DE1453382B - Verfahren und Vorrichtung zur Vermin derung der Quellung von kochfest verleim ten Holzspanplatten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Vermin derung der Quellung von kochfest verleim ten HolzspanplattenInfo
- Publication number
- DE1453382B DE1453382B DE1453382B DE 1453382 B DE1453382 B DE 1453382B DE 1453382 B DE1453382 B DE 1453382B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- plates
- climate
- swelling
- temperature
- hot
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
- 230000002522 swelling Effects 0.000 title claims description 11
- 239000011093 chipboard Substances 0.000 title claims description 8
- 239000002023 wood Substances 0.000 claims description 14
- 238000000034 method Methods 0.000 claims description 11
- 238000003825 pressing Methods 0.000 claims description 7
- XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N water Substances O XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 6
- 239000003570 air Substances 0.000 description 5
- 238000001035 drying Methods 0.000 description 4
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 4
- 230000000875 corresponding Effects 0.000 description 2
- 238000010586 diagram Methods 0.000 description 2
- 239000003292 glue Substances 0.000 description 2
- 239000000463 material Substances 0.000 description 2
- 230000002940 repellent Effects 0.000 description 2
- 239000005871 repellent Substances 0.000 description 2
- 238000007669 thermal treatment Methods 0.000 description 2
- 239000004793 Polystyrene Substances 0.000 description 1
- 238000010521 absorption reaction Methods 0.000 description 1
- 238000009825 accumulation Methods 0.000 description 1
- 239000012080 ambient air Substances 0.000 description 1
- 239000000839 emulsion Substances 0.000 description 1
- 230000004301 light adaptation Effects 0.000 description 1
- 238000002844 melting Methods 0.000 description 1
- 239000000203 mixture Substances 0.000 description 1
- 239000012188 paraffin wax Substances 0.000 description 1
- 239000002245 particle Substances 0.000 description 1
- 229920002223 polystyrene Polymers 0.000 description 1
- 238000011084 recovery Methods 0.000 description 1
- 239000000126 substance Substances 0.000 description 1
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verminderung der Quellung von kochfest verleimten
Holzspanplatten, bei dem die gepreßten Platten in einem feucht-heißen Klima nachbehandelt werden.
Es ist bekannt, daß die Quellung von Spanplatten einerseits auf der reinen Holzquellung beruht, d. h.
auf der chemischen Anlagerung von Wasser an den Holzwerkstoff; andererseits beruht sie auf der wesentlich
größeren Rückformquellung, die ihre Ursache darin hat, daß die durch das Pressen verdichteten
Späne unter dem Einfluß der Feuchtigkeit in ihre ursprüngliche Form, die sie vor dem Pressen hatten,
zurückzukehren bestrebt sind.
In der deutschen Patentanmeldung K17285 IVa/38h (bekanntgemacht am 29. 9. 1955) wird deshalb zur
Vermeidung der Rückformquellung vorgeschlagen, die durch die Druckanwendung erfolgte Strukturveränderung
der Holzspäne durch Einwirkung von Wasser, vorzugsweise Wasserdampf, möglichst aufzuheben
und anschließend eine Trocknung der Spanplatten durchzuführen.
Nachteilig ist dabei, daß die Platten zuerst stark befeuchtet und dann wieder getrocknet werden
müssen.
Bei einem Verfahren nach der nicht vorveröffentlichten deutschen Auslegeschrift 1 229 284, das sich
auf die Verminderung der Quellung von Holzspanplatten bezieht, soweit diese auf der reinen Holzquellung
beruht, werden die Holzspanwerkstücke nach dem Verpressen einer thermischen Nachbehandlung
bei einer Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des Hydrophobierungsmittels unterzogen.
Die thermische Behandlung macht sich durch das Austrocknen der Platten, insbesondere in den
Randzonen, nachteilig bemerkbar, so daß die Platten im Anschluß an diese thermische Behandlung klimatisiert
werden müssen. Dieses Austrocknen wird auch dann nicht vermieden, wenn der Plattenstapel mit
geschäumtem Polystyrol umgeben wird.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, das eingangs geschilderte zweistufige Verfahren, bei
dem zuerst befeuchtet und dann getrocknet wird, zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Temperatur und die relative Luftfeuchtigkeit
auf denjenigen Wert eingestellt und auf diesem konstant gehalten werden, der etwa der gewünschten
Ausgleichsfeuchtigkeit der Platten entspricht, und daß die Platten in diesem Klima gegen
Ende der Behandlung eine Zeitlang ohne Feuchtigkeitsaufnahme oder -verlust gehalten werden. Die
Temperatur soll mindestens 70° C und vorzugsweise 100 bis 150° C betragen.
Mit der Erfindung wird der Vorteil erreicht, daß die Platten in einem einstufigen Verfahren behandelt
werden können und durch die gewählte Temperatur in Verbindung mit der relativen Luftfeuchtigkeit
Einfluß auf die Behandlungsdauer genommen werden kann.
Dadurch ist eine bessere Wirtschaftlichkeit des Verfahrens gegenüber der bekannten Nachbehandlungsmethode
vorhanden. Darüber hinaus ist das Verfahren besonders einfach, weil die Spanplatten
lediglich einem konstanten Klima unterworfen werden müssen.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Platten bereits während des Preßvorganges auf eine Feuchtigkeit
eingestellt werden, die ihrer Ausgleichsfeuchtigkeit in normaler atmosphärischer Luft entspricht.
Dieses Vorgehen ist üblich, damit die fertiggepreßte Platte hinsichtlich ihres Feuchtigkeitszustandes unter
dem Einfluß normaler atmosphärischer Luft, also im späteren Gebrauch, keinen Veränderungen unterliegt.
In Verbindung mit der Erfindung bedeutet dies, daß dieser Feuchtigkeitszustand der Platte während der
gesamten Nachbehandlung, allerdings auf einem relativ hohen Temperaturniveau, aufrechterhalten
ίο und damit die gewünschte dauerhafte Vergütung
hinsichtlich der Quelleigenschaften erzielt und anschließend die nachbehandelte Platte ohne jede
weitere Anpassung hinsichtlich ihrer Feuchte dem Zustand der atmosphärischen Luft entspricht.
Die Zeit, die bis zur Erreichung eines optimalen Vergütungseffektes erforderlich ist, sinkt mit steigender
Temperatur des feucht-heißen Klimas, wie aus F i g. 3 ersichtlich ist. Eine obere Grenze ist durch
diejenige Temperatur gesetzt, bei der in der Platte verarbeitete Werkstoffe Schaden nehmen. Für eine
Reihe der zu Spänen verarbeiteten Holzarten liegt diese Grenztemperatur zwischen 150 und 180° C.
Für normal zu verwendende Spanplatten rechnet man mit einer Holzausgleichsfeuchte von 7 bis ll°/o,
vorzugsweise 8%. Dies entspricht bei Raumtemperatur einer relativen Luftfeuchte von 43 °/o, bei höheren
Temperaturen einem entsprechend höheren Wert der relativen Luftfeuchte. Da sich bei atmosphärischem
Druck und bei Temperaturen, die etwas oberhalb 100° C liegen, ein exakt korrespondierender Wert
der Luftfeuchte nicht mehr einstellen läßt, ist es besonders vorteilhaft, die Nachbehandlung in dem
feucht-heißen Klima unter Überdruck durchzuführen.
Wenn man dagegen bei atmosphärischem Druck und mit einer Temperatur von über 108° C arbeitet,
sollte dafür gesorgt werden, daß die Nachbehandlung bei der unter diesen Bedingungen erzielbaren maximalen
Luftfeuchte erfolgt. Auf diese Weise wird der dem Vergütungseffekt überlagerte, der erstrebten
Dämpfung entgegenwirkende Trocknungseffekt so klein wie möglich gehalten, wodurch sich zwar keine
maximale, aber noch eine ausreichende Vergütung ergibt.
Zur Durchführung des.. Verfahrens dient zweckmäßig
eine Vorrichtung, die sich durch eine das feucht-heiße Klima haltende kanalartige Kammer
und eine diese Kammer kontinuierlich durchlaufende Fördereinrichtung für die Platten kennzeichnet, wobei
an den Enden "der Kammer vorzugsweise Druckschleusen vorgesehen sind.
Die Erfindung wird nachstehend im Zusammenhang mit den Zeichnungen noch näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 die schematische Darstellung eines Nachbehandlungskanals,
F i g. 2 in einem Diagramm Beispiele für ein erfindungsgemäß anwendbares Nachbehandlungsklima
und
F i g. 3 in einem Diagramm die Dickenquellung als Funktion der Temperatur und Behandlungsdauer.
Spanplatten wurden in üblicher Weise aus Holzspänen und einem Phenol-Resorcin-Gemisch gepreßt.
Ein an sich bekanntes Hydrophobierungsmittel, bestehend aus einer Paraffinemulsion, wurde unabhängig
vom Leim auf die Späne gedüst. Die Platten waren nach dem Pressen vollständig ausgehärtet und
hatten eine Holzausaleichsfeuchte von 8%. Sie waren
daher nach der bisherigen Fachauffassung für den Verkauf fertig.
Erfindungsgemäß schließt nun ein Nachbehandlungsverfahren an, bei dem die Platten in Stapeln 1
oder auch einzeln für sich einem feucht-heißen Klima ausgesetzt werden. Wenn die Nachbehandlung unmittelbar
nach dem Pressen erfolgt, kann man für den erstrebten Dämpfeffekt noch die in der Platte
befindliche Wärme ausnutzen.
Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel werden die Plattenstapel 1 auf einem Förderband 2
kontinuierlich durch einen Kanal 3 geleitet, der mit einer Eingangsschleuse 4 und einer Ausgangsschleuse
5 abgeschlossen ist. In dem Kanal 3 wird mittels der Heizung 6 eine bestimmte Temperatur,
mittels der Wasserzerstäuber 7 eine bestimmte Feuchte und mittels des Gebläses 8 ein bestimmter
Überdruck aufrechterhalten. Selbstverständlich kann die Nachbehandlung auch in jedem anderen abschließbaren
Raum stattfinden, in dem die gepreßten Platten während der Nachbehandlung stationär verbleiben.
Wenn man die Nachbehandlung ungefähr bei Atmosphärendruck durchführen will, kann man auf
die Schleusen 4 und 5 auch verzichten, wenn man durch Aufrechterhaltung eines ganz schwachen Überdruckes
im Kanal 3 dafür sorgt, daß der Zutritt von Außenluft in den Kanal verhindert wird.
In Fig. 2 ist dargestellt, welche relative Luftfeuchte Phi bei einer gegebenen Temperatur T0C
ίο einer Holzausgleichsfeuchte von 8 °/o entspricht, also
kein Feuchtigkeitsaustausch zwischen der Platte und der Umgebungsluft stattfindet. Die Kurve ist bis
108° C voll ausgezogen, weil die in diesem Bereich liegenden Klimawerte bei atmosphärischem Druck
einstellbar sind. Oberhalb 108° C muß man entweder eine im Vergleich zum Holz etwas trockenere Luft
in Kauf nehmen oder mit Überdruck arbeiten. In der ■ nachstehenden Tabelle sind die Klimawerte in einer
Überdruckkammer zusammengestellt, die einer HoIzausgleichsfeuchte von 8 °/o entsprechen.
Klimabedingungen für Uberdruckkammern entsprechend einer Holzausgleichsfeuchte von 8 %
Temperatur | Relative Luftfeuchte | Druck |
°C | »/0 | atü |
120 | 77 | 0,6 |
130 | 82 | 1,2 |
140 | 86 | 2,2 |
150 | 89 | 3,3 |
Claims (5)
1. Verfahren zur Verminderung der Quellung von kochfest verleimten Holzspanplatten, bei dem
die gepreßten Platten in einem feucht-heißen Klima nachbehandelt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur und die relative Luftfeuchtigkeit auf denjenigen Wert eingestellt
und auf diesem konstant gehalten werden, der etwa der gewünschten Ausgleichsfeuchtigkeit
der Platten entspricht, und daß die Platten in diesem Klima gegen Ende der Behandlung eine
Zeitlang ohne Feuchtigkeitsaufnahme und -verlust gehalten werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur mindestens
700C und vorzugsweise 100 bis 1500C beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten bereits während
des Preßvorganges auf eine Feuchtigkeit eingestellt werden, die ihrer Ausgleichsfeuchtigkeit in
normaler atmosphärischer Luft entspricht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachbehandlung in dem
feucht-heißen Klima unter Überdruck durchgeführt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, gekennzeichnet durch eine das feucht-heiße Klima haltende kanalartige Kammer und eine
diese Kammer kontinuierlich durchlaufende Fördervorrichtung für die Platten, wobei an den
Enden der Kammer vorzugsweise Druckschleusen vorgesehen sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Family
ID=
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2806747C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen eines feuchtigkeitsaufnehmenden Materials | |
EP0695609B1 (de) | Verfahren zum Vorwärmen von Streugut auf eine vorgebbare Vorwärmtemperatur im Zuge der Herstellung von Holzwerkstoffplatten | |
DE102010049777B4 (de) | Befeuchtungsanlage für Pressen | |
DE2654981A1 (de) | Hartplattenerzeugnis und verfahren und vorrichtung zu seiner herstellung | |
DE2037592B2 (de) | Verfahren zur Dauerausrüstung von zellulosehaltigen Gewebeartikeln, sowie (-) zur Durchführung des Verfahrens | |
DE1957604A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Heisspressen von Platten aus lignozellulosehaltigen Stoffen | |
DE2832509C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Spanplatten | |
DE3308917C2 (de) | Verfahren und Anordnung zur Herstellung von hydraulisch gebundenen Preßgutplatten | |
DE1453382C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Verminderung der Quellung von kochfest verleimten Holzspanplatten | |
DE60130881T2 (de) | Verfahren zur herstellung von gehärteten produkten | |
DE1913835A1 (de) | Verfahren und Einrichtung zum Kuehlen dicker Stahlplatten | |
DE1453382B (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Vermin derung der Quellung von kochfest verleim ten Holzspanplatten | |
DE866462C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Pressen, Trocknen und Formen von Material der verschiedensten Art | |
EP2176068A2 (de) | Leichtbauplatte | |
EP2275239B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Einleiten von Dampf in eine Matte bzw. in deren Deckschichten | |
Kakridis | Zum homerischen Apollonhymnos | |
DE10054002A1 (de) | Etagenpressen, insbesondere Einetagen- oder Mehretagenpressen | |
DE1129445B (de) | Verfahren zum Konditionieren bahnfoermigen Gutes | |
DE2021205A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Desinfektion eines Raumes mit Formol | |
DE1692955A1 (de) | Vorrichtung zur Behandlung von pflanzlichen Stoffen,insbesondere von Tabak | |
DE1157465B (de) | Verfahren zum Aufbringen von Mehrkomponentenleimen bei der Herstellung von Papierwickelhuelsen auf Parallelwickelmaschinen | |
EP0013267A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Schichtstoffen | |
DE347349C (de) | Verfahren zum Impraegnieren von Buchenholz | |
AT233221B (de) | Verfahren zur Ausbildung von Ventilationsöffnungen in den Wänden von Zellenkörpern (Wabenkörpern) | |
AT217840B (de) | Verfahren zur Herstellung eines zellenförmigen Baustoffes |