DE1514264C3 - Steuerbarer Halbleitergleichrichter - Google Patents
Steuerbarer HalbleitergleichrichterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen steuerbaren Halbleitergleichrichter mit einem Halbleiterkörper mit vier
aufeinanderfolgenden Zonen, zwei Endzonen und zwei Zwischenzonen, von abwechselndem Leitungstyp, wobei
die beiden Endzonen mit je einer Hauptelektrode versehen sind, und wenigstens eine Steuerelektrode mit
dem Halbleiterkörper kapazitiv gekoppelt ist, so daß durch ein an die Steuerelektrode(n) gelegtes Potential
an der Oberfläche des Halbleiterkörpers eine Raumladung induziert werden kann.
Ein solcher steuerbarer Gleichrichter ist bekannt aus der FR-PS 13 16 061. Bei diesem Gleichrichter ist die
Oberfläche des Halbleiterkörpers wenigstens in der Umgebung des Randes eines zwischen einer Endzone
und einer angrenzenden Zwischenzone vorhandenen PN-Übergangs, d. h. in der Umgebung der Schnittlinie
des PN-Übergangs mit der Oberfläche des Halbleiterkörpers, mit einer Isolierschicht bedeckt, auf die eine
sich über den Rand des PN-Übergangs und seine direkte Umgebung erstreckende Metallschicht aufgebracht ist.
Diese Metallschicht stellt die Steuerelektrode dar und man kann unter anderem die Oberflächenrekombination
beim Rand des PN-Übergangs dadurch beeinflussen, daß im Betrieb an dieser Steuerelektrode eine
elektrische Spannung angelegt wird. Dies bedeutet eigentlich, daß die Qualität des PN-Übergangs gesteuert
wird. Ist die Oberflächenrekombination beim Rand des PN-Übergangs groß bzw. klein, so handelt es sich um
einen schlechten bzw. einen guten PN-Übergang.
Um einen solchen bekannten steuerbaren Gleichrichter vom nichtleitenden in den leitenden Zustand steuern
zu können, muß bei großer Oberflächenrekombination beim Rand des PN-Übergangs der Gleichrichter im
nichtleitenden Zustand sein, während bei kleiner Oberflächenrekombination beim Rand des PN-Übergangs
der steuerbare Gleichrichter in den leitenden Zustand kommen muß.
Um die Möglichkeiten eines solchen bekannten steuerbaren Gleichrichters zu erkennen, muß man zwei
steuerbare Gleichrichter mit genau gleicher Konfiguration und gleichen Abmessungen und nur mit voneinander
abweichender Qualität eines PN-Übergangs zwi-
sehen einer Endzone und einer angrenzenden Zwischenzone
miteinander vergleichen. Der steuerbare Gleichrichter mit dem schlechten PN-Übergang wird
eine höhere Durchschlagspannung haben als der steuerbare Gleichrichter mit dem guten PN-Übergang.
Die Durchlagspannung eines steuerbaren Gleichrichters ist, bei zunehmender Spannung zwischen den
Kontakten der äußeren Zonen, diejenige Spannung, bei welcher der steuerbare Gleichrichter vom nichtleitenden
in den leitenden Zustand gelangt.
Sind die beiden steuerbaren Gleichrichter in einem Bauelement vereint, da man die Qualität des PN-Übergangs
mittels einer Steuerelektrode steuern kann, so muß die Betriebsspannung zwischen den Kontakten der
äußeren Zonen zwischen den beiden erwähnten Durchschlagspannungen liegen, um den Gleichrichter
mittels der Steuerelektrode vom nichtleitenden in den leitenden Zustand steuern zu können. Die minimale
Betriebsspannung wird dabei durch die Durchschlagspannung bedingt, die der Gleichrichter aufweist, wenn
er sich im Zustand mit kleiner Oberflächenrekombination beim Rand des PN-Übergangs befindet. Dies ist
häufig eine störende Beschränkung, da die Durchschlagspannung, die bei einer kleinen Oberflächenrekombination
beim Rand des PN-Übergangs auftritt, im allgemeinen nicht beliebig niedrig gewählt werden kann,
wegen der dazu erforderlichen, praktisch nicht-verwirklichbaren Konfiguration des Gleichrichters.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die durch die Durchschlagsspannung bedingte Beschränkung der
Betriebsspannung zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß wenigstens eine Steuerelektrode mit einer der zwei
Zwischenzonen kapazitiv gekoppelt ist und mittels wenigstens einer solchen Steuerelektrode durch ein an
die Steuerelektrode(n) gelegtes Potential an der Oberfläche dieser einen Zwischenzone eine Raumladung
derart induziert wird, daß ein die angrenzende andere Zwischenzone und die angrenzende Endzone
verbindender elektrischer Stromweg entsteht, wodurch der steuerbare Halbleitergleichrichter vom nichtleitenden
in den leitenden Zustand gesteuert wird.
Die Steuerelektrode kann einfach eine sich über dem zu erhaltenden elektrischen Stromweg erstreckende
Metallschicht sein, die mittels einer Isolierschicht von der Oberfläche der einen Zwischenzone getrennt ist.
Da infolge des elektrischen Stromweges ein elektrischer Strom über eine Zwischenzone zwischen der
angrenzenden anderen Zwischenzone und der angrenzenden Endzone auftreten kann, kann mittels der
Steuerelektrode die Durchschlagspannung eines steuerbaren Gleichrichters nach der Erfindung stark herabgesetzt
werden, wobei während des Auftretens des erwähnten elektrischen Stromweges der Gleichrichter
praktisch eine normale Diodencharakteristik erhalten kann, wie es nachfolgend noch näher beschrieben wird,
und wodurch die vorerwähnte Beschränkung des besprochenen bekannten steuerbaren Gleichrichters
vermieden oder wenigstens stark herabgesetzt wird.
Bemerkt wird, daß unter der Oberfläche einer Zone die mit der Oberfläche des Halbleiterkörpers zusammenwirkende
Oberfläche der Zone verstanden wird.
Eine Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß sich in die eine Zwischenzone, an
die wenigstens eine Steuerelektrode kapazitiv angekoppelt ist, von der Oberfläche dieser Zwischenzone her
wenigstens ein inselartiger Bereich, mit einem Leitungstyp entgegengesetzt zu dem dieser Zwischenzone
erstreckt, und der bzw. die inselartigen Bereiche durch Teile dieser Zwischenzone einerseits von der angrenzenden
anderen Zwischenzone und andererseits von der angrenzenden Endzone getrennt sind, und wenigstens
zwei Steuerelektroden kapazitiv mit der einen Zwischenzone gekoppelt und derart angeordnet sind, daß
mittels wenigstens einer dieser Steuerelektroden ein elektrisch leitender Stromweg zwischen der angrenzenden
anderen Zwischenzone und dem inselartigen Bereich, und mittels wenigstens einer anderen Steuerelektrode
ein elektrisch leitender Stromweg zwischen dem inselartigen Bereich und der angrenzenden
Endzone erzielbar ist.
Damit sind z. B. Koinzidenzschaltungen möglich, in denen der Gleichrichter vom nichtleitenden in den
leitenden Zustand gesteuert wird, wenn die Steuerung z. B. gleichzeitig mittels zweier Steuerelektroden
erfolgt.
Eine andere Weiterbildung der Erfindung, bei der der steuerbare Gleichrichter als Wählschalter dienen kann,
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Endzone, die an die eine von wenigstens einer Steuerelektrode kapazitiv
beeinflußte Zwischenzone angrenzt, aus wenigstens zwei voneinander getrennten Teilen besteht, die mit je
einer Hauptelektrode versehen sind, und für jeden dieser Teile dieser Endzone wenigstens eine Steuerelektrode
vorhanden ist, mittels der ein elektrischer Stromweg zwischen einem Endzonenteil und der
anderen Zwischenzone erzielbar ist.
Eine wichtige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß in einem Teil des
Halbleiterkörpers des einen, ersten Leitungstyps, eine durch Diffusion in eine Oberfläche des Halbleiterkörpers
dotierte Zone des anderen, zweiten Leitungstyps, die andere Zwischenzone, vorgesehen ist, welche eine
durch Diffusion in die Oberfläche des Halbleiterkörpers dotierte Zone des ersten Leitungstyps, eine Endzone, im
Halbleiterkörper völlig umgibt, und in dem Halbleiterkörper neben der diffundierten Zwischenzone eine
durch Diffusion in die Oberfläche des Halbleiterkörpers dotierte weitere Endzone vom zweiten Leitungstyp
vorhanden ist, und wobei der Teil des Halbleiterkörpers, in dem die andere Zwischenzone durch Diffusion
gebildet ist, selbst eine Zwischenzone bildet, mit der wenigstens eine Steuerelektrode kapazitiv gekoppelt
ist.
Der Halbleiterkörper eines steuerbaren Gleichrichters nach der Erfindung besteht vorzugsweise aus
Silizium, wobei eine Steuerelektrode vorhanden ist, die eine mittels einer Siliziumoxidschicht von der einen
Zwischenzone getrennte Metallschicht bildet.
Die Erfindung wird an Hand einiger in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 schematisch eine Draufsicht eines Ausführungsbeispiels
eines steuerbaren Gleichrichters nach der Erfindung, von dem
Fig.2 einen Querschnitt gemäß der Linie 11-11 der
Fig. 1,
F i g. 3 eine Strom-Spannungskurve und
F i g. 4 eine Kurve darstellt, welche die Abhängigkeit der Durchschlagspannung von der Steuerspannung
illustriert.
Die Fig.5, 6 und 7 zeigen schematisch Draufsichten
von drei weiteren verschiedenen Ausführungsformen eines steuerbaren Gleichrichters nach der Erfindung.
Die F i g. 1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel eines steuerbaren Gleichrichters nach der Erfindung mit
einem Halbleiterkörper 5 mit vier aufeinanderfolgenden Zonen 1, 2, 3 und 4, von denen die Zonen 1 und 4 die
Endzonen und die Zonen 2 und 3 die Zwischenzonen darstellen. Die beiden Endzonen 1 und 4 sind mit
Anschlußkontakten 6 bzw. 7 versehen. Eine Steuerelektrode 8 ist mit dem Halbleiterkörper 5 kapazitiv
gekoppelt. Nach der Erfindung ist die Steuerelektrode 8 mit einer der Zwischenzonen, in diesem Falle der
Zwischenzone 3, kapazitiv gekoppelt und mittels der Steuerelektrode 8 kann an der Oberfläche dieser einen
Zwischenzone 3 Raumladung induziert werden, so daß ein, die angrenzende andere Zwischenzone 2 und die
angrenzende Endzone 4 verbindender elektrischer Stromweg erzielt werden kann, wodurch der steuerbare
Gleichrichter vom nichtleitenden in den leitenden Zustand gesteuert wird.
Die Steuerelektrode besteht aus einer sich über dem zu erhaltenden elektrischen Stromweg erstreckenden
Metallschicht, die mittels einer Isolierschicht 12 von der Oberfläche der Zwischenzone 3 getrennt ist. Der sich
über der Endzone 4 erstreckende Teil der Steuerelektrode 8 ist für eine gute Wirkung des steuerbaren
Gleichrichters überflüssig, dient aber zum Erleichtern des Anbringens eines Anschlußkontaktes 13.
Durch das Anlegen einer elektrischen Spannung am Kontakt 13 kann man an der unter der Steuerelektrode
8 liegenden Oberfläche der Zwischenzone 3 Raumladung induzieren, wodurch zwischen den Zonen 2 und 4
ein elektrischer Stromweg entsteht. Die Steuerelektrode 8 kann statt aus einer Metallschicht auch z. B. aus
einem piezo-elektrischen Kristall bestehen. Durch das Ausüben eines mechanischen Druckes auf den piezoelektrischen
Kristall kann an diesem Kristall und demnach auch an der Isolierschicht 12 ein Spannungsunterschied erzeugt werden, wodurch wieder Raumla-
dung und somit ein Stromweg erhalten werden kann.
In der Draufsicht nach Fig. 1 ist die Isolierschicht 12
weggelassen, um die darunter liegenden Zonen 1, 2, 3 und 4 zeigen zu können. Die auf der Isolierschicht 12
liegende Steuerelektrode 8 mit dem Anschlußkontakt 13 und die in der Isolierschicht angebrachten öffnungen 14
und 15 mit den durch diese öffnungen mit den Zonen 1 und 4 verbundenen Anschlußkontakte 6 und 7 sind
daher in F i g. 1 durch gestrichelte Linien dargestellt.
Nach den F i g. 1 und 2 überdeckt die Steuerelektrode 8 nur einen Teil der zwischen den Zonen 2 und 4
liegenden Oberfläche der Zwischenzone 3. Die Steuerelektrode 8 kann aber einen größeren Teil der zwischen
den Zonen 2 und 4 liegenden Oberfläche der Zone 3 oder sogar diese ganze Oberfläche überdecken.
Bei der Struktur des Gleichrichters nach den Fig. 1 und 2 besitzt der Halbleiterkörper 5 des ersten
Leitungstyps, der ein Teil eines größeren Halbleiterkörpers, ζ. B. ein Teil eines Gebildes von Halbleiterschaltelementen
in nur einem Halbleiterkörper sein kann, eine durch örtliche Diffusion in eine Oberfläche des
Halbleiterkörpers 5 erhaltene diffundierte Zone des zweiten Leitungstyps, die andere Zwischenzone 2,
welche eine durch örtliche Diffusion in die Oberfläche des Halbleiterkörpers 5 erhaltene Zone des ersten
Leitungstyps, die Endzone 1, im Halbleiterkörper 5 völlig umgibt, während neben der Zwischenzone 2 eine
durch örtliche Diffusion in die Oberfläche des Halbleiterkörpers 5 erhaltene weitere Endzone 4
vorhanden ist, die vom zweiten Leitungstyps ist, wobei der Halbleiterkörper 5 selbst eine Zwischenzone 3
bildet, mit der die Steuerelektrode 8 kapazitiv gekoppelt ist.
Besonders günstige Ergebnisse wurden mit einem Halbleiterkörper 5 aus Silizium erreicht, dessen
Steuerelektrode 8 eine mittels einer Siliziumoxidschicht 12 von der Zwischenzone 3 getrennte Metallschicht
darstellt.
Der steuerbare Gleichrichter nach den Fig. 1 und 2 kann in einfacher Weise mit Hilfe von in der
Halbleitertechnik üblichen Verfahren hergestellt werden. Man geht z. B. von einem N-Siliziumkörper 5 mit
einem spezifischen Widerstand von etwa 5 Ω cm und Abmessungen von etwa 500 μπι χ 500 μιη χ 200 μΐη aus,
der mit einer Siliziumoxidschicht 12 bedeckt ist. Mittels eines photoerhärtenden Lacks (Photoresist) und eines
Ätzmittels werden in der Oxidschicht 12 öffnungen angebracht, über die eine P-Verunreinigung in den
Halbleiterkörper eindiffundiert wird, um die P-Zonen 2 und 4 zu erhalten. Man kann z. B. Bor gasförmig in Form
von Boroxid etwa 20 Min. lang überleiten, wobei der Halbleiterkörper auf einer Temperatur von etwa
10400C gehalten wird, und anschließend den Halbleiterkörper
noch etwa eine Stunde auf derselben Temperatur unter Überleiten von Dampf nacherhitzen. Es sind
dann P-Zonen 2 und 4 mit einer Stärke von etw 2,5 μηι
entstanden. In der Draufsicht nach Fig. 1 sind die Abmessungen der Zone 2 z. B. etwa 90 μιτι χ 90 μσι, und
der Abstand zwischen den Zonen 2 und 4 beträgt etwa 5 μπι, wobei die größten Abmessungen der Zone 4 etwa
250μΓτιχ250μπι betragen. Durch die Nacherhitzung
unter Überleiten von Dampf werden die öffnungen in der Oxidschicht ^geschlossen.
Anschließend wird in der Oxidschicht 12 eine neue Öffnung angebracht, um durch Diffusion einer N-Verunreinigung
die N-Zone 1 zu erhalten. Die N-Zone 1 kann dadurch erzielt werden, daß etwa 10 Min. lang Phosphor
in den Halbleiterkörper 5 eindiffundiert wird, wobei der Halbleiterkörper 5 auf etwa 10500C gehalten wird, und
anschließend bei derselben Temperatur noch etwa 20 Min. lang unter Überleiten von Dampf nacherhitzt wird.
Die erhaltene N-Zone 1 hat dann eine Stärke von etwa 1,5 μιη und in der Draufsicht nach F i g. 1 Abmessungen
von etwa 80 μπι χ 80 μιη, wobei die öffnung in der
Oxidschicht 12 durch die Nacherhitzung unter Überleitung von Dampf wieder geschlossen ist.
Die Steuerelektrode 8 kann dadurch angebracht werden, daß die Siliziumoxidschicht 12 völlig mit einer
Metallschicht bedeckt wird, z. B. durch Aufdampfen von Aluminium, worauf mittels eines photoerhärtenden
Lacks (Photoresist) und eines Ätzmittels die Metallschicht mit Ausnahme eines die Steuerelektrode
bildenden Teiles wieder entfernt wird.
Anschließend werden die öffnungen 14 und 15 mit Abmessungen von etwa 50 μπι χ 50 μιτι in der Oxidschicht
12 angebracht, um die Anschlußkontakte 6 und 7 mit den Zonen 1 bzw. 4 verbinden zu können. Die
Anschlußkontakte 6, 7 und 13 können z. B. mit den Zonen 1, 4 und der Steuerelektrode 8 auf eine übliche
Weise durch Thermokompression verbunden werden und z. B. aus einem Draht aus Aluminium oder Gold mit
einem Durchmesser von etwa 20 μπι bestehen.
Wird zwischen den Anschlußkontakten 6 und 7 eine zunehmende Spannung angelegt, wobei der Kontakt 7
gegenüber dem Kontakt 6 positiv vorgespannt ist, so fließt zunächst ein kleiner Strom durch den Gleichrichter.
Der Gleichrichter befindet sich dann im nichtleitenden Zustand. Wird die Durchschlagspannung VB
erreicht, die im vorliegenden Beispiel etwa 40 V (Vb\) beträgt, so gelangt der Gleichrichter plötzlich in den
leitenden Zustand, wobei die Gleichrichterspannung
zwischen den Kontakten 6 und 7 stark abnimmt und anschließend bei zunehmender Spannung der Strom
durch den Gleichrichter stark zunimmt. Diese Strom-Spannungsabhängigkeit ist durch die Kurve ABE in
Fig.3 dargestellt, wobei der Strom / durch den Gleichrichter in beliebigen Einheiten gegen die
Spannung V zwischen den Kontakten 6 und 7 in beliebigen Einheiten abgetragen ist.
Die Durchschlagspannung Vb ist von der an der
Steuerelektrode 8 angelegten Spannung V^ abhängig. Wird am Kontakt 13 eine positive Steuerspannung
gegenüber dem Kontakt 6 angelegt, so ergibt sich, daß die Durchschlagspannung Vb von der Spannung Vg
abhängt, wie es die Kurve nach F i g. 4 zeigt, in der V8 in
beliebigen Einheiten gegen Vg. in beliebigen Einheiten
abgetragen ist. Bei zunehmender Vg bleibt die Durchschlagspannung
Vs zunächst konstant und gleich Vst.im
vorliegenden Beispiel gleich etwa 40 V; erreicht V^ einen Wert Vg\, im vorliegenden Beispiel gleich etwa
32 V, so sinkt die Durchschlagspannung Vb stark ab, und
hat V^ einen Wert Vg 2, im vorliegenden Beispiel gleich
etwa 42 V erreicht, so ist die Durchschlagspannung Vb praktisch völlig verschwunden und der Gleichrichter
weist die durch die Kurve ADEm Fig. 3 dargestellte
Diodencharakteristik auf. Die Kurve ACE in Fig. 3 wird erhalten, wenn Vg etwa 36 V beträgt. Dabei tritt
eine Durchschlagspannung Vf, 1 von etwa 20 V auf.
Da der Gleichrichter mittels einer an der Steuerelektrode 8 angelegten Steuerspannung Vg die Diodencharakteristik
^Dfannehmen kann, kann der Gleichrichter
praktisch bei jeder Betriebsspannung zwischen den Kontakten 6 und 7, die kleiner als die Durchschlagspannung
Vb 1 ist, dadurch vom nichtleitenden in den
leitenden Zustand gebracht werden, daß der Steuerelektrode 8 ein Spannungsimpuls ausreichender Größe
zugeführt wird. Wie bereits vorher erklärt wurde, ist dies bei den bekannten steuerbaren Gleichrichtern mit
einer kapazitiv gekoppelten Steuerelektrode gewöhnlich nicht der Fall.
Bei einem wichtigen Ausführungsbeispiel eines steuerbaren Gleichrichters nach der Erfindung besteht
die an der einen Zwischenzone 3 angrenzende Endzone 4 aus wenigstens zwei voneinander getrennten Teilen,
die mit je einem Anschlußkontakt versehen sind, wobei für jeden dieser Teile wenigstens eine Steuerelektrode
vorhanden ist, mittels der ein elektrischer Stromweg zwischen dem betreffenden Teil und der anderen
Zwischenzone 2 erhalten werden kann.
Fig.5 zeigt die Draufsicht eines Ausführungsbeispiels
eines solchen steuerbaren Gleichrichters, der dem steuerbaren Gleichrichter nach den F i g. 1 und 2 ganz
ähnlich aufgebaut ist, nur mit dem Unterschied, daß die Endzone 4 der F i g. 1 und 2 aus zwei Teilen 4a und 46
besteht und zwei Steuerelektroden 8a und 86 mit den Kontakten 13a bzw. 136 vorhanden sind. Durch die
öffnungen 15a bzw. 156 in der auf den Halbleiterkörper aufgebrachten Oxidschicht sind Anschlußkontakte 7a
bzw. 76 mit den Teilen 14a und 146 verbunden. Die Oxidschicht ist, ebenso wie in Fig. 1, in Fig.5 nicht
dargestellt.
Ein steuerbarer Gleichrichter nach Fig.5 ist als
Wählschalter verwendbar. Es sind in Wirklichkeit zwei steuerbare Gleichrichter mit drei gemeinsamen Zonen,
den Zonen 1, 2 und 3, vorhanden, wobei einer der steuerbaren Gleichrichter die Endzone 4a und die
andere die Endzone 46 besitzt. Man kann mittels der Steuerelektroden 8a und 86 wahlweise einen Strom
über die Kontakte 6 und 13a oder über die Kontakte 6 und 136 schalten.
In F i g. 6 ist schematisch und in Draufsicht dargestellt, daß ein steuerbarer Gleichrichter nach der Erfindung
auch im Wesen eine Kombination einer Anzahl, in der F i g. 4, steuerbarer Gleichrichter mit nur einer gemeinsamen
Endzone 34 und einer gemeinsamen, an dieser Zone angrenzenden Zwischenzone 33 sein kann, die
vom Halbleiterkörper selbst gebildet wird, während die anderen Zwischenzonen (32a, 326,32c und 32c/) und die
anderen Endzonen (31a, 316, 31c und 3Id) nicht gemeinsam sind. Mittels der Steuerelektroden 38a, 386,
38c und 38c/kann man wahlweise einen Strom über die Endzone 34 und eine der Endzonen 31 a, 316,31 cund 31c/
schalten.
In Fig. 7 ist eine wichtige Ausführungsform eines steuerbaren Gleichrichters nach der Erfindung dargestellt,
bei der die eine vom Halbleiterkörper 45 selbst gebildete Zwischenzone 43 einen sich von der
Oberfläche der Zone 43 her in dieser Zone erstreckenden Bereich, eine Insel 49, mit einem Leitungstyp
entgegengesetzt zu dem der Zwischenzone 43 besitzt, wobei die Insel 49 durch Teile der Zone 43 von der
angrenzenden Zwischenzone 4 und der angrenzenden Endzone 44 getrennt ist. Es sind zwei Steuerelektroden
48a und 486 kapazitiv mit der Zwischenzone 43 gekoppelt, wobei mittels der Steuerelektrode 48a ein
elektrischer Stromweg zwischen der Zwischenzone 2 und der Insel 49, und mittels der Steuerelektrode 486 ein
elektrischer Stromweg zwischen der Insel 49 und der Endzone 44 erhalten werden kann. Der Halbleiterkörper
45, die Zone 2, die Zone 1 mit dem Kontakt 6 und die Öffnung 14 in der auch in Fig.7 nicht dargestellten
Oxidschicht entsprechendem Halbleiterkörper 5 und den mit entsprechenden Bezugsziffern bezeichneten
Teilen der Fig. 1. Die Endzone 4 der Fig. 1 ist durch die
Endzone 44 in F i g. 7 ersetzt, welche die Zone 2 nicht völlig umgibt und für die Insel 49 Raum übrig läßt. Die
Insel 49 kann, ebenso wie die Zonen 2 und 33, durch Diffusion einer P-Verunreinigung erhalten sein. Die
Insel 49 ist z. B. etwa 5 μπι breit und etwa 90 μιη lang
und, ebenso wie die Zonen 2 und 4, z. B. etwa 2,5 μπι stark. Der Abstand zwischen der Insel 49 und den Zonen
42 und 44 beträgt z. B. etwa 5 μπι.
. Die Endzone 44 ist über eine öffnung 50 in der Oxidschicht mit einem Anschlußkontakt 47, und die
Steuerelektroden 48a und 486 sind mit den Anschlußkontakten 53a bzw. 536 versehen.
Der steuerbare Gleichrichter nach F i g. 7 ist unter anderem für Koinzidenzschaltungen von Bedeutung
und kann dadurch vom nichtleitenden in den leitenden Zustand gesteuert werden, daß gleichzeitig mittels der
beiden Steuerelektroden 48a und 486 gesteuert wird, wobei über die Insel 49 ein Stromweg zwischen den
Zonen 2 und 44 entsteht.
Dringt die Insel 49 tiefer in den Halbleiterkörper 45 ein als die Zonen 42 und 44, so ist es vorteilhaft, die
Breite der Insel 49 kleiner als eine Diffusionslänge der Minoritätsladungsträger in der Insel 49 zu wählen. Es sei
noch bemerkt, daß die Insel 49 eine kleinere Stärke als die Zonen 2 und 44 haben kann. Man kann auch mehrere
Inseln anwenden. So kann die Insel 49 z. B. aus zwei Teilen bestehen, wobei drei Steuerelektroden vorhanden
sind, eine, um einen elektrischen Stromweg zwischen einem Teil und der Zone 2 zu erzielen, eine, um
einen elektrischen Stromweg zwischen beiden Teilen zu erzielen, und eine, um einen elektrischen Stromweg
zwischen dem anderen Teil und der Zone 49 zu erzielen. Der steuerbare Gleichrichter kann dann dadurch vom
6Ο9 5Λ5/173
nichtleitenden in den leitenden Zustand gesteuert werden, daß gleichzeitig mit den drei Steuerelektroden
gesteuert wird.
Der Abstand zwischen zwei Zonen und/oder zwischen einer Zone und einer Insel und/oder zwischen
zwei Inseln, über die sich ein elektrischer Stromweg erstreckt, ist vorzugsweise kürzer als etwa zweimal die
Diffusionslänge der Minoritätsladungsträger in der Zwischenzone, mit der die Steuerelektrode bzw. die
Steuerelektroden kapazitiv gekoppelt ist bzw. sind. Dies entspricht der normalen Anforderung, die an eine
Zwischenzone eines steuerbaren Gleichrichters gestellt wird, nämlich daß der Abstand zwischen den angrenzenden
Zonen und einer Zwischenzone kleiner als etwa zweimal die Diffusionslänge der Minoritätsladungsträger
in der Zwischenzone ist. Bemerkt wird, daß, falls die Insel 49 viel weniger tief in den Halbleiterkörper
eindringt als die Zonen 2 und 44, der Abstand zwischen den Zonen 2 und 44 über die Insel 49 vorzugsweise
kürzer ist als etwa zweimal die Diffusionslänge der Minoritätsladungsträger in der einen Zwischenzone 43.
Der Halbleiterkörper kann auch aus einem anderen Halbleitermaterial als Silizium, z. B. aus Germanium
bestehen, und die Steuerelektrode kann z. B. aus einer auf eine stellenweise auf dem Halbleiterkörper vorhandenen
Lackschicht aufgebrachten Metallschicht bestehen. Der Anschlußkontakt einer Steuerelektrode kann
ein Spitzenkontakt sein, der mit seiner Spitze auf der Metallschicht der Steuerelektrode aufruht. Ein für
Kontaktzwecke bestimmter Teil der Metallschicht, der sich über eine angrenzende Zone im Halbleiterkörper
erstreckt, ist dann überflüssig. Weiterhin kann ein steuerbarer Gleichrichter nach der Erfindung z. B. eine
Struktur haben, bei der eine der Endzonen und die beiden Zwischenzonen diffundierte Zonen sind, während
die andere Endzone vom Halbleiterkörper selbst gebildet wird. So kann die Zone 2 (F i g. 2) z. B. von einer
weiteren Zone umgeben sein, in gleicher Weise wie die Zone 1 von der Zone 2 umgeben wird, wobei die Zone 2
und diese Zone umgebende Zone die Zwischenzonen sind, und die Zone 1 und der Halbleiterkörper selbst die
Endzonen sind.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Steuerbarer Halbleitergleichrichter mit einem Halbleiterkörper mit vier aufeinanderfolgenden
Zonen, zwei Endzonen und zwei Zwischenzonen, von abwechselndem Leitungstyp, wobei die beiden
Endzonen mit je einer Hauptelektrode versehen sind, und wenigstens eine Steuerelektrode mit dem
Halbleiterkörper kapazitiv gekoppelt ist, so daß durch ein an die Steuerelektrode(n) gelegtes
Potential an der Oberfläche des Halbleiterkörpers eine Raumladung induziert werden kann, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens eine Steuerelektrode (8) mit einer (3) der zwei Zwischenzonen
(2 rsp. 3) kapazitiv gekoppelt ist und mittels wenigstens einer solchen Steuerelektrode durch ein
an die Steuerelektrode(n) gelegtes Potential an der Oberfläche dieser einen Zwischenzone (3) eine
Raumladung derart induziert wird, daß ein die angrenzende andere Zwischenzone (2) und die
angrenzende Endzone (4) verbindender elektrischer Stromweg entsteht, wodurch der steuerbare Halbleitergleichrichter
vom nichtleitenden in den leitenden Zustand gesteuert wird.
2. Steuerbarer Halbleitergleichrichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuerelektrode
von einer Metallschicht gebildet ist, die sich über dem in der einen Zwischenzone (3) zu
erzielenden elektrischen Stromweg erstreckt und die mittels einer Isolierschicht (12) von der
Oberfläche dieser einen Zwischenzone (3) getrennt ist.
3. Steuerbarer Halbleitergleichrichter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich in
die eine Zwischenzone (43) an die wenigstens eine Steuerelektrode kapazitiv angekoppelt ist, von der
Oberfläche dieser Zwischenzone (43) her wenigstens ein inselartiger Bereich (49), mit einem Leitungstyp
entgegengesetzt zu dem dieser Zwischenzone erstreckt, und der bzw. die inselartigen Bereiche (49)
durch Teile dieser Zwischenzone einerseits von der angrenzenden anderen Zwischenzone und andererseits
von der angrenzenden Endzone (44) getrennt sind, und wenigstens zwei Steuerelektroden (48a und
486) kapazitiv mit der einen Zwischenzone (43) gekoppelt und derart angeordnet sind, daß mittels
wenigstens einer dieser Steuerelektroden (48a) ein elektrisch leitender Stromweg zwischen der angrenzenden
anderen Zwischenzone (2) und dem inselartigen Bereich (49), und mittels wenigstens einer
anderen Steuerelektrode (4Sb) ein elektrisch leitender Stromweg zwischen dem inselartigen Bereich
(49) und der angrenzenden Endzone (44) erzielbar ist.
4. Steuerbarer Halbleitergleichrichter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Endzone (4), die an die eine von wenigstens einer Steuerelektrode kapazitiv beeinflußte Zwischenzone
(3) angrenzt, aus wenigstens zwei voneinander getrennten Teilen (4a und 4b) besteht, die mit je
einer Hauptelektrode (8a und 8b) versehen sind, und für jeden dieser Teile dieser Endzone wenigstens
eine Steuerelektrode vorhanden ist, mittels der ein elektrischer Stromweg zwischen einem Endzonenteil
und der anderen Zwischenzone erzielbar ist.
5. Steuerbarer Halbleitergleichrichter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
in einem Teil des Halbleiterkörpers des ersten Leitungstyps eine durch Diffusion in eine Oberfläche
des Halbleiterkörpers dotierte Zone (2) des anderen zweiten Leitungstyps, die andere Zwischenzone,
vorgesehen ist, welche eine durch Diffusion in die Oberfläche des Halbleiterkörpers dotierte Zone (1)
des ersten Leitungstyps, eine Endzone, im Halbleiterkörper völlig umgibt, und in dem Halbleiterkörper
neben der diffundierten Zwischenzone (2) eine durch Diffusion in die Oberfläche des Halbleiterkörpers
dotierte weitere Endzone (4) vom zweiten Leitungstyp vorhanden ist, und wobei der Teil des
Halbleiterkörpers, in dem die andere Zwischenzone durch Diffusion gebildet ist, selbst eine Zwischenzone
(3) bildet, mit der wenigstens eine Steuerelektrode kapazitiv gekoppelt ist.
6. Steuerbarer Halbleitergleichrichter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Halbleiterkörper (5) aus Silizium besteht, und eine Steuerelektrode (8) von einer Metallschicht
gebildet ist, die mittels einer Siliziumoxidschicht (12) von einer Zwischenzone (3) getrennt ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL6408263 | 1964-07-18 | ||
DEN0027027 | 1965-07-14 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1514264C3 true DE1514264C3 (de) | 1977-04-14 |
Family
ID=
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