DE1558297C - Vorrichtung zum unterbrechungsfreien Beschicken einer Rotations-Stranggießvorrichtung, sowie Betriebsverfahren hierfür - Google Patents
Vorrichtung zum unterbrechungsfreien Beschicken einer Rotations-Stranggießvorrichtung, sowie Betriebsverfahren hierfürInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum unterbrechungsfreien Beschicken einer Rotations-Stranggießvorrichtung
mit einer vertikalen, rotierbaren Stranggießkokille und mit mehreren aufeinanderfolgenden
Beschickungsvorrichtungen für diese sowie ein Betriebsverfahren für eine derartige Beschickungsvorrichtung.
.
Kontinuierliche Stranggießverfahren zur Herstellung von Stranggußkörpern verschiedenster Art, mit
vollem oder hohlem Querschnitt und von runder oder anderweitiger Querschnittsform sind an sich bekannt.
Zum einen sind statische kontinuierliche Stranggießverfahren bekannt, bei weichen der Strang in
einer stationär angeordneten Kokille von der ge-r wünschten Form des Gießstranges entsprechender
Form gegossen und nach unten kontinuierlich abgezogen wird. Beispiele derartiger stationärer Stranggießverfahren
und Vorrichtungen hierfür sind etwa in »Handbuch des Stranggießens« von Herrmann
auf S. 336, Bild 1144 und 1145, sowie auf .S. 332, Bild 1121 bis 1124, beschrieben. Es ist dabei in die- i
sem Zusammenhang auch bereits bekannt, den : Schmelzenstrahl an einer außermittigen Stelle des
Schmelzenspiegels an der Oberseite des in Bildung befindlichen Stranggußkörpers zuzuführen, wobei ;
auch zur Erzielung einer besseren Gußqualität bereits eine Relativbewegung des Verteilergefäßes mit
der Schmelzenzufuhrdüse gegenüber der stationären Kokille und dem in dieser befindlichen Schmelzenspiegel
vorgesehen wurde. Weitere Beispiele stationärer Stranggießverfahren sind in. der österreichischen
Patentschrift 231630 und in der USA.-Patentschrift 2 732 601 gezeigt. \
Zum anderen sind auch drehende Stranggießverfahrens, insbesondere Schleudergießverfahren bekannt,
bei weichen die Schmelze in eine vertikale, rotierende Kokille zugeführt wird und der sich bil- r
dende Gußstrang ebenfalls kontinuierlich nach unten abgezogen wird. Beispiele derartiger drehender Strajiggießverfahren
sind in dem erwähnten »Handbuch des Stranggießens« auf S. 274, Bilder 903 bis 905, sowie
in der USA.-Patentschrift 3 268 959 gezeigt. Soweit.
derartige drehende Stranggießverfahren zur Herstellung von hohlen Stranggußkörpern, insbesondere Rohren,
dienen, kann dabei innerhalb der rotierenden Kokille ein Innendorn vorgesehen sein, der gegebenenfalls
gleichzeitig als Walzwerkzeug zur Bearbeitung der Innenwandung des Stranggußkörpers verwendet
werden kann.
Bei derartigen kontinuierlichen Gießverfahren besteht
ein Problem hinsichtlich der Gewährleistung wirklicher Kontinuität des Gießvorgangs über einen
längeren Zeitraum hinweg in dem Sinne, daß ohne Unterbrechung und Änderung der Gießbedingungen
über den genannten längeren Zeitraum hin -ein j Stranggußkörper gleichbleibender hoher Qualität er- [
halten wird. Die Notwendigkeit von Unterbrechun- ; gen des Gießvorgangs ergab sich zum einen aus der i
begrenzten Kapazität der für die Zufuhr der Schmelze *■
von den Schmelzofen zu den die Kokille beschicken- \
den Düsen verwendeten Gießpfannen und gegebe-: nenfalls zugeordneten Zwischenbehältern sowie aus
der stark erodierenden Wirkung der heißen Schmelze auf die Auskleidungen der für die Beschickung verwendeten
Rinnen, Zwischenbehälter und Düsen sowie Verschlußstopfen u. dgl.; der hierdurch bewirkte
starke Verschleiß insbesondere der stark beanspruchten Teile der Zufuhrvorrichtung wie der Rinnen und
der Schmelzzufuhrdüsen bedingen häufige periodische Instandsetzungen bzw. Auswechslungen dieser
Teile bzw. ihrer feuerfesten Auskleidungen. Jede durch die vorstehenden Faktoren bedingte Unterbrechung
beeinträchtigt die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens, da der Gießvorgang anschließend mit einem
besonderen Anfahrstrang wieder eingeleitet werden muß und außerdem das erste gegossene Strangstück,
das unmittelbar nach dem Anfahrstrang kommt, sowie das letzte Stück, der Gießkopf, nicht brauchbarer
Abfall sind-. Es entstehen somit außer erheblichen Zeitverlusten auch Materialverluste.
Um diesen Schwierigkeiten abzuhelfen und eine weitgehende Kontinuierlichkeit des Gießvorgangs zu
gewährleisten, hat man bereits Mehrfach-Anordnun-
3 4
gen von einer Stranggießkokille zugeordneten Be- Gießvorgangs gleichkommen, da die betreffenden
Schickungsvorrichtungen vorgesehen, die aufeinan- Abschnitte des Gießstrangs als, Abfall ausgesondert
derfolgend die Speisung der Kokille mit der Schmelze werden müssen.
übernehmen. ■; ir- Das gleiche gilt für die aus der, ebenfalls bereits
Aus der erwähnten österreichischen Patentschrift 5 erwähnten USA.-Patentschrift 2 732 601 bekannte
231 630 ist in diesem Zusammenhang ein Verfahren Mehrfach-Beschickungsvorrichtung in Verbindung
zum vollkontinuierlichen Stranggießen von Metallen, mit einer stationären Stranggießkokille: Bei dieser beinsbesondere
von Stahl bekannt, bei dem das flüssige kannten Vorrichtung wird eine Vielzahl von Gieß-Metall
nacheinander aus mindestens zwei Behältern pfannen. im Kreislauf längs einer Schienenführung
über Zwischenbehälter und deren Ausguß oder io durch eine Reihe aufeinanderfolgender Stationen wie
Ausgüsse in die Kokille geleitet wird, wobei vor folgt geführt: Von einer Brenherstation, in -welcher
dem Leerwerden des ersten Behälters mindestens die leere Gießpfanne bzw. ihre Gießschnauze zur Beeine
zu einer Notpfanne führende Auffangvorrichtung freiung von Schlackenresten ausgebrannt wird, zu
unter den Ausgußeines dem zweiten Behälter züge- einer Gießpfannenvorheizungsstation, sodann zu
ordneten Zwischenbehälters geführt wird, hierauf der 15 einer Station, in welcher die Gießpfanne mit einem
zweite Zwischenbehälter gefüllt und anschließend neuen, aufbereiteten Verschlußstopfen versehen wird,
mit seiner Auffangvorrichtung über die Kokille ge- von da zu einer auf den Schmelzofen ausgerichteten
dreht wird, worauf die Auffangvorrichtung vom Station, in welcher die Gießpfanne mit der Schmelze
Ausguß weggezogen und der Gießstrahl zur Kokille beschickt wird, sodann zu einer Station, in welcher
freigegeben wird, und wobei gleichzeitig die dem ao die Gießpfanne mit einer neuen, aufbereiteten Düse
ersten Zwischenbehälter zugeordnete Auffangvor- versehen wird, und sodann in die Stellung über der
richtung unter den Ausguß des ersten Zwischenbe- Gießkokille, und von da nach der Entleerung in eine
hälters gebracht wird, um dessen Gießstrahl in die Station, in welcher die verschlissene Düse und der
Notpfanne anzuleiten, worauf der erste Zwischen- verschlissene Verschlußstopfen von der Gießpfanne
behälter zusammen mit seiner Auffangvorrichtung »5 abgenommen und den erwähnten Aüfbereitungsstavon
der Kokille weggedreht wird, wobei diese Dreh- tionen zur späteren Wiederverwendung nach der Inbewegungen
so synchronisiert werden, daß die Standsetzung zugeführt wird. Dieser Zyklus wird
Schmelzenzufuhr zu der Kokille praktisch nicht un- endlos kontinuierlich durchlaufen. Auch hier findet
terbrochen wird. Durch" diese Ausgestaltung der Be- während des Übergangs der Beschickung von einer
schickungsvorrichtung und des Betriebsverfahrens 3° Gießpfanne auf die nächste eine zum Teil progressoll
erreicht werden, daß trotz begrenzter Kapazität sive und im eigentlichen Umschaltpunkt sprunghafte
der Gießpfannen und Zwischenbehälter nicht nur Verlagerung des jeweils in die Kokille fließenden
eine praktisch unterbrechungsfreie Beschickung der Gießstrahls und seines. Auftreffpunkts auf dem
Kokille mit der Schmelze gewährleistet wird, sondern Schmelzspiegel statt. Damit sind die gleichen Ände- ■
auch die zu Beginn nach dem öffnen der Ausfluß- 35 rungen der Gießbedingungen und die dadurch verdüse
einer neu gefüllten Gießpfanne austretende, ursachten Inhomogenitäten in dem Stranggußkörper
noch unterkühlte und gegebenenfalls durch Schlacke verbunden, welche zu Ausschuß führen und, vom
verunreinigte Schmelze sowie auch die gegen Ende Erzeugnis her gesehen, die Kontinuität' des Gießverder
Entleerung einer Gießpfanne austretende, fahrens faktisch unterbrechen.
schlackenreiche Schmelze nicht in die Kokille züge- 40 Der Erfindung liegt daher als Aufgabe zugrunde,
führt wird. . in Verbindung mit einem kontinuierlichen drehenden
Abgesehen von einem komplizierten, aufwendigen Stranggießverfahren eine Beschickung der Kokille zu
Aufbau hat diese bekannte Vorrichtung jedoch den ermöglichen, die über einen beliebig langen Zeitgrundsätzlichen
Nachteil, daß im Verlauf der Über- raum vollkontinuierlich verläuft und gleichzeitig eine'
leitung der Beschickung von einem Zwischenbehälter 45 gleichbleibende, von jeglichen Diskontinuitäten freie
auf den anderen zunächst der aus dem der Entlee- Qualität des Stranggußkörpers gewährleistet. ,
rung entgegengehenden Zwischenbehälter fließende Zu diesem Zweck ist gemäß der Erfindung in Ver-
Gießstrahl zusammen mit dem Zwischenbehälter bindung mit einer rotierenden Stranggießkokille vorprogressiv
über die Gießform verschoben wird, um gesehen, daß die Beschickungsvorrichtungen mit
dem nachrückenden vollen Zwischenbehälter Platz zu 50 ihren Düsen rotationssymmetrisch so . über der
machen, und daß nach der Umschaltung auf den vol- Stranggießkokille angeordnet sind, daß die Charaklen
Gießbehälter dieser und der aus ihm austretende teristiken der Strahlen am Auftreffpunkt gleich sind.
Gießstrahl ebenfalls sukzessive bis zur Mittelstellung Nach einer zweckmäßigen Ausgestaltung kann ins-
über der Kokille verschoben wird, und daß außer- besondere vorgesehen sein, daß die Düsen tangendem
im Zeitpunkt der eigentlichen Umschaltung so- 55 tial bezüglich des durch die'Auftreffpunkte verlaugar
eine sprunghafte Verlagerung des Gießstrahls fenden Kreises angeordnet sind. >
und seiner Auftreffstelle auf dem Schmelzspiegel Indem erfindungsgemäß in Verbindung mit einer
stattfindet. rotierenden Stranggießkokille die Beschicküngsvor-
Durch diese sich über den gesamteil der Überlei- richtungen und insbesondere die Schmelzzufuhrdüsen
tung entsprechenden Zeitraum erstreckende, zum 60 rotationssymmetrisch bezüglich der Stranggießkokille
Teil progressive, zum Teil sprunghafte Verlagerung und vorzugsweise so angeordnet sind, daß die Auf-,
des Gießstrahls und seiner Auftreffstelle auf dem treffpunkte der Schmelzenstrahlen auf ein und dem-.
Schmelzenspiegel in der stationären Gießkokille selben. sogenannten »Beschickungskreis« (beizogen
kommt es unvermeidlich zu Änderungen der Be: auf den Kokillenmittel- und Drehpunkt) liegen, wird
schickungsbedingungen, bezogen auf den Schmelzen- 65 gewährleistet, daß trotz stationärer Anordnung der
spiegel, und dadurch hervorgerufenen Ungleichmäßig- Beschickungsvorrichtungen an verschiedenen räumkeiten
und Inhomogenitäten im Stranggußkörper, die liehen Stellen beim Übergang der Beschickung von
im Effekt einer Unterbrechung des kontinuierlichen der einen Beschickungsvorrichtung auf die andere
die Strahlcharakteristiken an der Auftreffstelle und die Winkelstellung des Auftreffpunktes 2 bezüglich
damit die Gießbedingungen praktisch unverändert der Stranggießkokille indifferent, so daß die Bebleiben.
Durch die Erfindung wird damit bei gerin- Schickung unter den gleichen Bedingungen an einem
gern Vorrichtungsaufwand (die Beschickungsvorrich- beliebigen Punkt eines durch den Auftreffpunkt 2
tungen können stationär unverschieblich und in sol- 5 verlaufenden Kreises 6 erfolgen kann, dessen Mittelsolcher
gegenseitiger Anordnung angebracht sein, punkt mit der Achse der Stranggießkokille zusamdaß
keine Behinderung und Platznot auch bei An- menfällt und der als »Beschickungskreis« bezeichnet
Ordnung von mehr als zwei Beschickungsvorrichtun- werden kann.
gen über der Kokille entsteht) gewährleistet, daß die Erfindungsgemäß werden zwei Beschickungsvorfür
die Gußqualität wesentlichen Gießbedingungen io richtungen verwendet, die untereinander gleichartig
beim Übergang von der einen auf die andere Be- ausgebildet, jedoch bei der Ausführungsform nach
schickungsvorrichtung unverändert bleiben. Fig. 1 um 180° bezüglich der Kokillenachse versetzt
Nach zweckmäßigen Ausgestaltungen der Erfin- sind. Es ergibt sich daher ein zweiter Auftreffpunkt 2'
dung kann vorgesehen sein, daß zwei Warmhalteöfen in welchem ein aus einem feuerfesten Teil 4' austrevorgesehen
sind, denen je eine Rinne zugeordnet ist, 15 tender zweiter Schmelzenstrahl 3' die Oberseite eines
die über Düsen mit Stranggießkokillen verbunden in der Kokille entstehenden Stranggußkörpers beaufsind,
wobei am Ende jeder Rinne eine Zwischen- schlagt. r
pfanne vorgesehen sein kann. Die Düsen können bei Erfindungsgemäß wird die Schmelze aufeinander-
einer derartigen Zweifach-Anordnung vorzugsweise folgend bei 2 und 2' zugeführt, wobei der Wechsel
diametral gegenüberliegend angeordnet sein. 20 zumindest jedesmal dann vorgenommen wird, wenn
Die Erfindung betrifft auch ein Betriebsverfahren eine der Beschickungsvorrichtungen wegen einer Be-
für eine derartige Zweifach-Beschickungsvorrichtung Schädigung oder infolge der normalen Abnutzung
der vorstehend genannten Art. des feuerfesten Materials wieder instand gesetzt wer-
Nach einem zweckmäßigen Betriebsverfahren kann den muß. ,
vorgesehen sein, daß die aus den beiden Warmhalte- 95 Wie ersichtlich kommt es unter diesen Umständen
öfen austretende Schmelze in gleichen Mengen in die infolge der Beschickung unter gleichen Bedingungen
Rinnen über Zwischenpfannen geleitet wird, wobei mit Schmelzenstrahlen, die aufeinanderfolgend in den
jeweils ein Warmhalteofen gleichzeitig beide Strang- Auftreffpunkten 2 und 2' zugeführt werden, zu keigießkokillen
speist. nerlei nennenswerter Störung des kontinuierlichen Alternativ kann vorgesehen sein, daß die Schmelze 30 Gießverfahrens; die erfindungsgemäße Beschickungsmittels eines Umlenkorgans von einem Warmhalte- vorrichtung ermöglicht insoweit das vollkontinuierofen
entweder zu der einen oder der anderen Strang- .. . liehe Gießen von äußerordentlich großen Mengen
gießkokille geleitet wird, wobei die gleichzeitige Be- Stahl aus der Stranggießkokille 1, ohne daß der Anschickung
der beiden Stranggießkokillen ständig von laufprozeß des Stranggießverfahrens, der, wie erje
einem Warmhalteofen erfolgt. 35 wähnt, eine delikate Phase bei der Durchführung des
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Stranggießens darstellt, mehrfach von neuem einge-Erfindung
an Hand der Zeichnung beschrieben; in leitet werden muß.
dieser zeigt Erforderlichenfalls können um die Stranggieß-F
i g. 1 in schematischer Darstellung eine Drauf- kokille 1 herum, mehr als zwei Beschickungsvorrichsicht
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur kon- 40 tungen vorgesehen werden; jedoch ist dies im allgetinuierlichen
Beschickung, meinen nicht notwendig, da die Lebensdauer einer F i g. 2 eine perspektivische, ebenfalls schemati- Beschickungsvorrichtung im allgemeinen wesentlich
sierte Ansicht der in Fig. 1 gezeigten Beschickungs- größer als die zur Wiederinstandsetzung der anderen
vorrichtung, Beschickungsvorrichtung erforderliche Zeitdauer ist. Fig. 3 in schematischer Darstellung eine Drauf- 45 Fig. 3 zeigt in schematischer Draufsicht eine versieht
auf eine Anlage von zwei parallelgeschalteten besserte Ausführung einer erfindungsgemäßen Be-Stranggießkokillen
mit gemeinsamer Beschickung schickungsvorrichtung. F i g. 3 zeigt wiederum eine
durch eine Beschickungsvorrichtung gemäß einer in Richtung des Pfeils F rotierende Gießform oder
Ausführungsform der Erfindung. Kokille 1, der zwei Beschickungsvorrichtungen zu-In
Fig. 1 und 2 ist eine gekühlte Rotations- 50 geordnet sind, mittels welcher aufeinanderfolgend
Stranggießkokille 1 dargestellt, die durch nicht dar- Schmelzstrahlen 3 und 3', die aus feuerfesten Gießgestellte
beliebige Mittel zur Drehung in Richtung schnauzen oder Düsen 4 und 4' austreten, in den
des Pfeils F angetrieben wird. Auftreffpunkten 2 und 2' zugeführt werden können.
Diese Kokille kann in bekannter Weise zur Her- Die Anlage in F i g. 3 weist ferner eine zweite
stellung von vollem Rundmaterial verwendet werden, 55 Stranggießkokille 1 α auf, die in Richtung des Pfeils F
das am unteren Ende der Kokille mit Hilfe von nicht rotiert und die entsprechend ebenfalls mit zwei
dargestellten Organen abgezogen wird, wobei die Schmelzenstrahleri flüssigen Metalls 3 α und 3'a beZufuhr
des Schmelzenstrahls in einem festen Punkt 2 schickt werden kann, welche von feuerfesten Gießgeschieht,
der sich in der Nähe der Wand der Form 1 . schnauzen oder Düsen Aa und A'α zugeführt werden
befindet, im gezeigten Beispielsfall bei etwa 2/3 des 60 und in Auftreffpunkten2a und 2'a auf treffen.
Kokillenradius liegt. Die feuerfesten Düsen 4 und Aa werden beide
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ist der aus gleichzeitig von einem Warmhalteofen 7 aus beliefert,
einer feuerfesten Gießschnauze oder Düse 4 austre- Aus diesem fließt Schmelze gleichzeitig in Gießrintendd
Schmelzenstrahl 3 im wesentlichen längs einer nen 8 und 8 a, die zu Zwischenpfannen 9 und 9 a aus
zu dem durch den Auftreffpunkt 2 und die Achse 5 65 feuerfestem Material führen, welche eine Regelung
der Stranggießkokille verlaufenden Radius senkrech- der Austrittsmenge der Schmelze mittels einer durch
ten Richtung gerichtet Stopfen verschließbaren öffnung ermöglichen.
Bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren ist Um die von dem Warmhalteofen 7 kommende
7 8
Schmelze auf die Rinnen 8 und 8 a zu verteilen, kann Schmelze beschädigt worden ist, erfolgt die Beschik-
in an sich bekannter Weise eine Verteileranordnung kung der. Stranggießkokillen 1 und la vom Ofen 7'
vorgesehen werden, in welche die von dem Ofen 7 aus, wobei das Metall in Richtung der gestrichelt
kommende Schmelze fließt und weiche an ihrem un- gezeichneten Pfeile/' fließt, derart, daß die mit dem
teren Teil mit zwe!i öffnungen von gleichem Durch- 5 Ofen 7 verbundene Beschickungsvorrichtung wäh-
messer zur Belieferung der Rinnen 8 und 8 a ver- renddessen ohne Schwierigkeiten instand gesetzt
sehen ist. werden kann.
Der Warmhalteofen 7 hat lediglich die Aufgabe, Auf diese Weise wird eine wirklich kontinuierliche
eine bestimmte Menge Schmelze aufzunehmen, die. Beschickung der beiden Rotations-Stranggießkokillen
ihm mit einer genau bestimmten Zusammensetzung io unter optimalen Bedingungen gewährleistet,
und Temperatur zugeführt wird, und diese Schmelze Gemäß einer Variante der in F i g. 3 schematisch
während der zur Verteilung deF Schmelze auf die dargestellten Vorrichtung kann am Austritt jedes der
kontinuierlich arbeitenden Gießvorrichtungen not- öfen.7 und T ein Verteilungs- oder Umlenkorgan
wendigen Zeit unter den gleichen Bedingungen zu vorgesehen werden, wobei dann während einer ersten
halten; mit anderen Worten dient der Warmhalte- 15 Zeitperiode die Schmelze aus dem Ofen 7 nur der
ofen im wesentlichen dem Zweck einer Bereitstellung Rinne 8 und die Schmelze aus dem Ofen T nur der
und zum Ausgleich von Wärmeverlusten. Rinne 8'a zugeführt wird, wodurch einerseits die lau-
Der Warmhalteofen wird periodisch von einer fende Beschickung der beiden Kokillen 1 und la
Gießpfanne mit Stahl von einer Produktionseinheit sichergestellt wird und gleichzeitig die Instandsetzung
gespeist. · 20 der Rinnen 8' und 8 a ermöglicht wird. Hierauf kann
Die in F i g. 3 dargestellte Vorrichtung ist mit durch eine entsprechende Umschaltung der Vertei-
einem weiteren Warmhalteofen T ausgerüstet, wel- lungs- oder Umlenkorgane die Schmelze in die
eher entsprechend feuerfeste Gießschnauzen oder Rinnen 8 α und 8' geleitet werden, so daß während-
Düsen 4' und 4'a über Rinnen 8' und 8'a und Zwi- dessen die anderen Beschickungsrinnen 8'a und 8
schenpfannen 9' und 9'a beliefert; diese zweite Be- 25 ohne Unterbrechung des Stranggießens instand ge-
schickungsvorrichtung ist von gleicher Art, wie die setzt werden können,
zuvor beschriebene. Gemäß einer alternativen Ausgestaltung können
Erfindungsgemäß erfolgt die Beschickung der an Stelle der Verwendung eines Verteilungs- oder
Stranggießkokillen 1 und la mit Schmelze während Umlenkorgans am Austritt der öfen 7 und 7' die
einer ersten Zeit vom Ofen 7 aus, wobei das Metall 30 Rinnen 8, 8 a 8' und 8'a um die Beschickungsstelle
in Richtung der voll ausgezogenen gezeichneten aus den öfen 7 und 7' schwenkbar ausgebildet sein,
Pfeile / fließt. Wenn die mit dem Ofen 7 verbundene so daß der Schmelzenstrom jeweils nur in die eine
Beschickungsvorrichtung durch den Umlauf der oder die andere der erwähnten Rinnen fließt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Vorrichtung zum unterbrechungsfreien Beschicken einer Rotations-Stranggießvorrichtung
mit einer vertikalen, rotierbaren Stranggießkokille und mit mehreren aufeinanderfolgenden Beschickungsvorrichtungen
für diese, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschickungsvorrichtungen mit ihren Düsen (4, 4') rotations- ίο
symmetrisch so über der Stranggießkokille (1) angeordnet sind, daß die Charakteristiken der
Strahlen (3, 3') am Auftreffpunkt (2, 2') gleich sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (4, 4') tangential
bezüglich des durch die Auftreffpunkte (2, 2') verlaufenden Kreises (6) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Warmhalte- ao
öfen (7, T) vorgesehen sind, denen je eine Rinne (8, 8 a, 8', 8'a) zugeordnet ist, die über Düsen
(4, 4 a, 4', 4'α) mit Stranggießkokillen (1, la)
verbunden sind.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende jeder
Rinne (8, 8 a, 8', 8'a) eine Zwischenpfanne (9, 9 a, 9', 9'a) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, daß die Düsen (4, 4') diametral
gegenüberliegen.
6. Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die aus den beiden Warmhalteöfen (7, T) austretende
Schmelze in gleichen Mengen in die Rinnen (8, 8 a) über Zwischenpfannen geleitet wird, wobei
jeweils ein Warmhalteofen (7, T) gleichzeitig beide Stranggießkokillen speist.
7. Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze mittels eines Umlenkorgans von einem Warmhalteofen
entweder zu der einen (1) oder der anderen Stranggießkokille (la) geleitet wird, wobei
die gleichzeitige Beschickung der beiden Stranggießkokillen ständig von je einem Warmhalteofen
erfolgt.
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