DE1452007C - Sicherheitseinrichtung bei einer Walzenanstellvorrichtung fur Walzwerke - Google Patents
Sicherheitseinrichtung bei einer Walzenanstellvorrichtung fur WalzwerkeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherheitseinrichtung bei einer Walzenanstellvorrichtung für
Walzwerke, bestehend aus dem Anstellantrieb zugeordnetem Druckzylinder mit Kolben und einer
Ventileinrichtung mit zugehöriger Betätigungseinrichtung, durch die ein Entweichen des Druckmittels
aus dem Druckzylinder bei Überschreiten eines zulässigen Walzdruckes ermöglicht wird, wobei die Steuerung
der Ventileinrichtung selbsttätig oder von Hand erfolgen kann.
Bei einer bekannten Einrichtung dieser Art (österreichische Patentschrift 192 881) ist an den Druckzylinder
über eine Rohrleitung mit einem gegebenenfalls zusätzlich eingeschalteten Druckreduzierventil
ein Sicherheitsventil mit einem Kolben angeschlossen, der unter dem ihn auf der einen Seite beaufschlagenden
Druck im Druckzylinder .entgegen der Wirkung einer ihn auf der gegenüberliegenden Seite beaufschlagenden
Feder verschiebbar ist, bis er bei Übersteigen eines vorbestimmten Drucks eine Verbindung
zu einer Nebenleitung freigibt und so eine Druckabsenkung herbeiführt. Diese Sicherheitseinrichtung
ist mit dem wesentlichen Nachteil verbunden, daß sich der Kolben proportional zum Druck im
Druckzylinder der Anstellvorrichtung verlagert.
Diese Verlagerung bringt in nachteiliger Weise eine Verminderung der Flüssigkeitsmenge im Druckzylinder
des Anstellantriebs und damit eine unerwünschte Änderung der Walzenanstellung mit sich. Außerdem
tritt bei Überschreiten der kritischen Druckgrenze ein nur allmähliches öffnen des Sicherheitsventils ein.
Bekanntlich übt nun das an undichten Stellen durch ein geschlossenes Ventil hindurchtretende Druckmittel
eine schädliche Wirkung aus, die umso stärker ist, je kleiner die Durchtrittsöffnung ist. Im" vorliegenden
Fall kommt jedoch ein weiterer Nachteil hinzu: Der durch das öffnen des Ventils erwartete Druckabfall
findet unter Umständen gar nicht statt, und der Druck im Druckzylinder kann — falls im Vergleich
zu der Geschwindigkeit, mit der er zunimmt, nicht ausreichend viel Druckmittel entweicht — sogar noch
zunehmen.
Die unerwünschte Volumenänderung im Druckzylinder des Anstellantriebs mit den angeführten Nachteilen
ist auch bei etwas abweichenden vorbekannten Sicherheitseinrichtungen gegeben (deutsche Patentschrift
858 919 und USA.-Patentschrift 2 973 776), die sich eines vom Druck im Druckzylinder beauf-.
schlagten Kolbens sowie eines Kniehebelmechanismus bedienen, über den sich der Kolben auf einer Feder
abstützt. Der Kniehebelmechanismus wird bei Erreichen eines vorbestimmten Drucks aus der gestreckten
Lage in die zusammengeknickte Auslösestellung übergeführt, allerdings in Abhängigkeit vom
Feder- und damit Kolbenweg. Bei der einen dieser Einrichtungen (deutsche Patentschrift 858 919) ist
darüber hinaus noch eine erhöhte Volumenänderung im Druckzylinder vor dem endgültigen Ansprechen
und Auslösen des Kniehebelmechanismus gegeben, da nach Zurücklegung eines gewissen Kolbenwegs
auch hier vom Kolben ein Nebenkanal zwischen dem Druckzylinder und einem über eine Membran abge-,
dichteten Nebenraum freigegeben wird, um den sich in der Nebenkammer aufbauenden Druck zur Beaufschlagung
eines auf den Kniehebelmechanis einwirkenden Stößels zu verwenden.
Die genannten Nachteile sind auch bei Einsatz von Ventilen mit einem Ventilkörper nicht vermeidbar,
der zur Erzielung einer möglichst vollständigen Abdichtung fest an seinem Sitz anliegt. Auch bei derartigen
Ventilen hat das Druckmittel das Bestreben, den Ventilkörper entgegen der Wirkung einer Feder von
seinem Sitz abzuheben. Bei nur geringem Überdruck des Druckmittels kann es durch die sich beim leichten
Abheben des Ventilkörpers bildende Durchflußöffnung austreten. Außerdem besteht in einem solchen
[Fall die Gefahr, daß es bei schwankendem überdruck zu einem Flattern kommt.
Bei Walzenanstellvorrichtungen von Walzwerken,
3 4
bei denen der Druckzylinder meistens noch mit meh- tung in Arbeitsstellung ist. Durch diese Ausbildung
reren Hilfswinden verbunden ist, steht nun das zusammen mit der stärkeren Dimensionierung der
Druckmittel unter sehr hohem Druck. Die Sicher- Feder ist jede Beziehung zwischen den beiden auf die
heitseinrichtungen derartiger Walzwerke gewährlei- Ventileinrichtung wirkenden Kräften ausgeschaltet
sten nur dann die angestrebte Sicherheit, wenn eine 5 und gewährleistet, daß sie sich nur bei Betätigung des
schnelle Ableitung von Druckflüssigkeit, d. h. ein Kniehebelmechanismus, nicht aber durch Überwin-
schnelles öffnen der Ventileinrichtung mit sehr kur- dung der Gegenwirkung der Kraft der Feder öffnet,
zer Ansprechzeit sichergestellt ist, so daß sich der im Der Öffnungsvorgang selbst spielt sich schlagartig,
Inneren der Druckzylinder sowie der angeschlossenen d. h. explosionsartig ab.
Verbindüngsleitungen herrschende Druck sehr io Zweckmäßigerweise ist die Ventileinrichtung unschnell
abbauen kann, mittelbar in die Wand des zu schützenden Druckzy-
Es ist deshalb bereits eine Überlastsicherung in linders eingebaut und nicht, wie dies gewöhnlich der
Form einer mit dem Druckzylinder verbundenen Fall ist, in eine an diesen angeschlossene Leitung einKammer
vorgeschlagen worden (deutsche Patent- geschaltet. Jeder unnötige Druckabfall ist auf diese
schrift 951801), deren sie abschließende Membran 15 Weise vermeiden.
bei Überbeanspruchung zerstört werden soll, um das Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt,
Druckmittel entweichen zu lassen. Da nun die in der wenn als zusätzliche Betätigungseinrichtung ein beid-Praxis
auftretenden Kräfte tausende von Tonnen er- seitig beaufschlagbarer, in einem Zylinder angeordnereichen
können, ist es sehr fraglich, ob die Membran, ter Druckkolben vorgesehen ist, dessen Kolbenstange
selbst bei sehr solider Ausbildung, diesen Kräften 20 mit dem Kniehebelmechanismus verbunden ist.' Mit
standzuhalten in der Lage ist, und ob sie überhaupt Hilfe einer derartigen Betätigungseinrichtung läßt
ihre ursprüngliche Lage beibehalten kann, da sie al- sich in Abhängigkeit von bestimmten Maximalwerten
lein unter dem Anlagedruck zweier miteinander ver- des Drucks im Druckzylinder die Ventileinrichtung
schraubter Flansche eingespannt gehalten wird. Um schlagartig öffnen und der Druckzylinder an die Atwirksam
zu sein, müßte eine derartige Überlastsiche- 25 mosphäre anschließen, oder aber die Ventileinrichrung
notwendigerweise an der oberen oder der unte- tung kann ganz plötzlich geschlossen werden. Der
ren Traverse der Fenster jedes Gerüsts auf sehr auf- Druck des Hilfsdruckmittels der zusätzlichen Betätiwendige
Weise festgelegt sein; in jedem Fall wäre ein gungseinrichtung, der — ebenso wie die Kraft der
Membranaustausch bei einem etwaigen Ansprechen dem Kniehebelmechanismus zugeordneten Feeler —
der Sicherheitseinrichtung außerordentlich verwik- 30 vom Druck im Druckzylinder unabhängig ist, kann
kelt, da hierzu die die Membran einschließenden beliebig .und so hoch wie erforderlich gewählt sein, so
Flansche wesentlich auseinandergedrückt werden daß' der Kniehebelmechanismus mit einer vorbemüßten.
Ein derartiges Auseinanderrücken würde das stimmten Geschwindigkeit betätigt wird, und zwar
Verlagern der Gesamtheit oder eines wesentlichen trotz der gemeinsamen Gegenwirkung des im Druck-Teils
der beweglichen'Walzanlagenelemente, wie z. B. 35 zylinder herrschenden Hauptdrucks und der Kraft
der Einbaustücke und der Walzen, voraussetzen. Da- der Feder, -die das Bestreben haben, den Kniehebelbei
wäre ferner eine beträchtliche Erhöhung der Ge- mechanismus in seiner gestreckten Arbeitslage zu
rüste Voraussetzung, was mit entsprechend höheren halten.
Kosten für die Walzanlage verbunden wäre. Trotz Als sehr vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die
dieses höheren Aufwands könnte mit einer derartigen 40 Kolbenstange an dem Kniehebelmechanismus über
Sicherheitseinrichtung im Bedarfsfall weder eine ge- die Achse und die längliche öffnung mit Spiel ange-
gegenenfalls ferngesteuerte Auslösung noch — wie lenkt ist.
bereits erwähnt — eine Wiedereinschaltung in den Eine baulich besonders einfache Ausführung wird
Betriebszustand vorgenommen werden. erzielt, wenn der eine der beiden Hebel des Knie-
Die Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die 45 hebelmechanismus als Winkelhebel ausgebildet ist, an
Sicherheitseinrichtung der eingangs genannten Art so dessen freiem Hebelarm die Kolbenstange angreift,
weiter auszugestalten, daß die genannten Nachteile Vorteilhafterweise umfaßt die Druckmittelquelle
herkömmlicher Ausführungen weitgehend ausge- für den Zylinder einen an ein Druckluftnetz angeschaltet,
eine einwandfreie Abdichtung der Ventilein- schlossenen Druckluftspeicher,
richtung in geschlossenem Zustand unabhängig von 50 Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale' der
dem Druck im zugehörigen Druckzylinder sicherge- Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreistellt
und ein schlagartiges, d. h. explosionsartiges bung. In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsöffnen
bei Überschreiten eines vorbestimmten weise dargestellt, und zwar zeigt Drucks gewährleistet sind. F i g. 1 einen Vertikalschnitt durch eine Walzenan-
Die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung ist im 55 Stellvorrichtung mit einer Sicherheitseinrichtung gewesentlichen
dadurch gekennzeichnet, daß die Ventil- maß der Erfindung mit in Schließstellung befindlicher
einrichtung mit einem Kniehebelmechanismus ver- zugehöriger Ventileinrichtung,
bunden ist, der in gestreckter Schließstellungslage Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach
durch eine Feder mit einem höheren Druck als der Fig. 1 und
zulässige Walzdruck beaufschlagt ist, und daß zur 60 Fig. 3 einen Vertikalschnitt entsprechend demjeschlagartigen
Überführung des Kniehebelmechanis- nigen gemäß Fig. 1, jedoch mit geöffneter Ventileinmus
aus der Schließstellungslage in Öffnungslage richtung.
dem Kniehebelmechanismus eine zusätzliche, in Ab- Wie aus F i g. 1 ersichtlich, umfaßt die Walzenan-
hängigkeit vom zulässigen Walzdruck gesteuerte Be- Stellvorrichtung des nicht näher dargestellten WaIz-
tätigungseinrichtung zugeordnet ist. 65 werks einen Druckzylinder 1 mit darin angeordnetem
Die Feder wirkt somit nicht unmittelbar auf den Kolben, der auf bekannte Weise auf die Walzen ein-
Ventilkörper, sondern vielmehr über einen Kniehe- wirkt. In einer in der Wand des Druckzylinders 1 vor-
belmechanismus, der bei geschlossener Ventileinrich- gesehenen Bohrung ist eine Ventileinrichtung mit
einem Ventil 2 und einem Körper 3 gelagert, der aus einem Metall hoher Festigkeit besteht, außenseitig
abgerundet ist und innenseitig einen Dichtungsring 4 trägt. Ein in einer Führung 6 längsverschiebbares
Stützteil 5 liegt bei geschlossener Ventileinrichtung unter der Wirkung eines Kniehebelmechanismus am
Ventilkörper 3 an. Dieser Kniehebelmechanismus, umfaßt eine Achse 7, einen Lenker 8, einen Hebel
mit den Hebelarmen 9 und 11 und eine dem Hebelarm 9 sowie dem Lenker 8 gemeinsame Achse 10.
Der Lenker 8, der am Stützteil 5 angreift, ist — wie
aus F i g. 2 ersichtlich — aus zwei parallelen einzelnen Lenkern gebildet. Der zweite Hebelarm 9, der
mit dem Lenker 8 über eine ihnen gemeinsame Achse 10 verbunden ist, ist Teil eines Winkelhebels, bei dem
der freie Hebelarm durch den Hebelarm 11 gebildet ist. Der Winkelhebel ist über eine Achse 13 an einem
Teil 12 schwenkbar angelenkt, der in der gleichen Führung 6 wie das Stützteil 5 verschiebbar ist. Alle
Anlenkstellen sind zur Verringerung der Reibungen beispielsweise mit geeigneten Ringen oder mit Kugeloder
Nadellagern ausgerüstet.
Eine aus einem Stapel vorgespannter Belleville-Scheiben bestehende und somit als Tellerfeder ausgebildete
Feder 14 liegt einerseits am Teil 12 und andererseits an einer Mutter an, die auf eine zur Tellerfeder
koaxiale Schraube 15 aufgeschraubt ist. Diese aus der Schraube und der Mutter bestehende Einheit
dient zum wunschgemäßen Einstellen der Kraft der Feder 14.
Die Bahn des Hebelarms 11 des Kniehebelmechanismus wird beim Einrücken durch einen Anschlag
begrenzt, der,im vorliegenden Beispiel aus einer im Teil 12 festgelegten Schraube 16 besteht. '
Querverbindungen 17 und 18 dienen zur Aufrechterhaltung der Einstellung der Schrauben 15 und 16.
Dem Kniehebelmechanismus 7 bis 11 ist eine zusätzliche, in Abhängigkeit vom zulässigen Walzdruck
gesteuerte Betätigungseinrichtung 19 zugeordnet. Diese umfaßt einen Zylinder 20 mit einem beidseitig
beaufschlagbaren Druckkolben 22, dessen Kolbenstange 21 mit dem Kniehebelmechanismus verbunden
ist. Der Zylinder 20 ist mittels eines Gelenks 35 ebenfalls an der Führung 6 befestigt.
Die Kolbenstange 21 ist mit einer Gabel 23 verbunden, die eine Achse 24 trägt. Diese durchsetzt ,
eine längliche öffnung 34 des Hebelarms 11.
Die beiden Zylinderräume des Zylinders 20 sind an einen unabhängigen Steuerkreis angeschlossen, dessen
Leitungen einen vierarmigen Verteiler 28 umfas- so
sen, über den jeweils der eine oder der andere Zylinderraum mit einer Druckmittelquelle in Verbindung
gebracht werden kann. Diese umfaßt einen Druckluftspeicher 26, der mit einem Druckluftnetz über ein
Rückschlagventil 27 verbunden ist. Der Steuerkreis enthält ferner ein beispielsweise von einem Elektromotor
E steuerbares Ventil 25.
In einem Behälter 29 wird das bei geöffneter Ventileinrichtung 2, 3 ausströmende Druckmittel gesammelt.
Eine Leitung 30 verbindet den Behälter mit einem nicht dargestellten Rückgewinnungsbehälter.
Uber; eine Leitung 32 mit kleinem Querschnitt können
gegebenenfalls auftretende Leckströme abfließen. Mit Hilfe von Schrauben 31 ist die Führung 6 im
Hinblick auf die auftretenden Beanspruchungen fest mit dem Druckzylinder 1 verbunden.
Die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung arbeitet wie folgt: In der in Fig. 1 dargestellten Normallage
liegt die Achse 10 geringfügig unterhalb der Verbindungslinie der beiden Achsen 13 und 7, und
die Ventileinrichtung 2, 3 wird unter dem Druck der Feder 14 geschlossen gehalten. Die Leitung 32 ermöglicht
eine Überprüfung der durch den Dichtungsring 4 gebildeten Dichtung, die einwandfrei sein muß.
Übersteigt der im . Druckzylinder 1 herrschende Druck den vorbestimmten Richtwert, so sendet ein
nicht näher dargestellter Detektor ein Signal, z. B. ein elektrisches Signal, zum angeschlossenen Motor £
für den Antrieb des Ventils 25 aus. Dadurch wird der in der Zeichnung rechte Arbeitsraum des Zylinders
20 schlagartig unter Druck gesetzt und der linke Raum gleichzeitig mit der Atmosphäre verbunden.
Der Kolben 22 wird sehr schnell in die in Fig. 3 veranschaulichte Stellung übergeführt. Dabei rückt die
Kolbenstange 21 den Kniehebelmechanismus 7 bis 11 aus.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, genügt für das Ausrücken, d.h. das Überwinden dec gestreckten
Totlage des Lenkers 8 und des Hebelarms, zunächst ein nur sehr kleiner Hub des Kolbens 22. Von diesem
Augenblick an nimmt das öffnen des Kniehebelmechanismus und damit der Ventileinrichtung 2, 3 unter
der gemeinsamen Wirkung der folgenden drei Kräfte seinen Fortgang: der Kraft des Kolbens 22, der Kraft
der Feder 14 und der Kraft des im Druckzylinder 1 herrschenden Drucks. Die Ventileinrichtung 2, 3 wird
also schlagartig völlig geöffnet. In Ausschaltstellung nehmen alle Vorrichtungsteile schließlich die in
F i g. 3 dargestellte Lage ein. Diese Funktionsweise ist vor allem deshalb von besonderem Interesse, weil
sie gewährleistet, daß bei zu, geringer Bemessung des Walzenabstandes in bezug auf das Walzgut und daraus
resultierenden starken Überdrücken eine so schnelle Druckabsenkung im Druckzylinder 1 des der
Walzenanstellung dienenden Kolben-Zylinder-Systems herbeigeführt wird, daß eine Schädigung des
Walzwerks vermieden ist.
Auf gleiche Weise kann bei einem Druckabfall im Inneren des Kolben-Zylinder-Systems zur Walzenanstellung
vom Detektor ein entsprechendes Signal ausgesandt werden, das den Motor E und damit das
Ventil 25 und dann den Verteiler 28 betätigt, so daß der erfindungsgemäße Mechanismus in entgegengesetzter
Richtung angetrieben wird.
Durch die Anordnung des Druckluftspeichers 26 im Steuerkreis ist sichergestellt, daß die erfindungsgemäße
Vorrichtung auch dann arbeiten kann, wenn eine Störung im Druckluftnetz vorliegt. Das Rückschlagventil
27 gewährleistet dann, daß keine Druckluft vom Speicher 26 in das abgetrennte Netz zurückfließen
kann.
Aus der vorstehenden Beschreibung ergibt sich, daß die Einrichtung nach der Erfindung nicht nur bei
Überdruck anspricht, sondern vielmehr eine Betätigung bei anderen Bedingungen zuläßt: bei Druckmangel,
einer mittels eines geeigneten Prüfgeräts feststellbaren Störung und auch einem im Bedarfsfall
eiligen Eingriff von Hand.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Sicherheitseinrichtung bei einer Walzenanstellvorrichtung
für Walzwerke, bestehend aus dem Anstellantrieb zugeordnetem Druckzylinder mit Kolben und einer Ventileinrichtung mit zugehöriger
Betätigungseinrichtung, durch die ein Entweichen des Druckmittels aus dem Druckzylinder
bei Überschreiten eines zulässigen Walzdrucks ermöglicht wird, wobei die Steuerung der
Ventileinrichtung selbsttätig oder von Hand erfolgen kann, dadurchgekennzeichnet, daß
die Ventileinrichtung (2, 3) mit einem Kniehebelmechanismus (7 bis 11) verbunden ist, der in gestreckter
Schließstellungslage durch eine Feder (14) mit einem höheren Druck als der zulässige
Walzdruck beaufschlagt ist, und daß zur schlagartigen Überführung des Kniehebelmechanismus (7
bis 11) aus der Schließstellungslage in Öffnungslage dem Kniehebelmechanismus eine zusätzliche,
in Ahbängigkeit vom zulässigen Walzdruck gesteuerte Betätigungseinrichtung (19) zugeordnet
ist.
2. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als zusätzliche Betätigungseinrichtung
ein beidseitig beaufschlagbarer, in einem Zylinder (20) angeordneter Druckkolben
(22) vorgesehen ist, dessen Kolbenstange (21) mit dem Kniehebelmechanismus verbunden ist.
3. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange
(21) an dem Kniehebelmechanismus (7 bis 11) über die Achse (24) und die längliche öffnung
(34) mit Spiel angelenkt ist.
4. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
eine der beiden Hebel des Kniehebelmechanismus (7 bis 11) als Winkelhebel ausgebildet ist, an dessen
freiem Hebelarm (11) die Kolbenstange (21) angreift.
5. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckmittelquelle für den Zylinder (20) einen an. ein Druckluftnetz angeschlossenen Druckluftspeicher
(26) umfaßt.
6. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch unmittelbaren
Einbau der Ventileinrichtung in die Wand des Druckzylinders (1).
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FR935251 | 1963-05-17 | ||
DES0091049 | 1964-05-13 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE1452007A1 DE1452007A1 (de) | 1968-11-14 |
DE1452007C true DE1452007C (de) | 1973-02-08 |
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