DE1458819B - Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Stahl aus Roheisen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Stahl aus RoheisenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur kontinuierlichen
Herstellung von Stahl aus Roheisen, bei der das flüssige Roheisen durch mehrere Behälter geleitet wird,
in denen das Frischen des Roheisens und seine Behandlung mit Zuschlagstoffen erfolgt.
Es sind bereits vor geraumer Zeit Versuche durchgeführt worden, um Roheisen im kontinuierlichen
Verfahren zu Stahl zu verarbeiten. Dabei hat man das Roheisen beispielsweise durch ein langgestrecktes
Ofengefäß fließen lassen, in dem es mittels von oben eingeführter Sauerstoff- oder Luftlanze gefrischt worden
ist. Man ist auch schon dazu übergegangen, im Anschluß an dieses Ofengefäß ein weiteres tiefer gelegenes
Ofengefäß vorzusehen, in dem die notwendigen Feinungsarbeiten an dem ebenfalls durchfließenden
Rohstoff durchgeführt werden sollten.
Schließlich ist auch schon ein kontinuierliches Frischverfahren vorgeschlagen worden, bei dem das
Vorfrischen in mehreren hintereinander angeordneten Gefäßen erfolgen und die sich auf dem Roheisen
bildende Schlacke im Gegenstrom zum Roheisen geführt werden soll.
Keines der bekanntgewordenen Verfahren hat jedoch bisher praktische Anwendung gefunden, insbesondere
ist mit diesen Verfahren ein wirtschaftliches Frischen von Roheisen nicht möglich gewesen. Die
vorliegende Erfindung weist nun einen großtechnisch gangbaren Weg, um in kontinuierlichem Verfahren
aus Roheisen Stahl herzustellen. Die Erfindung erschöpft sich dabei nicht in dem Vorschlag, daß das
Behandeln und Frischen des Roheisens in mehreren hintereinander angeordneten Gefäßen erfolgt und dabei
die erzeugte Schlacke im Gegenstrom zum Roheisen vom letzten zum ersten Gefäß geführt wird. Vielmehr
schlägt sie vor, das zu behandelnde Roheisen jeweils vom Grunde des vorhergehenden Frischgefäßes
durch eine Pumpe in das nächste höherliegende Gefäß zu fördern und die beim Frischen des Roheisens
erzeugte Schlacke kaskadenartig dem jeweils nächst tiefergelegenen Frischgefäß zuzuführen.
ίο In der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist an jedem
der Frischgefäße eine Pumpe angebracht, die als Mammutpumpe ausgebildet ist, wobei als Fördermittel
für diese Pumpe Sauerstoff, Luft oder ein inertes Gas Verwendung findet. An Stelle einer Mammutpumpe
kann aber auch gemäß der Erfindung eine magnetische oder thermomagnetische Pumpe verwendet
werden.
Nach der Erfindung sind die einzelnen Frischgefäße so angeordnet, daß jeweils das nächste Frischgefaß
höher als das vorhergehende Frischgefäß angeordnet ist. Dadurch ist es leicht möglich, die
Schlacke im Gegenstrom zum flüssigen Eisen von einem Gefäß zum anderen zu führen. Hierdurch wird
eine besonders wirtschaftliche Betriebsführung erreicht.
Die Feinungsarbeit kann in nebeneinanderliegenden besonderen Frischgefäßen absatzweise geschehen.
Dabei kann jedoch durch zeitliche Abstimmung der Feinungsarbeit in den einzelnen Gefäßen ein vollkontinuierlicher
Betrieb der Gesamtanlage durchgeführt werden.
Das Verfahren und eine Vorrichtung nach der vorliegenden Erfindung sei an Hand des in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei stellt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung, F i g. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung dar.
Die Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Stahl besteht aus dem zum Einschmelzen von Roheisen dienenden Schachtofen 1, den in unterschiedlicher Höhe angeordneten Frischgefäßen 2, 3, 4 und dem Vorratsgefäß 5, in dem der durch die Behandlung des Roheisens mit Luft bzw. Sauerstoff und Zuschlagstoffen erzeugte Stahl gesammelt wird. Aus dem Schachtofen 1, der kontinuierlich betrieben wird, fließt das Roheisen in das Frischgefäß 2, das mit einer Haube 6 abgedeckt ist. Das Roheisen kann aber auch beispielsweise einem Hochofen, einem Roheisenmischer oder einem anderen Transportgefäß entnommen werden. Durch die Haube 6 ragt eine Blaslanze 7, durch die Sauerstoff auf die Oberfläche des Roheisenbades 8 geleitet wird.
Die Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Stahl besteht aus dem zum Einschmelzen von Roheisen dienenden Schachtofen 1, den in unterschiedlicher Höhe angeordneten Frischgefäßen 2, 3, 4 und dem Vorratsgefäß 5, in dem der durch die Behandlung des Roheisens mit Luft bzw. Sauerstoff und Zuschlagstoffen erzeugte Stahl gesammelt wird. Aus dem Schachtofen 1, der kontinuierlich betrieben wird, fließt das Roheisen in das Frischgefäß 2, das mit einer Haube 6 abgedeckt ist. Das Roheisen kann aber auch beispielsweise einem Hochofen, einem Roheisenmischer oder einem anderen Transportgefäß entnommen werden. Durch die Haube 6 ragt eine Blaslanze 7, durch die Sauerstoff auf die Oberfläche des Roheisenbades 8 geleitet wird.
In diesem Gefäß 2 erfolgt die Entfernung von Schwefel und Silizium aus dem Roheisenbad. Über
den Kanal 9 wird das so vorgefrischte Roheisen in das Steigrohr 10 und von dort in das zweite höher als
das Frischgefäß 2 liegende Frischgefäß 3 gefördert. Die Förderung erfolgt durch die Mammutpumpe 11.
Es kann aber auch besonders vorteilhaft eine magnetische oder thermomagnetische Pumpe zur Förderung
des Roheisenstromes verwendet werden. Bei der Benutzung von Mammutpumpen kommt als Treibgas
Sauerstoff oder aber ein inertes Gas in Frage.
Die Haube 6 erstreckt sich auch über das Frischgefäß 3, über dem ebenfalls eine Blaslanze 12 vorgesehen ist, durch die Sauerstoff auf die Oberfläche des Roheisenbades 13 geleitet wird. In dieser zweiten Stufe des Verfahrens erfolgt vorzugsweise die Ent-
Die Haube 6 erstreckt sich auch über das Frischgefäß 3, über dem ebenfalls eine Blaslanze 12 vorgesehen ist, durch die Sauerstoff auf die Oberfläche des Roheisenbades 13 geleitet wird. In dieser zweiten Stufe des Verfahrens erfolgt vorzugsweise die Ent-
kohlung und Entphosphorung des Roheisens. Mit 14, 15 und 16 sind Beschickungseinrichtungen bezeichnet,
die in der Haube 6 angeordnet sind und durch die Kühlmittel wie Schrott, Erz und/oder Zuschlagstoffe
zugeführt werden können.
Vom Frischgefäß 3 wird das vorgefrischte Roheisen über den Kanal 17 wiederum durch eine Mammutpumpe
18 und das Steigrohr 19 dem Feinungsgefäß 4 zugeführt, das ebenfalls durch die Haube 6 abgedeckt
und über dem die Blaslanze 20 angeordnet ist. Der in dem Feinungsgefäß 4 fertig behandelte
Stahl fließt durch die Rinne 21 zum Sammelgefäß 5, er kann von dort gegebenenfalls aber auch kontinuierlich
zur Gießmaschine einer Stranggußanlage vveitergeleitet werden.
In vielen Fällen kann es zweckmäßig sein, quer zur Längsrichtung der Anlage zwei oder mehr Feinungsgefäße
4, 4', 4" anzuordnen und die Feinungsgefäße absatzweise zu betreiben (F i g. 2). Aus der Zeichnung
ist ohne weiteres ersichtlich, daß durch zeitlich richtiges Hintereinanderschalten der Arbeitsgänge in
den Feinungsgefäßen dennoch ein vollkontinuierlicher Betrieb der Anlage erreicht werden kann.
Die von der Haube 6 aufgefangenen Frischgase können über die Leitung 22 einem Sammelbehälter
23 zugeführt und z. B. zum Vorwärmen des Einsatzes verwendet werden. Die Schlackenführung erfolgt bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung in der Weise, daß die im Frischgefäß 4 erzeugte
Schlacke über die Rinnen 24 zum Frischgefäß 3 und die dort erzeugte Schlacke über die Rinnen 25 zum
Frischgefäß 2 geführt wird. Von dort wird die Schlacke über den Schlackenkanal 29 abgeleitet und
mit Schlackengefäßen 30 abtransportiert.
Claims (4)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Stahl aus Roheisen, bei dem das Roheisen
durch mehrere hintereinander angeordnete Frischgefäße geleitet wird, in denen das Frischen
des Roheisens und seine Behandlung mit Zuschlagstoffen erfolgt und die erzeugte Schlacke im
Gegenstrom zum Roheisen geführt wird, d adurch gekennzeichnet, daß das Roheisen
jeweils vom Grunde des vorhergehenden Frischgefäßes durch eine Pumpe in das nächste höherliegende
Gefäß gefördert und die beim Frischen des Roheisens erzeugte Schlacke kaskadenartig
dem jeweils nächst tiefergelegenen Frischgefäß zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Feinen in mehreren absatzweise
betriebenen Feinungsgefäßen durchgeführt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß an jedem Frischgefäß (2, 3) als Pumpe eine Mammutpumpe (11) und als Fördermittel
Sauerstoff, Luft oder ein inertes Gas vorgesehen sind.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Förderung des Roheisens an den Frischgefäßen (2, 3) eine magnetische oder thermomagnetische
Pumpe angeordnet ist.
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3615096C1 (en) * | 1986-05-03 | 1987-09-17 | Ferdinand Dipl-Ing Dr Mon Fink | Equipment and process for continuous oxidising and refining of crude iron to give steel |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3615096C1 (en) * | 1986-05-03 | 1987-09-17 | Ferdinand Dipl-Ing Dr Mon Fink | Equipment and process for continuous oxidising and refining of crude iron to give steel |
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