DE150988C - - Google Patents

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stromabnehmer für Straßenbahnen mit Oberleitung. Solche Stromabnehmer, deren Gestänge aus zwei Teilen besteht, die gelenkig verbunden sind und durch nachgebenden Federdruck in der gestreckten Normallage gehalten werden, sind bekannt. Im vorliegenden Falle kommt es darauf an, daß die Gelenke an besonderen, mit jenen Teilen verbundenen Armen und in gewissem Abstande von dem Gestänge derart angeordnet sind, daß dadurch das seitliche Ausschwingen des einen Armes gegen den anderen vergrößert wird. Diese neue Gelenkverbindung ermöglicht, daß der obere Gestängeteil nicht nur im Winkel zum unteren Gestängeteil sich einstellt, daß vielmehr auch eine seitliche Parallelverschiebung eintreten kann. Hierdurch wird erstrebt, daß die Stromabnehmerrolle bei den Biegungen gleichmäßig an dem Leitungsdrahte sich führt und zu letzterem beständig die Normallage behält. Weil die Rolle den seitlichen Drücken, die der Leitungsdraht in der Rinne der Rolle gegen diese ausübt, leichter folgen kann, wird die Abnutzung des Leitungsdrahtes und der Rolle geringer und es kann ein Abgleiten der Rolle von der Leitung weniger leicht eintreten. Auch wird das Schwingen des gespannten Drahtes vermindert. Wesentlich ist ferner die besondere Anordnung der die beiden Gestängeteiie in der gestreckten Normallage haltenden Feder. Diese Feder besteht zweckmäßig in einer frei liegenden, ,hochkantig gestellten Flachfeder in solcher Anordnung, daß ihr mittlerer Teil den seitlichen Bewegungen der Gestängeteile durch die entsprechende Ausbiegung ihres mittleren Teiles leicht folgen kann.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung bildet die Anordnung seitlicher Stützflächen in Verbindung mit jenen die Gelenke tragenden Armen. Diese Stützflächen bieten dem beweglichen oberen Gestängeteil in jeder Lage gegen den unteren Gestängeteil eine entsprechende Stützung, wodurch die Gelenkverbindung gegen zu starke Beanspruchung geschützt wird.
Auf der Zeichnung ist der neue Stromabnehmer in einer Ausführungsform dargestellt, und zwar zeigt
Fig. ι den Stromabnehmer in der Gebrauchsstellung, während
Fig. 2 die zugehörige Oberansicht ist.
Fig. 3 bis 5 veranschaulichen verschiedene Stellungen, die die beiden Gestängeteile gegeneinander einnehmen können, während Fig. 6 und 7 die zu Fig. 3 und 5 gehörigen Grundrisse sind.
Bei der dargestellten Ausführung besteht das Stromabnehmergestänge aus dem unteren Teil a, der mit dem Fahrzeug in bekannter Weise gelenkartig verbunden ist und durch Federdruck nach oben gehalten wird, und aus dem Teil b, der die an der Leitung s gleitende Rolle r trägt. Der Gestängeteil a ist mit dem Ansatz oder Arm c versehen, der Gestängeteil d mit dem zugehörigen Ansatz oder Arm d. Diese beiden Arme c und d sind deshalb angeordnet, um die Ge-
lenkverbindung in gewissem Abstande von dem Gestänge α b anzuordnen. Zur Bildung des Gelenkes ist der Arm c mit einer kugelförmigen Aussparung zur Aufnahme der Kugel e versehen, und diese Kugel e ist an dem anderen Arm d mittels des Bolzens / befestigt.
Für gewöhnlich werden die Gestängeteile a und b durch die Flachfeder g in der gestreckten Normallage gehalten (Fig. .1, 2 und 3).
Die Flachfeder g ist an dem Ansätze h des oberen Gestängeteiles b befestigt, dagegen in einem Schlitze des Ansatzes i am unteren Gestängeteil α beweglich geführt, so daß die Feder bei der Verstellung der beiden Teile a und b gegeneinander und infolge ihrer dadurch veranlaßten Verdrehung durch Verschiebung ihres unteren Endes in der Führung i entsprechend nachgeben kann.
Die beschriebene Ausführung des Gelenkes ef gestattet dem oberen Gestängeteil b eine doppelte Bewegung gegen den Teil α unter entsprechender Verdrehung der Feder g, wie sich aus Fig. 4 und 5 ergibt und weiterhin beschrieben wird.
Die beiden die Gelenkverbindungen tragenden Arme oder Ansätze c und d sind ferner nach beiden Seiten mit Stützlappen oder Stützflächen / / und in m versehen, von denen bei der gezeichneten Ausführung die unteren Stützflächen m in gebogen sind. Biegt sich der obere Gestängeteil b lediglich im Winkel zu dem anderen Gestängeteil a (Fig. 4), so rollen die zusammengehörigen Stützflächen / und in sich gewissermaßen gegeneinander ab, und es findet somit der obere Gestängeteil b bei jeder Winkellage eine entsprechende Abstützung gegen den unteren Gestängeteil a.
Diese Abstützung hält die Stöße von der Gelenkzapfenverbindung ab und vermindert die Beanspruchung der Gelenkverbindung und des unteren Gestängeteiles α durch seitliche Stöße oder Drücke. Die Stützflächen / und m wirken symmetrisch nach beiden Seiten, während die Feder g die beiden Teile α und b immer wieder in die Mittellage bringt.
Wie aus Fig. S und 7 hervorgeht, kann der obere Gestängeteil b auch in der Weise gegen den Teil α sich bewegen, daß er um die Achse des Bolzens / derart schwingt, daß die beiden Teile α und b gemäß Fig. 5 mit ihren Achsen ungefähr parallel gegeneinander verstellt werden.
Diese Art der Verstellung ist unabhängig von der unter Bezugnahme auf Fig. 4 beschriebenen Winkelverstellung. Beide Bewegungen treten beim praktischen Gebrauch der Vorrichtung gemeinsam auf, so daß beispielsweise der obere Gestängeteil b auch die in '. Fig. 5 strichpunktiert dargestellte Lage einnehmen kann, bei welcher die Längsachsen jener, beiden Teile α und b windschief zueinander liegen.
Bei jeder Stellung gestattet das Kugelgelenk f dem oberen Teile b, sich in beliebiger Winkellage zu dem unteren Gestängeteil α einzustellen, und in jedem Falle wird der obere Teil b durch die Stützflächen / und m, welche aufeinander gleiten oder aufeinander sich abrollen, in zweckmäßiger Weise gegen den unteren Teil unter Entlastung der Gelenkverbindung abgestützt.
Je mehr die beiden Teile α und b von ihrer Normalstellung abweichen, um so größer ist die Umgestaltung der bei allen Bewegungen sich verwindenden Feder g, wie Fig. 5 zeigt, um so größer auch die in der letzteren hervorgerufene Spannung, die die beiden Teile α und b in die Normallage zurückzuführen bestrebt ist.
Die Stützflächen / und m können mit Anschlägen versehen sein, die die gegenseitige Bewegung des oberen Gestängeteiles b gegen den unteren Gestängeteil α abgrenzen. Hierzu dient nach Fig. 5 und 7 eine an dem oberen Gestängeteil angebrachte Nase η, die bei den äußersten Stellungen gegen die Anschläge 0 0 der gebogenen Stützplatten m m treffen würde.
Die Vorrichtung kann in ihren Einzelheiten naturgemäß in mehrfacher Hinsicht abgeändert sein. Dies gilt insbesondere von der Ausführung der Gelenkverbindung und der Stützplatten. Wesentlich ist in jedem Falle, daß die beiden Gestängeteile sich zunächst in der in Fig. 4 dargestellten Weise im Winkel zueinander einstellen können und daß mit dieser Bewegung gegebenfalls die weitere durch Fig. 5 veranschaulichte Bewegung kornbiniert ist. Ferner kann die Feder g durch beliebige andere Anordnungen ersetzt sein, welche das Bestreben haben, beide Teile a und b stets in die normale Stellung zurückzubringen. Der obere Gestängeteil wird für gewöhnlich erheblich kürzer ausgeführt wie der untere Teil.

Claims (3)

  1. Pate nt-An sprüci-ie:
    ι. Stromabnehmer für elektrische Fahrzeuge, dessen Gestänge aus zwei gelenkig verbundenen, durch nachgebenden Federdruck in der gestreckten Normallage gehaltenen Teilen besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Gestängeteile (a b) an den Verbindungsstellen mit aneinander sich stützenden Armen (c d) versehen sind, die die Gelenkverbindung (ef) in gewissem Abstande von dem Gestänge derart tragen, daß durch das seitliche Ausschwingen des einen Armes (d) die seit-
    liehe Nachgiebigkeit des oberen Gestängeteiles (b) vergrößert wird.
  2. 2. Eine Ausführungsform des Stromabnehmers für elektrische Fahrzeuge gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder, welche die beiden gelenkartig verbundenen Gestängeteile (a b) in der gestreckten Normallage hält, in einer hochkantig angeordneten, mit den beiden Gestängeteilen verbundenen Flachfeder (g) besteht, welche den die Gelenke tragenden Armen (ef) gegenüber derart freiliegend angeordnet ist, daß der mittlere Teil der Feder den seitlichen Ausbiegungen der Gestängeteile folgen kann.
  3. 3. Eine Ausführungsform des Stromabnehmers gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden die Gelenkverbindung in gewissen Abständen von dem Gestänge tragenden Arme oder Ansätze (c d) mit seitlichen Stützflächen (Im) derart versehen sind, daß der obere Gestängeteil (b) bei jeder Winkelstellung unter Abrollung der Stützflächen (I in) aufeinander durch diese unter Entlastung der Gesamtverbindung gestützt wird.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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