DE1537112C - Verfahren und Anordnung zur zeitlichen Dehnung oder Stauchung von elektrischen zeitbegrenzten Signalen - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur zeitlichen Dehnung oder Stauchung von elektrischen zeitbegrenzten SignalenInfo
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine frequenten Signals wird unterdrückt, das verblei-
Anordnung zur zeitlichen Dehnung oder Stauchung bende Einseitenbandsignal wird mit einem Hilfs-
von elektrischen zeitbegrenzten Signalen, die peri- träger gemischt, dessen Frequenz im Verlauf jeder
odisch aufeinanderfolgen. Periode des Signals kontinuierlich verändert wird,
Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet des erfindungs- 5 das durch die Mischung des Einseitenbandsignals
gemäßen Verfahrens ist die Fernsehtechnik, bei der mit dem Hilfsträger erhaltene Differenzsignal wird
das Verfahren zur zeitlichen Dehnung oder Stau- frequenzabhängig verzögert, wobei der Unterschied
chung von Videosignalen dienen kann, z. B. in Fairb- zwischen der größten und kleinsten Verzögerung
fernsehkameras und Normwandlern. innerhalb jeder Periode gleich dem Unterschied der
Ein bekanntes Verfahren zur Umwandlung eines io Dauer des Signals innerhalb einer Periode vor und
Videosignals von ,einer Norm in eine andere ver- nach der Dehnung oder Stauchung ist, und das
wendet eine Bildwiedergaberöhre, mit der das elek- verzögerte Signal wird synchron mit der Hilfsträger-
trische Videosignal in ein optisches Signal (Leucht- frequenz demoduliert.
dichteschwankungen des Fluoreszenzfleckes) umge- Die Erfindung soll nun mit Hilfe von Ausführungswandelt
wird, und eine Bildaufnahmekamera, die das 15 beispielen näher erläutert werden. Hierbei zeigt
optische Signal mit der gewünschten Ablenkgeschwin- F i g. 1 eine Schaltungsanordnung zur Änderung digkeit abtastet und wieder in ein elektrisches Signal der Periodendauer eines Videosignals,
verwandelt (optisch-elektrischer Normwandler in der Fig. 2 die Modulation der Hilfsträger,
Feinsehtechnik, deutsche Auslegeschrift 1029 410). Fig. 3 die Laufzeit-Frequenz-Charakteristik" der
optische Signal mit der gewünschten Ablenkgeschwin- F i g. 1 eine Schaltungsanordnung zur Änderung digkeit abtastet und wieder in ein elektrisches Signal der Periodendauer eines Videosignals,
verwandelt (optisch-elektrischer Normwandler in der Fig. 2 die Modulation der Hilfsträger,
Feinsehtechnik, deutsche Auslegeschrift 1029 410). Fig. 3 die Laufzeit-Frequenz-Charakteristik" der
Es ist auch bereits ein Verfahren zur Normwand- 20 Laufzeitleitung,
lung von Videosignalen bekannt, bei dem die Infor- Fig. 4 die Laufzeit-Frequenz-Charakteristik einer
mation einer Zeile über einen Drehschalter, der in zusätzlichen Laufzeitleitung,
der Praxis durch elektronische Schaltkreise gebildet Fig. 5 eine Anordnung zur Umwandlung von
wird, einer Vielzahl von Elementspeichern (Tiefpaß- sequentiellen Farbwertsignalen in Simultansignale,
filter oder Kondensatoren) zugeführt wird. Mit einem 25 F i g. 6 ein Zeitdiagramm der Signale an verschie-
zweiten Drehschalter, der mit einer anderen Ge- denen Stellen der F i g. 5,
schwindigkeit rotiert als der erste, werden die ge- Fig. 7 eine ähnliche Anordnung wie Fig. 5, bei
speicherten Informationen abgelesen und zu einer der jedoch die Farbwertsignale eine gemeinsame
neuen Zeile mit geänderter Zeilendauer zusammen- Laufzeitkette durchlaufen,
gesetzt (britische Patentschrift 966 318). 30 Fig. 8 das Blockschaltbild eines Zeilennorm-
Es wurde auch schon ein Verfahren zur Trans- wandlers,
formation eines Videosignals vorgeschlagen, bei dem Fig. 9 einen Zeitplan für die Normumsetzung
die Information einer Zeile mit einem Schreibstrahl eines Videosignals,
in eine Speicherröhre eingeschrieben wird. Ein Lese- F i g. 10 die Steuerung der Laufzeitkette,
strahl,.der mit einer anderen Geschwindigkeit als 35 Fig. 11 eine Anordnung zur Bestimmung des
der Schreibstrahl abgelenkt wird, liefert aus der gewogenen Mittels,
gespeicherten Information das Signal für eine neue Fig. 12 ein Glied einer Laufzeitkette mitfrequenz-
Zeile mit geänderter Zeilendauer (deutsches Patent abhängiger Laufzeit.
910 311). ' Fig. 1 zeigt eine Anordnung zur Änderung der
Schließlich ist auch schon ein Verfahren zur Fern- 40 Zeilenperiodendauer eines Videosignals. Mit dem
sehnormwandlung bekannt, bei der ein Ausgangs- Videosignal· einer ursprünglichen Zeilenlänge wird
fernsehsignal mit vom Eingangsfernsehsignal ver- im Modulator 1 ein Trägersignal des Oszillators 2
schiedener periodischer Wiederholungsfrequenz er- von z. B. 50 MHz amplitudenmoduliert. Ein Bandzeugt
wird, unter Verwendung einer veränderbaren paß 3 schneidet das untere Seitenband ab. Dieses
Verzögerungsschaltung, der das Eingangssignal zu- 45 Einseitenbandsignal wird im Mischer 4 mit einem
geführt wird, und Vorrichtungen zum Ändern der Hilfsträger 5 gemischt, dessen Frequenz durch einen
Verzögerung der Verzögerungsschältung zwischen Generator 6 synchron mit der Zeilenfrequenz z. B.
zwei Extremwerten, um die Periode des Eingangs- von 75 bis 60 MHz variiert wird. Dadurch wird das
signals zu ändern, wobei eine oder mehrere Perioden Signal — bei Beachtung der Breite des Videodes
Eingangs- oder Ausgangssignals ausgeschieden 50 bandes — in den Bereich von 5 bis 25 MHz um-
bzw. wiederholt werden (deutsches Patent 1 220 470). gesetzt und kann nach Durchlaufen eines Tief-
Die bisher verwendeten Verfahren haben gewisse passes 7 mit einer Grenzfrequenz von 25 MHz der
Nachteile. Der Umweg über einen optischen Kanal Verzögerungsleitung 8 zugeführt werden. Diese Verführt
zu Gradationsverzerrungen, eine Aufteilung auf zögerungsleitung hat in dem Bereich zwischen 5 und
Elementspeicher verlangt unter anderem einen 55 25 MHz eine lineare Laufzeit-Frequenz-Charakteri-Schalter
mit hoher Schaltfrequenz, und eine Verwen- stik, wie sie in Fig. 3 dargestellt ist. Der für den
dung von Zeilenspeicherröhren bedeutet einen hohen Synchronmodulator 9 notwendige Hilfsträger 10 wird
elektronenoptischen Aufwand. durch das Signal 11 ebenfalls synchron mit der ■ Bei einem Verfahren zur zeitlichen Dehnung oder Zeilenfrequenz in seiner Frequenz zwischen 10 und
Stauchung von elektrischen zeitbegrenzten Signalen, 60 25 MHz variiert. In Fig. 2 sind die Signale der
die periodisch aufeinanderfolgen, insbesondere für Signalgeber 6 und 11 bzw. die Frequenzen der
Fernsehsignal, wird erfindungsgemäß jedes Signal Hilfsträger 5 und 10 angegeben, und zwar hier z. B.
während der Dauer des Signals innerhalb einer für den Fall, daß die Zeile des ursprünglichen Signals
Periode mittels einer steuerbaren Laufzeitlcitung zeit- gedehnt werden soll. Die Signale und damit die Hilfsabhängig
verzögert. 65 trägerfrequenzen unterscheiden sich in ihrem zeit-
Bei einer bevorzugten Ausbildung des erfindungs- liehen Verlauf. Dadurch kann man die durch die
gemäßen Verfahrens moduliert das Signal einen Laufzeitkette 8 entstehende progressive zeitliche Ver-
Triiger. in der Amplitude, ein Seitenband des träger- Schiebung des Hilfsträger 5 gegenüber dem Hilfs-
3 4
träger 10 ausgleichen, so daß diese beiden Träger und 60 MHz. Damit liegen die Farbkanäle, die eine
am Demodulator 9 die gleiche Frequenz besitzen. Bandbreite von z. B. 2 MHz haben, am Ausgang des
Nach der Demodulation gelangt das Videosignal über Mischers 50 in verschiedenen Frequenzbereichen,
einen Tiefpaß 12 an einer zweite Verzögerungs- und die Farbkomponenten lassen sich nach Durchleitung
13. Diese Leitung hat die Aufgabe, die Lauf- 5 lauf en der gemeinsamen Laufzeitkette 53 und der
Zeitverschiebung innerhalb des Videobandes auszu- Demodulatoren 54 bzw. 64 bzw. 74 durch entgleichen.
Wurden durch die erste Leitung, wie aus sprechende Filter 55 bzw. 65 bzw. 75 trennen. Der
F i g. 3 ersichtlich, die höheren Videofrequenzen durch 81 gesteuerte Hilfsträger 80 kann den Synstärker
verzögert, so ergibt die Überlagerung der chrondemodulatoren gemeinsam zugeführt werden,
Laufzeitkurve der zweiten Leitung (F i g. 4) mit der io wenn man in 59 und 69 eine Frequenzumsetzung
Kurve in F i g. 3 eine innerhalb des Videobandes durchführt. Über die Umsetzer 56 und 66 bzw.
konstante Laufzeit. Damit steht am Ausgang der direkt gelangen die Signale auf die Verzögerungszweiten
Verzögerungsleitung ein Signal zur Ver- leitungen 57 bzw. 67 bzw. 77. Dort werden sie wieder
fügung, das gegenüber dem Signal am Eingang dieser — entsprechend F i g. 6 — unterschiedlich verzögert
Anordnung mit dem Parameter der Hilfsträger- 15 und stehen nach der Demodulation in 58 bzw. 68
frequenz innerhalb einer Zeile stetig verzögert ist. bzw. 78 gleichzeitig zur Verfügung.
Das bedeutet eine verzerrungsfreie Dehnung einer Eine weitere wichtige Anwendungsmöglichkeit für
Fernsehzeile. das erfindungsgemäße Verfahren ist die Normwand-Das erfindungsgemäße Verfahren kann in der lung von Videosignalen bei gleichbleibender BiId-Farbfernsehtechnik
Anwendung finden. Ein Aus- 20 frequenz. Ein Ausführungsbeispiel eines derartigen
führungsbeispiel zeigt Fig. 5. Ein spezieller Bild- Normwandlers zeigt Fig. 8, wobei angenommen
geber liefert z. B. während der Dauer einer Zeile wird, daß die neue Norm eine höhere Zeilenzahl hat
sequentiell die drei Farbwertsignalei?, G, B an den als die ursprüngliche Norm. Das Videosignal der
Eingang des Vorverzerren 14, der die niedrigen ursprünglichen Norm wird zunächst in der Einheit 91
Frequenzen des Videobandes vorverzögert und 25 in seiner Zeilenlänge geändert. Die Einheit 91 kann
damit die gleiche Aufgabe erfüllt wie die Anordnung ähnlich aufgebaut sein wie die Anordnung nach
13 in Fig. 1. Die Einheiten 15 bis 21 haben die Fig. 1, wobei hier jedoch die einzelnen Zeilen nicht
gleiche Funktion wie die entsprechende Anordnung gedehnt, sondern durch Änderung der Signale der
in Fig. 1, nur wird hier der Hilfsträger 19 mit der Generatoren 6 und 11 auf den gewünschten Wert
dreifachen Zeilenfrequenz gewobbelt. Die Frequenz 30 gestaucht werden. Dies ist in Fig. 9,α bzw. b dardes
Oszillators 16 liegt z. B. bei 50 MHz, die des "gestellt. Dabei bedeutet Z11 x eine Zeile der ursprüng-Oszillators
19 z.B. zwischen 75 und 60MHz. Der liehen Norm mit ursprünglicher Länge und Z112 eine
elektronische Schalter 22 trennt die Farbkomponen- Zeile der ursprünglichen Norm mit geänderter Länge,
ten und führt sie zu den einzelnen Farbkanälen. Eine Verschiebung dieser Zeilen um bestimmte Zeit-Dort
durchlaufen sie die Laufzeitketten 31 bzw. 41 35 abschnitte erfolgt durch die gesteuerten Laufzeitbzw.
51, die zusammen mit dem Vorverzerrer wieder ketten 97 und 97 a. Um den Betrag der Zeileneine
innerhalb des Videobandes konstante Laufzeit verschiebung jeweils neu zu ermitteln, erhält ein
der Signale ergeben, wie schon in F i g. 3 dargestellt Binärzähler 94 über eine Torschaltung 93 von einem
wurde. Diese Laufzeit ist also ebenfalls nur vom Generator 92 Zählimpulse mit der Frequenz /
Parameter der Hilfsträgerfrequenz abhängig. Durch 40 = 2k · fHu. Mit H11 bzw. Hn sind die Horizontaldie
Synchrondemodulatoren 32 bzw. 42 bzw. 52, die Synchronimpulse der ursprünglichen bzw. der neuen
jeweils ein Hilfsträgersignal von den durch den Norm bezeichnet. fHa bzw. fHn sind die zugehörigen
Signalgeber 23 gesteuerten Oszillatoren 35 bzw. 45 Zeilenfrequenzen, k ist die Stellenzahl des Binärbzw.
55 erhalten, werden die Signale in einen Fre- Zählers. Am Ende einer Zeile der ursprünglichen
quenzbereich von z. B. 5 MHz umgesetzt und den 45 Norm wird der Inhalt des Binärzählers 94 über einen
Verzögerungsleitungen 33 bzw. 43 bzw. 53 zugeführt. Schalter 95, der von den Zeilensynchronimpulsen der
Diese Leitungen — z. B. elektroakustische Glas- ursprünglichen Norm jeweils umgeschaltet wird, in
leitungen — haben für die einzelnen Signale unter- einen Binärspeicher 96 bzw. 96 a eingeschrieben,
schiedliche Laufzeiten, so daß sich für die Signale A1, Dadurch wird die Laufzeit der gesteuerten Ketten 97
R2, R3 bzw. G1, G2, G3 bzw. B1, B2, B3 die in Fig. 6 50 bzw. 97a bestimmt, wie in Fig. 10 dargestellt ist.
dargestellten zeitlichen Verhältnisse ergeben. Am Die Größe τ als kleinste Einheit der Laufzeitkette
Ausgang der Demodulatoren 34 bzw. 44 bzw. 54 wird dabei so bemessen, daß die Zeilenanfänge der
stehen dann die drei Farbkomponenten gleichzeitig neuen Norm hinreichend genau festgelegt werden
zur Verfügung. können. Ein Schalter 103, der von den Zeilen-Eine andere Möglichkeit, die während der Dauer 55 Synchronimpulsen der neuen Norm jeweils umgeeiner
Zeile sequentiell vorhandenen Farbkomponen- schaltet wird, entnimmt das Videosignal jeweils dem
ten mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens in Kanal, dessen Laufzeit durch den Binärzähler bzw.
simultane Signale umzuwandeln, besteht in der Ver- -speicher gerade nicht geändert wird,
wendung einer gemeinsamen Laufzeitkette für die Dies soll an einem Zahlenbeispiel näher erläutert
drei Farbkomponenten, wie in F i g. 7 dargestellt ist. 60 werden. Ein Fernsehsignal der CCIR-Norm mit
Hier wird z. B. angenommen, daß die Farbwert- 625 Zeilen soll in ein Fernsehsignal der französischen
signale nicht zur Bildung eines Luminanzsignals Norm mit 819 Zeilen umgewandelt werden. Damit
benötigt werden und darum nicht mit der vollen gegenseitige Verschiebungen der Zeilen im Fernseh-Bandbreite
übertragen werden müssen. Die Einheiten bild nicht erkennbar sind, dürfen die Zeilenanfänge
46 bis 53 erfüllen die gleiche Funktion wie die ent- 65 erfahrungsgemäß höchstens um den dritten Teil eines
sprechende Anordnung in Fig. 5; die Steuerung des Bildpunktes von ihrer Sollage abweichen. Dem ent-Hüfsträgers
51 erfolgt jedoch mit einem zeilen- spricht eine Zeitdifferenz von etwa 32 nsec. Diese
frequenten Sägezahn, und zwar z. B. zwischen 75 Zeit ist die kleinste Einheit τ der Laufzeitkette; die
größte Laufzeit der Kette beträgt eine Zeilenlänge der ursprünglichen Norm, im vorliegenden Beispiel
64 μεεα Für diese größte Laufzeit sind demnach
elf Glieder erforderlich, deren Laufzeiten jeweils um den Faktor 2 ansteigen. Es lassen sich dann Laufzeiten
bis zum 2047fachen der kleinsten Laufzeit r ausgleichen gegenüber dem erforderlichen Mindestwert
von
64 000
= 2000.
Die Frequenz des Generators / = 2k ■ fHu ergibt
sich in diesem Beispiel mit k= 10 und /=15,625 kHz
zu 16MHz.
Im allgemeinen fällt eine Zeile der neuen Norm nicht in den Zeitbereich nur einer Zeile der ursprünglichen
Norm. Darum soll eine Zeile der neuen Norm aus jeweils zwei aufeinanderfolgenden Zeilen der
ursprünglichen Norm abgeleitet werden. Zu diesem Zweck wird das Signal einmal direkt und einmal um
eine Zeile der neuen Norm verzögert weitergeführt.
Die Schaltung 102 zur »Bestimmung des gewogenen Mittels«, die auch als Interpolation bekannt ist,
ist in F i g. 11 näher erläutert. Der in dem vom Umschalter 103 angewählten Binärspeicher jeweils
enthaltene Wert bestimmt die Anteile der Zeilen Zn t
bzw. Z11'l5 aus denen sich die Zeile Z02 zusammensetzt.
Die Zeile Zn t ist die durch die gesteuerte Laufzeitkette
verzögerte Zeile Z111, die Zeile Z^i ist die
um die Dauer einer Zeile der neuen Norm verzögerte Zeile Z111.
Wie aus Fig. 9 hervorgeht, muß die Möglichkeit bestehen, Zeilenpaare zweimal nacheinander zur
Bildung einer neuen Zeile heranzuziehen. Dazu dient der Umschalter 101, der die Signale bei Bedarf den
Verzögerungsleitungen 98 bzw. 99 entnimmt. Die Schaltersteuerung 100 kann z. B. so vorgesehen
werden, daß die Steuerung anspricht, wenn zwei Synchronimpulse der neuen Norm während der
Dauer einer Zeile der ursprünglichen Norm auftreten. Vom zweiten dieser Impulse an gerechnet wird der
Umschalter 101 nach dem Verlauf von zwei Zeilen der neuen Norm für die Dauer einer Zeile der neuen
Norm betätigt. Der Schaltimpuls für den Umschalter 101 wird gleichzeitig dem Umschalter 103 zugeführt,
der bei Eintreffen eines solchen Impulses einen Umschaltvorgang auslöst und damit erst am Ende
des durch die Verzögerungsleitungen 98 und 99 geführten Zeilensignals auf die andere der beiden
gesteuerten Laufzeitketten umschaltet.
Der elektronische Normwandler kann prinzipiell auch in umgekehrter Richtung betrieben werden.
Hierbei wird zunächst die »Bestimmung des gewogenen Mittels« durchgeführt und anschließend
nach Durchlaufen der gesteuerten Laufzeitkette die Änderung der Zeilenlänge vorgenommen. Es ist also
möglich, einen Normwandler mit umschaltbarer Wandlerrichtung auszuführen.
Die für das erfindungsgemäße Verfahren benötigte Verzögerungsleitung mit frequenzabhängiger Laufzeit
kann aus Allpässen aufgebaut werden. Es läßt sich zeigen, daß bei einer Forderung nach konstantem
Übertragungsfaktor eine Verzögerungsleitung mit einer mit zunehmender Frequenz abfallenden Laufzeit
einfacher zu realisieren ist als eine Leitung mit ansteigender Laufzeit. Darum wird bevorzugt eine
Leitung mit abfallender Laufzeit verwendet. Diese erhält man, indem Allpässe zweiter Ordnung zu einer
Kette zusammengeschaltet werden.
Als Allpaß kann eine erdunsymmetrische überbrückte T-Schaltung aus koppelfreien Zweipolen
dienen, wie sie in Fig. 12 dargestellt ist. Der Allpaß besteht aus einer Längsinduktivität 105, die von zwei
in Reihe geschalteten Kapazitäten 106, 107 überbrückt ist; an deren Verbindungsstelle ist das aus
einer Induktivität 108 und der Kapazität 109 bestehende Querglied angeschlossen. 101, 102 sind die
Eingangs- und 103, 104 die Ausgangsanschlüsse des Allpasses. Da sich die notwendigen Induktivitäten
nicht verlustfrei realisieren lassen, ist bei einer zunehmenden Zahl von Kettengliedern mit einem
starken Anwachsen der Betriebsdämpfung zu rechnen. Diese Dämpfung kann durch geeignete Verstärker
im Zuge der Laufzeitkette kompensiert werden.
Claims (7)
1. Verfahren zur zeitlichen Dehnung oder Stauchung von elektrischen zeitbegrenzten Signalen,
die periodisch aufeinanderfolgen, insbesondere für Fernsehsignale, dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Signal während der Dauer des Signals innerhalb einer Periode mittels einer
steuerbaren Laufzeitleitung zeitabhängig verzögert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Signal einen Träger in der
Amplitude moduliert, daß ein Seitenband des trägerfrequenten Signals unterdrückt wird, daß
das verbleibende Einseitenbandsignal mit einem Hilfsträger gemischt wird, dessen Frequenz im
Verlauf jeder Periode des Signals kontinuierlich verändert wird, daß das durch die Mischung des
Einseitenbandsignals mit dem Hilfsträger erhaltene Differenzsignal frequenzabhängig verzögert
wird, wobei der Unterschied zwischen der größten und kleinsten Verzögerung innerhalb jeder
Periode gleich dem Unterschied der Dauer des Signals innerhalb einer Periode vor und nach
der Dehnung oder Stauchung ist, und daß das verzögerte Signal synchron mit der Hilfsträgerfrequenz
demoduliert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verzögerung mit zunehmender
Frequenz des Differenzsignals abnimmt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zeitliche Dehnung oder
Stauchung zur Normwandlung eines Fernsehsignals dient.
5. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet
durch einen Modulator (1), welcher das Signal einer ersten Trägerfrequenz mit einem mehrfachen
der höchsten Signalfrequenz aufmoduliert, ein Bandfilter (3), welches nur ein Seitenband
des trägerfrequenten Signals hindurchläßt, eine Mischstufe (4), in der das trägerfrequente Einseitenbandsignal
mit einer zweiten Trägerfrequenz gemischt wird, welche von einem Oszillator (5) erzeugt wird, und die mit einem von einem
Generator (6) gelieferten, vorzugsweise linear während der längeren Periodendauer ansteigenden
oder abfallenden Signal in der Frequenz geändert wird, durch einen Tiefpaß (7) mit einer
oberen Grenzfrequenz gleich der Differenz der höchsten Frequenz der zweiten Trägerfrequenz
und der niedrigsten Frequenz des trägerfrequenten amplitudenmodulierten Signals, eine Laufzeitkette
(8), welche das vom Tiefpaß (7) hindurchgelassene Differenzsignal frequenzabhängig verzögert,
einen Synchrondemodulator (9), dem ein von einem frequenzmodulierten Oszillator (10)
erzeugtes Hilfssignal zugeführt wird, welches durch ein periodisches, vorzugsweise linear verlaufendes
von einem Generator (11) erzeugtes Signal frequenzmoduliert wird, einen Tiefpaß (12),
welcher nur das Differenzsignal mit dem Frequenzumfang des der Anordnung zugeführten
Signals hindurchläßt, und eine zweite Verzögerungsleitung (13) mit frequenzabhängiger Verzögerung,
welche die durch die erste Verzögerungsleitung hervorgerufenen Laufzeitunterschiede
innerhalb des Signalfrequenzbereiches kompensiert (Fig. 1).
6. Anordnung zur Umwandlung von zwei bzw. drei sequentiellen innerhalb der Zeilenperiode
eines Farbfernsehsignal aufeinanderfolgenden Farbwertsignalen in simultane Farbwertsignale
mit Zeilenperiodendauer unter Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die durch Amplitudenmodulation in einem Modulator (15) einem Träger aufmodulierten
Farbwertsignale nach Durchlaufen eines Einseitenbandfilters (17) mit einem mit
zweifacher bzw. dreifacher Zeilenfrequenz gewobbelten Hilfsträger eines Oszillators (19) in
einer Mischstufe (18) gemischt werden und das so gebildete gewobbelte Einseitenbandsignal
mittels eines Schalters (22) auf zwei bzw. drei Kanäle aufgeteilt wird, wobei auf jeden Kanal
ein Farbwertsignal übertragen wird, daß die Signale in jedem Kanal eine Laufzeitkette (31,41
bzw. 51) durchlaufen, in denen die Signale auf die Zeilendauer des Farbfernsehsignal gedehnt
werden und anschließend mittels Synchrondemodulatoren (32, 42 bzw. 52), die von den
Hilfsträgern (35, 45 bzw. 55) gesteuert werden, demoduliert werden und mittels Verzögerungsleitungen unterschiedlicher Laufzeit (33, 43 bzw.
53) zur zeitlichen Übereinstimmung gebracht werden (F i g. 5).
7. Anordnung zur Umwandlung von zwei bzw. drei sequentiellen, innerhalb der Zeilenperiode
eines Farbfernsehsignal aufeinanderfolgenden Farbwertsignalen in simultane Farbwertsignale
mit Zeilenperiodendauer unter Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die durch Amplitudenmodulation in einem Modulator (47) einem Träger aufmodulierten
Farbwertsignale nach Durchlaufen eines Einseitenbandfilters (49) mit einem mit Zeilenfrequenz gewobbelten Hilfsträger eines
Oszillators (52) in einer Mischstufe (50) gemischt werden und das so gebildete gewobbelte Einseitenbandsignal
einer Laufzeitkette (53) mit frequenzabhängiger Verzögerung zugeführt wird und daß die in verschiedenen Frequenzbereichen
liegenden Farbwertsignale mittels Synchrondemodulatoren (54, 64 bzw. 74), denen gewobbelte
Hilfsträger unterschiedlicher Frequenz zugeführt werden, welche aus der vom Generator
(80) gelieferten Frequenz mittels Frequenzumsetzer (59 bzw. 69) gewonnen werden, demoduliert
und durch Bandfilter (55, 65 bzw. 75) voneinander getrennt und mit Verzögerungsleitungen
unterschiedlicher Laufzeit (57, 67 bzw. 77) zur zeitlichen Übereinstimmung gebracht werden
(Fig. 7).
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen 109 510/267
Family
ID=
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