DE1539284C - Heizeinrichtung fur wenigstens eine, wahrend einer begrenzten Zeitdauer Strom liefernde thermoelektrische Batterie - Google Patents
Heizeinrichtung fur wenigstens eine, wahrend einer begrenzten Zeitdauer Strom liefernde thermoelektrische BatterieInfo
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Description
1 2
Das Hauptpatent betrifft eine Heizeinrichtung für dung wird es somit möglich, ohne sonstige Änderun-
wenigstens eine, während einer begrenzten Zeitdauer gen an der Heizeinrichtung die Klemmenspannung
Strom liefernde thermoelektrische Batterie mit der thermoelektrischen Batterie insgesamt nicht un-
einem schnell abbrennbaren Heizsatz, mit einer beim wesentlich zu erhöhen.
Abbrennen des Heizsatzes schmelzenden Schmelz- 5 Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, daß der
substanz, die eine Schmelztemperatur - aufweist, die Heizsatz einen Silicatbildner enthält, der sich beim
etwa gleich der Betriebstemperatur degthermoelektri- Abbrennen des Heizsatzes mit dem Metalloxid zu
sehen Batterie ist, und mit einer mecnanischen oder einem nichtleitenden Metallsilicat verbindet, das den
elektrischen Zündeinrichtung für den Heizsatz. verbleibenden restlichen reinen Metallanteil in sich
Derartige thermoelektrische Batterien dienen zur io einschließt.
Verwendung als Energiequellen für Regel- oder Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird
Steuereinrichtungen, in unbemannten Flugkörpern, vorgeschlagen, daß als Metalloxid Blei(-IV)-oxid
bei welchen die Energiequelle nur für eine begrenzte Pb3O4, als Reduktionsmittel Silizium und als Silicat-
Zeitdauer wirksam zu sein braucht. Dabei kommt es bildner Siliziumdioxid SiO2 verwendet wird,
darauf an, daß die Batterie innerhalb einer kurzen 15 Der Heizsatz enthält gemäß einer bevorzugten
Zeitspanne von etwa 0,5 bis 1 Sekunde betriebsbereit Ausführung der Erfindung Blei(-IV)-oxid, Silizium
ist und ihre volle Klemmenspannung erreicht. Diese . und Siliziumdioxid im Verhältnis von 60:30:10 °/o.
Klemmenspannung soll dann für mindestens 1 bis Im folgenden soll die Erfindung an Hand der
2 Minuten zur Verfügung stehen. Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel noch näher
Gemäß der vorveröffentlichten Patentschrift zum 20 erläutert werden. Es zeigt
Hauptpatent ist dabei die Anordnung so getroffen, Fig. 1 in einem Horizontalschnitt eine thermo-
daß in einem Becher mehrere stabförmige Batterien elektrische Batterie gemäß der Erfindung
kreisförmig angeordnet sind und zwischen die Batte- Fi g. 2 einen Vertikalschnitt entlang der Linie II-II ((
rien ein leicht entflammbarer Heizsatz in der Weise in Fig. 1. ^.
eingepreßt ist, daß jede Batterie ringsum von dem 25 In einem zylindrischen Becher 1 sind sechs stab- *.
Heizsatz eingeschlossen ist. Der Heizsatz wiederum förmige thermoelektrische Batterien 2 angeordnet,
ist gegenüber der Becherwand und einer zentrischen Diese sind von einem Heizsatz 3 umgeben. Letzterer
Bohrung in der Mitte durch eine Schmelzsubstanz wiederum wird umschlossen von einer metallischen
und eine Isoliersubstanz getrennt. Um ein Inein- Schicht 4, die den Heizsatz von einer Schmelzsub-
anderfließen von Heizsätz und Schmelzsubstanz nach 3° stanz 5 mit hoher Erstarrungswärme trennt. Die
dem Abbrennen zu verhindern, sind beide durch eine Schmelzsubstanz schließlich ist von der Becherwand
zwischen ihnen liegende metallische Schicht vonein- und einem zylindrischen Körper 6 in der Mitte des
ander getrennt. Der. Heizsatz kann als Metalloxid Bechers durch eine Isolierschicht 7 getrennt. Zur
Pb3O4 und Fe2O3 und als Reduktionsmittel Si ent- Zündung des Heizsatzes dient eine Zündeinrich-
halten und aus diesem Gemisch von Si, Ti, Pb3O4, 35 tung 8. Die einzelnen thermoelektrischen Batterien 2
Fe2O3 und BaF2 bestehen. Durch eine Zündeinrich- sind elektrisch hintereinandergeschaltet, d.h., der
tung wird der Heizsatz zum Bezugszeitpunkt gezün- Pluspol der einen Batterie ist mit dem Minuspol der
det und brennt schnell ab. Die Batterien werden danebenliegenden Batterie mittels eines Drahtes 9
dabei auf eine Temperatur von etwa 650° C auf- verbunden.
geheizt. Gleichzeitig schmilzt die Schmelzsubstanz 40 Nach Zündung des Heizsatzes spielen sich in der
und gibt nach dem Abbrennen und Wiedererkalten Heizeinrichtung folgende Vorgänge ab. Der Heizdes
Heizsatzes ihre Erstarrungswärme an den Heiz- satz brennt innerhalb von etwa 0,1 bis 0,5 Sekunden
satz ab, so daß sich dieser dadurch langsamer ab- ab und heizt die thermoelektrischen Batterien auf
kühlt, als er dies ohne Schmelzsubstanz tun würde. eine Temperatur von etwa 650° C auf. Während des
Auf diese Weise werden die Batterien auf einer so 45 Abbrennens hat der Heizsatz auf Grund der statthohen
Temperatur gehalten, daß ihre Klemmenspan- findenden Ionisierung einen sehr niedrigen spezifinung
während einer Zeit von etwa 1 bis 2 Minuten sehen elektrischen Widerstand. Da aber die Batterien
praktisch konstant bleibt. Um eine möglichst hohe zu diesem Zeitpunkt noch nicht annähernd ihre BeKlemmenspannung
zu erhalten, sind die in dem triebstemperatur erreicht haben, sondern diese Tem-Becher
befindlichen Batterien elektrisch hinterein- 50 peratur erst nach etwa 5 Sekunden erreichen, entandergeschaltet,
d. h., es ist jeweils der Pluspol der steht an ihren Klemmen praktisch noch keine Spaneinen
Batterie mit dem Minuspol der danebenliegen- nung, und der niedrige Widerstand des Heizsatzes
den Batterie verbunden. bleibt ohne Bedeutung.
Es tritt nun bei den bekannten Heizsätzen die Während des Abbrennens gehen folgende Reak-Schwierigkeit
auf, daß diese während und nach dem 55 tionen in dem Heizsatz vor sich:
Abbrennen auf Grund eines sehr geringen spezifischen elektrischen Widerstandes gut leitend sind, so 1· Phase: 2Pb3O4 + Si + SiO2^ PbO + SiO2 + Pb
daß die Batterien nicht nur in der Phase des Auf- 2. Phase: PbO + SiO2 -*■ PbSiO3
heizens sondern auch nachher, wenn sie ihre volle 3. Phase: 4 PbO + SiO2-> Pb4SiO
Klemmenspannung abgeben sollten, durch den Heiz- 60
Abbrennen auf Grund eines sehr geringen spezifischen elektrischen Widerstandes gut leitend sind, so 1· Phase: 2Pb3O4 + Si + SiO2^ PbO + SiO2 + Pb
daß die Batterien nicht nur in der Phase des Auf- 2. Phase: PbO + SiO2 -*■ PbSiO3
heizens sondern auch nachher, wenn sie ihre volle 3. Phase: 4 PbO + SiO2-> Pb4SiO
Klemmenspannung abgeben sollten, durch den Heiz- 60
satz mehr oder weniger stark kurzgeschlossen werden Das in der ersten Reaktionsphase entstehende
und dadurch nicht die volle, theoretisch mögliche Blei(II)-oxid reagiert in der zweiten Reaktionsphase
Klemmenspannung abgeben können. mit dem in der ersten Phase neu entstandenen und
Hier setzt nun die Erfindung ein, die es sich zur mit dem bereits vorhandenen Siliziumdioxid SiO2
Aufgabe gestellt hat, einen Heizsatz anzügeben, der 65 unter Bildung von Bleisilicaten (z.B. PbSiO3 bis
nach dem Abbrennen einen hohen spezifischen elek- Pb4SiO6). Es entsteht ferner in der ersten Phase
trischen Widerstand aufweist, und dadurch ein Kurz- metallisches Blei, das von dem entstandenen Silicat
schjießen der Batterien vermeidet. Durch die Erfin- eingeschlossen wird.
Bereits etwa 0,1 bis 0,2 Sekunden nach dem Zünden des Heizsatzes beginnt der spezifische elektrische
Widerstand des Heizsatzes bzw. seines Rückstandes mit zunehmender Bildung von Bleisilicat PbSiO3
größer zu werden, um nach vollständiger Verbrennung einen Wert von etwa 108 Ω cm anzunehmen.
Dieser hohe Widerstandswert ergfaf sich dadurch, daß das entstehende sehr schlecht leuende Bleisilicat
in seinem Gefüge das bei der Reaktion im Überschuß entstehende metallische Blei umschließt oder einlagert,
so daß sich keine leitende metallische Brücke mehr zwischen zwei Batterien bilden kann. Wesentlich
ist dabei die richtige Menge SiO., im Verhältnis zu Pb3O4 und Si. Bei weniger als 100/o SiO2 entsteht
zuviel metallisches Blei im Verhältnis zu Bleisilicat mit der Folge eines geringeren spezifischen Widerstandes,
bei mehr als etwa 20% SiO., wird der Reaktionsablauf zu sehr gebremst oder kommt gar nicht
erst in Gang. Ferner hat es sich auch als zweckmäßig erwiesen, Silizium mit einem Eisengehalt von weniger
als 0,5 % zu verwenden, um eine Legierungsbildung zwischen Blei und Silizium zu verhindern.
Claims (8)
1. Heizeinrichtung für wenigstens eine, während einer begrenzten Zeit Strom liefernde
thermoelektrische Batterie nach Patent 1212606 mit einem schnell abbrennbaren Heizsatz, der ein
Metalloxid und ein Reduktionsmittel enthält, mit einer beim Abbrennen des Heizsätzes schmelzenden
Schmelzsubstanz, die eine Schmelztemperatur aufweist, die etwa gleich der Betriebstemperatur
der thermoelektrischen Batterie ist, und mit einer mechanischen oder elektrischen Zündeinrichtung
für den Heizsatz, dadurch gekennzeichnet,
daß der Heizsatz einen Silicatbildner enthält, der sich beim Abbrennen des Heizsatzes mit
dem Metalloxid zu einem nichtleitenden Metallsilicat verbindet, das den verbleibenden reinen
Metallanteil in sich einschließt.
2. Heizsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Heizsatz als Metalloxid
Blei(IV)-oxid Pb3O4 enthält.
3. Heizsatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Reduktionsmittel Silizium
ist.
4.' Heizsatz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als
Silicatbildner Siliziumdioxid SiO, verwendet ist.
5. Heizsatz nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Blei(IV)-oxid, Silizium
und Siliziumdioxyd im Heizsatz in den Prozentanteilen (50 bis 80) : (40 bis 10) : (20 bis 10) %
vorliegt.
6. Heizsatz nach Anspruchs, dadurch gekennzeichnet,
daß das Mischungsverhältnis von Blei(IV)-oxid, Silizium und Siliziumdioxid
60 : 30:10 °/o beträgt.
7. Heizsatz nach einem oder mehreren der
Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Siliziumdioxid, in amorpher Form mit einer
Korngröße kleiner als 3 um vorliegt.
8. Heizsatz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Heizsatz einen Eisengehalt von weniger als 0,5 °/o aufweist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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