DE1459783C - Nachlauffertiger für Straßendecken od. dgl. aus Beton - Google Patents
Nachlauffertiger für Straßendecken od. dgl. aus BetonInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Nachlauffertiger für Straßendecken od. dgl. aus Beton mit
einem fahrbaren Tragrahmen, in dem mindestens zwei in ihrer Längsachse zueinander gegenläufig hin-
und herbewegte Schlichtbohlen gelagert sind.
Es sind auf Führungsschienen verfahrbare Nachlauffertiger für Straßendecken aus Beton bekannt,
die zur ausreichenden Nivellierung der Decke einen auch in Fahrtrichtung langgestreckten Tragrahmen
besitzen. An diesem Tragrahmen ist eine in ihrer Längsachse hin- und herbewegbare Schlichtbohle
gelagert. Durch das geringe Gewicht des Tragrahmens wird jedoch das Verhältnis zwischen ruhender und
bewegter Masse im Hinblick auf die Laufruhe des Nachlauffertigers ungünstig beeinflußt. Die hin- und
herbewegte Schlichtbohle verursacht nämlich durch die seitlichen Schläge gegen den Tragrahmen Erschütterungen,
die sich nachteilig auf die Ebenheit der Fahrbahndecke auswirken und ein Lockern und
Verschieben der seitlichen Führungsschienen für den Tragrahmen zur Folge haben können. Bei nicht
schienengeführten Nachlauffertigern kann es zu einem seitlichen Verschieben des Nachlauffertigerfahrzeuges
kommen.
Um diese auftretenden Erschütterungen herabzusetzen, ist bei einem bekannten Straßenfertiger für
Betondecken (USA.-Patentschrift 3 110 234), der zwei parallel zueinander angeordnet Fertigerbohlen
aufweist, jeder Fertigerbohle eine eigene Antriebseinrichtung zugeordnet, und die Antriebseinrichtungen
werden derart angeschaltet, daß die Fertigerbohlen in Richtung ihrer Längsachse entgegengesetzte Bewegungen
ausführen. Infolge dessen, daß bei diesem Straßenfertiger die in Fahrtrichtung vorne liegende
Fertigerbohlc die Unebenheiten der frisch verlegten Betondecke abschneidet und die hintere Fertigerbohle
den endgültigen Deckenschluß und ein Glätten der Betonoberfläche bewirkt, werden von der Betonobertläche
je nach Betonkonsistenz unterschiedliche Reibungswiderstände auf die beiden massengleichen
Fertigerbohlen übertragen, die zu einer unterschiedlich starken Bremsung der beiden Fertigerbohlen und
damit zu unerwünschten seitlichen Schlägen gegen den Tragrahmen des Fertigers führen, so daß auch
bei diesem Straßenfertiger ein erschütterungsfreier Lauf nicht gewährleistet ist.
In der britischen Patentschrift 917487 ist eine Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung von bituminösen
Straßendecken beschrieben und dargestellt, bei der zur Verteilung und Einebnung des bituminösen
Mischgutes mehrere rechenartige Werkzeuge vorhanden sind, die in Richtung ihrer Längsachse
und quer zur Fahrbahndecke hin- und herbewegt werden. Jeweils zwei Werkzeuge sind über Gelenkhebel
miteinander verbunden, wobei nur einem Werkzeug eine Antriebseinrichtung zugeordnet ist.
Das andere Werkzeug erhält dann seine Bewegung, die der Bewegung des ersten Werkzeuges entgegengerichtet
ist, über die Gelenkhebel. Auch bei dieser Vorrichtung ist das in Fahrtrichtung vorne liegende
Werkzeug größeren Reibungswiderständen ausgesetzt, so daß auch hier seitliche Schläge gegen den Tragrahmen
auftreten können, die die Laufruhe der Vorrichtung beeinträchtigen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Nachlauffertiger für Straßendecken od. dgl. aus
Beton mit einem fahrbaren Tragrahmen, in dem mindestens zwei in ihrer Längsachse zueinander
gegenläufig hin- und herbewegte Schlichtbohlen gelagert sind, so auszubilden, daß unterschiedliche
Reibwerte unter den Schlichtbohlen sowie unterschiedliche Schlichtbohlenmassen in keiner Weise die
Laufruhe des Nachlauffertigers beeinflussen. Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß die
eine Schlichtbohle die 'Antriebseinrichtung für die Hin- und Herbewegung aufweist, an die die zweite
Schlichtbohle über einen zweiarmigen Gelenkhebel angelenkt ist, dessen zwischen den Bohlenanlenkungen
an einem feststehenden Teil des Nachlauffertigers angeschlossener Gelenkbolzen mittels einer Verstelleinrichtung
zum Verändern der Hübe der Schlichtbohlen zueinander am Gelenkhebel verschiebbar ist.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Nachlauffertigers lassen sich die Beschleunigungen der
Schlichtbohlen zueinander je nach den auftretenden Betriebsbedingungen stufenlos einstellen. Da sich die
Massenkräfte aus dem Produkt Masse mal Beschleunigung ergeben, können somit einerseits bei unterschiedlich
großen Massen der Schlichtbohlen durch Änderung der Beschleunigungen gleich große Massenkräfte
erzielt werden, die die gewünschte Laufruhe des Nachlauffertigers gewährleisten. Andererseits läßt
sich die durch die unterschiedlichen Reibwerte bedingte verschiedenartige Bremsung der Schlichtbohlen
ebenfalls durch Beeinflussung der Massenkräfte ausgleichen, so daß allein durch entsprechende Hubverstellung
der Schlichtbohlen bei allen Betriebsbedingungen die Laufruhe des Nachlauffertigers nicht
beeinträchtigt wird.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Verstelleinrichtung aus einem in einem Längsschlitz
des Gelenkhebels verstellbaren Auge mit Klemmvorrichtung gebildet, in das der an dem feststehenden
Teil des Nachlauffertigers angeschlossene Gelenkbolzen eingreift. Dadurch ist eine einfache
Hubverstellung der Schlichtbohlen möglich. Dabei ist die mit der Antriebseinrichtung versehene Schlichtbohle
in einem feststehenden Träger des Fertigers geführt und der Gelenkbolzen ist an einem an dem
Träger befestigten Stützarm angeschlossen.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist ,.
es möglich, die an die mit der Antriebseinrichtung0··
versehene Schlichtbohle angelenkte Bohle als Rüttelbohle auszubilden und durch ihre zur Schlichtbohle
gegenläufige Hin- und Herbewegung die Ausgleichsmasse zu bilden.
Ein Nachlauffertiger nach der Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Dabei zeigt
F i g. 1 schematisch eine aus zwei miteinander gekoppelten Schlichtbohlen bestehende Schlichteinrichtung
in Draufsicht und
F i g. 2 den Nachlauffertiger mit eingebauter Schlichteinrichtung in Draufsicht.
Die in der Fi g. 1 dargestellte Schlichteinrichtung besteht aus zwei in entgegengesetzter Richtung hin-
und hergehenden Schlichtbohlen 10 und 2. Die Schlichtbohle 10 weist die Antriebseinrichtung 3 für
die Hin- und Herbewegung auf, und die andere Schlichtbohle 2 ist über einen Gelenkhebel 4 gelenkig
mit der Schlichtbohle 10 verbunden. Zwischen den Bohlenanlenkungen 5 und 6 ist der Gelenkhebel 4
an einem Gelenkbolzen 7 angelenkt, der an einem feststehenden Stützarm 8 des Nachlauffertigers angeschlossen
ist.
Damit die hin- und hergehende Masse der mit der Antriebseinrichtung 3 versehenen Schlichtbohle 10
möglichst gering ist, ist die Schlichtbohle 10 in einem feststehenden Träger 9 des Fertigers längsverschiebbar
geführt. Die Schiebeführung ist aus an den Enden der Schlichtbohle 10 vorgesehenen Zapfen 11 und an
dem Träger 9 befestigten Lagern 12 gebildet. Die Antriebseinrichtung 3 der Schlichtbohle 10 weist
einen an dem Träger 9 befestigten, doppelseitig wirkenden hydraulischen Zylinder auf, dessen Kolbenstangen
13 und 14 auf Anschläge 15 und 16 der Schlichtbohle 10 wirken und dadurch die Hin- und
Herbewegung verursacht. Die Zu- und Abführung der Druckflüssigkeit erfolgt über Leitungen 17.
Die zweite Schlichtbohle 2 ist über Zapfen 18 ebenfalls längsverschiebbar gelagert und wird von dem
Gelenkhebel 4 entgegengesetzt zur Schlichtbohle 10 hin und her bewegt. Der Gelenkhebel 4 schwenkt
hierbei um den am Stützarm 8 befestigten Gelenkbolzen 7. Der Stützarm 8 ist am feststehenden Träger
9 der Schlichtbohle 10 angeschweißt. Der Hub der über den Gelenkhebel 4 in Bewegung gesetzten
Schlichtbohle 2 ist durch Längenveränderung der beiden Gelenkhebelarme verstellbar. Diese Verstelleinrichtung
wird durch einen Längsschlitz 19 im Gelenkhebel 4 gebildet, in dem ein Auge 20 für den
Gelenkbolzen längsverschiebbar und in jeder Stellung festklemmbar eingebaut ist. Durch die Hubverstellung
der Schlichtbohle 2 läßt sich auch dann ein Massenausgleich erzielen, wenn die hin- und hergehenden
Teile der beiden Bohlen Massenunterschiede aufweisen oder wenn Unterschiede im Reibungswiderstand
der Bohlen auf dem Beton auftreten.
Die F i g. 2 zeigt die in einem Nachlauffertiger eingebaute, aus den Schlichtbohlen 10 und 2 bestehende
Schlichteinrichtung. Die Schlichteinrichtung ist an einem Tragrahmen angebracht, der aus Kastenlängsträgern
21 und Rohrquerträgern 22 besteht. Dieser Tragrahmen ist über mit Laufrädern versehene Wippen
23 auf Führungsschienen 24 verfahrbar. Damit bei Kurvenfahrt Zwängungen vermieden werden,
sind die Wippen 23 nicht nur um eine waagerechte Achse, sondern auch um eine lotrechte Achse 25
schwenkbar. Der Nachlauffertiger ist mit einer Deichsel 26 zum Anhängen an einen vorherlaufenden
Straßenfertiger versehen. An Stelle der Deichsel 26 kann der Nachlauffertiger aber auch mit einem eigenen
Antrieb versehen sein.
Die über den Gelenkhebel 4 in ihrer entgegengesetzten
Bewegung synchron gekoppelten Schlichtbohlen 10 und 2 sind mit Hilfe mechanischer oder
hydraulischer Stellelemente 27 und 28 gegeneinander höhenverstellbar. Da die Enden des um den festen
Gelenkbolzen 7 schwenkbaren Gelenkhebels 4 einen Kreisbogen beschreiben, empfiehlt es sich, die Gelenkhebelenden
über eine Pleuelstange 29 mit der Schlichtbohle 2 zu verbinden oder eine Kulissenführung
vorzusehen.
Wenn die an die mit der Antriebseinrichtung versehene Schlichtbohle 10 angelenkte Bohle als Rüttelbohle
ausgebildet ist, bildet sie durch ihre zur Schlichtbohle 10 entgegengesetzte Hin- und Herbewegung
die Ausgleichsmasse.
Claims (4)
1. Nachlauffertiger für Straßendecken od. dgl. aus Beton mit einem fahrbaren Tragrahmen, in
dem mindestens zwei in ihrer Längsachse zueinander gegenläufig hin- und herbewegte Schlichtbohlen
gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Schlichtbohle (10) die
Antriebseinrichtung (3) für die Hin- und Herbewegung aufweist, an die die zweite Schlichtbohle
(2) über einen zweiarmigen Gelenkhebel (4) angelenkt ist, dessen zwischen den Bohlenanlenkungen
(5 und 6) an einem feststehenden Teil des Nachlauffertigers angeschlossener Gelenkbolzen
(7) mittels einer Verstelleinrichtung zum Verändern der Hübe der Schlichtbohlen (10
und 2) zueinander am Gelenkhebel verschiebbar ist.
2. Nachlauf fertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung aus
einem in einem Längsschlitz (19) des Gelenkhebels (4) verstellbaren Auge (20) mit Klemmvorrichtung
gebildet ist, in das der an dem feststehenden Teil des Nachlauffertigers angeschlossene
Gelenkbolzen (7) eingreift.
3. Nachlauffertiger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Antriebseinrichtung
versehene Schlichtbohle (10) in einem feststehenden Träger (9) des Fertigers geführt
und der Gelenkbolzen (7) an einem an dem Träger (9) befestigten Stützarm (8) angeschlossen
ist.
4. Nachlauffertiger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die an die
mit der Antriebseinrichtung (3) versehene Schlichtbohle (10) angelenkte Bohle als Rüttelbohle ausgebildet
ist und durch ihre zur Schlichtbohle (10) gegenläufige Hin- und Herbewegung die Ausgleichsmasse
bildet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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