DE1508390B1 - Ueberzugsmasse zum schutz der oberflaeche von metallform koerpern gegen oxydation waehrend einer waermebehandlung - Google Patents
Ueberzugsmasse zum schutz der oberflaeche von metallform koerpern gegen oxydation waehrend einer waermebehandlungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Überzugsmassen zum zum Walzen), eine sehr kräftige Oxydation bei Aus-Aufbringen
auf die Oberfläche von Metallformkör- Setzung an die Atmosphäre noch stattfinden,
pern oder Metallgußstücken, wie Platten, Brammen, Es wurden auch andere Mittel zum Schutz der
Barren oder Knüppeln, zur Verhinderung oder Her- Oberflächen von Metallgegenständen, die erhitzt werabsetzung
der Oxydation ihrer Oberfläche während 5 den sollen, entwickelt. So ist es beispielsweise bekannt,
Wärmebehandlungen, denen sie unterworfen werden. einen Anstrich auf die Oberfläche des Metalls aufzu-Es
ist in der Metallverarbeitungsindustrie allge- bringen, bevor dieses der Wärmebehandlung untermein
üblich, daß die Metalle verschiedenen Wärme- worfen wird. Derartige Anstriche umfassen Materiabehandlungen,
beispielsweise zum Tempern und/oder lien, die vorzugsweise oxydiert werden, z. B. pulverzum
Entspannen oder in Verbindung mit Heißver- io förmiges Aluminium, Ferrosilicium oder Silicium, und
arbeitungsvorgängen unterworfen werden. Während somit bestimmt sind, in vorteilhafter Weise zu wireiner
derartigen Erhitzung sind die Oberflächen des ken. Andere Anstricharten beruhen auf dem physi-Metalls
besonders gegen Oxydationswirkungen, näm- kaiischen Ausschluß der Atmosphäre von der Oberlich
die Bildung einer Metalloxydschicht auf der fläche durch die Fähigkeit ihrer Bestandteile, beim
Oberfläche des Metallgegenstandes und/oder die 15 Erhitzen einen Überzug zu bilden. Die in derartigen
selektive Oxydation eines Legierungsbestandteils an- Anstrichen verwendeten Materialien bestehen aus
fällig. Ein Beispiel für die letztere Erscheinung ist Mischungen von verschiedenen feuerfesten Oxyden,
insbesondere die Oberflächenentkohlung von Stählen Schlacken, Siliciumdioxyd und gemahlenem Glas. Die
und anderen Eisenlegierungen. Diese Wirkungen zei- vorstehend angegebenen bevorzugt oder zuerst der
gen sich durch die Bildung von Oxydzunder oder im 20 Oxydation unterliegenden Materialien wurden eben-Falle
der Entkohlung durch die Erzeugung einer falls in die überzugsbildenden Ansätze einverleibt.
Oberflächenschicht mit veränderten chemischen und Mehr oder weniger Erfolg kann bei der Verwendung
physikalischen Eigenschaften, die demgemäß an- dieser bekannten Anstriche erzielt werden, die im ä
schließend maschinell entfernt werden muß. Die auf allgemeinen auf die Metalloberfläche als Schicht in
diese Weise auftretenden Metallverluste können ernst- 25 einer Dicke von etwa 3,175 mm aufgebracht werden,
haft und daher sehr kostspielig sein. So wird z. B. Jedoch erwies sich keiner davon als geeignet, einein
Stahlbarren oder eine Stahlplatte vor dem Ver- wandfrei Oxydationsverluste bis zu einem zufriedenwalzeii
zu einer Schiene oder einem Blech gewöhn- stellenden Grad zu verringern, obgleich in einzelnen
lieh in einem sogenannten Wärmeofen gebracht, Fällen das Ausmaß an Metallverlusten in Form von
worin der Barren oder die Platte gleichförmig erhitzt 30 Oxydzunder bis zu 70 % herabgesetzt worden war.
wird. Der Ofen muß natürlich zur Entfernung des Eine Verlustverminderung selbst in dieser Höhe wird
Barrens oder der Platte geöffnet werden. Dabei findet jedoch als unbefriedigend angesehen, indem der noch
gegebenenfalls eine Oxydation und Entkohlung statt, aufgetretene Oxydationsgrad im Fall von Stählen
und der sich daraus ergebende Meiallverlust kann bis unvermeidlich von einer Oberflächenentkohlung
zu 3 Gewichtsprozent des Metalls betragen. Es besteht 35 begleitet ist, wodurch eine maschinelle Behandlung
daher ein vordringliches Interesse für die Schaffung zur Entfernung der entkohlten Schicht notwendig ist.
eines Mittels, um die Metalloberflächen vor einer Es ist eine Überzugsmasse, die Ferrosilicium und
oxydierenden Atmosphäre während irgendeiner ein glasurbildendes Material enthält, zum Schutz der
Wärmebehandlung zu schützen. Oberfläche von Metallgegenständen gegen Oxydation Es ist allgemein bekannt, daß zur Erniedrigung 40 während einer Warmbehandlung vorgeschlagen wordieser
Oxydationsverluste kleine Gießlinge der erfor- den, die außerdem feinzerteiltes feuerfestes Material
derlichen Wärmebehandlung in einer geregelten enthält. Das feuerfeste Material kann dabei aus feininerten oder nichtoxydierenden Atmosphäre unter- teiliger Tonerde, Kieselerde oder Magnesia bestehen,
worfen werden können. Obgleich dieses Mittel in Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer g
vielen Fällen ziemlich erfolgreich war und tatsächlich 45 Überzugsmasse zum Schutz der Oberfläche von f
in der Praxis verbreitet angewendet wurde, bestehen Metallformkörpern oder Gußstücken gegen Oxydabestimmte
ernsthafte Nachteile hinsichtlich seiner tion während einer Wärmebehandlung, die geeignet
allgemeinen Anwendung. Eine offensichtlich nicht- ist, die Oberflächenoxydation noch weiter, als dies bei
oxydierende Atmosphäre für den praktischen Ge- der Anwendung der bekannten Mittel der Fall ist,
brauch ist eine Sticksioffatmosphäre; diese kann gege- 5° herabzusetzen oder vollständig zu verhindern,
benenfalls zu unerwünschten Nebenwirkungen, bei- Die Überzugsmasse gemäß der Erfindung, bespielsweise
einer Nitrierung des Stahles beim Erhitzen stehend aus Ferrosilicium, glasbildendem und feinin
einer Stickstoffatmosphäre führen. An Stelle von teiligem feuerfestem Material zum Schutz der Ober-Stickstoff
kann Argon verwendet werden, was jedoch fläche von Metallformkörpern gegen Oxydation wähsehr
teuer ist. In jedem Fall ist eine kostspielige Ein- 55 rend einer Wärmebehandlung, ist durch den Gehalt
richtung erforderlich, z. B. eine Gasströmungsregler- von
einrichtung und Öfen mit Spezialaufbau, bei welchen 6 bis 60 Gewichtsprozent Ferrosilicium,
die Luft am Eindringen durch einen Ansaugvorgang t hh 65 Gewichtsprozent ausbildendem Material
verhindert wird. Ofen, in welchen die Atmosphäre untj
geregelt werden kann, sind zum Erhitzen von kleinen 60 4Q bis gQ Gewichtsprozent feinteiligem feuerfestem
Gegenstanden, beispielsweise von Werkzeugen, ge- Material eignet; es ist jedoch unpraktisch, Gebrauch von derartigen
Vorrichtungen zum Erhitzen großer Gegen- von dem wenigstens 30 Gewichtsprozent aus Alustände,
wie Brammen oder Platten, mit einem Gewicht miniumhydroxyd besteht, gekennzeichnet,
von mehreren Tonnen zu machen. Außerdem kann, 65 Bei Anwendung der Überzugsmasse gemäß der
wenn es erforderlich ist, den Metallgegenstand aus Erfindung wird ein kontinuierlicher Film auf der
dem Ofen im erhitzten Zustand zu entfernen (bei- Oberfläche des zu schützenden Metallgegenstandes
spielsweise einen Stahlknüppel oder eine Stahlplatte gebildet, der gegenüber Gasen undurchlässig ist und
3 4
stark an der Metalloberfläche anhaften muß. Für Der Ferrosiliciumbestandteil ist allgemein bekannt
Temperaturen oberhalb etwa 1100° C soll die Zusam- und bedarf keiner weiteren Erläuterung,
mensetzung des Überzugs so beschaffen sein, daß der Der Aluminiumhydroxydbestandteil kann die Veraufgebrachte Überzug nicht vollständig unter BiI- bindung der Formel Al(OH)3 oder ein hydratisiertes dung einer Glasur schmilzt, da sonst der Film als 5 Aluminiumoxyd, wie Bauxit, Al2O3 · 3 H2O sein.
Oxydionenträger wirkt und eine sehr ernsthafte BiI- Aluminiumhydroxyd ist von Aluminiumoxyd Al2O3 dung von Zunder auftreten kann. Die Überzugsmasse zu unterscheiden, und es wurde gefunden, daß man gemäß der Erfindung kann mit einer solchen Fließ- Aluminiumhydroxyd nicht zufriedenstellend durch fähigkeit bereitet werden, daß sie durch Aufspritzen Aluminiumoxyd ersetzen kann, trotz der Tatsache, oder Aufsprühen, Eintauchen, Aufbürsten oder io daß beim Erhitzen das Aluminiumhydroxyd wahrirgendein anderes gebräuchliches Verfahren aufge- scheinlich in Aluminiumoxyd übergeführt wird. Dies bracht werden kann. beruht wahrscheinlich darauf, daß das so gebildete Es ist ein Verfahren zum Überziehen einer Kera- Aluminiumoxyd in situ entsteht und in einem vermikoberfläche mit einer festhaftenden hart- und hältnismäßig reaktionsfähigeren Zustand vorliegt als weichlötfähigen Metallschicht bekannt, bei dem fol- 15 das als solches in den Ansatz der Zusammensetzung gende Verfahrensschritte ausgeführt wurden: oder Masse zugegebene Aluminiumoxyd.
mensetzung des Überzugs so beschaffen sein, daß der Der Aluminiumhydroxydbestandteil kann die Veraufgebrachte Überzug nicht vollständig unter BiI- bindung der Formel Al(OH)3 oder ein hydratisiertes dung einer Glasur schmilzt, da sonst der Film als 5 Aluminiumoxyd, wie Bauxit, Al2O3 · 3 H2O sein.
Oxydionenträger wirkt und eine sehr ernsthafte BiI- Aluminiumhydroxyd ist von Aluminiumoxyd Al2O3 dung von Zunder auftreten kann. Die Überzugsmasse zu unterscheiden, und es wurde gefunden, daß man gemäß der Erfindung kann mit einer solchen Fließ- Aluminiumhydroxyd nicht zufriedenstellend durch fähigkeit bereitet werden, daß sie durch Aufspritzen Aluminiumoxyd ersetzen kann, trotz der Tatsache, oder Aufsprühen, Eintauchen, Aufbürsten oder io daß beim Erhitzen das Aluminiumhydroxyd wahrirgendein anderes gebräuchliches Verfahren aufge- scheinlich in Aluminiumoxyd übergeführt wird. Dies bracht werden kann. beruht wahrscheinlich darauf, daß das so gebildete Es ist ein Verfahren zum Überziehen einer Kera- Aluminiumoxyd in situ entsteht und in einem vermikoberfläche mit einer festhaftenden hart- und hältnismäßig reaktionsfähigeren Zustand vorliegt als weichlötfähigen Metallschicht bekannt, bei dem fol- 15 das als solches in den Ansatz der Zusammensetzung gende Verfahrensschritte ausgeführt wurden: oder Masse zugegebene Aluminiumoxyd.
a) Bestreichen der Keramikoberfläche mit einer Das feinteilige feuerfeste Material, außer dem
Pulversuspension, bestehend aus Feldspatpulver Alummmmhydroxyd, kann z. B. Aluminiumoxyd,
(bzw. Pulver sonstiger, einen Glasfluß bildender Sihciumdioxyd, beispielsweise Siliciumdioxydmehl,
Stoffe), gepulvertem Ferrosilicium (bzw. Pulvern 20 Magnesiumoxyd oder irgendein anderes feuerfestes
der entsprechend aufgebauten Kobalt-Silicium- Oxyd oder ein Gemisch beliebiger dieser Verbindun-Verbindungen),
Eisen- und Nickelpulver (bzw. Sen oder irgendein anderes feuerfestes Material, wie
Kobaltpulver), suspendiert in der Lösung eines ein feuerfestes Silicat sein.
aushärtbaren Harzes· ^as schmelzbare Überzugs- oder glasurbildende
b) Erwärmen dieser Schicht bis zum Trocknen und 25 Material kaim au? pulverisiertem Glas oder irgend-Aushärten
des Harzes' einem an sich bekannten Material fur die Verwen-
. . , . ' . . . dung als keramisches Glasurmaterial bestehen. Diese
c) Bestreichen dieser Schicht mit einer zweiten sind übiicherweise Gemische von Silicaten, Boraten
Suspension bestehend aus Pulvern der unter a) oder Phosphaten mit Metalloxyden, z. B. Eisenoxyd
genannten Metalle und einem geeigneten üblichen 30 oder ßleioxyd. Schlackenbildende Mittel, die für den
Suspendierungsmittel; Gebrauch in der Eisen- und Stahlindustrie bekannt
d) gemeinsames Einbrennen beider Schichten bei sind, können ebenfalls zur Anwendung gelangen.
Temperaturen oberhalb 1000° C in Schutzgas- Wenn die Masse in Form einer Suspension, Disperatmosphäre, vorzugsweise in einem kohlenstoff- sion oder eines Schlammes in einem flüssigen Träger und kohlenwasserstofffreiem Schutzgas. 35 vorliegt, was bevorzugt wird, kann irgendein flüssiger
Temperaturen oberhalb 1000° C in Schutzgas- Wenn die Masse in Form einer Suspension, Disperatmosphäre, vorzugsweise in einem kohlenstoff- sion oder eines Schlammes in einem flüssigen Träger und kohlenwasserstofffreiem Schutzgas. 35 vorliegt, was bevorzugt wird, kann irgendein flüssiger
Es handelt sich hierbei um die Lösung der Auf- Träger verwendet werden. Aus Bequemlichkeitsgabe, eine gute Verbindung von keramischen und und Billigkeitsgründen wird im allgemeinen Wasser
metallischen Teilen, insbesondere zur Herstellung bevorzugt. Irgendeine andere flüchtige oder brennvon
vakuumdichten Durchführungen unter Beteili- bare Flüssigkeit kann verwendet werden, z. B. ein
gung beider Werkstoffarten zu gewährleisten. Das 4° Alkohol, wobei jedoch letzterer im allgemeinen wegen
bekannte Verfahren gibt keinen Hinweis zur Lösung Feuer- und Explosionsgefahr weniger bevorzugt wird,
der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe des Das Suspensionsmittel kann irgendeine derartige
Schutzes der Oberfläche von Metallformkörpern an sich bekannte Verbindung, wie Montmorillonit,
gegen Oxydation. Bentonit, oder ein anderer Ton oder ein organisches
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform um- 45 Kolloid, wie Natriumcarboxymethylcellulose, sein,
faßt die Überzugsmasse gemäß der Erfindung außer- Die in der Masse vorhandenen Klebemittel können
dem ein Fluorid. Im allgemeinen ist es besonders aus Gummistoffen oder Harzen oder deren Gemi-
zweckmäßig und bequem, die vorstehend beschrie- sehen bestehen.
bene Masse in Form von Dispersionen, Suspensionen Wenn es erwünscht ist, daß die Masse exotherm
oder Aufschlämmungen aufzubringen, und aus diesem 50 reagierende Bestandteile enthält, bestehen diese üb-
Grund ist es erwünscht, in die Auftragsmasse neben licherweise aus einer oxydierbaren Substanz und
einem flüssigen Träger für die festen Bestandteile ein einem oxydierenden Mittel. Die erstere kann Ferro-
Suspendiermittel (d. h. ein Mittel, das die Beibehal- silicium sein, das in jedem Fall in der Masse vorhan-
tung der teilchenförmigen Bestandteile in Suspension den ist; es kann jedoch auch zusätzlich ein Anteil von
in der Trägerflüssigkeit unterstützt) einzuschließen. 55 feinteiligem Aluminium vorhanden sein. Das Oxyda-
Häufig ist es auch zweckmäßig, ein Klebemittel tionsmittel besteht am zweckmäßigsten aus einem
einzusetzen, das die Verankerung oder Haftung der Alkali- oder Erdalkalinitrat oder -chlorat, Eisenoxyd
aufgebrachten Schicht an der Metalloberfläche unter- (Fe2O3 oder Fe3O4), Mangandioxyd oder Gemischen
stützt. dieser Verbindungen.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform der 60 Wie vorstehend angegeben, ist üblicherweise die
Erfindung enthält die Zusammensetzung ferner Be- Aufnahme eines Anteiles an einem Fluorid, beispiels-
standteile, die beim Erhitzen des überzogenen Metalls weise von Alkali- oder Erdalkalifluorid, Aluminium-
miteinander exotherm reagieren. Es wurde gefunden, fluorid oder einem gemischten Fluorid, wie Natrium-
daß auf diese Weise das Zusammenschmelzen des aluminiumfluorid oder Kaliumaluminiumfluorid, oder
glasurbildenden Materials erleichtert wird und ver- 65 eines komplexen Fluorids, wie einem Silicofluorid,
besserte Ergebnisse erzielt werden können. Borfluorid oder Titanfluorid, ebenfalls bevorzugt. Ein
Mit Bezug auf die verschiedenen Bestandteile wird Fluorid, wie Kryolith, reagiert mit Ferrosilicium bei
folgendes ausgeführt: etwa 1150° C unter Bildung von freiem Silicium. Es
wird angenommen, daß dieses die Metalloberfläche siliconisiert und auf diese Weise als Sperre beispielsweise
gegenüber einer Entkohlung von Eisenmetallen wirkt. Wenn Aluminium und ein oxydierendes Mittel
ebenfalls vorhanden sind, kann das Fluorid dazu dienen, die Reaktion zwischen diesen in an sich
bekannter Weise zu mäßigen.
Das Aluminiumhydroxyd kann einen Teil oder die Gesamtmenge des feuerfesten Bestandteiles darstellen,
und es soll in einer Menge von wenigstens 30 Gewichtsprozent des feuerfesten Bestandteiles vorhanden
sein. Das gesamte feuerfeste Material soll in einer Menge von 40 bis 80 Gewichtsprozent, und insbesondere
von 50 bis 70 Gewichtsprozent, bezogen auf die Masse, anwesend sein. Der Ferrosiliciumgehalt
kann weitgehend in dem Bereich von 6 bis 60 Gewichtsprozent, bezogen auf die Masse, variieren. Die
schmelzbare glasbildende Komponente ist in einem Anteil von 1 bis 65 Gewichtsprozent, bezogen auf die
Masse, vorhanden, wobei ein bevorzugter Bereich, bei welchem der Überzug hohen Temperaturen
widerstehen soll, zwischen 1 und 15% liegt. Höhere Anteile können zur Anwendung gelangen, wenn der
Überzug lediglich tieferen Temperaturen, wie 700 bis 1000° C standzuhalten braucht, wobei Anteile von
10 bis 50 Gewichtsprozent geeignet sind.
Das gegebenenfalls vorhandene Fluorid, beispielsweise Kryolith, wird vorzugsweise in einer Menge von
1 bis 15 Gewichtsprozent, bezogen auf die Masse, verwendet.
Eine bevorzugte Masse gemäß der Erfindung enthält Aluminiumhydroxyd, Siliciumdioxydmehl, Ferrosilicium,
pulverisiertes Glas und Natrium- oder Kaliumkryolith in dem vorstehend angegebenen Verhältnis
zusammen mit Bentonit in einer Menge von z. B.
2 bis 10 Gewichtsprozent als Dispergiermittel.
Ein Gemisch dieser Materialien kann leicht in Wasser für den Gebrauch beim Eintauch-, Aufbürst-,
Auftragsverfahren oder Aufsprühverfahren aufgeschlämmt werden. Beispielsweise können 100 Gewichtsteile
der Feststoffmischung in 50 Gewichtsteilen Wasser dispergiert werden, um einen aufbürstbaren
Anstrich zu ergeben.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines Beispiels näher erläutert.
Die folgenden Bestandteile, die jeweils eine Teilchengröße entsprechend einem Sieb mit einer lichten
Maschenweite von etwa 0,074 mm aufweisen, werden in den nachstehend angegebenen Gewichtsmengen
gemischt.
Aluminiumhydroxyd 51,0%
Ferrosilicium 27,0 %
Siliciumdioxydmehl 12,5%
Bentonit 5,5%
Pulverisiertes Glas 2,0%
Natriumkryolith 2,0%
100,0%
60 Gewichisteile dieser trockenen Mischung werden in 40 Gewichtsteile Wasser eingebracht und zur
Bildung eines Anstrichs gerührt. Dieser Anstrich gewährt beim Aufbringen auf Stahlblockformoberflächen
einen Schlitz gegen Zunderung bei Temperaturen von 800 bis 1250° C und wird vorzugsweise
verwendet, wenn die Behandlungstemperatur im Bereich von 950 bis 1150° C liegt.
Die Massen gemäß der Erfindung besitzen den Vorteil, daß sie keine komplizierten Mischverfahren
benötigen und daß man die Feststoffe mischen und im trockenen Zustand lagern kann, bis sie benötigt
werden. Es besteht dabei keine Gefahr einer Verschlechterung, die bisweilen bei den früheren Ansätzen
auf Wasserbasis auftrat. Außerdem gewähren die Massen gemäß der Erfindung den Oberflächen des
Metalls, das einer Wärmebehandlung unterworfen
ίο werden soll, einen größeren Schutz.
Es ist zu beachten, daß die Massen gemäß der Erfindung zur Schaffung einer Sperre oder Trennschicht
zwischen einer Metalloberfläche und irgendeiner Atmosphäre, in welcher das Metall erhitzt werden
soll, verwendet werden können. Beispielsweise kann es erforderlich sein, einen Metallgegenstand einer
Aufkohlungsbehandlung lediglich an einem Teil seiner Oberfläche zu unterwerfen. Die Fläche, die nicht aufgekohlt
werden soll, kann mit der Masse gemäß der Erfindung überzogen werden und der ganze Gegenstand
kann dann der geeigneten Temperatur- und atmosphärischen Behandlung ausgesetzt werden. Die
durch die Massen gemäß der Erfindung bedeckte Fläche wird dabei nicht aufgekohlt.
Die neuen Schutzmassen gemäß der Erfindung sind daher für den Gebrauch für Metallknüppel und -platten,
die vor den Heißbearbeitungsvorgängen erhitzt werden sollen, geeignet. Die Massen sind außerdem
zum Schutz der Oberflächen von fertigen Metallgegenständen geeignet, die einer Wärmebehandlung unterzogen
werden sollen, beispielsweise von Werkzeugen, die geformt und auf bestimmte Größe gebracht worden
sind, die jedoch anschließend geglüht, getempert oder in anderer Weise wärmebehandelt werden müs-
sen.
Der besondere Effekt, der bei Anwendung der
Überzugsmasse gemäß der Erfindung erzielt wird, ist aus dem nachstehenden Vergleichsversuch ersichtlich.
Es wurden drei Zusammensetzungen für Überzugsmassen zum Schutz der Oberfläche von Stahlgegenständen
gegen Oxydation während einer Wärmebehandlung hergestellt und auf ihre Wirksamkeit geprüft.
Die Versuche wurden mit Stahlzylindern von 25 mm Durchmesser und einem Gewicht von 100 g
bei einer Temperatur von 1200° C ausgeführt.
Die Überzugsmassen
hatten folgende Zusammensetzung
(in Gevvichtsteilen):
50 Bestandteile |
A | B | C |
Ferrosilicium | 13 | 13 | 13 |
Siliciumdioxydmehl ... 55 Natriumkryolith Glaspulver |
6 1.5 1.5 3 |
6 1,5 1,5 3 25 |
6 1,5 1,5 3 25 |
Bentonit | |||
Aluminiumoxyd Aluminiumhydroxyd .. |
60 Gewichtsteile jeder Zusammensetzung A, B und C wurden mit 40 Gewichtsteilen Wasser gemischt und
zur Bildung eines Anstrichmittels gerührt. Jedes Anstrichmittel wurde auf die Stahlmuster aufgebracht,
wobei die Dicke des aufgebrachten Überzugs etwa 0,254 mm betrug. Die überzogenen Muster wurden in
einen Ofen mit einer Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre gebracht. Die Temperatur des Ofens wurde
10
fortschreitend von Umgebungstemperatur auf 1200° C erhöht; die Temperatur von 1200° C wurde 1 Stunde
aufrechterhalten. Nachdem die Muster abgekühlt waren, wurden die Überzüge entfernt und der Grad
des erteilten Schutzes gegen Oxydation, ausgedrückt in Gewichtsverlust der Muster, festgestellt.
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Metallverlust (mg/cm2)
Zusammensetzung A 105
Zusammensetzung B 12
Zusammensetzung C 8
Aus den vorstehenden Ergebnissen ist ersichtlich, daß, während Aluminiumoxyd (Tonerde) in der Überzugsmasse
für viele Zwecke einen angemessenen Schutz liefert, Aluminiumhydroxyd jedoch die Leistung
der Schutzüberzugsmasse um mehr als 30% verbessert.
Claims (6)
1. Überzugsmasse, bestehend aus Ferrosilicium, glasbildendem und feinteiligem feuerfestem Material
zum Schutz der Oberfläche von Metallformkörpern gegen Oxydation während einer Wärmebehandlung,
gekennzeichnet durch den Gehalt von
6 bis 60 Gewichtsprozent Ferrosilicium,
1 bis 65 Gewichtsprozent glasbildendem Material und
1 bis 65 Gewichtsprozent glasbildendem Material und
40 bis 80 Gewichtsprozent feinteiligem feuerfestem Material,
von dem wenigstens 30 Gewichtsprozent aus Aluminiumhydroxyd besteht.
2. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das feuerfeste Material ein feuerfestes
Oxyd einschließt.
3. Masse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das glasur- oder überzugsbildende
Material aus pulverisiertem Glas besteht.
4. Masse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Form einer
Dispersion, Suspension oder eines Schlammes in einem flüssigen Medium mit einem Gehalt an
einem Suspendiermittel vorliegt.
5. Masse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie exotherm reagierende
Bestandteile umfaßt.
6. Masse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie 1 bis 15 Gewichtsprozent
Kryolith enthält.
109 5TI/125
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB25490/65A GB1088357A (en) | 1965-06-16 | 1965-06-16 | Treatment of metals |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1508390B1 true DE1508390B1 (de) | 1971-03-11 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19661508390 Pending DE1508390B1 (de) | 1965-06-16 | 1966-06-16 | Ueberzugsmasse zum schutz der oberflaeche von metallform koerpern gegen oxydation waehrend einer waermebehandlung |
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DE (1) | DE1508390B1 (de) |
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GB (1) | GB1088357A (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1098431B (de) * | 1959-02-18 | 1961-01-26 | Steatit Magnesia Ag | Verfahren zum UEberziehen einer Keramikoberflaeche mit einer festhaftenden hart- und weichloetfaehigen Metallschicht |
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- 1965-06-16 GB GB25490/65A patent/GB1088357A/en not_active Expired
-
1966
- 1966-06-14 AT AT566766A patent/AT274514B/de active
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- 1966-06-16 DE DE19661508390 patent/DE1508390B1/de active Pending
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GB1088357A (en) | 1967-10-25 |
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AT274514B (de) | 1969-09-25 |
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