DE1560664B2

DE1560664B2 - Verfahren zur herstellung eines formbestaendigen textilen verbundmaterials

Info

Publication number: DE1560664B2
Application number: DE19641560664
Authority: DE
Inventors: Christopher Robert Raglan Monmouthshire Sissons (Grossbritannien)
Original assignee: British Nylon Spinners Ltd , Ponty pool, Monmouthshire (Großbritannien)
Priority date: 1963-11-29
Filing date: 1964-11-30
Publication date: 1973-02-22
Also published as: FR1418436A; GB1087615A; FI44897C; NL6413855A; DE1560664A1; FI44897B; US3347736A; BE656472A; LU47469A1; DE1560664C3; DK123877B; AT287633B; SE318852B

Description

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Gemäß F i g. 1 ist eine Vorratswalze 10 für eine Die gekräuselte und verschmolzene Verbundbahn

Gewebeschicht 13 mit offener Bindung, beispielsweise ist in Querschnittsdarstellung aus F i g. 4 ersichtlich,

ein Jutegewebe vorgesehen, die von der Vorratswalze Die Floroberfläche 33 besteht aus Faserbüscheln,

abgewickelt und horizontal von links nach rechts auf welche als Ergebnis der Entwicklung der Kräuselung

der Oberfläche eines endlosen Bandes 12 bewegt wird. 5 in Ebenen im wesentlichen parallel zu der Ebene des

Diese Gewebeschicht 13 soll als Verstärkung für einen Produktes ausgebreitet und miteinander in einem

Nadelflorteppich dienen. Mit Hilfe einer Walze 16 solchen Ausmaß verschmolzen sind, daß einzelne

wird von einer Vorratswalze 14 eine Vliesschicht 17 Büschel lediglich mit Schwierigkeit voneinander unter-

auf der Gewebeschicht 13 ständig aufgelegt und mit schieden werden können; somit weist das Produkt

der gleichen Geschwindigkeit sowie in der gleichen 10 einen dichten, nachgiebigen und dauerhaften Flor auf,

Richtung wie die Gewebeschicht bewegt. Das be- welcher die Gewebeschicht 13 völlig verborgen hält,

schichtete Zwischenerzeugnis, welches in F i g. 2 dar- Die Faserbüschel sind durch die Fixierungsbehandlung

gestellt ist und aus der Vliesschicht 17 auf der Gewebe- in der Vliesschicht 34 verankert, welche als nachgiebige

schicht 13 besteht, wird dann einem Nadelstuhl 18 Unterlage für das Produkt dient; dies ist besonders

üblicher Ausführung zugeführt. 15 günstig, wenn das Erzeugnis als Teppichmaterial ver-

Der Nadelstuhl 18 besitzt eine horizontale Fläche 19 wendet wird.

und ein Nadelbett 20. Der Nadelstuhl 18 bewegt die B e i s d i e 1
Nadeln oszillierend in die Vliesschicht sowie aus dieser

heraus und orientiert einige der Fasern des Vlieses 150 mm lange Stapelfasern von 15 Denier aus Ver-

in Ebenen senkrecht oder im wesentlichen senkrecht 20 bundfäden, bestefiend aus gleichen Gewichtsanteilen

zu deren ebenen Flächen, wobei einige vertikal Polyhexamethylenadipamid als erste und 80/20 Co-

stehende Fasern aus der Gewebeschicht 13 als Faser- polymer aus Polyhexamethylenadipamid/Polycapro-

büschel hinausragen. lactam als zweite Komponente werden Seite an Seite

Das zusammengesetzte nadelbehandelte Verbund- zueinander angeordnet; es wurde eine Luftverlegung

material 21 ist in F i g. 3 dargestellt und besteht aus 25 mit Hilfe einer Luftverlegungsmaschine durchgeführt,

drei übereinanderliegenden Schichten, nämlich einer um eine Vliesschicht mit einem Gewicht von etwa

Vliesschicht 17, der Gewebeschicht 13 als Verstärkungs- 425 g pro 0,83 m² zu erzeugen.

glied und einer Schicht aus Faserbüscheln 28, welche Diese Vliesschicht wurde auf einer Jutegewebedie Floroberfläche des gebildeten Erzeugnisses dar- schicht von etwa 283 g pro 0,83 m² aufgelegt, und die stellen; die Büschel bilden Vorsprünge über der 30 beschichtete Anordnung dann mit Hilfe eines zweckebenen Fläche der Gewebeschicht und verlaufen durch mäßigen Einzelnadelbettes durchstochen. Die Tiefe die Gewebeschicht 13, wobei vertikal liegende Fasern des Nadelbehandlungsvorganges wurde so eingestellt, 30.4 gebildet werden, welche in der Gewebeschicht daß die Nadeln in einer Tiefe von etwa 12 mm eineingebettet sind. Das Gewebe 13 dient zusätzlich zu drangen und das Verbundmaterial danach einige Male der Funktion als Verstärkungsmittel für die Vlies- 35 durch das Nadelbett geführt wurde, bis eine Verschicht auch noch als Auflage für die Vliesschicht 17, nadelungsdichte von etwa 600 Stichen pro 6,4 cm² bei der Nadelbehandlung und auch als Form zur erhalten war. Als Folge der Nadelbehandlung wurde Festlegung, Formung und zum Festhalten der ein- ein hoher Anteil von Fasern in dem Vlies in Ebenen genadelten Faserbüschel. senkrecht oder im wesentlichen senkrecht zu den

Das nadelbehandelte Verbundmaterial 21 wird dann 40 waagerechten Flächen des Gewebes orientiert; diese einer Behandlung unterworfen, beispielsweise Ein- vertikalen Fasern erstreckten sich über die ebene tauchen in siedendes Wasser, um die Verbundfäden Fläche des Vlieses in und durch das Jutegewebe hinzu krausem; die Hilfsmittel für diesen Behandlungs- durch, so daß an deren anderer Seite Faserbüschel Vorgang sind durch die Bezugsziffer 22 in F i g. 1 ver- erschienen. Die Büschel standen von der Jute um einen anschaulicht. Die Ausbildung einer Kräuselung der 45 Abstand von etwa 6 mm ab und ergaben eine Florhöhe Faserbüschel 28 gemäß F i g. 4 ergibt eine bluten- von etwa 6 mm.

artige Vergrößerung, wobei sich die Büschel über die Das Erzeugnis wurde dann durch Eintauchen in ein

Oberfläche der Gewebeschicht ausbreiten; hierbei Farbbad gefärbt, das einen Dispersionsfarbstoff in

nehmen die Büschel eine abgerundete Form an. Die siedendem Wasser als Dispersionsmedium enthielt,

einzelnen gekräuselten Büschel stehen, abgesehen von 50 Eine Berührung mit der siedenden Flüssigkeit bewirkte,

einem kurzen vertikalen Stammabschnitt 31, über die daß sich die Verbundfäden kräuselten und die Ent-

Gewebeschicht 13 verteilt auseinander und endigen wicklung der Kräuselung zu einem »Aufblühen« der

in einer abgerundeten Kappe 32 mit einem pilzähn- Faserbüschel führte, welche sich ausbreiteten und

lichen Aussehen. pilzartige Formen bildeten.

Das durch die Kräuselungsbehandlung gebildete 55 Danach wurde die Verbundbahn durch einen Ofen Florgewebe 23 wird dann durch eine Zone 24 der hindurchbewegt, welcher bei einem Durchsatz von Apparatur gemäß F i g. 1 geführt, in der die klebende etwa 3 m pro Minute eine Temperatur von 230° C Komponente der Verbundfäden aktiviert wird. Das aufwies. Bei dieser Temperatur wurde die Copolymerso erzeugte Produkt 25 wird dann auf eine Rolle 26 komponente des Verbundfadens aktiviert und entgewickelt. 60 wickelte ihre Klebeeigenschaften.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

1 2

Patentanspruch · Durch die Klebebindung der Fasern und die Kräuse-

' lung derselben wird eine feste und doch in der Masse

Verfahren zur Herstellung eines formbeständigen weiche Faserverbindung bzw. -verschlingung erzielt.

textlien Verbundmaterials, bei dem ein Vlies durch Insbesondere wird durch die Kräuselung der aus der

eine textile Tragschicht hindurchgenadelt und das 5 Oberfläche heraustretenden Faserbüschel eine be-

Verbundmaterial durch Klebung fixiert wird, sondere Verschlingung und daher eine Verfestigung

dadurch gekennzeichnet, daß die KIe- der Oberfläche erzielt. Das Verbundmaterial gemäß

bung unter Verwendung an sich bekannter Ver- der Erfindung hat auch noch den Vorteil, daß es trotz

bundfäden mit einer klebenden Komponente durch seiner Formstabilität weich ist.

Aktivierung der klebenden Komponente dieser io Die Vliesschicht besteht aus Verbundfäden oder

Verbundfäden erfolgt und daß die Verbundfäden weist zumindest einen Gehalt von diesen auf, welche

gekräuselt werden. ;^: in Form von endlosen Fäden oder Stapelfasern vor-

"'-- liegen können. Die Verbundfäden bestehen aus zwei

~ synthetischen Polymerkomponenten, von denen eine

' ■'■■■■' i5 unter Bedingungen klebrig gemacht werden kann,

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Her- welche die andere Komponente oder Komponenten

stellung eines formbeständigen textlien Verbund- im wesentlichen unbeeinflußt lassen, wobei die kleb-

materials, bei dem ein tylies durch eine textile Trag- fähige Komponente zumindest einen Teil des Umfangs-

schicht hindurchgenadeU und das Verbundmaterial bereiches der Fasern oder des Fadens darstellt.

durch Klebung fixiert wird. Derartige Verbund- 20 Die bei der Herstellung des Verbundmaterials ver-

materialien eignen sich besonders zur Herstellung von wendete textile Tragschicht kann auch ein Vlies sein.

Bodenbelägen, bei denen es darauf ankommt, daß sie Als Beispiele für Verbundfäden seien erwähnt

formbeständig sind und die Fasern bei der Benutzung Polyhexamethylenadipamid-Polyepsilon-Caprolactam-

des Bodenbelages nicht ausgerissen oder abgetreten fäden, bei welchen das Polyepsilon-Caprolactam die

werden. 25 Komponente mit dem niedrigeren Schmelzpunkt dar-

Es ist bekannt, textile Verbundmaterialien in der stellt, und Fäden aus Polyhexamethylenadipamid-

Weise herzustellen, daß auf eine Seite einer gewebten Polyomega-aminoundezanoesäure, bei deren die Kom-

oder gewirkten Stoffbahn ein Vlies in Längs-, Quer- ponente Poly-omega-aminoundezanoesäure den nie-

oder Wirrfaserlage aufgebracht und diese dann mittels drigeren Schmelzpunkt aufweist; ferner Polyhexa-

eines Nadelstuhls mit der Unterlage mechanisch 30 methylenadipamid/Polyhexamethylenadipamid-PoIy-

verfestigt werden. Hierbei ist es auch bekannt, Fasern, epsiloncaprolactam-Copolymerfäden, bei denen die

die durch Nachbehandlung geschrumpft werden Copolymerkomponente den niedrigeren Schmelzpunkt

können, zu verwenden, um so eine noch größere besitzt. Verbundfäden auf anderer als auf der Basis

Festigkeit der Verbundware zu erreichen, als es allein des Polyamidsystems können ebenfalls verwendet

durch nur mechanische Verfestigung möglich ist. 35 werden. Somit können auch Verbundfäden aus bei-

Es ist weiterhin bekannt, ein Vlies durch Nadeln spielsweise Polymeren auf der Basis von Polyester-

mit einer untergelegten Gewebebahn zu verbinden amiden, Polyestern, Polyolefinen und Polyurethanen

und dabei an der Unterseite der Gewebebahn noch ein geeignet sein.

Kleb- oder Bindemittel aufzubringen, um hierdurch Die klebend zu machende Komponente des Verdie durch die Gewebebahn beim Nadeln hindurch- 40 bundfadens kann so ausgeführt sein, daß sie aktivierbar gedrungenen Faserenden zu binden. ist und die Faserbüschel hierbei fixiert werden können, Es ist auch bekannt,. Faservliese herzustellen, bei indem eine Behandlung unter Verwendung geeigneter denen in das Faservlies" auch noch thermoplastische chemischer Medien, beispielsweise eine Behandlung Fasern eingearbeitet werden, so daß beim Überleiten mit einer im wesentlichen nichtwäßrigen Formaldehyddes Vlieses über beheizte Kalanderwalzen an den 45 lösung stattfindet. Ein Beispiel eines derartigen Ver-Berührungs- und Verkreuzungsstellen der Fasern die bundfadens ist ein Faden mit einer Komponente aus nichtplastischen Fasern durch Schmelzen der thermo- Polyhexamethylenadipamid und einem 80/20-Copolyplastischen Fasern verschweißt werden. mer aus Polyhexamethylenadipamid und Polyepsilon-Bei der Verwendung derartiger bekannter textiler caprolactam als andere Komponente, wobei die Verbundmaterialien als Bodenbelag besteht immer 50 Copolymerkomponente mit Hilfe einer heißen Äthylennoch die Gefahr, daß nichtgebundene oder lose glykollösung von Formaldehyd aktivierbar ist, durch Fasern der Faservliesauflage beim Reinigen des Boden- welche die Polyhexamethylenadipamid-Komponente belages, beispielsweise mittels einer Saugvorrichtung, im wesentlichen nicht klebend belassen wird,
entfernt werden, so daß der Bodenbelag eine geringe Die relativen Mengen der klebenden und nichtLebensdauer aufweist. ·...■■ 55 klebenden Komponenten, welche die Verbundfäden Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein darstellen, können in Anpassung auf das erforderliche besonders formbeständiges Verbundmaterial zu schaf- Florprodukt entsprechend den gewünschten physikafen, bei dem auch die. durch die Nadelbehandlung lischen Eigenschaften desselben verändert werden,
erzeugten, aus der Oberfläche heraustretenden Faser- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den büschel so weit untereinander verbunden und ver- 60 Figuren dargestellt. Es zeigt

festigt sind, daß Einzelfasern praktisch nicht heraus- F i g. 1 schematisch eine Vorrichtung zur Durchgezogen werden können. führung des erfindungsgemäßen Verfahrens,

Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, F i g. 2 ein Zwischenerzeugnis in Querschnittdaß die Klebung unter Verwendung an sich bekannter darstellung vor der Nachbehandlung,
Verbundfaden mit einer klebenden Komponente 65 F i g. 3 ein Zwischenerzeugnis in Querschnittdurch Aktivierung der klebenden Komponente dieser darstellung vor dem Kräuseln und
Verbundfäden erfolgt, und daß die Verbundfäden F i g. 4 das nach dem Verfahren hergestellte Vergekräuselt werden. bundmaterial in Qerschnittdarstellung.