DE1458926C - Verfahren zur kontinuierlichen Stahl gewinnung in einer Drehofenanlage und Drehofen zur Durchfuhrung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen Stahl gewinnung in einer Drehofenanlage und Drehofen zur Durchfuhrung des Verfahrens

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DE1458926C
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur kontinuierlichen Stahlgewinnung in einer Drehofenanlage, in der die kontinuierliche Beschickung in dem an das Beschickungsende anschließenden Ofenabschnitt unter geregeltem Einblasen von Brennstoff und Sauerstoff mittels eines am Beschickungsende angeordneten Brenners zu einer flüssigen Metallphase und einer Schlackenphase geschmolzen, die durch Drehen aller Ofenabschnitte umgewälzt und kontinuierlich zu ihren Abflußöffnungen weitergefördert werden und wobei die Metallschmelze ein dem Austragende benachbarten, geregelt beheizten Reinigungsabschnitt zugeführt wird, in den Legierungsstoffe eingeführt werden können und aus dem der Stahl abgeführt wird.
Bei einer bekannten Drehofenanlage dieser Art soll Roheisen und Stahl unmittelbar aus Erzen in einer aus mehreren unmittelbaren verbundenen, in einer Achse angeordneten Trommeln stehenden Drehofenanlage dadurch gewonnen werden, daß das Erz in den einzelnen Trommelabteilungen nacheinander reduziert, geschmolzen, entschlackt und im Fall der Erzeugung von Stahl gefrischt, unter Überhitzung zurückgekohlt und gegebenenfalls legiert wird. Dazu bedarf es in einer langgestreckten Drehtrommelanlage mit einer ihrerseits schon langgestreckten Vorschmelztrommel, der der Brennstoff in feingemahlener Form zugeblasen wird, eines weiteren Ofenabschnitts zur Abscheidung der Schlacke, eines anschließenden Ofenabschnitts zur Einblasung von Sauerstoff zusätzlich zu dem am Beschickungsende mit dem Brennstoff und dem Erz zusammen eingeblasenen Sauerstoff, und schließlich der üblichen Reinigungszone zur Reinigung und gegebenenfalls Legierung der schon von Schlacke befreiten Stahlschmelze, wobei der Reinigungstrommelabschnitt mit einer örtlich in diesen wirksamen, z. B. elektrischen Zusatzheizung versehen ist und die Abgase des beschickungsseitigen Brenners am Austragsende des Reinigungsabschnittes in Gleichstrom mit der Schmelze abgeführt werden.
Bei einer besonderen Ausführung und betriebsweise einer solchen Drehofenanlage ist, fest verbunden mit dieser, der Vorschmelztrommel eine besondere Reduktiönstrommel für das Eisenerz vorgeschaltet. ■ '■··■
Die bekannten Anlagen dienen dem Zweck, in einer einzigen Anlage, ausgehend von Eisenerz, im kontinuierlichen Verfahren Stahl zu gewinnen. Dadurch wird die Anlage umständlich, sehr langgestreckt und aufwendig, insbesondere durch die Notwendigkeit der Schlackenabfuhr aus einem dem Schmelzraum nachgeschalteten Sammler und Mischer und eines Frischraums mit zusätzlicher Sauerstoffzufuhr. Ferner führt die zum Strom der Schmelze gleichgerichtete Führung der Verbrennungsgase durch den nur örtlich zusätzlich beheizten Reinigungsraum hindurch zu Schwierigkeiten für die Temperaturregelung in diesem Raum und zu Wärmeverlusten, da die Abwärme der am Beschickungsende zugleich mit dem Erz zugeführten Verbrennungsgase sich nicht genau auf den Wärmebedarf im Reinigungsraum — der auch in der Art der Beschickung schwankt — und auf die von der Zusatzheizung dort gelieferte Zusatzwärmemenge genügend schnell einstellen läßt und deshalb auch häufig übermäßig viel Abwärme den Reinigungsraum verläßt. Insgesamt ist die bekannte Drehofenanlage und das in ihr durchgeführte Verfahren weder in der einen noch in der anderen bekannten Ausführungsform dazu geeignet, metallisches Eisen, z. B. vorher außerhalb der Anlage etwa zu Eisenschwamm reduziertes Eisenerz und/oder Schrott mit einem Mindestmaß von Aufwand und Wärmezufuhr in genau geregelter Weise zu Stahl zu verarbeiten.
Gerade dieses Ziel und die Vermeidung der genannten Nachteile der bekannten Drehofenanlagen
ίο erstrebt die Erfindung unter Beibehaltung eines kontinuierlichen Drehofenverfahrens an. Ferner sollen ' gemäß der Erfindung eine für die Durchführung eines sochen Verfahrens geeignete Drehofenanlage in vereinfachter Form mit einem einzigen Drehofen ohne Zusammensetzung gesonderter Trommelteile geschaffen werden.
Die verfahrensmäßigen Ziele der Erfindung werden bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß eine Beschickung aus stückigem metallischem Eisen, gegebenenfalls mit Fluß- und Legierungsmitteln, nahe der Mündung des am Beschickungsende vorgesehenen Brenners unmittelbar in die vorher gebildete Schmelze eingeführt wird; Schmelze und Schlacke gemeinsam in engem Kontakt miteinander ohne erneute Sauerstoffzufuhr dem Reinigungsabschnitt zugeführt wird; die Beheizung, dieses Abschnitts durch Einblasen von Brennstoff und Sauerstoff durch das Austragende in so geregelten Mengen erfolgt, daß etwaige Überschußwärme aus dem Reinigungsabschnitt dem Schmelzabschnitt im Gegenstrom zur Strömungsrichtung der Schmelze zugeführt wird; die Metallschmelze und Schlacke in Kontakt miteinander gemeinsam durch den Reinigungsabschnitt geführt und aus diesem abgeführt werden; und die Abgase im Gegenstrom zur Beschickung aus dem Beschickungsende abgezogen werden.
Durch die Einführung von stückigem metallischem Eisen unmittelbar in die vorher gebildete Schmelze kann die Schmelzzone kurz gehalten, eine Vorwärmung der Beschickung erspart und das Schmelzen beschleunigt werden. Weil anschließend eine erneute Sauerstoffzufuhr nicht erforderlich ist, kann ein Trommelabschnitt zum Frischen in dem drehbaren Teil erspart, und Schmelze und Schlacke können vorteilhaft in engem Kontakt miteinander in den Reinigungsabschnitt und durch diesen hindurchgeführt werden. Die Zusatzbeheizung der Reinigungs-. zone durch Einblasen von Brennstoff und Sauerstoff statt durch eine nur örtlich wirkende Zusatzbeheizung erlaubt durch einfache Regelung der eingeblasenen Brennstoff- und Sauerstoffmengen am Austragsende des Ofens die Beheizung des ganzen Drehofens einschließlich des Reinigungsabschnittes einfach
zu regeln und die zusätzliche Wärmezufuhr auf das Beschickungsgut und die Leistung des Brenners am Beschickungsende schnell und einfach abzustimmen. Dabei läßt die Abführung der gesamten Verbrennungsgase beider Brenner im Gegenstrom zur Beschickung aus dem Beschickungsende übermäßige Abwärmeverluste vermeiden.
Wird zu Eisenschwamm reduziertes Eisenerz ganz oder teilweise, z. B. in Verbindung mit Schrott, als Beschickung verwendet, so kann hierzu eine bekannte übliche Einrichtung dienen, die getrennt am Drehofen angebracht ist und daher zeitlich und mengenmäßig unabhängig vom Drehofen arbeiten kann, vorzugsweise aber in Verbindung mit dem Drehofen konti-
nuierlich so betrieben wird, daß die bei der Reduktion verbleibende Restwärme in den Drehofen gelangt und nicht verlorengeht.
Die Schlacke wird vorzugsweise gemeinsam mit der Stahlschmelze aus dem Reinigungsabschnitt abgeführt und von dieser erst außerhalb der Drehofenanlage getrennt. Da sie schneller als die Stahlschmelze abzufließen bestrebt ist, wird die Niveauhöhe der Stahlschmelze und der Schlacke und dadurch die Ausflußgeschwindigkeit der Schlacke geregelt, und zwar durch eine in an sich bekannter Weise einstellbare Verengung der Ausflußöffnung, ζ. Β. mittels eines in dieser einstellbaren Schlackendamms.
Die Verwendung eines Schlackendamms mit einstellbarer Niveauhöhe für die Schmelze in einem Drehofen ist bei einer Drehofenanlage bekannt, bei der in den Drehofen ein Gemisch von Eisenerz, Kohle, Reduktionsmitteln und Flußmitteln eingesetzt und normalerweise zu Roheisen oder habgereinigtem Eisen geschmolzen wird, Stahl in kontrollierter Zusammensetzung aber nicht erzeugt wird. Demgemäß hat der bekannte Drehofen verhältnismäßig geringe Länge und keine Beheizung vom Austragende her durch Einblasen von Brennstoff und Sauerstoff.
Durch die Vereinfachung und Abstimmung des erfiriftungsgemäßen Verfahrens auf die Beschickung mit metallischem Eisen vereinfacht sich die Drehofenanlage auf einen einzigen zusammenhängenden Drehofen mit ununterbrochener Mantelwandung, in den an beiden Enden je ein regelbarer Brenner hineinragt, wobei der in die Austragsöffnung hineinragende Brenner zweckmäßig in Ofenlängsrichtung verstellbar gelagert ist und sowohl den Schlackendamm als auch ein Verschlußglied für die Austragsöffnung tragen kann, aus dem in an sich bekannter Weise, jedoch ohne Verbindung mit dem sich drehenden Ofen ende, ein Gasvorhang als Abschlußmittel für den mit innerem Überdruck betriebenen Ofen ausgeblasen wird.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise näher erläutert. Die Zeichnung zeigt schematisch und teilweise im Schnitt eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Drehofens zur kontinuierlichen Stahlerzeugung.
Der Ofen besteht aus einem Körper mit einem zylindrischen Stahlmantel 1, der mit feuerfestem Material 2 ausgekleidet ist. Der Ofen ist relativ zu den Fundamenten 5 drehbar und wird zu diesem Zweck von Laufrollen 3 getragen, die auf üblichen (nicht dargestellten) Zapfen gelagert sind, die auf übliche Weise auf den Fundamenten befestigt sind.
Der Ofen wird mittels eines Motors und eines (nicht dargestellten) Untersetzungsgetriebes gedreht, dessen letztes Ritzel in das Zahnrad 4 eingreift, das ringsum den Stahlmantel des Reaktionsgefäßes ange-. bracht ist. Es kann mit verschiedenen Drehzahlen bis zu 50 U/min gearbeitet werden.
Der Ofen kann waagerecht angeordnet sein, ist jedoch im allgemeinen vom Beschickungsende zum Austragsende hin nach unten geneigt.
Die Eisenmetalle sowie die Fluß- und Legierungsmittel werden in den Fülltrichter 13 eingeführt und fließen unter Wirkung der Schwerkraft durch die schräge Zuführleitung 14, die durch einen Wassermantel 15 gekühlt wird, in die Mischung aus teilweise geschmolzenen Einsatzstoffen 21 in der Schmelzzone des Drehofens. Als Flußmittel können beispielsweise gebrannter Kalk und Dolomit und als Legierungsmittel die bei der Stahlherstellung üblichen Stoffe wie beispielsweise Kohlenstoff, Ferromangan, Ferrosilizium und Nickel verwendet werden, wobei Zugabemenge und Art dieser Mittel hauptsächlich von der Menge und der Zusammensetzung der Gangart und von den Verunreinigungen der metallischen Anteile der Beschickung sowie von der gewünschten Zusammensetzung des fertigen Stahles abhängen. Andere Gesichtspunkte bei der Auswahl der Zusatzstoffe sind die Rohstoffkosten insgesamt, die Zähigkeit der Schlacke und ihre Tendenz, die feuerfeste Auskleidung des Ofens anzugreifen. Weil die Einsatzstoffe unmittelbar in ein Bad aus geschmolzener Schlacke und geschmolzenem Metall in den Ofen eingeführt werden, wird die Möglichkeit, daß die Ofenfüllung zusammenbackt und an den Innenwänden des Ofens festhaftet, verringert.
Der Kopf 6 des Ofens, der zum Schutz des Stahlmantels und zur Vermeidung übermäßiger Wärme-Verluste mit einer feuerfesten Auskleidung 7 versehen ist, dient als Träger für die Zuführleitung 14 und den beschickungsseitigen Brenner 16 und außerdem als Leitung zur Entfernung von Abgasen. Der Ofenkopf 6 ist in an sich bekannter Weise gegenüber dem Ofen selbst feststehend angeordnet, und zwar einerseits mittels ineinandergreifender, mit Nuten versehener, geschmierter Dichtungsflächen 24 eines feststehenden Kopflagerungsringes 9, der an dem Ofenkopf 6 befestigt ist, und andererseits mittels eines sich drehenden Kopflagerungsringes 8, der mit dem Ofenmantel 1 verbunden ist. Ein gleichmäßiger Berührungsdruck über den gesamten Umfang dieser Flächen wird durch eine (nicht dargestellte) Vorspanneinrichtung, die beispielsweise aus Kabeln und Belastungsgewichten besteht, erreicht. Die Dichtungsflächen können durch einen Wassermantel 10 gekühlt werden.
Der am Beschickungsende angeordnete Brenner 16 liefert unmittelbar die Schmelzwärme. Brennstoff und Luft oder Sauerstoff, die vorerhitzt werden können, werden durch eine Brennstoff-Einlaßöffnung 18 und eine Luft-Einlaßöffnung 19 dem Brenner zugeführt. Ein Kühlwassermantel 17 wird durch Wassereinlaß- und -ablaßrohre 20 mit Kühlwasser versorgt. Die aus dem Ofen abgeführten Abgase werden durch eine Abgasleitung 11 abgezogen, wobei die gröberen Staubteilchen in eine Staubauffangleitung 12 fallen.
Das Metallbad 23 und die flüssige Schlacke 22
werden infolge der Drehbewegung des Ofens bzw. der Ofenwandung kontinuierlich umgewälzt und vom Beschickungsende des Ofens in Richtung auf das Austragsende befördert. Auf diese Weise wird annähernd ein chemisches Gleichgewicht zwischen Schlacke und Metall erreicht, so daß die Stahlzusammensetzung genau geregelt werden kann, die Ausbeute wervoller Legierungselemente im Stahl erhöht und ein geringer Eisenoxydgehalt der Schlacke, d. h. eine entsprechend erhöhte Ausbeute erzielt werden kann. Ein zweiter Brenner 25, der ebenfalls mit einer Brennstoff-Einlaßöffnung 26, einer Luft-Einlaßöffnung 27 und einem Wassermantel· 28, der durch Wassereinlaß- und -ablaßrohre 29 gespeist wird, versehen ist, ragt durch eine ringförmige Austragsöffnung 46 hindurch in den Ofen hinein und liefert unmittelbar die zur Raffinierung bzw. Reinigung oder Feinung erforderliche Wärme, wobei die heißen Verbrennungsprodukte der aus diesem Brenner ausströmenden Brennstoffe außerdem mittelbar gewisse zu-
sätzliche Wärmemengen für den Schmelzvorgang liefern.
Bei dem erfindungsgemäßen Ofen, aus dem die Reaktionsprodukte in flüssigem Zustand durch eine eingeengte Öffnung hindurch ausfließen, wird die Schlacke schneller durch den Ofen befördert als das Metall. Zur Regelung der ausgetragenen Schlackenmenge ist eine verstellbar angeordnete Schlackensperre bzw. Schlackendamm 33 vorgesehen. Diese Sperre 33 ist an dem Brenner 25 befestigt und kann aus feuerfestem Material oder aus einem wassergekühlten Mantel aus wärmebeständigem Material bestehen, der durch Wasserein- und -auslaßrohre 34 mit Wasser versorgt wird.
Um das Einströmen von Gasen durch die Austragsöffnung46 des Ofens zu verhindern, kann Gas mit großer Strömungsgeschwindigkeit als »Abdichtungsvorhang« angewendet werden. Das den Vorhang bildende Gas tritt aus einem ringförmigen Spalt 31 in einem Kopfrohr 30 aus, dem das unter Druck stehende Gas durch die Zuführleitung 32 zugeführt wird. Das den Vorhang bildende Gas trifft auf die Innenfläche der Austragsöffnung 46 auf und verhindert so im wesentlichen die Entstehung eines axial gerichteten Gasstroms durch die Öffnung hindurch trotz des statischen Druckunterschieds zwischen der Außenluft und dem Ofeninnern.
Um die gesamte Brenneranordnung einschließlich der daran befestigten Zubehörteile einstellen zu können, ist der austragsseitige Brenner 25 an Halteklammern oder Trägern 43 aufgehängt, die an einem Schlitten 36 befestigt sind, welcher mit auf Schienen 37 laufenden Rädern 38 versehen ist. Die Brenneranordnung wird dadurch in axialer Richtung relativ zu der Austragsöffnung 46 des Ofens verschoben, daß der Abstand zwischen einer Rolle 41 und dem Schlitten 36 durch Bewegung von Gleitschuhen 39, die auf einer Schiene 40 laufen, mit Hilfe einer waagrecht auf dem Schlitten 36 angeordneten hydraulischen Kolbenstange 42 eingestellt wird.
Mit Hilfe einer Vorspanneinrichtung (nicht dargestellt), die beispielsweise aus Gewichten besteht, die mittels Seilen und Führungsrollen mit dem Schlitten verbunden sind, kann man erreichen, daß die Rolle 41 immer an der stirnseitigen Außenfläche des Ofens anliegt.
Der Brenner und die Schlackensperre können dadurch in vertikaler Richtung relativ zu der Austragsöffnung 46 verstellt werden, daß der Brenner 25 an horizontal angeordneten Lagerzapfen 44 schwenkbar gelagert wird. Der Brenner 25 wird durch eine vertikal angeordnete hydraulische Kolbenstange 45, die sich zwischen den hinteren Enden des Brenners 25 und dem Schlitten 36 erstreckt, um die Lagerzapfen 44 geschwenkt. Infolge dieser Anordnung kann der Brenner auf einfache Weise aus dem Reaktionsgefäß entfernt werden, um Reparaturen durchführen zu können oder um durch die Austragsöffnung 46 hindurch eine Zugangsmöglichkeit zu dem Innern des Reaktionsgefäßes zu schaffen.
Um zu verhindern, daß sich die Schlacke oder das Metall verfestigen und an der feuerfesten Auskleidung der Innenwände der Austragsöffnung 46 festhaften, können diese gegebenenfalls erhitzt werden, indem (nicht dargestellte) Brenner so angeordnet werden, daß die heißen Verbrennungsprodukte der aus den Brennern ausströmenden Brennstoffe auf die Innenfläche der Austragsöffnung auftreffen. Dieses Verfahren ist dann am wirkungsvollsten, wenn die Brenner so angeordnet sind, daß die um den austretenden Metallstrom herum gelegenen Bereiche der Austragsöffnung 46 erwärmt werden, so daß die Oberfläche der feuerfesten Auskleidung unmittelbar vor der Berührung mit der Metallschmelze erhitzt wird. Die Oberfläche der Austragsöffnung kann jedoch auch mit elektrischen Widerstandselementen erhitzt werden, die in die feuerfeste Auskleidung eingebettet
ίο sind.
Legierungsmittel und gegebenenfalls Flußmittel können dem Stahl und der Schlacke an der Austragsöffnung 46 zugeführt werden, um so die Zusammensetzung des fertigen Stahls zu beeinflussen. Für diesen Zweck können ein oder mehrere Einspritzleitungen üblicher Bauart, die normalerweise mit Wasser gekühlt werden, etwa von der Art einer Feststoff-Einspritzleitung 35, vorgesehen sein.
Die einzuspritzenden bzw. zuzusetzenden Stoffe können entweder unter der Wirkung der Schwerkraft durch die Leitungen fließen oder auch in einem gasförmigen Medium mitgeführt und unter Druck durch die Einspritzleitung 35 eingespritzt werden, die entweder oberhalb der Schlacke mündet oder nach unten durch die Schlacke hindurch in das Bad gerichtet sein kann. Diese Stoffe können dem flüssigen Stahl auch nach dessen Austritt aus dem Ofen und vor dem Gießen zugegeben werden.
Der flüssige Stahl und die Schlacke können gemeinsam durch die Austragsöffnung 46 hindurch überlaufen, und danach durch die Schlacken-Trennvorrichtung 48 getrennt werden, die ebenfalls erhitzt werden kann; Schlacken-Trennvorrichtungen dieser Art sind in vielen Ausführungen bekannt. Der Stahl kann jedoch auch mittels eines aus einem feuerfest ausgekleideten Rohr bestehenden Syphons bzw. Saughebers aus dem Ofen entnommen werden, der durch die Austragsöffnung 46 in das Stahlbad eingeführt wird. In diesem Fall ist es meist zweckmäßig, die Schlacke nicht kontinuierlich sondern absatzweise zu entfernen. Der Stahl wird in diesem Fall durch Saugwirkung in ein unter geregeltem Unterdruck stehendes, geschlossenes Gefäß geleitet oder durch einen Saugheber in einen Behälter geführt, in dem der Spiegel des Stahlbades niedriger liegt als der des flüssigen Stahles 23 in dem Ofen. Stahl und Schlacke können auch durch Stichlöcher etwa nach der Art eines Stichloches 47 entnommen werden. Warmhalteöfen, z. B. elektrische Induktionsöfen, zur Speicherung und zur Vergleichmäßigung der Stahlschmelze vor dem Gießen können ebenfalls angewendet werden.

Claims (10)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur kontinuierlichen Stahlgewinnung in einer Drehofenanlage, in der die kontinuierliche Beschickung in dem an das Beschickungsende anschließenden Ofenabschnitt unter geregeltem Einblasen von Brennstoff und Sauerstoff mittels eines am Beschickungsende angeordneten Brenners zu einer flüssigen Metallphase und einer Schlackenphase geschmolzen, die durch Drehen aller Ofenabschnitte umgewälzt und kontinuierlich zu ihren Abflußöffnungen weitergefördert werden und wobei die Metallschmelze ein dem Austragende benachbarten geregelt beheizten Reinigungsabschnitt zugeführt wird, in
den Legierungsstoffe eingeführt werden können und aus dem der Stahl abgeführt wird, dadurchgekennzeichnet, daß
a) eine Beschickung aus stückigem metallischem Eisen, gegebenenfalls mit Fluß- und Legierungsmitteln, nahe der Mündung des am Beschickungsende vorgesehenen Brenners unmittelbar in die vorher gebildete Schmelze eingeführt wird;
b) Schmelze und Schlacke gemeinsam in engem Kontakt miteinander ohne erneute Sauerstoffzufuhr dem Reinigungsabschnitt zugeführt wird;
c) die Beheizung dieses Abschnitts durch Einblasen von Brennstoff und Sauerstoff durch das Austragende in so geregelten Mengen erfolgt, daß etwaige Überschußwärme aus dem Reinigungsabschnitt dem Schmelzabschnitt im Gegenstrom zur Strömungsrichtung der Schmelze zugeführt wird;
d) die Metallschmelze und Schlacke in Kontakt miteinander gemeinsam durch den Reinigungsabschnitt geführt und aus diesem abgeführt werden; und die Abgase im Gegenstrom zur Beschickung aus dem Beschik-
-■»•kungsende abgezogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise zu Eisenschwamm reduziertes Eisenerz, vorzugsweise bei gleichzeitig und in Verbindung mit dem Betrieb der Drehofenanlage erfolgender Herstellung, allein oder zusammen mit sonstigem stückigem metallischem Eisen als Beschickung der Drehofenanlage dient.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Schlacke und Stahlschmelze gemeinsam aus dem Reinigungsabschnitt abgeführt und erst außerhalb der Drehofenanlage getrennt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Niveauhöhe der Stahlschmelze und der Schlacke und die Ausflußgeschwindigkeit der Schlacke durch eine in an sich bekannter Weise einstellbare Verengung der Ausflußöffnung beider geregelt wird.
5. Drehofenanlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelzabschnitt und der Reinigungsabschnitt kontinuierlich mit ununterbrochener Mantelwandung ineinander übergehen und einen zusammenhängenden Drehofen (1) bilden.
6. Drehofen zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an seinen beiden Enden je ein Brenner (16 bzw. 25) in die Ofenöffnung hineinragt.
7. Drehofen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der in die Austragöffnung hineinragende ortsfeste Brenner (25) in bezug auf diese Öffnung in Ofenlängsrichtung verstellbar gelagert ist.
8. Drehofen zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennungsgase beider Brenner (16, 25) im Gegenstrom zur Beschickungsrichtung und Schmelzeströmungsrichtung des Ofens aus dem Beschickungsende abführbar sind.
9. Drehofen nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein in an sich bekannter Weise einstellbarer Schlackendamm (33) zur Regelung des Niveaus des Stroms von Schmelze und Schlacke und der Austrittsgeschwindigkeit der Schlacke in der Austragöffnung vorgesehen ist.
10. Drehofen nach einem der Ansprüche 6 bis 9. dadurch gekennzeichnet, daß ein an sich bekannter Verschluß des Ofenaustragsendes gegen Lufteintritt in Form eines ausgeblasenen Gasvorhanges (bei 30) und drehbar am Brenner (25) im drehbaren Ofenende vorgesehen ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 109 523/11

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