DE1508400A1 - Verfahren zum Verbessern der mechanischen Festigkeit von Metall - Google Patents
Verfahren zum Verbessern der mechanischen Festigkeit von MetallInfo
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Description
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MUnchen 22045
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G. 48 ?54 Unser Zeichen: Lw/XIII/C
8 MQndien 2, Rotental 7, 2.
(Kuttermann-Passage)
den S. Oktober 1968
Isao Gokyu, Tokyo / Japan
Verfahren gun Verbessern der mechanischen Festigkeit
von Metall
Die Erfindung betrifft ein Verfahren ::un Verbessern
der mechanischen /esti^keit von Metall.
Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren 2iur Xaltbehandlun^ von Stahl.
unter Maltbekandlun.. ist das plastische'Bearbeiten
der Metalle und Legierungen bei einer beträchtlich über
^innerteuperutür, jedoch beträchtlich unter der fiekristalliFjierun^temperatur
der Metalle und Legierungen liegenden
Temperatur zu verstehen.
BAD
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—-.- 4&Q3400-
Es ist bekannt, daß die mechanische Festigkeit von Stahl durch plastische Formänderung, wie z.B. Walzen oder
Formstrecken bei etwa 3000C, verbessert werden kann, obwohl
die genauen Gründe dieser Erscheinung bisher nicht vollständig bekannt sind. Ein wesentlicher Nachteil dieser bekannten
Verfahren beruht auf der hierbei auftretenden beträchtlichen Formänderung des Materials, wie Verminderung
der Stärke oder der Querschnittflache. Aus diesem Grund '
wurden diese Verfahren in der Technik nicht allgemein aus-" i
I geführt, da man hierbei unvermeidbare Schwierigkeiten" bei" j
-der Herstellung oder vermehrte Schwierigkeit bei der Beibe- j haltung gleicher Abmessungen befürchten mußte. !
■ w ι
Hauptzweck der Erfindung ist daher die Schaffung eines j Verfahrens zum Erhöhen der Festigkeit von Ketall, ohne daß :
hierbei eine wesentliche Veränderung der Abmessungen, Umwand- ; lungen oder Formänderungen auftreten. Die Besonderheit dieses
Verfahrens besteht darin, daß man das Metall bei einer'wesentlich
über Zimmertemperatur und wesentlich unter der Rekristallisationstemperatur
des Metalls liegenden Temperatur einer praktisch unmeßbaren oder unter 1$ liegenden plastischen
Formänderung unterwirft.
- 3 BAD ORIGINAL
Es wurde gefunden, daß zum Erzielen oder Übertreffen ί
der Wirkung des Warmbearbeitens ein plastisches, von Ände- j
rungen der Abmessungen oder sonstigen Veränderungen begleite.tes plastisches Bearbeiten nicht erforderlich ist. In ;
diesem Zusammenhang ergab sich, daß verhältnismäßig einfache Verfahren, wie Geraderichten, Egalisieren oder Verdrillen,
die keine wesentlichen Dimensionsänderungen bewirken, sondern die Ebenheit oder Geradlinigkeit wiederherstellen, vollkommen
zufriedenstellend sind, vorausgesetzt, daß bestimmte Bedingungen eingehalten werden, ils wurde durch Härtemessungen
und mit Hilfe eines Elektronenmikroskops als auch aufgrund anderer mechanischer oder metallurgischer Untersuchungen
festgestellt, daß es bei dem Bichtverfahren vier Hauptfaktoren gibt, von denen zwei, regelbar, und zwei nicht
regelbar sind.
Der erste Faktor besteht in dem anzuwendenden Temperaturbereich
von etwa 20O0G bis etwa 40O0C, vorzugsweise bei
etwa 3000C. Der zweite Faktor besteht in der Anwesenheit
von gelösten Zwischengitteratomen, z.B. Kohlenstoff oder Stickstoff. Der dritte Faktor besteht in der Art der Bear- !
beitung, die eine große Anzahl Lagerungsstörungen in der aus i
.„:■.. - 4 -
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ot-Eisen bestehenden Grundmasse bewirkt. Der vierte Faktor
besteht in der Art der Lagerungsstörungen oder der Konfiguration der Lagerungsstörung nach Beendigung der
plastischen Bearbeitung; diese muß so erfolgen, daß sich eine wirksame Festlegung der Lagerungsstörung ergibt.
Die Erfindung wird nun anhand der folgenden Beschreibung und der Zeichnungen näher erläutert.
Es bedeuten
Fig. 1 ein Diagramm, aus dem sich die Ergebnisse von
Härtemessungen bei einem Stahlrohr vor und nach einer erfindungsgemäßen Behandlung ergeben;
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Endansicht des Stahlrohrs, aus der sich die Stellen der
Härtemessung ergeben;
Fig. 3 ein'Diagramm, aus dem sich die Veränderung der
Härte einesJL-Eisens, je nach der Temperatur
der vlarmbearbeitung nach einer Ausführungsform der Erfindung, ergibt.
- 5 -BAD ORIGINAL
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Ein nach herkömmlichem Verfahren geschweißtes Bohr mit einem Durchmesser von 27,3 mm, einer Dicke von 2 mm,
einer Länge von 1 Meter und einem Gehalt von 0,09$ Kohlenstoff,
Spuren Silicium, 0,30$ Mangan, 0,030$ Phosphor und
0,025$ Schwefel, wurde geradegerishtet, indem man es durch ein Paar schräglaufender Eichtwalzen bei einer Temperatur
von 300 C hindurchleitete. Dabei trat keine meßbare Dimensionsänderung
auf. Die an den Stellen 1, 2, 3 und 4 gemessene Vicker's Härte, wobei die Schweißnaht zwischen den
Stellen 2 und 3, wie in Pig. 2 angedeutet, für die inneren, mittleren und äußeren Teile der Köhrenwand liegt, zeigt
eindeutig eine beträchtliche Erhöhung der Festigkeit, zuweilen bis zu 25 Vicker's Härtegraden, wie in Fig. 1 dargestellt.
1 kg et -Eisen der in Tabelle 1 aufgeführten Zusammensetzung
wurde im Vakuum geschmolzen und in eine Gießform von 60 mm Durchmesser und 100 mm Länge gegossen. Der Guß
wurde auf herkömmliche Weise zu einem Stab von 6 mm Durchmesser heißgewalzt, auf Zimmertemperatur abgekühlt, dann
zu einem Draht von 3 mm Durchmesser kaltgewalzt und dann
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24 Stunden bei 85O0C im Vakuum einer abschließenden Glühbehandlung
unterworfen.
Element C Mn Si
0,02 Spuren 0,005 0,001 0,006
Die Probe wurde in zwei Teile geteilt. Proben des einen Teils wurden bei Zimmertemperatur, 1000C, 2000C,
3000C oder 4000C auf Oberflächenformändarungen yon
oder 20$ durch Verdrillen bearbeitet. Die anderen Teile
wurden dagegen bei Zimmertemperatur verdrillt und anschließend 30 Minuten lang bei 3000C geglüht. Dies ist eine Form
des bekannten Niedrigtemperatur-Formänderungstemperverfahrens. Bei all diesen Verfahren wurde keine Deformierung
der Abmessungen beobachtet.
Die Veränderung der Vicker's Härte für 4# Oberflächendeformierung
in Abhängigkeit von der Temperatur des Warmbearbeitens ist in Fig. 3 dargestellt. Vergleicht man
die beim Glühen erzielte Härte von 62 und die beim KaIt-
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bearbeiten erzielte Härte von 72, so ergibt sich, daß die
Wirkung der Kaltbearbeitung bei 1000G recht niedrig ist,
bei 30O0C das Maximum erreicht und über 40O0C fällt. Über
5000C fällt sie äußerst rasch, da hier die Kristallisation
beginnt.
Dasselbe wurde bei anderen Oberflächendeformationen außer 4$ beobachtet, mit der Ausnahme, daß die Härtekurven
etwas nach oben verschoben waren, entsprechend einer erhöhten i
Formänderung bei bestimmter Temperatur.' Die Wirkung wurde bei Formänderungen bis zu 1$ beobachtet, obwohl der Wert
nicht so hoch wie bei 4fi war.
Beim Kaltbearbeiten und anschließendem Glühen bei 30O0C, also bei dem bekannten Kredrigteroperatur-Formänderungsglühen,
wurde ebenfalls eine größere Härte, aber nur bis zu 80, erzielt.
Der zweckmäßige Temperaturbereich des erfindungsge—
mäßen Kaltbearbeitens liegt also zwischen etwa 200 und etwa 4000C, vorzugsweise bei etwa 30O0C.
Der genaue Mechanismus für diese Erscheinung ist bis jetzt noch nicht völlig geklärt; es ist aber anzunehmen,
daß dies auf die gegenseitige Wirkung von Lagerungsstörungen . - 8 -
909843/0726 BADORiGiNAL
1508A00
von Zwischengitteratomen, z.B. von Kohlenstoffatomen, zurückzuführen ist. Tatsächlich findet man aufgrund
der Transmissionselektronenmikroskopie, daß die Dichte der Lagerungsstörung für eine bestimmte Deformierung
ungewöhnlich hoch war, verglichen mit kaltbearbeitetem oder formgeändert-getempertem Material und daß diese
Lagerungsstörungen wirksam durch gegenseitige Verflechtung oder durch neu gebildete Niederschläge von submikroner
Größe festgelegt waren. Außerdem ist anzunehmen, daß atomare und daher nicht beobachtbare Vorgänge, wie die Bildung
einer Kontrollatmosphäre oder die gegenseitige Beeinflussung von freien Stellen und Fehlstellen stattgefunden
haben. Das .Ansteigen und Fallen der Kurve und somit die optimalen Bedingungen beruhen vermutlich auf der Beeinflussung
des gegenseitigen Gleichgewichts zwischen dem Diffusionsvermögen der Zwischengitteratome und deren
Reaktionsfähigkeit mit Lagerungsstörungen.
Da sich das erfindungsgemäße Verfahren einfach mit derartigen, offensichtlich deformationslosen Verfahren,
wie Verdrillen, Geraderichten oder Bearbeiten durch Verdrehen, ausführen läßt, wie dies häufig bei modernen
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Herstellungsverfahren angewandt wird, läßt sich dieses auch ohne weiteres bei der industriellen Massenfertigung
anwenden,
Ein Stahlrohr von 2 mm Stärke und der in Tabelle aufgeführten Zusammensetzung wurde von der beim Heißwalzen
angewandten Temperatur in stehender Luft abgekühlt und dann bei etwa 300 G in eine Walzenrichtmaschine eingeführt.
Dabei trat eine geringe, jedoch unbedeutende Verminderung der Stärke von weniger als M>
auf. Außer der gewünschten G-eradlinigkeit nahm die Zugfestigkeit
im Vergleich zu Rohren, die auf herkömmliche Weise bei einer Temperatur über dem Hekristallisationspunkt endbehandelt
worden war, um einige 10 kg/mm zu.
Element C | Si | Mn | 0 | P | ο, | N | ο, | S |
* 0,15 | 0,35 | 1,06 | ,018 | 008 | 025 | |||
- 10 -
909843/0726
- ίο -
Obwohl nicht bekannt ist, welcher Anteil des insgesamt O,15$ betragenden Kohlenstoffgehalts bei der
Temperatur der Warmbearbeitung auf Zwischengitterplätzen zurückblieb, oder wieviel infolge Bildung von stabilem
Carbid während des Äbkühlens auf diese Temperaturen unwirksam
wurde, muß praktisch der. gesamte Stickstoff in Form einer Lösung in den Zwischengitterplätzen vorliegen,
da kein stabiles nitritbildendes Element, wie Aluminium oder Vanadin vorhanden ist. Die sehr beträchtliche Erhöhung
der Festigkeit ist daher vermutlich durch Kohlenstoff und Stickstoff auf Zwischengitterplätzen zurückzuführen.
Daher bestehen die Kontrollbedingungen des erfindungsgemäßen Verfahrens in der Temperatur der Warmbearbeitung
von etwa 200 bis etwa 4000C, vorzugsweise etwa 3000C, wobei
es gleichgültig ist, ob diese Temperatur, ausgehend von niedrigeren Temperaturen, also durch Erhitzen, oder
ausgehend von höheren Temperaturen, also durch Kühlen, erreicht wird; ferner ist die Anwesenheit von gelösten
Zwischengitteratomen von Bedeutung, wobei ein Kohlenstoffgehalt von 0,02$ oder Stickstoffgehalt von 0,008$ ausreicht;
ferner spielt die Art der Bearbeitung eine Rolle, wobei die
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909843/0726
Oberfläche mindestens um 1$ durch Verdrillen oder wiederholtes
leichtes Biegen in einer 'Walzennivelliervorrichtung
um mindestens 1$ deformiert wird.
Die Erfindung läßt sich auch auf andere Metalle und Legierungen außer Eisen oder Stahl anwenden, sofern
das Grundprinzip des erfindungsgemäßen Verstärkungsverfahrens, das auf der Wechselwirkung von Lagerungsstörungen
mit gelösten Zwischengitteratomen beruht, anwendbar ist,·
Es sei ferner betont, daß das erfindungsgemäße Verfahren sich grundlegend von den bekannten Verfaliren
des Kaitbearbeitens unterscheidet, das zu einer wesentlichen
Dimensionsänderung, wie Verminderung des Querschnitts führt. Derartige Schwierigkeiten treten bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren nicht auf. Das erfindun^sgemäße Verfaliren ist
auch nicht vergleichbar mit dem bekannten Verfahren des Formänderungstemperns, da das Formändern und Erhitzen nicht
getrennt wie bei dem bekannten Verfahren erfolgt.
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Claims (3)
1. Verfahren zum Verbessern der mechanischen Festigkeit von Metall, dadurch gekennzeichnet, daß man
das hetall bei einer wesentlich über Zimmertemperatur und
wesentlich unter der Rekristallisationstemperatur des Letalls liegenden Temperatur einer praktisch unmeßbaren
oder unter 1$» liegenden plastischen Formänderung unterwirft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Stahl bei 200 bis 4000C einer plastischen
Fοrmänderung un t e rwi rf t.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß raan-cL-Eisen bei 3000C einer plastischen Formänderung
unterwirft.
909843/0726
BAD ORIGINAL
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP6631265 | 1965-10-30 |
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