DE1452223B2 - Verfahren zur herstellung gut zerspanbaren halbzeugs aus blei haltigen kupfer beryllium legierungen - Google Patents
Verfahren zur herstellung gut zerspanbaren halbzeugs aus blei haltigen kupfer beryllium legierungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung \on gut zerspanbarem Halbzeug aus bleihaltigen
Kupfer-Benllitim-Legierungen. insbesondere aus Bcr\ Ilium. Blei und Kobalt und oder Nickel enthaltenden
Kupfer-Bcnllium-Legierungen durch Auspressen der- S selben zu Stäben. Stangen oder Rohren mit hoher
Festigkeit, guter Dehnung und Härte bei gleichzeitig
leichter Bearbeitbarkeit.
Die Bearbeitung, insbesondere die spanabhebende
Verformung von Kupfer-Ben Ilium-Legierungen war κι
immer schwierig. Hs ist aus der deutschen Patentschrift ft(i5 734 bekannt, daß der Zusatz kleiner Bleimengen
/u diesen Legierungen deren Bearbeitbarkeil erhöht, dadurch entsteht jedoch ein anderes Problem.
Ls ist nämlich äußerst schwierig. Gegenstände, z. B.
Stangen oder Stäbe, aus bleihaltigen Kupfer-Beryllium-Legierungen
auf die übliche Weise durch Warmwalzen herzustellen, da diese Legierungen in
der Wärme spröde oder brüchig werden und während der I lerstellung daher leicht zerhrechen. Die Erfindung
schafft nun ein Verfahren zur Herstellung von gut bearbeitbaren Stangen oder Stäben ohne Brechen
oder Rißbildung während der "Herstellung, welche die Festigkeit und die anderen Eigenschaften der
üblichen Legierung aufweisen.
Wie bereits gesagt, verbessert der Zusatz kleiner Bleimengen zu Kupfer-Ben Ilium-Legierungen deren
Bearbeitbarkeit. Die normalen Warmwalzmethoden verhindern ledoch die Verwendung von mehr als
O.OOV'o Blei, was bisher die Verwendung von Blei
in diesen ' egieriingen unmöglich machte. Bleimengen von über 0.005" ο verursachen eine Rißbildung während
des Warmwalzens der Legierung. Hs wurde bereits vorgeschlagen, solche für das Warmwalzen ungeeigneten
Werkstoffe durch Strangpressen zu verformen. Bei den bleihaltigen Kupfer-Beryllium-I.egierungen
trat jedoch trotzdem auch beim Strangpressen eine Rißbildung und ein dadurch bedingter
Festigkeitsverlust auf.
Ls wurde nämlich festgestellt, daß. wenn der Durchmesser
des auszupressenden Barrens relativ zur (iroße iles Strangpreßbehällers zu klein ist. während der
Aiifangsphase des Preßvorgangs, wenn der Barren
innerhalb des Behalters vor seinem Austritt gestaucht wird, leicht reißl. und das ausgepreßte Material zeigt
dann Risse. Ls isi daher wichtig, die (iröße des Strangpreßbehälters
bei tier I lerstellung des m dieser Strangpresse
weiter zu bearbeitenden Barrens zu berücksichtigen.
Die Erfindung schafft nun ein Verfahren zur Her- w
stellung gut /erspanbaren Halbzeugs aus bleihaltigen
Kupfer-BervHium-l.egicrungen. bestehend aus().45 bi^
2.05".;. Beryllium. 0.07 bis 1.0".. Blei. Rest Kupfer,
durch Sirangpressen eines gegossenen Barrens aus der legierung, und sie ist gekennzeichnet dadurch.
daß der auszupressende Barren fast genau den Durchmesser des Strangprcßbchältcrs aufweist.
Es wurde gefunden, daß der Zusatz von 0.07 bis
1.0% Blei zu Kupfer-Bcryllium-Legicrimgcn unter
den vorstehenden Bedingungen Stäbe oder Stangen <*>
mil verbesserter Bearbeitbarkeit, ausgezeichneter Festigkeit und frei von Rissen ergibt.
Daß die erfindungsgemäße Maßnahme eine Wirkung ergibt, die bisher offenbar nirgends erkannt
wurde, ergibt sich aus folgendem: Es besteht ein grundsätzlicher Unterschied zwischen Kupfcrlegierungcn
allgemein und Kupfcr-Bcryilium-Legierungen.
Kunfcr-Beryllium-Legicrungen sind in ihrem normalen Zustand nicht homogen, d h.. sie bilden keine ein/ige
Phase Man kann sie zwar unter bestimmten Bedingungen einphasig machen, was jedoch beim normalen
Sirangpressen nicht erfolgt, (iemäß der Lilindung
erhält man nun äußerst feinkörnige, das Blei
in völlig homogener Verteilung enthaltende Sirangpreülmge.
indem man den auszupressenden, gegossenen Barren genau der Größe des Slrangpreßhehäliers
anpaßt, so daß die Toleranz /wischen dem Behälter und dem Barren so klein wie möglich ist. Line mikroskopische
Untersuchung des auf diese Weise strang- \erpreßten Materials ergab eine ganz gleichmäßige
Dispergierung des Bleis in den Legierungen und eine viel feinere Korngröße und somit wesentlich bessere
mechanische Eigenschaften als hei einem üblichen Sirangpreßvorgang.
Die erf'indungsgemäße Maßnahme bewirkt, daß
während der Anfangspha.se des Preßvorgangs, wenn der Strang innerhalb des Behälters vor seinen Austritt
gestaucht wird, er soft.rt in dem Behälter unter einem
solchen Druck steht, daß keine Risse auftreten können.
Man kann bleihaltige Kupferberylliumstäbe auch durch Kaltwalzen eines Stranges und oder Stabes
erhalten. Diese Methode ist jedoch sowohl kostspielig als auch langsam. Das Strangpressen bietet
die schnellste, wirtschaftlichste und eine zufriedenstellende Methode zur Llerstellung dieser Halbzeuge.
Eine andere Methode zur Herstellung von Stäben aus den genannten Legierungen besteht darin, daß
man einen halbfertigen Stab durch mehrere Ziehdüsen zieht: zu diesem Zweck muß jedoch von einem Stab
ausgegangen werden. Das kontinuierliche (jießen von Stäben mit dem für das anschließende Ziehen
richtigen Ausgangsdurchmesser bildet eine andere Methode zur llerstellung von Stangen aus dieser
Legierung, vorausgesetzt, daß die Stäbe eine ausreichende
Dickeveiminderung zur Erzielung einer befriedigenden Qualität des Materials erfahren.
Der erfindungsgemäß auszupressende Barren kann statisch oder kontinuierlich gegossen oder durch
Druckguß erhalten werden Hr kann anschließend überholt und oder homogenisiert werden. Der Barren
wird dann zu dem fertigen oder zu einem Zwischenprodukt stranggepreßt. Der Strangpreßling kann dann
lösungsgeglüht oder entspannt werden. Er wird anschließend gegebenenfalls gereinigt und schließlich,
falls erforderlich. k..!t zu dem Hndpiodukt gezogen.
wobei zwischenzeitlich so viele Glühungen und Obertlächenreinigungcn
erfolgen, daß das Material auf die endgültige Länge und Grüße gezogen werden kann.
Die zur Herstellung eines Stabes mit den nachstehenden mechanischen Eigenschaften verwendete
Einrichtung. Auspreßbedingungen und die anderen wichtigen Laktoren waren die folgenden:
Einrichtung:
17(R) Iunncn Honzonlal-Slrangpresse.
Füllraum:
134 mm Durchmesser.
Verhältnis der Üickcabnahme:
21.4:1 (ergibt eine Stange mit einem Durchmesser von 30.2 mm).
21.4:1 (ergibt eine Stange mit einem Durchmesser von 30.2 mm).
Ausbildung der Preßmatrize:
120 eingeschlossener Winkel. 30 Einführungswinkel.
Schiiiicrinillcl für die l'iel.lmalri/e:
Suspension von kuplerpiiker iiuil (iraph
Schmiermiilel für den Sirangpreßhehälier:
ein übli'.'liL's.
Wcikzeiiglemperaturen. l'icümamze
2114 bis 26(1 C
SirangpicUhehäher:
SirangpicUhehäher:
316 bis 371 C.
Si; .ιΙΗΊΙΙΙΠΊΙΠυΙ
Auspreßhedingungcn
Hihilziingsmethode
Hihilziingsmethode
Strangtemperatur
Au.;preßkrafl
Siauehkrafi. kg enr
Während des Auspressen*, kg enr . . .
Am Ende, kg enr
(ieschwindiukeil
Kolben- oder .Stempelgeschwindigkeit, mm Sekunde
Widerstands | Widerstands | : Widerstands- | \ Widerstands |
erhitzung | erhitzung | erhii/ung | erhitzung |
704 C | 760 C | 760 C | 760 C |
S120 | 7500 | 7560 | 7350 |
6290 | 5750 | 5 7 5( I | 5 5 5 5 |
7931 | : 7196 | 7196 | 7014 |
8.4 179
S.4 179
Auspreßgeschwindigkeit. mm Sekunde . . |
Widerstand gegen Fließfaktor K = ;9
S.4 179
S.4 179
4°
Line Änderung der Aiispreßlcmperaiur des Barrens
bedingt eine Änderung sämtlicher anderer Betriebsbedingungen .'.er Strangpresse. Außerdem könnte
man bei ausreichender Kapazität der Strangpresse kalt pressen. Der Strang kann mit Pießdrüeken von
3160 bis 14 100 kg enr ausuepr<
3t werden.
Die bevorzugten Bereiche der Preßbedingiingen
für die eiTindungsgeinäß auszupressende Legierung
sind:
Hloekten. 'cratur. C 704 bis 7SS
Aiispreßkraft
Stauchkrafl in kg enr . 5620 bis 8440
Während des Auspressens. kg enr 4220 bis 66SO Am Lndc. kg enr ^ 6330 bis S79O
(ieschwindigkeit
Kolben- oder Stempelgesehwindigkeit,
mm Sekunde ."! λ . 0.38 bis 1.27
Auspreßgcsch windigkeil.
mm Sekunde 7.6 bis 38
Widerstand gegen Füeßfaklor K - 15 bis 21
Legierungen mit den folgenden Zusammensetzungen wurden nach der vorstehend beschriebenen Methode
hergestellt:
Ziehen und 3siiindiger Alterung hei 316 C
genden:
die fol-
ScliniL-l/
keil
kü mm
kü mm
1 34.96
145.46
144.06
140.34
145.46
144.06
140.34
11.2".,
ku IHIl)
ku IHIl)
I 34. ' ::>
133.84
I 29.92
I 29.92
44 Rc
43 Rc
44 Rc
Einige ander'·, in den Rahmen der Erfindung
fallende Legierungen sind die folgenden:
Sdimcl/- | Hc |
p rotte | |
I | 1.88 |
2 | 1,98 |
3 | 1.98 |
4 | 1.98 |
0.26
0.25
0.25
0.25
0.25
0.25
0.25
Ptl
0.17 0.39 0.46 0.55
(Il
Rest Rest Rest Rest
60
Be | B e i s ρ i e I I , , 1 t iCuiiliKpn vent I.SO bis 2.0s |
Co oiler Ni Pb |
0 "1O bis 0.M) |
Cu | . . : 0.10 bis 0.75 |
Be | Rest |
Co oder Ni Pb |
»ei s pi c I 2 (icwll.hlspr(1/l.nl 1.65 bis I.SO |
Cu | . 0 20 bis 0 M) 0.10 bis 0.75 |
Bc ... | Rest |
Co | Beispiel 3 (ll.ul,ilt,pr,Vcni 0.45 bis 0,70 |
Pb | -».35 bis 2,70 |
Cu | 0.10 bis 0,75 |
Rest |
Die mechanischen Eigenschaften der obigen Proben sind nach einer Lösungsglühung bei 788 C und
l d
Aus vorstehenden Ausführungen ergibt sich, daß die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von
fi5 Halbzeugen aus einer bleihaltigen, stranggepreßten Ktipfcr-Beryllium-Lcgicrung mit verbesserter spanabhebender
Bcarbcitbarkcil. hoher Festigkeit und
ggg
Wasscrabschrcckung. 37%iger Kaltverformung durch frei von Rissen schafft. Aus der Legierung gegossene
Wasscrabschrcckung. 37%iger Kaltverformung durch frei von Rissen schafft. Aus der Legierung gegossene
Harren werden dabei durch Strangpressen zu Stäben. Stangen oiler Rohren als Lndpiodukl oder als
Zwischenprodukt verarbeitet, die nach den üblichen Methoden noch weiter uäi mehehandeli werden
können. s
Claims (6)
- Patentansprüche:I.Verfahren zur Herstellung gut zerspanharen Halhzeugs aus bleihaltigen Kupfer-Beryllium-Legierungen, bestehend aus 0,45 bis 2.(15"n Beryllium, 0,07 his l,0"(, Blei. Rest Kupfer, durch Strangpressen eines gegossenen Barrens aus der Legierung, dadurch g e k e η η ζ e i c h net. daß der auszupressende Barren fast genau den Durchmesser des Strangpreßbehälters aufweist.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet. daß die Temperatur des gegossenen Barrens vor dein Auspressen 704 bis ^SK (' beträgt.
- .V Verfahren nach Anspruch I. dadurch gekennzeichnet, daß der Barren unter einem Druck von 3160 bis 14 KK) kg cnr ausgepreßt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der gegossene Barren vor di'm Auspressen homogenisiert wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch I. dadurch gekennzeichnet, daü der Barren bei 785 C lösungsgeglüht, gereinigt und anschließend an das Strangpressen kalt gezogen wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daü die Legierung des auszupressenden Barrens 0.20 bis 2.70% Kobalt und oder Nickel enthält.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US398443A US3301717A (en) | 1964-09-22 | 1964-09-22 | Process for producing beryllium copper base alloys and products |
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---|---|
DE1452223B2 true DE1452223B2 (de) | 1971-12-30 |
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Family Applications (1)
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---|---|---|---|
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JPS5210172A (en) * | 1975-07-15 | 1977-01-26 | Isamu Ikegame | Watch with calculating device |
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-
1965
- 1965-07-23 CH CH1041165A patent/CH473224A/de not_active IP Right Cessation
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- 1965-09-17 JP JP40056703A patent/JPS499293B1/ja active Pending
- 1965-09-20 NL NL6512225A patent/NL6512225A/xx unknown
Also Published As
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---|---|
JPS499293B1 (de) | 1974-03-04 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |