umlaufenden Kolben, . von.denen der eine radial nach außen verlaufende Dampfzuführungskanäle besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfwirkung mit veränderlicher Expansion in einer Kammer erfolgt, die durch die Zahnflanken des Arbeitskolbens (s) und die Aussparungen des Gegenkolbens (k) gebildet wird und die zum Auslaß des Dampfes erst dann geöffnet wird, wenn eine folgende Kammer zur Bildung kommt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.