DE1532081C - Verfahren zum Erwärmen von Tabakgut mittels von erwärmten Körpern ausgehender Strahlungsenergie - Google Patents

Verfahren zum Erwärmen von Tabakgut mittels von erwärmten Körpern ausgehender Strahlungsenergie

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DE1532081C
DE1532081C DE19661532081 DE1532081A DE1532081C DE 1532081 C DE1532081 C DE 1532081C DE 19661532081 DE19661532081 DE 19661532081 DE 1532081 A DE1532081 A DE 1532081A DE 1532081 C DE1532081 C DE 1532081C
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radiant energy
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Roger Zygmunt de la Richmond Va. Bürde (V.St.A.)
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erwärmen von Täbakgut mittels von erwärrnteh Körpern ausgehender Strahlungsenergie, die zumindest einen Anteil an Infrarot aufweist, wobei das Tabakgut einen Feuchtigkeitsgehalt von 8 bis 18% Gewichtsanteü aufweist und die Bestrahlungsdauer des Tabakgutes etwa Minute beträgt.
Bevor Tabak zur Produktion von Rauchwaren, wie Zigarren, Zigaretten, Zigarillos u. dgl., verwendet werden kanns ist es üblich, die Tabakstengel zu entfernen. Diese Entfernung wird durch Verwendung von Dreschmaschinen bewirkt, welche die Blätter aufbrechen und die Stengel und den größten Teil der Adern aus den Blättern entfernen, oder mittels Dampfmaschinen, welche die Rippen von den Tabakblättern abziehen.
Die Tabakstengel und großen Adern, welche aus Tabakblättern entfernt sind, haben nicht ohne weiteres Verwendung in der Tabakindustrie gefunden, und es wurden viele Versuche unternommen, die Tabakstengel und größeren Adern (die alle anschließend als Stengel bezeichnet werden) in brauchbare Produkte zu überführen. Zum Beispiel wurden Versuche unternommen, um Stengel in Zigarren und Zigaretten einzubringen, indem die Tabakstengel gequetscht und anschließend vor ihrer Verwendung in der Zigarettenöder Zigärfetifüliürig gedärripft und gerollt werden. Es wurde jedoch gefunden, daß die unerwünschte harte, holzähnliche Beschaffenheit der Tabakstengel durch eine solche Behandlung nicht beseitigt wird und daß die Tabakstengel nach dem Einbringen in die Zigaretten oder Zigarren zu ungleichmäßigem Brennen und zu einem etwas weniger erwünschten Geschmack und Geruch führen. Auch führt die Verwendung von
ίο Tabakstengeln, die auf solche Weise vorbereitet sind, zu sehr kleinen, steifen Stengelteilchen, von denen viele leicht aus den Enden der Tabakprodukte entfernt werden und leicht von der Person, welche das Tabakgut raucht, auf Grund ihrer scharfkantigen Form fest- gestellt werden können. Außerdem hat man festgestellt, daß einige dieser harten Tabakstengelteile die Papierumhüllung von Zigaretten durchdringen oder die Zigarette oder Zigarre in unerwünschter Weise deformieren.
Ein weiteres Verfahren, welches zur Behandlung von Tabakstengeln vorgeschlagen wurde, um sie brauchbarer in Tabakgut zu machen, besteht darin, die Tabakstengel, während sie noch in den Tabakblättern sind, dem Druck eines Mediums zu unterwerfen, der entlastet wird, um eine Volumenvergrößerung der Stengel in den Blättern zu bewirken. Dieses Verfahren ist in der deutschen Patentschrift 570 571 und in der USA.-Patentschrift 2 344 106 beschrieben. Dieses Verfahren bedingt jedoch die Verwendung eines Kompressors u. dgl. und die Verwendung von Dampf, um das Täbakgut für die Volumenvergrößerung vorzubereiten: Zu weiteren Gefahren einer solchen Arbeitsweise gehört die Schädigung des Zelleninneren des Tabakguts, der Bruch der Epidermis und die Beeintfächtigung des Tabakguts, die sich durch die Einführung von Gasen in das Blatt ergibt. Weiter erfordert ein solches Verfahren, daß Tabakstengel chargenweise behandelt werden, so daß keine Fließbandproduktion angewandt werden kann.
Ein weiterer Versuch, der zur Behandlung von Tabakstengel oder Rippen enthaltenden Tabakblättern gemächt wurde, umfaßt die Verwendung eines hochfrequenten, elektrostatischen Feldes, um die Stengel zu blähen. Dieses Verfahren ist in der deutschen Patentschrift 738 726 und in der USA.-Patentschrift 2 739 599 beschrieben. Ein derartiges Verfahren kann zwar theoretisch einige der Nachteile des Quetschens und Dämpfens und des oben erörterten Druckverfahrens beseitigen, jedoch wurde festgestellt, daß mit weiteren Schwierigkeiten zu rechnen ist. Wenn z. B. ein solches Verfahren zur Behandlung von Tabakstengeln angewandt wird, während sie sich noch im Tabakblatt befinden, wurde gefunden, daß das Tabakblatt selbst manchmal durch Lichtbogenbildung zwischen den Plätten, welche zur Erzeugung des hochfrequenten, elektrostatischen Feldes verwendet werden, geschädigt wird. Es wird angenommen, daß eine solche Lichtbogenbildung in Bereichen im Tabakblatt mit einem hohen Mineralgehalt erfolgt. Auch erhabene Stellen im Tabakblatt dürften die Ursache einer solchen Lichtbogenbildung sein. Es wurde gefunden, daß das Auftreten einer solchen Bogenbildung ein häufiges Abschalten der Maschine bei Anwendung dieses Verfahrens erfordert. Eine weitere Möglichkeit eines solchen Verfahrens ist darauf zurückzuführen, daß Tabakblätter im Feuchtigkeitsgehalt schwanken. Dies führt zu einer ungleichmäßigen Absorption von Energie aus dem dielektrischen Feld und zu einem
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ungleichmäßigen Tabäkgut. Um diesen Nächteil zu einen Feuchtigkeitsgehalt zwischen etwa 5 und 18 Ge-
übefwinderij ist es notwendig, die Feuchtigkeit der Wichtsprozent aufweisen, können jedoch einen Feuch-
Täbäkstengel vor ihrer Verwendung zu überwachen. tigkeitsgehalt von 4 bis 23 Gewichtsprozent haben.
Eine weitere Möglichkeit dieses Verfahrens führt dazu, Der am meisten bevorzugte Feuchtigkeitsgehalt der
daß ein Verbrennen des Produktes in Teilen des Sten- 5 Stengel liegt zwischen etwa 9 und 12 Gewichtsprozent,
gels erfolgen kann, welche wegen ihrer hochgradig Die Stengel, die von den Tabakblättern getrennt
kompakten Natur mehr Energie absorbieren können. werden können und die ganz oder in zerschnittener
Solche verbrannten Teile sind brüchig, und es wurde oder in teilchenförmiger Form vorliegen können,
gefunden, daß sie im Laufe der späteren Behandlung werden einer Quelle für Strahlungsenergie, wie einer
der Stengel Anlaß zu unerwünschtem »Verstäuben« io Wärmelampe hoher Intensität, einem Muffelofen,
öder unerwünschter Staubbildung geben. einem Flüssigkeitswärmeaustauscher, einer Quarz-
Die Erfindung stellt ein vereinfachtes Verfahren zur lampe, einer Infrarotlampe, einer Heizplatte od. dgl.,
Verwertung von Tabakstengeln im Tabakgut dar, für eine Zeitspanne von etwa 10 Sekunden bis etwa
welches mit von erwärmten Körpern ausgehender 20 Minuten oder mehr, je nach den besonderen in
Strahlungsenergie arbeitet, die einfacher zu erzeugen 15 Frage stehenden Tabakstengeln oder Pflanzenteilen
ist als elektrostatische Hochfrequenzfelder. und der Größe davon, ausgesetzt. Die Quelle der
Die Behandlung von Tabakblättern — nicht allein Strahlungsenergie kann beispielsweise eine Lampe,
Tabakstengeln — mit Strahlungsenergie ist an sich wie eine 1000-W-Quarzlampe, sein, die in einem Ab-
züm Warmhalten, Trocknen und Veredeln, d. h. zur stand von etwa 25 mm bis 25 cni von den Stengeln
Verbesserung der Qualität^ durch chemische Umwand- 20 angeordnet ist und ausreichend Hitze erzeugen muß,
lung oder Befeuchten unter Erwärmung zur Verbesse- um die Temperatur der Tabakstengel auf einen Wert
rung der Elastizität beim Schneiden derselben, in von etwa 30 bis etwa 24O0C und vorzugsweise etwa 30
weitem Umfang bekannt (deutsche Patentschriften bis etwa 1900C zu bringen.
699 663, 722 628, 835 127 und 936 013, USA.-Patent- Das Aufblähen in einem Muffelofen oder auf einer schrifteri 1 926 036 und 2 752 144). Als Wärmequelle 25 Heizplatte ist etwas weniger wirksam wegen der Zerwurden dabei Ultraviolett- und/dder Alträrotstrahlen streuung der Wärme, des Fehlens von ausreichender wie auch Hochfrequenzfelder verwendet. Dabei ist es Kontrolle, dem direkten Kontakt der Wärmequelle aus der britischen Patentschrift 947 280 bekannt, mit den Stengeln und der Unmöglichkeit, solche daß ein mit Mikrowellen bestrahltes Tabakgut eine Wärmequellen in kontinuierlicher Weise anzuwenden. Volumenvergrößerung erfährt, während aus der USA.- 30 Die Einwirkung von Formen der Strahlungsenergie, Patentschrift 1 926 036 eine Zeitdauer der Bestrahlung wie Flüssigkeitswärmeaustauschern, Quarzlampen und von 1 Minute bei einem Feuchtigkeitsgehalt des Infrarotlampen, kann mit Erfolg in kontinuierlicher Tabakgutes von 8 bis 18 °/0 bekannt ist. Weise bewirkt werden. Die Flüssigkeiten in einem
DeT Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde; Tabak- Wärmeaustauscher können wieder auf den für ein
stengel, die bisher als Abfall galten öder mit deh vor- 35 besonderes Material gewünschten Temperaturbereich
ausgehend genannten verhältnismäßig aufwendigem erhitzt werden. Quarzlampen und Infrarotlampen
Verfahren behandelt wurden mußten, durch ein ein- haben den Vorteil, daß sie ausgewählte Wellenlängen
facheres Erwärmuhgsverfahren mittels von erwärmten emittieren, was eine genaue Kontrolle des gewünschten
Körpern ausgehender Strahlungsenergie zu blähen. Grades der Bräunung des Tabaks ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfind urigsgemäß gelöst durch 4° Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei Atmodie Verwendung dieses Verfahrens zum Blähen von sphärendruck oder darüber oder bei Unterdruck bereits von den Blattänteilen vollständig abgetrennten durchgeführt werden, wobei etwa 20 mm Hg zufrieden-Tabäkstengelnj Wobei der Feuchtigkeitsgehalt der stellend für die Zwecke der Erfindung sind. Offensicht-Tabakstengel zusätzlich zum bekannten Bereich von lieh können höhere oder tiefere Drücke angewandt 8 bis 18 %, zwischen 4 bis 8 bzw. 18 bis 23 °/oi die Zeit- 45 werden, je nach der Art des zu behandelnden Tabakdauer des Bestrahlens 10 Sekunden bis 20 Minuten produktes und der angewandten Temperatur,
und die Temperatur 140 bis 35O0C betragen. Eine besonders bevorzugte Methode zur Behand-
Däs erfindungsgemäße Verfahren kann besonders luiig der Tabakstengel umfaßt die Anwendung von einfach und kontinuierlich durchgeführt werden und tieferen Temperaturen bei Unterdruck, eine Arbeitsist bezüglich des apparativen Aufwands wie auch dös 5° weise, die als ein Vakuumverfahren mit »geringer Bedienungsaufwands einfacher als die bekannten Ver- Wärme« bezeichnet werden kann. Ein solches Verfahren zur Behandlung allein von Tabakstengeln. fahren wird durchgeführt, indem die Tabakstengel
Wenngleich auch bereits eine einfachere Wärme- oder Pflanzenteile* welche Stengel enthalten^ in eine bestrahlung für Tabakgut bekannt ist, so war es nicht Atmosphäre eingebracht werden, die bei einem Druck ohne erfinderisches Bemühen erkennbar, daß die Ab- 55 voh etwa 20 bis 759 mm Hg gehalten wird, und die fallstengel des Tabaks durch einfache Anwendung von Stengel oder anderen Pflanzenteile, welche Stengel entWärme- oder Lichtquellen aufgebläht werden konnten, halten, auf einer Temperatur von etwa 140 bis 170° C, zumal die Anwendung von komplizierten Vorrichtun- vorzugsweise etwa 145 bis 155° C, eine ausreichende gen zur Erzeugung elektrostatischer Wechselfelder, Zeitspanne unterworfen werden, um das Aufblähen wie im Beispiel 3 der Anmeldung ausgeführt ist, 60 der Stengel zu bewirken, wobei die Zeitspanne im allschlechtere Ergebnisse liefern. gemeinen etwa 30 Sekunden bis 20 Minuten betragen
In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen kann.
Verfahrens werden die Tabakstengel in Vakuum bei Das Verfahren mit Strahlungswärme hat in allen
10 bis 30 mm Hg der Infrarotstrahlung ausgesetzt. seinen Ausführungsförmen beträchtliche Vorteile
Gemäß einer Ausführurtgsform des erfindungsge- 65 gegenüber bekannten Aufblähmethoden. Es wurde gemäßen Verfahrens wird eine Quarzlampe als Be- funden, daß das früher erwähnte dielektrische Ver-
strahlufigsquelle verwendet. fahren diejenigen Stengel nicht aufbläht, welche be-
Die aufzublähenden Stengel sollten vorzugsweise nachbarte Stengel überlappen, während ein Ansatz
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im elektromagnetischen Feld behandelt wird. Das nach 12 Sekunden und das Rösten nach 25 Sekunden; Strahlungsverfahren kann andererseits angewandt bei 300° C beginnt das Aufblähen nach 20 Sekunden werden, um Stengel in Schichten bis zu mehreren Zoll und das Rösten nach 52 Sekunden; bei 225 und 190°C Dicke aufzublähen. Da das Strahlungsverfahren das beginnt das Aufblähen nach 30 bzw. 44 Sekunden, Aufblähen langsamer bewirkt, wird die Gefahr für die 5 und es wird kein Rösten beobachtet. Es scheint, daß Epidermis, die bei bekannten Verfahren festgestellt die zum Aufblähen und Rösten erforderliche Zeit eine wird, ausgeschaltet. Weiter können erwünschte Ände- Funktion der Behandlungstemperatur ist. Daher berungen in der chemischen Zusammensetzung des aufge- stimmt die Temperatur der Wärmequellen die Einblähten Stengels unter Anwendung des Strahlungsver- wirkungszeit auf die Stengel bei dieser Temperatur, fahrens bewirkt werden. Der Gehalt an Aminosäure, io Unterhalb 19O0C ist das Aufblähen ziemlich unwirk-Phenol und Peptid sinkt. Auch N2 und andere stick- sam. Über etwa 300°C ist der Zeitunterschied zwischen stoffhaltige Substanzen sind weniger vorherrschend. dem Aufblähen und dem Rösten zu kurz, um geblähte Es werden auch vorteilhafte physikalische Verände- Stengel von der Wärmequelle zu entfernen, bevor sie rungen festgestellt. Obwohl der Makroporendurch- zu brennen beginnen. Eine optimale Temperatur messer unverändert bleibt, verändert sich der Durch- 15 Hegt daher zwischen 190 und 300° C. Fortgesetzte messer der Mikroporen nach dem Aufblähen, und es Versuche zeigten, daß eine Temperatur von 250° C und werden neue Mikroporen gebildet, deren Durchmesser eine Einwirkungszeit von 30 bis 40 Sekunden die besten kleiner ist als derjenige in nicht geblähten Tabak- Ergebnisse ergaben. Es wurde gefunden, daß der Bestengeln. Diese phasikalischen Änderungen, wie die reich der Temperaturen der Stengel, während sie den Oberflächenexpansion und die Mikroporenbildung, 20 geblähten Zustand erreichten, 170 bis 190° C betrug, geben Anlaß zu verbesserten organoleptischen Eigen- Bei den optimalen Bedingungen von Temperatur schäften. Eine erwünschte physikalische Änderung und Zeit wird das Produkt brauchbar gebläht, und kann angewandt werden, um zu bestimmen, ob und in man stellt fest, daß die Ausbeute an geblähten Stängeln welchem Umfang die Stengel gebläht wurden. Die 72°/0 übersteigt. Das Ausmaß der Volumenexpansion mikroskopische Analyse zeigt, daß die Stengel- 25 kann natürlich verändert werden, indem die Temperaexpansion im Mesophyll stattfindet, während das tür und die Einwirkungsbedingungen verändert wer-Lignin praktisch unverändert bleibt. Daher bestimmt den. Es können bis zu 95 °/0 der Probe gebläht werden, der Grad der Expansion oder Aufblähung in den wenn ein Dunkeln der Stengel zulässig ist. Man stellt Mesophyllzellen das Ausmaß, in welchem der Stengel jedoch fest, daß die gedunkelten Teile brüchig sind gebläht wurde. Diese und andere Vorteile, die nach- 30 und daher zu Staubbildung führen,
folgend erläutert werden, sind alle typisch für die
Erfindung. Beispiel 3
Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der
Erfindung. 9,07 kg gemischte helle Rippen, die auf 10,2 °/0
B e i s ρ i e 1 1 35 Feuchtigkeit vorkonditioniert sind, werden der Strahlungswärme unterworfen, die durch drei 1000-W-
Zwei 1000-W-Quarzlampen werden über einem Quarzlampen geliefert wird, die in einem Reflektor
Förderband in einem Abstand von 7,6 cm vom Band über einem Förderband angebracht sind. Die Tem-
montiert, und eine 1000-W-Quarzlampe der gleichen peratur auf der Oberfläche des Bandes beträgt 330° C
Art wird unter dem Band in einem Abstand von 5 cm 40 und die durchschnittliche Einwirkungszeit 22 Sekun-
angebracht. Das Band besteht aus Messingdrahtsieb, den. Die geblähten Rippen werden bei 60 °/0 relativer
also einem Material, das Strahlungsenergie leicht Feuchtigkeit und 23,3° C 5 Tagelangins Gleichgewicht
durchläßt. Bright (helle) Tabakrippen werden den kommen gelassen. Sie werden mit Rippen verglichen,
Lampen bei hoher Intensität (1000 W) 10 Sekunden die durch Gas- oder Flüssigkeitsexpansion und durch
lang und bei einer geringeren Intensität (750 W) 45 hochfrequente, elektrostatische Energie gebläht sind,
42 Sekunden lang ausgesetzt. Die längeren Rippen sowie gegen ungeblähte Kontrollrippen. Die durch
blähen sich leichter auf als die kürzeren Rippen. Gas- oder Flüssigkeitsexpansion geblähten Rippen
Kleine Splitter und feine Teilchen blähen sich über- werden durch Einwirkung von Dampf hergestellt. Die
haupt nicht auf. durch hochfrequente elektrostatische Energie ge-
Beispiel2 5° blähten Rippen wurden in einen 10 kW dielektrischen
Ofen 9 Sekunden lang eingebracht. Eine Probe einer
Gemischte helle Rippen, die bei 24° C und 60% gemahlenen, ungeblähten Kontrolle und die gemahlerelativer Feuchtigkeit vorkonditioniert sind, werden nen, durch Strahlung geblähten Rippen werden der der Strahlungsenergie von zwei 1000-W-Quarzlampen, Bewertung durch ein Sachverständigengremium von die 5 cm über einem Förderband angebracht sind, 55 37 Personen unterworfen. Sie stellten fest, daß die unterworfen. Die Stängel werden auf das Band aufge- ungeblähte Kontrolle eher wie Heu und muffiger und bracht und unter die Lampen mit verschiedenen sauerer war als die geblähte Probe. Andererseits wurde Förderbandgeschwindigkeiten und Wärmeintensitäten geurteilt, daß die geblähten Rippen mehr Gesamtgetragen. Die Temperatur auf der Oberfläche des aroma und schokoladenähnliches, süßes und Röst-Bandes wird gemessen. Für eine gegebene Einwir- 60 aroma aufwiesen. Die durch Flüssigkeits- oder Gaskungszeit wird gefunden, daß die Stengel bei einer expansion und durch hochfrequente elektrostatische gewissen Temperatur sich aufzublähen beginnen, je- Energie geblähten Rippen waren im Aroma ähnlich doch »rösten«, d. h. schnell auf der Oberflächen dunkel den ungeblähten Rippen. Die gleichen Proben wurden werden und kurz danach bei einer etwas höheren Tem- einer Rauchbewertung durch das Expertengremium peratur zu entflammen beginnen. Bei einer Temperatur 65 unterworfen. Die geblähte Rippen enthaltenden Zider Bandoberfläche von 350° C beginnen die Stengel garetten wurden als milder und aromatischer bewertet nach 8 Sekunden sich aufzublähen und nach 17 Se- als die Kontrolle, die aus ungeblähten Rippen herkunden zu rösten; bei 325°C beginnt das Aufblähen gestellt war.
Beispiel 4
Feuchthaltungseigenschaften der Rippen bei 24° C
Gemischte helle Rippen werden in einen Laboratoriumsvakuumtrockenschrank eingebracht, wo sie einer Temperatur von 145° C 25 bis 35 Minuten lang in einem Vakuum von etwa 25 mm Hg unterworfen werden. Die Anzahl der geblähten Rippen beträgt etwa 90 bis 95 %, liegt also weit über dem Durchschnitt von 75 %, der beim Blähen bei der optimalen Temperatur und Zeit bei Atmosphärendruck erhalten wird. Die genaue Ausbeute ist eine Funktion der Temperatur im Ofen, wobei der Druck konstant bei 25 mm Hg gehalten wird. Bei 1000C wird im Durchschnitt nur eine Ausbeute von 20%, bei 25 Versuchen bei 100° C, erhalten. Bei 1100C werden durchschnittlich etwa 20 % der Rippen gebläht, bei 120° C steigt der Durchschnitt der geblähten Rippen auf 25%, bei 1300C blähen sich etwa 40%, bei 140°C etwa 80% und bei 150° C etwa 95%. Bei Temperaturen über 155° C neigen die Rippen zum übermäßigen Dunkelwerden, und es wird daraus geschlossen, daß eine Temperatur von etwa 140 bis 150°C optimal ist.
Bei einem Vakuum von 6 mm Hg blähen sich die folgenden Prozentsätze der Rippen bei den angegebenen Temperaturen.
on % Blähen
Relative Feuchtigkeit Feuchtigkeitsgehalt
der Rippen
55%
60%
65%
70%
75%
12%
15%
19%
28%
38%
100 (Durchschnitt)
110 20
120 20
130 24
140 38
150 75
90
Temperatur, bei
welcherdie Rippen 155
verhältnismäßig 94
dunkel werden
Wenn die beim Blähen entwickelten Gase durch Infrarotanalyse und Massenspektroskopie untersucht werden, werden wesentliche Mengen an Hexan, Methylfuran, Benzol, 2-Butenon, Pentenen, Isopren, Kohlensulfoxyd, Aceton, Butadienen, Methylchlorid, Acetaldehyd, Propen und Methanol gefunden. Da das Vorliegen dieser Produkte im Stengel unerwünscht ist, kann geschlossen werden, daß die Strahlungsverarbeitung wertvoll zur Beseitigung unerwünschter Chemikalien aus dem Stengel ist.
Mit Strahlung geblähte Rippen werden auf Veränderungen in der Oberfläche und in der Porengrößenverteilung nach der BET-Methode (Brownon, Emmett und Teller, J. Amer. Chem. Soc, Bd. 60, S. 309 [1938]) geprüft. Die Werte zeigen, daß die Mikrooberfläche sich um mehr als 100 % vergrößert und daß das Blähen die Verteilung der Porengröße verändert. Es werden neue Mikroporen erzeugt, und zwar einige mit kleineren Durchmessern, als sie im ursprünglichen Stengel vorliegen. Die Makroporen bleiben praktisch unverändert. Die gesamte BET-Fläche vor dem Blähen beträgt 18,30 m2/g und nach dem Blähen 41,20 m2/g. Vor dem Blähen beträgt die
Porengröße 18,00 Ä und nach dem Blähen 15,00 Ä. Vor dem Blähen wird die kleinste Porengröße mit 8,00 Ä und nach dem Blähen mit 7,00 Ä gefunden.
Man stellt fest, daß im allgemeinen Rippen, die durch diese Arbeitsweise mit »geringer Wärme« gebläht werden, etwas dunkler sind als Rippen, die bei Atmosphärendruck mit Strahlungsenergie gebläht werden.
Beispiel 5
Gemischte helle Tabakrippen, die auf 10,2% Feuchtigkeit konditioniert sind, werden 1 Minute Strahlungsenergie in einem Muffelofen bei 350° C ausgesetzt. Die aus dem Ofen entfernten geblähten Rippen werden sofort auf Feuchtigkeitsgehalt untersucht. Die Feuchtigkeit der Rippen sofort nach dem Blähen beträgt 5,2 %. Wenn jedoch die geblähten Rippen 20 Minuten nach der Beendigung des Blähens der Luft ausgesetzt stehenbleiben, verlieren sie weiter sehr schnell Feuchtigkeit. Nach 20 Minuten beträgt der Feuchtigkeitsgehalt etwa 4,2 %. Wenn die Rippen weiter bei 60% relativer Feuchtigkeit und 23,3°C ins Gleichgewicht kommen gelassen werden, nehmen sie langsam Feuchtigkeit auf, bis sie auf das Gleichgewicht des Feuchtigkeitsgehaltes des ungeblähten Blattes und Stengels kommen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle der zusammengefaßt.
Beispiel 6
Gemischte helle Tabakrippen werden auf etwa 10,2 % Feuchtigkeit konditioniert, indem sie 3 Tage einer Umgebung von 23,3° C und 60% relativer Feuchtigkeit ausgesetzt werden.
Sechs Proben der konditionierten Rippen werden Strahlungswärme in einem Muffelofen unterworfen. Jede Probe enthält etwa 250 g Rippen und wird wechselnde Zeitspannen einen Temperaturbereich unterworfen. Eine 2minutige Einwirkung bei 4000C bläht die Struktur auf, verbrennt jedoch die Rippen. Eine lminutige Einwirkung bei 350°C ergibt geblähte Rippen mit einem gewissen Grad an Röstung, und das Aroma der Rippen wird durch ein Expertengremium als intensiver und aromatischer als das der ungeblähten Rippen bewertet. Der gleiche Effekt wird bei Proben erhalten, die 30 Sekunden bei 3500C behandelt werden, jedoch ist der Grad der Röstung nicht so ausgeprägt. Aufblähen wird auch bei Rippen beobachtet, die 15 Sekunden behandelt werden, jedoch ist die Färbung der erhaltenen Rippen heller, und die Struktur hat sich überwiegend in der äußeren Schicht der Rippen expandiert.
209 543/93

Claims (4)

i 532 081 Patentansprüche:
1. Verfahren zum Erwärmen von Tabakgut mittels von erwärmten Körpern ausgehender Strahlungsenergie, die zumindest einen Anteil an Infrarot aufweist, wobei das Tabakgut einen Feuchtigkeitsgehalt von 8 bis 18% Gewichtsanteü aufweist und die Bestrahlungsdauer des Tabakgutes etwa 1 Minute beträgt, gekennzeichnet durch die Verwendung dieses Verfahrens zum Blähen von bereits von den Blattanteilen vollständig abgetrennten Tabakstengeln, wobei der Feuchtigkeitsgehalt der Tabakstengel zusätzlich zum bekannten Bereich von 8 bis 18%, zwischen 4 bis 8 bzw. 18 bis 23%, die Zeitdauer des Bestrahlens 10 Sekunden bis 20 Minuten und die Temperatur 140 bis 3500C betragen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tabakstengel in Vakuum bei 10 bis 30 mm Hg der Infrarotstrahlung ausgesetzt werden.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Quarzlampe als Bestrahlungsquelle verwendet wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Bestrahlungsquelle ein Muffelofen verwendet wird.
DE19661532081 1965-12-17 1966-12-16 Verfahren zum Erwärmen von Tabakgut mittels von erwärmten Körpern ausgehender Strahlungsenergie Expired DE1532081C (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US51466765 1965-12-17
US514667A US3409022A (en) 1965-12-17 1965-12-17 Process of puffing tobacco stems by radiant energy
DEP0041021 1966-12-16

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE1532081A1 DE1532081A1 (de) 1971-06-03
DE1532081C true DE1532081C (de) 1973-05-24

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