DE1448257B2 - Differential-Polarograph - Google Patents
Differential-PolarographInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Differential-Polarograph mit zwei polarographischen Zellen,
einem Multivibrator, der eine Tropfensynchronisierungseinrichtung und einen Kippgenerator steuert,
welcher mit den polarographischen Zellen und dem einen Elektrodenpaar einer Kathodenstrahlröhre in
Verbindung steht, und einer Einrichtung zum Verstärken der Differenz zwischen den Strömen in den
beiden Zellen, die an das andere Elektrodenpaar der Kathodenstrahlröhre angeschlossen ist.
Bei einem solchen Polarograph wird ein linear ansteigendes
Potential der Anode einer polarographischen Zelle in den letzten 2 Sekunden der Lebensdauer
jedes Tropfens an einer tropfenden Quecksilberkathode übermittelt. Der Strom, welcher in der
Zelle durch diesen Spannungsverlauf erzeugt wird, wird umgewandelt und verstärkt, um eine Spannung
zu schaffen, welche sich für das Anlegen an die vertikalen Ablenkungsplatten einer Kathodenstrahlröhre
eignet. Die horizontalen Ablenkungsplatten werden mit einem Spannungsbereich beaufschlagt,
welcher mit demjenigen, der der Zellenanode übermittelt wird, so in Beziehung steht, daß die Wellenform,
welche an der Kathodenstrahlröhre in Erscheinung tritt, eine Funktion des Zellenstroms in Abhängigkeit
von der Zellenspannung ist.
Bei einer typischen Strom-Spannungs-Wellenform
erfolgt ein plötzlicher Anstieg des Stroms infolge der Reduktion eines der Bestandteile der Zellenlösung.
Die Spannung, welche dem Spitzenstrom entspricht, ist charakteristisch für die besondere Ionenart, welche
die Reduktion erfährt, und die Größe der Stromspitze hat sich als proportional der Konzentration dieser
Ionengattung herausgestellt.
Zusätzlich zu diesem Reduktionsstrom werden noch andere kleinere Ströme in der Zelle erzeugt, und
diese Ströme werden bei hohen Geräteempfindlichkeiten lästig. Einfache Annäherungen an diese interferierenden
Ströme wurden elektronisch in Kathodenstrahl-Polarographen erzeugt und von dem Gesamtzellenstrom
abgezogen, damit sich ein teilweiser Ausgleich ergibt. Ein zufriedenstellenderes Ergebnis
könnte erhalten werden, wenn genau gleiche störende Ströme abgezogen werden könnten, die in einer
zweiten Zelle erzeugt werden, welche eine reine Lösung enthält. Eine derartige Anordnung ist als
Differential-Polarograph bekannt.
Außer der Eliminierung von störenden Strömen hat der Differential-Polarograph andere Vorteile. Beispielsweise
läßt er sehr genaue Messungen von kleinen Unterschieden in den Konzentrationen von
zwei gleichartigen Lösungen zu. Eine andere Anwendungsform liegt in der Prüfung des Unterschieds
zwischen den Strömen, die in zwei gleichartigen Lösungen fließen, wenn man die den Lösungen zügeführten
Spannungen um eine sehr kleine konstante Spannung unterschiedlich macht. Die in diesem Fall
erzeugte Wellenform ist diejenige von dl/dV als
Funktion von V (wobei V die Zellenspannung ist). Dies ist dann eine Ableitung der normalen Strom-Spannungs-Wellenform,
und dadurch ist es möglich, Stromspitzen zu ermitteln und zu messen, welche zu dicht beieinander auftreten, um durch normale Mittel
aufgelöst zu werden.
Obgleich diese theoretischen Vorteile eines Differential-Polarographen
seit einigen Jahren erkannt worden sind, hat es sich als äußerst schwierig herausgestellt,
ein praktisches Gerät herzustellen, welches die erforderliche Präzision hat. Ein Hauptproblem
war die Beseitigung von Geräuschen und Drift, da man sichergehen muß, daß alle Änderungen im Ausgangsssignal
eine Folge von polarographischen Effekten und nicht von Stromkreis- bzw. Schaltungsfehlern sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen für den Serienbau geeigneten Differential-Polarographen
zu schaffen, bei dem durch die Gleichstromverstärker bedingten Nachteile, wie Störanfälligkeit
und Drift, vermieden werden.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Verstärkereinrichtung für jede Zelle eine in der
Mitte angezapfte und mit der Zelle in Verbindung stehende Transformator-Primärwicklung aufweist, die
mit vier ringförmig und in Reihe geschalteten Dioden an deren einen Diagonalstellen in Verbindung steht
und an deren anderen Diagonalstellen eine in der Mitte angezapfte Sekundärwicklung eines über die
Primärwicklung mit einer Wechselstromquelle in Verbindung stehenden Transformators angeschlossen ist,
und daß die Verstärkereinrichtung außerdem aus einer Vorrichtung zum Ableiten eines der Differenz
zwischen den Strömen in den beiden in der Mitte angezapften Primärwicklungen proportionalen Wechselstromsignals
und aus einem mit dieser über einen Wechselstromverstärker verbundenen phasenempfindlichen
Gleichrichter besteht-
Die Vorrichtung zum Ableiten des Differenzwechselstromsignals kann die Sekundärwicklung eines
Transformators sein, wobei die beiden in der Mitte angezapften Primärwicklungen Wicklungen des gleichen
Transformators sein können.
Die Erfindung ermöglicht eine sehr große Genauigkeit und Wiedergabefähigkeit von Ergebnissen.
Andere Vorteile der erfindungsgemäßen Anordnung sind der niedrige Reihenwiderstand, welche der
Modulator dem Zellenstromkreis darbietet, so daß ein Ausgleich eines solchen Widerstandes nicht notwendig
ist, und außerdem der Umstand, daß die Ströme in den beiden Zellen am Verstärkereingang
subtrahiert werden, so daß nur ein einziger Verstärker erforderlich ist.
Die Erfindung wird nunmehr an Hand der sie beispielsweise wiedergebenden Zeichnung näher erläutert,
und zwar zeigt
F i g. 1 ein Blockschaltbild eines Differentialpolarographen gemäß der Erfindung, während
F i g. 2 und 3 ausführlichere Schaltbilder von Alternativformen des Modulators, der in dem Polarographen
von F i g. 1 verwendet ist, darstellen.
F i g. 1 zeigt einen Multivibrator 1 mit ungleichen metastabilen Zuständen. Der Multivibrator 1 steuert
einen linearen Kippgenerator 2 derart, daß der Generator 2 eine Ruheperiode hat (im allgemeinen
etwa 5 Sekunden), während der Quecksilbertropfen anwächst, und eine Kipp-Periode (im allgemeinen
etwa 2 Sekunden), während welcher ein linear anwachsendes Potential dem Tropfen übermittelt wird.
Am Ende der Kipp-Periode liefert der Multivibrator 1 einen Impuls an eine Tropfensynchronisierungseinrichtung
3, welche den Tropfen zum Fallen bringt. Das linear anwachsende Potential wird über
einen Kippverstärker 4 nach der polarographischen Zelle 5 übermittelt. Der Kippverstärker 4 hat die
Aufgabe, einen im wesentlichen konstanten Wert der Spaniningsändcrung an den Anschlüssen der Zolle 5
und eines Modulators 6 aufrechtzuerhalten. Der Aus-
gang der Zelle 5 wird dem Modulator 6 zugeführt, der durch einen Oszillator 7 betrieben wird. Eine zweite
polarographische Zelle 22 ist mit dem Kippverstärker 4 verbunden, und ihr Ausgang wird einem
zweiten Modulator 23 zugeführt, der ein Ausgangssignal erzeugt, dessen Wellenform in Gegenphase zu
derjenigen ist, die durch den Modulator 6 erzeugt wird. Die beiden Ausgänge werden in einem Differentialverstärker
24 kombiniert, der einen Ausgang hat, welcher der Differenz zwischen den Ausgängen
der Modulatoren 6 und 23 proportional ist. Der Ausgang des Differentialverstärkers 24 wird an den Eingang
eines Verstärkers 9 übermittelt.
Der Ausgang des Verstärkers 9 wird phasenempfindlich durch einen Gleichrichter 10 gleichgerichtet,
weiter in einem Gleichstromverstärker 11 verstärkt und den F-Platten der Kathodenstrahlröhre
12 zugeführt. Die Ausgangsspannung des Verstärkers
11 ist so groß, daß eine Abdrift unbedeutend ist.
Die Z-Platten-Ablenkung des Kathodenstrahlrohrs
12 wird unmittelbar vom Kippgenerator 2 über einen Ablenkverstärker 13 bewirkt.
Im Modulator 6 sind Dioden D1, D 2, D 3 und D 4
(F i g. 2) ringförmig in Reihe geschaltet, um in der gleichen Richtung rund um den Ring zu leiten. Die
Punkte C und D liegen an einer ersten Primärwicklung 14 eines Transformators Tl. Die polarographische
Zelle 5 hat eine mittlere Anzapfverbindung zur Primärwicklung 14. Die Sekundärwicklung 15
eines zweiten Transformators T2 ist durch eine Mittelanzapfung 16 geerdet, und seine Primärwicklung
17 ist zwecks Zuführung eines Signals zwischen den Punkten A und B mit einer Wechselstromquelle
18 verbunden, um die Konduktion der Dioden D1,
D2,D3 und D 4 zu steuern. Die Sekundärwicklung
21 des Transformators Tl führt zum Verstärker 9. Die zweite polarographische Zelle 22 ist mit einer
Mittelanzapfung einer Primärwicklung 25 eines Transformators T 3 verbunden. Die Dioden D 5, D 6,
D 7 und D 8 sind ringförmig in Reihe geschaltet, um
in der gleichen Richtung rund um den Ring zu leiten. Die Punkte C und D' sind mit der Primärwicklung 25
des Transformators T 3 verbunden, und die übrigen beiden Punkte des Ringes sind an der Sekundärwicklung
15 des Transformators Γ 2 über Leitungen
19 und 20 angeschlossen.
Die Schaltungsanordnung gemäß F i g. 2 arbeitet wie folgt:
Die Punkte D und D' werden zu Punkten von hoher Impedanz in dem einen Halbzyklus des durch
die Wechselstromquelle 18 erzeugten Signals, wodurch bewirkt wird, daß die resultierenden Zellenströme
von den polarographischen Zellen 5 und 22 in entsprechender Weise über die Primärwicklungen
14 und 25 der Transformatoren Tl und T 3 geschaltet werden. Im anderen Halbzyklus werden die
Punkte C und C gleichzeitig zu Punkten hoher Impedanz. Die resultierenden Signale in den Sekundärwicklungen
21 und 26 der Transformatoren Tl und T 3 infolge der Schwankungen in den Transformator-Primärwicklungen
14 und 25 sind in Gegenphase und heben sich gegenseitig auf, solange wie die resultierenden Zellenströme der polarographischen
Zellen 5 und 22 gleich sind.
In F i g. 3 haben die Schaltungselemente 5, 14 bis einschließlich und 22 sowie die Bezugszeichen D1,
D2,D3,D4,C,D,A,B und Γ2 die gleiche Bedeutung
wie in Fig. 2. D5, D6, Dl, DS, C" und D'
haben zwar die gleiche Bedeutung wie in Fig. 2, jedoch ist der Diodenring, auf welchen sie sich beziehen,
so angeordnet, daß er in entgegengesetzter Richtung zu dem entsprechenden Diodenring in
Fig. 2 leitet. Der Transformator Γ4, der die Transformatoren
T1I und Γ3 gemäß Fig. 2 ersetzt, hat
zwei in der Mitte angezapfte Primärwicklungen 28 und 29 und eine Sekundärwicklung 27.
Die Schaltung arbeitet in der gleichen Weise wie die in F i g. 2 dargestellte, wobei die Primärwicklungen
28 und 29 die Stelle der jeweiligen Primärwicklungen 14 und 25 einnehmen, nur mit dem
Unterschied, daß der in der Sekundärwicklung 27 induzierte Strom unmittelbar mit der Differenz der
Ströme in den Primärwicklungen 28 und 29 in Beziehung steht.
Claims (2)
1. Differential-Polarograph mit zwei polarographischen Zellen, einem Multivibrator, der eine
Tropfensynchronisierungseinrichtung und einen Kippgenerator steuert, welcher mit den polarographischen
Zellen und dem einen Elektrodenpaar einer Kathodenstrahlröhre in Verbindung steht, und einer Einrichtung zum Verstärken der
Differenz zwischen den Strömen in den beiden Zellen, die an das andere Elektrodenpaar der
Kathodenstrahlröhre angeschlossen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verstärkereinrichtung für jede Zelle (5, 22) eine in der Mitte angezapfte und mit der Zelle (5, 22) in
Verbindung stehende Transformator-Primärwicklung (14, 25, 28, 29) aufweist, die mit vier ringförmig
und in Reihe geschalteten Dioden (D 1 bis D 4, D 5 bis D 8) an deren einen Diagonalstellen
(C, D; C, D') in Verbindung steht und an deren anderen Diagonalstellen eine in der Mitte angezapfte
Sekundärwicklung (15) eines über die Primärwicklung (17) mit einer Wechselstromquelle
(18) in Verbindung stehenden Transformators (T 2) angeschlossen ist, und daß die Verstärkereinrichtung
außerdem aus einer Vorrichtung (24, 27) zum Ableiten eines der Differenz zwischen
den Strömen in den beiden in der Mitte angezapften Primärwicklungen (14, 25, 28, 29) proportionalen
Wechselstromsignals und aus einem mit dieser über einen Wechselstromverstärker (19)
verbundenen phasenempfindlichen Gleichrichter (10) besteht.
2. Differential-Polarograph nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (27)
zum Ableiten des Differenzwechselstromsignals die Sekundärwicklung eines Transformators (T 4)
ist und daß die beiden in der Mitte angezapften Primärwicklungen (28, 29) Wicklungen des gleichen
Transformators (T 4) sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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---|---|---|---|
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US2879469A (en) * | 1954-01-01 | 1959-03-24 | Electroflo Meters Co Ltd | Ion-concentration measuring and/or controlling apparatus |
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