DE1501319C - Kryostat mit einem tiefsiedenden flus sigen Kuhlmittel, insbesondere zur Kühlung von Supraleitungsspulen - Google Patents
Kryostat mit einem tiefsiedenden flus sigen Kuhlmittel, insbesondere zur Kühlung von SupraleitungsspulenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kryostaten mit einem tiefsiedenden flüssigen Kühlmittel, insbesondere zur
Kühlung von Supraleitungsspulen, bei welchem im Kühlmittelbehälter oberhalb des Flüssigkeitsspiegels
des Kühlmittels ein Verdrängerkörper aus schlecht wärmeleitendem Material angebracht ist, an dessen
Oberfläche schraubenförmig ansteigende, zur Führung des Kühlmittelabdampfes entlang der Behälterwand
dienende Kühlmittelwege vorgesehen sind.
Bei Kryostaten mit einem tiefsiedenden flüssigen Kühlmittel, die beispielsweise zur Kühlung von Meßproben,
Supraleitungsspulen oder anderen supra-leitenden Anordnungen dienen, werden die zu kühlenden
Anordnungen in das in einem Kühlmittelbehälter enthaltene Kühlmittel, vorzugsweise flüssiges
Helium, eingetaucht. Der Kühlmittelbehälter ist dabei zur Wärmeisolation von einem oder mehreren
Vakuummänteln und gegebenenfalls von einem als Strahlungsschutz dienenden weiteren Behälter umgeben,
der ein höher siedendes Kältemittel, insbesondere flüssigen Stickstoff, enthält.
Durch die USA.-Patentschrift 2 648 953 ist ein Kryostat bekannt, in dessen Kühlmittelbehälter oberhalb
des Flüssigkeitsspiegels des Kühlmittels ein mit schlecht wärmeleitendem Material gefüllter Verdrängerkörper
angebracht ist. An der Oberfläche dieses Verdrängerkörpers werden durch ein spiralförmig
um den Verdrängerkörper gewickeltes Gummiband schraubenförmig ansteigende Kühlmittelwege gebildet,
die zur Führung des Kühlmittel abdampf es entlang der Behälterwand dienen. Der Kälteinhalt des
Kühlmittelabdampfes kann bei diesem Kryostaten zur Vorkühlung des Kühlmittelbehälters ausgenutzt werden.
Dies hat bereits eine Verringerung des Kühlmittelverbrauches im Vergleich zu einem Kryostaten
ohne Verdrängerkörper zur Folge.
Insbesondere im Hinblick auf einen Dauerbetrieb des Kryostaten ist es jedoch wünschenswert, den
Kühlmittelverbrauch noch weiter zu verringern. Beim Betrieb von supraleitenden Anordnungen, insbesondere
von Supraleitungsspulen, kommt noch dazu, daß wegen der niedrigen Sprungtemperaturen der Supraleitermaterialien,
die unterhalb von etwa 18° K liegen, und wegen der Verschlechterung des magnetischen
Verhaltens der Supraleiter mit steigender Temperatur praktisch nur flüssiges Helium als Kühlmittel
verwendet werden kann. Da flüssiges Helium verhältnismäßig kostspielig ist, muß zur Ermöglichung
eines wirtschaftlich tragbaren technischen Einsatzes insbesondere von Supraleitungsspulen der
Kühlmittelverbrauch möglichst klein gehalten werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Kühlmittelverbrauch bei Kryostaten mit Verdrängerkörper
weiter zu verringern und deren Betriebssicherheit zu erhöhen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist der Verdrängerkörper erfindungsgemäß senkrecht zu seiner Längsachse
mehrfach unterteilt, und es sind zwischen den Teilen dünne Metallbleche oder -folien angeordnet.
Durch diese zwischen den Teilen des Verdrängerkörpers angeordneten Metallbleche oder -folien, die
sich auf Grund der Kühlung durch den Kühlmittelabdampf auf verschiedenen Temperaturen befinden,
wird die vom Kryostatendeckel aus in den Kryostaten einstrahlende Wärme vom flüssigen Kühlmittel abgehalten.
Dies führt zu einer erheblichen Reduzierung des Kühlmittelverbrauches und zu einer Erhöhung
der Betriebssicherheit des Kryostaten. Als Metallbleche haben sich beispielsweise oberflächenvergütete,
insbesondere verchromte oder vergoldete Kupferbleche einer Stärke von etwa 0,5 bis 1 mm als geeignet
erwiesen.
Als Material für den Verdrängerkörper ist. Schaumstoff, beispielsweise der unter dem Handelsnamen
Styrofoam bekannte Kunstschaumstoff, besonders geeignet. Dieser Schaumstoff ist schlecht wärmeleitend
und besitzt eine sehr kleine Wärmekapazität.
ίο Außerdem ist er von sehr geringem Gewicht, so daß
die mechanische Konstruktion des Kryostaten durch den Verdrängerkörper praktisch nicht belastet wird.
■ Um ein zusätzliches Aufsteigen von Kühimittei-
abdampf durch die Schaumstoffporen des Verdrängerkörpers zu vermeiden, kann es vorteilhaft
sein, Verdrängerkörper zu verwenden, an deren Oberfläche die Schaumstoffporen größtenteils geschlossen
sind, so daß kein Abdampfdurchgang durch den Verdrängerkörper, aber doch ein Druckausgleich
beim Abkühlen durch Eintritt des Kühlmitteldampfes ins Innere des Verdrängerkörpers möglich ist. Dadurch
wird ein Schrumpfen des Verdrängerkörpers beim Abkühlen verhindert. Beispielsweise könne;? die
Poren bei einem zylindrisch geformten Verdrängerkörper an der Mantelfläche und an der oberen Deckfläche
geschlossen sein, während an der Unterseite einige Poren offenbleiben. Bei Styrofoam-Schaumstoffkörpern
können die Poren an der Oberfläche beispielsweise dadurch geschlossen werden, daß
durch eine geeignete Wärmebehandlung eine Glasur vorgenommen wird.
Zur Erhöhung der Betriebssicherheit wird insbesondere bei zur Kühlung von Supraleitungsspulen
vorgesehenen Kryostaten vorteilhaft im Verdrängerkörper zum Druckausgleich ein zweiter Abdampfweg
vorgesehen, der ein bei normalen Betriebsbedingungen geschlossenes Überdruckventil enthält. Durch
diesen zweiten Abdampfweg kann die Abdampfmenge, die beispielsweise während des Betriebes
durch Verdampfen eines Teiles des flüssigen Kühlmittels beim Normalwerden der Supraleitungsspule
auftritt, ohne wesentliche Druckerhöhung im Kühlmittelbehälter und damit ohne Schädigung des Kryostaten
abgeführt werden. Die bei normalen Betriebsbedingungen entstehende wesentlich kleinere Abdampfmenge
strömt dagegen bei geschlossenem Überdruckventil durch die Nuten an der Oberfläche
des Verdrängerkörpers an der Kühlmittelbehälierwand entlang. '
Eine technisch nur schwer zu beherrschende Quelle für eine zusätzliche erhebliche Wärmeeinleitung in
das Inneic des Kühlmittelbehälters bilden bei Kryostaten
zur Kühlung von Supraleitungsspulen die Stromzuleitungen für diese Spulen. Insbesondere be-i
Supraleitungsspulen, die aus litzenförmigen Supraleitern gewickelt sind, weisen diese Stromzuleitungen
verhältnismäßig große Querschnitte auf. Die Stromzuleitungen können beispielsweise vom Kryosiaiendeckel
her durch im Verdrängerkörper vorgesehene Bohrungen an die im unteren Teil des Kühlmitteibehälters
befindliche Spule herangeführt sein., Besonders vorteilhaft ist es jedoch, die Stromzuleitungen
für die Supraleitungsspule durch die Nuten an der Oberfläche des Verdrängerkörpers zu führen. Die in
den Nuten angeordneten Stromzuleitungen, die gegebenenfalls mit Kühllamellen versehen sein können,
werden durch den in den Nuten aufsteigenden Kühlmittelabdampf in hervorragender Weise gekühlt. Eine
3 ■:.··. 4
Wärmeeinleitung durch die Stromzuleitungen in das so geführt sein, daß der Kühlmittelabdampf den
Kryostateninnere kann durch diese. Anordnung Deckel des Kryostaten nicht berührt. '
weitestgehend vermieden werden. Der Nutenquer- An Hand einiger Figuren und Beispiele soll die
schnitt wird dabei zweckmäßig so gewählt, daß trotz Erfindung im folgenden noch näher erläutert werden,
der in den Nuten liegenden Stromzuleitungen ein 5 F i g. 1 zeigt im Schnitt eine Ausführungsform des
Abströmen der bei normalen Betriebsbedingungen erfindungsgemäßen Kryostaten;
auftretenden Abdampf menge durch die Nuten ge- F i g. 2 zeigt einen Teil des Verdrängerkörpers mit
währleistet ist. in den Nuten angeordneten Stromzuführungen;
Die Bauprinzipien des erfindungsgemäßen Kryo- . F i g. 3 zeigt schematisch im Schnitt eine Ausfüh-
staten können bei den verschiedensten Kryostaten- io rungsform des erfindungsgemäßen Kryostaten zur
formen Anwendung finden, beispielsweise bei Kryo- ■ Kühlung einer Supraleitungsspule mit senkrecht
staten für Supraleitungsspulen, deren Innenraum stehendem, von außen zugänglichem Innenraum;
beim Betrieb der Supraleitungsspule im flüssigen F i g. 4 zeigt schematisch im Schnitt eine Ausfüh-
Kühlmittel liegt, oder auch bei Kryostaten für Supra- rungsform des erfindungsgemäßen Kryostaten zur
leitungsspulen mit senkrecht stehendem oder hori- 15 Kühlung einer Supraleitungsspule mit horizontal He-
zontal liegendem Innenraum, der während des gendem, von außen zugänglichem Innenraum.
Betriebs von außen zugänglich ist. Bei einer vorteil- Der in F i g. 1 dargestellte Kryostat dient zur
haften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kühlung einer Supraleitungsspule, deren Innenraum
Kryostaten für eine Supraleitungsspule mit senkrecht beim Betrieb von flüssigem Helium erfüllt ist. Das
stehendem, von außen zugänglichem Innenraum ist 20 tiefsiedende Kühlmittel, nämlich Helium, befindet
der Kühlmittelbehälter hohlzylinderförmig. ausgebil- ■ sich im Kühlmittelbehälter 1. Der Kühlmittelbe-
det und der ebenfalls hohlzylinderförmig ausgebildete hälter 1 ist von einem als Strahlungsschutz dienenden
Verdrängerkörper an der inneren und äußeren Zy- doppelwandigen Behälter 2 umgeben, der ein höher
linderwand mit schraubenförmigen Nuten zur Füh- siedendes flüssiges Kältemittel, nämlich flüssigen
rung des Kühlmittelabdampfes versehen. Dabei wird 25 Stickstoff, enthält. Ein äußerer Vakuummantel 3, der
eine gleichmäßige Kühlung sowohl der äußeren als ; über den Stutzen 4 evakuierbar ist, umgibt die beiden
auch der inneren Wand des Kühlmittelbehälters er- Behälter 1 und 2. Zwischen dem Kühlmittelbehälter 1
reicht. und dem Stickstoffbehälter 2 ist ein evakuierbarer
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform Raum 5 vorgesehen, der vom übrigen Vakuumsystem
des Kryostaten, die insbesondere für Supraleitungs- 30 des Kryostaten getrennt ist und über den Stutzen 6
"spulen geeignet ist, deren Innenraum während des · evakuiert oder mit einem Gas gefüllt werden kann.
Betriebs im flüssigen Kühlmittel liegt, ist der Kühl- Die Behälter 1 und 2 und die Wände des Vakuummittelbehälter
wenigstens teilweise von einem Be- mantels 3 werden vorteilhaft aus V2A-Stahl ausgehälter
für ein flüssiges Kältemittel mit höherem Siede- führt. Die Wandstärke des Kühlmittelbehälters 1 ist
punkt umgeben und zwischen beiden Behältern ein 35 dabei so dünn bemessen, daß unter Berücksichtigung
evakuierbarer Raum vorgesehen, der vom übrigen der möglichen Druckeinwirkungen eine möglichst
Vakuumsystem des Kryostaten getrennt ist. Durch geringe Wärmeeinleitung in das im unteren Teil des
diesen getrennt z. B. mit Stickstoff gas füllbaren und Behälters befindliche flüssige Helium gegeben ist.
evakuierbaren Raum werden bei der zur Inbetrieb- Der den Kühlmittelbehälter 1 umgebende evakuiernahme
des Kryostaten notwendigen Abkühlung 40 bare Raum 5 ist von einem aus Kupfer bestehenden
besondere Vorteile erzielt. Insbesondere erübrigt Wärmeschild 7 umschlossen, der in den im Behälter 2
sich ein Füllen des Kühlmittelbehälters für das tiefer befindlichen flüssigen Stickstoff eintaucht. An seinem
siedende Kühlmittel mit einem höher siedenden Kühl- oberen Ende steht der Wärmeschild 7 mit der Wand
mittel zum Zwecke der Vorkühlung, das wegen der des Kühlmittelbehälters 1 in wärmeleitender Verbinnotwendigen
vollständigen Entfernung des höher 45 dung und kühlt dadurch die Behälterwand an dieser
siedenden Kühlmittels vor dem Einfüllen des tiefer Verbindungsstelle 8 etwa auf die Temperatur des
siedenden Kühlmittels mit großen Schwierigkeiten flüssigen Stickstoffes, d. h. auf etwa 78° K. Der beim
verbunden ist. Betrieb des Kryostaten im Kühlmittelbehälter 1 vor-
Bei einer weiteren Ausführungsform des Kryo- handene Heliumspiegel ist mit 9, der Stickstoff spiegel
staten ist der Kühlmittelbehälter von einem Wärme- 50 im Behälter 2 mit 10 bezeichnet. Die Supraleitungsschild aus gut wärmeleitendem Metall umgeben und spule 11 befindet sich im unteren Teil des Kühlmittelder
Wärmeschild in Höhe des Verdrängerkörpers mit behälters 1 und taucht beim Betrieb tief in das
der Wand des Kühlmittelbehälters verbunden und flüssige Helium ein. Sie ist mit Hilfe der aus schlecht
durch den Kühlmittelabdampf kühlbar. Bei dieser wärmeleitendem Material bestehenden Haltestangen
Bauweise kann ein zusätzlicher Behälter für ein höher 55 12 an einer beispielsweise aus Hartgewebe bestehensiedendes
Kältemittel zum Zwecke des Strahlungs- den Trägerplatte 13 befestigt. Diese ist durch
Schutzes vermieden werden. Kryostaten mit abdampf- wiederum aus schlecht wärmeleitendem Material
gekühltem Wärmeschild eignen sich daher insbeson- bestehende Haltestangen 14 mit dem Kryostatendere
für Anwendungen, bei denen für den den Kühl- deckel 25 verbunden. Im oberen Teil des Kühlmittelmittelbehälter
umgebenden Strahlungsschutz und die 60 behälters 1 ist ein aus Schaumstoff bestehender
Vakuummäntel nur wenig Platz zur Verfügung steht, Verdrängerkörper 15 angebracht. Der untere Teil des
beispielsweise zur Kühlung von Supraleitungsspulen Verdrängerkörpers 15 ist an der Oberfläche mit
mit von außen zugänglichem Innenraum. schraubenförmig ansteigenden Nuten 16 versehen,
Um eine Vereisung des Kryostatendeckels beim durch die der beim Betrieb auftretende Kühlmittel-Betrieb
zu vermeiden, können die an der Oberfläche 65 abdampf an der Wand des Behälters 1 entlanggedes
Verdrängerkörpers vorgesehenen Kühlmittelwege leitet wird. In den Verdrängerkörper ist ein Rohr 17
und die gegebenenfalls im Verdrängerkörper vorhan- eingesetzt, das vor der Inbetriebnahme des Kryostaten
denen weiteren Kühlmittelabdampfwege vorteilhaft den Zugang zum Innenraum der Supraleitungsspule
11 ermöglicht. Die Nuten 16 sind am Verdrängerkörper 15 etwa bis zur Höhe der Verbindungsstelle 8
des Wärmeschilds 7 mit der Wand des Kühlmittelbehälters 1 emporgeführt. Die Enthalpie des Heliumabdampfes
wird daher bei dieser Bauform des Kryostaten im Temperaturbereich zwischen 4,2 und 78° K
weitestgehend zur Kühlung der Wand des Kühlmittelbehälters 1 ausgenützt. In Höhe der Verbindungsstelle
8 des Wärmeschildes wird der Heliumabdampf durch radial verlaufende, im Verdrängerkörper 15
angebrachte Kanäle 18 in den rohförmigen Raum 19 geleitet, der das Rohr 17 umgibt. Dadurch wird eine
Kühlung auch des Rohres 17 durch den Heliumabdampf erreicht. Der im rohrförmigen Raum 19
aufsteigende Heliumabdampf wird durch im Verdrängerkörper vorgesehene radial verlaufende Kanäle
20 in einen Ringkanal 21 geleitet, der mit dem Stutzen 22 in Verbindung steht. Durch diesen Stutzen
kann der Heliumabdampf laufend austreten und gegebenenfalls einer Heliumrückgewinnungsanlage
zugeführt werden. Die Abdampfwege sind dabei so angelegt, daß der Heliumabdampf mit dem Kryostatendeckel
25 nicht in Berührung kommt. Zur Sicherung gegen einen Überdruck im Kühlmittelbehälter
1, der beispielsweise beim Normalwerden der Supraleitungsspule 11 entstehen kann, ist im Verdrängerkörper
15 ein zweiter Abdampfweg 23 vorgesehen, der zu einem Überdruckventil 24 führt. Der
gegebenenfalls durch das Überdruckventil 24 entweichende Heliumabdampf strömt in den rohrförmigen
Raum 19 ein und wird über die Kanäle 20 und 21 dem Stutzen 22 zugeleitet. Der Verdrängerkörper
15 ist senkrecht zu seiner Längsachse mehrfach unterteilt. Zwischen den einzelnen Teilen sind
dünne vergoldete Metallbleche oder -folien 26 zur Abschirmung der Wärmeeinstrahlung vom Kryostatendeckel
25 her angeordnet. Zur Füllung des als Strahlungsschild dienenden Stickstoffbehälters 2 dient
die Einfülleitung 27, die vorzugsweise aus Neusilber besteht und zur Sicherung einer ruhigen Füllung fast
bis zum Boden des Behälters 2 reicht. Zur Füllung des Kühlmittelbehälters 1 mit flüssigem Helium ist
eine ebenfalls vorzugsweise aus Neusilber bestehende und bis zum Boden des Behälters reichende Leitung
28 vorgesehen, die an ihrem oberen Ende in einen auf der Trägerplatte 13 befestigten Trichter 29 mündet.
In diesen Trichter kann ein vom Kryostatendeckel 25 her in den Kryostat eingeführter Heliumheber eingesetzt
werden. Für diesen Heber ist im Inneren des Verdrängerkörpers 15 eine geeignete Bohrung vorgesehen.
Das Rohr 17 ist unten mit einer Metallplatte
30 verschlossen, die durch ein kugelförmiges Gewicht
31 in ihrer Stellung gehalten wird. Danach wird während des Betriebs des Kryostaten das Aufsteigen
von Heliumabdampf im Inneren des Rohres 17 vermieden. Zur weiteren Abschirmung von Wärmestrahlung
ist der Teil des Kühlmittelbehälters 1, in dem sich das flüssige Helium befindet, von mehreren
mit dünnen Aluminiumschichten überzogenen Kunststoffolien 32, einer sogenannten Superisolation, umgeben.
Zum Anschluß der Stromversorgung für die Spule 11 dient der im Kryostatendeckel angebrachte
Stecker 33.
Die Stromzuleitungen für die Spule 11 sind in Fig. 1 aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit
nicht dargestellt. Sie werden vorteilhaft in den Nuten 16 des Verdrängerkörpers 15 geführt. Ein Teil dieses
Verdrängerkörpers mit in den Nuten liegenden Stromzuleitungen ist in Draufsicht in F i g. 2 dargestellt.
Die innerhalb der Nuten 16 liegenden Zuleitungen sind mit 42 bezeichnet. Sie sind bei dieser Ausführungsform
mit einer spiralförmigen Kühllamelle 43 versehen. Aus F i g. 2 ist ferner ersichtlich, daß die
zwischen den Nuten 16 des Verdrängerkörpers stehengebliebenen Stege 41 dicht mit der Wand 44 des
Kühlmittelbehälters abschließen, so daß eine gute Führung des Heliumabdampfes in den Nuten gewährleistet
ist. Bei dem Kryostaten nach Fig. 1, bei dem nur im unteren Teil des Verdrängungskörpers 15
schraubenförmige Nuten vorgesehen sind, können die Stromzuleitungen beispielsweise vom Stecker 33
durch eine nicht dargestellte Bohrung in den Ring-
jg kanal 21, von dort durch zwei der radial verlaufenden
Kanäle 20 in den rohrförmigen Raum 19 und von da aus durch zwei der radial verlaufenden Kanäle 18 in
die Nuten 16 des Verdrängerkörpers 15 geführt werden. Im unteren Teil des Kühlmittelbehälters 1
werden die Stromzuleitungen dann frei durch das Helium zur Spule 11 geführt.
Die Abtrennung des evakuierbaren Raumes 5 bei dem in F i g. 1 dargestellten Kryostaten vom übrigen
Vakuumsystem bringt, wie bereits erwähnt, bei der Inbetriebnahme des Kryostaten besondere Vorteile
mit sich. So kann nach Evakuierung des übrigen Kryostaten der Stickstoffbehälter 2 zunächst mit
Stickstoff gefüllt werden und anschließend durch den Stutzen 6 in den evakuierbaren Raum 5 ein geeignetes
Wärmeaustauschgas, beispielsweise gasförmiger Stickstoff, eingeleitet werden. Dadurch wird der Kühlmittelbehälter
1 rasch auf die Temperatur des flüssigen Stickstoffes abgekühlt, ohne daß es wie bei
den bisher üblichen Kryostaten notwendig ist, den Behälter 1 mit flüssigem Stickstoff zu füllen. Vor der
Füllung des Behälters 1 mit Helium wird das Wärmeübertragungsgas aus dem evakuierbaren Raum 5 mit
Hilfe des Stutzens 6 wieder entfernt.
In F i g. 3 ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kryostaten schematisch und im Schnitt dargestellt,
die zur Kühlung einer Supraleitungsspule mit senkrecht stehendem und während des Betriebs frei
von außen zugänglichem Innenraum vorgesehen ist. Der Kühlmittelbehälter 51, in dessen unterem Teil
sich die Supraleitungsspule 52 befindet, ist hohlzylinderförmig ausgebildet. Über dem Heliumspiegel 53
ist im Behälter 51 ein ebenfalls hohlzylinderförmig ausgebildeter Verdrängerkörper 54 angeordnet. Der
Verdrängerkörper 54 ist an der äußeren Zylinderwand mit schraubenförmigen Nuten 55 und an eier
inneren Zylinderwand mit schraubenförmigen Nuten '56 versehen. Die Nuten 55 und 56 dienen zur Entlangführung
des Kühlmittelabdampfes an der inneren und der äußeren Wand des hohlzylinderförmig ausgebildeten
Kühlmittelbehälters 51 und ermöglichen eine Vorkühlung dieser Wände durch den Heliumabdampf.
Der durch die Nuten 56 aufsteigende Heliumabdampf wird unterhalb des Kryostatendeckels
57 durch die im Verdrängerkörper 54 angebrachten radial verlaufenden Kanäle 58 in den Ringkanal 59
eingeleitet. Die Nuten 55 münden direkt in den Ringkanal 59. Durch den mit dem Ringkanal in Verbindung
stehenden Stutzen 60 kann der Heliumabdampf abgeführt und gegebenenfalls einer Heliumrückgewinnungsanlage
zugeleitet werden. Der Kühlmittelbehälter 51 ist in seinem unteren Teil von einem
hohlzylinderförmigen Wärmeschild 61 umgeben, der aus einem gut wärmeleitenden Metall, vorzugsweise
Claims (9)
1. Kryostat mit einem tief siedenden flüssigen Kühlmittel, insbesondere zur Kühlung von Supraleitungsspulen,
bei welchem im Kühlmittelbehälter oberhalb des Flüssigkeitsspiegels des Kühlmittels
ein Verdrängerkörper aus schlecht wärmeleitendem Material angebracht ist, an dessen Oberfläche
schraubenförmig ansteigende, zur Führung des Kühlmittelabdampfes entlang der Behälterwand
dienende Kühlmittelwege vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdrängerkörper
(15) senkrecht zu seiner Längsachse mehrfach unterteilt ist und zwischen den Teilen dünne Metallbleche oder -folien (26) angeordnet
sind.
2. Kryostat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdrängerkörper (15) aus
Schaumstoff besteht.
3. Kryostat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaumstoffporen an der Oberfläche
des Verdrängerkörpers (15) größtenteils geschlossen sind.
4. Kryostat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Verdrängerkörper
(15) zum Druckausgleich ein zweiter Abdampfweg (23) vorgesehen ist, der ein bei normalen Betriebsbedingungen geschlossenes
Überdruckventil (24) enthält.
5. Kryostat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die gegebenenfalls
mit Kühllamellen (43) versehenen Stromzuleitungen (42) für die Supraleitungsspule in den Nuten
(16) an der Oberfläche des Verdrängerkörpers
(15) angeordnet sind.
6. Kryostat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlmittelbehälter
(51) hohlzylinderförmig ausgebildet und
109 5Π/28
der ebenfalls hohlzylinderförmig ausgebildete Verdrängerkörper
(54) an der inneren und äußeren Zylinderwand mit schraubenförmigen Nuten (55,56) zur Führung des Kühlmittelabdampfes
versehen ist.
7. Kryostat nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlmittelbehälter
(1) wenigstens teilweise von einem Behälter (2) für flüssiges Kältemittel mit höherem Siedepunkt
umgeben und zwischen beiden Behältern ein evakuierbarer Raum (5) vorgesehen ist und
daß dieser evakuierbare Raum vom übrigen Vakuumsystem des Kryostaten getrennt ist.
8. Kryostat nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
10
dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlmittelbehälter (51) von einem Wärmeschild (61) aus gut
wärmeleitendem Metall umgeben und das Wärmeschild in Höhe des Verdrängerkörpers (54) mit
der Wand des Kühlmittelbehälters verbunden und durch den Kühlmittelabdampf kühlbar ist.
9. Kryostat nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Oberfläche
des Verdrängerkörpers (15) vorgesehenen Kühlmittelwege (16) und die gegebenenfalls im
Verdrängerkörper vorhandenen weiteren Kühlmittelabdampfwege so geführt sind, daß der Kühlmittelabdampf
den Deckel (25) des Kryostaten nicht berührt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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