DE1497658C - Zweistärkenlupenglas - Google Patents

Zweistärkenlupenglas

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DE1497658C
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magnifying glass
glass
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magnifying
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English (en)
Inventor
Wolfgang Dr. 7082 Oberkochen; Lahres Hans 7083 Wasseralfingen Roos
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Carl Zeiss AG
Original Assignee
Carl Zeiss AG

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Description

Die Erfindung betrifft ein Zweistärkenlupenglas, also eine Sehhilfe für Schwachsichtige, die aber auch bei normaler Sehschärfe für besondere Zwecke benutzt werden kann. Ihre optisch wirksamen Teile bestehen aus einem Trägerglas und einer mit diesem verbundenen Lupe. Beide Teile können auch aus einem Stück gefertigt sein.
Das Trägerglas hat nicht allein den Zweck, die Lupe in der gewünschten Lage vor dem Auge zu halten, sondern es wird auch zum Sehen ohne vergrö-Bernden Lupenteil benutzt. Man benötigt also für diese Zweckbestimmung des Trägerglases ein ausreichendes Gesichtsfeld und gegebenenfalls eine Korrektion etwaiger Fehlsichtigkeit des Brillenträgers. In Anlehnung an die Bezeichnung bei Zweistärkenbrillengläsern wird auch bei einem Zweistärkenlupenglas das freie Teil des Trägerglases als »Fernteil« bezeichnet.
Zweistärkengläser dienen Alterssichtigen zum scharfen Sehen ferner und naher Gegenstände. Im a° Fernteil wird dabei eine eventuell vorhandene Fehlsichtigkeit korrigiert, und im Nahteil wird zusätzlich zu dieser Korrektion die fehlende Akkomodation des Auges durch eine positive Brechkraft in der Größenordnung von 0,75 bis höchstens 4 dpt ersetzt.
Ein Zweistärkenlupenglas ist dagegen im wesentlichen für Schwachsichtige, d. h. für Patienten mit verminderter Sehschärfe bestimmt. Es enthält einen Lupenteil mit 2- bis 1Ofacher Vergrößerung zum Betrachten naher Gegenstände für den Schwachsichtigen insbesondere zum Lesen.
Das Fernteil dient dagegen nur zur Orientierung des Patienten in der Umwelt. Sowohl -an das Fernteil als auch an das Lupenteil werden deshalb ganz andere Anforderungen gestellt als bei einem Zweistärkenglas. Wegen der erforderlichen hohen Brechkräfte von 8 bis über 40 dpt treten im Lupenteil erhebliche Schwierigkeiten bezüglich der Korrektion der Bildfelder auf. Eine solche Korrektion ist bei Zweistärkenlupengläsern nicht mehr mit denselben Mitteln durchzuführen wie bei den bekannten Zweistärkengläsern.
Bei der Korrektion von Zweistärkenlupengläsern ist es vorteilhaft, wenn die Korrektion einer etwaigen Fehlsichtigkeit im Bereich des Fernteils auch den Strahlengang des Lupenteils erfaßt. Würde man darauf verzichten, so bedingte der sphärische Anteil der Fehlsichtigkeit eine Änderung der Lupenvergrößerung. Zur Aufhebung dieser lästigen Erscheinung würde man von Fall zu Fäll zusätzliche Umrechnungen für die Ausbildung des Lupenteils benötigen. Ein unkorrigierter zylindrischer Anteil der Fehlsichtigkeit verschlechtert außerdem die Bildqualität, sofern er nicht vernachlässigbar klein ist.
Die bisher bekannten Zweistärkenlupengläser lassen sich entsprechend der Anordnung des Lupenteils in drei Gruppen einteilen:
Bei der ersten Gruppe wird das Lupenteil in eine Durchbohrung des Fernteils eingesetzt, ist also optisch von diesem unabhängig. Ein Vorteil dieser Anordnung besteht darin, daß sowohl dem Fernteil als auch dem Lupenteil die für die jeweilige Abbildungsgüte günstigste Form gegeben werden kann. Nachteilig jedoch ist, daß eine im Fernteil berücksichtigte Ametropie-Korrektion beim Blick durch die Lupe nicht wirksam ist, sofern man für diese keinen zusätzlichen Aufwand treibt. Abgesehen davon ist eine derartige Brille unschön.
Bei der zweiten Gruppe der Zweistärkenlupengläser ist auf die äußere, also die objektseitige Fläche des Trägerglases eine Zusatzlinse aufgesetzt, die mit dem von ihr bedeckten Teil des Trägerglases zusammen den Lupenteil bildet. Zwar können Trägerglas und Lupenteil, insbesondere bei Kunststofflinsen, aus einem Stück gefertigt sein, doch sind diese Zweistärkenlupenbrillen im Aussehen auch nicht viel befriedigender als die derv ersten Gruppe.
Eine wesentliche Forderung, die an eine von Schwachsichtigen zu benutzende Zweistärkenlupenbrille gestellt wird, ist aber ihre Unauffälligkeit.
Es besteht daher der Wunsch, daß sich die Zweistärkenlupengläser so wenig wie möglich von den bekannten Zweistärkengläsern für Alterssichtige unterscheiden. In diesem Sinne hat man auch schon zur Erzielung einer äthetisch günstigen Lösung die Zusatzlinse auf der augenseitigen Fläche des Trägerglases angeordnet. Man gelangte so zu den Zweistärkenlupengläsern der dritten Gruppe, die in der Tat beim Gebrauch im Aussehen von Zweistärkengläsern kaum zu unterscheiden sind.
Diese zwar ästhetisch befriedigende Lösung hat jedoch mit den Gläsern der zweiten Gruppe noch einen Nachteil gemeinsam, daß nämlich die Abbildungsgüte im Lupenteil mangelhaft und selbst den Ansprüchen eines Schwachsichtigen oft nicht genügend bleibt. Die mangelhafte Abbildungsgüte äußert sich in einer unscharfen Abbildung und einer störenden Bildverzerrung. Es ist dies eine Folge des Umstandes, daß für die Korrektion die für die Abbildung günstigsten Durchbiegungen des Fernteils und des Lupenteils nicht mehr — wie bei den Gläsern der ersten Gruppe -^- unabhängig voneinander frei wählbar sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zweistärkenlupenglas der dritten Gruppe zu schaffen, dessen Abbildungsgüte im Lupenteil einwandfrei ist. Dabei wird von der Erkenntnis ausgegangen, daß bei einem Zweistärkenlupenglas die Abbildungsgüte im Fernteil wegen der herabgesetzten Sehschärfe des Schwachsichtigen geringer sein darf als im Fernteil von Zweistärkengläsern für Alterssichtige. Für den Schwachsichtigen, der sich auch mit ausgezeichnet korrigiertem Fernteil nur allgemein im Raum orientieren könnte, ist eine optimale Korrektion nur im Lupenteil von Nutzen, während der Fehl-, aber nicht Schwachsichtige auch mit einer nicht optimalen Korrektion des Fernteils noch, durchaus hinreichend bedient ist, aber ebenfalls auf optimale Abbildung durch das Lupenteil Wert legt.
Die Erfindung betrifft damit ein Zweistärkenlupenglas, bestehend aus einem als Fernteil wirkenden, sphärisch und/oder zylindrisch korrigierten Trägerglas und einer auf dessen äugenseitiger Fläche angeordneten Zusatzlinse. Erfindungsgemäß ist das Lupenteil segmentförmig mit nähe dem geometrischen Mittelpunkt des Trägerglases verlaufender Kante ausgebildet und das Trägerglas so durchgebogen, daß der absolute Betrag seines augenseitigen
Flächenbrechwertes —— mindestens 7,0 dpt ist.
Bei dem neuen Zweistärkenlupenglas dient die Segmentform einer wesentlichen Verbesserung der Korrektion. Die günstigste Korrektion im Lupenteil wird, wie im Zusammenhang mit dieser Erfindung durchgeführte Untersuchungen ergeben haben, dann erreicht, wenn die optischen Mittelpunkte von Trä-
gerglas und Zusatzlinse einen — je nach Vergrößerung und erforderlicher Fernteilkorrektion verschiedenen — kleinen Abstand haben. Die Segmentform erlaubt es, diese Forderung weitgehend zu erfüllen und trotzdem dem Patienten genügend Blickfeld für das Fernteil zur Verfügung zu stellen.
Durch die angegebene Durchbiegung des Trägerglases ändert sich die relative Lage der Zusatzlinse zum Auge des Patienten, wobei sich auch durch diese Maßnahme die Korrektion des Lupenteils verbessern läßt. Durch die verhältnismäßig starke Durchbiegung des Trägerglases wird zwar für manche Fehlsichtigkeiten die Abbildungsgüte im Fernteil etwas, verringert, für einen Schwachsichtigen ist dies aber, wie schon angegeben, von untergeordneter praktischer Bedeutung. Viel wichtiger für ihn ist die Verbesserung der Abbildung durch die Lupe insbesondere die weitgehende Verringerung der Bildverzerrungen, welche sich durch die angegebene Durchbiegung des Trägerglases erzielen läßt. ao
Die angegebene, gegenüber dem üblichen verstärkte Durchbiegung des Trägerglases ist nicht besonders auffällig. Bei einer Glassorte mit einer Brechkraft von etwa 1,5 würde sich ein Krümmungsradius für die augenseitige Fläche des Trägerglases von etwa 7 cm ergeben.
In Fällen, in denen man mit den angegebenen .Mitteln noch nicht zu einer optimalen Korrektion des Lupenteils gelangt, lassen sich Restfehler des Astigmatismus im Lupenteil zweckmäßig dadurch beseitigen, daß das Trägerglas zusätzlich zu einer etwaigen Fernteilkorrektion eine prismatische Wirkung mit Basis unten oder oben aufweist.
Es gibt Dioptrienbereiche des Trägerglases, in denen eine einwandfreie Korrektion des Lupenteils durch die bisher beschriebenen Maßnahmen nicht mehr möglich ist. Ein zur Lösung der Aufgabe der Erfindung dienendes, in diesen Dioptrienbereichen liegenden Zweistärkenlupenglas zeichnet sich dadurch aus, daß das Lupenteil segmentförmig mit nahe dem geometrischen Mittelpunkt des Trägerglases verlaufender Kante ist und daß das Trägerglas zusätzlich zu einer etwaigen Fernteilkorrektion eine prismatische Wirkung mit Basis unten oder oben aufweist. An die Stelle der verstärkten Durchbiegung des Trägerglases tritt hier also eine prismatische Wirkung des Trägerglases.
In Fällen, in denen man im angegebenen Dioptrienbereich noch nicht zu einer optimalen Korrektion des Lupenteils gelangt, ist es zweckmäßig, Restfehler im Lupenteil dadurch zu beseitigen, daß die Zusatzlinse eine prismatische Wirkung mit Basis unten oder oben erhält.
Die Basis für ein zusätzliches Prisma im Schliff des Trägerglases oder des Lupenteiles liegt bei negativem Scheitelbrechwert des Fernteils vorzugsweise oben, bei positivem aber unten.
Auch in schwierigeren Fällen, vor allem bei starken Vergrößerungen, kommt man zu befriedigenden Ergebnissen, wenn man der an Luft angrenzenden Fläche des Lupenteils die Form einer rotationssymmetrischen asphärischen Fläche erteilt, deren Scheitel nicht im geometrischen Mittelpunkt desselben zu liegen braucht.
Ein weiteres im Rahmen der Erfindung anwendbares Korrektionsmittel besteht in der Wahl eines Materials für das Lupenteil, dessen Brechzahl n, um mindestens 0,05 höher als die des Trägerglases ist.
Durch die angegebenen Maßnahmen, wird^es..möglich, in einem weiten Dioptrienbereich Z^eistarkenlupengläser zu schaffen, welche im Sinne7$er-Erfindung einwandfrei korrigiert sind, d. h. deren Abbildungsgüte im Lupenteil einwandfrei ist. Zweistärkenlupengläser nach der Erfindung sind zu erschwinglichen Preisen herstellbar, da es einer individuellen Beseitigung der Fehlsichtigkeit im Lupenteil von Fall zu Fall nicht bedarf. Auch ästhetisch genügt das neue Zweistärkenlupenglas den Anforderungen, da es sich im Aussehen kaum von einem Zweistärkenglas für Alterssichtige unterscheidet.
In den Zeichnungen sind drei Ausführungsbeispiele eines Zweistärkenlupenglases je im Schnitt und in der Draufsicht dargestellt. Im einzelnen zeigt
A b b. 1 ein Zweistärkenlupenglas mit sphärisch sammelndem Trägerglas,
A b b. 2 ein Zweistärkenglas mit prismatischem Trägerglas,
A b b. 3 ein Zweistärkenlupenglas mit sphärisch sammelndem Trägerglas und einem Lupenteil mit prismatischer Wirkung.
Das Zweistärkenlupenglas nach A b b. 1 besteht aus einem sammelnden sphärischen Trägerglas 1 und einem segmentförmigen, auf der Augenseite mit dem Trägerglas verbundenen Lupenteil 2. Die augenseitig sphärische Fläche des Trägerglases ist so stark durchgebogen, daß die Achse des sich demselben anschmiegenden Lupenteils, schräg nach oben geneigt, mindestens annähernd durch die Pupille des Brillenträgers verläuft. Die geradlinige obere Begrenzung des segmentförmigen Lupenteils liegt knapp unterhalb des optischen Mittelpunktes des Fernteiles 1. Ein größerer Bildsprung ist vermieden.
Bei dem Ausführungsbeispiel der A b b. 2 ist als Trägerglas ein sammelnder prismatischer Meniskus 3 ' mit einem Lupenteil 4 der gleichen Art wie nach Abb.l verbunden. Wie ersichtlich, liegt die Basis des Trägerprismas unten.
Bei dem Zweistärkenlupenglas nach A b b. 3 ist mit einem sammelnden sphärischen Meniskus ein prismatischer segmentförmiger Lupenteil verbunden. Die Basis des Prismas liegt wiederum unten.

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Zweistärkenlupenglas, bestehend aus einem als Fernteil wirkenden, sphärisch und/oder zylindrisch korrigierten Trägerglas und einer auf dessen augenseitiger Fläche angeordneten Zusatzlinse, dadurch gekennzeichnet, daß das Lupenteil segmentförmig mit nahe dem geometrischen Mittelpunkt des Trägerglases verlaufender Kante ist und daß das Trägerglas so durchgebogen ist, daß der absolute Betrag seines augen-
seitigen Flächenbrechwertes -^— mindestens
7,0 dpt ist.
2. Zweistärkenlupenglas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerglas zusätzlich zu einer etwaigen Fernteilkorrektion eine prismatische Wirkung mit Basis unten oder oben aufweist.
3. Zweistärkenlupenglas, bestehend aus einem als Fernteil wirkenden, sphärisch und/oder zylindrisch korrigierten Trägerglas und einer auf dessen augenseitiger Fläche angeordneten Zu-
satzlinse, dadurch gekennzeichnet, daß das Lupenteil segmentförmig mit nahe dem geometrischen Mittelpunkt des Trägerglases verlaufender Kante ist und daß das Trägerglas zusätzlich zu einer etwaigen Fernteilkorrektion eine prismatische Wirkung mit Basis unten oder oben aufweist.
4. Zweistärkenlupenglas nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzlinse eine prismatische Wirkung mit Basis unten oder oben aufweist. . .
5. Zweistärkenlupenglas nach einem der Ansprüche 1, 2, und 4 oder einem der Ansprüche 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die an Luft grenzende Fläche der Zusatzlinse als asphärische Fläche ausgebildet ist.
6. Zweistärkenlupenglas nach einem der Ansprüche 1, 2, 4 und 5 oder einem der Ansprüche 3, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Brechzahl nt der Zusatzlinse um mindestens 0?0S höher als die des Trägerglases ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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