DE1551606C - Hochtemperatur und Hochdruck Mehrla genbehalter zur Aufnahme von Wasserstoff bei hoher Temperatur und hohem Druck - Google Patents
Hochtemperatur und Hochdruck Mehrla genbehalter zur Aufnahme von Wasserstoff bei hoher Temperatur und hohem DruckInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen zur Aufnahme von Wasserstoff bei hoher Temperatur und hohem
Druck geeigneten Hochtemperatur- und Hochdruck-Mehrlagenbehälter, der aus mehreren Innenzylindern
aus einem wasserstoffbeständigen Werkstoff, die jeweils von mehreren Außenlagen konzentrisch umgeben
sind, und aus zwei Flanschen aus wasserstoffbeständigem Werkstoff besteht, wobei die Innenzylinder
und die Außenlagen sowohl untereinander als auch mit den Flanschen über ringförmige Schweißnähte
verbunden sind'und sich eine Belüftungsbohrung in den Außenlagen befindet.
Um die Gefahr einer Wasserstoffversprödung zu vermeiden, können als Werkstoff für Hochtemperatur-
und Hochdruck-Mehrlagenbehälter zur Aufnahme von Wasserstoff bei hoher Temperatur und hohem
Druck wasserstoffbeständige Stähle verwendet werden, die bestimmten Betriebsbedingungen genügen.
Da aber wasserstoffbeständige Stähle nicht nur teuer sind, sondern insbesondere auch mit großer Vorsicht
wärmebehandelt und geschweißt werden müssen, sind die Herstellungskosten solcher aus wasserstoffbeständigem
Stahl bestehenden Hochdruckbehälter sehr hoch. Um die Herstellungskosten derartiger Behälter
niedriger zu halten, ist man schon dazu übergegangen, nur für die innere Behälterwand einen gegen
Wasserstoff beständigen Stahl zu verwenden und für die die Innenwandung umgebenden äußeren Lagen
einen billigen Stahl, beispielsweise einen Kohlenstoffstahl zu verwenden. Die zur Verbindung der Innenzylinder
und der Außenlagen untereinander und mit den Flanschen erforderlichen ringförmigen Schweißnähte
sind in der Regel durchgehend angeordnet, d. h. sie erstrecken sich von den aus wasserstoffbeständigem
Werkstoff hergestellten Innenzylindern in radialer Richtung bis in die äußerste der Außenlagen.
Durch die Zeitschrift ».Chemie-Ingenieur-Technik«,
24. Jahrgang, 1952, Nr. 4, ist es auch schon bekanntgeworden, die einzelnen ringförmigen Schweißnähte
versetzt zueinander anzuordnen, so daß jeweils in einer radialen Ebene nur eine Schicht mit einer benachbarten
Schicht bzw. Zylinder verbunden ist. Sowohl bei durchgehenden als auch versetzten Schweißnähten
besteht nun aber die Gefahr, daß im Betriebszustand Wasserstoff über die freiliegende innere Behältcroberfläche
vom Schweißwerkstoff aufgenommen wird, von dort über die Schweißnähte hin in die
äußjren Lagen des Behälters gelangt und auf diese Weise zu einer Wasserstoffversprödung innerhalb der
beispielsweise aus einem Kohlenstoffstahl bestehenden Außenlagen führt.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht nun darin, die vorerwähnten Nachteile zu vermeiden
und insbesondere einen billigen, gegen eine Wasserstoffvjrsprödung beständigen Hochtemperatur-
und Hochdruck-Mehrlagcnbeliälter zur Aufnahme von Wasserstoff bei hoher Temperatur und
hohem Druck zu schaffen.
D!e Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schweißnähte /wischen den Innenzylindern
bzw. zwischen den Innenzylindern und den Flanschen in an sich bekannter Weise versetzt zu den Schweißnähten
zwischen üt:n Auüenlagen bzw. zwischen den
Außenlagen und den Flanschen angeordnet sind und daß jeweils zwei Bulüftungsbohriingen /u beiden
der Schweißnähte in deren Nähe die Außen- bzw. .die Außenlagen und die Flansche durchdringen
und eine weitere Belüftungsbohrung mindestens die dem Innenzylinder benachbarte Außenlage
an einer Stelle durchdringt, die, bezogen auf die Schweißnaht, zwischen den Innenzylindern der zwisehen
den Schweißnähten angeordneten Belüftungsbohrung gegenüberliegt..:-. ; :.■..■',■ '
Durch die versetzte Anordnung der Schweißnähte der Innenzyiinder einerseits und der Schweißnähte
der Außenlagen bzw. zwischen den Außenlagen und
ίο den Flanschen andererseits sowie die jeweils zu beiden
Seiten der Schweißnähte in deren Nähe die Außenlagen bzw. die Außenlagen und die Flansche
durchdringenden Belüftungsbohrungen wird sichergestellt, daß kein unter hohem Druck und hoher Temp^ratur
im Inneren des Behälters befindlicher Wasserstoff in den Schweißwerkstoff der die einzelnen
Außenlagen untereinander oder die Außenlagen und die Flansche miteinander verbindenden Schweißraupen
gelangen kann. Vielmehr wird der durch die die Innenzylinder miteinander verbindenden Schweißnähte
diffundierte Wasserstoff über die beiden Belüftungsbohrungen in die Atmosphäre abgeleitet: Demzufolge
sind auch die Außenlagen und die Flansche völlig gegen Wasserstoffehler geschützt.
Die sich nur durch mindestens die dem Innenzylinder benachbarte Außenlage erstreckende weitere Belüftungsbohrung
kommt dann zur Wirkung, wenn das Verschweißen der beiden Innenzylinder nach dem Verbinden der Außenlagen erfolgt. Kommt es nämlieh
in diesem Falle zwischen den Innenzylindern und der benachbarten Schicht der Außenlage zu einem
Verschweißen, so wird der im Bereich dieser Schweißnaht absorbierte Wasserstoff über die zusätzliche Belüftungsbohrung
sowie den Zwischenraum zwischen der innersten und der folgenden Lage sowie über die
andere Belüftungsbohrung in die Atmosphäre abgeleitet, so daß es auch in diesem Fall in den Außenlagenaus
Kohlenstoffstahl zu keiner Wasserstoffversprödung kommen kann. Durch die Erfindung wird
es so möglich, nur die Innenzylinder und die Flansche aus wasserstoffbeständigem Stahl herzustellen, während
die Außenlagen aus einem üblichen Stahl gefertigt sein können, wobei dennoch ein Hochtemperatur-
und Hochdruck-Mehrlagenbehälter entsteht, dessen Herstellungskosten verhältnismäßig gering sind.
Mehrere Ausführungsbeispiele nach der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden
näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen axialen Längsschnitt durch einen herkömmlichen Mehrlagen-Hochdruckbehälter,
F i g. 2 eine vergrößerte Darstellung einer Umfangsschweißnaht des in Fig. 1 dargestellten Mehr-Iagenbehälters,
F i g. 3 und 4 die Umfangsschweißnähte eines Mehrlagen-Hochdruck- und Hochtemperaturbehälters
nach der Erfindung und
F i g. 5 einen Querschnitt durch die Wandung eines erfindungsgemäßen Mehrlagenbehälters im Bereich
der Verbindung der Lagen mit einem Flansch.
Der in F i g. 1 und 2 dargestellte herkömmliche Mehrlagenbehälter besteht aus mehreren, jeweils
einen inneren Zylinder 1 und letzteren umgebende Außenlagen 2 aufweisenden Zylinderteilen der
Länge L, die durch ringförmige Schweißnähte 3 und 5 untereinander und an ihren außenliegenden
Stirnseiten mit Flanschen 4 verbunden sind. Demzufolge besteht, selbst wenn die Innenzyiinder 1 oder
die Flansche 4 aus einem wasserstoffbeständigen
Stahl bestehen und ein ebenfalls wasserstoffbeständiger Schweißdraht beim Schweißen benutzt wird, die
Möglichkeit, daß im Betriebszustand Wasserstoff über die freiliegende innere Behälteroberfläche vom
Schweißwerkstoff aufgenommen wird, von dort in die Außenlagen des Behälters gelangt und auf diese
Weise zu einer Wasserstoffversprödung führt, wenn nicht auch die Außenlagen des Behälters aus einem
wasserstoffbeständigen Stahl bestehen. Im einzelnen soll das an Hand des Wandungsquerschnittes der
F i g. 2 erläutert werden, der aus einem Innenzylinder 1 aus wasserstoffbeständigem Stahl, mehreren
aus Kohlenstoffstahl bestehenden Außenlagen 2 und einer ringförmigen Schweißnaht 3 sowie einer Beobachtungs-
und Belüftungsbohrung 6 besteht. In diesem Fall wird ein Teil des Wasserstoffs von der Behälteroberfläche
absorbiert, der somit als atomarer Wasserstoff in den Stahl hineindiffundiert. Das heißt,
der an der Oberfläche des Innenzylinders 1 absorbierte Wasserstoff diffundiert durch diesen hindurch
und tritt im Zwischenraum zwischen dem Innenzylinder 1 und den Außenlagen 2 aus, von wo er
in die Belüftungsbohrung 6 gelangt. Da somit der Zwischenraum zwischen dem Innenzylinder 1 und
den Außenlagen 2 mit der Atmosphäre in Verbindung steht, übersteigt der Druck im Zwischenraum
den Atmosphärendruck nicht, so daß es in den von der Schweißnaht 3 entfernten Bereichen der Außenlagen
2 nicht zu Wasserstoffehlern kommen kann. Der an der Oberfläche des Schweißwerkstoffs der
Schweißnaht 3 aufgenommene Wasserstoff durchdringt zum Teil die gesamte Schweißnaht 3 und gelangt
in die freie Atmosphäre. Doch diffundiert auch ein gewisser Anteil Wasserstoff seitlich in die Außenlagen
2; demzufolge muß für die Schweißnaht 3 und die Außenlagen 2 ebenfalls ein wasserstoffbeständiger
Stahl verwendet werden, um Wasserstoffehler im Bereich der Schweißnaht 3 zu verhindern. Das führt
jedoch zu einer beträchtlichen Erhöhung der Herstellungskosten.
In Fig. 3 ist im Querschnitt die Wandung mit den Schweißverbindungen der Außenlagen und der
Innenzylinder eines nach der Erfindung hergestellten Mehrlagen - Hochdruckbehälters dargestellt. Der
Mehrlagenbehälter besteht aus den beiden Innenzylindern 11, 12 aus wasserstoffbeständigem Stahl,
mehreren Außenlagen 13 aus Kohlenstoffstahl, einer die Innenzylinder 11, 12 verbindenden Schweißnaht
14 aus wasserstoffbeständigem Schweißwerkstoff und einer die Außenlagen 13 miteinander verbindenden
ringförmigen Schweißnaht 15. Durch die Außenlagen
13 erstrecken sich Beobachtungs- und Belüftungsbohrungen 16 und 17.
Eine weitere Belüftungsbohrung 18 erstreckt sich nur durch die innerste der Außenlagen 13. Befindet
sich im Inneren des Behälters Wasserstoff unter hohem Druck und hoher Temperatur, dann wird dieser
atomar von den Innenzylindern 11 und 12 aus wasserstoffbeständigem
Stahl und dem Schweißwerkstoff
14 absorbiert, durch die er hindurchdiffundiert. Alsdann
scheidet sich der Wasserstoff als molekularer Wasserstoff im Zwischenraum zwischen den Innenzylindern
11, 12 und den Außenlagen 13 ab. Der Druck im Zwischenraum entspricht dem Atmosphärendruck,
da über die Belüftungsbohrungen 16, 17 eine Verbindung mit der freien Atmosphäre besteht,
so daß der Wasserstoff nicht in den Schweißwerkstoff der Schweißnaht 15 diffundiert. Demzufolge sind
auch die Außenlagen 13 völlig gegen Wasserstofffehler geschützt. Die Belüftungsbohrungen 16, 17 für
den Wasserstoff können irgendwo im Bereich der Schweißnaht 15, gegebenenfalls auch in der Schweißnaht
selbst liegen.
Da die ringförmige Schweißnaht 14 zwischen den Innenzylindern 11 und 12 nicht in der Radialebcne
der die Außenlagen 13 miteinander verbindenden Schweißnaht 15 liegt, kann das Verschweißen der
ίο beiden Innenzylinder nach dem Verbinden der
Außenlagen 13 vorgenommen werden. In diesem Falle kommt es zu einem Verschweißen der Innenzylinder
mit der innersten der Außenlagen 13, so daß der Wasserstoff im Bereich der Schweißnaht 14 absorbiert
wird, in die Außenlagen 13 aus Kohlenstoffstahl gelangen und dort eine Wasserstoffversprödung
hervorrufen könnte, wenn nicht die zusätzliche Belüftungsbohrung 18 vorgesehen wäre. Diese nur
durch die innerste der Außenlagen 13 verlaufende Belüftungsbohrung 18 ermöglicht nämlich einen Austritt
des Wasserstoffs in die Atmosphäre, und zwar über den Zwischenraum zwischen der innersten und
der benachbarten Außenlage 13 und die Belüftungsbohrung 16.
Die Außenlagen 13 müssen so miteinander verschweißt werden, daß sie beim Schweißen nicht mit
dem Innenzylinder 11 verschweißen. Zu diesem Zweck kann an der inneren Stirnseite der Schweißnaht
15 ein Polstermetall 19 angeordnet werden, dessen Dicke größer ist als die Tiefe der Schweißeinwirkung
im Bereich des dem Innenzylinder der F i g. 4 benachbarten Teils.
Da die Verbindung über eine ringförmige Schweißnaht erfolgt und bei einem bestimmten Innendruck
die axialen Spannungen halb so groß wie die Umfangsspannungen sind, ist bei sehr gutem Schweißen
die halbe Dicke ausreichend, so daß sich hinsichtlich der Festigkeit keine Schwierigkeiten bei der Verwendung
des vorerwähnten Polstermetalls ergeben.
In F i g. 5 ist die Verbindung der Behälterwaiidung
mit einem Flansch im Querschnitt dargestellt. Der Hochdruckbehälter besitzt in diesem Fall einen
Innsnzylinder 21. aus wasserstoffbeständigem Stahl, mehrere aus Kohlenstoffstahl bestehende Außenlagen
22, einen Flansch 23 aus wasserstoffbeständigem Stahl, eine Schweißnaht 24 aus Kohlenstoffstahl, eine
den Innenzylinder 21 mit dem Flansch 23 verbindende Schweißnaht 25 aus wasserstoffbeständigem
Stahl, eine durch die Außenlagen 22 gehende Belüftungsbohrung 26 sowie eine Belüftungsbohrung 27
durch den Flansch 23. Auch bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 5 gelangt, wie bereits im Zusammenhang
mit Fig. 3 erläutert, der durch den InnLMizylinder
21 diffundierende Wasserstoff über den schmalen Zwischenraum zwischen ihm und den
Außenlagen 22 und die Belüftungsbohrung 26 in die Atmosphäre, so daß für die Außenlagen 22 aus Kohlenstoffstahl
keine Gefahr einer Wasserstoffversprödung besteht.
Der durch den Flansch 23 oder den diesen überlappenden Teil des Innenzylinders 21 diffundierende
Wasserstoff gelangt über die Belüftungsbohiung 27 im Flansch 23 in die Atmosphäre, ehe er mit der
Schweißnaht 24 aus Kohlenstoffstahl in Berührung kommt.
Um ein Verschweißen des Schweißwerkstoffs der Schweißnaht 24 mit dem Innenzylinder 21 zu ur
meiden, kann, wie bereits im Zusammenhang mit
Fig. 3 erläutert, ein Metallpolster verwendet ·
werden.
Bei den in den F i g. 1 bis 5 dargestellten- Ausführungsformen
wurde einfachheitshalber als Werkstoff für die Außenlagen Kohlenstoffstahl oder üblicher
Stahl angenommen; statt dessen kann jedoch auch niedriglegierter Stahl oder ein hochfester Stahl
mit geringerer Wasserstoffbeständigkeit verwendet werden.
Unter wasserstoflbeständigem Stahl ist ein Stahl zu verstehen, der infolge seines Chrom- und/oder
Molybdänzusatzes und anderer Legierungselemente, wie Wolfram, Titan, Vanadin, Zirkonium, Niob usw.,
nicht oder nur wenig empfindlich gegen durch Wasserstoff verursachte Fehler bei hohem Druck und
hoher Temperatur ist.
Claims (1)
- Patentanspruch:Hochtemperatur- und Hochdruck-Mehrlagenbehälter zur Aufnahme von Wasserstoff bei hoher Temperatur und hohem Druck, bestehend aus mehreren Innenzylindern aus wasserstoffbeständigem Werkstoff, welche jeweils von mehreren Außenlagen konzentrisch umgeben sind, und aus zwei Flanschen aus wasserstoffbeständigem Werkstoff, wobei die Innenzylinder und die Außenlagen sowohl untereinander als auch mit den Flanschen über ringförmige Schweißnähte verbunden sind und eine Belüftungsbohrung in den Außenlagen vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schweißnähte (14; 25) zwischen den Innenzylindern (11, 12) bzw. zwischen den Innenzylindern (21) und den Flanschen (23) in an sich bekannter Weise versetzt zu den Schweißnähten (15; 24) zwischen den Außenlagen (13) bzw. zwischen den Außenlagen (22) und den Flanschen (23) angeordnet sind und daß jeweils zwei Belüftungsbohrungen (16, 17; 26, 27) zu beiden Seiten der Schweißnähte (15; 24) in deren Nähe die Außenlagen (13) bzw. die Außenlagen (22) und die Flansche (23) durchdringen und eine weitere Belüftungsbohrung (18) mindestens die dem Innenzylinder (12) benachbarte Außenlage (13) an einer Stelle durchdringt, wejche, bezogen auf die Schweißnaht (14), zwischen den Innenzylindern (11, 12) der zwischen den Schweißnähten (14, 15) angeordneten Belüftungsbohrung (16) gegenüberliegt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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