DE1516456C - 7000 Stuttgart Verfahren zur Herstellung von Zahnersatzteilen aus Kunststoff - Google Patents

7000 Stuttgart Verfahren zur Herstellung von Zahnersatzteilen aus Kunststoff

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DE1516456C
DE1516456C DE1516456C DE 1516456 C DE1516456 C DE 1516456C DE 1516456 C DE1516456 C DE 1516456C
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DE
Germany
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masses
layers
polymerizable
compounds
methacrylic acid
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English (en)
Inventor
Eugene J.; Cornell John; Buffalo N.Y. Petner (V.St.A.); Baumann, Erwin, Dr., Nendeln (Liechtenstein)
Original Assignee
Williams Gold Refining Company Inc., Buffalo, N.Y. (V.St.A.)

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Description

1 2
Bekannterweise ist die Herstellung von Zahnersatz- zur Herstellung der vorpolymerisierten Massen bzw. teilen, z. B. Kronen, Inlays, Brücken usw., aus zur Vermischung mit den trockenen pulverförmigen Kunststoff, die nur als ein winziges Stück gebraucht Polymerisaten, Copolymerisaten und Polymerisatwerden, bis jetzt nur möglich durch ein sehr umstand- gemischen sind z. B.
liches und zeitraubendes Verfahren, wie Herstellung 5 Diallylfumarat,
eines Wachsmodells, Einbetten desselben in eine Cyclohexylmethacrylat,
zweiteilige Gipsform, Ausbrühen der Gipsform, Ein- Tetrahydrofurfurylmethacrylat,
legen des Kunststoffteiges, Polymerisieren desselben, Tri-, Tetra-, Poly-äthylenglykoldimethylacrylat, Ausbetten und Ausarbeiten bzw. Politur des Form- Trimethylolpropantrimethacrylat,
körpers. io ljS-ButylenglykoIdimethacrylat,
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, dieses Diallylphthalat,
umständliche und zeitraubende Verfahren zu verein- Cyanursäuretriallylester.
fachen. Insbesondere bestand die Aufgabe darin, die Diese Verbindungen müssen, wenn sie als Zusätze
Herstellung eines Wachsmodells und die daran an- zu den pulverförmigen Polymerisaten verwendet wer-
schließenden Arbeitsschritte zu vermeiden. 15 den, einen Siedepunkt von über 200° C und einen
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein " Flammpunkt von nicht unter 100° C besitzen, damit Verfahren gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, der schichtenweise Auftrag störungsfrei und ohne daß man halbflüssige oder plastisch verformbare Schwierigkeiten verläuft. Sie sollen durch Zuführung polymerisierbare Massen oder Gemische solcher von Wärme und/oder Strahlung und/oder Beifügung Massen auf einer Unterlage mittels Spatel, Pinsel 20 von Katalysatoren, z. B. Peroxyden, leicht polymeri- oder Sprühdose schichtenweise aufträgt und jede sierbar sein und als fertiges Polymerisat die notwen-Schicht einzeln bis zur Erreichung einer tragfähigen dige mechanische Festigkeit und chemische Inertheit, Konsistenz polymerisiert und diese Arbeitsweise so wie sie für Zahnersatz notwendig sind, aufweisen. Sie lange wiederholt, bis der Formkörper die beabsichtigte müssen auch Polymerisate ergeben, die völlig homoGestalt und Größe erhalten hat, worauf man den 25 gen sind und nicht etwa beim Gebrauch Verfärbun-Formkörper aushärtet und schließlich durch Schleifen, gen oder Abblätterungen zeigen.
Polieren und/oder ähnliche Bearbeitung nacharbeitet. Selbstverständlich kann man diese Massen, und das
Von den im Absatz 1 genannten sieben Opera- wird häufig der Fall sein, mit Füllstoffen, Farbstoffen
tionen werden durch das Verfahren gemäß der Er- und ähnlichen Hilfsstoffen ausrüsten. Man kann auch
findung vier überflüssig, und der ganze Vorgang wird 30 z. B. die Färbung und die Härte von Schicht zu
auf das Auftragen der Masse, das Polymerisieren und Schicht variieren, um dadurch zu einem künstlichen
die endgültige Fertigstellung des Formkörpers (Be- Zahnersatz zu gelangen, der in seinem Aussehen und
schleifen und anschließendes Polieren) reduziert, in seinem Verhalten dem natürlichen Zahn außer-
wodurch sich ein wesentlicher technischer Fortschritt ordentlich nahekommt,
ergibt. 35 Wegen der häufig erwünschten optischen Eigen-
AIs Bestandteile für die zur Herstellung von Zahn- schäften wird in vielen Fällen ein Kunststoff auf ersatzteilen gemäß der Erfindung verwendeten Massen Acrylatbasis den Vorzug verdienen, welcher den oben kann man Monomere der verschiedensten Arten ver- angeführten Forderungen genügt, wie etwa die Ester wenden. Die Massen müssen halbflüssig oder plastisch mehrwertiger Alkohole oder Polyalkohole der Acrylverformbar sein, so daß man sie auf eine Unterlage, 40 säure oder Methacrylsäure, oder Kombinationen solz. B. aus Gips, Metall oder Kunststoff aufformen eher Ester mit Polymerisaten verschiedenster Art kann, z. B. mittels Spatel, Pinsel oder Sprühdose auf- oder mit Füllstoffen, wodurch die Möglichkeit getragen kann. ' geben ist, den vielfältigen Ansprüchen zu genügen.
Wenn die polymerisierbaren Verbindungen, insbe- Auch kann, gerade um die Eigenschaften des fertigen
sondere der Acryl- und Methacrylsäure, in den Auf- 45 Polymerisats den jeweiligen Anforderungen an den
tragmassen zu dünnflüssig sind, vermischt man sie Zahnersatz anzupassen, die Dosierung der Peroxyde
mit trockenen pulverförmigen Polymerisaten, Copoly- oder sonstigen Katalysatoren in den einzelnen Schich-
merisaten oder Polymerisatgemischen, insbesondere ten unterschiedlich sein.
solchen aus Verbindungen mit olefinischen Doppel- Die erhaltenen Rohlinge können entweder vor
verbindungen, z. B. der Acryl- und/oder Methacryl- 50 oder nach dem Fertigpolymerisieren in die endgültige
säure zu halbflüssigen oder plastisch verformbaren gewünschte Form übergeführt werden. Wenn man
Massen. Unter flüssigen polymerisierbaren Verbin- erst dem fertigpolymerisierten Rohling die endgültige
düngen versteht man auch solche Verbindungen, die Gestalt gibt, so kann dies in beliebiger Weise durch
etwas oberhalb Raumtemperatur schmelzen. Schleifen oder Polieren erfolgen.
Man kann aber auch die weiter unten aufgeführten 55 Im allgemeinen wird folgende Arbeitsweise angeflüssigen polymerisierbaren Verbindungen oder ana- wendet: Auf eine aus Gips, Kunststoff, Metall usw. löge polymerisierbare Verbindungen, z. B. Ester bestehende Unterlage von zweckmäßiger Gestaltung mehrwertiger Alkohole oder Polyalkohole von Vinyl- wird, wenn erforderlich, eine geeignete Trennschicht verbindungen, insbesondere der Acryl- und Methacryl- aus einem inerten Material mit Pinsel aufgetragen, säure zu zähflüssigen oder plastisch verformbaren 60 z. B. ein Silicontrennmittel. Auf diese Trennschicht Massen vorpolymerisieren und sie dann für den wird das polymerisierbare Gemisch in dünnen Schichschichtenweisen Aufbau der Formkörper verwenden. ten aufgelegt und dann bei einer bestimmten, je nach Um die Teilpolymerisationen beim Aufbau zu be- Art des Monomers festzulegenden Temperatur durch schleunigen, kann außer der Zuführung von Wärme Wärme, Strahlung oder Hochfrequenz, z.B. durch und/oder Bestrahlung auch von Katalysatoren, insbe- 65 kurzes Einbringen unter eine Infrarotlampe oder in sondere von radikalbildenden Katalysatoren, wie eine Flamme oder in Heißluft, durch Teilpolymeri-Peroxyden, Gebrauch, gemacht werden. sation zum Erstarren gebracht. Sofort wird mittels
Geeignete flüssige polymerisierbare Verbindungen Pinsel oder Spatel die nächste Schicht aufgetragen
und teilpolymerisicrt und so fortgefahren, bis der Rohling im Laufe von meist wenigen Minuten aufgebaut ist. Dabei is: es durchaus möglich, durch Verwendung verschiedener Zusammensetzungen Schichten mit verschiedenen Eigenschaften, etwa Färbung, Transparenz usw., zu erhalten, die besondere Effekte ermöglichen. Jetzt erst wird der Gegenstand fertigpolymerisiert und hierbei homogenisiert, was meist mit den oben angeführten einfachen Hilfsmitteln (Flamme, Heißluft, Infrarotlampe u. dgl.) geschehen kann, geschliffen und eventuell poliert.
Beispiel
In vorgewärmten Schälchen werden für den schichtenweisen Aufbau einer Jacketkrone verschieden gefärbte pulverförmige Polymerisatmischungen aus Metacrylsäurestern jeweils mit Triäthylenglykoldimethacrylat im Verhältnis 1 : 1 angeteigt. Die Polymerisatmischungen bestehen aus 80 Teilen Polymethacrylsäuremethylester und 20 Teilen eines Copoly- ao merisats, hergestellt aus 90 Teilen Methacrylsäuremethylester und 10 Teilen Methacrylsäureallylester. Die Schälchen mit den verschieden gefärbten Teigmassen werden bei einem Druck von 15 mm Hg 5 Minuten entlüftet. Dann wird der halbflüssige Teig mit einem spitzen Pinsel auf ein vorbereitetes Stumpfmodell für eine Jacketkrone, welches mit einer Silicontrennschicht versehen wurde, in dünner Schicht aufgetragen. Diese Schicht wird in einem Heißluftstrom zum Erhärten gebracht, was in wenigen Sekunden geschehen ist. Anschließend wird dieser Vorgang (Auftragen und im Heißluftstrom Erhärten) so lange mit weiterer Masse mit der jeweils gewünschten Färbung wiederholt, bis die für eine Jacketkrone erforderlichen drei Schichten, nämlich Hals, Dentin und Schneide aufgebaut sind. Anschließend werden Modell und Aufbau in einer Heizkammer bei 135° C während 8 Minuten ausgehärtet (auspolymerisiert). Hierauf wird die Krone vom Modell abgezogen und in üblicher Weise geschliffen und poliert. Die physikaiischen und chemischen Eigenschaften sowie die Farbgenauigkeit der auf diesem Wege hergestellten Krone steht einer nach dem üblichen Preß-Koch-Verfahren in Küvette hergestellten Krone in keiner Weise nach.
Nach demselben Verfahren können auch Schalenkronen unter Verwendung eines nachträglich zu einer Frontschale ausgeschliffenen fabrikmäßig hergestellten Kunststoffzahnes hergestellt werden. Die Verbindung der aufgetragenen Schichten mit der Schale ist so innig, daß beide Teile nicht voneinander getrennt werden können.
Auch hier sind die erforderlichen Korrekturen in Form und Farbe jederzeit durch Auftragen neuer Schichten und Behandlung wie oben möglich.

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Zahnersatzteilen, z. B. Kronen, Inlays, Brücken, aus Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, daß man halbtlüssige oder plastisch verformbare polymerisierbare Massen oder Gemische solcher Massen auf einer Unterlage mittels Spatel, Pinsel oder Sprühdose schichtenweise aufträgt und jede Schicht einzeln bis zur Erreichung einer tragfähigen Konsistenz polymerisiert und diese Arbeitsweise so lange wiederholt, bis der Formkörper die beabsichtigte Gestalt und Größe erhalten hat, worauf man den Formkörper aushärtet und schließlich durch Schleifen, Polieren und/oder ähnliche Bearbeitung nacharbeitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als polymerisierbare Masse zähflüssige oder bis zur plastischen Konsistenz vorpolymerisierte Ester mehrwertiger Alkohole oder Polyalkohole von Vinylverbindungen, insbesondere der Acrylsäure und Methacrylsäure, verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man flüssige polymerisierbare Verbindungen, insbesondere der Acrylsäure und der Methacrylsäure, zusammen mit pulverförmigen Polymerisaten, Copolymerisaten oder Polymerisatgemischen, insbesondere solchen aus Verbindungen mit olefinischen Doppelbindungen, z. B. der Acryl- und/oder Methacrylsäure, als Trägersubstanz für die einzelnen Teilschichten, verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Massen für die einzelnen Teilschichten verschieden gefärbte polymerisierbare Massen verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man Massen für die einzelnen Schichten verwendet, die Polymerisationskatalysatoren, insbesondere Peroxyde, enthalten.

Family

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3404904A1 (de) * 1984-02-11 1985-08-22 Kulzer & Co GmbH, 6393 Wehrheim Verfahren zur herstellung von kieferorthopaedischen geraeten und apparaturen

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3404904A1 (de) * 1984-02-11 1985-08-22 Kulzer & Co GmbH, 6393 Wehrheim Verfahren zur herstellung von kieferorthopaedischen geraeten und apparaturen

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