DE147788C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung

bildet eine Neuerung an unterschlächtigen Wasserrädern, welche vorzugsweise für Flüsse mit schwacher Strömung im Unterwasser Verwendung finden sollen.

Die Neuerung beruht in der drehbaren Anordnung der Schaufeln, derart, daß diese auf dem schwach fließenden Unterwasser gleiten, um jeden hemmenden Einfluß dieses Wassers ίο zu vermeiden, wenn die Umfangsgeschwindigkeit des Rades größer als die Abflußgeschwindigkeit des Wassers im Unterwasserspiegel ist.

Das neue Wasserrad ist in beiliegender Zeichnung beispielsweise dargestellt, und zwar in

Fig. ι in Vorderansicht, teilweise im Schnitt, in

Fig. 2 in einem wagerechten Schnitt, in
Fig. 3 in einer Seitenansicht und in

Fig. 4 in einer Oberansicht auf die Schaufeln bei deren Arbeitsstellung in dem kreisförmigen unterschlächtigen Gerinne.

Wie die Zeichnung zeigt, wird das Rad von einer Achse α getragen, die in Lagern b auf den Stützmauern c ruht.

Die Achse α trägt mittels der Platten d die Speichen e, an welchen der Radkranz f • derart befestigt ist, daß die Eisenbolzen g die Entfernung der Radkränze f voneinander aufrecht erhalten. Diese Bolzen g bilden die Begrenzungsanschläge für die hinteren Enden i' der um die. Zapfen j drehbar aufgehängten Schaufeln i, die sich in der Ruhelage gegen die Anschläge k anlegen. Eine Verkleidung h legt sich gegen die Bolzen' g an, um einen Wasserverlust zu vermeiden, da diese Verkleidung dem Wasser seinen Weg zwischen ihr und der Rinne / anweist.

Die Schaufeln i entsprechen dem Querschnitt der Rinne /, welche die Fortsetzung des Wehrkanales m bildet und in den Ablaufkanal η mündet.

Sobald die Schaufeln in der Rinne / den Punkt I erreichen, hört meist ihre Arbeitsleistung auf. Alsdann legen sie sich derart zurück, daß sie über die Oberfläche des Wassers schleifen, um sich immer mehr und mehr nach der Achse des Rades zuzudrehen . und sich schließlich gegen die Anschläge k anzulegen. Indem das Rad sich dreht, gibt es allmählich den Schaufeln eine derartige Stellung, daß sie sich am Anfang der Rinne / herunterklappen, um unter der Last des darauf strömenden Wassers die Drehung des Rades zu bewirken usw.

Die drehbare Aufhängung der Schaufeln derart, daß sie sich am unteren Ende der Rinne aus der Arbeitslage allmählich in die Ruhelage umlegen, hat verschiedene Vorteile.

Die Schaufeln der üblichen Wasserräder sind gewöhnlich fest und entweder gar nicht oder nur gering gegen den Umfang geneigt und vermehren ihren Abmessungen entsprechend die Höhe des Rades.

Bei dem vorliegenden System hingegen legen sich die Schaufeln am oberen Teil des Rades an dessen Umfang an, während sie sich nur an der Unterseite für die Länge der Rinne / in. die Arbeitslage einstellen, so daß

sich also der Durchmesser des Rades verhältnismäßig verringert.

Die Drehung der Schaufeln wird durch deren Eigengewicht bewirkt, jedoch kann zu diesem Zwecke auch eine mechanische Vorrichtung benutzt werden, indem man auf die Achsen j der Schaufeln i Zahnräder ο aufsetzt, die bei der Drehung des Rades in eine kleine, seitlich an einer der Stützmauern c

ίο am Anfang der Rinne / angeordnete Zahnstange ρ derart eingreifen, daß die Schaufeln sich zwangsweise nacheinander an dieser Stelle, d. h. unter der Radachse, in die Arbeitslage umlegen und alsdann dem herabstürzenden Wasser ihre volle Fläche darbieten.

Die Einzelheiten des Systemes, d. h. die Form, das Material, Größe und Ausrüstung kann beliebig abgeändert werden, ohne daß der Erfindungsgedanke dadurch berührt wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Ein Wasserrad mit in die Arbeitslage sich einstellenden Schaufeln, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufeln derart drehbar und aus solchem Material hergestellt sind, daß sie auf dem Unterwasserspiegel schwimmend schleifen können und sich an den Umfang der Radtrommel anlegen, um Kraftverlust im Unterwasser und durch den Luftwiderstand möglichst zu vermeiden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.