DE1508931B - Vorrichtung zum Kühlen und Stützen eines Gußstranges bei Stranggießanlage für Schwermetalle oder deren Legierungen, insbesondere Stahl - Google Patents
Vorrichtung zum Kühlen und Stützen eines Gußstranges bei Stranggießanlage für Schwermetalle oder deren Legierungen, insbesondere StahlInfo
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Description
Eine gleichmäßigere Kühlung wird auch nicht dadurch erreicht, daß mehrere im Abstand untereinander
angeordnete Sprühdüsen auf die Zwischenräume zwischen den Stäben oder Platten gerichtet werden,
da das Problem der sich zwischen den Auftreffbereichen bildenden isolierenden Dampfschichten bleibt
und die wechselnde Folge von Kühlstößen und teilweiser Wiederaufwärmung der Strangschale von innen
her eine um so ungleichmäßigere Gefügestruktur
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist im oberen Teil des Stützrostes in jedem
Spalt je eine Flachstrahldüse schräggestellt angeordnet, deren Flachstrahl einen in der Vertikalen gemes-5
senen Sprühwinkel von mindestens angenähert 90° aufweist. Durch die Schrägstellung wird gewährleistet,
daß sich der Flachstrahl nur jeweils einer Düse über die ganze Länge des Stützrostes erstreckt, wobei
die kinetische Auftreffenergie des Flachstrahls auf
hervorruft, je unterschiedlicher der Kühleffekt zwi- io der Gußstrangoberfläche in an sich bekannter Weise
sehen den unmittelbar auftreffenden Sprühstrahlen entsprechend dem abnehmenden Kühlbedarf zum
und den sich zwischen ihnen bildenden Zonen isolie- unteren Ende des Stützrostes hin abnimmt,
render Dampffilme ist. Wegen der unzureichenden Es ist statt dessen auch möglich, über die Länge
Kühlung müssen die bekannten Stützroste verhältnis- jedes Spaltes in an sich bekannter Weise mehrere
mäßig lang ausgebildet werden, wobei sie im allge- 15 Flach- oder Rundstrahldüsen verteilt anzuordnen,
meinen eine wesentlich größere Länge als die Strang- sofern diese im Auftreffbereich auf der Gußstranggießkokille
aufweisen. oberfläche einen zusammenhängenden, sich durchge-Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die hend über die Länge des Stützrostes erstreckenden
vorbeschriebenen Nachteile zu vermeiden und eine Flachstrahl bilden. Auch in diesem Falle können die
Vorrichtung zu schaffen, die eine gleichmäßige und 20 Düsen so bemessen und beaufschlagt sein, daß die
zugleich intensive Kühlung des Gußstranges ermög- kinetische Auftreffenergie des gemeinsamen Flachlicht und demgemäß kurz bemessen sein kann. Strahls zum unteren Ende des Stützrostes hin, vor-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kennzeichnet .-zögsweise progressiv, abnimmt.
sich zur Lösung dieser Aufgabe dadurch, daß der Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, auf je
Stützrost aus mit den Stirnkanten am Gußstrang an- 25 IT)O mm Umfangslänge des Gußstranges 3 bis 9, vorliegenden
und sich in dessen Längsrichtung erstrek- zugsweise 6, Sprühdüsen vorzusehen, wobei die Platkenden
schmalen Platten besteht, die mit einem min- ten vorteilhaft eine Wandstärke von etwa 5 bis
destens ihrer Breite entsprechenden Abstand in der 10 mm, vorzugsweise 6 mm, besitzen und einen an
Vertikalen zueinander parallel angeordnet sind und den Stirnkanten gemessenen Abstand untereinander
daß in den Spaltbereichen zwischen den Platten 30 von 7,5 bis 15 mm, vorzugsweise 10 mm, aufweisen.
Flachstrahlen erzeugende Sprühdüsen an einer den Im Hinblick auf die geringe Wandstärke der Platten
Stützrost umgebenden Wasserkammer angeordnet bestehen diese bevorzugt aus gehärtetem Stahl,
sind, wobei die Sprühdüsen derart ausgebildet sind, . Bei Versuchen hat sich in Verbindung mit einem
daß sich die Flachstrahlen mit einer geringeren Gußstrang von etwa 160 mm Kantenlänge und unter
Breite als die Spaltweite des Stützrostes über dessen 35 Verwendung von je Kante neun 6 mm dicken Platten
Länge erstrecken. mit einem Zwischenraum von 10 mm und insgesamt Da die nur mit den Stirnkanten am Gußstrang an- 40 Flachstrahldüsen mit einem Wasserverbrauch von
liegenden Platten und deren Abstände zueinander ei- 8ms/h ergeben, daß die Kühlung so gleichmäßig und
nerseits sehr schmal sein können und die sich durch- intensiv ist, daß auch sehr hohe Gießgeschwindigkeigehend
über die ganze vertikale Länge der Spalte er- 40 ten bis zu 2,8 m/min gefahren werden können. Die
streckenden Flachstrahlen ungehindert von den Plat- Strangschale wies dabei unterhalb des Stützrostes an
ten mit ihrer vollen kinetischen Energie auf der Guß- keiner Stelle eine Temperatur über 1000° C auf.
Strangoberfläche auf treffen, ist die Kühlung des Guß- Zweckmäßig sind die Öffnungsquerschnitte der Düsen
stranges nicht nur wesentlich gleichmäßiger als bei so gewählt, daß die Gußstrangoberfläche bei der geden
bekannten Vorrichtungen, sondern auch so in- 45 gebenen Gießgeschwindigkeit in einem Temperaturtensiv,
daß es im allgemeinen genügt, den Stützrost bereich zwischen etwa 700 und maximal 1250° C genur
angenähert so lang zu bemessen, wie die Stranggießkokille.
Da die Gleichmäßigkeit der Kühlung im wesentlichen durch die in den Spalten des Rostes verhältnis- 5°
mäßig dicht nebeneinanderliegenden und sich durchgehend über die ganze Länge des Stützrostes erstrekkenden und dabei unmittelbar auf die Gußstrangoberfläche auftreffenden Flachstrahlen erreicht wird,
kann deren kinetische Energie so gesteigert werden, 55
daß sich isolierende Dampffilme auf Grund des Leidenfrostschen Phänomens an keiner Stelle der Gußstrangoberfläche mehr bilden können. Es hat sich gezeigt, daß eine in diesem Sinne optimale Kühlung erzielbar ist, wenn die kinetische Auftreffenergie der 5o miteinander verbundenen Kühlmittelkanälen 4 auf,
mäßig dicht nebeneinanderliegenden und sich durchgehend über die ganze Länge des Stützrostes erstrekkenden und dabei unmittelbar auf die Gußstrangoberfläche auftreffenden Flachstrahlen erreicht wird,
kann deren kinetische Energie so gesteigert werden, 55
daß sich isolierende Dampffilme auf Grund des Leidenfrostschen Phänomens an keiner Stelle der Gußstrangoberfläche mehr bilden können. Es hat sich gezeigt, daß eine in diesem Sinne optimale Kühlung erzielbar ist, wenn die kinetische Auftreffenergie der 5o miteinander verbundenen Kühlmittelkanälen 4 auf,
Flachstrahlen auf der Gußstrangoberfläche zwischen die einerseits mit einem Anschlußstutzen 5 und an-
etwa 5 bis 30 kp ■ m/min ■ cm2 beträgt. dererseits mit einem Ableitungsstutzen 6 für das
Infolge dieser intensiven Kühlwirkung kann im all- Kühlmittel, vorzugsweise Wasser, verbunden sind,
gemeinen auch die Stranggießkokille selbst kürzer 7 bilden die der Profilform des Gußstranges 1 anausgebildet
werden. Sie ist zweckmäßig kürzer als 65 gepaßten und dadurch flächig an dessen Oberfläche
oder vorzugsweise gleich groß wie der doppelte anliegenden, von innen her gekühlten kupfernen
Durchmesser bzw. die doppelte Seitenlänge des Guß- Gleitflächen,
stranges bemessen. Wie aus F i g. 1 und 2 ersichtlich ist, besteht der
halten werden kann.
In der Zeichnung ist die Erfindung an einem bevorzugten Ausführungsbeispiel erläutert. Es zeigt
F i g. 1 die Stranggießkokille und der mit dieser lösbar verbundene Stützrost schematisch im Längsschnitt
und
F i g. 2 einen Querschnitt nach der Linie II-II der
Fig. 1.
In der Zeichnung sind der Gußstrang mit 1, die kupferne Stranggießkokille mit 2 und der sich an
diese anschließende Stützrost mit 3 bezeichnet.
Wie in F i g. 1 schematisch angedeutet ist, weist die Stranggießkokille 2 in ihrem Inneren ein Netz von
Stützrost 3 aus Stahlplatten 8, die mittels Ankerstäben 9 und auf diese aufgeschobenen Distanzhülsen
10 in der Vertikalen im Abstand zueinander parallel verankert sind. Die Platten 8 bestehen aus gehärtetem
Stahl. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel 5 haben die Platten 8 eine Wandstärke von 6 mm, während
der Abstand zwischen je zwei zueinander benachbarten Platten, d. h. die Spaltweite, 10 mm beträgt. Wie aus F i g. 2 zu entnehmen ist, dient die
vordere Stirnkante 8 α der Platten 8 der bereits verfestigten Gußstrangschale als Stütze bzw. Führung.
Mit 11 ist eine den Stützrost 3 im oberen Längenbereich außenseitig umgebende, als Ringleitung ausgebildete
Wasserkammer bezeichnet, der das unter hohem Druck stehende Kühlmittel über den Anschlußstutzen
11 α zugeleitet wird. An der Innenseite der Wasserkammer sind zur Bewegungsrichtung des
Gußstranges 1 unter einem Winkel schräggestellte Flachstrahldüsen 12 so angeordnet, daß sie mit
einem in der Vertikalen gemessenen Sprühwinkel von etwa 90° einen sich im Auftreffbereich auf der
Oberfläche des Gußstranges durchgehend über die ganze Länge des Stützrostes erstreckenden Flachstrahl
13 erzeugen, dessen Breite — wie aus F i g. 2 ersichtlich ist — auch im Auftreffbereich auf der
Oberfläche des Gußstranges schmaler als die Spaltweite bemessen ist. Durch die Neigung der Flachstrahldüsen
12 in Bewegungsrichtung des Gußstranges bewirkt der Sprühwinkel von 90°, daß die am
oberen Ende des Rostes innerhalb der Spalte auf die Gußstrangoberfläche auftreffenden Strahlen eine größere
Dichte und kinetische Auftreffenergie besitzen als im unteren Bereich. Dabei sind die Düsen mit
dem Kühlmittel unter solchem Druck beaufschlagt, daß die Flachstrahlen auch im unteren Bereich noch
mit einer kinetischen Energie von mindestens 5 kp · m/min ■ cm2 auf der Gußstrangoberfläche auftreffen.
Hierzu 1 Blatfc&eichnungen
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Kühlen und Stützen eines Gußstranges bei Stranggießanlagen für Schwermetalle
oder deren Legierungen, insbesondere Stahl, welche aus einer innenseitig mit einem
Kühlmittel beaufschlagten kupfernen Stranggießkokille besteht, an welche sich nach unten ein
den Gußstrang allseitig umschließender Stützrost anschließt, in dessen vertikalen Zwischenräumen
auf die Gußstrangoberfläche gerichtete Sprühdüsen vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stützrost (3) aus mit den Stirnkanten (8 a) am Gußstrang (1) anliegenden
und sich in dessen Längsrichtung erstreckenden schmalen Platten (8) besteht, die mit einem mindestens
ihrer Breite entsprechenden Abstand in der Vertikalen zueinander parallel angeordnet
sind und daß in den Spaltbereichen zwischen den Platten (8) Flachstrahlen (13) erzeugende Sprühdüsen
(12) an einer den Stützrost umgebenden Wasserkammer (11) angeordnet sind, wobei die
Sprühdüsen derart ausgebildet sind, daß sich die. Flachstrahlen (13) mit einer geringeren Breite als
die Spaltweite des Stützrostes über dessen Länge erstrecken.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stranggießkokille (2) kürzer
als oder vorzugsweise gleich groß wie der doppelte Durchmesser bzw. die doppelte Seitenlänge
des Gußstranges bemessen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützrost (3) angenähert
gleich lang wie die Stranggießkokille (2) bemessen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß im oberen Teil des Stützrostes (3) in jedem Spalt je eine Flachstrahldüse
(12) schräggestellt angeordnet ist, deren Flachstrahl einen in der Vertikalen gemessenen
Sprühwinkel von mindestens angenähert 90° aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß über die Länge jedes
Spaltes mehrere im Auftreffbereich auf der Gußstrangoberfläche einen zusammenhängenden
Flachstrahl bildende Flach- oder Rundstrahldüsen verteilt angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß auf
je 100 mm Umfangslänge des Gußstranges 3 bis 9, vorzugsweise 6, Sprühdüsen (12) vorgesehen
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, gekennzeichnet durch die Verwendung
von gehärtetem Stahl für die Platten (8) des Stützrostes (3).
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, gekennzeichnet durch Platten (8)
mit einer Wandstärke von etwa 5 bis 10 mm, vorzugsweise 6 mm, und durch einen an den Stirnkanten
(8 a) gemessenen Abstand untereinander von 7,5 bis 15 mm, vorzugsweise 10 mm.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kühlen und Stützen eines Gußstranges bei Stranggießanlagen
für Schwermetalle oder deren Legierungen, insbesondere Stahl, welche aus einer innenseitig
mit einem Kühlmittel beaufschlagten kupfernen Stranggießkokille besteht, an welche sich nach unten
ein den Gußstrang allseitig umschließender Stützrost anschließt, in dessen vertikalen Zwischenräumen auf
die Gußstrangoberfläche gerichtete Sprühdüsen vorgesehen sind.
Bei bekannten Vorrichtungen dieser Gattung besteht der mit der Stranggießkokille im allgemeinen
lösbar verbundene Stützrost aus parallel zur Achse des Stranges angeordneten Profilstäben oder Platten,
wobei letztere flach am Strang anliegen. Die Kühlung des Gußstranges erfolgt dabei bevorzugt mittels
Sprühdüsen, die auf die Zwischenräume zwischen den Stäben bzw. Platten gerichtet sind. Es ist jedoch
auch bekannt, die Profilstäbe bzw. Platten, gegebenenfalls zusätzlich, mit dem Kühlmittel zu beaufschlagen,
so daß sie den Gußstrang nur indirekt küh-. .,'!en. In Verbindung hiermit ist schließlich bereits vor-
—geschlagen worden, die innenseitig mit dem Kühlmit-
_, tel beaufschlagten Hohlprofilstäbe im Bereich ihrer
oberen Enden mit zum Strang hin gerichteten, meist in einer Nut angeordneten, Öffnungen bzw. Düsen zu
versehen, über die der Strang auch im Anlagebereich
; der Stäbe direkt mit dem Kühlmittel beaufschlagt werden kann. Bei feststehenden oder beweglichen
Stützrosten aus flach am Strang anliegenden Platten sind diese im allgemeinen auf der dem Strang abgekehrten
Seite mit dem Kühlmittel beaufschlagt, so
■ daß sie den Strang in ihrem Anlagebereich nur indirekt kühlen. Auch hierbei ist es aber bekannt und
üblich, die Gußstrangoberfläche jedenfalls innerhalb der Zwischenräume zwischen zwei in Umfangsrichtung
zueinander benachbarten Platten direkt durch Sprühdüsen mit dem Kühlmittel zu beaufschlagen.
Die bekannten Vorrichtungen zum Kühlen und Stützen des Gußstranges haben bei Stranggießanlagen
für Schwermetalle, insbesondere Stahl, nicht allgemein befriedigen können. Dabei wird unter
»Schwermetall« Metall mit einem höheren spezifischen Gewicht als 5 verstanden. Zwar sind die bekannten
Stützroste durchaus geeignet, die noch verhältnismäßig dünne Schale des aus der Stranggießkokille
austretenden Gußstrangs befriedigend zu stützen und zu führen; sie erschweren aber auf der anderen
Seite eine hinreichend intensive und vor allem gleichmäßige Kühlung der Strangschale, so daß häufig
Spannungsrisse und sogar Durchbrüche der Strangschale entstehen. Die ungleichmäßige und nicht genügend
intensive Kühlung ergibt sich nicht nur daraus, daß der Kühleffekt im Bereich der Zwischenräume
zwischen den Stäben oder Platten infolge der direkten Kühlmittelbeaufschlagung wesentlich stärker
ist als in den verhältnismäßig großen Bereichen, in denen die Stäbe oder Platten am Strang anliegen.
Vielmehr beruht sie auch darauf, daß die in den Zwischenräumen zwischen den Stäben oder Platten auf
die Gußstrangoberfläche gerichteten Kühlmittelstrahlen zu einem wesentlichen Teil nicht unmittelbar auf
der Gußstrangoberfläche, sondern statt dessen auf den Stäben oder Platten auftreffen. Auf diese Weise
können sich an der Gußstrangoberfläche leicht Dampffilme auf Grund des Leidenfrostschen Phänomens
bilden, die wärmeisolierend wirken und die ungleichmäßige Kühlung der Strangschale begünstigen.
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