DE1519725A1 - System zum Inberuehrungbringen von Daempfen mit Fluessigkeiten - Google Patents
System zum Inberuehrungbringen von Daempfen mit FluessigkeitenInfo
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Description
Abschrift/goe
5» Nov. 1965
Gzy/goe UNION CARBIDE CORPORATION
System zum Inberührungbringen von Dämpfen mit Flüssigkeiten.
Die Erfindung betrifft Systeme zum Inberührungbringen von Dämpfen mit Flüssigkeiten, insbesondere solche Systeme, bei welchen
gelochte Schüsseln oder Böden verwendet werden.
Bei den heutigen Systemen zum Inberührungbringen von Dämpfen
mit Flüssigkeiten, wie bei Waschkolonnen, Abstreifkolonnen,
Destillationskolonnen und dergleichen, wird die Flüssigkeit von einem Boden zum anderen abwärts gefördert. Hierbei wird sie an
einem oder mehreren Bestandteilen angereichert. Der Dampf streicht aufwärts durch die Böden, wobei er an einem anderen ™
Bestandteil oder mehreren anderen Bestandteilen der Flüssigkeit angereichert wird. Dieses Anreichern findet auf jedem Boden in
einer aus zwei Phasen bestehenden Dispersion von einzelnen Dampfblasen in der Flüssigkeit statt. Diese Dispersion wird
nachstehend mit "Schaum" bezeichnet. Der Schaum entsteht durch
das Einführen des Dampfes in der Flüssigkeit auf jedem Boden.
Übliche Böden, die in dieser Art betrieben werden, arbeiten
entweder nach dem Querstromprinzip oder sind gerieft und haben
gelochte Bereiche im Boden der Schüssel.
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Bei der Verwendung von Querstromböden tritt die Flüssigkeit auf
einer Seite in den Boden ein, fließt über diesen bis zu einem Abfluß und durch diesen auf der entgegengesetzten Seite des
Bodens ab. Beim Fließen der Flüssigkeit über den Boden tritt der Dampf durch Löcher im Boden der Schüssel ein und bildet
hierbei auf der Oberfläche der Schüssel einen Schaum, welcher die Stoffübertragung ermöglicht. Vor dem Verlassen des Bodens
fließt der Schaum über ein Wehr, das zwischen dem Boden und dem
Abfluß angeordnet ist. Durch den Abfluß fließt die Flüssigkeit zu· nächsten darunter angeordneten Boden ab. Hierbei wird der
Abfluß gegen den Durchtritt von Gas her aufwärts abgedichtet. In dem Abfluß trennt sich der Dampf von dem Schaum. Hierbei
entsteht eine gewisse Menge von Flüssigkeit in dem Abfluß unterhalb des Pegels der Flüssigkeit auf der Oberfläche des
Bodens. Diese vom Dampf befreite Flüssigkeit tritt in den nächsten Boden unter hydrostatischem Druck ein, und zwar unabhängig von den Kräften, durch welche der Schaum entsteht und quer
über den Boden bewegt wird.
Die Höhe des Schaumes auf einem typischen Querstromboden ist empfindlich gegen die Fortbewegungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit. Vor dem Eintreten in den Abfluß muß der Schaumstrom über
ein kurzes Wehr gehen und formt hierbei notwendigerweise einen hohen Kamm über den Einlaß. Die Höhe dieses Kammes wird sehr
stark beeinflußt durch eine Änderung in der Beaufschlagung
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mit der Flüssigkeit; bei hohen zugeführten Flüssigkeitsmengen entsteht mich ein hoher Schaum. Dieser hohe Schaum bedingt seinerseits einen weiten Abstand der einzelnen Böden voneinander und
verursacht auch einen starken Abfall des Dampfdruckes über den Boden hinweg, was das ganze Verfahren verteuert.
In üblichen Querstromböden kann das Wehr nicht so lang sein, wie der Durchmesser des Bodens. In einem solchen Falle würde
der Abfluß die Hälfte des Querschnitts des Bodens beanspruchen und die Zone der Berührung zwischen Dampf und Flüssigkeit schädlich beeinträchtigen. In den meisten Fällen beträgt die Länge
des Wehrs nicht mehr als 70 % des Durchmessers des Bodens. Die üblichen Wehre sind einem langsamen Fluß der Flüssigkeit angepaßt. Solche kurzen Wehre erlauben aber nicht einen stärkeren
Flüssigkeitsdurchfluß mit einer niedrigen regelbaren Höhe des Schaumes.
Ein weiterer Nachteil von Querstromböden ist der lange Weg, den die Flüssigkeit zwischen dem Einlaß und dem Abfluß zurücklegen muß. Die Schwerkraft ist die einzige Kraft, welche eine
Bewegung der Flüssigkeit auf diesem Wege verursacht. Der entstehende hydraulische Gradient verursacht ungelcihmaßige Abweichungen von der Differenz der Dampfdrucke dem Boden entlang.
Dieser Gradient nimmt zu beim Durchfluß größerer Mengen von
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Flüssigkeiten, wobei der Boden unstabil und unwirksam wird.
Bei üblichen Beaufschlagungen mit Flüssigkeiten kann man den
Gradienten durch Einführung der Dämpfe durch Schlitze oder mittels
Nasen neutralisieren. Bei höheren, hier besonders in Betracht
kommenden Beaufschlagungen über aber der Dampf einen \ingenügenden
waagerechten Druck aus, um den Schaum mit hoher Geschwindigkeit
ohne schädliche Beeinflussung des Gradienten zu bewegen.
Ein weiterer Nachteil der üblichen Querstromböden ist die Fähigkeit
des Ablasses,die Flüssigkeit zu entladen. Wenn die Beaufschlagung mit Flüssigkeit größer und größer wird, wird gegebenenfalls
die Entladungsfähigkeit des Abflusses überschritten
und Flüssigkeit tritt zurück auf die darüber befindliche Schüssel. Hierbei wirkt der Abfluß in derselben Weise, wie Vertiefungen
oder Riefen auf dem Boden. Der Boden wird schließlich überflutet, und weiterer Zufluß von Flüssigkeit über diesen
Punkt hinaus füllt die Kolonne vollständig mit Schaum. Ein anderer
Nachteil der Querstromböden besteht darin, daß Aufnahmebehälter erforderlich sind, in welche die Flüssigkeit aus dem
Ablaß fließt. Solche Aufnahmebehälter verdoppeln mindestens den Anteil des Bodens, der lediglich für den Transport der Flüssigkeit
von einem Boden zum andi-:.-en vorgesehen ist. Solche Anteile
können daher nicht zur Erfüllung der ersten Aufgabe der Vorrich-
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tung dienen, und zwar zur StoffÜbertragung. Solche Aufnahmebehälter
komplizieren auch die Herstellung von Kolonnen, da das Zusammenpassen der Abflüsse und der Aufnahmebehälter und ihr
Zusammenbau eine große Genauigkeit erfordern.
Bei den gerieften Böden tropft die Flüssigkeit leicht von den
Gebieten ab, welche wie die erhöhten Gebiete in überflutetem oder untergetauchtem Zustande arbeiten. Ein Abfluß ist nicht
vorgesehen und der Schaum steht über dem ganzen Boden. Der hydrostatische
Druck der Flüssigkeit über den überfluteten Vertiefungen ist größer, als über anderen Gebieten des Bodens, und
zwar wegen der größeren Tiefe der Vertiefungen und der infolgedessen etwas höheren Dichte der Flüssigkeit an diesen Stellen.
In Flüssigkeitsgebieten höherer Dichte über den Vertiefungen tritt der Dampf weniger oder gar nicht ein, so daß diese Gebiete
weniger aktiv sind. Infolgedessen fließt die Flüssigkeit hauptsächlich
von den tieferen Stellen ab, wodurch die Flüssigkeit hauptsächlich von einem Boden zum anderen gefördert wird. Bei
Querstromböden gibt es besondere Gebiete für das Abwärtsfließen
der Flüssigkeit und besondere Gebiete für den Aufwärtsstrom des Dampfes. Solche verschiedene! Gebiete gibt es bei gerieften
Böden nicht, sondern dort gibt es nur bevorzugte Wege für die Flüssigkeit und für den Dampf.
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Ein wichtiges Kennzeichen der gerieften Böden besteht darin,
daß der Schaum auf dem Boden gehalten wird durch den Widerstand gegen den Abfluß der Flüssigkeit aus den Vertiefungen. Dieser
Widerstand kann nicht geregelt werden, um ihn. einer stärkeren Beaufschlagung mit Flüssigkeit anzupassen« ohne daß der Boden
bei einer geringeren Beaufschlagung trockenläuft. Da die vertieften
Stellen ohnehin überflutet sind, so kann man stärkere Kräfte zum Bewegen der Flüssigkeit über den Boden hinweg nur
dadurch erzeugen, daß die Höhe des Schaumes über den ganzen Boden vergrößert wird. Leider nimmt mit der Höhe des Schaumes
der Abfall des Dampfdruckes über den Boden hinweg ebenfalls zu.
Wegen dieses Druckabfalls fließt die Flüssigkeit nur langsam durch die Vertiefungen hindurch. Eine Erhöhung der Beaufschlagung
von gerieften Böden verbietet sich also, weil hierbei ein besonders hoher Schaum entsteht, was weiterhin große Abstände
zwischen den einzelnen Böden voraussetzt, ebenso wie einen großen Abfall des Dampfdruckes. Die sehr große Empfindlichkeit der
Schaumhöhe auf gerieften Böden hat sehr enge Begrenzungen in der Beaufschlagung mit Dampf zur Folge. Aus diesen Gründen sind
die Einbaumöglichkeiten und die Verwendungsmöglichkeiten von
gerieften Böden sehr begrenzt. Man kann über sie nicht mehr Flüssigkeit hinwegleiten als ursprünglich vorgesehen war. Man
muß daher nach Böden suchen, bei welchen besondere Abflüsse vor-
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gesehen sind, und auf welchen die Höhe des Schaumes unabhängig
ist von dem Verfahren, die Flüssigkeit von Boden zu Boden zu fördern.
Kin Gegenstand «ler Erfindung ist ein Destillationssystem, welches
durch die oben erwähnten Nachteile nicht in einem solchen Ausmaß beeinflußt wird, daß man nicht eine starke Vergrößerung
der Zufuhr der Flüssigkeiten vornehmen kann, ohne daß ein sehr
starkos mitreißen, ein überfluten der Ablässe, ein hydrostatischer
Gradient, oder ein hoher Abfall des Druckes stattfindet. Vorrichtungen gemäß der Erfindung ermöglichen je Kolonneneinheit
eine größere StoffÜbertragung mit geringerem Kraftverbrauch.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein System, bei welchem die Scbaumhohe innerhalb weiter Strömungsbereiche der
Flüssigkeit und des Dampfes geregelt werden kann, und die deshalb eine hohe Anpassung dea Systems an vernünftige Schwankungen
des Dampfdruckes ermöglicht. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist-ein System mit einem genau vorhersagbaren hydraulischen
Verhalten. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein System mit geringeren Abstanden zwischen den einzelnen Böden
als es bisher für die gewünschten Strömungsgeschwindigkeiten
möglich war.
Die Erfindung sieht in einem System zum Inberührungbringen von Dampf mit Flüssigkeit eine gestapelte Reihe von Böden vor, bei
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BAD
welcher jede Schüssel einen gelochten Hoden hat. Der aktive größere Teil jedes Bodens dient zum Tragen einer aus zwei Phasen
bestehenden Dispersion von Dampf in Flüssigkeit für die Stoffübertragung. Das System hat ferner Abflüsse zum Fördern
der Flüssigkeit zum nächst unteren Boden der Anordnung, wobei diese Abflüsse durch die Flüssigkeit abgedichtet sind gegen
den Hindurchtritt von Dampf aufwärts. Das ganze System ist da-P
durch gekennzeichnet, dalJ die Ahflußiyi ttel jedes Bodens aus mehreren
engen Kanälen mit ungelochten Seitenwänden bestehen, die
durch Flüssigkeit abdichtbare Auslässe am Boden haben. Diese Kan.iJe sind im wesentlichen gleichmäßig über die ganze Oberfläche
des Bodens hinweg verteilt und unterteilen die aktive Oberfläche des Bodens in Abschnitte von im wesentlichen gleicher Oberfläche
je Einheit der Längo der Abflußkanäle.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Inberührungbringen
von Flüssigkeit und Dampf mittels eines solchen Systems. Das Verfahren besteht darin, daß man die Flüssigkeit auf den
gelochten Boden jeder Schüssel bringt, den Dampf durch die Löcher des Bodens in die Flüssigkeit einleitet, so daß eine
aus zwei Phasen bestehende Dispersion von Dampf in Flüssigkeit entsteht, und daß man dann die Flüssigkeit durch Abflüsse zur
nächsten untenliegenden Schüssel abfließen läßt mit einer solchen Geschwindigkeit, daß die Höhe des Schaumes auf dem Boden
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nicht beeinflußt wird durch die Menge der Flüssigkeit im Abfluß. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man einen
Teil der Dispersion in die Abflußkanäle fließen läßt mit einer solchen Abflußgeschwindigkeit, daß der Regelfaktor für den Kamm
C der Gleichung
h
ο
ο
entspricht. In dieser Gleichung bedeutet:
h die beobachtete Höhe des Kammes, h der beobachteten Kammhöhe bei einem einzigen
Abfluß von dem Boden.
Der Wert C soll weniger als 1,3 betragen.
Die Zeichnungen erläutern beispielsweise den Gegenstand der Erfindung.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht eines Bodens gemäß der Erfindung,
Fig. 2 einen Querschnitt eines Teiles eines erfindungemäßen
Bodens,
Fig. 3 graphisch in Kurven beispielsweise die Kapazitäten
für Flüssigkeiten bei einem erfindungsgemäßen Boden,
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Fig. 4 bis 6 perspektivische Ansichten von drei beispielsweise
verwendeten Abflüssen,
Fig. 7 und 8 beispielsweise in Kurven die Kapazitäten von
üblichen Gegenstromböden, verglichen mit einem Boden gemäß der Erfindung,
Fig. 9 graphisch vergleichsweise die Kapazitäten eines
üblichen Gegenstrombodens, eines üblichen gerieften Bodens und eines erfindungsgemäßen Bodens,
Fig. 10 von oben zwei übereinander angeordnete Böden gemäß
der Erfindung, die beispielsweise die Anordnung solcher Böden in Kolonnen zeigt,
Fig. 11 im Querschnitt einen Teil eines Bodens nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung, und
Fig. 12 schließlich die Ansicht eines Teiles eines weiteren Bodens nach der Erfindung.
In der nachfolgenden Beschreibung wird die Länge der Abflußkanäle
in waagerechter Richtung senkrecht zum FIuQ der in die
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Abflußkanäle eintretenden Flüssigkeit gemessen. Die Weite jedes
Abflußkanals wird parallel zu der Zuflußrichtung der Flüssigkeit zu jedem Kanal gemessen.
Nach den Fig. 1 und 2 sind melirere enge Abflußkanäle 10 in
gleichmaßigen Abständen über der Oberfläche des Destillationsbodens angeordnet. Sie erstrecken sich so über den gelochten
Hoden 12, daß dieser in Abschnitte von etwa gleicher Oberfläche
je Einheit der Lange der Abflußkanäle unterteilt ist. Das Verhältnis
der Oberfläche des Abschnittes 12a auf dem gelochten Hoden 12 zu dc»r gesamten Länge der benachbarten Abflußkanäle
10a und 10b ist daher im wesentlichen gleich dem Verhältnis
der Oberfläche dos Abschnittes 12b zu der Länge des benachbarten Abflußkanals 10c. Um ein solches Verhältnis zu gewährleisten,
sind wenigstens drei, vorzugsweise mehr Abflußkanäle vorgesehen, die nach Fig. 1 in gleichen Abstänuen voneinander angeordnet
sind.
Die gelocht en'Boden 12 bilden den aktiven größeren Teil der
Oberfläche der Schüssel, welcher den aus zwei Phasen bestellenden Schaum trägt. Jeder Ahflußkanal hat zwei nichtgelochte
Seitenwände 1*1, welche einen bestimmten nichtaktiven Teil der
Hodenoberfläche umfassen. Sie bilden einen Einlaßteil l6 zur Aufnahme des Schaumes von den benachbarten Abschnitten und er-
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lauben dort das Entweichen des Dampfes. Die nicht gelochten Seitenwände
lh bilden auch ein Auslaßende l8 zum Aufnahmen der abfließenden Flüssigkeit und Fördern dieser Flüssigkeit von einem
Boden zum anderen. Jeder Abflußkanal enthält ferner einen Auslaß 20 in Form eines durchlaufenden Schlitzes von geringerer
Weite (Fig. 2), welcher den Abfluß der Flüssigkeit regelt. Der ^ Hoden enthalt η 1 so genau definierte Gebiete für den Fluß des
Dampfes nach oben durch den gelochten Hoden 12 und genau definierte
Gebiete für den Abfluß der Flüssigkeit abwärts durch die Abflußkanäle 10.
Unter "abfließender Flüssigkeit" ist eine solche Flüssigkeit
r.u verstellen, aus welcher ein wesentlicher Teil des Dampfes
in dem ursprünglichen Schaum entwichen ist, so daß die scheinbare
Dichte dieser abfließenden Flüssigkeit wesentlich häher k ist als die Dichte des Schaumes auf dem Boden. Die scheinbare
Dichte dieses 2-Phasen-Systems ist abhängig von dem Anteil der in ihm enthaltenden Flüssigkeit. So kann z.B. die scheinbare
Dichte eines aktiven Schaumes, bezogen auf die klare Flüssigkeit nur 30 % betragen, während die scheinbare Dichte der abfließenden
Flüssigkeit in dem Abfluß vorzugsweise über 60 % liegen soll. In einem gut funktionierenden Abfluß wirkt die
abfließende Flüssigkeit wie eine homogene Flüssigkeit. Rest-
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licher in dieser abfließenden Flüssigkeit enthaltener Dampf
fließt zusammen mit der Flüssigkeit durch den Abfluß ab.
Nach Fig. 1 verlaufen die Abflußkanäle 10 parallel zueinander über die Oberfläche des Bodens, jdder Abflußkanal erstreckt sich
im wesentlichen von einer Kante des Bodens bis zur gegenüberliegenden Kante auf einer Sehne, die durch den Abflußkanal
gebild.-t wird.
Die vielen engen troggleichen Abflüsse gemäß der Erfindung können überraschenderweise weit mehr Flüssigkeit abfließen lassen,
als es die Abflüsse bekannter Art tun. Typische Kapazitäten sind in Fig. 3 gezeigt. Diese Figur gibt wieder die Beladung
mit Flüssigkeit (Q./A ) gegen die Weite der Abflüsse in Zoll
(W). Der Faktor Q./Λ gibt die Liter von Flüssigkeit wieder,
die je Quadratmeter der Bodenoberfläche in einer Sekunde behandelt
werden können. Jede Kurve beschreibt zwei wichtige Punkte,
A„/A ist das Verhältnis des Gebietes des Abflusses A zu der gesamten Oberfläche des Bodens A„, d.h. dieser Ausdruck gibt den Bruchteil der Bodonoberflache wieder, der von den Abflußkanälen eingenommen wird.
A„/A ist das Verhältnis des Gebietes des Abflusses A zu der gesamten Oberfläche des Bodens A„, d.h. dieser Ausdruck gibt den Bruchteil der Bodonoberflache wieder, der von den Abflußkanälen eingenommen wird.
C wird der Regelfaktor für den Kamm genannt, der beim Einlaß für den Abflußkanal, wie später gezeigt, eine Holle
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spielt. Dieser Faktor gibt das Zusammenwirken verschiedener zusammenlaufender Kämme Innerhalb jedes Abflußkanales
von jeder Seite des Einlasses wieder.
Die Beaufschlagung mit Flüssigkeiten nach den Kurven der Fig.3
beträgt überall mehr als 1100 1/Sek. pro m .Die Wichtigkeit
einer solchen Beaufschlagung ist ersichtlich beim Vergleich
mit einer Beaufschlagung von gelochten Schüsseln der bekannten
Art, Bei diesen letzteren kann die Beaufschlagung, außer bei sehr kleinen Böden, nicht über etwa-9OO 1/Sek. pro m hinausgehen.
Die Beaufschlagung mit Flüssigkeit bei einer typischen
Kolonne mit einem Durchmesser von etwa 1,80 m unter Vervrendung
von Querstromböden beträgt höchstens etwa 550 1/Sek. pro m .
Die Abflußkanäle gemäß der Erfindung haben eine maximale Kapazität
bei Weiten zwischen etwa 4 und IO cm. Eine Kurvenschar
nach Fig. 3 zeigt, daß man bei den Äbflußkanälen zwischen verschiedenen
Weiten wählen kann, um bei einer gewünschten Beaufschlagung mit Flüssigkeit nach der Formel QT/A„ zu arbeiten.
Nimmt man beispielsweise an, daß der Hegelfaktor für den Kamm 1,3 beträgt, so verwendet man bei eiaer Beaufschlagung von etwa
1950 l/Sek. pro m Abflußkanäle mit eimer Weite von etwa 4 cm.
Solche Abflußkanäle müssen in geitiigeEtder Anzahl vorgesehen sein,
um etwa 30 % der gesamten Oberfläche des Bodens einzunehmen.
«an OWGlNAA-009848/1396
** ■
Man kann aber auch Abflußkanäle mit einer Weite von etwa 5i5 bis
(>t-O-cm* verwenden, welche etwa 25 % der Oberfläche des Bodens
besetzen. Schließlich kann man auch Abflußkanäle mit einer w'oite von etwa 10 cm verwenden, die in genügender Anzahl vorgesehen
sind,*-um etwa 3P % der gesamten Bodenoberfläche einzunehmen.
Für jedes der oben erwähnten Beispiele müssen die nachstehenden Längen der Abflußkanäle vorgesehen sein.
■' ' ■ . W A./A_ Länge der Abflußkanäle
je Einheit der Bodenoberfläche
m /m
'i,l 0,30 7,21
5,7 O.2-5 4,26
10,2 0,30 2,95
Nach den Beispielen der Fig. 3, welche einen weiten Bereich umfassen, werden bei einer Weite der Abflußkanäle von etwa 5,7 cm
die höchsten Flüssigkeitskapazitäten je Einheit der Abflußkanäle erreicht und zwar dann, wenn die Beaufschlagung mit Dampf
hoch sind« Hierbei wird eine maximale Oberfläche des gelochten
Boden erreicht. Wenn-es* aber nicht so sehr auf die Beaufschlagung
mit Dampf ankommt', können auch andere Weiten der Abflußkanäle wirtschaftlich sein, da ja auch die Herstellungskosten
berücksichtigt werden müssen. Berücksichtigt man nur diese, so sind Weiten der Abflußkanäle von k,l cm weniger wünschens-
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2 wert, da eine Gesamtlänge der Abflußkanäle von 7,2 m/m der
Bodenoberfläche erforderlich ist, um'dasselbe Ergebnis zu erzielen
wie mit einer Gesamtlänge von 2,95 m/m für Abflußkanäle
mit einer Weite von 10,2 cm. Es sind auch Weiten von 2,10 cm
der Abflußkanäle mehr erwünscht als Weiten von 5»7 cm, da diese
2 letzteren eine Gesamtlänge von 4,26 m/m der Bodenoberfläche
voraussetzen.
Vorrichtungen gemäß der Erfindung können.mit großen Dampfmengen
beaufschlagt werden, weil man den Schaum niedrig und gleichmäßig
halten kann. Diese niedrige und gleichmäßige Schaumhöhe
wird erreicht durch lange Überflüsse mit mehreren Abflüssen,
die in Abständen über dem ganzen Boden verteilt sind. Die Bodenabschnitte, aus welchen der Schaum in die Abflüsse einfließt,
sind klein, und infolgedessen ist der Kamm des Schaumes
sehr niedrig. Wegen der niedrigen Höhe des Schaumkammes sind
die Änderungen in der Kammhöhe verhältnismäßig gering verglichen mit Vorrichtungen der bekannten Art. Die Seitenwände ik
der Abflußkanäle ragen üblicherweise über den Boden hervor, so daß sie Wehre von gleichmäßiger Höhe bilden, wie es die
Fig. 1 zeigt. Die Höhe der Schaumschicht wird geregelt durch
die Höhe der Wehre. Darüber liegt dann der Schaumkamm und Änderungen in der Kammhöhe ändern die gesamte Schumhöhe nur
wenig. Die Schaumhöhe und der entsprechende Druckabfall werden
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praktisch nicht beeinflußt durch Änderungen in der Beaufschlagung
mit Flüssigkeit. Infolgedessen sind sehr viele höhere Beaufschlagungen
möglich, als bei Vorrichtungen der bekannten Art. Man kann also Vorrichtungen innerhalb eines sehr weiten
Bereiches betreiben.
Im allgemeinen wird eine angemessene Regelung der Schaumhöhe
erreicht bei Vorhandensein von Abflüssen, deren Gesamtlänge
zwischen etwa 3,3 und l6,.4 m/m der Bodenoberfläche beträgt.
Wenn die Beaufschlagung so niedrig ist, daß eine Gesamtlänge
der Abflußkanäle von etwa 3»3 m/m Bodenoberfläche genügt, so
ist eine Regelung der Kammhöhe, der Gradienten und der Kapazität der Abflüsse nicht besonders kritisch. Derartige Mengen
können auch mit den üblichen Querstromböden bearbeitet werden, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme der Schubkraft des Dampfes>
Wenn andererseits eine Gesamtlänge der Abflußkaniile von mehr
ο
als -1-6,4'm/m' der Bodenoberfläche vorgesehen ist , dann nehmen die Abflußkanäle einen großen Teil der Gesamtbodenfläche ein; bei einer derartigen Gesamtlänge der Abflußkanäle und einer Weite von 5 cm beträgt die von den Abflußkanälen beanspruchte Fläche, etwa 40 % der gesamten Bodenfläche, Bei einer größeren Gesamtlänge der Abflußkanäle als l6,4 iii/m eier Bodenfläche müssen diese Kanäle sehr nahe beieinander angeordnet sein, und die Flächen zwischen den Kanälen sind so eng, daß ein "großer
als -1-6,4'm/m' der Bodenoberfläche vorgesehen ist , dann nehmen die Abflußkanäle einen großen Teil der Gesamtbodenfläche ein; bei einer derartigen Gesamtlänge der Abflußkanäle und einer Weite von 5 cm beträgt die von den Abflußkanälen beanspruchte Fläche, etwa 40 % der gesamten Bodenfläche, Bei einer größeren Gesamtlänge der Abflußkanäle als l6,4 iii/m eier Bodenfläche müssen diese Kanäle sehr nahe beieinander angeordnet sein, und die Flächen zwischen den Kanälen sind so eng, daß ein "großer
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Teil der auf den Boden gelangenden Flüssigkeit direkt in die Abflußkanäle fällt. Infolgedessen ist es zweckmäßig, ein solches
System zu verwenden, bei welchem die Abflußkanäle micht
mehr als kO % der gesamten Bodenflache einnehmen. Die untere
Grenze bei Systemen nach der Erfindung liegt etwa bei 7 % der
Gesamtbodenfläche1, die von den Abflußkaraälem eingenommen wird.
Zweckmäßig sollte die Weite der Abflußkanäle etwa 0,07 bis 0,4
des Abstarides zwischen den Abflußkanälen gemessen von Mitte
zu Mitte, betragen- Mit solchen Anordnungen können auch große Beaufschlagungen leicht verarbeitet werden»
Bei den bekannten Querstromböden fließt der Schaum in einen
weiten Abflußkanal lediglich in einer Richtungi demgegenüber
fließt der Schaum in Vorrichtungen nach der Erfindung, z.B. ·
nach den Fig. 1 und 2, von beiden Seiten in die engen Abflußkanale,
Wenn die Vorrichtung hoch beaufschlagt ist, so nähern sich die über den Kanten der Abflußkanäle befindliehen SchaumkUinine
einander, wodurch beim Berühren dieser Käme ein höherer
Kamm entsteht, als wenn der Abflußkanal nur eine Kante hätte. Es ist von Bedeutung, ein solches Berühren der Kämme zu vernieidan,
um ein freies Abfließen der Flüssigkeit durch die Abflußkaniile
zu erleichtern. Andernfalls kann die gesarate Schaumhöhe
auf dem Boden ungünstig beeinflußt worden» Mathematisch kann
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dieser Effekt ausgedrückt werden als Verhältnis der beobachteten Kammhöhe zu der beobachteten Karomhöhe h , die bei derselben
Beaufschlagung bei einem einzigen Abflußkanal beobachtet
wird. Die Formel lautet:
«■-ir.
Systeme gemäß dor Erfindung müssen so betrieben werden, daß der
Wert für C unter 1,3 liegt. Bei Werten für C über 1,3 überbrücken die herabfließenden Schaumströme die Abflußkanäle, so
daß sie als überflutete Wehre wirken und Unstabilitäten, ein
unvorhergesehenes Verhalten und eine Überflutung des Bodens verursachen. Bei Werten von C unterhalb von 1,3 tritt das aber
nicht ein. Der Wert von 1,3 für C ist unabhängig von der Weite
oder der Entfernung der Abflußkanäle oder von der Größe des Bodens. Wenn Böden gemäß der Erfindung bei Werten für G unterhalb
1,3 betrieben werden, so kann man die Beaufschlagung sehr
hoch steigern^ ohne daß die Schaumhöhe sehr starl ansteigt und
ohne daß ein großer Druckabfall eintritt.
Eine hohe Beaufschlagung des Bodens erfordert auch einen schnellen
Abfluß in den Abflußkanälen, Die vnn den Abflußkanälen
eingenommene Bodenfläche muß also voll ausgenutzt werden zur
Förderung der Flüssigkeit zwischen den Böden. Diese Fähigkeit der Abflußkanäle zur Förderung der Flüssigkeit ist abhängig
von ihrer Weite und ihrer Länge.
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Man kann hierbei auf einem Boden Abflußkanäle unterbringen, die sehr eng sind und eine große Gesatntlänge haben; man kann aber
auch weniger Abflußkanäle größerer Weiten mit einer geringeren Gesamtlänge verwenden. Die möglichen Änderungen der Weite W
und der Länge der Abflußkanäle zeigt die obige Tabelle. Bei einer Erhöhung der Weite W von 4,1 bis zu 10,2 cm kann man
2 die Gesamtlänge der Abflußkanäle von 7|21 auf 2,95 m/m der
Bqrienflache herabsetzen.
Wenn man sich bei den Kurven der Fig« 3 von dem Maximum jeder
Kurve in die Richtung bewegt, in welcher weitere Abflußkanäle in geringer Zahl vorgesehen sind, so bedeutet das, daß die Gesamtlänge
der Abflußkanäle geringer wird, und daß je Längeneinheit
mehr Flüssigkeit mit einer höheren Kammhöhe und mit einem höheren Interferenzfaktor hindurchfließt. Bewegt man sich vom
Maximum jeder Kurve in die andere Richtung, so bedeutet das, daß dort engere Abflußkanäle mit einer größeren Gesamtlänge vorhanden
sind, und daß die Höhe der Kämme sinkt. Eine zu große_ Enge der Abflußkanäle kann aber auch die Kapazität ungünstig
beeinflussen und die Kammhöhen vergrößern. Zwischen diesen beiden Gebieten liegt jeweils ein Gebiet der maximalen Beaufschlagung
mit Flüssigkeiten, wobei die Kammhöhe mäßig ist und die Kämme sich wenig berühren. Die festgestellten Maxima sind deutlich
in der Fig. 3 gezeigt.
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Zur besten Ausnutzung von Vorrichtungen nach der Erfindnng muß
ihre Kapazität für Dampf der Kapazität für Flüssigkeit entsprechen.
Eine hohe Kapazität für Dampf wird teilweise dadurch erreicht, daß das für die Abflußkanäle vorgesehene Gebiet klein
ist, z.T. auch dadurch, daß keine Behälter vorgesehen sind, in welche die Flüssigkeit von dem Boden abfließt. Die Teile des
Bodens, unter welchen sich solche Behälter befinden, können nämlich nicht für die Einführung von Dampf verwendet werden.
So ist z.B. bei den üblichen Querstromböden das inaktive Gebiet,
das durch Aufnahmebehälter besetzt ist, größer als das für den
Abfluß vorgesehene Gebiet. Diese Nachteile werden bei Vorrichtungen der Erfindung dadurch vermieden, daß die unteren Spalten
der Abflußkanäle in den Dampfraum über dem darunter befindlichen Boden münden. Diese unteren Spalten l8 der Abflußkanäle
müssen also oberhalb der Zuflußkanäle l6 enden, welche die Schaumhöhe auf dem darunter befindlichen Boden nach Fig. 2 regeln.
Dadurch ist es möglich, Aufnahmebehälter überhaupt nicht
vorzusehen, und ein maximaler Teil der Bodenoberfläche bleibt frei als aktives Gebiet für den Hindurchtritt von Dampf. Es
wird ferner der Zusammenbau der Kolonnen erleichtert· Die Abstände
zwischen den einzelnen Böden können innerhalb weiterer
Bereiche schwanken, weil kein Überlappen der Abflüsse und der
Wehre zur Abdichtung gegen den Dampfdurchtritt notwendig ist.
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Die Andabschnitte l8 und die Zuflußteile l6 der Abflußkanäle
müssen so ausgebildet sein, daß große Flüssigkeitsraengen hindurchfließen
können* Diese hohe Kapazität muß erreicht werden ungeachtet der Tatsache, daß die geringe Tiefe der Abflußkanäle
einen sehr kleinen hydrostatischen Druck zum Abfluß der Flüssigkeit
hat. Die Abflußkanäle sind nicht nur kurz, sondern der Pegel der Flüssigkeit in ihnen muß so gehalten werden, daß er
das Eindringen von Schaum nicht behindert* Die Abflußkanäle müssen aber auch den Durchtritt von Dampf vermittele des Druckabfalles
über den Boden hinweg verhindern. Schließlich muß der
Auslaßschlitz jedes Abflußkanals die Flüssigkeit in einem gut
gerichteten Strom auf die gelochten Gebiete des darunter be~ findlichen Bodens fördern, ohne daß ein Verspritzen oder ein
Ablenken dieser Ströme stattfindet.
Die Höhe der Abflußkanäle muß so sein, daß die in ihnen befindlichen
Flüssigkeiten genügend tief unter der Oberkante liegen, um auch bei höheren Beaufschlagungen gut zu arbeiten. Die Tiefe
der Flüssigkeit ist gleich der Summe der verschiedenen Energieverluste, wenn der Dampf und die Flüssigkeit den Boden passieren.
Es sind die nachstehenden Formeln zu beachten:
H = die Tiefe der Flüssigkeit im Abflußkanal
in Zentimetern
009848/1398
/\ h = der Kopfverlust der Flüssigkeit, die
durch die Abflußkanäle fließt, ausgedrückt in Zentimetern
/ \ P = der Abfall des Gasdruckes über den Boden,
ausgedrückt in Zentimetern.
Diesen Bedingungen entsprechen Abflußkanäle nach den Fig. k
oder 5 mit einer statischen Abdichtung oder Abflußkanäle nach
Fig. 6 mit einer dynamischen Abdichtung.
Bei Abflußkanalen nach Fig. k wird ein länglicher Behälter 120
aus nichtgelochtem Material verwendet, der unterhalb jedes Abflußkanals
hängt, und dessen Kanten über den Unterkanten des Abflußkanals sich befinden. In den Behältern 120 steht die
Flüssigkeit so hoch, daß eine gute Abdichtung gegen den Hindurchtritt
von Dampf erzielt wird. Im Betrieb steht also eine gewisse Menge von Flüssigkeit innerhalb des Abflußkanals und
eine weitere Menge in dem länglichen Behälter 120.
Bei Abflußkanalen nach Fig. 5 bildet eine Reihe von sehr kleinen
Öffnungen , die kleiner sind als die Löcher in dem Boden 12,
eine statische Abdichtung. Das wird z.B. durch ein feines Sieb 220 erreicht. Dieses Sieb ist am Boden des Abflußkanals angebracht
und läßt die abwärts fließende Flüssigkeit wegen seiner
00 9 848/1396
- 2k -
zahlreichen Öffnungen leicht hindurchfließen. Die Abdichtung
gegen den Hindurchtritt von Dampf wird durch die starke Oberflächenspannung
erreicht, die entwickelt wird, wenn Dampf durch die kleinen Öffnungen hindurchzutreten versucht. Auf diesem
Sieb steht eine Flüssigkeitssäule von solcher Höhe, daß der Druckverlust ausgeglichen wird* Der Druckverlust beim Hindurchtreten
durch das Sieb muß wenigstens etwa 1,25 cm betragen, um die Flüssigkeit im Abflußkanal zu stabilisieren.
Bei Abdichtungen mit solchen Sieben können die Reibungsverluste
vernachlässigt werden. Die Wirkung des Siebes wird durch die nachstehende Formel ausgedrückt:
An _ O,OO4O8 IT
W PLD1
W PLD1
In dieser Formel bedeutet:
/\ h den Verlust durch Oberflächenspannung,
ausgedrückt in Zentimetern der Flüssigkeit
//- die Oberflächenspannung, ausgedrückt in
dynes/cm
P1 die Dichte der Flüssigkeit, ausgedrückt
3
in Gramm/cm
in Gramm/cm
D. die Abmessung der Sieböffnung in Zentimetern.
0098487 1 396
Abflußkanäle nach Fig. 6 haben dynamische Abdichtungen in Form
von verhältnismäßig wenigen Öffnungen, die üblicherweise erheblich
weiter sind, als die Löcher in dem gelochten Boden. Durch diese Öffnungen 320 fließt die Flüssigkeit aus den Abflußkanälen aus. Die Öffnungen können rund oder rechtwinklig
sein oder gegebenenfalls auch eine andere Form haben. Die verhältnismäßig großen Öffnungen dichten durch einen geringen
^!anämischen Energieverlust, welchen die Flüssigkeit beim Hindurchgang
erleidet. Dieser Energieverlust muß einer Flüssigkeitshöhe
von mindestens 4 mm entsprechen und liegt vorzugsweise zwischen 4 und 13 mm, um eine Stabilität zu gewährleisten.
Die Brauchbarkeit solcher Abdichtungen hängt auch davon ab, daß die Öffnungen verhältnismäßig weit voneinander entfernt
sind. Die Kanten dieser Öffnungen können darüber hinaus herabhängende
Lippen haben, um das Abfließen der Flüssigkeit auf den darunter liegenden Boden zu erleichtern.
Die verhältnismäßig großen Öffnungen sollen der nachstehenden
Formel entsprechen:
V = Cv
In dieser Formel bedeutet;
V die Strömungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit durch die Öffnung in cm/Sek.
C ein Öffnungskoeffizient, der je nach der
Form der Kante der Öffnung zwischen 0,75 und 0,70 liegen kann
0098A8/T396 "A
2 g die Schwerkraftkonstante in cm/Sek.
hn der Reibungsverlust in Zentimetern Flüssigkeit.
Um eine verläßliche dynamische Abdichtung zu erhalten, müssen auch vorübergehend auftretende Kräfte in Betracht gezogen werden,
welche die Tätigkeit des Abflusses unterbrechen können.
Wenn der Schaum von den gelochten Teilen der Böden in die Abflußkanäle
gelangt, so entstehen wellenähnliche Bewegungen innerhalb der Flüssigkeit beim Aufprallen der Flüssigkeit auf
die in den Kanälen schon vorhandene. Diese Bewegungen verursachen örtliche zeitlich begrenzte Schwankungen der Flüssigkeitshöhe
innerhalb der Abflußkanäle. Wenn eine solche Welle
von genügender Amplitude bis an den Boden des Abflußkanals
gelangt, so kann es geschehen, daß der seitliche Zufluß der benachbarten Flüssigkeit nicht ausreicht, um die Flüssigkeit in
einer zur Abdichtung erforderlichen Höhe asu halten. Zeitweise
wird also Dampf durch die Öffnungen in die Abflußkanäle eintreten.
Ferner ist an ein und derselben Stelle der Druckabfall nicht
ganz gleichmäßig, sondern schwankt wegen der Turbulenz des Schaumes· Venn der Druckabfall genügend groß ist, so kann
es geschehen, daß auch dadurch Dampf zeitweise von unten in den Abflußkanal eintritt.
■■■.-/-
009848/1396
BAD ORIGINAL
Bei Abdichtungen der beschriebenen Art ist es wichtig, daß die
Flüssigkeit innerhalb des Abflußkanals, die ein solches Loch
umgibt, selbst nach einer kurzen Unterbrechung sofort den Flüssigkeitsdurchfluß
durch die Öffnung wieder herstellt. Um das zu erreichen, müssen die Öffnungen entlang dem unteren Ende der
Abflußkanäle so angeordnet und verteilt sein, daß der Flüssigkeitsdruck
bei einer Öfinung oder einer Gruppe von Öffnungen nicht soweit herabgesetzt wird, daß Dampf eintreten kann. Ungestörte
benachbarte Flüssigkeit übt einen seitlichen und abwärts gerichteten Druck aus und dieser Druck dichtet dann die
Öffnung gleich wieder ab. "
Im allgemeinen können in richtigen Abständen angeordnete Öffnungen
selbst vorübergehendes Eintreten von Dampf wieder ausgleichen, ohne eine dauernde Unterbrechung des Flüssigkeitsstromes, weil der hydrostatische Effekt der vorübergehenden
Störung lokalisiert und isoliert wird durch dichte ungestörte
Flüssigkeit. "Eng benachbarte Öffnungen können aber vorübergehende
Störungen verursachen, weil die Blasen auch seitlich über den Öffnungen wandern. Wenn dies geschieht, so wird die
Abdichtung schnell entlang der ganzen Länge des Abflußkanals gestört. Es strömt durch den Abflußkanal in einem solchen Fall
keine Flüssigkeit hindurch, wenn nicht der Abflußkanal mit Schaum soweit überflutet wird, daß er eine praktisch untragbare.
Höhe hat.
009848/1396 "A
Die großen Öffnungen nach Pig. 6 können bequem in weiteren Abständen voneinander angeordnet sein, da nur wenige von ihnen
erforderlich sind. Der Eintritt von Dampf durch eine dieser Öffnungen beeinflußt nicht die Abdichtungen durch die benachbarten Öffnungen. Es wurde ferner beobachtet, daß beim Wachsen
des Durchmessers der Öffnungen die Blasengröße abnimmt, so daß die Gefahr einer Störung weiter verringert wird.
Andererseits müssen kleine Öffnungen in großer Zahl und nächster Nachbarschaft zueinander vorgesehen sein, um einen ausreichenden Abfluß der Flüssigkeit sicherzustellen· Eine seitliche Bewegung der aufsteigenden Dampfblasen stört das ganze
System. Bei kleinen Öffnungen ist der Durchmesser der Dampfblasen häufig gleich oder größer als der Durchmesser der Öffnungen, was weiterhin die Störungen von einer Öffnung zur anderen fördert.
Öffnungen nach Fig. 6 mit den oben erwähnten Vorteilen haben
vorzugsweise einen Durchmesser von 3,8 bis 9,5 mn. Die Größe
und die Zahl der Öffnungen auf der Abdichtung müssen so gewählt werden, daß der hydrostatische Druck der Flüssigkeit wenigstens um k mm abnimmt.
009848/1396
1519726
Es ist weder erwünscht noch notwendig, daß die Öffnungen gleichmäßig
verteilt sind. Vier oder fünf solcher Öffnungen können
beispielsweise benachbart angeordnet sein, unter der Voraussetzung,
daß ein genügender Abstand zwischen den einzelnen Gruppen besteht. In solchen Fällen beeinflussen die durch eine
Gruppe eintretenden Dampfblasen die anderen Gruppen nicht. Vier oder fünf ist etwa die obere Grenze für die Zahl der Öffnungen
in jeder Gruppe. Die Abstände zwischen den einzelnen Gruppen sollten wenigstens zwei- bis dreimal so groß sein, wie die
Durchmesser der Öffnungen, sollten aber nicht weniger als 2,5
cm betragen.
Die Anordnung der Böden in der Kolonne kann auch die Verteilung
der Öffnungen beeinflussen. Vorzugsweise sollten die Böden
so angeordnet sein, daß die Reihen der Öffnungen etwa senkrecht
zueinander liegen. Die Fig. 10 zeigt eine solche Anordnung. Die
Öffnungen sollten auch so angeordnet sein, daß die Flüssigkeit
nicht direkt in den darunter liegenden Abflußkanal fließt.
Bei einer derartigen Anordnung sind die Öffnungen oberhalb der ganzen Flache Jedes Bodens verteilt.
Nachstehend soll beispielsweise die Aufarbeitung eines Gemisches aus Propan und Propylen beschrieben werden. In jeder Sekunde
werden 65 1 der Flüssigkeit in eine Kolonne mit einem
009848/1396
15-1972$·
Durchmesser von 21kk u eingeführt. Jeder Boden hat parallel
angeordnete Abflußkanäle mit einer Gesamtlänge von 11,4 m. Bei einen Rückflußverhältnis von 50 % fließen in jeder Sekunde
32,5 1 ab, so daß die Abflußkanäle eine Stabilität für diese Menge gewährleisten müssen.
Für eine Ausführungsform nach Fig. 5 muß P-. = 0,48 g/cm betragen
und jr etwa k dynes/cm. Der Wert für h muß bei Abdich-
-W- ' . Yf
tungen mittels Sieben größer sein als der Wert für hD bei Abdichtungen
mit Öffnungen, weil auf der Oberflächenspannung beruhende
Abdichtungen nach Eintreten von Dampf nicht ganz so leicht sich wieder schließen. Bei einem Wert von 1,27 cm für h
errechnet sich der Wert -für D nach der Gleichung (I)*zu 0,0267
cm. Öffnungen dieser Größe (D ) können in verschiedenen Sieben erreicht werden. Setzt man z.B. ein offenes Gebiet (f) von 25 %
voraus, und läßt m den Abstand der Drähte, gemessen vom Mittelpunkt
zum Mittelpunkt, sein, so erhält man die nachstehenden
Formeln:
(ο | ,0267) |
2 ra |
|
= ο, | 053 cm |
Die Maschenweite der Siebe M beträgt _1_ oder l8,9 Maschen je cm.
m Der Drahtdurchaesser
άχ » m - D1 « 0,053 - 0,026 » 0,027 cm (a)
009848/1398- "A
Die Kennzeichnung des Siebes ist also 1,9 χ 19 Maschen χ
0,027 cm.
Zur Berechnung einer dynamischen Abdichtung mit Öffnungen wird die nachstehende Formel verwendet:
0,7 Y 2 χ 98I x 5,O8 = 22,1 cm/Sek.
Die gesamte Fläche der Öffnungen jedes Bodens wird nach der
nachstehenden Formel errechnet:
Ag =32,5 x 1000/22,1 β 1470 cm2 (4)
Bei Verwendung.kreisförmiger Öffnungen alt einem Duchmesser
von 3t17 cm ist die Zahl der Öffnungen auf jedem Boden
1470/(3,172 fjf/k) »186 (5)
Die Zahl der-Öffnungen je Längeneinheit der Abflußkanäle wird
nach der nachstehenden Formel berechnet:
Der Wert für den Ausdruck N8/Ln muß jetzt tiberprüft werden, um
sicherzustellen, daß er verträglich ist mit dem gesamten Inhalt
; ■■*/ ; ■■-.■■■ \ ■■ - : ■ ./-
009848/1396
der Abflußkanäle. Hierbei muß beachtet werden, daß eine ganze
Zahl von Öffnungen erforderlich ist, um die Flüssigkeit zwischen
zwei Abflußkanälen auf den unterhalb befindlichen Boden abfließen zu lassen. Eine solche Anordnung ist in der Fig. 10
gezeigt. Wenn dir Abstand zwischen den Abflußkanälen 30,5 cm
beträgt, so ist eine solche Überprüfung unnötig. Im vorliegenden Falle beträgt der Abstand zwischen zwei Abflußkanälen
für eine Gesamtlänge der Kanäle von 11,4 m auf einem Boden
mit einem Durchmesser von 2,44 m, 35i6 cm.
Es wird also die Formel verwendet:
(35,6/30,5) (Ng/Ljj) = 1,17x16 = 18,7 (7)
Der erhaltene Wert entspricht beinahe der ganzen Zahl 19·
Das ist also die Zahl der Öffnungen, die unten bei jedem Abflußkanal vorgesehen wird. Wenn der Wert für den Ausdruck
N /Ln bei etwa 1755 Hegt, so muß die Rechnung wiederholt erden,
um einen anderen Durchmesser der Offnungen zu finden. Andernfalls würde der Unterschied im Werte h sehr verschieden
sein von dem gewünschten Wert von 5 cm.
Die Fig. 7 zeigt den durch die Erfindung erzielten Fortschritt
im Vergleich mit einem üblichen Querstromboden, der in der
0098Ä 8/1 396
Nähe der maximalen Kapazität betrieben wurde. Die Kurve A für
den Querstromboden wurde erhalten mit einer Wehrlänge b beim
Einlaß des Abflusses von 70 % des Bodendurchmessers D und bei
einer Beaufschlagung mit Flüssigkeit von 23,2 l/Sek. pro Meter
Wehrlänge, was eine sehr hohe Belastung ist. Die Kurve B wurde
mit einem erfindungsgemäßen Boden erhalten mit mehreren in Abständen von 20,3 cm voneinander angeordneten Abflußkanälen
von 6,35 cm Weite, und mit einer Flüssigkeitsbeaufschlagung
Q./b von 0,99 l/Sek. pro Einheit der Wehrlänge. Wie man sieht,
erreicht man mit einem erfindungsgemäßen Boden nach der Kurve
B einen maximalen Durchfluß je Einheit der Bodenfläche Q./A_,
der gleichmäßig und unabhängig von dem Durchmesser des Bodens ist. Dagegen nimmt dieser Wert bei den bekannten Böden mit zunehmendem
Durchmesser stark ab. Die Erklärung liegt darin, daß bei den üblichen Böden die Länge des Wehres proportional
ist der ersten Potenz des Bodendurchmessers, während die gesamte Fläche des Bodens proportional der zweiten Potenz des
Durchmessers ist.
Rechnet man das zahlenmäßig aus, so findet man, daß ein üblicher
Boden mit 21,2 l/Sek. beaufschlagt werden kann, während
die Beaufschlagung von erfindungsgemäßen Böden 37»^ l/Sek.
betragen kann oder 175 % der Kapazität. Vergrößert man den
Durchmesser des üblichen Bodens auf 1,82 m. so erhält man eine
009848/1398
mögliche Beaufschlagung von 32,0 l/Sek., die nur I50 % größer
ist als die Beladungsmöglichkeit von Böden mit einem Durchmesser
von 1,22 m. Vergrößert man dagegen den Durchmesser eines Bodens nach der Erfindung auf 1,82 m, so erhält man eine Beaufschlagungsmöglichkeit
von 84,1 l/Sek., die 225 % größer ist als
die Kapazität von Böden mit einem Durchmesser.von 1,22 m. Die
Zunahme der Kapazität mit Vergrößerung des Bodendurchmessers
ist also bei erfindungsgemäßen Böden etwa doppelt so groß
als bei bekannten Böden.
Die Fig. 8 zeigt die Verbesserungen bei der Schaumhöhe bei verschiedenen
Beaufschlagungen von Böden gemäß der Erfindung im
Vergleich zu üblichen Querstromböden. Die Kurven geben die
Ergebnisse von Versuchen mit Luft und Wasser wieder. Bei einer Strömungsgeschwindigkeit der Luft von 1,22 ra/Selt. und einer
Bodenoberfläche mit Löchern von 4,76 era Durchmesser und 13,8 %
freien Gebietes. Das Verhalten wird gezeigt für drei übliche Querstromböden mit Durchmessern von 2,13; 1»52 und 0,91 m
(Kurven A, B und C)'. Wie bei den Versuchen nach Fig. 7 betrug die Länge des Wehres 70 % des Durchmessers des Bodens·
Die Steilheit der Kurven zeigt, daß die Schaumhöhe bei Zunahme
der Beaufschlagung sehr stark zunimmt. Die Kurve B beschreibt
das Verhalten eines Bodens gemäß der Erfindung mit Abflußkanä-
009848/1396
.BAD-ORIGINAL-
. - 35 -
len von 6,35 cm Weite, in Abstäfaden von 20 cm von Mitte zu Mitte
mit Überflußwehren von 2,5^ cm Höhe. Wie schon bemerkt, wird
das Verhalten solcher Böden nicht beeinflußt vom Durchmesser
der Säule, eine einzige Kurve kann also verglichen werden mit den Kurven A, B und C. Wie man sieht, entsteht bei der Kurve B
ein sehr viel niedrigerer Schaum, der auch viel weniger schwankt als bei den Kurven A, B und C. Das heißt also, daß Böden gemäß
der Erfindung näher übereinander angeordnet sein können und
weniger leicht überflutet werden. Eine Kolonne gemäß -der Erfindung
kann also mit größeren Flüssxgkeitsmengen beaufschlagt werden und gibt hierbei schärfere Trennungen selbst in Kolonnen,
die eine gringere Höhe haben* Kolonnen von sehr großem
Durchmesser können also entworfen und betrieben werden, ohne Komplikationen, die auf die Gradienten, Überladung und übermäßige
Schaumhöhe zurückzuführen sind.
Die Fig. 9 zeigt die Überlegenheit von Vorrichtungen gemäß der
Erfindung beim Betrieb mit Luft-Wasser-Gemischen bei einer Zu—
flußmenge von 12,48 l/qm/Sek. Die Kurve A gibt das Verhalten eines üblichen Querstrom-Bodens mit einem Durchmesser von 2,13 n't
die Kurve B das Verhalten eines üblichen Querstrombodens mit einem Durchmesser von Ό,91 m, die Kurve C das Verhalten eines
gerieften Bodens und die Kurve D das Verhalten eines Bodens gemäß der Erfindung wieder. Da das Verhalten von Querstrom-
009848/1396
boden abhängig ist vom Durchmesser der Boden, wurden als
vernünftige Werte Böden mit einem Durchmesser von 2,13 und 0,91 m verwendet. Die Vorzüge von Böden gemäß der Erfindung
sind leicht zu sehen. Es wird nur ein weniger hoher, weniger
empfindlicher Schaum erzeugt, sondern die Werte sind auch wesentlich
besser als die mit dem gerieften Boden erhaltenen. Der steile senkrechte Anstieg der Kurve C für den gerieften
Boden zeigt ein Überfluten an.
Wegen der leichteren Regelbarkeit der Schaumhöhe können die Böden in der Kolonne näher zueinander angeordnet sein. Der
Mindestabstand der einzelnen Böden setzt sich zusammen aus der
Höhe der Abflußkanäle und der Höhe des Schaumkammes, wozu noch ein kleiner Zwischenraum kommt, der vorzugsweise wenigstens
2 cm beträgt.
Die gute Verteilung der Flüssigkeit wird in der Fig. 10 gezeigt
Hierbei werden vorzugsweise wenigstens drei Abflußkanäle, em
besten mehr als die in Fig. 10 gezeigten, verwendet. Bei Verwendung
von drei Abflußkanälen sind die sehnenförmigen Gebiete
auf nur etwa 20 % der gesamten Bodenfläche reduziert, und ein
Boden besitzt alle die Vorteile beim Betrieb, die oben beschrieben
sind.
* 00 98 Λ 8 /1396
■■■·..■ -37 -
Die Fig. 10 zeigt die bevorzugte Anordnung der Abflußkanäle,
wenn Abflußöffnungen verwendet werden. Die gestrichelten Abflußkanäle
befinden sich auf dem nächsten darunter befindlichen Boden. Bei Böden gemäß der Erfindung ist auf jedem Boden die
Flüssigkeit in verschiedene Anteile unterteilt, die infolge
der dazwischen liegenden nehre und Abflußkanäle nicht miteinander
gemischt werden. Um daher das beste Arbeiten von Kolonnen mit Böden gemäß der Erfindung sicherzustellen, sollten die Boden
etwa so übereinander angeordnet sein, wie die Fig. 10 es zeigt. Die Verwendung von Abflußöffnungen erlaubt ein genaues
Führen der abfließenden Flüssigkeit auf die aktiven Bereiche der unterliegenden Böden und vermeidet ein direktes Einfließen
der Flüsigkeit in die darunter liegenden Abflußkanäle.
Nach den Fig. 4 und 5 ist eine solche Anordnung der Abflußkanäle nicht angebracht. Wenn die Abflußkanäle in einem Winkel
von 90 übereinander angeordnet sind, so fließt ein gewisser
Teil der Flüssigkeit direkt in den darunter liegenden Abflußkanal.
Das kann vermieden werden durch parallele Anordnung der Abflußkanäle in aufeinanderfolgenden Böden, wobei die Kanäle
gestaffelt oder gegeneinander versetzt angeordnet sind. Bei einer richtigen Ausführung können die Böden identisch sein
und in einem Winkel von l8o zueinander angeordnet werden. Um
das Hineinfließen der Flüssigkeit in die darunter liegenden Abflußkanäle
zu vermeiden, können gewisse Teile auch von oben abgedeckt sein. 0 0 9 8 4 8/1396 "7"
Eine abgeänderte Ausführungsform mit mehreren Abflußkanälen
wird in Fig. 11 gezeigt. Das Material des eigentlichen Bodens ist gelocht oder siebförmig und gerieft oder gefaltet, und
nicht eben wie in Fig. 1 gezeigt. Diese Riefen oder Falten wirken ebenso wie bei den bekannten gerieften Böden, wobei
Streifen von verschiedenem hydrostatischen Druck zwischen den einzelnen Abflußkanalen entstehen. Der Druck über den Tälern
genügt, um die Flüssigkeit auf den darunter liegenden Boden tropfen zu lassen. Der Dampf tritt nach oben aus den Erhöhungen
der Riefen aus, wo der hydrostatische Druck geringer ist. Die durch die Riefen nicht geförderte Flüssigkeit fließt über die
Wehre in die mehreren Abflußkanäle, gibt den Dampf frei und
fällt schnell durch die Dichtung hindurch. Solche Riefen dermöglichen
eine weitere stärkere Beaufschlagung je Einheit der Bodenfläche, als sie mit den anderen erfindungsgemäßen Böden
möglich ist. Das unkontrollierte Abtropfen der Flüssigkeit
aus len Riefen läßt einen kleinen Teil dieser Flüssigkeit direkt in die Abflußkanäle fallen, die auf dem darunter liegenden Boden vorgesehen sind. Die Riefen nach Fig. 11 bringen
ferner dieselben Nachteile mit sich, wie sie oben für die üblichen gerieften Böden geschildert sind. Bei der vorliegenden Ausführungsform
ergänzen die Riefen lediglich die Abflußkapazität der Abflußkanäle. Selbst bei Verwendung solcher Riefen ist die
Schaumhöhe nicht größer, als sie es normalerweise bei anderen
009848/1396
Böden gemäß der Erfindung ist. Der größere Teil der Flüssig- »
keit wird auch hierbei durch die Abflußkanäle gefördert, wodurch
eine regelbare Schaumhöhe mit hohen Beaufschlagungen von Flüssigkeit und Dampf erzielt wird.
■Die nachstehenden Beispiele zeigen die Wirkungsweise von Böden
nach der Erfindung im Vergleich mit üblichen Querstromböden
bei der destillativen Aufarbeitung von Gemischen aus leichten
Kohlenwasserstoffen,
bei der destillativen Aufarbeitung von Gemischen aus leichten
Kohlenwasserstoffen,
Beispiel I | Zufuhr | Gewichts-Prozent | Sumpf |
0,7 | Destillat | - | |
Zus ammens et zung | 2^,5 | 2,8 | 3,0 |
C3Hg .·■■"-■- | 0,1 | 96,0 | 0,1 |
iCAo | 73 Λ | 0,2 | 95,2 |
i(Vla | 1,3 | 1,0 | 1,7 |
TiC ι H -
it. to |
58 390 | - ■ | kk 910 |
iC5H12 | 13 500 | nach der Erfindung 1 Abflußkanälen von ,35 cm Weite |
|
Menge (kg/Std.) | Querstrom- Boden boden mit 1 6 |
305 | |
(cm 356 | 12,7 | ||
Bod end ur c lim.es s er | 23, | 2,3 | |
Schaumhöhe (cm) | AP je Boden (ramHg) k, | ||
,6 | |||
, 1 |
0098A8/ 1396
BAD
Querstrom- Boden nach der Erfindung boden mit 11 AbflußkanöLen von
6,35 cm Weite
Abstand der Böden (cm
QL/b (1/Sek. χ Meter)
P L (g/cm )
L (g/cm2)
47,0
46,4
46,4
0,5
0,026
0,026
35,6 2,78
0,5 0,026
Dieses Beispiel zeigt, daß bei einer gegebenen Anzahl von Böden
mit erfindungsgemäßen Böden derselbe Trenneffekt in einer" Kolonne von geringerem Durchmesser und geringerer Höhe erzielt'
wird, wobei der Druckabfall auf jedem Boden erheblich niedriger ist. ■
Gewichts-Prozent
Zusammensetzung
Zufuhr
Destillat
Sumpf
C3H6
C3H8
C3H8
47,5 29,5 23,0
87,0
13,0
13,0
8,6 45,7 45,7
Bo.dendurchmess.or (cm)
Anzahl der iiö'len
Abstand der B'i'i'-π (cm)
Zuffihrmengp
Vnr.li.i 11nic W
Querstrom* Boden nach der Erfindung Boden mit 9 Abflußkanälen von
3,8 cm Weite
147
80
25,4
25,4
1OO ■%
147
98
20,3
% 75 % 0,895
BAD ORIOINAL
Dieses Beispiel zeigt, daß in einer Kolonne von gegebenem
Durchmesser und einer gegebenen Höhe mit Böden gemäß der Erfindung
derselbe Trenneffekt bei einer höheren Zufuhrmenge erreicht wird. Man kann mehr Böden höherer Wirksamkeit in die
Kolonnen einbauen, wobei die Trennung bei Aufrechterhaltung eines geringeren Verhältnisses L/V erreicht wird.
Die Fig. 12 zeigt einen Schnitt einer bevorzugten Konstruktion eines erfindungsgemäßen Bodens. Jeder der Abflußkanäle 10 besteht
aus einem U-förmigen Teil 22 mit ungelochten Seiten l4 und einem Bodenteil, der Auslässe 20 in Form von verhältnismäßig
großen Öffnungen hat. Die Enden der Abflußkanäle sind durch Gurte 2k zusammengehalten. Führungen 26 sind entlang den
äußeren Oberflächen der Seitenwände Ik vorgesehen, um die einzelnen gelochten Platten 28 zu halten, durch welche die eigentliche
Berührung zwischen dem Dampf und der Flüssigkeit erzielt wird. Wenn der Teil 22 aus einem leicht formbaren Stoff, wie
Aluminium, besteht, kann man auch die Führungen 26 während der Herstellung der Teile 22 mit ausziehen. Man kann aber die
Führungen 26 auch durch Winkelträger oder andere ähnliche
Mittel befestigen, z.B. durch Schweißen oder Löten an den Wandungen Ik.
Zur Erleichterung der Herstellung erstrecken die Kanäle 10 sich
nicht bis zu den Kanten des Bodens, sondern enden in einer
009848/1396
kurzen Entfernung von der Kante, wobei ein Zwischenraum verbleibt,
der durch eine gelochte Platte oder eine nichtgelochte Platte 30 eingenommen sein kann. Da diese Teile nur einen geringen
Anteil des gesamten Bodens ausmachen, so ändert die Verwendung von nichtgelochten Platten die Wirksamkeit des Bodens
nicht merkbar.
Wenn die gelochten Bodenplatten 28 an ihren Stellen an den Seitenwandungen \k der Abflußkanäle befestigt sind, z.B. durch
Anschweißen oder Anlöten an den Führungen 26, so bringt man den Boden in die Kolonne und befestigt ihn an den Kolonnenwandungen
32 durch geeignete Mittel, wie Winkelträger 3^ und 36.
Baut man Böden, bei welchen jeder Abflußkanal 10 sich von Kante
zu Kante des Bodens erstreckt, wie es in den Fig. 1 und 12 gezeigt
ist, so bilden diese Abflußkanäle Bauelemente des Bodens, welche die benachbarten Teile des perforierten Bodens 12
stützen und den Boden selbsttragend machen. Die aufeinanderfolgenden
Böden in der Kolonne brauchen nicht getragen zu werden und nicht durch besondere Abstandshalter getrennt zu sein. Die
Starrheit der Seitenwände der Abflußkanäle kann auch vergrößert
werden durch beispielsweise schlangenförmige Streifen nach
Fig· 5» die so eingebaut sind, daß sie dem Abfluß der Flüssigkeit
in senkrechter Richtung einen möglichst geringen Widerstand bieten.
009848/1396
- hy -
Der Gegenstand ,der Erfindung ist natürlich nicht beschränkt
auf die beispielsweise gezeigten Ausführungsformen. Abänderungen
sollen auch in den Schutzbereich fallen. Man kann z.B. die großen Abflußöffnungen nach Fig* 6 zusätzlich mit einem
Sieb nach Fig. 5 abdecken, wobei die Wirkung dieser beiden
Mittel sich addiert.
Mittel sich addiert.
SAD ORIGINAL
Claims (1)
- Patentansprüche1. Vorrichtung zum Ineriihrungbringen von Dämpfen mit Flüssigkeiten, bestehend aus mehreren übereinander angeordneten, mit Abflußkanälen versehenen Böden, bei denen der größere Teil der Bodenfläche aus einer gelochten Platte besteht, dadurch gekennzeichnet, daß als Ab — fluß auf jedem Boden mehrere enge Kanäle mit uagelochten Seitenwänden und einem durch die abfließende Flüssigkeit ■ abdi-chtbaren Ende vorgesehen ist.2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch g e k e η nz e i c h η e t, daß die Fläche jedes Bodens durch etwa parallel verlaufende Abflußkanäle in Abschnitte etwa gleicher Größe je Längeneinheit der Kanäle geteilt ist;3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g ek enn ζ e i c hn e t, daß die Seitenwände der Abflußkanäle wehrsrtig über den Boden heraufragen.km Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, d a d u r ch gekennzeichnet, daß die Abflußkanäle eine solche Tiefe haben, daß in ihnen eine zur Abdichtung gegen Dampf genügende Flüssigkeitssäule entstehen kann.00 9 848/1396-I15-5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis k, d a d u r ch g e k e η η ζ e i c h η e t, daß die Ausflußöffnung aus den Abflußkanälen enger ist als ihr sonstiger Querschnitt.6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5> dadurch g e k e η η ζ e i c h η e t, daß unterhalb der Ausflußöffnung jedes Abflußkanals ein länglicher Aufnahmebehälter mit ungelochten Wandungen für die abfließende Flüssigkeit angeordnet ist, dessen obere Wandkanten höher liegen als die unteren Kanten der Abflußöffnungen.7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5» d a d u r ch gekennzeichnet, daß die Ausflußöffnungen der Abflußkanäle durch Siebe abgeschlossen sind.8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, d a d u r ch gekennzeichnet, daß die Ausflußöffnungen der Abflußkanäle durch gelochte Teile abgeschlossen sind, wobei der Durchmesser, dieser Löcher größer ist, als der Durchmesser der Löcher in dem gelochten Boden.9. Vorrichtungnach Anspruch 8, d a d u r c h g e k e η η-zeichnet, daß jedes der Löcher in dem Abschlußteil eine herabhängende Lippe hat.009848/1396- kG -10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, d a d u r c h gekennzeichnet, daß die Löcher in dem Abschlußteil rund sind und einen Durchmesser von 3 »8 bis 9,5 mm hab en.11. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Löcher in dem Abschlußteil rechtwinklig sind.12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, d a du rch gekennzeichnet, daß die Löcher in den Abschlußteilen in Gruppen von nahe beieinander liegenden Löchern angeordnet sind.13· Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, d a d u rch gekennzeichnet, daß die Seitenwände jedes Abflußkanals Führungen haben, durch welche der gelochte Boden getragen1 wir.d.Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, d a d u rch gekennzeichnet, daß die Ausflußöffnungen jedes Abflußkanals in den Dampfraum über dem darunter liegenden Boden münden.009848/13967 -15. Vorrichtung nacli einem der Ansprüche 1 bis l4, dadurch g e k e η η ζ e u c h η e t, daß in den jeweils übereinander liegenden Böden die Abflußkanäle in einem Winkel von etwa 90 zueinander stehen.16. Veri'iihren zum Betrieb einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis I5, d a d u r c h gekennzei cn-η e t, daß man die Flüssigkeit in einer solchen Menge zuführt, daß der Kammfaktor Ct der nach der Formelc =h
οberechnet wird, wobei h die beobachtete Höhe des Schaumkammes ind h die Höhe des Schaumkammes bei demselben Zuofluß bei einem einzigen Abflußkanal bedeutet, einen Wert von weniger als 1,3 hat.17· Verfahren nach Anspruch l6, dadurch g e k e η η-z e ic h'n e tt daß man die Flüssigkeit aus unten mit einem Sieb abgeschlossenen Abflußkanälen mit einer solchen Geschwindigkeit abfließen läßt , daß der hydrostav ti'söhe Druckverlust in jedem Abflußkanal wenigstens 1,3 cm Flüssigkeitssäule trägt.98 6 8/13 96 BAD OmGINAL- kB -Verfahren nach Anspruch l6, d a d u r- c h gekennzeichnet, daß man die Flüssigkeit aus unten mit Löchern versehenen Abflußkanälen mit einer solchen Geschwindigkeit abfließen läßt, daß der hydrostatische Druckverlust in jedem Abflußkanal wenigstens k mm Flüssigkeitssäule beträgt.0 G 9 C L Z I 1 ? 9 6BAD
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