DE1492926B - Verfahren zur Herstellung von Futter oder Düngemitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Futter oder Düngemitteln

Info

Publication number
DE1492926B
DE1492926B DE1492926B DE 1492926 B DE1492926 B DE 1492926B DE 1492926 B DE1492926 B DE 1492926B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
nitrogen
low
ammonia
protein
feed
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
David George Houston Tex Ulrey (V St A)
Original Assignee
Wellen, Clyde William, Weiler, James Frederick, Houston, Tex (V St A)

Links

Description

3 4
materialien pflanzlicher Herkunft in als organische u. dgl. zerbröckeln bzw. in Pulver- oder Staubform
Düngemittel und Futtermittel für Nutzvieh geeignete übergehen.
Produkte überführt werden können. Gegebenenfalls kann das Verfahren gemäß der
Im Rahmen des Verfahrens der Erfindung wird als Erfindung so durchgeführt werden, daß keine Fi-Ammonisierungsmittel wasserfreies, gasförmiges Am- 5 xierung von zusätzlichem Stickstoff durchgeführt moniak verwendet. Da es jedoch nur darauf ankommt, wird. In den meisten Fällen ist es jedoch zweckmäßig, daß das verwendete Ammonisierungsmittel bei den zusätzlich Stickstoff zu fixieren, wobei dies durch angewandten Temperaturen und Drücken, d. h. wäh- Fortsetzung der Ammonisierung mit einem stickstoffrend der Ammonisierung, in gasförmigem Zustand haltigen Ammonisierungsmittel erfolgen kann. In vorliegt, können im Rahmen des Verfahrens der Er- io der Regel wird die Fixierung von zusätzlichem Stickfindung auch flüssiger Ammoniak und Ammoniak- stoff durch große Temperatur- und/oder Druckderivate, z. B. Amine und Amide, wie primäre, erhöhung bewirkt.
sekundäre oder tertiäre Amine, oder Acylderivate Obwohl der fixierte Stickstoff nicht in Proteinform
von Ammoniak, wie Formamid, Acetamid, Propion- vorliegt, wird er durch bestimmte Mikroorganismen
amid, Butylamid u. dgl., verwendet werden. Gemäß 15 im Magen von Wiederkäuern in Protein überführt
einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens der und dann für das Tier verfügbar. Im Falle, daß das
Erfindung wird der verfügbare Stickstoff während der erfindungsgemäß hergestellte Produkt als Düngemittel
Behandlung zusätzlich durch ein Fixiermittel für Verwendung findet, ist die langsame Freigabe des
Stickstoff, insbesondere Phosphorsäure oder Mono- Stickstoffs im Boden für das Pflanzenwachstum von
calciumphosphat, fixiert, wodurch neben dem er- 20 besonderem Nutzen.
höhten Stickstoffgehalt auch der Mineralgehalt des Wie bereits erwähnt, wird, das Verfahren gemäß
Futters und des Düngemittels erhöht wird. der Erfindung bei Drücken von ungefähr 0,7 bis
Gegebenenfalls können dem Kohlenhydratmaterial 31,5 atü und Temperaturen von ungefähr 38 bis 177°C pflanzlicher Herkunft vor, nach oder während der durchgeführt. Die Ammonisierungsdauer schwankt Behandlung die verschiedensten Zusätze einverleibt 25 hierbei je nach den angewandten Temperaturen und werden. Wenn z. B. erfindungsgemäß behandelte Drücken und kann etwa 20 bis 180 Minuten betragen. Hülsen als Rinderfutter verwendet werden sollen, Bei der Behandlung von Reishülsen reichen ungefähr können nach der Behandlung Melasse, Salz oder 30 Minuten aus, um gute Ergebnisse zu erhalten. Calcium hinzugegeben werden. Es ist jedoch von Die angewandten Drücke und Temperaturen sowie wesentlicher Bedeutung, daß bei der Herstellung von 30 die Behandlungsdauer variieren mit dem jeweils geFuttermitteln vor oder während der Behandlung keine wünschten Endprodukt. Soll beispielsweise das End-Zucker enthaltenden Substanzen zugegeben werden, produkt als Viehfutter Verwendung finden, so soll da hierbei im erhaltenen Produkt giftige Stoffe ent- ein Stickstoffgehalt von etwa 3,5 %, entsprechend halten sind. Nach der Behandlung können ohne einem Proteinäquivalent von 20%, herbeigeführt weiteres zuckerhaltige Substanzen, z. B. normale 35 werden. Eine derartige Stickstoffixierung und ein Rohrmelasse, in einer Menge von 10%, z.B. von derartiges Proteinäquivalent im Endprodukt erreicht 99,79 kg pro Tonne erhitzter Kohlenhydratmaterialien man bei Verwendung einer geeigneten Menge des zugegeben werden. Gegebenenfalls kann zu dem gasförmigen Ammonisierungsmittels bei einem relativ Futtermittel auch Fett zugesetzt werden. Dies soll niedrigen Druck von 8,40 atü und einer relativ niedebenfalls nach Behandlung der Kohlenhydratmateria- 40 rigen Temperatur von 121° C.
lien pflanzlicher Herkunft mit dem stickstoffhaltigen In der Zeichnung ist ein schematisches Fließbild
Ammonisierungsmittel erfolgen, um die Bildung von dargestellt, welches zur Erläuterung des Verfahrens
Seifen durch Verseifung des Fettes zu vermeiden. gemäß der Erfindung an Hand der Ammonisierung
Geeignete Futtermittel erhält man beispielsweise bei von Reishülsen dienen soll.
Zusatz pflanzlicher Öle, wie Baumwollsamenöl, Soja- 45 Aus einem Trichter 10 werden durch eine Leitung 12
bohnenöl u. dgl. In der Regel wird den behandelten in einen geschlossenen Bombenammoniator 14 Reis-
Kohlenhydratmaterialien 2% Fett zugesetzt. Wird hülsen eingebracht. In den Bombenammoniator 14
das erfindungsgemäß behandelte Material als Futter- werden durch eine gemeinsame Leitung 20 aus
mittel verwendet, so kann der Stickstoff, wie bereits Leitung 16 wasserfreies, gasförmiges Ammoniak und
erwähnt, fixiert werden oder durch Zusatz von 50 aus Leitung 18 Dampf eingeleitet. Gegebenenfalls
Ammoniumsulfat ergänzt werden. Ebenso kann durch können die Gase auch getrennt eingeleitet werden.
Zusätze von Verbindungen, wie Phosphorsäure und Die Reishülsen können bereits vorgemahlen sein
Pottasche ein ausgewogener organischer Dünger her- oder während der Ammonisierung gemahlen werden,
gestellt werden, welcher langsam Stickstoff freigibt. Im letzteren Fall kann der Ammoniator aus einer
Bei den stickstoffarmen und proteinarmen Kohlen- 55 geeigneten, runden, mit einem Dampfmantel verhydratmaterialien pflanzlicher Herkunft, die ein Kiesel- sehenen drehbaren Trommel bestehen, die mit gesäureskelett aufweisen, z. B. Reishülsen, Haferhülsen, eigneten Rühr- und Mischeinrichtungen, wie Schau-Weizenhülsen, Haferstroh und Prärieheu, bewirkt fein, Paddeln, Drähten, Leitblechen u. dgl., ausgerüstet das Verfahren der Erfindung zusätzlich, daß das ist, bestehen. Nach relativ kurzer Zeit werden die Kieselsäureskelett zerplatzt, wodurch die scharfen 60 Produkte aus dem Mischer zum Lagerplatz abgezogen Skeletteile entfernt werden und die Kohlenhydrat- und können als Viehfutter oder Düngemittel vermaterialien in einen verhältnismäßig weichen, schwam- wendet werden. Auf diese Art können z. B. Reishülsen migen Zustand übergehen. In dieser Form eignen sich gewonnen werden, die einen weichen und schwammdie behandelten Kohlenhydratmaterialien hervorra- artigen Zustand aufweisen und bis zu 65 % in Wasser gend als Viehfutter. Dieser verhältnismäßig weiche 65 löslich sind. Der Stickstoffgehalt der Reishülsen kann und schwammige Zustand der behandelten Kohlen- so weit erhöht sein, daß er über 1,1% liegt, hydratmaterialien gewährleistet ferner, daß sie bei Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung, insihrer Applikation im Boden als Düngemittel, Mist besondere an Hand einer Behandlung von Reishülsen,
näher erläutern. In den Beispielen bedeuten sämtliche Prozentangaben Gewichtsprozent.
Beispiel 1
In einer Hammermühle gemahlene Reishülsen wurden in eine mit einem Dampfmantel sowie inneren Leitblechen zum Umwälzen der Reishülsen ausgerüstete, drehbare Bombe eingebracht. Während sich die Bombe mit etwa 20 bis 20 Umdrehungen pro Minute drehte, wurde wasserfreies, gasförmiges Ammoniak mit einer Geschwindigkeit von 2,903 kg pro 45,4 kg Reishülsen zugeführt. Die Stickstoffzufuhr zu den Reishülsen betrug hierbei 2,381 kg. Nachdem die Reishülsen 25 Minuten lang bei einem Druck von 12,75 atü und einer Temperatur von 1210C belassen worden waren, wurden sie aus der Bombe herausgenommen. Zur Entfernung von Kieselsäurepulver wurden die Reishülsen auf einem Sieb mit einer ungefähren Maschenweite von 0,124 mm gesiebt. Auf diese Weise wurden aus 45,4 kg Reishülsen etwa 142 g Kieselsäurepulver entfernt.
Die mit Ammoniak behandelten Reishülsen waren praktisch trocken und besaßen lediglich einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 4%· Ihr Stickstoffgehalt betrug 2,4%, was einem Proteinäquivalent von 15% ent- a5 spricht. Die mit Ammoniak behandelten Reishülsen waren verhältnismäßig weich und schwammig und besaßen weder scharfe Schnittkanten noch Kieselsäurerahmen.
B e i s ρ i e 1 2
Die im Beispiel 1 beschriebene Behandlung der Reishülsen wurde wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß sie bei einem Druck von 3,50 atü und einer Temperatur von 950C behandelt wurden. Nach der Behandlung wurden die Reishülsen gesiebt. Sie waren praktisch trocken und besaßen einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 4%- Ihr Stickstoffgehalt betrug 3,53%, was einem Proteinäquivalent von 22% entspricht.
Beispiel 3
Die in den Beispielen 1 und 2 beschriebene Behandlung der Reishülsen wurde wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß die Reishülsen bei einem Druck von 6,30 atü und einer Temperatur von 107° C behandelt wurden. Nach der Behandlung wurden die Reishülsen zur Entfernung von Kieselsäurepulver gesiebt. Sie waren praktisch trocken und besaßen einen Stickstoffgehalt von 4,16 %> was einem Proteinäquivalent von 26 % entspricht.
Beispiel 4
Die zu behandelnden Reishülsen wurden nicht gemahlen, ansonsten wurden sie, wie in den Beispielen 1, 2 und 3 beschrieben, behandelt. Nach der Behandlung waren die angefallenen Reishülsen verhältnismäßig weich und schwammig. Ihr Kieselsäureskelett war zerbrochen. Die behandelten Reishülsen wiesen einen entsprechenden Stickstoffgehalt wie die behandelten Reishülsen der Beispiele 1, 2 und 3 auf.
Beispiel5
Die Reishülsen wurden, wie in den Beispielen 1 bis 4 beschrieben, behandelt, jedoch mit der Ausnahme, daß an Stelle des wasserfreien, gasförmigen Ammoniaks Methylamin, Dimethylamin oder Trimethylamin verwendet wurden. Es wurden zufriedenstellende Ergebnisse erhalten.
Beispiel 6
Die Reishülsen wurden, wie in den Beispielen 1 bis 4 beschrieben, behandelt, jedoch mit der Ausnahme, daß an Stelle des wasserfreien, gasförmigen Ammoniaks Formamid, Acetamid, Propionamid oder Butyramid verwendet wurden. Es wurden zufriedenstellende Ergebnisse erhalten.
Beispiel 7
Die Menge an fixiertem Stickstoff und folglich auch das Proteinäquivalent lassen sich je nach der Menge an zugefügter Stickstoffverbindung und je nach dem angewandten Druck und der angewandten Temperatur variieren. Aus der folgenden Tabelle, in welcher sich die prozentuale Zugabe von wasserfreiem, gasförmigem Ammoniak jeweils auf 45,4 kg Reishülsen bezieht, sind verschiedene Mengen von fixiertem Stickstoff ausgeführt.
Prozentuale Zugabe Proteinäquivalent Druck Temperatur Behandlungsdauer
von Ammoniak (Stickstoffbestimmung) in % in kg/cm2 in 0C in Minuten
1,95 10,0 0,70 66 30
4,29 22,06 3,50 95 45
5,07 26,13 6,30 107 60
6,40 33,13 12,25 121 60
7,78 40,00 14,00 121 60
Sämtliche in der Tabelle aufgeführten, erfindungsgemäß behandelten Reishülsen eigneten sich als Viehfutter für Rinder und als Düngemittel.
Beispiel 8
Zum Fixieren und Stabilisieren von Stickstoff an stickstoffarmen und proteinarmen Kohlenhydratmaterialien pflanzlicher Herkunft wurde ein Fixiermittel, z. B. für Futtermittel ein saures Phosphat, wie Monocalciumphosphat, verwendet. Dieses Fixiermittel eignet sich insbesondere wegen seines hohen Mineralgehalts und seines verbesserten Stickstoffwerts. Von dem Fixiermittel konnte den zu behandelnden Kohlenhydratmaterialien pflanzlicher Herkunft während ihrer Behandlung jede geeignete Menge, z. B. 1 % Monocalciumphosphat, zugegeben werden. Durch die Zugabe des Fixiermittels wurde der Stickstoff fixiert und stabilisiert, wodurch verhindert wurde, daß er während der Lagerung und vor Verwendung der behandelten Kohlenhydratmaterialien entbunden wurde. Im Falle, daß die behandelten Kohlenhydratmaterialien pflanzlicher Herkunft als Düngemittel Verwendung finden sollen, läßt sich durch Zugabe von 1 % Phosphorsäure während der Behandlung der Kohlenhydratmaterialien pflanzlicher Herkunft eine vorzeitige Freigabe des Stickstoffs verhindern. In
7 8
diesem Falle können auch größere Mengen Phosphor- niak oder wasserfreien, gasförmigen Aminen bzw. säure verwendet werden, um den Gehalt an Phosphor- Amiden hiervon in Pulverform entfernt, so daß sich säure beliebig zu erhöhen. auf verhältnismäßig einfache und billige Weise
Zum Fixieren des Stickstoffs an den Kohlenhydrat- brauchbare und nützliche Futter- und Düngemittelmaterialien pflanzlicher Herkunft können sämtliche 5 produkte erhalten lassen.
geeigneten Fixiermittel, die eine vorzeitige und ver- Andere stickstoffarme und proteinarme Kohlen-
frühte Freigabe von Stickstoff zu verhindern ver- hydratmaterialien pflanzlicher Herkunft können ermögen, verwendet werden. findungsgemäß bei Drücken von ungefähr 0,7 bis . -ίο etwa 24,5 atü und Temperaturen von ungefähr 38 B e ι s ρ ι e 1 9 10 bis etwa 177°c behandelt werden. Nur nach den an-
Erfindungsgemäß ist es nicht erforderlich, an den gewandten Drücken und Temperaturen kann die Reishülsen Stickstoff zu fixieren. In einigen Fällen Behandlungszeit etwa 15 bis 180 Minuten dauern, ist es zweckmäßig, die Behandlung der Reishülsen Gute Ergebnisse erhält man, wenn die stickstoffarmen so zu führen, daß zwar das Kieselsäureskelett zer- und proteinarmen Kohlenhydratmaterialien pflanzbrochen, jedoch kein zusätzlicher Stickstoff fixiert 15 licher Herkunft etwa 30 Minuten lang behandelt wird. Im Falle, daß die behandelten Reishülsen als werden.
Futterzusatz oder Düngemittel verwendet werden Druck, Temperatur und Behandlungsdauer können
sollen, ist es jedoch zweckmäßig, zusätzlich an den auch nach dem jeweils gewünschten Endprodukt Kohlenhydratmaterialien pflanzlicher Herkunft Stick- variiert werden. Wenn beispielsweise das Endprodukt stoff zu fixieren. 20 als Viehfutter für Rinder verwendet werden soll,
Im vorliegenden Beispiel wurden 907 kg von ge- ist es zweckmäßig, den Stickstoffgehalt auf einen Wert mahlenen Reishülsen in eine mit einem Dampfmantel zu bringen, der einem Proteinäquivalent von etwa versehene drehbare Trommel mit einem Fassungs- 20 bis 25 °/0 entspricht. Bei einer Behandlung mit 3,5 °/„ vermögen von 28 ms eingebracht. Ferner wurden wasserfreiem, gasförmigem Ammoniak bei einem der Trommel 21,6 kg wasserfreies, gasförmiges Am- 25 Druck von etwa 14 atü und einer Temperatur von moniak, entsprechend 17,418 kg Stickstoff, zugeführt. etwa 149°C wird so viel Stickstoff fixiert, daß ein Die Reishülsen wurden 20 Minuten lang bei einer Proteinäquivalent von etwa 20 bis 22 % erreicht wird. Temperatur von 104° C und einem Druck von 7,00 atü Bei Anwendung höherer Temperaturen und Drücke gehalten. Die behandelten Reishülsen wurden zur und Verwendung größerer Ammoniakmengen kann Entfernung von Kieselsäurepulver gesiebt. Die ur- 30 weiterer Proteinstickstoff fixiert werden. So wird sprünglich harten, trockenen, federnden und scharf- beispielsweise bei Verwendung von 9,72 °/0 wasserkantigen Reishülsen fielen in Form eines weichen freiem, gasförmigem Ammoniak, entsprechend 8°/0 und schwammigen Röstprodukts an. Dieses war zu Stickstoff, eine 50% Proteinstickstoff entsprechende 65°/0 wasserlöslich. Die in der beschriebenen Weise Stickstoffmenge an den Kohlenhydratmaterialien behandelten Reishülsen zeigten ein Proteinäquivalent 35 pflanzlicher Herkunft fixiert,
von lediglich 1,1 °/0. Sie eigneten sich zusammen mit . -I11
anderen Zusätzen zur Herstellung von Futtermitteln. Beispiel 11
Gegebenenfalls kann jedoch durch Weiterbehandlung Durch Behandeln von Erdnußhülsen in einer
in der vorher beschriebenen Weise ihr Stickstoffgehalt drehbaren Trommel mit jeweils 13,608 kg wassererhöht werden. 40 freiem, gasförmigem Ammoniak auf jeweils 907,18 kg B e i s Ό i e 1 10 Erdnußhülsen bei einem Druck von 8,40 atü und
einer Temperatur von 121° C wurde der Stickstoff-
Wie bereits erwähnt, können Druck und Tem- gehalt der Erdnußhülsen von 0,73 auf 6,11 °/o erhöht, peratur gegebenenfalls innerhalb weiter Grenzen Die Zunahme des Stickstoffgehalts in den Erdnußvariiert werden. In der Regel erfordern niedrige 45 hülsen lag über der theoretischen Menge, die bei Drücke und Temperaturen eine längere Behandlungs- Zugabe der genannten Ammoniakmenge erhalten zeit. So dauert die erfindungsgemäße Behandlung von werden müßte. Hierbei wird die Erhöhung des Stick-Kohlenhydratmaterialien pflanzlicher Herkunft bei stoffgehalts bei verschiedenen stickstoffarmen und Drücken von 0,7 atü und Temperaturen von 49° C proteinarmen Kohlenhydratmaterialien pflanzlicher etwa 75 Minuten. Bei höheren Drücken und Tem- 50 Herkunft über den theoretischen Wert hinaus, der peraturen ist die Behandlungsdauer erheblich kürzer, sich aus der Zugabe einer bestimmten Ammoniakd. h., beispielsweise bei Drücken von 31,5 atü und menge berechnen läßt, der Wirkung des Drucks und Temperaturen von 149° C etwa 20 Minuten. Bei der Temperatur zugeschrieben. Diese Erscheinung höheren Drücken und Temperaturen verfärben sich . bildet eines der wesentlichsten Merkmale der Erjedoch die Kohlenhydratmaterialien pflanzlicher Her- 55 findung,
kunft, z. B. Reishülsen, oder neigen zur Verkohlung. B e i s η i e 1 12
Bei sämtlichen vorhergehenden Beispielen war bei
den angefallenen Produkten das ursprüngliche Kiesel- Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens
säureskelett der Reishülsen zerbrochen. Nach Ent- der Erfindung zur Erhöhung des Stickstoffgehalts von fernung des Kieselsäurepulvers, z. B. nach dem 60 Kohlenhydratmaterialien mit niedrigem Stickstoff-Sieben des angefallenen Produkts, waren die be- und Proteingehalt besteht darin, daß die betreffenden handelten Reishülsen verhältnismäßig weich und Ausgangsmaterialien in einen Druckbehälter einschwammig. Diese Struktur befähigte sie zum Einsatz gebracht und pro Tonne mit etwa 11,340 bis 13,608 kg auf den genannten Anwendungsgebieten. Die meisten wasserfreiem, gasförmigem Ammoniak versetzt wer-Reishülsen enthalten pro Tonne etwa 72,5 kg Kiesel- 65 den. Während sich der Behälter mit etwa 10 Umdresäure. Diese werden nach dem Zerbrechen des Kiesel- hungen pro Minute dreht, wird der Behälterinhalt säureskeletts der Reishülsen durch ihre Druck- bei einem Druck von etwa 7,00 bis 14,00 atü auf eine behandlung mit wasserfreiem, gasförmigem Ammo- Temperatur von etwa 93 bis 149°C erhitzt. Diese
Temperaturen und Drücke werden etwa 30 Minuten lang aufrechterhalten. Hierauf wird das Erhitzen beendet und Druck und Temperatur schrittweise verringert, bis nach 1 Stunde das gesamte Gas aus dem Behälter entfernt und der Druck auf einen Normalwert gesunken ist.
Bei unter derartigen Bedingungen behandelten Erdnußhülsen konnte der Stickstoffgehalt von 0,75 °/o vor der Behandlung auf 6,09 % nacn der Behandlung erhöht werden.
Beispiel 13
907,18 kg Baumwollsamenhülsen wurden in eine mit einem Dampfmantel versehene drehbare Drucktrommel mit einem Fassungsvermögen von 2,8 m3 eingebracht. Unter Zufuhr von 2,268 kg wasserfreiem Ammoniak wurde der Behälterinhalt bei einem Druck von 7,00 bis .9,10 atü auf eine Temperatur von 93 bis 121°C erhitzt. Während sich die Trommel mit etwa 100 Umdrehungen pro Minute drehte, wurden die Temperatur und der Druck 30 Minuten lang aufrechterhalten. Hierauf wurde das Erhitzen abgebrochen und. Temperatur und Druck nach und nach verringert, bis nach 1 Stunde in der Trommel kein Druck mehr herrschte. Schließlich wurde das Mehl aus der Trommel ausgetragen. Es wurde gefunden, daß sich die in der beschriebenen Weise mit wasserfreiem, gasförmigem Ammoniak behandelten Baumwollsamenhülsen als Futtermittel für Nutzvieh und als Düngemittel eigneten.
Beispiel 14
Die folgenden stickstoff- und proteinarmen Kohlenhydratmaterialien pflanzlicher Herkunft wurden in erfindungsgemäßer Weise behandelt, wobei jedoch an Stelle von wasserfreiem, gasförmigem Ammoniak Methylamin, Dimethylamin und Trimethylamin verwendet wurden: Sorghumfutter (Mais); Bermuda Grasheu; Kleeheu; Kleeschalen; Zuckerrohrrückstände; Baumwollsamenhülsen; Haferhülsen; Haferstroh; Sojabohnenheu; Prärieheu; Weizenstroh; Erdnußhülsen; Milostroh; Milosteine; Safflowerhülsen. Es wurden zufriedenstellende Ergebnisse erhalten.
Beispiel 15
Die im Beispiel 15 aufgeführten stickstoff- und proteinarmen Kohlenhydratmaterialien pflanzlicher Herkunft wurden, wie in den Beispielen 12 bis 14 beschrieben, behandelt, jedoch mit der Ausnahme, daß an Stelle des wasserfreien Ammoniaks Formamid, Acetamid, Propionamid und Butyramid verwendet wurden. Es wurden zufriedenstellende Ergebnisse erhalten.
Beispiel 16
Zum Fixieren und Stabilisieren von Stickstoff an stickstoffarmen und proteinarmen Kohlenhydratmaterialien pflanzlischer Herkunft wurde ein Fixiermittel, z. B. für Futtermittel ein saures Phosphat, wie Monocalciumphosphat, verwendet. Dieses Fixiermittel eignet sich insbesondere wegen seines hohen Mineralgehalts und seines verbesserten Stickstoffwerts. Von dem Fixiermittel konnte den zu behandelnden Kohlenhydratmaterialien pflanzlicher Herkunft während ihrer Behandlung jede geeignete Menge, z. B. 1 % Monocalciumphosphat, zugegeben werden. Durch die Zugabe des Fixiermittels wurde der Stickstoff fixiert und stabilisiert, wodurch verhindert wurde, daß er während der Lagerung und vor Verwendung der behandelten Kohlenhydratmaterialien entbunden wurde.
Im Falle, daß die behandelten stickstoff- und proteinarmen Kohlenhydratmaterialien pflanzlicher Herkunft als Düngemittel Verwendung finden sollen, läßt sich durch Zugabe von 1% Phosphorsäure während der Behandlung der Kohlenhydratmaterialien pflanzlicher Herkunft eine vorzeitige Freigabe des Stickstoffs verhindern. In diesem Falle können auch größere Mengen Phosphorsäure verwendet werden, um den Gehalt an Phosphorsäure beliebig zu erhöhen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

1 2 gegeben werden zu können. Aus der deutschen Patent-Patentansprüche: schrift 514 510 ist schließlich ein Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger Verbindungen aus Kohlen-
1. Verfahren zur Herstellung von Futter- oder hydraten pflanzlicher Herkunft durch Erhitzen mit Düngemitteln durch Behandlung von stickstoff- 5 Ammoniak unter Druck auf hohe Temperaturen be- und proteinarmem Kohlenhydratmaterial pflanz- kannt. Nachteilig an diesem Verfahren ist, daß hierbei licher Herkunft mit Ammoniak oder 'Ammoniak- infolge der Anwesenheit von Wasser bzw. infolge der derivaten bei erhöhtem Druck und bei erhöhter Verwendung von wässerigem Ammoniak die Bildung Temperatur, dadurch gekennzeichnet, ungiftiger und dem Stickstoff langsam freigebender daß die Behandlung mit wasserfreiem, gasförmigem io Futter- und Düngemittel nicht sichergestellt ist.
Ammoniak oder mit wasserfreien, gasförmigen Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Amiden bzw. Aminen bei einem Druck von un- Futter- oder Düngemitteln durch Behandlung von gefähr 0,7 bis 31,5 atü und bei einer Temperatur stickstoff- und proteinarmem Kohlenhydratmaterial von ungefähr 38 bis 1770C durchgeführt wird. mit Ammoniak oder Ammoniakderivaten bei er-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- 15 höhtem Druck und bei erhöhter Temperatur gefunden, zeichnet, daß die Behandlung in Gegenwart eines das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Behandlung Stickstoffixiermittels, insbesondere in Gegenwart mit wasserfreiem, gasförmigem Ammoniak oder mit von Phosphorsäure oder Monokalziumphosphat, wasserfreien, gasförmigen Amiden bzw. Aminen bei durchgeführt wird. einem Druck von ungefähr 0,7 bis 31,5 atü und einer
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch 20 Temperatur von ungefähr 38 bis 177° C durchgeführt gekennzeichnet, daß als Kohlenhydratmaterial wird.
Reishülsen eingesetzt werden. Neben den genannten Vorteilen bietet das Verfahren
der Erfindung noch die Möglichkeit, Düngemittel
und Futtermittel, insbesondere für Wiederkäuer, zu
25 schaffen, in welchen der praktisch vollständig wasser-
lösliche Stickstoff gleichmäßig verteilt und fixiert ist,
die sich durch einen relativ hohen Proteinstickstoffgehalt auszeichnen und die schließlich eine erhöhte Kohlenhydratverdaulichkeit aufweisen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung 30 Im Rahmen des Verfahrens der Erfindung ammovon Futter- oder Düngemitteln durch Behandlung nisierbares, stickstoffarmes und proteinarmes Kohlenvon stickstoff- und proteinarmem Kohlenhydrat hydratmaterial pflanzlicher Herkunft sind beispielspflanzlicher Herkunft mit Ammoniak oder Ammoniak- weise Nuß- und Ölsamenmehle oder -hülsen, Trockenderivaten bei erhöhtem Druck und erhöhten Tem- futter, verschiedene Heuarten, Schalen, Stroh, Sojaperaturen. 35 bohnenschalen, Jute, Ananasabfälle, Olivenpulpe,
Es besteht ein Bedarf an Futtermitteln für Nutzvieh, gemahlene Maiskolben, Rauhfutter u. dgl. Beispiele welches sich durch einen relativ hohen Proteingehalt hierfür sind das Mehl, die Hülsen, das Heu, das Stroh und/oder eine erhöhte Kohlenhydratverdaulichkeit und/oder die Schalen von Sorghum, Bermudagras, auszeichnet. Klee; Zuckeirohrrückstände, Baumwollsamenschalen,
Es besteht ferner ein großer Bedarf an organischen 40 Haferhülsen, Prärieheu, Weizenhülsen, Safflower-Düngemitteln, weil bei ihrer Verwendung der Stickstoff schalen und -stroh, Erdnußschalen und -hülsen, im Boden langsam freigegeben wird und so für das Milostroh und -steine. Die genannten Kohlenhydrat-Pflanzenwachstum den größtmöglichen Vorteil bietet. materialien besitzen in der Regel einen natürlichen
Derartige Futter- und/oder Düngemittel werden Proteingehalt von etwa 2 bis 10%.
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten; 45 Insbesondere eignet sich jedoch das Verfahren der sie unterscheiden sich ferner von den bei ihrer Her- Erfindung zum Ammonisieren von Reishülsen, wobei stellung verwendeten Ausgangsmaterialien durch eine diese in wertvolle Produkte, wie Futteimittel für verbesserte Wasserlöslichkeit und einen geringeren Nutzvieh und Düngemittel umgewandelt werden Aschegehalt, und sie werden nach einem einfachen können. Gegenwärtig werden Reishülsen in der Regel Verfahren aus stickstoffarmen Kohlenhydratmateria- 50 als sehr kostspielig zu beseitigende Abfallprodukte lien pflanzlicher Herkunft mit niedrigem Proteingehalt angesehen. Da sie nur einen geringen Wärmeinhalt hergestellt und zubereitet. aufweisen, können sie nicht in Dampfkesseln ver-
Zur Herstellung von Dünge- oder Futtermitteln brannt werden. Sie eignen sich jedoch auch nicht als durch Ammonisieren stickstoffarmer, gegebenenfalls Düngemittel, da sie ein Keiselsäureskelett aufweisen, zuckerhaltiger Polysaccharide pflanzlicher Herkunft 55 welches ein Zerbrechen der Hülsen beim Einarbeiten sind die verschiedensten Verfahren, beispielsweise in den Boden verhindert. Schließlich eignen sich die in den USA.-Patentschriften 2 603 567, 2 724 648, Reishülsen auch nicht als Futtermittel, da sie sehr 2 789 906, in der australischen Patentschrift 215 442 zäh und elastisch sind, scharfe schneidende Kanten sowie von C. D. Chang, O. K. Kononenko aufweisen und von Wiederkäuern, wie Kühen, nicht und K. M. Her stein in »J. Sei. Food Agric.« 12, 60 verdaut werden können. Abgesehen davon ist auch S. 687 bis 693, Oktober 1961, beschriebenen Verfahren der Stickstoffgehalt bzw. das Proteinäquivalent von bekannt. Nachteilig an den bekannten Verfahren ist Reishülsen äußerst gering.
insbesondere, daß sie infolge des Zuckergehalts der Von wesentlicher Bedeutung im Rahmen des Ver-
Ausgangsmaterialien und/oder der Anwesenheit von fahrens der Erfindung ist, daß die zur Ammonisierung Wasser während des Verfahrensablaufs zu End- 65 verwendete Stickstoffverbindung bei den angewandten produkten führen, in welchen der Stickstoff nicht fest Temperaturen und Drücken in gasförmigem Zustand genug fixiert ist, um einerseits im Boden und anderer- vorliegt. Erst hierdurch wird gewährleistet, daß die seits im Magen von Nutzvieh genügend langsam frei- als Ausgangsmaterialien verwendeten Kohlenhydrat-

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE60018053T2 (de) Verfahren zur herstellung eines pansendurchtretenden futterzusatz
EP2790527B1 (de) Zusatzstoff für selen-haltige futtermittel
US3259501A (en) Rice hull products and method
DE3220557A1 (de) Weiches gekoerntes futter fuer tiere und verfahren zu seiner herstellung
DE2934675A1 (de) Verfahren zur herstellung eines aus einer stabilen fluessigen staerkeemulsion bestehenden tiernahrungsprodukts
DE2342183A1 (de) Verfahren zur behandlung von pflanzenprotein
DE2838649A1 (de) Tierfutterblock
EP2026663A1 (de) Futterzusammensetzung für rinder
DE2848184C2 (de) Ergänzungsfuttermittel für Rinder mit einem die Aufnahme des Ergänzungsfuttermittels begrenzenden Zusatz
DE2521217A1 (de) Hartes, trockenes, fettreiches tierfutter in pelletform und verfahren zu seiner herstellung
DE1492926C (de) Verfahren zur Herstellung von Futteroder Düngemitteln
DE1492926B (de) Verfahren zur Herstellung von Futter oder Düngemitteln
DE2506279A1 (de) Futtermittelzusatz fuer wiederkaeuer
DE19909078A1 (de) Verfahren zur hydrothermischen Behandlung von Futtermitteln für Milchkühe und Mastrinder
DE1492926A1 (de) Verbesserte an einem Verfahren zur Umwandlung von Reishuelsen und anderen Kohlehydraten und dabei erhaltene Produkte
WO2007048369A1 (de) Ergänzungsmittel sowie verfahren zur herstellung desselben
DE2643093A1 (de) Futtermittel oder futtermittelzusatz und verfahren zu ihrer herstellung
AT262038B (de) Verfahren zur Herstellung von Futter- und Düngemitteln
DE2920272A1 (de) Verfahren zum behandeln von getreide bzw. saatkernen
DE2234819A1 (de) Verfahren zur herstellung von in der landwirtschaft einsetzbaren stickstoff langsam freisetzenden produkten
DE2849341C2 (de)
DE2409233C2 (de) Monodiätetisches Futtermittel
EP1417894B1 (de) Verfahren zum Behandeln von Futtermitteln und Füttern von Wiederkäuern
DE668311C (de) Verfahren zur Herstellung von hochwertigen Futtermitteln
LU505382B1 (de) Ein Harnstoffkomplex vom Typ der bioregulierten Freisetzung und sein Herstellungsverfahren