DE1495468C3 - Verfahren zur Herstellung von Ionenaustauscher- und Chelatharzen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Ionenaustauscher- und ChelatharzenInfo
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- DE1495468C3 DE1495468C3 DE1963D0042327 DED0042327A DE1495468C3 DE 1495468 C3 DE1495468 C3 DE 1495468C3 DE 1963D0042327 DE1963D0042327 DE 1963D0042327 DE D0042327 A DED0042327 A DE D0042327A DE 1495468 C3 DE1495468 C3 DE 1495468C3
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Description
25
Die Erfindung betrifft den in den Ansprüchen gekennzeichneten Gegenstand.
Die technisch wichtigsten Ionenaustauscherharze werden aus einem harzartigen Mischpolymerisat vinylaromatischer
Verbindungen, z. B. Styrol, mit Vernetzungsmitteln, z. B. Divinylbenzol, hergestellt, wobei die
eigentlichen Gruppen für den Ionenaustausch durch weitere chemische Umsetzungen mit diesen Harzen
eingeführt werden, z. B. durch Sulfonierung der aromatischen Kerne und anschließende Neutralisation
bei Herstellung wertvoller Kationaustauscherharze oder Halogenmethylierung und anschließende Aminierung
zur Herstellung geeigneter Anionaustauscherharze. Zur Einführung anderer, komplexerer Ionenaustauschfunktionen,
z. B. bei Herstellung von Harzen mit quaternären Ammoniumresten, kann man auf Halogenmethylharze
zurückgreifen, was jedoch bei verschiedenen funktioneilen Reagentien, wie z. B. Aminosäuren,
große Schwierigkeiten bereitet. Nicht nur das Reaktionsvermögen der Halogenmethylharze und funktionellen
Reagentien wird problematisch, sondern auch Struktur und physikalische Eigenschaften der Reaktionsteilnehmer
bringen Probleme. Um eine möglichst vollständige Umsetzung der Halogenmethylharze mit
dem funktionellen Reagenz zu erreichen, und die Umsetzung nicht auf Oberflächenschicht des Harzes zu
beschränken, ist eine Quellung mit geeigneten verträglichen Lösungsmittel erforderlich. In den zur Quellung
der hydrophoben Halogenmethylharze geeigneten Lösungsmittel zeigen viele der funktionellen Reagentien,
z. B. die Aminosäuren und ihre Salze, ziemlich schlechte Löslichkeit; sie lösen sich im allgemeinen nur
in Wasser oder anderen polaren, hydroxylhaltigen Lösungsmitteln, die zur Quellung der hydrophoben
Polymerisate recht unwirksam sind.
In den ausgelegten Unterlagen des belgischen Patents 6 12 788 werden unlösliche Kationaustauscherharze
vorgeschlagen, die durch Umsetzung eines stark hydrophile Sulfoniumgruppen enthaltenden Harzes mit
bestimmten Mercaptoverbindungen modifiziert werden. Dabei können diese reaktiven Sulfoniumgruppen
über Chlormethylgruppen in das Polymerisat eingeführt werden.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Ionenaustauscherharzen
anzugeben, bei welchem in Gegenwart eines Lösungs- bzw. Quellungsmittels ionenaktive
Gruppen an die aromatischen Kerne eines vernetzten vinylaromatischen Polymerisats chemisch gebunden
werden können, wobei die oben skizzierten Löslichkeitsprobleme ausgeschaltet werden.
Diese Aufgabe wurde gelöst mit einem Verfahren zur Herstellung von Ionenaustauscher- und Chelatharzen
durch Reaktion von Natriumcyanid, Kaliumcyanid, Kaliumthiocyanat, Ammoniumsulfit, Natriumsulfit, Natriumacetoacetat,
Natriummalonitril, primären und sekundären organischen Aminen, Aminosäuren und deren wasserlöslichen Salzen, Thiosäuren und deren
wasserlöslichen Salzen, tertiären Aminen und Aminonitrilen mit vernetzten, vinylaromatischen Polymerisaten,
die Halogenmethylsubstituenten enthalten, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das verwendete Harz insgesamt
durchschnittlich 0,5 bis 1,25 Substituenten je aromatischen Kern aufweist, die sich aus 0,05 bis 0,45
Sulfonium-, Sulfonsäure-, Phosphorsäure- oder quaternären Ammoniumgruppen und 0,45 bis 1,20 Halogenmethylgruppen
je aromatischen Kern zusammensetzen, und daß die Reaktion bei 50° bis 150° C über 2 bis 48
Stunden in einem polaren hydroxylhaltigen Lösungsmittel erfolgt
Das bei der Umsetzung verwendete Lösungsmittel ist ein polares, hydroxylgruppenhaltiges Lösungsmittel, das
aus Wasser, einem ein- oder mehrwertigen aliphatischen Alkohol mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, einem
Polyäthylen- oder Polypropylenglykol mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen, einem niederen Monoalkylester
eines mehrwertigen Alkohols mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen oder Gemischen dieser Verbindungen bestehen
oder diese Verbindungen bzw. Gemische enthalten kann.
Das umzusetzende Polymerisat ist vernetzt und weist an den aromatischen Kernen Halogenmethylgruppen
auf, wobei auf jeden in Betracht kommenden Kern mehr als eine Halogenmethylgruppe entfallen kann. Vorzugsweise
sind diese Reste Brommethyl- oder Chlormethylreste.
Es wurde gefunden, daß das verwendete polyvinylaromatische Harz mit Halogenmethylresten, welches
pro aromatischen Kern 0,05 bis 0,45 hydrophile quaternäre Ammonium- oder Sulfonium-, Sulfonsäure-
oder Phosphorsäuregruppen innerhalb der gesamten Struktur verteilt enthält, mit den polaren, hydroxylhaltigen
Lösungsmitteln verträglich ist.
Beim Aufschlämmen derartiger Harzzwischenprodukte mit einem polaren, Hydroxylgruppen aufweisenden
Lösungsmittel tritt leicht eine Quellung ein. Die Halogenmethylgruppen reagieren in der durch die
folgende Gleichung wiedergegebenen Weise mit den in polaren, Hydroxylgruppen aufweisenden Lösungsmitteln
löslichen Reagentien zu wertvollen Austauscherharzen indem funktioneile Gruppen (Z) eingeführt
werden, die aktive Gruppen bzw. potentielle aktive (d. h. in aktive Gruppen umwandelbare) Gruppen für
Austauschreaktionen darstellen.
CCH2-CH-.. .-CH2-CH
/V-
CH,-CH-... —CH2-CH
CH2Z CnH2 „Υ',
Dabei bedeuten:
η = O, 1,
X = CI, Br,
η = O, 1,
X = CI, Br,
Y = hydrophile Gruppe,
Y' = Y oder Z,
Z = funktioneile Gruppe.
Y' = Y oder Z,
Z = funktioneile Gruppe.
Die hydrophilen Gruppen der vinylaromatischen vernetzten Polymerisate sind ionogene, in einem
polaren Medium stark dissoziierbare Gruppen und fördern die Quellung des Harzes; sie können direkt an
den aromatischen Kern (n = 0) oder an eine Seitenkette mit 1 Kohlenstoffatomen = 1) gebunden sein.
Die funktioneilen, mit den Halogenmethylresten umzusetzenden Reagentien sind anorganische Salze wie
Natriumcyanid, Kaliumthiocyanat, Ammoniumsulfit; Natriumacetoacetat und Natriummalonitril; primäre
und sekundäre organische Amine wie Diäthylentriamin, 2-5 1-Naphthylamin, Anilin; Aminosäure wie Glycin, Aminodiessigsäure
und Phenylalanin sowie deren wasserlösliche Salze; Thiosäuren wie Mercaptobernsteinsäure
und Thioglykolsäure sowie deren wasserlösliche Salze; tertiäre Amine wie Dimethylanilin und Triisoamylamin;
Aminonitrile wie Diäthylenaminoacetonitril.
Zur Herstellung von Austauscherharzen mit hoher Kapazität muß das polyvinylaromatische Harz mindestens
0,45 und vorzugsweise 0,65 oder mehr Halogenmethylgruppen je aromatischen Kern aufweisen. Der
Anteil der hydrophilen Gruppen liegt bei 0,05 bis 0,45 je aromatischen Kern. 0,1 bis 0,3 hydrophile Gruppen pro
aromatischer Kern werden bevorzugt.
Die Substituenten sollten praktisch gleichmäßig innerhalb der gesamten Masse der Harzkügelchen
verteilt sein. Bei einer Beschränkung auf die Oberflächenhaut tritt die erforderliche Quellung nicht ein, so
daß die im Inneren liegenden Halogenmethylgruppen nur unzureichend reagieren können. Die Gleichmäßigkeit
der Verteilung ist mikroskopisch zu prüfen. Teilchen mit ungleichmäßig verteilten Substituenten
zeigen bei Betrachtung unter normalem oder polarisiertem Licht charakteristische Abgrenzungslinien.
Das verwendete polyvinylaromatische Grundharz ist vorteilhafterweise ein handelsübliches Mischpolymerisat
aus Styrol, vernetzt mit 0,25 bis 20 Gew.-% vorzugsweise 0,25 bis 8 Gew.-°/o Divinylbenzol, oder ein
anderes Mischpolymerisat von monovinylaromatischen Verbindungen, wie Styrol, Vinyltoluol, Chlorstyrol und
Äthylstyrol, mit vernetzenden Polyvinylverbindungen, wie mit Divinylbenzol, Divinyltoluol, Diallylestern,
Methylenbisacrylamid oder Äthylenglykoldiacrylat, verwendet werden.
Das gewünschte Harz-Ausgangsmaterial kann durch Umsetzung eines polyvinylaromatischen Harzes mit bo
Halogenmethylresten, das durchschnittlich 0,50—1,25 Halogenmethylgruppen auf jeden aromatischen Kern
aufweist, mit 0,05 oder mehr Äquivalenten eines Reagenzes, das durch Umsetzung mit dem Halogenmethylharz
hydrophile Gruppen zu liefern vermag, in &5 einem Mengenverhältnis, daß auf jeden aromatischen
Kern durchschnittlich 0,05—0,45 hydrophile Gruppen gebildet werden, erhalten werden. Ein derartiges
Reagenz kann an einem Benzyl-Kohlenstoffatom unter Bildung z. B. einer quaternären Ammonium- bzw.
Sulfoniumgruppe angreifen. Bei einer anderen Ausführungsform mit einem Reagenz wie z. B. Chlorsulfonsäure
kann die hydrophile Gruppe direkt am aromatischen Kern eingeführt werden. Bei einer weiteren Ausführungsform
kann ein Harz, das durchschnittlich 0,05— 0,45 hydrophile Gruppen auf jeden aromatischen Kern
aufweist, mit mindestens 0,45 Äquivalenten eines
in Halogenmethylierungsmittels in einem Mengenverhältnis
umgesetzt werden, daß durchschnittlich 0,45—1,20 Halogenmethylgruppen auf jeden aromatischen Kern
eingeführt werden.
Diese alternativen Wege zur Herstellung der
Ii neuartigen Halogenmethylharze werden durch die
folgende Beschreibung von Verfahren zur Herstellung der als Zwischenprodukte verwendeten quaternären
Ammonium-, Sulfonium- und Sulfonsäureharze näher erläutert.
Harz mit quaternären Ammoniumresten
Zur Herstellung eines quaternären Ammoniumharzes des hier beschriebenen Typs wird ein polyvinylaromatisches
Harz mit Chlormethylgruppen, das 0,50—1,25 Halogenmethylgruppen je aromatischen Kern aufweist,
mit einer begrenzten Menge eines tertiären Amins des Typs NRiR2R3 umgesetzt, wobei Ri, R2 und R3
unabhängig voneinander Alkylgruppen mit 1—6 Kohlenstoffatomen, Monohydroxyalkylgruppen mit 1 —4
Kohlenstoffatomen oder Dihydroxyalkylgruppen mit 3—4 Kohlenstoffatomen bedeuten. Beispiele für solche
tertiäre Amine sind Trimethylamin, Dimethylaminoäthanol, Dimethylisopropanolamin, Methyldiäthanolamin,
l-Diäthylamino-2,3-propandiol, Trimethanolamin, Triäthanolamin sowie Gemische von zwei oder mehr
dieser tertiären Amine.
Unter normalen Bedingungen wird das Ausmaß der Aminierung von der Menge an verwendetem Amin
bestimmt. Obgleich bei der Einführung von durchschnittlich 0,05 — 0,45 quaternären Ammoniumgruppen
auf jeden aromatischen Kern ein zufriedenstellendes Zwischenprodukt-Harz erhalten wird, ist es im allgemeinen
vorzuziehen, eine solche Menge Amin zu verwenden, daß durchschnittlich nur 0,10—0,30 quaternäre
Ammoniumgruppen je aromatischen Kern eingeführt werden.
Diese partielle Aminierung wird vorzugsweise in Gegenwart einer organischen Flüssigkeit durchgeführt,
die eine Quellung des Chlormethylharzes herbeiführt und mit dem tertiären Amin mischbar ist. Hierzu sind
flüssige aromatische Kohlenwasserstoffe und halogenierte aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe
wie Benzol, Toluol, Methylenchlorid, Äthylendichlorid, Tribromäthylen und Chlorbenzol geeignet.
Bei der praktischen Ausführung wird eine berechnete Menge Amin unter Rühren zu einer Aufschlämmung des
gequellenen Halogenmethylharzes in dem Lösungsmittel gegeben und das Gemisch weiter gerührt, um die
Reaktion zu vervollständigen. Um die gleichmäßige Umsetzung über das ganze Harz zu fördern, wird die
Aminierung unter milden Bedingungen durchgeführt. Die Reaktionstemperatur wird vorzugsweise zwischen
0 und 35°C gehalten. Steigt die Temperatur bei der Aminierung auf über 40—500C, bleibt die Substitution
zum größten Teil auf die Oberflächenschichten der Harzkörner beschränkt, d. h. das Amin wird verbraucht,
ehe es die Harzteilchen vollständig durchdringen kann. In einigen Fällen kann es wünschenswert sein, die
Aminierung bei Temperaturen von nur — 700C oder
darunter durchzuführen, um die Reaktionsgeschwindigkeit derart herabzusetzen, daß die gewünschte gleichmäßige
Substitution erreicht wird. Doch auch bei diesen niedrigen Temperaturen verläuft die Umsetzung recht
rasch. Im allgemeinen ist die Umsetzung in 0,25 — 5 Stunden beendet.
Das mit quaternären Ammoniumresten versehene Harz wird sodann von dem Lösungsmittel abfiltriert
bzw. abdekantiert und mit Wasser oder vorzugsweise mit einem organischen Lösungsmittel, wie Aceton, und
anschließend mit Wasser gewaschen. Das feuchte, gequollene Harz ist an der Luft bei Raumtemperatur
und darüber beständig und kann im Vakuum oder in einem Luftofen bei Temperaturen von bis zu HO0C
getrocknet werden. Die restlichen Halogenmethylgruppen lassen sich mit Hilfe von analytischen Standardverfahren
leicht bestimmen.
Bei Herstellung nach dem obigen Verfahren liegt das quaternäre Harz in der Chloridform vor. Gegebenenfalls
kann das Chloridion in üblicher Weise durch andere Anionen, wie Bromid-, Carbonat-, Acetat-, Hydroxyl-,
Nitrat- oder Sulfationen, ersetzt werden.
Sulfoniumharz
Besonders wünschenswert sind Sulfoniumharze, die aus Sulfiden des Typs R« — S— R5 hergestellt worden
sind, wobei R4 und R5 Alkylreste mit 1 —6 Kohlenstoffatomen oder Monohydroxyalkylreste mit 2—4 Kohlenstoffatomen
bedeuten. Beispiele derartiger Sulfide sind Dimethylsulfid, n-Butylmethylsulfid, 2-(Methylmercapto)-äthanol
und Bis-(2-hydroxyäthyl)-sulfid. Zur Erzielung einer angemessenen Verträglichkeit des modifizierten
Harzes mit polaren, Hydroxylgruppen aufweisenden Lösungsmitteln ist es vorzuziehen, das organische
Sulfid in solcher Menge zu verwenden, daß durchschnittlich 0,1—0,3 Sulfoniumgruppen auf jeden
aromatischen Kern eingeführt werden. In einigen Fällen kann jedoch auch eine Substitution innerhalb des
weiteren Bereichs von durchschnittlich 0,05 — 0,45 Sulfoniumgruppen auf jeden aromatischen Kern erwünschtsein.
Obgleich die Umsetzung des Halogenmethylharzes mit organischen Sulfiden nicht so rasch wie mit den
tertiären Aminen erfolgt, kann sie unter milden Bedingungen durchgeführt werden, vorzugsweise jedoch
bei einer Temperatur von 20—6O0C. Bei
Verwendung niedrigsiedender Sulfide, wie z. B. Dimethylsulfid, kann es erforderlich sein, bei erhöhtem Druck
(1 — 10 Atmosphären) zu arbeiten. Für eine vollständige Umsetzung ist im allgemeinen eine Reaktionszeit von
10—40 Stunden erforderlich. Das gewünschte Sulfoniumharz wird in üblicher Weise isoliert und kann durch
Erhitzen im Vakuum auf eine Temperatur von bis zu etwa 700C getrocknet werden. Das trockene Harz ist an
der Luft bei Raumtemperatur beständig und kann längere Zeit gelagert werden. Bei Berührung mit
Wasser oder anderen polaren. Hydroxylgruppen aufweisenden Lösungsmitteln quillt es. Mit Hilfe analytischer
Standardverfahren lassen sich die restlichen Halogenmethylgruppen leicht bestimmen. Das Chloridanion
kann durch andere Anionen, wie z. B. Bromid-, Carbonat-, Acetat-, Hydroxyl-, Nitrat-, Sulfationen und
dgl., ausgetauscht werden.
Obgleich die Bildungsgeschwindigkeit der Sulfoniumharz-Zwischenprodukte
geringer ist als diejenige der Harze mit quaternären Ammoniumresten, kann der
Weg über die Sulfoniumharze zu den neuen loncnaustauscherharzen
vorzuziehen sein, da die Sulfoniumgruppe bei der nachfolgenden Umsetzung mit einem
funktionellen Reagenz selbst ebenfalls ersetzt werden kann:
CH2SR4R5CT + Z"
CH2Z + R4SR5 + Cl
Auf diese Weise besitzt das über die Sulfoniumharz-Zwischenprodukte
hergestellte Austauscherharz-Endm produkt eine höhere potentielle Austauschkapazität.
Sulfonsäureharz
Ein drittes Verfahren zur Herstellung eines mit polaren. Hydroxylgruppen aufweisenden Lösungsmit-
ij tels verträglichen Harzes besteht in der Einführung
einer begrenzten Zahl von Sulfonsäuregruppen bzw. ihrer Alkalisalze, Ammoniumsalze oder Salze mit
aliphatischen Aminen mit 1—9 Kohlenstoffatomen. Obgleich die Sulfonierung nach der Halogenmethyiierung
durchgeführt werden kann, ist es vorzuziehen, zuerst zu sulfonieren.
Die partielle Sulfonierung wird vorteilhaft durch Herstellung einer Aufschlämmung des polyvinylaromatischen
Harzes in einem Lösungsmittel, das sowohl das
2) Harz zu quellen als auch die Chlorsulfonsäure zu lösen
vermag, durchgeführt. Besonders wirksame Lösungsmittel sind chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe
mit einem Siedepunkt bis zu 1200C, wie Methylenchlorid,
Tetrachlorkohlenstoff und Perchloräthylen. Die
jo gerührte Harzaufschlämmung wird sodann auf eine Temperatur unterhalb -200C abgekühlt und genügend
Chlorsulfonsäure hinzugegeben, daß durchschnittlich 0,05 — 0,45, vorzugsweise 0,10—0,30, Sulfonsäuregruppen
auf jeden aromatischen Kern eingeführt werden.
j-) Die Sulfonierung findet leicht statt, wenn das Reaktionsgemisch innerhalb von 0,5—4 Stunden allmählich auf
Raumtemperatur erwärmen gelassen wird. Unter diesen Bedingungen werden die Sulfonsäurereste gleichmäßig
über die ganze Masse der Harzkügelchen verteilt, wie sich durch mikroskopische Prüfung feststellen läßt.
Das partiell sulfonierte Polymerisat kann dann isoliert, gewaschen und getrocknet werden, ehe die
Halogenmethylierung vorgenommen wird. Es kann jedoch auch direkt nach dem oben beschriebenen
Verfahren unter Verwendung einer ausreichenden Menge Halogenmethylierungsmittel, daß auf jeden
aromatischen Kern durchschnittlich 0,4—1,2 Halogenmethylreste eingeführt werden, weiterbehandelt werden.
Das Sulfonsäureharz-Zwischenprodukt wird so-
V) dann isoliert, gründlich mit einem organischen Lösungsmittel,
wie Methanol oder Aceton, gewaschen und sodann an der Luft getrocknet. Gelegentlich kann es
erwünscht sein, die Sulfonsäure mit einer anorganischen Base, wie Natriumcarbonat oder Kaliumhydroxyd, oder
η mit einem wasserlöslichen aliphatischen Amin zu
neutralisieren.
Es liegt auf der Hand, daß das Verfahren zur Einführung einer begrenzten Zahl von hydrophilen
Gruppen zur Erzielung des gewünschten hydrophilen
ho Zwischenprodukt-Harzes beträchtliche Variationen zuläßt.
Die oben beschriebenen drei Wege sind zur gegenwärtigen technischen Herstellung geeignet. Die
Auswahl unter diesen Verfahren richtet sich in der Hauptsache nach den für das Endprodukt (also das
h-) fertige loncnaustauscherharz) gewünschten Eigenschaften.
Die partielle Aminierung bictet den Vorteil der [iinfachhcit des Verfahrens. Wie jedoch oben bereits
bemerkt wurde, kann beim Beschrcitcn des Weges über
die Sulfoniumharz-Zwischenprodukte ein Harz mit höherer Austauschkapazität erhalten werden, da die
Methylensulfoniumgruppe eine zusätzliche Stelle zur Einführung einer Ionenaustauschfunktion bietet. Das
partiell sulfonierte Harz kann als Zwischenprodukt bei der Herstellung eines Chelatharzes unerwünscht sein,
da die Gegenwart einer nichtselektiven Sulfonsäuregruppe die Trennungen nach dem Chelataustauschverfahren
kompliziert. Soll jedoch das Harz lediglich dazu dienen, aus einer Lösung Schwermetallspuren zu ι ο
entfernen, gibt die Gegenwart der Sulfonsäuregruppe zu keinen Beanstandungen Anlaß. Soll ein Kationenaustauscherharz
hergestellt werden, werden die Sulfonsäurereste sogar bevorzugt.
In Anbetracht der großen Zahl anderer verwendbarer ι hydrophiler Gruppen bietet das erfindungsgemäße
Verfahren bei der Synthese von Austauscherharzen bisher unbekannte Variationsmöglichkeiten. Die Auswahl
der im Einzelfall geeigneten Reaktionsteilnehmer innerhalb des Erfindungsbereichs ist für den auf dem
Gebiet der Ionen- und Chelataustausch-Technologie erfahrenen Fachmann kein Problem.
Zur Erzielung hoher Ausbeuten und zufriedenstellender Umwandlungsgeschwindigkeiten ist es im allgemeinen
wünschenswert, das funktioneile Reagenz im 2r> Überschuß zu verwenden. So werden oft 1,2 — 5 oder
mehr Äquivalente des funktioneilen Reagenzes, bezogen auf den restlichen Halogenmethylgruppengehalt,
verwendet. Das überschüssige Reagenz kann jedoch nach üblichen Verfahren wiedergewonnen werden. jo
Wegen der verschiedenartigen Natur der verwendbaren Reagenzien ist kein Lösungsmitte! für alle Systeme
gleich gut geeignet. Die jeweils zu treffende Wahl hat auf Grund der Eigenschaften des jeweils verwendeten
Reagenzes und Zwischenprodukt-Harzes zu erfolgen j-;
und läßt sich durch einen einfachen Versuch bestätigen. Für viele Systeme sind Wasser, Methanol, Äthanol oder
Gemische dieser Stoffe zufriedenstellend. In einigen Fällen können jedoch auch andere polare, Hydroxylgruppen
aufweisende Lösungsmittel wünschenswert sein.
Im allgemeinen wird die Umsetzung zwischen dem modifizierten Halogenmethylharz und dem funktionellen
Reagenz vorzugsweise bei einer Temperatur von 50—1000C durchgeführt, wobei die Zeitdauer der
Reaktion 2—48 Stunden beträgt. Höhere Temperaturen sind gewöhnlich nicht erforderlich im Gegenteil können
Temperaturen von mehr als etwa 15O0C zu einer Zersetzung des Harzes führen. Arbeitet man bei
niedrigeren Temperaturen, sind für eine vollständige Umsetzung längere Zeiten erforderlich.
Obgleich die hier beschriebenen Umsetzung im allgemeinen bei Atmosphärendruck durchgeführt werden,
kann es gelegentlich wünschenswert sein, bei einem Druck von 1 — 10 Atmosphären zu arbeiten.
In den folgenden Beispielen beziehen sich sämtliche Angaben über Teile und Prozentzahlen — wenn nicht
anders angegeben — auf das Gewicht.
B e i s ρ i e I 1
A. Chlormethylierung
Ein Gemisch aus 80 Teilen (0,76 Mol) Styrol-Divinylbenzol-Polymerisatkügelchen
(Vernetzungsgrad 1%) mit einer Teilchengröße entsprechend 0,149—0,297 mm
lichter Siebmaschenweite und 800 Teilen Chlormethyläther wurde in ein mit einem Rückflußkühler und einem
Rührer versehenes Reaktionsgefäß gebracht. Zu der Aufschlämmung des gequollenen Harzes wurden
60 Teile wasserfreies Zinkchlorid gegeben, und das Gemisch wurde unter Rühren 2 Stunden am Rückfluß
erhitzt. Nach dem Abkühlen des Gemisches wurde das chlormethylierte Harz abgetrennt und gründlich mit
drei Anteilen Methanol und schließlich einmal mit Methylenchlorid gewaschen. Das erhaltene Harz
enthielt nach der Analyse durchschnittlich 1,00 -CH2Cl
pro Benzolkern.
B. Quaternierung
Eine Aufschlämmung des wie oben hergestellten chlormethylierten Harzes in 460Teilen Methylenchlorid
wurde unter Rühren auf etwa 5—10°C abgekühlt. Sodann wurden 13,6 Teile (0,153 Mol; 20 Mol-%
bezogen auf den —CH2CI-Gehalt des Harzes) Dimethylaminoäthanol
zugegeben und das Gemisch eine Stunde bei etwa 10° C gerührt. Zur Vervollständigung
der Umsetzung wurde das Gemisch sodann eine Stunde auf Rückflußtemperatur erhitzt. Nach dem Abkühlen
des Gemisches auf Raumtemperatur wurde das Harz isoliert und gründlich mit Methanol gewaschen. Es
wurden 217 Teile feuchtes Harz (59 Feststoffgehalt) mit einem Gehalt von 0,80 —CH2CI-Gruppen pro Benzolkern
erhalten.
C. Aminierung
Zu einer Aufschlämmung des wie oben hergestellten quaternären Ammoniumharzes in 185 Teilen Methanol
wurde eine heiße Lösung von 227 Teilen (0,82 Mol) Natriumiminodiacetatmonohydrat in 146 Teilen Wasser
gegeben. Das Gemisch wurde vier Stunden am Rückfluß erhitzt, gekühlt und das Produkt isoliert. Nach dem
Waschen mit reichlichen Mengen Wasser lagen etwa 540 Teile feuchten Natriumiminodiacetat-Harz vor. Das
Harz wies einen Wassergehalt von 68% und eine Chelatbildungskapazität von 0,615 mMol Cu + +/g
feuchtes Harz oder 1,92 mMol Cu++/g trockenes Harz
auf.
Bei dem Iminodiacetat-Harz ist die Kapazität gegenüber Kupfer der in das Harz eingeführten
Chelataustauschfunktion äquivalent. Sie läßt sich durch Beladen einer Probe des Harzes mit einer Kupfertetramminsulfat-Lösung
bis zur Sättigung mit Kupfer bestimmen. Sodann wird das von dem Harz zurückgehaltene
Kupfer mit verdünnter Schwefelsäure eluiert und durch jodometrische Titration bestimmt.
D. Verfahrensvariablen
Eine Anzahl von Verfahrensfaktoren kann die Eigenschaften des Iminodiessigsäure-Harzes beeinflussen.
Wenn nicht anders angegeben, war das in den Versuchen 1 —20 verwendete quaternierte Harz mit 1 %
Divinylbenzol vernetzt und enthielt 0,20 quaternäre Ammoniumgruppen/Benzolkern. Überschüssige Iminodiessigsäure
wurde mit 7O°/oigem Methanol als Lösungsmittel verwendet.
E. Einfluß der Zusammensetzung des Lösungsmittels
Obgleich Wasser ein ausgezeichnetes Lösungsmittel für Natriumiminodiacetat ist und eine Quellung des
quaternäre Ammoniumgruppen aufweisenden Zwischenprodukt-Harzes herbeizuführen vermag, ist es ein
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schlechtes Lösungsmittel für die Herstellung eines Austauscherharzes, da es die Chlormethylgruppen in
unerwünschter Weise angreift. Diese Nebenreaktionen werden durch Verwendung von wäßrigem Alkohol auf
ein Minimum herabgesetzt. Wie in der Tabelle I aus den Daten über die Austauschkapazität, bezogen auf
Harz-Trockengewicht, und den Feuchtigkeitsgehalt hervorgeht, ist wäßriges Methanol mit einem Gehalt
von etwa 50—70Gew.-% Methanol für dieses System ein besonders zufriedenstellendes Lösungsmittel.
Einfluß der Zusammensetzung des Lösungsmittels (wäßriges Methanol)
Harz Gew.-% Trockengewichts- Feuchtigkeits-
Nr. CHiOH kapazität in mMol gehalt, %
Cu++/g
43,4 44,7 57,7 71,5 70,0 48,0 42,3
1 | 0 | 0 |
2 | 17,4 | 0,97 |
3 | 33 | 1,42 |
4 | 51 | 2,09 |
5 | 70 | 2,08 |
6 | 80 | 0,79 |
7 | 100 | 0,53 |
Tabelle II | -CH2N-Z-Ar*) | der Aminierung | Feuchtigkeits |
Einfluß des Ausmaßes | Trockengewichts | gehalt, % | |
Harz | 0,15 | kapazität in | |
Nr. | 0,20 | mMol Cu+4Vg | 51 |
0,30 | 70 | ||
8 | 0,40 | 2,08 | 79 |
9 | 2,00 | 81 | |
10 | 1,62 | ||
11 | |||
Einfluß des Vernetzungsgrades des Harzes
Harz
Nr.
% Vernetzung
Trockengewichtskapazität in mMol Cu+Vg
Feuchtigkeitsgehalt, %
12 | 0,5 | 2,36 | 85 |
13 | 1 | 2,08 | 70 |
14 | 4 | 1,02 | 43,5 |
15 | 8 | 0,14 | 24 |
I")
H. Einfluß des Überschusses an Iminodiessigsäure
Das Ausmaß der Umsetzung eines partiell aminierten Harzes mit Iminodiessigsäure ist von der Größe des
Überschusses an Reagenz abhängig. Die in Tabelle IV zusammengestellten Daten zeigen jedoch, daß ein
Molverhältnis von Iminodiessigsäure zu restlichen — Ch'2CI-Gruppen von etwa 1,5 bis 2 angemessen ist.
Einfluß des Überschusses an Iminodiessigsäure
F. Ausmaß der Aminierung
Obgleich die Zugänglichkeit der — C^Cl-Gruppen in
den Harzkügelchen mit zunehmenden Ausmaß der Aminierung zunimmt, muß das Ausmaß der Aminierung
gegen die Zahl der zur Einführung anderer funktioneller Gruppen übrigzulassenden — CH2C1-Gruppen abgewogen
werden. Die Daten der Tabelle II zeigen, daß ein Harz mit etwa 0,20—0,25 quaternären Ammoniumgruppen/Arylkern
zur Herstellung eines lminodiessigsäure-Harzes am besten geeignet ist.
*) Durchschnittszahl der quaternären Ammoniumgruppen/ Arylkern.
G. Einfluß der Vernetzung des Harzes
Da die Offenheit der Harzstruktur zum Teil durch das ω
Ausmaß der Vernetzung bestimmt wird, sind die — CH2C1-Gruppen eines Harzes mit niedrigem Vernetzungsgrad
der Umsetzung zugänglicher. So werden, wie aus Tabelle III hervorgeht, bei Verwendung von Harzen
mit niedrigem Vernetzungsgrad höhere Ausbeuten und höhere Kapazitäten erzielt. Es ist zu beachten, daß der
Feuchtigkeitsgehalt des feuchten Harzes ebenfalls mit abzunehmendem Vernetzungsgrad zunimmt.
Harz
Nr. Molverhältnis
Iminodiessigsäure/-CH2Cl
Iminodiessigsäure/-CH2Cl
Trockengewichtskapazität in mMol Cu++/g
Feuchtigkeitsgehalt, %
10 | 2,06 | 71 | |
16 | 3,8 | 1,90 | 69 |
17 | 2,25 | 1,92 | 69 |
18 | 1,5 | 1,83 | 69 |
19 | 1,14 | 1,59 | 67 |
j-> 20 | Beispiel 2 | ||
\ndere funktionelle Harze | |||
4(i Unter Verwendung eines ähnlichen quaternären
Ammoniumharzes wie in Beispiel 1 beschrieben wurde nach dem allgemeinen Verfahren von Beispiel 1 eine
ganze Reihe anderer funktioneller Gruppen in die Harzstruktur eingeführt. Obgleich es sich besonders gut
4i zur Herstellung von Chelataustauscherharzen eignet,
kann dieses Verfahren auch zur Herstellung von Anionen oder Kationenaustauscherharzen verwendet
werden.
In der Tabelle V sind die Daten für eine Anzahl dieser Harze angegeben, woraus die allgemeine Anwendbarkeit
des Verfahrens ersichtlich wird. Die optimalen Bedingungen für jedes Reagenz wurden nicht bestimmt.
Tabelle V | Ammoniumharz Q-I | Fcuchtis |
Aus dem quaternären | keits- | |
hergestellte Harze | Trockengewichts | gehalt |
Reagenz | kapazität in | 70 |
mMoi Cu++/g | 39 | |
2,08 | 39 | |
Iminodiessigsäure | 0,274 | - |
Phenylalanin | 0,43 | 44 |
Isoleucin | niedrig | |
Glycin | 0,26 | |
Asparaginsäure | ||
Fortsetzimu
Reagenz
Trockengewichts- Feuchtigkapazität in keits- .
mMol Cu++/g gehalt
Mercaptoessigsäure | 0,72 | 34 |
Mercaptobernsteinsäure | 0,89 | 61 |
Natriumsulfit | 1,28 | — |
Kaliumcyanid | 0,88*) | 37*) |
Diäthylentriamin | 1,85 | 70 |
Beispiel 4
Sulfoniumharz
Sulfoniumharz
IO
Ij
*) Nach Hydrolyse mit 50%iger H2SO4.
Beispiel 3
Quaternierung mit Trimethylamin
Quaternierung mit Trimethylamin
Eine Aufschlämmung von chlormethyliertem Harz (0,81 Mol -CH2CI enthaltend) in Methylenchlorid, wie >o
in Beispiel 1 beschrieben, wurde auf 18°C gekühlt und mit 44 Teilen einer 24gew.-%igen wäßrigen Lösung von
Trimethylamin (0,179 Mol) versetzt. Nach etwa 1 stündigem
Rühren bei etwa 18° C wurde das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur erwärmt und sodann eine 2>
Stunde am Rückfluß erhitzt. Das partiell animierte Harz wurde isoliert, gewaschen und sodann nach dem
Verfahren von Beispiel 1 mit überschüssigem Natriumiminodiacetat umgesetzt. Es wurden 538 Teile Iminodiacetat-Harz
mit einer Trockengewichtskapazität von jo 1,92 mMol Cu + 4Vg und einem Feuchtigkeitsgehalt von
68,5% erhalten.
33
Zu 100 Teilen (0,37 Mol) nach Beispiel 1 hergestelltem
feuchtem chlormethyliertem Styrol-Divinylbenzol-Harz
wurden 330 Teile Methylenchlorid gegeben. Sodann wurde das Gemisch mit 150 Teilen Wasser, 320 Teilen
Methanol und 8,3 Teilen (0,137 Mol) Dimethylsulfid versetzt. Dieses Gemisch wurde 96 Stunden bei
Raumtemperatur geschüttelt. Sodann wurde das Harz isoliert, mit Wasser gewaschen und 17 Stunden mit einer
Lösung aus 750 Teilen Methanol und 1000 Teilen einer 25%igen Lösung von Natriumiminodiacetat erhitzt. Das
gewonnene farblose Harz wies eine Trockengewichtskapazität von 2,45 mMol Cu++/g und einen Feuchtigkeitsgehalt
von 74% auf.
50
Beispiel 5
Sulfonsäureharz
Sulfonsäureharz
Eine Aufschlämmung von 40 Teilen (0,38 Mol) Styrol-Divinylbenzol-Harz
(0,75% vernetzt) in 520 Teilen Methylenchlorid wurde in einem Trockeneisbad gekühlt.
Sodann wurden unter Rühren 8,8 Teile (0,075 Mol) Chlorsulfonsäure zu der Aufschlämmung gegeben und
das Gemisch innerhalb von 16 Stunden allmählich auf Raumtemperatur erwärmen gelassen. Das Harz wurde
isoliert und gründlich mit Methanol und schließlich mit
55
Chlormethylmethyläther gewaschen. Sodann wurde eine Mischung des Harzes mit 400 Teilen Chlormethylmethyläther
und 30 Teilen wasserfreiem Zinkchlorid zwei Stunden am Rückfluß erhitzt. Nach dem Abkühlen
wurde das Harz isoliert, mit Methanol gewaschen und sodann 4 Stunden mit einem Gemisch aus 92 Teilen
Methanol, 113 Teilen Natriumiminodiacetatmonohydrat und 73 Teilen Wasser am Rückfluß erhitzt.
Nach dem Abkühlen des Reaktionsgemisches wurde das Produkt isoliert und gründlich mit Wasser
gewaschen. Das Harz wies einen Feuchtigkeitsgehalt von 30% und eine Gesamtkupferkapazität von
1,1 mMol Cu + 4Vg Trockengewicht auf, wovon
0,3 mMol Cu++/g als Kupfersalz der Sulfonsäuregruppen vorliegen. Dieses Kupfer läßt sich aus dem Harz
durch Behandlung mit einer Lösung von Natriumnitrat entfernen. Das restliche, durch die chelatbildenden
Gruppen gebundene Kupfer läßt sich jedoch nur durch eine kräftigere Behandlung mit verdünnter Schwefelsäure
entfernen.
Reaktionsfähigkeit der funktioneilen Reagenzien
Zur Feststellung der Reaktionsfähigkeit mehrerer beispielhafter funktioneller Reagenzien gegenüber
Benzylchlorid unter den oben angegebenen Bedingungen, um die erfindungsgemäß brauchbaren Reagenzien
zu ermitteln, wurde nach dem folgenden Verfahren gearbeitet.
Zu 0,25cm (2,18 mMol) Benzylchlorid in 25 ecm wäßrigem Äthanol (65% Äthanol, 35% Wasser) wurde
eine praktisch stöchiometrische Menge des funktionellen
Reagenzes gegeben und das Gemisch bei Raumtemperatur in einer verschlossenen, mechanisch geschüttelten
Flasche 17,5 Stunden reagieren gelassen. Nach dem Verdünnen mit 25 ecm wäßrigem Äthanol und Ansäuren
mit überschüssiger verdünnter Schwefelsäure wurde das Reaktionsgemisch potentiometrisch auf Chloridionen
titriert. Zur Bestimmung der in geringem Ausmaß stattfindenden Umsetzung zwischen dem Benzylchlorid
und dem wäßrigen Alkohol wurde gleichzeitig ein Blindversuch durchgeführt, und die Versuchsdaten
wurden entsprechend korrigiert.
Die Daten über die Reaktionsfähigkeit mehrer beispielhafter funktioneller Reagenzien sind in Tabelle
VI zusammengestellt.
Reaktion von funktioneilen Reagenzien mit Benzylchlorid
Reagenz | mMol | % Umset |
zung*) | ||
Dimethylaminoäthanol | 3,37 | 94,5 |
Isoleucin | 2,29 | 51 |
Natriumiminodiacetat | 2,27 | 8,4 |
p-Aminoacetophenon | 2,22 | 13 |
Ammoniak | 2,40 | 6 |
*) Mol-% Benzylchlorid, die sich mit dem Reagenz umgesetzt
haben.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Ionenaustauscher- und Chelatharzen durch Reaktion von Natriumcyanid, Kaliumcyanid, Kaliumthiocyanat, Ammoniumsulfit, Natriumsulfit, Natriumacetoacetat, Natriummalonitril, primären und sekundären organischen Aminen, Aminosäuren und deren wasserlöslichen Salzen, Thiosäuren und deren wasserlöslichen Salzen, tertiären Aminen und Aminonitrilen mit vernetzten vinylaromatischen Polymerisaten, die Halogenmethylsubstituenten enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete Harz insgesamt durchschnittlich 0,5 bis 1,25 Substituenten je aromatischen Kern aufweist, die sich aus 0,05 bis 0,45 Sulfonium-, Sulfonsäure-, Phosphorsäure- oder quaternären Ammoniumgruppen und 0,45 bis 1,20 Halogenmethylgruppen je aromatischen Kern zusammensetzen, und daß die Reaktion bei 50° bis 1500C über 2 bis 48 Stunden in einem polaren hydroxylhaltigen Lösungsmittel erfolgt.
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