DE1488638C - Filter zum Glätten einer welligen Gleichspannung - Google Patents
Filter zum Glätten einer welligen GleichspannungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Filter zum Glätten einer welligen Gleichspannung, das aus
einem Spannungsteiler besteht, dessen Längszweig ein Halbleiterbauelement und dessen Querzweig einen
Kondensator aufweist.
Bei einem aus der Zeitschrift »Radio und Fernsehen«, 20 (1959), S. 655, bekannten Glättungsfilter
der obengenannten Art besteht das Halbleiterbauelement aus einem Transistor, der einen Teil einer
Regelschaltung bildet und als steuerbarer Längswiderstand arbeitet.
Schaltungsanordnungen dieses Typs haben sich
zwar ausgezeichnet bewährt, sie erfordern jedoch einen verhältnismäßig großen schaltungstechnischen Aufwand
und lassen sich nicht ohne weiteres zum Ersatz der sehr häufig verwendeten passiven LC- bzw. RC-Glättungsfilter
verwenden.
KC-Glättungsfilter haben andererseits den Nachteil,
daß im Längswiderstand viel Leistung verlorengeht, während bei LC-Filtern die Drossel ein teures und
platzräubendes Bauteil darstellt, insbesondere wenn hohe Verbraucherströme benötigt werden.
Es ist ferner aus der deutschen Auslegeschrift 1 061 886 eine Schaltungsanordnung zum Erzeugen
einer stabilen Gleichspannung aus einer instabilen Wechselspannung bekannt, die eine Zenerdiode enthält,
die in Flußrichtung als Gleichrichter und in Sperrichtung als Stabilisator für die an einem Ladekondensator
zur Verfügung stehende Gleichspannung dient. Eine solche Schaltungsanordnung kann jedoch
ein Glättungsfilter der eingangs genannten Art nicht ersetzen, da die Zenerdiode während der Aufladung
des Ladekondensators in Flußrichtung vorgespannt ist und daher nicht stabilisierend wirken kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Filter zum Glätten einer welligen Gleichspannung
zu schaffen, das einfach im Aufbau ist und trotz eines hohen. dynamischen Widerstandes im
Längszweig wenig Leistung verbraucht.
Diese Aufgabe wird bei einem Filter der eingangs angegebenen Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß das Halbleiterbauelement aus einer in Sperrrichtung gepolten Diode besteht.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung hat die Diode zwei Anoden, die mit einer gemeinsamen
Kathode jeweils einen Sperrübergang bilden, von denen der eine niedrigere Durchbruchsspannung hat
als der andere. '
pine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß das Gehäuse der Diode ein kleines Heizelement
enthält.
Das vorliegende Glättungsfilter ist billig und kann ohne weiteres an Stelle bekannter LC- oder ÄC-Filter
verwendet werden. Die durch den fließenden Sperrstrom oder ein Heizelement bewirkte Erwärmung der
Diode läßt den Sperrstrom auf einen Wert ansteigen, der vom Verbraucher gefordert wird. Die Diode stellt
dabei für den fließenden Verbraucherstrom einen niedrigen Gleichstromwiderstand und gleichzeitig eine
hohe Wechselstromimpedanzdar. Trotz ausgezeichneter Glättungswirkung ist daher der Leistungsverbrauch
gering.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
an Hand der Zeichnung erläutert. Hs zeigt
F i g. 1 das Schaltbild eines Net/.teiles mit einem
Glättungsfilter gemäß der Erfindung,*
F i g. 2 eine graphische Darstellung der Zusammenhänge
/wischen Spannung, Strom und Temperatur für eine den Längszweig des Filters gemäß F i g. 1 bildende
Halbleiterdiode,
Fig. 3 ein Ersatzschaltbild der Halbleiterdiode des Glättungsfilter gemäß F i g. 1,
5- F i g. 4 eine schematische Darstellung einer abgewandelten Diode für das vorliegende Glättungsfilter
und
F i g. 5.eine schematische Darstellung einer weiteren
abgewandelten Diode für das vorliegende Glättungs-
filter. · ' ■ .
F i g. 1 zeigt das Schaltbild eines üblichen Netzteiles
mit einem Glättungsfilter, das im Längszweig eine Halbleiterdiode 24 enthält. Die Eingangsspannung
liegt an Klemmen 12 und 14 der Primärwicklung eines Transformators 10, dessen Sekundärwicklung mit
Klemmen 16 und 18 an eine Gleichrichterdiode 20 angeschlossen ist, auf die ein Glättungsfilter folgt. Das
Glättungsfilter enthält bei diesem Beispiel einen der Reihenschaltung aus Sekundärwicklung und Gleich-
ao richterdiode 20 parallelgeschalteten Lade kondensator 22, die in Sperrichtung gepolte Halbleiterdiode 24,
einen Widerstand 25 und einen Glättungsko ndensator 26, dem ein als Widerstand 28'dargestellter Verbraucher RL parallel geschaltet ist. Der Widerstand 25
hat in Verbindung mit dem Kondensator 26 ,die Aufgabe, Schwingungen zu dämpfen, die sonst unter Umständen
irti Filterkreis entstehen könnten.
Die Arbeitsweise des Glättungsfilter und insbesondere
der Diode 24 läßt sich am besten an Hand des in F i g. 2 dargestellten D iagramms erläutern. Die
Kurven 30a bis 3Oe der F i g. 2 stellen Isothermen der Sperrspannungs-Sperrstrom-Kennlinien der Diode 24
für verschiedene Sperrschichttemperaturen dar. Die Kurve 30a ist die Sperrstromkennlinie bei Zimmertemperatur,
und die Kurven 30Z> bis 3Oe gelten für höhere Temperaturen. Der Sperrstrom der Diode ist
stark temperaturabhängig. Bei einer typischen Siliziumdiode ändert er sich exponentiell mit der Temperatur
und verdoppelt sich bei einer Temperaturerhöhung von ungefähr jeweils 8°C, so daß sich also große
Sperrstromänderungen bei relativ kleinen Änderungen der Temperatur des gleichrichtenden Übergangs der
Diode ergeben. Bei bestimmten Anwendungsgebieten kann man statt einer Siliziumdiode ebensogut eine
Germaniumdiode oder Galliumarseniddiode verwenden. Siliziumdioden werden jedoch im allgemeinen
vorgezogen, da sie höheren Temperaturen standzuhalten vermögen.
Die Isothermen 30 a bis 30 e weisen bei relativ niedrigen Sperrspannungen einen Knick 32 auf. In einem gewissen Sperrspannungsbereich oberhalb des Knicks 32 ist der Sperrstrom der Diode dann annähernd unabhängig von der an der Diode liegenden Spannung. Als Folge davon ist der Strom durch die Diode 24, wenn diese in dem annähernd waagerechten Teil der Isothermen arbeitet (Arbeitspunkt 34), weitgehend unabhängig von der Welligkeit der anliegenden Spannung E1. Die Isothermen 30a bis 3Oe verlaufen nicht genau waagerecht, sondern sind etwas als Funktion der anliegenden Spannung geneigt. Ihr Verlauf ist außerdem von Diode zu Diode im allgemeinen etwas verschieden. Die dynamische Impedanz einer Diode ist um so größer, je kleiner der Winkel zwischen den Isothermen und der Abszisse, also der Spannungsachse, im Arbeitspunkt der Diode ist. Die Isothermen 30a bis 3Oe haben bei wesentlich höheren Sperrspannungen einen zweiten Knick 50.
Die Isothermen 30 a bis 30 e weisen bei relativ niedrigen Sperrspannungen einen Knick 32 auf. In einem gewissen Sperrspannungsbereich oberhalb des Knicks 32 ist der Sperrstrom der Diode dann annähernd unabhängig von der an der Diode liegenden Spannung. Als Folge davon ist der Strom durch die Diode 24, wenn diese in dem annähernd waagerechten Teil der Isothermen arbeitet (Arbeitspunkt 34), weitgehend unabhängig von der Welligkeit der anliegenden Spannung E1. Die Isothermen 30a bis 3Oe verlaufen nicht genau waagerecht, sondern sind etwas als Funktion der anliegenden Spannung geneigt. Ihr Verlauf ist außerdem von Diode zu Diode im allgemeinen etwas verschieden. Die dynamische Impedanz einer Diode ist um so größer, je kleiner der Winkel zwischen den Isothermen und der Abszisse, also der Spannungsachse, im Arbeitspunkt der Diode ist. Die Isothermen 30a bis 3Oe haben bei wesentlich höheren Sperrspannungen einen zweiten Knick 50.
Der Sperrstrom der Diode 24 besteht im wesent-
lichen aus zwei Komponenten, nämlich einem Sättigungsstrom
/s und einem Isolationsstrom /. Der Isolationsstrom / beruht auf Unvollkommenheiten
der Sperrschicht und kann im allgemeinen vernachlässigt werden. Wegen seiner Temperaturabhängigkeit
ist daher in erster Linie der Sättigungsstrom Is des
Überganges von Interesse.
Die Neigung der Isothermen 30a bis 3Oe zwischen
den Knicken 32 und SO hat ihre Ursache in einer wachsenden Verarmungszone am Übergang, was
wiederum auf die zunehmende Größe der angelegten Spannung zurückzuführen ist. Die Neigung verläuft
zwar nicht immer linear, für die Praxis kann jedoch der Einfluß der größer werdenden Verarmungszone
am Übergang vernachlässigt und die entsprechende Stromzunahme durch einen linearen Widerstand Rac
dargestellt werden, der einer idealen Diode CjR parallel geschaltet ist, wie das Ersatzschaltbild der
Diode 24 gemäß F i g. 3 zeigt. Die Amplitude des die Diode durchfließenden Wechselstromes ist der Neigung
der Isothermen 30a bis 3(te direkt proportional, und man kann bei dem in F i g. 3 dargestellten
Ersatzschaltbild annehmen, daß nur durch den Parallelwiderstand Rac ein Wechselstrom fließt. Die Gleichstromkomponente
des Diodenstromes kann dagegen als durch die ideale Diode CR fließend dargestellt
werden. An der Diode CT? entsteht also ein konstanter Spannungsabfall, der vom. Arbeitspunkt auf der
jeweiligen Isotherme abhängt.
In F i g. 3 bedeuten E1Dc + E1Ac die Gleichspannungs-
bzw. Wechselspannungskomponenten der gleichgerichteten Spannung, die an der Anode der
Filterdiode 24 liegt. Die am Ausgang des Filters auftretende Spannung, die dem Verbraucher zugeführt
wird, besteht aus einer Gleichstromkomponente E2DC und einer Wechselspannungskomponente E2ac-Da
der gesamte Wechselstrom Iac durch Rac fließt, kann die Glättungswirkung des Ersatzkreises annähernd
durch das Verhältnis
= RlIRac +
40
angegeben werden. Die effektive Induktivität des Filters erhält man, wenn man ω Lea (effektive Induktivität)
für Rac setzt. Es ergibt sich
ω Lea= Rl(EAcIEAc-I)
Die effektive Induktivität ω Len kann als Maß für
die induktiven Qualitäten des Filters dienen, obwohl sie bis zu einem gewissen Grade spannungs- und frequenzabhängig
sein kann. Die effektive Induktivität erlaubt zusammen mit dem effektiven Gleichstromwiderstand
des Filters und dem Verbraucherstrom eine bequeme Angabe des Filterwirkungsgrades. Filterkreise gemäß
der Erfindung zeigten beispielsweise effektive Induktivitäten bis zu 400 H bei einem effektiven Gleichstromwiderstand
von 100 Ohm bei einem Strom von 140 mA durch einen Verbraucher, dessen Widerstand 1000 Ohm
betrug.
• Die Diode 24 stellt eine hohe dynamische Impedanz dar, wenn ihr statischer Arbeitspunkt" so eingestellt ist,
daß die dynamische Aussteuerung der Diode in den stromkonstanten Bereich der Isotherme fällt und der
Stromfluß dem Leistungsbedarf des Verbrauchers genügt. Bei dem vorliegenden Beispiel wurde der
Punkt 34 als Arbeitspunkt entsprechend einem Verbraucherstrom Il bei. möglichst kleinem Gleichspannungsabfall
an der Diode gewählt. Durch den Arbeitspunkt 34 sind zwei Arbeitsgerade 36 und 38
gezogen, die für verschiedene Eingangsspannungen gelten. Wenn die Spannung E1 infolge eier Restwelligkeit
schwankt, verschiebt sich die zugehörige Arbeitsgerade von.der in F i g. 2 dargestellten Lage nach
links und rechts. Die entsprechende Arbeitsgerade verschiebt sich dabei parallel zu der dargestellten
Stellung in F i g. 2 nach links, wenn die Spannung E1
in Richtung auf ihren Maximalwert zunimmt, während sich die Arbeitsgerade nach rechts verschiebt, wenn E1
sich dem Minimum nähert. Diese Verschiebung oder Schwingung der Arbeitsgerade um den Arbeitspunkt 34
im stromkonstanten Teij der Isotherme 30 ist von einer nur sehr kleinen Änderung des Verbraucherstromes Il begleitet. Solange die Arbeitsgerade nicht
durch die Wechselspannungskomponente über den Knick 32 oder die Grenze der Durchschlagsspannung
beim Knick 50 der betreffenden Isotherme verschoben wird, ist der Wechselstromwiderstand der Diode für
die Restwelligkeit hoch, während der Gleiehstromwiderstand wesentlich geringer ist.
Welche Diode man im speziellen für ein bestimmtes Anwendungsgebiet verwenden kann, hängt von der
geforderten Größe des Verbraucherstromes, der thermischen Verlustleistungskonstante und der Temperatur
ab, auf die der Übergang der Diode gebracht werden muß, damit der gewünschte Verbraucherstrom
fließt. Die thermische Zeitkonstante der Diode soll groß im Vergleich zur Frequenz der Wechselspannungskomponente
sein, so daß die Spannungsschwankungen nicht die Gleichgewichtstemperatur des Überganges,
die sich im Betrieb einstellt, beeinflussen kann. Da der Halbleiterübergang bei zu hohen Temperaturen
zerstört wird, stellt die Temperatur des Überganges einen die Betriebsbedingungen begrenzenden Faktor
dar. Die maximale Strombelastbarkeit einer speziellen Diode bei der Grenztemperatur des Überganges kann
aus dem Sättigungssperrstrom /s bei Umgebungstemperatur
errechnet werden. Für höhere Sperrschichtbetriebstemperaturen zwischen 150 und 3000C wurden
Arbeitssperrströme errechnet, die das 106- bis 10I2fache
des Sperrstromes bei Umgebungstemperatur betrugen.
Die Größe des Sättigungssperrstromes /s bei Raumtemperatur
ist der Breite der am Übergang entstehenden Verarmungsschicht direkt proportional.
Die Verarmungsschicht entsteht durch den von thermisch erzeugten Elektronen-Loch-Paaren getragenen
Diffusionsstrom wegen des Überganges zwischen einem p-leitenden akzeptorhaltigen Halbleitermaterial
und einem η-leitenden donatorhaltigen Halbleitermaterial. Eine breite Verarmungsschicht entsteht am
Übergang zwischen einer stark, dotierten und einer ■ schwach dotierten Zone, da sich unter diesen Umständen
eine größere Diffusionslänge und eine höhere Lebensdauer der diffundierenden Elektronen und
Defektelektronen vor ihrer Rekombination ergeben;, was unmittelbar zu einer Erhöhung des Sättigungsstromes pro Flächeneinheit führt. Dioden mit breiterer
Verarmungsschicht und mit einem damit höheren, thermisch erzeugten Anfangsstrom haben den Vorteil,
daß sie unter gegebenen Lastbedingungen bei niedrigerer Temperatur betrieben werden können als Dioden
mit entsprechender Übergangsfläche, aber dünnerer Verarmungsschicht. Niedrigere Betriebstemperaturen
sind von Bedeutung, wenn es auf Stabilität und lange Lebensdauer ankommt.
Hohe Anfangswerte des Sättigungsstromes erhält man auch bei Verwendung einer pin-Diode oder einer
strahlungsempfindlichen oder lichtempfindlichen Di-
5 6
ode. Eine pin-Diode enthält eine undotierte, eigen- punkte dar, die sich einstellen, nachdem die Diode 24
leitende Zone zwischen einer p- und einer η-Zone. Die Zeit zur Stabilisierung hatte. Wenn sich die Umgeeigenleitende
Zone liefert die gewünschte breite bungstemperatur ändert, nimmt auch die Kennlinie
Verarmungsschicht. Bei strahlungs- oder lichtempfind- für das thermische Gleichgewicht eine andere Form
liehen Dioden beruht der hohe Anfangswert des 5 an. Eine Erhöhung der Umgebungstemperatur läßt die
Sättigungsstromes auf einem Beschluß des Überganges Spitzensperrspannung E7, fallen, d. h., diese verschiebt
durch Strahlung, insbesondere Kernstrahlung bzw. sich in F i g. 2 nach rechts. Es ist bereits erwähnt
der Einwirkung von Licht. worden, daß die Diode 24 in einem Kreis mit der Bei dem oben erwähnten Beispiel muß die Tem- Arbeitsgeraden 36 und einer unterhalb der Spitzenperatur
des Sperrüberganges auf den Wert T4 gebracht io Sperrspannung Ev liegenden Spannung Zs1 aii der
werden, um den erforderlichen Verbraucherstrom Jl Diode im Arbeitspunkt 48 arbeitet. Unter solchen
fließen zu lassen und einen Betrieb auf der Isotherme Bedingungen kann der Diode von außen Wärme
3Oe (F ig.'2) zu erreichen. Diese Temperatur kann zugeführt werden, um ein Arbeiten im Arbeitspunkt 34
entweder dadurch erreicht werden, daß man die zu erreichen. Wenn die Diode erwärmt wird, sinkt die
Durchbruchsspannung des Überganges oder dieSpitzen- 15 Spitzensperrspannung Ev schließlich bis unter die an
Sperrspannung überschreitet. Beide Durchbruchs- der Diode liegende Spannung ab. Wenn die ■Spitzenbedingungen
können dadurch erreicht werden, daß Sperrspannung Ep einmal überschritten ist, tritt der
man eine die entsprechenden Grenzwerte über- erwähnte Rückkopplungseffekt ein, und die durch den
schreitende Sperrspannung anlegt, die Spitzensperr- ansteigenden Strom in der Diode selbst erzeugte
spannung kann jedoch auch dadurch überschritten 20 Wärme läßt den Arbeitspunkt der Diode schließlich
werden, daß man eine bestimmte unter dem Durch- zum Punkt 34 wandern, indem die Diode sich therbruchswert
liegende Spannung anlegt und gleich- misch bezüglich der Umgebungstemperatur stabilisiert,
zeitig von außen Wärme einwirken läßt. Der Schnittpunkt 35 der Arbeitsgeraden 36 mit der
In Fig. 2 stellen die gestrichelten Hyperbeln 49a Kennlinie 42 für das thermische Gleichgewicht ist
bis 40c Kurven jeweils konstanter Verlustleistung dar, 25 instabil, so daß keine Stabilisierung der Schaltung in
wobei die Leistungsstufen von Kurve zu Kurve ent- diesem Punkt eintritt.
sprechend dem Newtonschen Abkühlungsgesetz als Wie erwähnt, soll die Verarmungsschicht für einen
proportional zu den Temperaturschritten angenommen gegebenen Wert des Verbraucherstromes/ so breit
wurden, die bei der Aufnahme der Isothermen 30a wie möglich sein, um den für den erforderlichen
bis 3Oe gewählt wurden. Eine thermische Gleich- 30 Sperrstrom nötigen Temperaturanstieg so klein wie
gewichtskennlinie für die angegebene Umgebungs- möglich zu halten. Die Spitzensperrspannung Ep der
temperatur kann dadurch gewonnen werden, daß man Diode nimmt aber auch mit der Breite der Verarmungs-
die Schnittpunkte der Isothermen 30a bis 3Oe und schicht zu, d.h. also, daß E„ in Fig. 2 nach links
der entsprechenden Leistungshyperbeln 40a bis 40e wandert. Auch die Durchbruchsspannung 59 ist der
verbindet. Die Kennlinie für das thermische Gleich- 35 Breite der Verarmungsschicht direkt proportional.
gewicht ist in F i g. 2 durch die dick ausgezogene Der Lawinendurchbruch wird durch eine entsprechend
Kurve 42 dargestellt. Sie umfaßt einen. Bereich 44 hohe Feldstärke in der Verarmungsschicht hervor-
mit einer einem positiven Widerstand entsprechenden gerufen. Das hohe Feld bewirkt eine solche Beschleuni-
Neigung. In diesem Bereich entspricht der angelegten gung der Träger, daß diese durch Stoß weitere Träger
Spannung ein im wesentlichen konstanter niedriger 40 erzeugen können. Bei einem genügend hohen Feld an
Strom, bis die Spannung Ev überschritten wird. Die der Verarmungsschicht reicht dann die Stoßenergie
Spannung E1, ist die Spitzensperrspannung. Wenn der Elektronen aus, um Trägerlawinen und damit
diese überschritten wird, gelangt man in einen Bereich einen Durchbruch entstehen zu lassen. Es ist ein-
46 der Kennlinie für das thermische Gleichgewicht, leuchtend, daß bei einer breiteren Verarmungsschicht
dessen Neigung einem negativen Widerstand entspricht. 45 auch eine höhere Spannung an den Übergang der
Wenn die Diode 24 in einen Kreis mit einer Arbeits- Diode gelegt werden muß, um die zum Auslösen von
geraden 36 eingeschaltet ist und die angelegte Span- Trägerlawinen erforderliche Feldstärke zu erzeugen.
nung /:, unter der Spitzensperrspannung Ev liegt, wie Bei hohen Verbraucherströmen ist es also wün-
in I- i g. 2 dargestellt ist, arbeitet die Diode im Punkt 48 sehenswert, eine Diode mit einer breiten Verarmungs-
im Bereich 44 der Kennlinie für das thermische 50 schicht zu verwenden. Dies bedingt wiederum eine
Gleichgewicht, der eine einem positiven Widerstand relativ hohe Speisespannung, damit die Durchbruchs-
cntsprcchende Neigung hat. Wenn die Diode dagegen spannung oder die Spitzensperrspannung überschritten
in einen Kreis mit der Arbeitsgeraden 38 eingeschaltet werden kann. In vielen Fällen sind solche hohe
ist, deren Schnittpunkt mit der Spannungsachse einer Spannungen unerwünscht oder zumindest unbequem.
angelegten Spannung entspricht, die über der Spitzen- 55 In diesen Fällen kann man dann im Filter der F i g. 1
Sperrspannung E1, liegt, liegt der Arbeitspunkt der eine Diode der in den F i g. 4 oder 5 dargestellten
Diode bei 34. Die Überschreitung der Spitzensperr- Form verwenden.
spannung Ev hat einen Rückkopplungseffekt zur F i g. 4 zeigt eine Doppelanodendiode, die auf
Folge, im Verlaufe dessen die Temperatur des Über- einem einzigen Kathodenkristall gebildet ist. Beim
ganges der Diode so lange ansteigt, bis sie eine, stabile 60 vorliegenden Beispiel bestehen die Anoden 54 und 56
Betriebstemperatur T4 beim gemeinsamen Schnittpunkt aus einem stark dotierten, einen niedrigen spezifischen
der Arbeitsgeraden 38, der entsprechenden Isotherme Widerstand aufweisenden bzw. einem schwach do-30
<? und der Kennlinie für das thermische Gleichge- tierten, einen hohen spezifischen Widerstand aufwicht
erreicht hat. Ein Überschreiten der Durchbruchs- weisenden, p-leitenden Halbleitermaterial. Sie bilden
spannung 50 (F i g. 2) hat dieselben Wirkungen wie zwei Übergänge auf einer einzigen η-leitenden HaIbdas
Überschreiten der Spitzensperrspannung. 5 leiterkathode 52. Der Übergang zur stark dotierten
Die in F i g. 2 dargestellte Kennlinie 42 für das Anode hat also eine dünne Verarmungsschicht mit
thermische Gleichgewicht stellt den Ort der Arbeits- geringem Anfangssättigungsstrom und eine ent-
sprechend niedrige Durchbruchspannung. Der Übergang zur schwach dotierten Anode 56 hat eine breite
Verarmungsschicht mit entsprechend hohem Anfangssättigungsstrom, hoher Durchbruchsspannung und
hoher Spitzensperrspannung. Der Übergang zur Anode 54 mit der niedrigen Durchbruchsspannung
ist so ausgelegt, daß er bei einer unterhalb von E1
(F i g. 2) liegenden Spannung durchbricht. Der Übergang zur Anode 56 mit hoher Durchbruchsspannung
ist so ausgelegt, daß sich ein hoher Anfangssättigungsstrom pro Flächeneinheit und damit eine Durchbruchsspannung
und eine Spitzensperrspannung ergeben, die über der anliegenden gleichgerichteten Spannung E1
liegen.
Verwendet man bei der in F i g. 1 dargestellten Schaltungsanordnung statt der Diode 24 die in
F i g. 4 dargestellte Diode, so tritt infolge des Durchbruchs des Überganges 52-54 ein hoher Stromfiuß
auf, durch den der gemeinsame Kathodenkristall 52 erhitzt wird. Hierdurch wird dann die Spitzensperrspannung
des Überganges 52-56 herabgesetzt, so daß der Arbeitspunkt dieses Überganges infolge des
eintretenden Rückkopplungseffektes auf den einem negativem Widerstand entsprechenden Kennlinienbereich
gelangt. Wenn der Übergang 52-56 mit hohem Sättigungsstrom einmal instabil geworden ist, übernimmt
er die Steuerung, da er den Übergang 52-54 praktisch kurzschließt. Da der Übergang 52-54 den
erforderlichen Verbraucherstrqm bei einer viel niedrigeren Temperatur als der Übergang 52-54 liefern
kann, stabilisiert sich der gemeinsame Kathodenkristall 52 bei einer Temperatur, bei der der Strombeitrag
des Überganges 52-54 mit niederer Durchbruchsspannung vernachlässigt werden kann.
F i g. 5 zeigt eine weitere Abwandlung, bei der das Diodengehäuse ein kleines Heizelement 58 in
Form eines Widerstandes enthält. Wenn die in F i g. 5 dargestellte Diode in die Schaltungsanordnung
der F i g. 1 eingeschaltet wird, führt der Heizwiderstand 58 anfänglich den Hauptteil des Stromes und
liefert die Wärme, die zum Überschreiten der Spitzensperrspannung der Diode 60, die einen hohen Sättigungsstrom
hat, erforderlich ist. Nachdem die Diode 60 durchgebrochen ist, schließt sie den Heizwiderstand 58
praktisch kurz und arbeitet in der beschriebenen Weise als Filterimpedanz.
Claims (3)
1. Filter zum Glätten einer welligen Gleichspannung, bestehend aus einem Spannungsteiler,
dessen Längszweig ein Halbleiterbauelement und dessen Querzweig einen Kondensator aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Halbleiterbauelement aus einer in Sperrichtung
gepolten Diode (24) besteht.
2. Filter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Diode zwei Anoden (54,56)
hat, die mit einer gemeinsamen Kathode (52) jeweils einen Sperrübergang bilden, von denen der
eine niedrigere Durchbruchsspannung hat als der andere.
3. Filter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse der Diode ein kleines
Heizelement (58) enthält.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 009 537/131
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