DE1464089C - Thermoelement - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Thermoelement mit Schenkel- und Zuleitungsdrähten, bei dem ein positiver
Schenkeldraht aus 96 bis 98 Gewichtsprozent Wolfram und 2 bis 4 Gewichtsprozent Rhenium mit
einem negativen Schenkeldraht aus 74 bis 80 Gewichtsprozent Wolfram und 20 bis 16 Gewichtsprozent
Rhenium verbunden ist.
Thermoelemente werden dadurch gebildet, daß zwei Drähte aus ungleichartigen Metallen miteinander verbunden
werden, die einen Unterschied im elektrischen Potential haben, das sich mit der Temperatur an der
Verbindungsstelle der Drähte, die als »Meßstelle« bezeichnet wird, verändert. (
Thermoelemente, deren einer Schenkel 26% Rhenium enthält, sind bereits bekannt (britische Patentschrift
878 083), ferner ebenfalls eine Legierung von 75 °/0 Wolfram und 25 °/0 Rhenium für den Schenkeldraht
(Rev. Scientific Instr., 1961, S. 43 bis 47). Wolfram-Rhenium-Legierungen
für die Schenkeldrähte sind ferner aus »Neue Hütte«, 1959, Heft 4, S. 252 und 253,
bekannt
Die Spannungsdifferenz des Thermoelements wird mit einem Potentiometer oder einem anderen Instrument
zur Messung der EMK (elektromotorische Kraft) gemessen, das an die freien Enden der Drähte angeschlossen
ist. Das Thermoelement muß natürlich aus Metallen hergestellt sein, die Temperaturen in dem
Bereich, in welchem das Thermoelement verwendet werden soll, standhalten. Darüber hinaus werden die
Metalle so gewählt, daß die größte und gleichmäßigste Veränderung in der Ausgangs-EMK je Grad Temperaturveränderung
innerhalb des Bereiches erhalten wird, in welchem das Thermoelement am genauesten
sein soll.
In vielen Fällen sind die Metalle, welche für genaue Hochtemperatur-Thermoelemente am besten geeignet
sind, die teuersten Metalle. Es ist daher zweckmäßig, die teueren Thermoelementschenkel so kurz als möglich
zu halten und weniger teuere Metallzuleitungsdrähte zur Verbindung der Schenkel mit dem Instrument
zur Messung des Spannungsunterschiedes zu verwenden. Das Auffinden von Zuleitungsdrähten, die
zu den Schenkeldrähten passen, ist jedoch ein Problem.
Passende Zuleitungsdrähte dürfen die Ausgangs-EMK der Schenkeldrähte nicht so weit verzerren, daß
die Genauigkeit des Thermoelements beeinträchtigt wird. Da die Zuleitungsdrähte aus anderen Metallen
als die Schenkeldrähte bestehen, bilden sie an den Verbindungsstellen Thermopaare, die eine von der
Temperatur an den Verbindungsstellen abhängige EMK erzeugen. Diese Verbindungen werden als
Schenkeldraht-Zuleitungsdraht-Verbindungsstellen bezeichnet, und die Temperatur an diesen Verbindungsstellen
wird durch die Wärme, welche längs der Schenkeldrähte von der Meßstelle aus geleitet wird, und
durch die Umgebungstemperatur bestimmt. Die Temperatur an den Schenkeldraht-Zuleitungsdraht-Verbindungsstellen
ist daher, bezogen auf die Temperatur an der Meßstelle, niedriger als diese, und der
Betrag des Unterschiedes hängt von der Länge der Schenkel und von dem Ausmaß ab, mit welchem die
Schenkeldraht-Zuleitungsdraht-Verbindungsstellen von der Umgebung isoliert sind.
Für eine geeignete Anpassung soll die Ausgängs-EMK eines Thermopaares, das durch die Schenkeldrähte
gebildet wird, im wesentlichen die gleiche wie die Ausgangs-EMK eines durch die Zuleitungsdrähte
gebildeten Thermopaares bei den an den Schenkeldraht-Zuleitungsdraht-Verbindungsstellen
zu erwartenden Temperaturen sein, wenn sich die Temperatur an der Meßstelle in dem Bereich befindet, in welchem
das Thermoelement verwendet werden soll. In gewissem Sinne ist die Betrachtung der Zuleitungsdrähte als
Thermopaar und der Schenkeldrähte als Thermopaar bei den an den Schenkeldraht-Zuleitungsdraht-Verbindungsstellen
zu erwartenden Temperaturen hypothetisch, da die Thermopaare, welche im arbeitenden
Thermoelement vorhanden sind, durch die Verbindungsstellen der jeweiligen Schenkel- und Zuleitungsdrähte gebildet werden. Bei der Erprobung wegen
einer geeigneten Anpassung werden diese hypothetischen Thermopaare tatsächlich gebildet und innerhalb
des in Betracht gezogenen Temperaturbereichs geprüft, da, wenn diese hypothetischen Thermopaare
ein ähnliches Verhalten zeigen, die entsprechenden Schenkel- und Zuleitungskombinationen ein ähnliches
Verhalten zeigen und daher zusammenpassen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Zuleitungsdrähte für Thermoelemente der eingangs
genannten Art anzugeben, durch die die Ausgangs-EMK der Schenkeldrähte nicht so weit verändert wird,
daß die Genauigkeit des Thermoelements beeinträchtigt wird.
Diese Aufgabe wird bei einem Thermoelement der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß der mit
dem positiven Schenkel verbundene Zuleitungsdraht aus 75 bis 85 Gewichtsprozent Nickel, 15 bis 25 Gewichtsprozent
Chrom, 0 bis 2 Gewichtsprozent Mangan und 0 bis 0,15 Gewichtsprozent Kohlenstoff und
der mit dem negativen Schenkel verbundene Zuleitungsdraht aus 96 bis 99 Gewichtsprozent Kupfer,
0,5 bis 3 Gewichtsprozent Nickel und 0 bis 1,5 Gewichtsprozent Mangan besteht.
Rhenium ist ein teures Metall, und die Erfindung hat den Vorteil der Schaffung eines Thermoelementes aus
Rhenium-Wolfram-Legierungen mit einem guten Verhalten der EMK bei Temperaturveränderungen innerhalb
eines Hochtemperaturbereiches, wobei jedoch die Kosten ohne Verlust an Genauigkeit durch die
Verwendung von dazu passenden Zuleitungsdrähten aus weniger teuren Metallen niedrig gehalten werdent
Die Verwendung von Chrom-Nickel-Legierungen als Zuleitungsdrähte ist bei einem Thermoelement,
dessen Schenkeldrähte aus einer Gold-Palladium-Platin-Legierung und einer Gold-Palladium-Legierung
bestehen, bereits bekannt (USA.-Patentschrift 3 066177). Das bekannte Thermoelement weist jedoch
nur bei Temperaturen bis zu etwa 12000C ein gleichmäßiges
Ansprechen über den gesamten Bereich auf, während beim erfindungsgemäßen Thermoelement
dieser Bereich bis zu 27000C geht.
Die Erfindung wird anschließend in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben.
Das in der Zeichnung dargestellte Thermoelement mit den erfindungsgemäßen Zuleitungsdrähten hat
eine mit A bezeichnete Meßstelle, an welcher ein thermoelektrischer Schenkeldraht 11 mit einem anderen
thermoelektrischen Schenkeldraht 12 aus einem anderen Metall durch Verschweißen oder andere geeignete
Mittel, durch die eine gute Verbindung erzielt wird, verbunden ist. Das thermoelektrische Verhalten der
Schenkeldrähte 11 und 12 gegen Wärme an der Meßstelle A wird durch ein Potentiometer 13 oder ein
anderes Instrument zur Messung des Unterschiedes im elektrischen Potential gemessen. Wie erwähnt, sind
die Schenkeldrähte 11 und 12 so kurz als möglich ge-
halten und mit dem Potentiometer 13 durch Zuleitungsdrähte 14 und 15 aus einem weniger teuren
Metall verbunden.
Wie gezeigt, sind die Zuleitungsdrähte 14 und 15 mit den Schenkeldrähten 11 und 12 bei B und C verbunden,
welches die Schenkeldraht-Zuleitungsdraht-Verbindungsstellen sind. Da die Schenkel- und Zuleitungsdrähte
aus verschiedenen Metallen sind, bilden sie Thermopaare, deren Ausgangs-EMK durch die
Temperatur an den Verbindungsstellen B und C bestimmt wird. Damit die Zuleitungsdrähte zu den
Schenkeldrähten passen, soll die Ausgangs-EMK der Zuleitungsdraht- und Schenkeldraht-Thermopaare an
den Verbindungsstellen B und C über den an diesen Verbindungsstellen zu erwartenden Temperaturbereich
möglichst gleich sein.
Der positive thermoelektrische Schenkeldraht besteht aus einer Legierung aus 96 bis 98 °/0 Wolfram und
2 bis 4 % Rhenium. Der andere oder negative Schenkeldraht besteht aus einer Legierung aus 74 bis 80%
Wolfram und 20 bis 26°/0 Rhenium. Alle hier gegebenen
Prozentsätze der Bestandteile der beschriebenen Legierungen sind als Gewichtsprozente zu verstehen.
Bevorzugte Legierungen zur Verwendung für die Schenkeldrähte sind 97°/0 Wolfram und 3°/0 Rhenium
für den positiven Schenkel bzw. 75 °/o Wolfram und 25 % Rhenium für den negativen Schenkel, jedoch sind
die nachfolgend näher beschriebenen Zuleitungsdrähte mit Schenkeldrähten verwendbar, deren Anteile an
Wolfram und Rhenium innerhalb der im vorangehenden Absatz angegebenen Bereiche verändert werden
können.
Außerdem werden in der Praxis manchmal feine Spuren von Materialien, wie Thoriumoxyd, Kalium,
Aluminium oder Silicium den Legierungen der Schenkeldrähte zugesetzt, um das Kornwachstum zu verzögern
und dadurch die Lebensdauer der Drähte bei den hohen Temperaturen, denen sie ausgesetzt sind,
zu erhöhen. Durch den Einschluß solcher Materialien werden die thermoelektrischen Eigenschaften der vorangehend
beschriebenen Schenkeldrahtlegierungen nicht so weit verändert, daß die Präzision herabgesetzt
wird, mit welcher die Wolfram-Rhenium-Thermopaare verwendet werden.
Thermoelemente, bei denen der eine Schenkel zu 100 °/0 aus Wolfram besteht und der andere aus 74
oder 75% Wolfram und 25 oder 26% Rhenium, setzen im Betrieb infolge der Rekristallisation und des
Kornwachstums des Wolframschenkels rasch aus. Es wurde ein Thermopaar mit 95% Wolfram und 5%
Rhenium für den einen Schenkel und 75% Wolfram sowie 25 % Rhenium für den anderen Schenkel geprüft,
wobei festgestellt wurde, daß sich ein erfolgreicher
ίο Hochtemperaturbetrieb für wesentlich längere Zeiträume
als bei Thermopaaren erzielen läßt, die aus Wolfram und 75% Wolfram mit 25% Rhenium bestehen.
Jedoch ergibt ein Thermopaar mit 100% Wolfram und 75% Wolfram mit 25% Rhenium bei Temperaturen
um 20000C herum und höher ein besseres EMK-Verhalten.
Das Thermoelement, dessen einer Schenkel aus 96 bis 98% Wolfram und 2 bis 4% Rhenium, vorzugsweise
97% Wolfram und 3% Rhenium, besteht, während der andere Schenkel aus 75% Wolfram und
25 % Rhenium besteht, hat Vorteile gegenüber Thermopaaren mit einem Schenkel entweder aus 100% Wolfram
oder aus 95% Wolfram und 5% Rhenium und dem anderen Schenkel aus 75% Wolfram und 25%
Rhenium. Der Schenkel aus 95% Wolfram und 3% Rhenium, besonders wenn er Spurenbeträge von
Kornwachstum-Inhibitoren, wie vorangehend beschrieben, enthält, hat eine viel längere nutzbare
Lebensdauer als der Schenkel aus 100% Wolfram und zeigt bei Versuchen häufig eine größere physikalische
Hochtemperatur-Stabilität als der Schenkel aus 95% Wolfram und 5 % Rhenium.
Das EMK-Verhalten eines Thermopaares mit dem einen Schenkel aus 97% Wolfram und 3% Rhenium
und dem anderen Schenkel aus 75% Wolfram und 25% Rhenium ist besser als dasjenige eines Thermopaares
mit einem Schenkel aus 100 % Wolfram und dem anderen Schenkel aus 75% Wolfram und 25% Rhenium
bei Temperaturen unter etwa 21500C und nahezu ebenso gut bsi höheren Temperaturen. Seine EMK ist
wesentlich höher als bei dem Thermopaar mit einem Schenkel aus 95% Wolfram und 5% Rhenium bei
allen Betriebstemperaturen oberhalb 14000C. Vergleichende
EMK-Messungen sind in der nachfolgenden Tabelle I gegeben.
EMK in Millivolt
Meßstellentemperatur | Wund |
97% W — 3% Re
und |
95% W — 5% Re
und |
95% W — 5% Re
und |
0C *) | 74% W —26% Re | 75% W —25% Re | 75% W — 25% Re | 74% W —26% Re |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
100 | 0,356 | 1,071 | 1,38 | 1,414 |
200 | 1,033 | 2,450 | 3,01 | 2,982 |
300 | ·' 2,030 | 4,060 | 4,81 | 4,735 |
400 | 3,330 | 5,830 | 6,69 | 6,613 |
500 | 4,848 | 7,710 | 8,61 | 8,546 |
600 | 6,548 | 9 651 | 10,56 | 10,495 |
700 | 8,395 | 11,639 | 12,50 | 12,422 |
800 | 10,386 | 13,641 | 14,39 | 14,327 |
900 | 12,431 | 15,637 | 16,30 | 16,213 |
1000 | 14,527 | 17,613 | 18,15 | 18,077 |
*) Die Bezugsverbindungsstelle am Meßinstrument wurde auf 0°C gehalten.
Tabelle I (Fortsetzung)
Meßstellentemperatur | Wund | 97°/oW — 3°/oRe und |
95% W — 5°/oRe und |
95%W — 5%'Re - und |
0C*) | 74°/oW — 26°/oRe | 75 »/ο W — 25% Re | 75 %W —25% Re | 74% W — 26% Re |
1100 | 16,965 | 19,580 | 19,96 | 19,902 |
1200 | 18,847 | 21,540 | 21,72 | 21,652 |
1300 | 20,954 | 23,461 | 23,46 | 23,321 |
1400 | 23,005 | 25,292 | 24,05 | 24,936 |
1500 | 24,918 | 27,034 | 26,60 | 26,484 |
1600 | 26,758 | 28,689 | ■ 28,07 | 27,890 |
1700 | 28,569 | 30,250 | 29,47 | 29,213 |
1800 | 30,352 | 31,720 | 30,78 | 30,489 |
1900 | 31,112 | 33,142 | 32,05 | 31,747 |
2000 | 33,835 | 34,500 | 33,23 | 32,978 |
2100 | 35,524 | 35,781 | 34,38 | 34,174 |
2200 | 37,145 | 36,960 | 35,44 | 35,289 |
2300 . | 38,325 | 37,996 | 36,39 | 36,529 |
2400 | 38,840 | 37,18 |
*) Die Bezugsverbindungsstelle am Meßinstrument wurde auf 0° C gehalten.
Das Thermopaar mit einem Schenkeldraht aus 97°/0 as
Wolfram und 3°/0 Rhenium sowie einem Schenkeldraht
aus 75°/0 Wolfram und 25°/0 Rhenium ergibt
große und gleichmäßige Veränderungen in der EMK bei einer Temperaturveränderung an der Meßstelle A
innerhalb eines Bereiches von 0 bis etwa 27000C. Dieses Thermoelement wird als das beste der Thermopaare
in der Tabelle I zur Verwendung bei den höheren Temperaturen in diesem Bereich betrachtet. Bei den
höheren Temperaturen sollen die Thermopaare gegen Oxydation geschützt sein. Ein geeigneter Schutz gegen
Oxydation läßt sich dadurch erzielen, daß das Thermopaar mit einer Atmosphäre aus Wasserstoff, Helium,
Argon und Stickstoff-Wasserstoff-Gemischen umgeben wird. Ein gutes Vakuum ist ebenfalls zweckmäßig.
Erfindungsgemäß ist der negative Zuleitungsdraht für den negativen Schenkeldraht aus 74 bis 80°/0 Wolfram
und 20 bis 26°/0 Rhenium ein legierter Zuleitungsdraht aus 96 bis 99°/0 Kupfer, 0,5 bis 3°/0 Nickel und
0 bis 1,5 °/0 Mangan. Ein geeigneter in der Praxis verwendeter
negativer Zuleitungsdraht ist ein legierter Draht mit 98,8 °/0 Kupfer, 0,8 °/0 Nickel und 0,4 °/0
Mangan. Der Zuleitungsdraht für den Schenkel aus 96 bis 98°/0 Wölfram und 2 bis 4°/0 Rhenium ist ein
legierter Draht aus 75 bis 85°/0 Nickel, 15 bis 25°/0
Chrom, 0 bis 2°/0 Mangan und 0 bis 0,15 °/0 Kohlenstoff,
und ein besonderer in der Praxis verwendeter legierter Draht enthält etwa 80°/0 Nickel und 20°/0
Chrom.
Bei der üblichen Anordnung liegen die Schenkeldraht-Zuleitungsdraht-Verbindungsstellen
B und C nahe beieinander und haben den gleichen Abstand von der Meßstelle A. Die Temperatur an beiden Verbindungsstellen
B und C ist daher im wesentlichen die gleiche. Wie vorangehend erläutert, wird der Unterschied zwischen
den Temperaturen an der Meßstelle A und an den Schenkeldraht-Zuleitungsdraht-Verbindungsstellen B
und C durch den Abstand der letzteren von der Meßstelle A und durch das Ausmaß bestimmt, mit welchem
die Verbindungsstellen B und C von der Umgebung isoliert sind. Dar Temperaturbereich an den Verbindungssteilen
B und C, wenn sich die Meßstelle A innerhalb des Temperaturbereiches befindet, für dessen
Messung das Thermoelement bestimmt ist, kann daher dadurch eingestellt und festgelegt werden, daß die
Länge der Schenkel und die Isolierung der Schenkeldraht-Zuleitungsdraht-Verbindungsstellen
verändert wird. Hieraus ergibt sich, daß eine ausgedehnte Experimentier- und Versuchsarbeit erforderlich ist,
um Zuleitungsdrahtkombinationen herauszufinden, welche den Schenkeldrahtkombinationen über einen
Temperaturbereich eng angepaßt sind. Wenn Zuleitungskombinationen gefunden werden, welche der
Schenkeldrahtkombination über einen Temperaturbereich angepaßt sind, dessen Erstreckung annähernd
gleich dem Temperaturbereich ist, denen die Schenkeldraht-Zuleitungsdraht-Verbindungsstellen
ausgesetzt werden, kann es zweckmäßig sein, den an den Schenkeldraht-Zuleitungsdraht-Verbindungsstellen
wirksamen Bereich durch die vorangehend beschriebene Einstellung zu verschieben, um die beste Anpassung zu erzielen.
Wenn die Meßstelle A Temperaturen in einem Bereich bis zu etwa 27000C ausgesetzt wird, für dessen
Messung das mit den erfindungsgemäßen Zuleitungsdrähten versehene Thermoelement bestimmt ist, ist
der Abstand der Schenkeldraht-Zuleitungsdraht-Verbindungsstellen B und C von der Meßstelle A so bemessen
und die Isolierung so beschaffen, daß eine entsprechend niedrigere Temperatur innerhalb des Bereiches
von 0 bis etwa'200° C erhalten wird. In der nachfolgend gegebenen Tabelle II erstreckt sich der
Meßbereich auf 3000C, jedoch genügt gewöhnlich eine
enge Anpassung über einen Bereich von 2000C.
Eine geeignete Anpassung zwischen den Schenkel- und Zuleitungsdrähten ist eine, bei welcher die Veränderung
in der Ausgangs-EMK der Schenkel je Grad Temperaturveränderung nicht um mehr als etwa 10%
von der Veränderung in der Ausgangs-EMK der Zuleitungsdrähte bei der gleichen Temperaturveränderung
abweicht, wenn die Temperaturveränderung von einer Temperatur ausgeht, bei welcher die Ausgangs-EMK
die gleichen sind.
In der nachstehenden Tabelle II ist ein Beispiel für die enge Anpassung der erfindungsgemäßen Zuleitung
an die Schenkeldrähte durch einen Vergleich der Ausgangs-EMK des Schenkeldraht-Thermopaares mit
der Ausgangs-EMK des Zuleitungsdraht-Thermopaares dargestellt.
Tabelle II | Zuleitungsdrähte | Differenz | |
EMK in Millivolt | 80% Ni- 20% Cr und 98,8% Cu 0,8% Ni- 0,4% Mn |
0 | |
Schenkeldrähte | 0 | 0,005 | |
Tempe ratur 0C |
97°/„W— 3% Re und 75% W — 25% Re |
0,100 | 0,011 |
0 | 0 | 0,203 | 0,013 |
10 | 0,095 | 0,303 | 0,018 |
20 | - 0,192 | 0,409 | 0,020 |
30 | 0,290 | 0,513 | 0,032 |
40 | 0,391 | 0,631 | 0,027 |
50 | 0,493 | 0,736 | 0,022 |
60 | 0,599 | 0,846 | 0,018 |
70 , | - 0,709 | 0,961 | 0,003 |
80 | 0,824 | 1,074 | - 0,019 |
90 | 0,943 | 1,721 | - 0,104 |
100 | 1,071 | 2,346 | - 0,246 |
150 | 1,740 | 2,984 | - 0,439 |
200 | 2,450 | 3,621 | |
250 | 3,230 | ||
300 | 4,060 | ||
Claims (4)
1. Thermoelement mit Schenkel- und Zuleitungsdrähten, bei dem ein positiver Schenkeldraht aus
96 bis 98 Gewichtsprozent Wolfram und 2 bis 4 Gewichtsprozent Rhenium mit einem negativen
Schenkeldraht aus 74 bis 80 Gewichtsprozent Wolfram und 20 bis 26 Gewichtsprozent Rhenium
verbunden ist, d adurchgekennzeichnet, daß der mit dem positiven Schenkel verbundene
Zuleitungsdraht aus 75 bis 85 Gewichtsprozent Nickel, 15 bis 25 Gewichtsprozent Chrom, 0 bis
2 Gewichtsprozent Mangan und 0 bis 0,15 Gewichtsprozent Kohlenstoff und der mit dem negativen
Schenkel verbundene Zuleitungsdraht aus 96 bis 99 Gewichtsprozent Kupfer, 0,5 bis 3 Gewichtsprozent
Nickel und 0 bis 1,5 Gewichtsprozent Mangan besteht.
2. Thermoelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem negativen Schenkel
verbundene Zuleitungsdraht aus 98,8 Gewichtsprozent Kupfer, etwa 0,8 Gewichtsprozent Nickel
und etwa 0,4 Gewichtsprozent Mangan besteht.
3. Thermoelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem positiven Schenkel
verbundene Zuleitungsdraht aus 77 bis. 82 Gewichtsprozent Nickel, 18 bis 23 Gewichtsprozent
Chrom, 0 bis 2 Gewichtsprozent Mangan und 0 bis 0,15 Gewichtsprozent Kohlenstoff besteht.
4. Thermoelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem positiven Schenkel
verbundene Zuleitungsdraht aus etwa 80 Gewichtsprozent Nickel und etwa 20 Gewichtsprozent
Chrom besteht.
. Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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