DE1459502C - Verfahren zum Aufbringen eines Filter hilfsmittel auf die Filterflachen einer der Entwässerung von Abwasserschlamm dienen den Filterpresse und Vorrichtung zur Durch fuhrung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Aufbringen eines Filter hilfsmittel auf die Filterflachen einer der Entwässerung von Abwasserschlamm dienen den Filterpresse und Vorrichtung zur Durch fuhrung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft, ein Verfahren zum Aufbringen
eines Filterhilfsmittels auf die Filterflächen einer der Entwässerung von Abwasserschlamm dienenden
Filterpresse, wobei vor jedem Schlammeintrag das Filterhilfsmittel mit einer Trägerflüssigkeit
vermischt und diese Mischung der Filterpresse zugeführt wird, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art wird die Mischung aus Trägerflüssigkeit und Filterhilfsmittel
in gleicher Weise, wie die zu filtrierende Trübe der Filterpresse zugeführt. Dies ist deshalb ungünstig,
weil dabei das Aufbringen des Filterhilfsmittels in Form einer Filterhilfsschicht langsam vor
sich geht. Das bekannte Verfahren ist dementsprechend
unwirtschaftlich, was sich insbesondere bei der Entwässerung von Abwasserschlamm aus kom-.
munalen Abwässern, der ja in großen Mengen anfällt, nachteilig auswirkt. Außerdem führt das langsame
Aufbringen des Filterhilfsmittels zu einer ungleichmäßigen Ausbildung der Filterhilfsschicht,
da die Sedimentationsgeschwindigkeit des Filterhilfsmittels relativ groß ist. Kieselgur z. B., das als Filterhilfsmittel
bekannt ist, besitzt ein spezifisches Gewicht im Bereich von 2 bis 2,5 t/m3. Das Filterhilfsmittel
neigt also beim langsamen Aufbringen zum Absetzen in den unteren Bereichen der Filterkammer.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in möglichst kurzer Zeit eine gleichmäßige, dünne FiI-terhilfsschicht,
die den selbsttätigen Abwurf des Filterkuchens bei der Filtration von Abwasserschlamm
ermöglicht, auf die Filterfläche der Filterpresse aufzubringen.
Das Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe ist nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß das Filterhilfsmittel
in einer Menge von 0,2 bis 0,5 kg je m2 Filterfläche mit einer dem zweifachen Kammervolumen
der Filterpresse entsprechenden Menge an Trägerflüssigkeit durch Druckluft mit einer Strömungsgeschwindigkeit,
die einem Mehrfachen der Sedimentationsgeschwindigkeit des Filterhilfsmittels entspricht, auf die Filterfläche der Filterpresse aufgeschossen
wird. Das Einbringen der Druckluft dient dazu, das Filterhilfsmittel zunächst innig mit der
Trägerflüssigkeit zu vermischen. Diese Mischung wird dann anschließend unter der Wirkung der
Druckluft auf die Filterfläche aufgeschossen. Dabei ergibt sich ein sehr rasches Aufbringen des Filterhilfsmittels,
was unter Berücksichtigung des Mengen-Verhältnisses von Trägerflüssigkeit und Filterhilfsmittel
zum Kammervolumen und zur Größe der Filterfläche zu einer überall gleichmäßig dünnen Ausbildung
der Filterhilfsschicht führt. Dabei besteht die Möglichkeit, die Stärke der Filterhilfsschicht im
Rahmen der verfahrenstechnischen Erfordernisse zu variieren, ohne daß dadurch die Gleichmäßigkeit der
Kornverteilung des Filterhilfsmittels wesentlich beeinflußt würde.
Als Trägerflüssigkeit kann reines Wasser oder das Filtrat der Filterpresse Verwendung finden. In beiden
Fällen entsteht eine Filterhilfsschicht ohne fremde Beimengungen, die eine geringe Haftfähigkeit
aufweist und einen Kontakt zwischen Filterkuchen und Filterfläche verhindert, so daß nach
Beendigung des Pressens die Filterkuchen ohne weiteres aus der Filterpresse herausfallen. Eine derartige
gleichmäßig zusammengesetzte Filterhilfsschicht entsteht bei dem bekannten Verfahren nicht,
da dort als Trägerflüssigkeit die zu verarbeitende Trübe verwendet wird.
Mit Vorteil kann das Verfahren so durchgeführt werden, daß die Druckluft mit einem Anfangsdruck
von 15 atü in das Gemisch aus Trägerflüssigkeit und Filterhilfsmittel eingeleitet wird und dieses Gemisch
unter Entspannung in zwei Minuten auf 4 bis 5 atü in die Filterpresse fördert.
Die Höhe des Anfangsdrucks wird bei gegebener Filterpresse von wirtschaftlichen Gesichtspunkten
bestimmt, während die Höhe des Enddrucks so gewählt ist, daß ein Ablösen der Filterhilfsschicht beim
anschließenden Einlassen des Abwasserschlamms verhindert wird.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, bestehend aus einer Filterpresse mit Schlammzuführungsleitung, ist dadurch
gekennzeichnet, daß zum Mischen der Trägerflüssigkeit mit dem Filterhilfsmittel ein Druckwasserbehälter
vorgesehen ist, in dessen oberen Teil eine Zufuhrleitung für das Filterhilfsmittel mit einer Dosiervorrichtung
und mit einer schwimmerbetätigten Verschlußklappe und eine mit ihrer Auslaßöffnung
auf die Verschlußklappe gerichtete Zulaufleitung für die Trägerflüssigkeit münden, daß im unteren Teil
des Druckwasserbehälters Druckluftdüsen, die über eine Leitung an einen Druckluftspeicher angeschlossen
sind, und eine in die Schlammzuführungsleitung mündende Entnahmeleitung für das mit der Trägerflüssigkeit
vermischte Filterhilfsmittel angeordnet sind, und daß über ein Schaltgerät betätigte Ventile
vorgesehen sind, die das Mischen und Aufbringen des Filterhilfsmittels in Abhängigkeit vom jeweiligen
Verfahrensstand im Druckwasserbehälter bzw. in der Filterpresse einleiten und beenden. Diese Vorrichtung
ist in ganz besonders günstiger Weise an die Bedingungen zur Durchführung des Verfahrens angepaßt.
Durch die Zuleitung des mit der Trägerflüssigkeit gemischten Filterhilfsmittels über die
Schlammzuführungsleitung der Filterpresse wird der Vorteil erreicht, daß der konstruktive Aufwand für
die Vorrichtung verringert wird. Ferner arbeitet auf Grund der erfindungsgemäßen Anordnung die Vorrichtung
selbsttätig und ohne manuelle Bedienung.
An Hand der Schemazeichnung werden der Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie die dazu verwendete
Vorrichtung beispielsweise beschrieben.
Es ist ein Druckwasserbehälter 3 vorgesehen, über dem ein Bunker 2 für die Filterhilfsmittel, ζ. Β.
Asche, liegt. Unterhalb des Bunkers 2 ist eine Dosiervorrichtung 1 angeordnet, von der aus eine Zufuhrleitung
9 oben in den Druckwasserbehälter 3 hineinragt. Die Zufuhrleitung 9 ist innerhalb des Druckwasserbehälters
über eine Verschlußklappe 8 verschließbar, die von an einem Schwenkarm der Verschlußklappe
sitzenden Schwimmern 10 auf ihren Sitz gedrückt wird. Im oberen Teil des Druckwasserbehälters
3 mündet eine Zulaufleitung 6 für die Trägerflüssigkeit des Filterhilfsmittels, die im vorliegenden
Fall über ein Rückschlagventil 7 und eine Pumpe 4 an einen Speicherbehälter S für das Filtrat
einer Filterpresse 22 angeschlossen ist. Aus wirtschaftlichen Gründen wählt man Filtrat an Stelle von
Fremdwasser für, die Trägerflüssigkeit. Die Auslauföffnung der Zulaufleitung 6 ist auf die Verschlußklappe
8 gerichtet. An das obere Ende des Druckwasserbehälters 3 ist über eine Leitung 11 ein Schalt-
gerät 12 bis 16 angeschlossen. Das Schaltgerät besteht aus einem Überlauf- und Entlüftungsventil
12, hinter dem ein Überlaufgefäß 15 mit einer Netzelektrode 13 sowie einem eine Bohrung 16 aufweisenden
Überlaufrohr 14 angeordnet sind.
Im unteren Teil des Druckwasserbehälters 3 befinden sich Druckluftdüsen 19, die über eine Leitung
20 und ein Ventil 17 an einen Druckluftspeicher 27 angeschlossen sind. Weiterhin ist ein Ventil 18 vorgesehen,
mit dessen Hilfe Zusatzdruckluft aus dem Druckluftspeicher 27 in den oberen Teil des Druckwasserbehälters
3 eingeleitet werden kann. Aus dem Druckwasserbehälter 3 führt eine Entnahmeleitung
23 für das vorbereitete Filterhilfsmittel über ein Rückschlagventil 24 zu der Schlammzuführungsleitung
21, durch die auch der Schlamm über ein Rückschlagventil 28 in die Filterpresse gedrückt wird.
Unterhalb der Filterpresse 22 ist eine Auffangsammelrinne 25 für das Filtrat mit einer Zuleitung
26 zum Speicherbehälter 5 vorgesehen. Der Verfahrensablauf geht folgendermaßen vor
Die Dosiervorrichtung 1 führt Asche aus dem Bunker 2 dem Druckwasserbehälter 3 zu. Gleichzeitig
saugt die Pumpe 4 Filtrat aus dem Speicherbehälter 5 ab und drückt es über die Zulaufleitung 6
mit dem Rückschlagventil 7 von oben in den Druckvvasserbehälter
3 hinein. Der Filtratstrahl ist dabei auf die Verschlußklappe 8 gerichtet, wo er gebrochen
wird. Die Aschezufuhr wird eine angemessene Zeit vor dem Einpumpen des Filtrats beendet, damit die
Verschlußklappe 8 von Ascheresten, die einen dichten Verschluß der Zuführleitung 9 verhindern könnten,
gesäubert wird. Sobald der Flüssigkeitsstand im Druckwasserbehälter 3 die Schwimmer 10 erreicht
hat, beginnt mit zunehmendem Füllungsgrad der Abschluß der Zufuhrleitung 9 durch die Verschlußklappe
8. Dieser Vorgang ist beendet, sobald über die Leitung H und das geöffnete Überlauf- und Entlüftungsventil
12 Fiitrat aus dem Druckwasserbehälter 3 austritt und im Überlaufgefäß 15 den Kontakt
zur Netzelektrode 13 herstellt. Die Netzelektrode gibt das Kommando für das Abschalten der Pumpe 4
und das Schließen des Überlauf- und Entlüftungsventils 12. Damit ist die Vorbereitung des Filterhilfs-
mittels beendet.
Im Überlaufgefäß IS ist das Überlaufrohr 14 mit der Bohrung 16 angeordnet, durch die die restliche
Kontaktflüssigkeit nach dem Schließen des Überlauf- und Entlüftungsventils 12 abläuft, um die Netzelektrode
13 wieder freizugeben.
Die Vorbereitung des Filterhilfsmittels erfolgt während der Filtration des aufzubereitenden Schlamms
und wird selbsttätig im Zusammenhang mit der Arbeit der Filterpresse gesteuert.
Sobald ein Kontaktmanometer im Druckölkreis des hydraulischen Verschlusses der Filterpresse diese
bei Erreichen des Schließdrucks als »betriebsbereit« meldet, gibt ein Steuergerät das Kommando für das
Öffnen des Ventils 17. Die in dem Druckluftspeicher
27 gespeicherte Druckluft von 15 atü tritt über die Leitung 20 und die Druckluftdüsen 19 in den Druckwasserbehälter
3 ein, wirbelt das dort befindliche, vorbereitete Asche-Wasser-Gemisch auf und drückt
es über die Entnahmeleitung 23, das Rückschlagventil 24 und die Schlammzuführungsleitung 21
augenblicklich in die Filterpresse 22. Zusatzdruckluft kann über das Ventil 18 zugegeben werden.
Der schnelle Ablauf dieses Vorganges ermöglicht in einer äußerst kurzen Zeit das gleichmäßige Aufschwemmen
der Filterhilfsschicht, die gewissermaßen auf die Filterfläche aufgeschossen wird. Damit
ergeben sich wesentliche und notwendige Voraussetzungen für die Wirtschaftlichkeit des Filtrationsprozesses.
Anschließend wird das Ventil 17 in Abhängigkeit vom Druck — bzw. von dem Flüssigkeitsspiegel —
im Druckbehälter 3 geschlossen und der Schlammzulauf zur Filterpresse 22 eingeschaltet. Dabei ergibt
sich in vorteilhafter Weise ein stoßfreier Übergang vom Aufbringen der Filterhilfsschicht zum Schlammeintrag
mit einer kontinuierlichen Durchströmung der Filterfiäche. Ein Ablösen der Filterhilfsschicht
wird auf diese Weise vermieden. Sobald die Kuchenbildung beendet ist, wird die Filterpresse in
bekannter Weise selbsttätig geöffnet, woraufhin der Kuchen von allein abfällt. Nach Öffnen der letzten
Filterkammer wird die Filterpresse selbsttätig wieder geschlossen. Dann gibt das Kontaktmanometer im
Druckölkreis des hydraulischen Verschlusses der Filterpresse wieder das Kommando für das Aufschließen
der Filterhilfsschicht, deren Material während der Filtration aufbereitet worden ist.
Claims (4)
1. Verfahren zum Aufbringen eines Fillerhilfsniittcls
auf die Filterflächen einer der Entwässerung von Abwasserschlamm dienenden Filterpresse,
wobei vor jedem Schlammeintrag das Filterhilfsmittel mit einer Trägerflüssigkeit vermischt
und diese Mischung der Filterpresse zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet,
Saß das Filterhilfsmittel in einer Menge von 0,2 bis 0,5 kg/m2 Filterfläche mit einer dem zweifachen
Kammervolumen der Filterpresse entsprechenden Menge an Trägerflüssigkeit durch Druckluft mit einer Strömungsgeschwindigkeit,
die einem Mehrfachen der Sedimentationsgeschwindigkeit des Filterhilfsmittels entspricht,
auf die Filterfläche der Filterpresse aufgeschossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägerflüssigkeit Reinwasser
oder das Filtrat der Filterpresse verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluft mit einem Anfangsdruck
von 15 atü in das Gemisch aus Trägerflüssigkeit und Filterhilfsmittel eingeleitet wird
und dieses Gemisch unter Entspannung in 2 Minuten auf etwa 4 bis 5 atü in die Filterpresse
fördert.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bestehend
aus einer Filterpresse mit Schlammzuführungsleitung, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Mischen der Trägerflüssigkeit mit dem Filterhilfsmittel ein Druckwasserbehältei (3) vorgesehen ist,
in dessen oberen Teil eine Zufuhrleitung (9) für
das Filterhilfsmittel mit einer Dosiervorrichtung (1) und mit einer schwimmerbetätigten Verschlußklappe
(8) und eine mit ihrer Auslauföffnung auf die Verschlußklappe (8) gerichtete Zulaufleitung
(6) für die Trägerflüssigkeit münden, daß im unteren Teil des Druckwasserbehälters (3)
Druckluftdüsen (19), die über eine Leitung (20) an einen Druckluftspeicher (27) angeschlossen
sind, und eine in die Schlammzuführungsleitung (21) mündende Entnahmeleitung (23) für das mit
der Trägerflüssigkeit vermischte Filterhilfsmittel angeordnet sind und daß über ein Schaltgerät
(12 bis 16) betätigte Ventile (17 und 18) vmC-gesehen
sind, die das Mischen und Aufbrin/"'" des Filterhilfsmittels in Abhängigkeit vom jcv/<'lligen
Verfahrensstand im Druckwasserbehällc» (M
bzw. in der Filterpresse (22) einleiten und ·"'■'
enden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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