-
Gezogene gliederzugartige Gewinnungsmaschine
Die Erfindung
betrifft eine gezogene gliederzugartige Gewinnungsmaschine, bestehend aus zwei äußeren
Kohlenhobeln für die Bearbeitung des unteren Bereiches des Stoßes und einem den
oberen Teil des Stoßes abtragenden turmartigen Mittelglied mit gegen den Abbaustoß
vorkragenden Werkzeugen und einstellbarer Schnittiefe. Gliederzugartige Gewinnungsmaschinen
der vorgenannten Grundbauart sind bekannt (deutsche Patentschrift 916 703).
Das Mittelglied ist als Schrämmaschine ausgebildet, wobei an der Oberseite des Schrämmaschinengehäuses
ein aufwärtsgerichteter Schrämarm gelagert sein kann. Einstellung und Arbeitsweise
dieser Maschine ist im wesentlichen gleichbleibend. Bekannt ist ferner die Verwendung
einer gliederartig aufgebauten Gewinnungsmaschine, die einen gestuften Abbau der
Unterkohle und der Oberkohle am gleichen Abbaustoß ermöglicht (deutsche Patentschrift
850-882). In diesem Fall sind in Zugrichtung hintereinander angeordnete Hobelkörperabschnitte
mit unterschiedlich angeordneten Werkzeugen benutzt, die auswechselbar waren und
durch solche anderer Länge ersetzt werden konnten. Vorgesehen war eine Schrägstellung
des turmartig aufwärtsragenden Werkzeugträgers gegenüber dem Abbaustoß. Eine weitere
bekannte Bauart sieht als Mittelglied der gliederzugartigen Gewinnungsmaschine einen
scherenartigen Werkzeugträger vor, der durch Änderung des Scherenwinkels höhenverstellbar
ist (DAS 1 184 309). Das scherenartige Mittelglied verbleibt ständig in der senkrecht
zur Strebaohle gerichteten Arbeitsstellung.
Bei Kohlenhobeln ist
es seit langer Zeit bekannt, den die Werkzeuge tragenden Mittelteil schichtenartig
aufzubauen und damit durch die Zahl der hinzufügbaren oder wegnehmbaren werkzeugtragenden
Schichten einen Werkzeugturm der jeweils 'gewünschten Höhe zu schaffen (Beien-Mitteilungen
Nr. 18 - Schrämplattenhobel SH 6). Dieser schichtweise Aufbau ist auch vorgesehen
bei einem sogenannten Pulthobel (Zeitschrift ('Glückauf", Anzeigenseite 486, vom
9.9.1964). Kopfseitig dieses aus übereinandergesteckten Schichten bestehenden Werkzeugträgers
sind in einer schrägen, durch Schrauben befestigten Halterung gegen den Abbaustoß
ausfahrbare Firstkerbmeißel gelagert.
-
Bei auf Kratzerförderern in der Längsrichtung verfahrbaren Sehrämmaschinen
ist es bekannt, das Schrämmaschinengehäuse um längsgerichtete Wellen schwenkbar
auf einem schlittenartigen Zwischengestell zu lagern, um in den Abbaustoß einen
schräg aufwärtsgerichteten Schram einschneiden zu können. Schrämmaschinen dieser
Bauart und Anordnung sind ungeeignet für die Eingliederung in eine schälende Gewinnungsmaschine.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gliederzugartige gezogene
schälende Gewjnnungsmaschine der eingangs genannten Gattung zu verbessern, und zwar
durch eine besondere Ausgestaltung und verstellbare Ausbildung des turmartigen Mittelgliedes.
-
Die Gewinnungsmaschine nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Turmfuß an dem Grundrahmen des Mittelgliedes in einer mindestens das Verschwenken
des Gesamtturmes gegen den Abbaustoß ermöglichenden Weise auf einer zur Zugrichtung
parallelen Achse ein- und feststellbar gelagert ist.
-
Dabei ergibt sich eine weitere Verbesserung dadurch, daß der Turmfuß
mittels oberhalb der längsgerichteten Schwenkachse vorgesehener Querachse und Einstellmittel
mit dem Gesamtturm in einer zur Zugrichtung geneigten Lage ein- und feststellbar
ist.
Die Bauart nach der Erfindung sieht keinen massiven schweren
Hobelkörper als Untersatz eines Turmes vor, sondern stellt diesen Turm als auswechselbares
Zwischenglied zwischen zwei äußeren Kohlenhobeln direkt auf das Liegende. Dieses
von tiefliegenden Werkzeugen freie Mittelglied ermöglicht es, die für eine einstellbare
Verschwenkung notwendigen Mittel in sicherer und tiefliegender Weise anzubringen,
um ein gleichzeitig tiefliegendes Gelenk für eine in bankrechter Richtung gegen
den Abbaustoß erfolgende Turmschwenkung nutzbar machen zu können. Auf diese Weise
sind die Voraussetzungen dafür geschaffen, daß der Neigungswinkel des abzubauenden
Stoßes ohne Schwierigkeiten von einer tiefliegenden Stelle ausgehend jeweils auf
das@günstigste Maß eingestellt werden kann. Der Turm erhält trotz dieser schwenkbaren
Anordnung eine stabile Verlagerung auf dein niedrigen, schlittenartigen Grundrahmen.
Der Aufbau und die Arbeitsweise der unteren äußeren Kohlenhobel bleiben unbeeinflußt.
.
-
Außer der sich über die gesamte Turmhöhe bzw. die Stoßhöhe erstreckenden
einfachen Einstellung des Neigungs- oder Böschungswinkels läßt sich durch die Schrägeinstellung
des gesamten Turmes die auftretende Belastung direkt in Bodennähe günstig abfangen.
Man kann den Turm derart neigen, daß die auftretenden Kräfte im wesentlichen abwärtsgerichtet
direkt in den Grundrahmen des Mittelgliedes gelangen. Die Kippkräfte in Richtung
zum Förderer hin lassen sich dadurch weitestgehend verringern.
-
IUt der zusätzlichen, in der Ebene der Fahrtrichtung möglichen Versehwenkung
kann auch erreicht werden, daß der Turm die von ihm aufgenommenen Kräfte in vorteilhafter
Weise direkt in den Grundrahmen weiter überträgt. Die Schrägstellung des Turmes
wirkt sich in jedem Fall günstig aus, wenn der Turm mit der Zugrichtung einen spitzen
Winkel einschließt. Die einfache Einstellmöglichkeit schafft eine nute Voraussetzung
für rin .schnelles Anpassen an die -.eweiligen Verhältnisse. Bei diesen Kohlenhobeln,
die mit einem Turn; arbeiten, sind die bei den hochliegenden Werkzeugen auf treteY_.len
@chnc idtv:i@,:: rstäiz,@e erheblich. Wie verstehend erwähnt, läßt
sich
durch die Turmneigung eine vorteilhafte Turmstellung zur Richtung der auftretenden
Kräfte erzielen und damit durch die stabilisierte Lage der Gewinnungsmaschine ein
zuverlässiger Ablauf der Gewinnungsarbeit erreichen.
-
Die durch den geneigten Turm besonders tief heruntergezogene Böschung
des Abbaustoßes trägt mit dazu bei, daß die Lösearbeit der Kohlenhobel erleichtert
und die gelöste Kohle weitestgehend sturzfrei in den Förderer gleitet.
-
Zn der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht.
-
Fig. 1 zeigt die gliederzugartige Gewinnungsmaschine in' Ansicht,
teilweise im Schnitt; Fig. 2 zeigt einen Grundriß zu Fig. 1; Fig. 3 zeigt die Gewinnungsmaschine
in Seitenansicht, teils im Schnitt.
-
Die Gewinnungsmaschine besteht im wesentlichen aus drei gelenkig verbundenen
Gliedern, und zwar den beiden Kohlenhobeln 1 und 2 und dem turmartigen Mittelglied
3. Die Gewinnungsmaschine kann in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise an einem Förderer
4 geführt sein oder an einer geeigneten Führungsschiene. Abbaustoßseitig des Förderers
kann eine Rampe vorgesehen werden, auf welcher die Gewinnungsmaschine mit den Kohlenhobeln
gleitet und über die das gelöste Gut dem Förderer zugeführt wird. Die Kohlenhobel
1 und 2 besitzen die Werkzeugträger 5. Die Werkzeugträger sind beispielsweise längsverschieblich
auf Führungen 6 angeordnet, derart, sie sich entsprechend der Arbeitsrichtung des
Hobels entweder in die BetriZbsstellung oder in die Ruhestellung bewegen. Die Werkzeugträger/sitzen
mindestens eine Arbeitsrichtung.
-
Zwischen den Kohlenhobeln 1 und 2 ist das turmartige Mittelglied 3
vorgesehen. 8 sind Gelenke zwischen den Gliedern 1, 2, 3. Der Turm 9 besteht aus
mehreren übereinander angeordneten Kastengliedern
10, 11,-12. Jedes
Kastenglied hat einen etwa quadratischen Querschnitt. Die Kastenglieder sind durch
ineinandergreifende Kupplungsmittel 13 verdrehungssicher verbunden. Auf der dem
Abbaustoß zugewendeten Seite der Kastenglieder des Turmes sind in der Höhe versetzt
angeordnete Mittel 14 (z.B. Löcher) zur einstellbaren Befestigung von Werkzeugen
15 vorgesehen. Die Werkzeuge besitzen Schneiden für zwei Schälrichtungen. Die Werkzeuge
können starr befestigt sein, sie können aber auch selbst schwenkbar und einstellbar
ausgebildet werden, derart, daß sie sich auf die Schälrichtung einstellen. Die am
Turm vorgesehenen Werkzeuge liegen in einem verhältnismäßig hohen Bereich.
-
Der Turm 9 ist am Fußende auf dem Lagerkörper 16 abgestützt, der Gelenkachsen
17 und 18 und spindelartige Einstellmittel 19, 20 enthält. Die Einstellmittel
und die Schwenkachsen sind so angeordnet, daß der Turm um die Achse 17 in Richtung
auf den Abbaustoß geschwenkt werden kann, wie dies Fig. 3 zeigt. Bei dieser Schwenkung
werden die Schraubenspindeln 19 betätigt. Beim Drehen der Spindel 20 wird der Turm
um die Achse 18 geschwenkt, wie dies'Fig. l veranschaulicht. Die Schräg- bzw. Kippstellung
des Turmes ist in jeder Zwischenstellung und Endstellung feststellbar. Die Verstelleinrichtungen
sind derart angeordnet, daß ihre Betätigung von der dem Abbaustoß abgewendeten Seite
der Gewinnungsmaschine möglich ist.
-
Auf dem Kopfende des Turmes ist ein Firstenmesser 22 angeordnet. Das
Messer ist vertikal verstellbar geführt.
-
Die Gewinnungsmaschine besitzt bezüglich der drei Glieder jeweils
einen Führungsfortsatz 23, 24, 25.