DE1528536C - Hydraulische Radialkolbenmaschine - Google Patents
Hydraulische RadialkolbenmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Radialkolbenmaschine, die ein Gehäuse, einen darin exzentrisch
einstellbaren zylindrischen Laufring, einen mit dem, Gehäuse fest verbundenen und mit Kanälen
versehenen Ventilkörper und einen auf dem Ventilkörper drehbar angeordneten Läufer aufweist, der
mit mehreren als Kolben dienenden radialen Speichen versehen ist, die je einen radialen Kanal enthalten,
der bei der Drehung des Läufers mit den nach einander gegenüberliegenden Seiten hin offenen
Kanälen des Ventilkörpers abwechselnd in Verbindung steht, wobei auf dem äußeren Ende eines jeden
Kolbens ein tassenförmiger Zylinder angeordnet ist, dessen Hubbewegung gegenüber dem Kolben durch
den Laufring in Abhängigkeit von dessen außermittigen Lage gegenüber dem als Drehachse des
Läufers dienenden Ventilkörper gesteuert wird.
Bei einer bekannten Radialkolbenmaschine dieser Art gleitet jeder Zylinder mit seiner zylindrischen
Innenfläche auf der zylindrischen, Außenfläche des Kolbens. Dadurch ist die Zylinderachse
stets wie die Kolbenachse ausgerichtet und pendelt bei einem Umlauf des Läufers zwangläufig
in der zur Laufringachse senkrechten Ebene. Deshalb erfordert jeder Zylinder eine drehbare Lagerung
für seine Pendelbewegung. Diese verhältnismäßig kleinen Pendelbewegungen sind lagertechnisch aber
sehr ungünstig, weil sich dabei kein hydrodynamischer Schmierfilm ausbilden kann. Deshalb tritt in
solchen Fällen ein verhältnismäßig großer Verschleiß der Lagerungsteile auf.
Bereits bei geringen Lageabweichunge'n zwischen diesen Lagerungen der Zylinder und den Führungen
des Läufers verkanten sich die Zylinder auf den Kolben, so daß erhöhte Flächenpressungen auftreten,
die höhere Reibungskräfte verursachen und dadurch einen erhöhten Verschleiß zur Folge haben.
Die durch solcherlei Reibungskräfte entwickelte Wärme erhöht die Temperatur von Kolben und
Zylindern ganz erheblich, so daß beide sich auszudehnen suchen. Bei der bekannten Radialkolbenmaschine
ist durch die gewählte Lagerung und Führung der Zylinder gerade im Bereich der. Hubbewegung zwischen Kolben und Zylinder deren freie Ausdehnungsmöglichkeit
so stark eingeengt, daß dadurch wiederum eine erhöhte Reibung mit den schon geschilderten
Folgen eintritt. Diese Folgen vermindern sich erst dann, wenn der Verschleiß der Teile so weit
fortgeschritten ist, daß sie gegenseitig ein merkliches Spiel aufweisen, was wiederum die hydraulischen
Verluste erhöht und den Wirkungsgrad der Maschinen verschlechtert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hydraulische Radialkolbenmaschine zu schaffen, die
aus leicht herstellbaren Einzelteilen derart aufgebaut ist, daß die bei der Hubbewegung relativ zueinander
bewegten Teile ihre Bewegung zwangsfrei ausführen können.
Diese Aufgabe wird bei einer hydraulischen Radialkolbenmaschine der eingangs erwähnten Art gemaß
der Erfindung dadurch gelöst, daß am freien Ende einer jeden Speiche ein Ring mit kugeliger
Außenfläche vorgesehen ist. Dadurch wird auf einfache Weise die Gefahr des Klemmens zwischen den
als Kolben dienenden Speichen des Läufers und ihren jeweiligen Zylindern und das damit verbundene Abkneifen
des Schmierfilmes zwischen diesen Teilen ausgeschaltet und dadurch der Verschleiß dieser
Teile auf ein verschwindend kleines Maß verringert. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Radialkolbenmaschine
ist vorgesehen, daß der Zylinderkopf als ein mit dem Zylinder zusammenhängendes Stück bildender Gleitschuh ausgebildet ist, dessen
äußere Umfangsfläche den gleichen, vorzugsweise einen etwas kleineren Krümmungsradius aufweist wie
die an ihr anliegende Innenfläche des Laufringes und daß eine Normale der Gleitschuboberfläche die Zylinderachse
des Zylinders bildet. Dadurch, daß die Zylinder durch ihren jeweils als Gleitschub ausgebildeten
Zylinderkopf geführt sind, ist an den Speichen keine Führung in Form zylinderförmiger Gleitflächen
erforderlich, so daß ihre Dichtungsfläche auf den sehr niedrigen Kugelabschnitt beschränkt sein
kann. Dadurch wiederum können sowohl die Zylinder wie auch die Speichen in bezug auf den Nutzhub
verhältnismäßig kurz ausgebildet sein, so daß bei einem gegebenen Außendurchmesser der Maschine
der Nabendurchmesser des Läufers und damit der Durchmesser des als seine Drehachse dienenden
Ventilkörpers vergleichsweise sehr groß ausgeführt sein können. Das bietet die vorteilhafte Möglichkeit,
die vom Druckmedium beaufschlagte Gleitfläche zwischen der Nabe und ihrer Drehachse ohne Schwierigkeiten
so groß zu wählen, daß die dabei gewonnene Druckkraft gerade entgegengesetzt gleich groß ist
wie die resultierende aller Kolbenkräfte, so daß die Lager des Läufers hydraulisch vollständig entlastet
sind und demzufolge ihr Verschleiß ebenfalls auf ein verschwindend kleines Maß beschränkt ist.
Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung an Hand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
im einzelnen erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, der längs der Linie 1-1 von
F i g. 2 verläuft,
F i g. 2 einen Schnitt längs der Linie 2-2 von Fig.l,
F i g. 3 eine Vorderansicht des in den F i g. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispieles, "in der jedoch
verschiedene Teile, wie z. B. der Läufer und die Zylinder weggelassen sind,
Fig. 4A, 4B und 4C Draufsicht bzw. Seitenansicht
bzw. Unteransicht eines Zylinders mit Gleitschuh, wie er im Ausführungsbeispiel gemäß den
F i g. 1 bis 3 Verwendung findet,
F i g. 5 einen der F i g. 2 ähnlichen Schnitt durch ein als völlig umkehrbare hydraulische Kraftübertragungsvorrichtung
mit veränderlichem Hub ausgebildetes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
F i g. 6 eine Diagrammskizze, in der als Vektoren die Kräfte dargestellt sind, die bei Anwendung der
Erfindung zum Erzeugen eines Drehmoments durch Flüssigkeitsdruck am durch den Flüssigkeitsdruck
im Gleichgewicht gehaltenen Läufer angreifen.
Es sei bemerkt, daß die Radialkolbenmaschine als Pumpe oder als Motor oder, wie das bei der in
F i g. 5 dargestellten Kraftübertragungsvorrichtung der Fall ist, als beides verwendet werden kann. In
der unten folgenden Beschreibung ist jedoch die Erfindung als Hydraulikpumpe beschrieben, als welche
sie, wie sich gezeigt hat, bis zu Drücken in der Größenordnung von 352 kg pro cm2 (5000 Psi) verwendet
werden kann.
In den Zeichnungen ist ein Gehäuse 10 dargestellt, das an einem Ende durch eine mit ihm einen zusammenhängenden
Körper bildende hintere Wand 11 und
durch einen mit Schrauben 15 an der Wand. 11 befestigten Ventilkörper 12 geschlossen ist. Das andere
Ende des Gehäuses 10 ist durch einen Deckel 16 geschlossen, der am Gehäuse 10 mittels Schrauben 17
befestigt ist. Im Deckel 16 ist eine Drehlagerung für eine Antriebswelle 20 vorgesehen, die sich durch
eine zentrale Bohrung 21 des Deckels 16 hindurch erstreckt und die in einem innerhalb der Bohrung 21
angeordneten Kugellager 22 gelagert ist.
Das Gehäuse 10 und der Deckel 16 umschließen eine Kammer 25, die durch zwei halbkreisförmig gekrümmte
Wandungen 26 und 27 begrenzt ist, die , durch zwei ebene Flächen 30 und 31 miteinander verbunden
sind. In geeigneten, in den Flächen 30 und 31 befindlichen Nuten sind längliche Dichtungen 32
und 33 vorgesehen, die dazu dienen, den Übertritt von Hydraulikflüssigkeit von einer Seite zur anderen
Seite eines einen Hohlzylinder bildenden Laufringes 35 zu verhindern, der innerhalb des Gehäuses 10 angeordnet
ist. Der Laufring 35 kann von einer Seite der Kammer 25 zur anderen Seite derselben dadurch
bewegt werden, daß Hydraulikflüssigkeit in eine Durchgangsbohrung 36 oder eine Durchgangsbohrung
37, die beide in der Wand des Gehäuses 10 vorgesehen sind, hineingepreßt wird und daß dementsprechend
Hydraulikflüssigkeit aus der anderen Durchgangsbohrung 36 oder 37 abgeführt wird. Diese
Seiteneinstellung des Lauf ringes 35 ermöglicht es, die Exzentrizität der Pumpe und damit ihr Hubvolumen
einzustellen und die Durchflußrichtung des gepumpten Mediums festzulegen. Es sei außerdem bemerkt,
daß diese Anordnung des Laufringes 35 innerhalb der in der Kammer 25 befindlichen Flüssigkeit
bewirkt, daß Vibrationen gedämpft werden und daß das Betriebsgeräusch der Vorrichtung verringert
wird.
Wie besonders deutlich in Fig. 3 dargestellt ist, weist der Laufring 35 ringförmige nachgiebige Dichtungen
40 und 41 auf, die verhindern, daß die die Stellung des Laufringes bestimmende Hydraulikflüssigkeit
in den zentralen Teil der Kammer 25 gelangt, und die diese Flüssigkeit allgemein seitlich
außerhalb des Laufringes halten. Der Laufring 35 weist außerdem eine Hinterwand 42 auf, die einen
rechteckigen Durchbruch 43 hat. Die Schrauben 15 halten nicht nur den Ventilkörper 12 in seiner Lage,
sondern befestigen auch an der Wand 11 des Gehäuses 10 eine Platte 50, die eine Lagerung für den Laufring
35 bildet. Wie man sieht, verhindert die Platte 50 eine Drehung des Laufringes 35, gestattet jedoch
eine Verschiebung des Laufringes 35 von einer Seite zur anderen Seite der Kammer 25, wobei der Laufring
35 auf der Platte 50 gleitet. .
Der Ventilkörper 12 dient außerdem zur Bildung eines Drehlagers für einen Läufer 51. Der Läufer 51
weist mehrere, sich radial erstreckende Speichen 52 auf, deren jede mit einem sich radial erstreckenden
Durchgangskanal 55 versehen ist. Jeder dieser Kanäle 55 erstreckt sich von einer zentralen zylindrischen
Bohrung 56 des Läufers 51 bis zu dem äußeren fip freien Ende 57 der zugehörigen Speiche.
Auf das äußere Ende 57 einer jeden Speiche 52 ist ein Ring 60 aufgezogen. Jeder der Ringe 60 ist
aus geeignetem harten Material hergestellt und weist eine äußere Umfangsoberfläche 61 wie ein zentraler
Kugelabschnitt auf. Jeder der Ringe 60 ist zu seiner Speiche 52 koaxial, und die Achsen aller Speichen
und Ringe erstrecken sich von der Drehachse der durch den Ventilkörper 12 gebildeten Drehlagerung
des Läufers 51 radial nach außen.
Die Antriebswelle 20 und der Läufer 51 sind über eine elastische Kupplung 65 miteinander verbunden,
die ein an der Welle 20 angeordnetes Vielnutwellenprofil 64 und ein am Läufer 51 angeordnetes Vielnutnabenprofil
aufweist. Es hat sich gezeigt, daß es beim Betrieb der Radialkolbenmaschine bei hohen Drücken
wünschenswert ist, wenn zwischen _ dem die Drehlagerung bildenden Ventilkörper 12 und dem Läufer
51 ein Schmierspalt vorhanden ist, damit sich zwischen dem Läufer 51 und dem Ventilkörper 12 ein
Schmierfilm aufbauen kann. In der Bohrung 56 des Läufers 51 sind ringförmige Nuten 66 vorgesehen,
die eine ölringdichtung gegen das Eindringen der Außenluft auf der Saugseite bilden. Die elastische
Kupplung 65 unterstützt den Aufbau eines Schmierfilms dadurch, daß sie dem Läufer 51 sowohl ein
bestimmtes radiales, als auch axiales Spiel für die Bildung eines Schmierspaltes einräumt. Die Lage
der Antriebswelle 20 wird daher in erster Linie durch das Kugellager 22 und durch ein Rollenlager 68
gegenüber dem Ventilkörper 12 und dem Deckel 16 festgelegt.
Über jeden der Ringe 60 ist ein Zylinder 70 geschoben. Jeder der Zylinder 70 ist auf der zugehörigen
Speiche 52 und dem Ring 60 hin- und herschiebbar, so daß der Ring 60 im Zylinder 70 als Kolben
wirkt. Einzelheiten der Ausbildung des Zylinders 70 sind in den F i g: 4 A, 4 B und 4 C dargestellt, aus
denen hervorgeht, daß" der Zylinder 70 einen mit diesem ein einziges Stück bildenden Zylinderkopf 71
aufweist.
Der Zylinderkopf 71 bildet eine hier als Gleitschuh bezeichnete Lagerfläche, die dem Verlauf des exzentrisch
angeordneten Laufringes 35 frei folgen kann. Es sei bemerkt, daß der Laufring 35 mit einer geeigneten
zylindrischen Lagerschale 72 versehen ist, mit deren Innenfläche die Zylinder 70 zusammenwirken.
Jeder der Zylinder 70 hat an einer Seite einen Vorsprung 75 mit einer Nut 76. Ein Ring-77
ist in die Nuten 76 eingelegt und bildet eine mechanische Führung für die Zylinder, so daß diese eine
Kreisbahn längs der inneren Oberfläche der Lagerschale 72 durchlaufen. Der Ring 77 hält die Zylinder
auch in der richtigen Stellung, wenn die Pumpe stillgesetzt wird, so daß die Zylinder bei einem raschen
Anlauf der Pumpe nicht gegen die Lagerschale 72 stoßen und diese einkerben.
Der Ventilkörper 12 hat sechs sich in seiner axialen Längsrichtung erstreckende Kanäle 80 bzw. 81.
Die drei Kanäle 80 vereinigen sich im Sammelkanal 82, und die anderen drei Kanäle 81 vereinigen sich
im Sammelkanal 85. Von den Sammelkanälen 82 und 85 bildet einer den Einlaßkanal und der andere den
Auslaßkanal der Pumpe.
Sämtliche Kanäle 80 und 81 öffnen sich nach außen durch die Wand des Ventilkörpers 12 hindurch
bei 86 und 87. Dies geschieht in der Weise, daß alle Kanäle 80 wiederum bei 86 zusammenlaufen
und alle Kanäle 81 wiederum bei 87 zusammenlaufen. Das nach innen weisende Ende des Ventilkörpers
12 ist durch sechs einzelne Stopfen 90 verschlossen, die in den Ventilkörper 12 eingelötet sind.
Der bei 86 gebildete Flüssigkeitsdurchgang erstreckt sich um ungefähr 140° rund um den Ventilkörper
und der bei 87 gebildete Flüssigkeitsdurchgang um ungefähr 140° rund um die gegenüberliegende Seite
des Ventilkörpers 12. Wenn die Antriebswelle 20 in Drehung versetzt wird, dann dreht sich der Läufer
51 ebenfalls, so daß die Zylinder 70 rundum an der Lagerschale 72 entlanggleiten und sich dabei gegenüber
den Ringen 60 hin- und herbewegen. Wenn sich hierbei ein Zylinder 70 gegenüber der Speiche
52 nach außen bewegt, dann wird öl durch den
zugehörigen Kanal 80 oder 81 angesaugt und durch den Kanal 55 der zugehörigen Speiche in den betreffenden
Zylinder eingesaugt.
Wenn sich der Läufer dreht, dann bewegen sich die Zylinder 70, die die Stelle der größten Exzentrizität
überlaufen haben in bezug auf ihre zugehörige Speiche radial nach innen und drücken das öl durch
die Speiche hindurch in den anderen Kanal 80 oder 81 des Ventilkörpers 12. Die Richtung, in der gepumpt
wird, kann dadurch umgekehrt werden, daß die Drehrichtung der Welle 20 umgekehrt wird oder
dadurch, daß die Exzentrizität des Laufringes 35 dadurch umgekehrt wird, daß man diesen von einer
Seite der Kammer 25 zur anderen Seite der Kammer 25 bewegt.
. Man ersieht, daß jeder Ring 60 sowohl als reibungsarm hin- und herschwingender Kolbenbolzen,
als auch als hin- und hergehender Kolben wirkt, wenn die ballige Oberfläche des Ringes 60 die nötige
Ausdehnung in der Höhe hat, um eine Abdichtung gegen die Zylinderwand bei dem größten vorkommenden
Kippwinkel zu bilden. Hierbei ist zur Kolbenführung kein überlappender Eingriff notwendig,
so daß bei der Radialkolbenmaschine der Kolben über die ganze Zylinderlänge hin- und hergleiten
kann. Die Zylinderachse 100 steht normal auf der Oberfläche 101 des den Gleitschuh bildenden Zylinderkopfes
71. In der Oberfläche 101 ist eine Tasche 102 vorgesehen, die zwei durch eine flache Nut 104
unterbrochene Seiten 103 aufweist. Im Betrieb steigt der Flüssigkeitsdruck innerhalb der Tasche 102 an,
so daß der Zylinderkopf 71 außer Berührung mit der Lagerschale 72 gehoben wird, wodurch der Zylinder
70 schwimmt. Eine kleine öffnung 105 begrenzten
Durchmessers erstreckt sich von der Tasche 102 in das Zylinderinnere hinein. Da der Druck in der
Tasche 102 geringer ist als der beim Betrieb im Zylinderinnern
herrschende Druck, fließt etwas öl durch die öffnung 105. in die Tasche 102. Bei größer werdendem
Zylinderinnendruck nimmt diese ölzufuhr zu, so daß immer ein richtiger Schmierfilm zwischen
Zylinder 70 und Lagerschale 72 vorhanden ist.
Wenn der Zylinder in diesem oben beschriebenen schwimmenden Zustand ist, dann wirken auf ihn
keine unausgeglichenen Seitenbelastungen durch hydraulische oder Zentrifugalkräfte ein. Außerdem wirken,
da der Zylinder vom Ring 60 abgeschlossen ist und da die Ebene, in der die kreisförmige Dichtungslinie des Ringes 60 liegU immer normal zur Zylinderachse
steht, auf den Zylinder keine Seitenkräfte ein, und zwar ungeachtet dessen, wie hoch der Öldruck
ist.
Die Tatsache, daß der Zylinder 70 schwimmt, ermöglicht es, daß sich zwischen dem Ring 60 und dem
Zylinder 70 ein hydrodynamischer Schmierfilm bildet, der Ring und Zylinder an der Dichtlinie außer
Berührung hält. Ohne Belastung erfolgt daher praktisch kein Verschleiß.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist jeder der Zylinder
70 von den übrigen Zylindern räumlich getrennt, so daß die Kühlung der Zylinder keine Schwierigkeiten
bereitet. Vorzugsweise sind die Zylinder 70 und die Ringe 60 aus legierten Stählen, die in etwa
übereinstimmende thermische Ausdehnungseigenschaften haben, so daß das Spiel zwischen Zylinder 70
und Ring 60 im wesentlichen gleich bleibt, auch wenn sich die Vorrichtung erwärmt. Das Betriebsgeräusch
wird bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch dadurch niedrig gehalten, daß der den Gleitschuh
bildende Zylinderkopf 71 eines jeden Zylinders sein eigenes, der Stärke des Ölfilms entsprechendes Spiel
einstellt, so daß kein mechanisches Hin- und Herschlackern erfolgt und dadurch auch keine Geräuschbildung.
Im normalen Betrieb wird jeder Zylinder unter Einwirkung der Zentrifugalkraft und des Öldrucks
weich gegen die Lagerschale 72 gedrückt.
Wie besonders aus F i g. 4 ersichtlich, bildet der Zylinderkopf 71 eine kombinierte, nach zwei Seiten
hin wirkende Vorrichtung zum Erzeugen eines hydrostatischen und eines hydrodynamischen Schmierfilmes.
Der hydrostatische Teil besteht aus der öffnung 105, durch die öl in die Tasche 102 fließt. Die
hydrostatische Tragfähigkeit ist ungefähr gleich dem Taschendruck multipliziert mit der Taschenfläche
zuzüglich der Hälfte des Taschendruckes multipliziert
a5 mit der an der Tasche vorhandenen Dichtfläche (der
Fläche des Gleitschuhes, die außerhalb der Tasche 102 liegt). Bei den Ausführungsbeispielen ist die
hydrostatische Tragfähigkeit ungefähr lVsmal so groß wie die Zylinderkraft. Wenn der Taschendruck
3<J 2Z3 des Zylinderinnendrucks erreicht, dann hebt sich
der Gleitschuh des Zylinderkopfs 71 von der Lagerschale
72 ab, so daß er gesteuert schwimmt. In diesem Zustand beträgt der sich an der Öffnung 105
einstellende Druckabfall zwischen Zylinderinnen- und -außenseite ungefähr Vs des Zylinderinnendrucks.
Der hydrodynamische Teil besteht darin, daß bei einer Bewegung des den Gleitschuh bildenden Zylinderkopfes
71 in einer der zwei Laufrichtungen aus
dem öl oder einer anderen Schmierflüssigkeit sich
ein hydrodynamischer Schmierfilmkeil zwischen einer der Schuhspitzen 110 des Gleitschuhes und der Lagerschale
72 aufbaut. Dieser hydrodynamische Schmierfilmkeil entsteht dadurch, daß die Gleitschuhoberfläche
des Zylinderkopfes 71 einen etwas geringeren Krümmungsradius aufweist, als die Lagerschale 72.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Krümmungsradius des Zylinderkopfes 71 um 0,05 mm
(0,002 Zoll) geringer als der der Lagerschale 72. Die viskose Schmierflüssigkeit erzeugt daher eine hydrodynamische
Keilwirkung, durch die die Schuhspitze des Zylinders 70 angehoben wird.
Wenn eine der Flächen 110 als Schuhspitze dient, dann dient die andere Fläche 110 als Absatz. Der
Absatz des Gleitschuhes wird durch den erhöhten Druck, der in der Tasche 102 eingeschlossenen Flüssigkeit
außer Berührung mit der Lagerschale 72 gedrückt. Dieser Druck der eingeschlossenen Flüssigkeit
am Absatzteil des Gleitschuhes steigt so, daß der Gleitschuh an Schuhspitze und Absatz getragen
wird, wodurch sich stabile Betriebsverhältnisse ergeben.
Natürlich trägt zu dieser sehr vorteilhaften Wirkungsweise der Gleitschuhlagerung sehr wesentlich
das Merkmal bei, daß die kugelgelenkartige Verbindung zwischen Zylinder 70 und Ring 60 dem Gleitschuh
eine ausgezeichnete Bewegungsfreiheit gibt und damit zuläßt, daß dieser auf der Lagerschale 72
schwimmt, unbeschadet etwa auftretender Verformungen oder kleinerer Herstellungsungenauigkeiten
der Teile.
Die öffnung 105 setzt sich in einem bis in den
Zylinderinnenraum hinein erstreckenden Röhrchen 111 fort. Dadurch werden gröbere Schmutzteilchen,
die in der Pumpfiüssigkeit vorhanden sind und die sich unter der. Zentrifugalwirkung am Zylindergrund
sammeln, von der Öffnung 105 ferngehalten, so daß die Radialkolbenmaschine trotz der Schmutzteilchen
funktionsfähig bleibt.
Die aus hartem Stahl bestehenden Ringe 60 und Zylinder 70 können auch Molybdänoberfläche'n oder
solche aus Kohlenstofflegierungen haben.
Die einzelnen Zylinder 70 und die die Kolben bildenden Ringe 60 können vorteilhafterweise unabhängig
von den übrigen Zylindern und Kolben einzeln gewartet werden.
Das in F i g. 5 dargestellte Ausführungsbeispiel entspricht dem vorstehend bei der Beschreibung der
F i g. 1 bis 4 Erläuterten mit der Ausnahme, daß der Ventilkörper 12' als Doppelkörper ausgebildet
ist, bei dem die Sammelkanäle 82 und 85 fehlen und dessen Kanäle 80' und 81' sich ganz durch den Ventilkörper
hindurch von der Pumpe zum Motor hin erstrecken. In der in Fig. 5 dargestellten Vorrichtung
wird über den aus einem einzigen Stück bestehenden Ventilkörper das Druckgleichgewicht zwischen
Pumpe und Motor hergestellt. Dies ergibt in vorteilhafter Weise ein Minimum an einem hohen
Druck ausgesetzten Leitungen und eine im wesentlichen völlige Austauschbarkeit der Teile der
Pumpen- und Motoreinheit.
Claims (4)
1. Hydraulische Radialkolbenmaschine, die ein Gehäuse, einen darin exzentrisch einstellbaren
zylindrischen Laufring, einen mit dem Gehäuse fest verbundenen und mit Kanälen versehenen
35 Ventilkörper und einen auf dem Ventilkörper drehbar angeordneten Läufer aufweist, der mit
mehreren als Kolben dienenden radialen Speichen versehen ist, die je einen radialen Kanal enthalten,
der bei der Drehung des Läufers mit den nach einander gegenüberliegenden Seiten hin offenen
Kanälen des Ventilkörpers abwechselnd in Verbindung steht, wobei auf dem äußeren Ende
eines jeden Kolbens ein tassenförmiger Zylinder angeordnet ist, dessen Hubbewegung gegenüber
dem Kolben durch den Laufring in Abhängigkeit von dessen außermittigen Lage gegenüber dem
als Drehachse des Läufers dienenden Ventilkörper gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß am freien Ende (57) einer jeden Speiche (52) ein Ring (60) mit kugeliger Außenfläche (61) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderkopf (71) als ein
mit dem Zylinder (70) zusammenhängendes Stück bildender Gleitschuh ausgebildet ist, dessen
äußere Umfangsoberfläche (101) den gleichen, vorzugsweise einen etwas kleineren, Krümmungsradius
aufweist wie die an ihr anliegende Innenfläche (72) des Lauf ringes (35), und daß eine Normale
der Gleitschuhoberfläche (101) die Zylinderachse des Zylinders (70) bildet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der äußeren Gleitschuhoberfläche
(101) eine Schmiertasche (102) vorgesehen ist, in die eine die Schmiertasche
(102) mit dem Zylinderinnenraum verbindende Durchflußöffnung (105) kleinen Durchmessers
einmündet.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein sich in
Nuten (76) der Zylinder (70) hinein erstreckender Sicherungsring (77) konzentrisch zum Laufring
(35) angeordnet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 209 612/87
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