DE1471115C - Verfahren zur Herstellung eines al kaharmen Zements - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines al kaharmen ZementsInfo
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Description
Es ist bekannt, daß ein größerer Gehalt der Zementrohstoffe an Alkalien sich sowohl auf die
Qualität des Klinkers als auch auf den Ablauf des Brennprozesses nachteilig auswirkt. In der Sinterzone
verdampft ein Teil der Alkalien, wird mit dem Gasstrom fortgeführt, kondensiert zu festem Alkalisulfat
und Alkalichlorid, vorwiegend im Rohmehl-Vorwärmer, wo das Gas in innige Berührung mit dem
kälteren Rohmehl kommt, und wandert mit diesem wieder zur Sinterzone zurück. Mit erneuter Verflüchtigung
eines Teils der Alkalisalze bildet sich ein Kreislauf aus, der erst dann ein stationäres Gleichgewicht
erreicht, wenn der mit dem Klinker ausgetragene Anteil der im Umlauf befindlichen Alkalimenge
genauso hoch ist wie die mit Rohmehl und Brennstoff primär eingebrachte Menge. Die Anreicherung
im Kreislauf führt wegen der leichten Schmelzbarlceit der Alkalisalze zu Ringbildungen im
Ofen und Verstopfungen im Vorwärmer und kann zur Stillegung des Ofens zwingen. Besonders unangenehm
sind die Chloride, weil sie am flüchtigsten sind und bei der Sintertemperatur quantitativ verdampfen.
Da sie in einem Schwebegas-Vorwärmer praktisch quantitativ wieder kondensiert werden,
sind schon Anreicherungen bis zum Hundertfachen der eingebrachten Menge beobachtet worden, die
dann trotz sehr geringen Ausgangsgehaltes zu schweren Betriebsstörungen Anlaß geben. Gleichfalls nachteilig,
wenn auch gegenüber dem Problem der Betriebsstörungen nicht so ins Gewicht fallend, ist
der Umstand, daß für die im inneren Kreislauf befindlichen Alkalisalze ständig in der Sinterzone Verdampfungs-
und Dissoziationswärme aufzuwenden ist, die erst im Rohmehl-Vorwärmer, wo sie nicht
mehr voll ausgenutzt werden kann, wieder entbunden wird.
Es sind verschiedentlich Vorschläge zur Beseitigung der störenden Kreisläufe gemacht worden, indem
vor Eintritt des Ofengases in den Vorwärmer entweder ein Teil des Gases abgezogen oder das
flüchtige Alkalisalz durch Kühlung und Kondensation an einem feinkörnigen kalten Stoff aus dem
Gas abgeschieden werden soll. Beides läuft auf einen zusätzlichen Wärmeverlust hinaus.
Die vorliegende Erfindung hat zum Ziel, störende Alkalikreisläufe zu vermeiden und, falls erforderlich,
den Alkaligehalt im Klinker beliebig zu senken, ohne dafür Wärmeverluste in Kauf zu nehmen. Sie ist vorzugsweise
für Öfen mit Vorwärmung des staubförmigen Rohmehls in der Schwebe durch die Ofenabgase
gedacht, kann aber vorteilhaft auch bei anderen Brennsystemen im Trocken- oder Naßverfahren
angewandt werden, bei denen eine intensive Berührung zwischen dem Rohgut und den Ofenabgasen
stattfindet.
Die Erfindung geht davon aus, daß beim Zementbrennen aus Kalksteinrohmehl die großen endothermen
Wärmebeträge für Kalksteindissoziation und gegebenenfalls Wasserverdampfung im Temperaturbereich
unter 900° C aufzubringen sind, in dem sich die Alkalien des Rohmehls noch nicht verflüchtigen,
während die Weitererhitzung des kalzinierten Rohmehls auf Sintertemperatur, in deren Verlauf das
Alkali zum Teil verdampft, einen verhältnismäßig geringen Wärmeaufwand erfordert. Erfindungsgemäß
läßt sich nun, auch bei hoher Flüchtigkeit der Alkalien, die Ausbildung eines Alkalikreislaufs vollständig
vermeiden und demzufolge aus kalksteinhaltigem Rohmehl ein alkaliarmer Zement herstellen, in dem
das Rohmehl in einer ersten Brennstufe kalziniert und in einer zweiten Brennstufe gesintert wird und
die alkalihaltigen Abgase der zweiten Brennstufe durch Vorwärmung mindestens eines Anteils des
Rohmehls so gekühlt werden, daß sich keine wesentlichen Anteile an Alkalien auf dem Rohmehl abscheiden,
worauf die durch die Kühlung in den Abgasen kondensierten Alkalisalze in Form eines alkalireichen
Staubes in einer Entstaubung abgeschieden und aus dem System entfernt werden.
Für die erste Brennstufe, den Kalzinationsprozeß, sind im Trockenverfahren größenordnungsmäßig
zwei Drittel, im Naßverfahren drei Viertel bis vier Fünftel der gesamten Brennstoffmenge aufzuwenden.
Die Abgasmenge vergrößert sich noch um die beim Brennprozeß aus dem Rohmehl entbundenen Gase,
so daß die Abgase der ersten Brennstufe im Trockenverfahren etwa drei Viertel der gesamten Abgasmenge
ausmachen, im Naßverfahren entsprechend mehr. Diese Abgase der ersten Brennstufe sind praktisch
frei von flüchtigen Alkalien. Sie können in Vorwärmern beliebiger Bauart ihren Wärmeinhalt an
das Rohmehl abgeben, der in einer Entstaubung niedergeschlagene Staub wird vollständig wieder dem
Rohmehl zugeführt.
Auch die fühlbare Wärme der alkalihaltigen Abgase der zweiten Brennstufe muß zur Vorwärmung
eines entsprechenden Anteils des Rohmehls ausgenutzt werden. Das geschieht nach an sich bekannten
Methoden, bei denen keine oder nur eine geringe Berührung zwischen Abgas und Rohgut stattfindet,
wie nachher noch erörtert wird. Die Gasmenge, die dieser Sonderbehandlung unterworfen wird, beträgt
nach dem oben Gesagten im Trockenverfahren nur ein Viertel der gesamten Abgasmenge und enthält die
flüchtigen Alkalien in vierfacher Anreicherung. Die Gase werden durch den Wärmeaustausch so weit
abgekühlt, daß die kondensierten Alkalisalze als alkalireicher Staub in einer Entstaubung abgeschieden
und aus dem System entfernt werden können; die gereinigten Abgase sind gegebenenfalls im Prozeß
beliebig weiter verwendbar.
Die Rückgewinnung des in den alkalihaltigen Abgasen der zweiten Brennstufe enthaltenen Wärmeinhaltes
kann durch indirekten Wärmeaustausch vorgenommen werden, oder diese Gase geben ihre Wärme
im Gegenstrom direkt überwiegend durch Strahlung an eine Schicht des Rohmehls ab, oder sie werden
durch eine Schicht von gleichmäßig granuliertem Rohmehl hindurchgesaugt.
Die Zeichnung veranschaulicht schematisch und beispielsweise den Verfahrensgang des Trockenverfahrens,
ohne auf spezielle Ausführungsformen der einzelnen Verfahrensstufen, die erst nachher besprochen
werden sollen,: einzugehen. Der Materialstrom geht in dem Schaltbild von oben nach unten, der
Gasstrom von unten nach oben, wobei die Breite der Ströme einen ungefähren Anhalt über die Mengen-Verhältnisse
gibt. Der Hauptstrom des Rohmehls 1 wird in dem beliebig gestalteten Wärmetauscher 2
durch das alkalifreie Abgas der ersten Brennstufe aufgeheizt. Vor Eintritt in diese Brennstufe vereinigt
er sich mit der kleineren Rohmehlmenge 3, die durch das alkalihaltige Abgas der zweiten Brennstufe in dem
besonderen Wärmeaustauscher 4 vorgewärmt ist. Das gesamte Rohmehl wird in der ersten Brennstufe 5
kalziniert, wobei es das Kohlendioxyd an den Gas-
3 4
strom abgibt. Das kalzinierte Rohmehl 6 durchläuft der Verfahrensgang dadurch, daß die Abgaswärme
die zweite Brennstufe 7, in der es zu Klinker 8 fertig des alkalifreien Abgases direkt zur Schlammtrocknung
gesintert wird. benötigt wird. In dem Verfahrensschema tritt die
Der Klinker wird im Klinkerkühler 9 in üblicher Schlammtrocknung an die Stelle der Rohmaterial-Weise
mit Luft gekühlt. Rund zwei Drittel der er- 5 trocknung 13. Zum Unterschied vom Trockenverhitzten
Verbrennungsluft 10 werden zusammen mit fahren durchläuft dann das gesamte getrocknete Gut
dem Brennstoff 11 der ersten Brennstufe 5 zugeführt. 1 und 3 den Wärmeaustauscher 4 für das alkalihal-Das
um das Kohlendioxyd des Rohmehls vermehrte tige Abgas und tritt darauf in die erste Brennstufe 5
Abgas 12 passiert den Wärmeaustauscher 2 und gibt ein. Die Abgase 12 der ersten Brennstufe gehen unden
Rest seiner Wärme zur Rohmaterialtrocknung 13 io mittelbar zur Schlammtrocknung, in der auch die
ab. Das restliche Drittel der Luft 14 — zweckmäßig vom Alkalistaub befreiten Abgase 19 eingesetzt
der heißeste Anteil — dient mit der entsprechenden werden. Das übrige Verfahrensschema bleibt unver-Brennstoffmenge
15 zur Feuerung in der zweiten ändert.
Brennstufe 7. Das alkalihaltige Abgas 16 durchläuft Bei der Besprechung der apparativen Gestaltung
den Wärmeaustauscher 4 und die Enstaubung 17, in 15 der einzelnen Verfahrensstufen zeigen sich weitere
der der alkalireiche Staub abgeschieden wird. Vorzüge des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Das gereinigte Abgas 19 wird nach dem Schaubild Für die erste Brennstufe 5 sind an sich Drehofen
gleichfalls der Trocknerei 13 zugeführt; es kann statt üblicher Bauart verwendbar, die nur mit so geringer
dessen beispielsweise auch, da es kein Alkali mehr Brennstoffmenge befeuert werden, daß das Rohmehl
enthält, zur Vorwärmung des Rohmehls 3 in einem 20 nicht höher als bis zur vollständigen Kalzinierung
Intensiv-Wärmeaustauscher verwendet werden. erhitzt wird.
Das allgemeine Verfahrensschema läßt sich je nach Die Aufgabe der ersten Brennstufe — Übertragung
) den Gegebenheiten und dem beabsichtigten Effekt einer großen Wärmemenge bei verhältnismäßig
abwandeln. Der Rohmehlanteil 3 läßt sich vom niedriger Temperatur —· läßt sich rationeller in der
Wärmeaustauscher 4 für alkalihaltiges Abgas un- 25 Weise lösen, daß man auf den Drehofen verzichtet
mittelbar in die zweite Brennstufe 7 einführen. Das und den erforderlichen Brennstoff unmittelbar dem
kann von Vorteil bezüglich der Anordnung der Appa- Rohmehlvorwärmer zuführt. Die Verbrennung kann
rate sein, ist aber wärmetechnisch weniger günstig in einem vorgeschalteten Heißgaserzeuger oder auf
als der in der Zeichnung dargestellte Weg über die besonders vorteilhafte Weise durch flammenlose Ver-
erste Brennstufe 5 und führt auch zu einem größeren 30 brennung erfolgen. Bei einem Schwebegas-Vorwärmer
Anfall an alkalihaltigem Abgas. wird der Brennstoff in die zur Brennkammer ausge-
Wenn es nicht notwendig ist, einen Alkalikreislauf staltete heißeste Stufe des Vorwärmers eingeblasen
vollständig zu unterbinden, besteht die Möglichkeit, oder eingespritzt, wo er sich an dem auf Dissoziations-
in der Entstaubung 17 den Staub fraktioniert abzu- temperatur befindlichen Brenngut entzündet; die
scheiden und nur die alkalireichsten Anteile aus dem 35 Verbrennungswärme wird augenblicklich auf dieses
System zu entfernen. Oder man kann einen Wärme- übertragen und zur weiteren Dissoziation verwendet,
austauscher 4 verwenden, in dem nicht so weitgehend, so daß die Temperatur nicht wesentlich über die
wie es zunächst vorausgesetzt wurde, die Abscheidung Dissoziationstemperatur steigt.
der vom Abgas mitgeführten kondensierten Alkali- Dient als Vorwärmer ein Wanderrost, dann ist eine
salze im Rohmehl verhindert wird. Man kann auch 40 zweischichtige Beschickung (untere Schicht frische,
statt der Gesamtmenge nur einen Teil des alkali- obere Schicht vorgewärmte Granalien) zweckmäßig,
haltigen Abgases 16 den gesonderten Weg über den Die Befeuerung kann durch Heißgas oder durch di-Wärmeaustauscher
4 und die Entstaubung 17 laufen rekte Brennstoffzufuhr erfolgen. Die gleichmäßigste
lassen und den Rest des Gases 16 zur Ausnutzung Kalzinierung wird erreicht, wenn man — gute Haltseiner
fühlbaren Wärme in der ersten Brennstufe 5 45 barkeit der Granalien vorausgesetzt ■— dem Wanderoder
in dem vorgeschalteten Wärmeaustauscher 2 mit rost eine Wirbelkammer nachschaltet und den Brenndem
alkalifreien Abgas 12 vereinigen. Diese Schaltung stoff in Berührung mit den Granalien im Wirbelbett
ermöglicht es, die besonderen Aggregate 4 und 17 verbrennt.
kleiner auszuführen. Maßgebend für diese Varianten Für die zweite Brennstufe 7 ist der Drehofen ein
bleibt, daß die sich ausbildenden Kreisläufe keines- 50 sehr geeigneter Brennapparat. Da er von zwei Dritteln
wegs so hoch werden dürfen, daß sie zu Betriebs- der Verbrennungsleistung eines im einstufigen Brennstörungen
führen. verfahren betriebenen Drehofens entlastet ist, steigt
Ist eine möglichst weitgehende Reduzierung des der Ofendurchsatz außerordentlich an; die spezifische
Alkaligehaltes im Klinker beabsichtigt, dann unter- Raumleistung steigt etwa auf das Dreifache, entstützt
man die Verflüchtigung der Alkalien in dei 55 sprechend verringern sich die spezifischen Wandzweiten
Brennstufe durch an sich bekannte Mittel, wärmeverluste und die Anlagekosten. Außer dem
wie beispielsweise Zugabe von Calciumchlorid zum Drehofen ist auch günstig der Wirbelschichtofen ein-Rohmehl
oder von Wasserdampf zur Verbrennungs- zusetzen. Im Wirbelschicht-Brennprozeß werden die
luft. Solche Maßnahmen konnten bisher keine Erfolge Alkalien sehr weitgehend ausgetrieben; aber gerade
bringen, weil erhöhte Verflüchtigung in der Sinter- 6° deswegen mußte man bisher auf eine rationelle Auszone
bei wärmesparenden Öfen einen erhöhten nutzung der Abgaswärme verzichten, weil sich bei
Alkalikreislauf zur Folge hatte, der die Auswirkung intensivem Wärmeaustausch mit dem Rohmehl sehr
der Verflüchtigung mehr oder weniger zunichte hohe Alkalikreisläufe ausgebildet hätten,
machte. . Für den Wärmeaustausch des alkalihaltigen Ab-Im Naßverfahren muß der Rohschlamm zuerst in 65 gases 4 der zweiten Brennstufe im Gegenstrom mit Trockengut verwandelt werden, damit man sich alle einem Teilstrom 3 des Rohmehls eignet sich sehr gut Vorteile der Erfindung zunutze machen kann. Ver- ein einfaches Drehrohr. Das Gas kühlt sich vorwieglichen mit dem Trockenverfahren vereinfacht sich gend durch Strahlung ab, und das Rohmehl nimmt
machte. . Für den Wärmeaustausch des alkalihaltigen Ab-Im Naßverfahren muß der Rohschlamm zuerst in 65 gases 4 der zweiten Brennstufe im Gegenstrom mit Trockengut verwandelt werden, damit man sich alle einem Teilstrom 3 des Rohmehls eignet sich sehr gut Vorteile der Erfindung zunutze machen kann. Ver- ein einfaches Drehrohr. Das Gas kühlt sich vorwieglichen mit dem Trockenverfahren vereinfacht sich gend durch Strahlung ab, und das Rohmehl nimmt
Claims (1)
- 5 6kaum Alkali auf. Bei etwa 700° C ist praktisch alles haltigen Abgase der zweiten Brennstufe indirekt vorAlkali innerhalb der Gasphase kondensiert und prak- geheizt wird, und weiter in den Kalzinierungsturm 5 tisch alles im festen Aggregatzustand. Zweckmäßig gefördert. Dort wird es durch flammenlose Verwird das Drehrohr so dimensioniert, daß das Abgas brennung in der Schwebe auf Dissoziationstemperatur mindestens so weit abgekühlt wird, daß der alkali- 5 aufgeheizt und kalziniert. Alle Material- und Wärmereiche Staub in einer Entstaubungsanlage abgeschie- übergänge der Verbrennung, Kalzinierung und den werden kann. Trocknung in der Schwebe verlaufen wegen derLiegt das Rohmehl in Granalienform vor, dann Kleinheit der Teilchen sehr rasch und mit hohem läßt sich der Wärmeaustausch des Abgases der Wirkungsgrad und erfordern verhältnismäßig kleine zweiten Brennstufe, ebenso wie der ersten Brennstufe, io Reaktionsräume.auf einem Wanderrost durchführen. Es ist bekannt, Die indirekte Vorwärmung des Rohmehls läßt nochim einstufigen Brennverfahren den an Alkali ange- die Variante zu, daß dem Rohmehl feingemahlener reicherten Staub der Zwischen- und End-Entstau- fester Brennstoff beigemischt wird, der auf diese Weise bungsanlage abzuscheiden. Dabei wird noch ein hoch erhitzt und mit dem Brenngut innig vermischt größerer Anteil der Alkalisalze von den Granalien 15 in die erste Brennstufe eingeblasen wird. Im Trockenzurückgehalten und in den Alkalikreislauf zurück- verfahren kann die Gesamtmenge des Brennstoffs nur geführt, was man durch allerhand Maßnahmen mit dem Teilstrom 3 des Rohmehls vorgemischt oder — Gleichkörnigkeit der Granalien, Verringerung der vermählen werden, der den indirekten Wärmeaus-Schichthöhe, Beschränkung auf einmaligen Durch- tauscher 4 passiert; es sei denn, daß man auch den gang des Gases durch die Granalienschicht (wobei 20 Wärmeaustausch 2 des Abgases 12 der ersten Brennder zweite Durchgang durch Vortrocknung mit stufe indirekt durchführt, was aber bei den großen Kühlerabluft ersetzt wird), Absiebung der Granalien erforderlichen Wärmeaustauschflächen nur in Ausnach Verlassen des Rostes — zu verringern sucht. nahmefällen wirtschaftlich sein wird. Im Naßver-Man wird zweckmäßig auch bei dem zweistufigen fahren wird dagegen stets der Brennstoff der Gesamt-Brennverfahren gemäß der Erfindung alle Maßnah- 25 menge des Rohmehls beigegeben. Wenn keine Gefahr men ergreifen, um den durch den Wanderrost zurück- besteht, daß der Brennstoff sich beim Trocknungsgehaltenen Anteil an Alkalien möglichst gering zu Vorgang entzündet, kann er zusammen mit dem halten, aber man hat gegenüber dem bekannten Ver- Rohschlamm naß vermählen werden. Andernfalls fahren den Vorteil, daß die Alkalien im Gas und im wird er für sich getrocknet und dem Trockenmehl Staub in vierfacher Anreicherung vorliegen und mit 30 beigemischt.entsprechend größerer Ausbeute abgeschieden werden Diese Möglichkeiten sind besonders in den Fällenkönnen und daß besondere Manipulationen zur Er- interessant, in denen sehr minderwertige Brennstoffe, höhung des Abscheidungsgrades auf ein Viertel der wie Kohlen-Waschberge, verbrannt werden können Gesamtmenge beschränkt bleiben. oder der Rohstoff selber brennstoffhaltig ist, wie beiStatt des direkten Wärmeaustausches zwischen Ab- 35 spielsweise Ölschiefer. Natürlich können minderwergas und Rohmehl, wie es heute ausschließlich üblich tige Brennstoffe, wenn der Aschegehalt nicht zu hoch ist, läßt sich zur Abkühlung der alkalihaltigen Abgase ist, auch ohne Vorheizung in der ersten Brennstufe der zweiten Brennstufe auch vorteilhaft der indirekte verfeuert werden, aber die Zündung wird verzögert. Wärmeaustausch anwenden, bei dem die Berührung In jedem Falle muß bei Verwendung von festen mit dem Rohmehl vollständig vermieden wird. Nach 40 Brennstoffen darauf geachtet werden, daß die Vereinem an sich längst bekannten Verfahren geben die weilzeit in der Brennkammer zur vollständigen VerAbgase des Ofens ihre Wärme an ein Röhrensystem brennung ausreicht.ab, durch das im Gegenstrom zur Gasrichtung pneu- In besonderer Weise läßt sich noch der Wärme-matisch das Rohmehl geblasen wird. Der Wärmeüber- austausch von granuliertem Rohmehl mit alkalihalgang ist so gut, daß die Rohmehltemperatur dabei auf 45 tigern Abgas auf einem Wanderrost zu einer über 700° C steigen kann. Auch bei Anwendung des in- Erniedrigung des Alkaligehaltes im fertigen Klinker direkten Wärmeaustauschs auf das erfindungsgemäße ausnutzen. Wie bereits erwähnt, gehört es zu den Verfahren hat man den Vorteil, daß man die Ober- bekannten Maßnahmen zur Verringerung der Abflache des Wärmeaustauschers nur nach einem Viertel scheidung von Alkalisalzen auf dem Rost, daß das der gesamten Abgasmenge zu bemessen braucht. Das 50 Ofenabgas nur einmal durch den Rost durchgesaugt yorerhitzte Rohmehl wird zweckmäßig durch die wird und die Vortrocknung der feuchten Granalien gleiche Rohrleitung in einem Zuge weiter in die erste mit heißer Kühlerabluft erfolgt. Erfindungsgemäß Brennstufe gefördert. wird die mit Wasserdampf angereicherte Abluft derFür die Schlammtrocknung im Naßverfahren gibt Granalien-Vortrocknung als Verbrennungsluft für die es verschiedene Möglichkeiten; aber besonders zweck- 55 zweite Brennstufe nochmals, und zwar an der mäßig fügt sich die Zerstäubungstrocknung des Roh- heißesten Stelle, durch das Klinkerbett geblasen. Die Schlamms durch die heißen Abgase in den übrigen hocherhitzte wasserdampfhaltige Luft fördert dabei Verfahrensgang ein. Benötigt werden zwei hinter- in bekannter Weise die Verflüchtigung der Alkalien einandergeschaltete Reaktionstürme, die jeweils mit aus dem Klinker.
Abscheidezyklonen für das fertige Gut versehen sind. 6o Patentansprüche·In den einen Turm werden Brennstoff und Heißluftaus dem Klinkerkühler eingeblasen, dieser entspricht 1. Verfahren zur Herstellung eines alkaliarmender ersten Brennstufe 5. In den anderen Turm wird der Zementes aus kalksteinhaltigem Rohmehl, d a -Rohschlamm eingespritzt, dieser entspricht also der durch gekennzeichnet, daß das RohmehlRohmaterialtrocknung 13. Das im Trockenturm an- 65 in einer ersten Brennstufe kalziniert und in einer fallende feinkörnige Gut wird beispielsweise mittels zweiten Brennstufe gesintert wird, daß die alkali-einer Staubförderpumpe pneumatisch durch ein - .haltigen Abgase der zweiten Brennstufe durch Röhrensystem geblasen, in dem es durch die alkali- Vorwärmung mindestens eines Anteils des Roh-mehls so gekühlt werden, daß sich keine wesentlichen Anteile an Alkalien auf dem Rohmehl abscheiden und daß die durch die Kühlung in den Abgasen kondensierten Alkalisalze in Form eines alkalireichen Staubes in einer Entstaubung abgeschieden und aus dem System entfernt werden.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückgewinnung des in den alkalihaltigen Abgasen der zweiten Brennstufe enthaltenen Wärmeinhaltes durch indirekten Wärmeaustausch vorgenommen wird.3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die alkalihaltigen Abgase der zweiten Brennstufe ihre Wärme im Gegenstrom direkt überwiegend durch Strahlung an eine Schicht des Rohmehls abgeben.4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die alkalihaltigen Abgase der zweiten Brennstufe durch eine Schicht von gleichmäßig granuliertem Rohmehl hindurchgesaugt werden.5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kalzination in der ersten Brennstufe durch flammenlose Verbrennung in dem Rohmehl erfolgt.6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des Rohmehls durch die alkalifreien Abgase der ersten Brennstufe und ein anderer Teil durch die alkalihaltigen Abgase der zweiten Brennstufe vorerhitzt und das gesamte Rohmehl in die erste Brennstufe eingeführt wird.7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurchgekennzeichnet, daß ein Teil des Rohmehls durch die alkalihaltigen Abgase der zweiten Brennstufe vorerhitzt und unmittelbar in die zweite Brennstufe eingeführt wird.8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Naßverfahren der gesamte Rohschlamm durch die alkalifreien Abgase der ersten Brennstufe und gegebenenfalls die von Alkalisalzen gereinigten Abgase der zweiten Brennstufe getrocknet und anschließend das getrocknete Gut durch die alkalihaltigen Abgase der zweiten Brennstufe vorerhitzt und in die erste Brennstufe eingeführt wird.8. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß beim Naßverfahren der Rohschlamm durch Zerstäubung getrocknet wird.10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Abspaltung flüchtiger Alkalisalze in der zweiten Brennstufe in an sich bekannter Weise durch Zugabe von Calciumchlorid oder Wasserdampf gefördert wird.11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Vortrocknung der Rohmehlgranalien mit Abluft der Klinkerkühlung erfolgt und daß die hierbei mit Wasserdampf angereicherte Abluft nach Wärmeaustausch mit dem heißen Klinker als Verbrennungsluft für die zweite Brennstufe dient.13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von festem Brennstoff der in der ersten Brennstufe benötigte Brennstoff dem Rohmehl vor dem indirekten Wärmeaustausch beigemischt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen noo
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Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2420322A1 (de) * | 1973-04-30 | 1974-11-07 | Smidth & Co As F L | Anlage zum brennen von koernigem oder pulverfoermigem material |
DE2550469A1 (de) * | 1975-11-10 | 1977-05-18 | Polysius Ag | Anlage zum brennen oder sintern von feinkoernigem gut |
DE2550384A1 (de) * | 1975-11-10 | 1977-05-18 | Polysius Ag | Anlage zum brennen oder sintern von feinkoernigem gut |
DE2846584A1 (de) * | 1978-10-26 | 1980-04-30 | Kloeckner Humboldt Deutz Ag | Verfahren und vorrichtung zur waermebehandlung von feinkoernigem gut |
DE2933289A1 (de) * | 1979-08-17 | 1981-02-19 | Kloeckner Humboldt Deutz Ag | Verfahren und anlage zum brennen von rohstoffen |
DE3212009A1 (de) * | 1982-03-31 | 1983-10-06 | Krupp Polysius Ag | Verfahren und vorrichtung zur waermebehandlung von feinkoernigem gut |
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DE2933289A1 (de) * | 1979-08-17 | 1981-02-19 | Kloeckner Humboldt Deutz Ag | Verfahren und anlage zum brennen von rohstoffen |
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