DE1459486C - Kläranlage zum Reinigen von Abwässern - Google Patents
Kläranlage zum Reinigen von AbwässernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kläranlage zum Reinigen von Abwässern mit einer Faulkammer und einer
innerhalb dieser angeordneten Absetzkammer.
Bei einer bekannten Kläranlage dieser Art ist die Absetzkammer über einen in der Mitte des Beckenbodens
ringförmig angeordneten Schlitz mit der Faulkammer verbunden. Der sich absetzende Schlamm
wird durch ein über dem Beckenboden kreisendes Räumschild zu diesem Schlitz geschoben. Diese Kläranlage
hat den Nachteil, daß die Ausflockung der festen Teile in der Absetzkammer relativ langsam erfolgt
und darüber hinaus über den die Faulkammer und die Absetzkammer verbindenden Schlitz Gasblasen
in die Absetzkammer aufsteigen können, die dort den Absetzvorgang behindern.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Absetzwirkung in der Absetzkammer
einer Kläranlage der eingangs genannten Art im Hinblick auf die Förderung der Flockenbildung und die
vollständige Trennung des Absetz- und Faulvorganges zu erreichen.
Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß innerhalb der Absetzkammer eine oben und unten offene,
zylinderförmige Flockungskammer angeordnet ist, in deren obere Öffnung ein zentral angeordnetes
Zulaufrohr mit solchem Durchmesser eingeführt ist, daß durch die beim Eintritt des Abwassers in das
Zulaufrohr entstehende Strömung Luft mitgerissen wird, daß ferner die Absetzkammer lediglich durch
eine an die Sohle der Absetzkammer reichende Rohrleitung zum Überleiten des abgesetzten Schlammes in
die Faulkammer verbunden ist und daß in Wasserspiegelhöhe der Absetzkammer innerhalb dieser eine
Abflußrinne angeordnet ist.
Durch die zusätzliche Anordnung einer Ausflokkungskammer
in der dargelegten Weise wird ein schnelles Zusammenballen der im Abwasser enthaltenen
absetzbaren Schmutzstoffe und dadurch ein schnelles Absetzen derselben bewirkt und durch die
bauliche Trennung der Absetzkammer von der Faulkammer ein den Absetzvorgang nachteilig beeinflussender
Gasübertritt von der Faulkammer zur Absetzkammer verhindert. Die vollständige Trennung des
Absetzvorganges von dem Faulvorgang gestattet außer den erwähnten Vorteilen die Beheizung der
Faulkammer, ohne daß störende Strömungen in der Absetzkammer hervorgerufen werden, und daher
auch eine geringere Bemessung von deren Rauminhalt.
Es ist zweckmäßig, am unteren Ende des Zulaufrohres einen den Abwasserstrom verteilenden Schirm
anzuordnen.
In weiterer vorteilhafter Ausbildung der Erfindung ist in der Faulkammer eine Vorrichtung zum Erwärmen
des Schlammes mittels Wasser oder Dampf angeordnet. Ferner kann in der Faulkammer eine Gasauffangvorrichtung
angeordnet sein.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist an die Rohrleitung zum Überleiten des abgesetzten
Schlammes in die Faulkammer eine Pumpe angeschlossen, die den frischen Schlamm über eine
Druckleitung in eine kreisförmige Verteilerrinne der Faulkammer fördert, und zur Entfernung des ausgefaulten
Schlammes in der Faulkammer ein kreisförmiges Abflußrohr angeordnet. In Abwandlung hiervon
kann die an die Rohrleitung angeschlossene Pumpe den frischen Schlamm zur Faulkammer über
eine Druckleitung fördern, die in einer Vorrichtung zum Zerstören einer sich in der Faulkammer bildenden
Schlammdecke endet.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung in vier Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 schematisch den Grundriß des ersten Ausführungsbeispiels
einer Kläranlage nach der Erfindung,
F i g. 2 einen Schnitt nach der Linie A-B der Fig.l,
F i g. 3 einen Schnitt nach der Linie C-D der
F i g. 4 den Grundriß des zweiten Ausführungsbeispiels,
F i g. 5 einen Schnitt nach der Linie E-D der Fig. 4,
F i g. 6 das dritte Ausführungsbeispiel im Grundß,
F i g. 7 einen Schnitt nach der Linie F-G der
F i g. 7 einen Schnitt nach der Linie F-G der
F i g. 8 das vierte Ausführungsbeispiel im Grundriß ad
F i g. 9 einen Schnitt nach der Linie H-J der
Das Abwasser wird über eine Zuflußrinne 1 dem ulaufrohr 2 zugeleitet, an dessen Ende ein den Was-•-rstrorn
verteilender Schirm 3 mit nach oben abge-Dgenen Rändern befestigt ist. Der durch die Diffe-
:nz der Höhen der Wasserspiegel an der Mündung sr Zuflußrinne 1 ins Zulaufrohr 2 und in einer Flokungskammer
4 bedingte Druckunterschied muß eine ließgeschwindigkeit der Flüssigkeit im Zulaufrohr 2
Dn etwa 0,5 bis 0,7 m/s gewährleisten, um ein Einiugen
von Luft durch das Zulaufrohr 2 aus der Atiosphare zu gewährleisten (Fig. 1 und 2).
Das Wasser-Luft-Gemisch aus dem Zulaufrohr 2 ird durch den den Wasserstrom verteilenden
chirm 3 der Flockungskammer 4 zugeleitet. Hier er-)lgt die spontane Koagulation des verunreinigten
^wassers im Laufe von etwa 20 Minuten, wonach ie Flüssigkeit in eine Absetzkammer 5 eintritt und
nschließend aufsteigend das sich in der Absetzkam-4er 5 bildende Wasser-Schlamm-Gemisch durchließt.
Die Aufenthaltsdauer der Flüssigkeit in der Abstzkammer 5 beträgt nicht weniger als 70 Minuten.
Die geklärte Flüssigkeit wird in der oberen Zone on einer Abflußrinne 6 aufgenommen, die mit einem
vbflußrohr 7 verbunden ist.
Der sich am Boden der Absetzkammer 5 abseiende Schlamm wird über eine Rohrleitung 8 in Zeitbständen
von nicht mehr als 24 Stunden in eine raulkammer9 geleitet, wo er der Gärung unterwor-2n
wird. Der ausgefaulte Schlamm wird über chlammrohre 10 Schlammfeldern, -teichen oder unlittelbar
landwirtschaftlich genutzten Feldern als )üngemittel zugeleitet. Zum Ablassen des Schlamm-/assers
sind Ablaufrohre 14 vorgesehen.
Um das Abrutschen des Schlammes zu den Schlammrohren 10 zu gewährleisten ist der Boden
der Faulkammer 9 zur Mündung dieser Schlammrohre geneigt.
Die an die Oberfläche der Absetzkammer 5 gelangenden Schwimmstoffe werden durch Absaugkammern
11 entfernt, und über Rohre 12 der Faulkammer 9 zugeleitet. Um einem Verstopfen der Rohre 12
vorzubeugen, ist ihr Durchwaschen mit Wasser vorgesehen, das über eine Spülleitung 13 zugeführt wird.
Die gleichen Rohre 12 dienen auch zum Aufwirbeln des sich am Boden der Faulkammer 9 ablagernden
Schlammes (Fig. 3).
Das in den F i g. 4 und 5 gezeigte zweite Ausführungsbeispiel einer Kläranlage nach der Erfindung
hat zum Unterschied von der oben beschriebenen eine Abdeckung 15 und eine Gasauffangvorrichtung
16 zur Aufspeicherung von Methan, das zur weiteren Verwendung über Gasrohre 17 abgeleitet wird.
Der sich am Boden der Absetzkammer 5 absetzende Schlamm gelangt über die Rohrleitung 8 in
eine nicht dargestellte Aufnahmekammer einer in dieser Variante vorgesehenen Pumpstation, von wo er
über eine Druckleitung 18 in die Faulkammer 9 hinübergepumpt wird.
Die Schwimmstoffe werden durch eine Abflußrinne 19 aufgefangen und durch ein Rohr 20 der erwähnten
Aufnahmekammer der Pumpstation zugeleitet.
In dem in den F i g. 6 und 7 gezeigten dritten Ausführungsbeispiel
erfolgt die Zuleitung des frischen Schlammes gleichfalls über eine Druckleitung 18,
seine Verteilung aber über eine kreisförmige Verteilerrinne 21; die Aufnahme des ausgefaulten
Schlammes geschieht durch ein kreisförmiges Abflußrohr 22 und die Entfernung dieses Schlammes über
ein Ablauf rohr 23; die Faulkammer 9 ist außerdem mit einem Überlaufrohr 24 versehen.
In dem in den F i g. 8 und 9 gezeigten vierten Ausführungsbeispiel
geschieht die Zuleitung von frischem Schlamm ebenfalls über eine Druckleitung, die aber
in einer Vorrichtung 25 zum Zerstören einer sich in der Faulkammer 9 bildenden Schlammdecke endet.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Kläranlage zum Reinigen von Abwässern mit einer Faulkammer und einer innerhalb dieser
angeordneten Absetzkammer, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Absetzkammer
(5) eine oben und unten offene, zylinderförmige Flockungskammer (4) angeordnet ist, in
deren obere Öffnung ein zentral angeordnetes Zulaufrohr (2) mit solchem Durchmesser eingeführt
ist, daß durch die beim Eintritt des Abwassers in das Zulauf rohr (2) entstehende Strömung
Luft mitgerissen wird, daß ferner die Absetzkammer (5) mit der Faulkammer (9) lediglich durch
eine an die Sohle der Absetzkammer (5) reichende Rohrleitung (8) zum Überleiten des abgesetzten
Schlammes in die Faulkammer (9) verbunden ist und daß in Wasserspiegelhöhe der Absetzkammer
(5) innerhalb dieser eine Abflußrinne (6) angeordnet ist.
2. Kläranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am unteren Ende des Zulaufrohres
(2) ein den Abwasserstrom verteilender Schirm (3) angeordnet ist.
3. Kläranlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Faulkammer (9)
eine Vorrichtung zum Erwärmen des Schlammes mittels Wasser oder Dampf angeordnet ist.
4. Kläranlage nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Faulkammer (9) eine Gasauffangvorrichtung (16) angeordnet
ist.
5. Kläranlage nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß an die Rohrleitung (8) eine Pumpe angeschlossen ist, die den
frischen Schlamm über eine Druckleitung (18) in eine kreisförmige Verteilerrinne (21) der Faulkammer
(9) fördert, und daß zur Entfernung des ausgefaulten Schlammes in der Faulkammer (9)
ein kreisförmiges Abflußrohr (22) angeordnet ist.
6. Kläranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an die Rohrleitung
(8) eine Pumpe angeschlossen ist, die den frischen Schlamm zur Faulkammer (9) über eine
Druckleitung (18) fördert, die in einer Vorrichtung (25) zum Zerstören einer sich in der Faulkammer
(9) bildenden Schlammdecke endet.
Applications Claiming Priority (2)
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DE1459486A1 DE1459486A1 (de) | 1969-03-27 |
DE1459486B2 DE1459486B2 (de) | 1972-06-29 |
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