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Verfahren zur Ölrückgewinnung aus Bilgenwässern o. dgl.
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Zusatz zu Patent... (Patentanmeldung D 48 615 IVa/850) Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Ölrückgewinnung aus Bilgenwässern von Wasserfahrzeugen,
Industrieabwässern o. dgl. mit stufenweiser Olabscheidung, indem das zu entölende
Wasser'zunächst über einen Grobfilter, anschließend über einen Feinfilter und darauf
zweckmäBig über einen Feinstfilter geführt wird, insbesondere nach Patent....
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(Patentanmeldung D 48 615 IVa/85c), wobei zur Trennung des Öls von
dem Wasser letzteres hinter den Filtern in Aufwärtsrichtung strömt und als Filter
offenporige, membranlose Stoffe, vorzugsweise Kunstschaumstoffe au Polyurethanbasis
verwendet werden.
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Gemäß dem Hauptpatent wird zur Erzielung einer nahezu restlosen Entölung
das 01-Wasser-Gemisch unter geringem Druck im Aufwärtsgang zunächst einem Vorabscheider
zugeführt, mit dessen offenporigem, zellwandlosen Grobfilter eine etwa 80 % ige
Anreicherung an bltropfen erreicht werden kann, die durch die Wasserströmung nach
oben gefördert, sich infolge ihrer gegenüber dem Wasser geringeren Wichte in einem
Oldom o. dgl. sammeln, während das Restgemisch
einem zweiten, zweckmäßig
um einen Siebzylinder herum angeordneten, offenporigen, zellwandlosen Feinfilter
gleicher Art zur weiteren Entölung zugeführt wird. Die restlose Entölung des Wassers
kann schließlich in einer offenporigen Zellwand-Filterpatrone o. dgl. vorgenommen
werden, wobei das dem Wasser entzogene bl vorzugsweise durch ein in den Oldom ragendes
Rohr nach oben abgeführt wird.
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Als Filter werden gemaß dem Hauptpatent offenporige Stoffe, vorzugsweise
Polyester-Schaumstoffe verwendet, die fri von Membranen sind bzw. bei welchen die
die Poren beenzenden, nur teilweise offenen Zellwände fehlen. Die einzelnen Poren
dieser Schaumstoffe aus Polyurethan bilden lediglich ein Skelett hexagonaler Hohlräume,
säulenartig begrenzt, bzw. ein tief gestaffeltes Netzwerk. In ihrer Ausbildung bzw.
Filterfahigkeit unterscheiden sich die Schaumstoffe durch die Anzahl der Poren je
Längeneinheit.
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Die Anordnung der Filter erfolgt demnach in der Weise, daß im Strömungsweg
des zu entölenden Wassers zunächst ein Grobfilter, dann ein Feinfilter und schließlich
ein Feinstfilter liegt.
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Die Erfindung bezweckt insbesondere eine Verbesserung des Verfahrens
gemma3 dem Hauptpatent mit dem Ziel, dessen Filterwirkung zu erhuhen.
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Um eine nahezu restlose Entölung des Wassers zu erzielen, wird erfindungsgemaB
für das Grob-bzw. Vorfilter ein Schaumstoff der genannten Art verwendet, dessen
Porenzahl im Bereich von 10 bis 45 ppi, d. h. von 10 bis 45 Poren je Zoll liegt.
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Weiterhin sient die Erfindung vor, für das genannte offenporige, membranlose
Feinfilter, welclles vorzugsweise um einen Siebzylinder herum angeordnet wird, einen
Schaumstoff zu verwenden, dessen Porenzahl im Jereict von etwa 45 bis 80 ppi liegt.
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Aus dem die zweite Stufe bildenden offenporigen, membrar.-losen Feinfilter
wird das noch ölhaltige Wasser zweckmäßig durch ein Atl ufrohr in das (zylindrische)
Entolergehäuse geleitet und dort einem Feinstfilter zugeführt, der nach einem weitere
: erkmal der Erfindung aus einem ochaumstof=' besteht, dessen Porenzahl im Bereich
von 80 bis 100 ppi liegt. Dieser Feinstfilter bestent vorzugsweise aus einer Polyurethan-Schaumstoffpatrone
mit offenporiger membrandurchsetzter Hohlraumstruktur.
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Es hat sich gezeigt, daß die Vor-, Fein-und Feinstfilter mit dem erfindungsgemäBen
Porenzahlenbereich je Längeneinheit sich vorzüglich zur Anreicherung und Vereinigung
der im Wasser dispergierten Oltröpfchen eignen und daß die höchste Filterwirkung
erzielt werden kann, wenn diese Filter mit den genannten Porenzahlenbereichen hintereinander
geschaltet werden. Die Erfindung sei anhand des in der Zeichnung dargestellten Entölers,
der mit dem Entöler gemäß dem Hauptpatent im Aufbau grundsätzlich übereinstimmt,
näher erläutert. Es zeigen : Fig. 1 den Entöler im Querschnitt ; Fi£. 2 einen Schnitt
nach II-II der Fig. 1.
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In einem Gehäuse, das aus zwei übereinanderliegenden zylindrischen
Kammern (A und B) besteht, befindet sich in der Oberkammer A ein zylindrischer Vorabscheider
2, in dem ein offenporiges, zellwandfreies Schaumstoff-Grobfilter aus Polyurethan
eingesetzt ist, dessen Porenzahl im Bereich von 10 bis 45 ppi (10 bis 45 Poren je
Zoll) liegt.
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Konzentrisch zur Oberkammer ist ein Siebzylinder 6 vorgesehen, um
den ein offenporiges, membranloses Schaumstoff-Feinfilter 4 mit einer Porenzahl
im Bereich von 45 bis 85 ppi angeordnet ist. Mittig zum Siebzylinder 6 wird die
Oberkammer A durch ein vertikales Uberfallrohr 7 mit der Unterkammer B verbunden,
in der konzentrisch ein Feinstfilter 8 aus offenporigem, membranlosen Schaumstoff,
in 'orm eines gegenüber der Oberkammer geschlossenen Zylinders eingesetzt ist. Die
Porenzahl dieses Filters liegt im Bereich von 80 bis 100 ppi. Der Abschlußdeckel
9 ist mit einem mittigen Steigrohr 10 versehen, das in dem Dom 3 für das rückgewonnene
Öl einmündet. In der Mitte der Unterkammer B befindet sich ferner eine Filterpatrone
11, die aus offenporigem Schaumstoff besteht, dessen Poren mit durchlässigen Zellwänden
versehen sind. An die Filterpatrone 11 ist das AbfluBrohr 12 für das Klarwasser
angeschlossen.
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Die im Feinstfilter sitzende Patrone 11 kann auch außerhalb des Entölers
angeordnet werden.
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Das Öl-Wassergemisch wird mittels einer Pumpe über einen Schmutzfilter
in Pfeilrichtung durch den Vorabscheider 2 gefördert. In den Kapillaren dieses offenporigen,
membranlosen Grobfilters wird das 01 vom Wasser zu etwa 80 % getrennt. Die im Wasser
feinstverteilten bltröpfohen werden innerhalb der Kapillaren zu größeren Tropfen
zusammengefügt und durch die Strömung des Wassers nach oben zur
Oberfläche
des Schaumstoffes gefördert. Bedingt durch die konzentrierte Anreicherung des Oles
an der Oberfläche des Schaumstoffes ldst sich dieses in Form großer Tropfen ab und
sammelt sich aufgrund seiner geringeren ifichte im bldom 3 der Oberkammer. Die Restflüssigkeit
mit feinst verteilten Oltröpfchen strömt nun quer durch den Schaumstoffzylinder
4 hindurch. In den Kapillaren dieses Schaumstoffes, der an dem Siebzylinder 6 befestigt
ist, erfolgt somit eine weitere Trennung des Ols vom 7asser. Das Wasser wird an
der Außenwand des Abflußrohres 7 nach oben gelenkt. Die aus dem Schaumstoff austretenden
Oltröpfchen schwimmen nach oben und sammeln sich im Oldom 3a der Kammer. Am oberen
Ende der Röhre 7 wird das Wasser umgelenkt und fließt in die Unterkammer B. In dieser
muß es ebenfalls radial durch den Schaumstoffzylinder 8 des Feinstfilters fließen.
Hier wird der Restgehalt des yoles fast restlos ausgeschieden. Die austretenden
Oltröpfchen schwimmen ebenfalls in der Aufwärtsströmung des Wassers nach oben, sammeln
sich im Abschlußbecken 9 des Feinstfilters 8 und flieBen durch das Rohr 10 in den
Oldom 3a der Oberkammer ab. Das-Wasser wird an der Außenwand der Schaumstoffpatrone
11 nach oben umgelenkt und fließt von oben nach unten durch diese hindurch, wobei
die letzten Ölreste zurückgehalten werden. Durch die Beitung 12 fließt das entölte
Wasser ins Freie. In der Schaumstoffpatrone 11 wird der Restgehalt an Öl, der erfahrungsgemäß
an dieser Stelle bei 1 bis 2 mg je Liter Flüssigkeit liegt, adsorbiert. Die angereicherte
Patrone kann leicht ausgewechselt werden.
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Ist die Patrone außerhalb der Kammer angeordnet, so fließt das Wasser
durch das Filter 8 in ein nach oben gelenktes Rohr von oben nach unten durch die
Leitung 12 in einen
Verteilerkopf, der an der wasserführenden Leitung
im Drehpunkt gelagert und abgedichtet ist. Mittels eines Bajonettverschlusses wird
die Schaumstoffpatrone zwischen FuB und Kopf (nicht dargestellt) befestigt und abgedichtet.
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Das Wasser fließt durch die Schaumstoff-Patrone von oben nach unten
in den Fuß und von dort durch eine Leitung g entölt ins Freie.
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Obwohl der beschriebene Entöler für die Durchführung des erfindungsgemaBen
Verfahrens besondere Vorteile bitte", ist die Erfindung hierauf nicht beschränkt.
Vielmehr ^non die Erfindung überall dort zur Anwendung kommen, wo ölhaltiges Wasser
in drei oder mehr aufeinanderfolgenden Stufen, und zwar zunächst mittels eines Grobfilters,
dann mittels eines Feinfilters und schließlich mittels eines Feinstfilters entölt
und das Ol hinter jeder Filterstufe aufgrund seiner gegenüber Wasser geringeren
Wichte von der Wasserphase abgetrennt wird.