DE1448607B - Photogrammetrisches, stereoskopisch und räumlich analog arbeitendes Universal auswertegerät - Google Patents
Photogrammetrisches, stereoskopisch und räumlich analog arbeitendes Universal auswertegerätInfo
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft ein photogrammetrisches, c) die Einstellung der Quer- und Längsneigungs-
stereoskopisch und räumlich-analog arbeitendes Uni- kompensation an jeweils nur einem Einstell-
versalauswertegerät zur affinen und winkeltreuen Aus- element gestattet und damit die gebräuchliche
wertung mit normaler, zu den Geräteachsen paralleler Orientierung der Bilder ermöglicht,
Bildlage, mit Korrektionsvorrichtungen für eine kon- 5 d) rein optisch-mechanisch und mit starrer Meß-
stante Bildverschiebung in Richtung des Azimuts der optik arbeitet und damit eine einfache Differen-
Nadirdistanz und für eine variable Brennweiten- tialentzerrung und automatische Auswertung auf
änderung zur Umformung des geneigten Meßbildes optischem Wege gestattet,
auf den Normalfall. e) eine einfache und mechanisch leicht zu beherr-
Die genaue stereoskopische Auswertung von Meß- ίο schende Konstruktion erlaubt, so daß die für
bildpaaren geschieht vorwiegend mit optisch-mecha- Präzisionsgeräte erster Ordnung erforderliche
msch arbeitenden Auswertegeraten in denen die Meß- Genauigkeit erreicht werden kann,
bilder zueinander und in bezug auf die Gerateachsen
bilder zueinander und in bezug auf die Gerateachsen
die gleiche innere und äußere Orientierung haben wie Ausgehend von der eingangs bezeichneten Vorrichbei
der Aufnahme. Im Analogieverfahren wird durch 15 tung wird dieses Ziel dadurch erreicht, daß eine weistrenge
Wiederherstellung der Strahlenbündel die Aus- tere Korrektionsvorrichtung vorgesehen ist, die eine
wertung vollzogen. Meßbilder, die mit extrem kurzen variable Bildverschiebung in Abhängigkeit vom ein-(Überweitwinkelauf
nahmen) oder extrem langen Brenn- gestellten Bildpunkt und der Bildneigung in Richtung
weiten (Schmalwinkelaufnahmen) aufgenommen wur- des Azimuts der Nadirdistanz bewirkt, und daß diese
den, lassen sich entweder wegen der großen Bildwinkel 20 Korrekturbewegung linear mit der variablen Brennoder
wegen der überwäßig großen Abmessung der Weitenänderung gekoppelt ist und daß die Einstellun-Auswertekammern
auf diese Weise nicht oder nur gen der einzelnen Korrektionsvorrichtungen für die
unter Schwierigkeiten auswerten. Darüber hinaus konstante Bildverschiebung, die variable Brennweitenerfordern
die Kardanrahmen für die Neigung der änderung und die variable Bildverschiebung propor-Meßbilder
und der Meßoptik einen erheblichen kon- 25 tional miteinander gekoppelt sind,
struktiven Aufwand. Das Übersetzungsverhältnis dieser Koppelung kann
struktiven Aufwand. Das Übersetzungsverhältnis dieser Koppelung kann
Es sind daher Versuche unternommen worden, die vorteilhaft für verschiedene Brennweitenbereiche ge-
darauf abzielen, die geneigt aufgenommenen Meß- ändert werden.
bilder optisch-mechanisch in ein streng normales Der mathematischen Begründung des Erfindungs-Meßbild
umzubilden und dieses affin, d.h. mit einer 30 gedankens dient das Bild 1; eine Ausführungsform
von der Aufnahme abweichenden Auswertebrennweite, zeigen in stark vereinfachter Darstellung die B i 1 d e r
auszuwerten. Das Verhältnis zwischen Auswerte- und 2a und 2b.
Aufnahmebrennweite bezeichnet man als Affinitäts- In B i 1 d 1 sind für eine strenge Affinauswertung
faktor k. Um diesen Faktor k sind sämtliche verti- die Verhältnisse im Bildraum eines Aufnahmepunktes
kalen Strecken im Bild- und Modellraum in bezug 35 dargestellt, wobei der Hauptschnitt in Azimut-Rich-
auf die horizontalen Strecken verzerrt. tung der Nadirdistanz in der Zeichenebene liegt.
Geräte dieser Art sind z. B. der Stereoprojektor SPR Die Affinitätsrichtung ist vertikal, die Affinitätsvon
Romanowski und der Stereograph von achse verläuft horizontal durch das Aufnahme- bzw.
Drobyscheff. Beiden Gerätetypen haftet der Perspektivitätszentrum O. Demnach liegen, den all-Nachteil
an, daß die zur Umbildung der Meßbilder 40 gemeinen Regeln der Affinität folgend, entsprechende
in die Normallage erforderlichen Korrektureinrich- Bild- und Modellpunkte jeweils auf Lotlinien (der
tungen nicht gekoppelt sind und nacheinander und Modellraum ist nicht mitgezeichnet). Sämtliche einiterativ
eingestellt werden müssen. Um diese Schwie- ander entsprechenden lotrechten Strecken stehen im
rigkeiten zu umgehen, sind von F. Manek und Verhältnis des Affinitätsfaktors k:
H. S c h ο e 1 e r andere Wege beschritten worden. 45
Die Auswertung geschieht in zwei Rißebenen, die k = ^0 ^' = *^r (1)
Reduktion auf den Normalfall geschieht bei dem P~ P tgv '
Gerät von Manek durch Knickung der Lenker °
und unter Zuhilfenahme von Hilfsienkern und Dies gilt sowohl für den Bild- als auch den Modell-Brücken,
die die Rißebenen miteinander verkoppeln. 50 raum. Das affine Bild der Aufnahme-Bildebene S3 ist die
Die Lösung ist theoretisch streng,-aber kompliziert. Auswertebildebene 23', das affine Bild des Projektions-Die
für Präzisionsgeräte erster Ordnung notwendige Strahls PO ist der Strahl P1O. Die Nadirdistanz ν der
Genauigkeit ist daher mit vertretbarem Aufwand Aufnahme geht über in die Nadirdistanz / der Ausoffensichtlich
nicht zu erreichen. Das von H. S ch 0 e- wertung. Bei einer strengen Affinauswertung muß
ler vorgeschlagene Meßprinzip arbeitet ebenfalls in 55 daher der optische oder mechanische Lenker nach P'
zwei Rißebenen, es ist streng und erfordert einen weisen, wobei aber der zugehörige BildpunktP von
hohen mechanischen und elektronischen Aufwand, der Meßmarke eingestellt sein muß.
da beide Rißebenen untereinander und mit dem Die angestrebte Lösung fördert eine horizontale Meß-Stereokomparator elektronisch gekoppelt sind. Bildlage. Die Bildebene wird daher um die durch den
da beide Rißebenen untereinander und mit dem Die angestrebte Lösung fördert eine horizontale Meß-Stereokomparator elektronisch gekoppelt sind. Bildlage. Die Bildebene wird daher um die durch den
Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein 60 Nadirpunkt N laufende Bildhorizontale (die normal
räumlich-analog arbeitendes photogrammetrisches zur Zeichenfiäche steht) in die horizontale Ebene ge-
Auswertegerät zu schaffen, das kippt und parallel zu sich selbst vertikal verschoben,
so daß sie durch N' bzw. N0 geht. Sämtliche Bildpunkte
a) mit normaler Bildlage ohne aufwendige Kardane _ ^1 Ausnahme derjenigen, die auf der durch N
zur Neigung der Meßbilder und der Meßoptik 6s laufenden Bildhorizontalen liegen — haben damit
arbeitet, gegenüber ihrer strengen Affinlage P0 eine Verschie-
b) die Affinauswertung mit beliebigen Aufnahme- bung in Richtung des Hauptschnittes (Azimut der
brennweiten und Affinitätsfaktoren erlaubt, Nadirdistanz) erfahren.
Dieser Verschiebungsbetrag
i 448
As = s
COSV
Sn «a Jn
5 ν*
- \As
ist streng proportional seinem horizontalen Abstand J0 von der durch N bzw. N0 laufenden Bildhorizontalen.
Geht man von der Horizontalbildebene S0 als Auswerte-Ebene
aus, dann ist das Problem gelöst, wenn man eine Vorrichtung findet, die linear abhängig von
J0 die Kammerkonstante C0' um den Betrag
v = jotgv' (3)
kontinuierlich steuert und gleichzeitig eine Bildverschiebung Λ j bewirkt. Außerdem ist eine konstante
Bildhauptpunktverschiebung
D = ctg ν
(4)
25
ebenfalls in Richtung des Hauptabschnittes erforderlich, da im Hauptpunkt JV0 des Bildträgers nicht der
Hauptpunkt H der Aufnahme, sondern der Nadirpunkt N liegen muß.
In den Bildern2a und 2b ist eine technische Ausführung des Erfindungsgedankens schematisch
dargestellt. Bild 2 a zeigt das Gerät in Normalstellung mit vertikalem Lenker, aber mit eingestellten
Korrektionsvorrichtungen, wobei wegen der bequemeren Darstellung der Sonderfall angenommen wurde,
daß die eingestellten Dezentrierungen in der Zeichenebene liegen. B i 1 d 2b zeigt das Gerät in Arbeitsstellung
mit geneigtem Hauptlenker, der in der Darstellung ebenfalls in die Zeichenebene gelegt wurde.
Der Bildhauptwagen W1 mit dem Meßbild M wird
durch den Hauptlenker L1 über dem gerätefest stehenden
Beobachtungs- und Meßsystem B parallel zu sich selbst in einer Horizontalebene in beiden Köordinatenrichtungen
χ und y bewegt. Der Hauptlenker L1 greift
dabei am Bildwagenkardan K2 an und dreht sich um
das gerätefeste Kardanzentrum K1, die Bewegung wird "
durch das Modellpunktkardan K3 (in der Fachliteratur
als Aufpunkt bezeichnet) eingeleitet. Auf dem Bildhauptwagen W1 ist die das Bildwagenkardan K2 tragende
Grundplatte G vertikal verschiebbar angeordnet. Die gewünschte Auswertebrennweite C0' läßt sich
entweder durch eine feststellbare vertikale Verschiebung des Kardans K1 am feststehenden Gerät oder
durch eine feststellbare Verschiebung des Bildwagenkardans K2 an der Grundplatte G vor Beginn der Auswertung
einstellen.
Die variable Änderung der Brennweite als Funktion der Bildneigung und des Abstandes ja wird von einer
Platte P und dem Hilf slenker L2 gesteuert. Die Platte P
ist um einen in der Platten- bzw. Führungsebene liegenden Punkt K5 am Bildwagen W1 allseitig kippbar
kardanisch gelagert. Der Lenker L2 ist mit der Platte P
starr verbunden, er steht normal zu ihr, und die Lenkerachse verläuft durch den Kardanpunkt K5.
Das andere Lenkerende führt durch die kardanisch gelagerte, aber gerätefeste Führungshülse K1. Der vertikale
Abstand / zwischen den beiden Kardanzentren K^ und K5 kann durch eine feststellbare vertikale Verschiebung
von AT4 meßbar vor Beginn der Auswertung
verändert und auf einen gewünschten Wert eingestellt werden. Bei einer Bildwagenbewegung schwenkt somit
der Lenker L2 um den Punkt K1 und kippt die Platte P
um K5.
Der Platte P steht der vertikale Tastkopf A gegenüber.
Er ist in zwei zueinander rechtwinklig stehenden Koordinatenrichtungen, die mit den x- und j-Geräteachsen
parallel laufen, horizontal auf der Grundplatte G verschiebbar angeordnet. In seiner Nullstellung, die
einer horizontalen Bildlage (Aufnahmeneigung ν = O) entspricht, steht er genau unter dem Kardan K5. Bei
einer Bildneigung wird der Tastkopf A um den Betrag D1 in Azimutrichtung der Nadirdistanz (Hauptschnittrichtung)
feststellbar verschoben, wobei die Verschiebung D1 mit Hilfe des Kreuzschlittens S1 in
den beiden Komponenten DX1 und Dyi erfolgt.
Mit seinem oberen Ende berührt der Tastkopf A stets die Plattenebene P. Das Zentrum des kugelförmigen
Kopfes von A liegt stets in der Führungsebene der Platte P, in der auch K5 liegt. Statt dieses
Kugelkopfes kann man ein Kardan benutzen, das in der Führungsebene von P gleitet.
Da die Grundplatte G vermittels der beiden Führungen F1 und F2 vertikal beweglich ist, folgt sie stets
der Vertikalbewegung des Bolzens A in Abhängigkeit von der Kippung der Platte P. Dabei führt jeweils
nur eine solche Bewegungskomponente des Lenkers L2 zu einer Vertikalbewegung des Bolzens A bzw. der
Grundplatte G, die in der Hauptschnittrichtung (Azimut der Nadirdistanz) liegt. Wie man leicht einsehen
kann, bewegt sich daher das Kardan K5 stets auf einer
Ebene, deren Neigung von der Dezentrierung D1 und
dem vertikalen Abstand / der Lenkerkardane Kt und
K5 abhängt.
Es bestehen die einfachen Beziehungen (Bild 2b)
Die Dezentrierung JO1 ist direkt oder über eine
Übersetzung U1 mit einer Dezentrierung D des Bildträgerwagens
W3 gegen den Zwischenwagen W2- ebenfalls
in zwei rechtwinkligen horizontalen Komponenten Dx und Dy — gekoppelt, entweder mechanisch oder
mit Drehmeldern. Für diese Dezentrierung wird nach Formel 4 gefordert:
wobei
D = c · tg v,
Dx = C-IgVx,
Dx = C-IgVx,
Dy= C- tg Vy,
D2 = Dx 2 + Dy\
D1 = U1- D.
Formet (6) in (5) eingesetzt, ergibt
ν = U1- — · c · tg ν.
ν = U1- — · c · tg ν.
In Formel (3) wird gefordert, daß
ν = J0 tg v.
ν = J0 tg v.
(3)
Mit Formel (1) ergibt sich daher für die Übersetzung W1
Daraus leitet man nach einer Reihenentwicklung von tg ν ab:
U1 = k-J-c
und für den Abstand /
f =
(7)
(8)
= 2-c-k-üjl
(12)
\ "4"
Vor Beginn des Orientierungsprozesses wird daher
(h) = 2-c-k-ü2 (13)
Man kann daher einige wenige Übersetzungsstufen wählen und ist gleichzeitig in der Lage, durch Variation
von / die Bedingung (8) exakt einzuhalten.
Obige Formeln sind vollkommen streng, und die beschriebene Vorrichtung erfüllt somit die geforderte
Steuerung der Auswertebrennweite.
Zur Korrektur von As dient ein zweiter HilfslenkerL3.
Er ist um einen festen Drehpunkt K8 am Bildwagen W1 kardanisch gelagert. Das andere Lenkerende
führt durch eine ebenfalls am Bildwagen W1 befestigte
kardanisch gelagerte Führungshülse K6. Der Vertikale Abstand h zwischen K6 und K8 kann durch
eine feststellbare Vertikalverschiebung von K6 meßbar
verändert werden. Dieses Kardan K6 läßt sich außerdem
mit Hilfe eines Kreuzschlittens S2 horizontal verschieben,
wobei diese Dezentrierung Z)2 wiederum in zwei Komponenten DX2 und Dy2 erfolgt und mit der
Übersetzung U2 direkt mit der Dezentrierung D gekoppelt
ist. In der Nullstellung D2 = 0 steht der Hilfslenker
L3 vertikal. Während der Auswertung, also bei einer Bildwagenbewegung, bleibt diese bei der Orientierung"
eingestellte Lenkerstellung im Gegensatz zu L2 unverändert. .
Auf dein Lenker L3 gleitet eine weitere kardanisch
gelagerte Führungshülse K7, deren Zentrum für ν = 0
mit dem Drehzentrum Ks des Lenkers L3 zusammenfällt.
Diese Kardanhülse ist durch die Führung .F3 vertikal und parallel zu sich selbst geführt und nimmt
über den Mitnehmer E an der Vertikalbewegung ν der Grundplatte G teil. Die Führung F3 steht vertikal auf
dem Bildträger-Zwischenwagen W2, der auf dem Bildhauptwagen
W1 ruht und diesem gegenüber kleine horizontale Parallelverschiebungen ausführen kann.
Bei einer Korrekturbewegung ν der Grundplätte G gleitet daher das Kardan ΚΊ auf dem schräg gestellten
Lenker und nimmt dabei in horizontaler Richtung den Bildwagen W2 und den auf ihm ruhenden Bildwagen
W3 mit dem Meßbild M mit. Diese Verschiebung
A s erfolgtzwangläufig in Richtung des Azimuts der Neigung des Lenkers L3, die infolge der Dezentrierung
D2 mit der Hauptschnittrichtung, also dem Azimut der Nadirdistanz, übereinstimmt.
Es bestehen folgende Beziehungen:
eingestellt. Das Korrekturglied
Ah = c-k-ü«
(14).
kann in der Regel vernachlässigt werden. Bei größeren Nadirdistanzen läßt sich h nach einer vorläufigen
Orientierung ohne weiteres zum endgültigen Betrag
A = (A) +JA (15)
verbessern, da dann ν ausreichend genau bekannt ist.
Der Orientierungsprozeß mit einem nach diesem Prinzip konstruierten Gerät geschieht in der gleichen
Weise wie an einem bekannten konventionellen Stereokartiergerät. Zu Beginn der Orientierung ist wie bei
jenen Geräten die Auswertebrennweite einzustellen.
die in diesem Fall den Betrag
(c0') = c-k (16)
hat; der strenge Wert:
u = ^-^ = c-k(l +—....) (17)
cosv V 2
cosv V 2
D2 = γ2 · D,
As _ D2
ν ~ A '
,(_v n U1-D-S0 U2-D U1-U2-C^tZ
A / A h-f
A / A h-f
(9)
(10)
Nach Gleichung (2) wird gefordert, daß
_5_ Λ = U1-U2-C2- tg2 ν - S0
12 V J ~ h-f
12 V J ~ h-f
(H)
unterscheidet sich praktisch nicht von (c0'), aber nach
der vorläufigen Orientierung läßt sich dieser Einstellwert ebenfalls wie A mit dem Glied zweiter Ordnung
korrigieren.
Neben dieser Auswertebrennweite ist der nach Gleichung(8) berechnete Abstand/ und der nach
Gleichung (13) berechnete Wert A einzustellen.
. Die relative und absolute Orientierung geschieht dann in gleicher Weise wie bei den bekannten konventionellen
Auswertegeräten, wobei die Dezentrierung Dx der Längsneigung und die Dezentrierung Dy
der Querneigungskomporiente entspricht. Im Gegensatz zu jenen Auswertegeräten gibt es hier jedoch
keine primären und sekundären Neigungsachsen. Die linearen Dezentrierungeh Dx und Dy wirken sich bei
der absoluten Orientierung vorteilhaft aus, da die im Modell gemessenen Höhenfehler nicht in Winkelwerte
umgerechnet werden müssen, sondern unmittelbar lineare Korrektionen für Dx und Dy ergeben.
Das vorliegende Konstruktionsprinzip bietet folgende Vorteile:
Das Gerät ermöglicht die strenge Auswertung von
Meßbildern sämtlicher praktisch vorkommenden Aufnahmebrennweiten.
Die horizontale Bildlage und die horizontal beweglichen Bildträger erlauben die Konstruktion einer sehr
einfachen und feststehenden Beobachtungsoptik.
Die stets horizontalen Bildträger verursachen keine deformierenden und damit genauigkeitsmindernden
Kräfte. Sämtliche beweglichen Geräteteile, auch die Lenker, können exakt gegeneinander ausgewogen
werden, so daß sie sich in jeder Stellung im Gleichgewicht befinden.
Neigbare Bildträger und die hierfür notwendigen Rahmen und Kardane entfallen. Statt dessen lassen
sich die Bild- und Modellwagen auf horizontalen und gerätefesten Führungen bewegen.
Die Korrektionsvorrichtungen für die Neigungskompensation führen nur kleine, stark untersetzte
Bewegungen aus, die betreffenden Bauteile lassen sich daher mit hoher Präzision herstellen und ergeben
genaue Korrekturen.
Die Korrektionseinrichtungen sind untereinander proportional gekoppelt, so daß für einen Freiheitsgrad
der Orientierung jeweils nur ein Bedienungselement zu betätigen ist. Der Orientierungsprozeß erfolgt in der
gleichen Weise wie bei den klassischen Auswertegeräten.
Die Korrektionseinrichtung zur Kompensation der Bildneigung kann ohne zusätzlichen Aufwand dem
Ausgleich von beliebigen systematischen Verzeichnungsfehlern des Aufnahmeobjektivs, der Kompensation
atmosphärischer Einflüsse und der Erdkrümmung dienen.
Die stets horizontale Meßbildlage und die feststehende Beobachtungsoptik gestatten, eine einfache
Zusatzeinrichtung für die Orthoprojektion zur Differentialentzerrung bergigen Geländes anzusetzen.
Der Modellraum wird stets optimal in den x-, y- und z-Bereichen genutzt, da die Auswertung stets mit
einer mittleren Kammerkonstante zwischen etwa 150 und 200 mm vorgenommen werden kann.
Claims (6)
1. Photogrammetrisches, stereoskopisch und räumlich-analog arbeitendes Universalauswertegerät
zur affinen und winkeltreuen Auswertung bei normaler, zu den Geräteachsen paralleler Bildlage,
mit Korrektionsvorrichtungen für eine konstante Bildverschiebung in Richtung des Azimuts
der Nadirdistanz und für eine variable Brennweitenveränderung zur Umformung des geneigten
Meßbildes auf den Normalfall, dadurch gekennzeichnet, daß eine weitere Korrektionsvorrichtung
vorgesehen ist, die eine variable Bildverschiebung (A s) in Abhängigkeit vom eingestellten
Bildpunkt und der Bildneigung in Riehtung des Azimuts der Nadirdistanz bewirkt und
daß diese Korrektionsbewegung (A s) linear mit der variablen Brennweitenänderung (ν) gekoppelt
ist und daß die Einstellungen der einzelnen Korrektionsvorrichtungen für die konstante Bildver-Schiebung
(D), die variable Brennweitenänderung (ν) und die variable Bildverschiebung (A s) proportional
miteinander gekoppelt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die miteinander gekoppelten
Korrektionsvorrichtungen auf dem Bildwagen angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die variable Brennweitenveränderung
(ν) durch eine vertikal auf dem Bildhauptwagen (W1) geführte Grundplatte (G) geschieht,
die das Bildwagenkardan (K2) und einen horizontal in den Komponenten (DX1 und Dy1)
verschiebbaren Tastkopf (A) trägt und die Tastkopfspitze in der Ebene (P) einer allseitig kippbaren
Platte geführt wird, die sich um das auf dem Bildhauptwagen (W1) angeordnete Kardanzentrum
(A5) dreht und deren Kippung durch einen Lenker (L2) steuerbar ist, der im Kardanzentrum
(K5) normal auf der Platte (P) steht und dessen anderes Ende von einer im vertikalen Abstand
(/) vom Plattenkardan (K5) kardanisch gelagerten
und am Geräterahmen vertikal verschieb- und feststellbaren Führungshülse (K4) gefesselt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die variable Bildverschiebung
(A s) durch einen das Meßbild tragenden Zwischenwagen (W2) geschieht, der auf dem Bildhauptwagen
(W1) horizontal und parallel zu sich selbst geführt wird und von einer Kardanhülse (K1)
steuerbar ist, die an der Vertikalbewegung (v) der Grundplatte (G) teilnimmt und auf einem' in Azimut-Richtung
der Nadirdistanz geneigten Lenker^) gleitet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Lenker (L3) auf dem Bildhauptwagen
(W1) im Kardanzentrum (K8) gelagert
ist und dessen Neigung von einer am Bildwagen (W1) kardanisch gelagerten Führungshülse (Uf6)
bestimmt ist, die sowohl horizontal in den Komponenten (DX2 und Dy2) als auch vertikal im
Abstand (A) von (K8) einstellbar ist und auf dem
die kardanisch gelagerte und durch die auf dem Zwischenwagen (W2) angeordnete Führung (F3)
vertikal und parallel zu sich selbst geführte Kardanhülse (K7) gleitet und eine Vertikalbewegung (v)
des Kardans (AT7) durch die Vertikalbewegung (v)
der Grundplatte (G) bewirkt und von einem Mitnehmer (E) direkt übertragbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopplungsgetriebe,
die die konstante Bildverschiebung (Dx bzw. Dy)
mit der Verschiebung (DX1 bzw. Dn) linear miteinander
koppeln, auswechselbar sind und auf diese Weise das Übersetzungsverhältnis (^1) veränderbar
ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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