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Warenlager Die Erfindung bezieht sich auf Warenlager in Form eines
Regales mit mehreren neben-und/oder übereinander angeordneten. Fächern mit unter
einem spitzen Winkel zur Waagerechten geneigten Führungsbahnen.
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Warenlager dieser Art stellen fließende Lager dar, die von dem Lagergut
in stets gleichbleibender Richtung durchlaufen werden. Dos Lagergut, das die Form
von Behõltern, Stapelplatten oder Pritschen mit Rohstoffen, Halbfertigerzeugnissen
oder Fertigwaren haben kann, wird an der höhergelegenen Seite in die Fächer eingegeben
und bewegt sich auf den geneigten Führungsbahnen antrieblos allein unter dem EinfluB
der Schwerkraft in Richtung nach der tiefer gelegenen Ausgabeseite. F³r den praktischen
Lagerbetrieb bildet die richtige Bemessung des Neigungswinkele der FQhrungebahnen
einen entecheidonden Faktor. Da die der Durohsatzbewegung entgegenstehenden Reibungaverhõltnisse
und Rollwiderstõnde auf den Fiihrungebahnen wie auch an den Transporteinheiten in
weiten Grenzen schwanken können, kommt es bei zu geringem Neigungswinkel loicht
zu Stockungen im LagerdurchfluB. Anderereeits f³hrt ein grdBorer Neigungswinkel
zu übermäBig hohen Bevegungsgeschwindigkeiten mit unerwünscht harten Aufprallerschütterungen
der aneinandersto#enden Transporteinheiten.
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Diese Gefahr besteht besonders in Lagern mit groBerer Regaltiefe oder
auch schon beim Eingeben von Lagergut in noch leere oder nur zum Teil gefüllte Fächer.
Versuche, die StöBe durch Dämpfungseinrichtungen an den Fiihrungsbahnen oder den
Transporteinheiten, durch selbstregelnde Bremsen oder andere MaBnahmen zu mildern,
ergaben keine grudsõtzliche Ldsung des Problems und waren wegen des erforderlichen
konstruktiven Aufwandes f³r die Praxis auch nicht brauchbar. Trots der ana ihrer
g³nstigeren Raumausnutzung herr³hrenden Vorteile der Durchlauflager konnten die
geschilderten Nachteile unter Umatänden überwiegen und zur Konzeption einer f³r
den vorliegenden Zweck an sich nicht optimale Lagereinrichtung zwingen. Die Erfindung
hat sich zur Aufgabe gestellt, Durchlauflager in der aufgezeigten Richtung su verbessern
und ihre Vortoile für breitere Einsatzfalle nutzber zu machen.
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Nach der Erfindung kennzeichnen sich Warenlager der eingangs genannten
Gattung dadurch, daß sie an der dem Tiefpunkt der geneigten F³hrungsbahnen entsprechenden
Seite zum Eingeben vie auch zum Entnehmen der Waren eingeriohtet sind.
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Die Erfindung bricht mit der bisher beherrachenden Vorstellung von
der sog."first in-first out"-Bedienung und macht sich die Erkenntnis zunutze, deß
in den meisten Fallen der abooluten Verweildauer der Waren in Lager nicht die allgemein
angenomaene Bedeutung zukomst. Die gerade für fließende Lager anzusetzenden hohen
Durchsatsleistungen machen es möglich, die Ficher in ständig wiederkehronden Zyklen
vollständig zu entleeren und wiederaufzufüllen. Da dam eingergebene Lagergut an
der Eingabestelle verharrt und eret in Verlaufe nachfolgender BeschickungsvorgEnge
schrittweise auf die nach dem Fohinnern anateigenden FUhrungsbahnen verdrängt wird,
entfällt jede unkontrollierte freie Bewegung. Der Neigungswinkel kann daher unter
Außeraohtlaasung anderer einsohrõnkender Gesichtspunkte so gewählt werden, da8 daa
Lagergut in jedem Fall mit Sicherheit auf freiverdende Plõtze in tiefer gelegene
Bereiche naohr³ck Die freizügige Gestaltungam#glichkeit erlaubt als mittelbare Folgew
Vereinfachungen in Gesamtaufbau des Lagers, wobei auch die Notwendigkeit von Dõmpfungaeinrichtungen
entfällt. Dartber hinaus bietet die einseitige Lagerbedienung den Vorteil weitestgehender
Eausausnutzung. Da nur ein einziger Bedienungagang erforderlich ist, der gegebenenfall
a noch für ein zweites gleichartiges Lager in gegenstõndiger Anordnung sur Verf³gung
ateht, kann die den Hoohpnnkten der F³hrungsbahnen entaprechende R³ckseite der Ficher
geechloaaen als Trennwand auagebildet oder beispielsweise das ganse Lager unmittelbar
an eine GebOudevsnd angelehnt sein. Diese Möglichkeit eröffnet vorteilhafte Perapektivon
für die Unterbringung und Einordnung de Lagers in den vorhandenen oder geplanten
Rõumlichkeiten und erlaubt auch verkehrstechnisch g³nstigere Auslegungen der notwondlgen
Fahrstra#en. lach einer anderen Variante k~nnen auch zwei gleihartige Lager mit
ihren den Hochpunkten der F³hrungsbahnen entapraohandan R³ckseiten anoinandergebaut
werden, so daB aie sinon geschlossenen Lagerkomplex mit bõdseitig vorgeaehenen Bedienungagõngen
bilden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können bei Verwendung von
mittels Lsufrollen auf den Pührungabahnen geführten Transporteinheiten die F³hrungsbahnen
jeweils um einen Winkel in der Großenordnung von höchstens 180° ³ber ihren Tiefpunkt
hinaus verlängert und in ihrem verlängerten Teil zur Aufnahme einer größeren Zahl
unbeladener Transporteinheiten eingerichtet sein. Be wird damit fUr jedes Fach gleichsam
ein Speicher geschaffen, dem zum Eingeben der Waren nach Bedarf die benötigten Transporteinheiten
entnommen und in den sis im umgekehrten Falle nach Abnehmen der Ware vorübergehend
wieder zurückgegeben werden können Hierzu sind die Transporteinheiten vorteilhaft
durch biegsame Zugglieder wie Ketten, Drahteeile oder dgl. von jeweils der größten
Längsauadehnung der Waren entepreohender Longe untereinander verbunden, so daß mit
der Ausweichbewegung der zuletzt beschickten Transporteinheit die nachstfolgende
Transporteinheit aus dom Speicher nachgezogen und in die vorgesehene Bereitschaftsstellung
zur Aufnahme der einzugebenden Ware gebracht wird*.
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Die Erfindung ist anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbeispielen
in der Zeichnung veranschaulicht. Es bedeutet : Fig. 1 ein erfindungagemõ#es Lager
in Seitenansicht und Fig. 2 die Teilansicht einer anderen Ausführungsform.
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Das in Fig. 1 gezeichnete Lager besteht im wesentlichen aus einem
Gestell in Form senkrechter Stützpfosten 1 mit als Verbindungselemonten dienenden
Fuhrungsbahnen 2. Die F³hrungsbahnen sind aus Profiltrõgern, beispielsweise I- oder
U-Profiltrigern, hergeetellt und parallel zueinander mit einer Neigung in der GröBenordnung
von 1 % verlegt. Sis sind in jeweils paariger Anordnung vorgesehen, derart, da8
sie mit den Fu#flanschen der Trägerprofile mehere - in der5 Zeichnung drei - ³bereinsanderliegende
geradlinige Fahrwege für die aufgeaetzten Transporteinheiten bilden. Die Transporteinheiten
3 haben die Form kurzer Rollenwagen, die sich über die ganze Breite des Lagers erstrecken
und beidereeits attela je zwei Laufrollen auf den Führungsbahnen 2 beweglich sind.
Je nach der Art und Beschaffenheit des Lagergutes sind sie mit zweckentsprechenden
Aufnshmeeinrichtungen
versehen-zum Lagern von Rollenware beispielsweise,
wie es f³r don gezeichneten Anwendungsfall vorausgesetzt wird, mit einfachen Lagerb~cken,
in die die Rollen 4 mit stirnseitig vorragenden Wellenzapfen eingelegt werden können
Jedes von einer Führungsbahn 2 definierte Lagerfach ist zur Aufnahme dreier Rollen
4 hintereinander eingerichtet. Die zugehörigen Rollenwagen 3 aind in freibeweglicher
Anordnung auf den Führungsbahnen untergebracht, um nach Bedarf beschickt zu werden.
Durch feste Anechläge 5 sind die F³hrungebahnen nach der Eingabeseite hin abgeschlossen.
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Dan gesamte Lager ist mit der dem höher gelegenen Niveau der Führungsbahnen
2 entsprechenden Seite an eine Wand 6 des Lagergebäudes unmittelbar angelehnt. Die
notwendigen Bedienungsvorgänge sind daher ausschließlich auf den Gang 7 vor der
tiefer gelegenen Seite der einzelnen Fächer, die gleichzeitig der Eingabe wie auch
der Entnahme dient, beschrõnkt.
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Durch Hubstapler 8 oder andere Transportfahrzeuge werden die Rollen4
in die sorgeeehenen Ficher eingebracht und auf den Lagerbock des letzten noch freien
Rollenwagens 3 aufgelegt. Die gegebenenfalls schon vorher eingelagerten Rollen werden
dabei in Richtung nach der Wand 6 verdrängt Umgekehrt laufen bei der Entnahme einer
Rolle 4 aus einem der Fächer die dahinterbefindlichen Rollen selbsttätig bis an
den Anschlag 5 nach.
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' Auf der anderen Seite des Ganges 7 kann ein gleichartiges Lager
vorgeeehen werden, so da8 zwei Warenlager von nur einem einzigen gemeinsamen Bedienungsgang
sue versorgt werden können. Diese Möglichkeit ergibt eine optimale Ausnutzung der
zur VerfUgung stehenden Bodenfläche f³r Lagerzwecke.
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Fig. 2 zeigt in stark schematisierter Darstellung eine Weiterentwicklung
des in Fig. 1 gezeichneten Lagers. Bei dieser Ausführungsform sind die F³hrungsbahnen
2 an ihrem bedienungaseitigen Ende um einen stumpfen Winkel in der Grdßenordnung
von weniger als 180# abgeknickt und dber ein TeilstUck 2a in Richtung nach der Wand
6 zuruckgefiihrt. Die Longe des Teilstückes 2a ist so bemessen, da# es die gleiche
Anzahl Rollenwagen 3 wie die F³hrungsbahnen 2 innerhalb der Lagerfäoher, jedoch
im unbeladenen
Zustand jeweils unmittelbar aneinanderstoßend aufnehmen
kann. Der Winkel zwischen den Führungsbahnen 2 und den zugeordneten Teilatücken
2a ergibt sich zwangaläufig aus der entgegengerichteten Neigung der Teilatücke,
die im Hinblick auf ihre vorgesehene Aufgabe als Speicher und Auffangstrecke der
leeren Rollenwagen erforderlich ist. Sämtliche Rollenwagen 3 jeweils eines Faches
hängen durch ein Drahtseil 9 oder ein anderes biegsames Zugmittel untereinander
zusammen, so daß mit dem Verschieben eines schon beladenen Wagens der nõchstfolgende
Wagen aus der Speicherstrecke 2a ³ber den Anschlag 5 nachgezogen und zur Aufnahme
der einzulagernden Rolle 4 oder anderer Waren bereitgestellt wird.
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Um das tberfahren der Anschlage 5 durch die leeren Rollenwagen 3 zu
ermöglichen, können sie in Richtung nach den Teilstücken 2a rampenartig abgeschrägt
und gegebenenfalls auch federnd nachgiebig engebracht sein.
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Die gleiche Wirkung ließe sich stattdessen durch federnd nachgiebige
Anordnung der Lagerböoke auf den Rollenwagen selbst erzielen.