DE1445079C - Katalytisches Verfahren zur Herstellung von 2,2'-Dipyridyl - Google Patents
Katalytisches Verfahren zur Herstellung von 2,2'-DipyridylInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein katalytisches Verfahren zur Herstellung von 2,2'-Dipyridyl aus Pyridin mit
Raney-Nickel.
In J. Chem. Soc, 1959, S. 3046 bis 3049, ist ein
Verfahren zur Durchführung dieser Reaktion beschrieben. Das Pyridin wird mit dem Katalysator zusammen
in einen Behälter gegeben und unter Rückfluß gehalten. Es wurde jedoch gefunden, daß bei
diesem Verfahren der Katalysator sehr schnell seine Aktivität verliert und die Bildung von 2,2'-Dipyridyl
bereits aufhört, bevor annehmbare Ausbeuten an diesem Produkt erhalten werden. Dieses Verfahren
zur Herstellung von 2,2,'-Dipyridyl ist deshalb teuer und zeitraubend, da man den verbrauchten Katalysator
sehr häufig durch einen frischen Katalysator ersetzen muß. Auch wenn man bei diesem Verfahren
das Pyridin durch den Raney-Nickel-Katalysator bei
60 bis 70' C hindurchleitet, ergeben .sich keine
höheren Ausbeuten an 2,2'-Dipyridyl.
Es wurde nun gefunden, daß die Deaktivierung des Katalysators erheblich verzögert wird, wenn der
Katalysator mit dem Pyridin bei Temperaturen oberhalb 80 C, vorzugsweise zwischen 100 und 12O0C,
zusammengebracht wird und die Reaktionsprodukte, einschließlich des 2,2'-Dipyridyls, unmittelbar nach
ihrer Bildung vom Katalysator getrennt werden. Als Folge der dadurch erzielten längeren Lebensdauer
des Katalysators werden höhere Raum-Zeit-Ausbeuten an 2,2'-Dipyridyl und höhere Prodiiktionsgeschwindiykeiten
erzielt. Außerdem wurde gefunden, daß man zweckmüßigerweise die Raumgescliwindigkeit,
d. h. das Verhältnis der Menge des am Katalysator pro Stunde vorbeifließenden flüssigen Pyridins
zur Menge des Katalysators oberhalb 3:1, vorzugsweise zwischen 5 : 1 und 12:1, hält.
Demgemäß betrillt die Erfindung ein katalytisches Verfahren zur Herstellung von 2,2'-Dipyridyl aus
Pyridin mit Raney-Nickel, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Reaktionsprodukte, einschließlich
2,2'-Dipyridyl, kontinuierlich oder diskontinuierlich durch Verdrängung mittels Pyridins vom Katalysator
entfernt werden, wobei das mit dem Katalysator in Berührung kommende Pyridin bei Temperaturen
oberhalb X()° C gehalten wird.
Vorzugsweise wird hierbei die Temperatur zwischen 100 und 1200C gehalten. Erfindungsgemäß
kam die Reaktionstemperatur am Raney-Nickel-Katalysator durch einen Wärmeaustausch zwischen
einem Strom heißen Pyridindampfs und einem Strom von kondensiertem Pyridin aufrechterhalten werden,
wobei der Wärmeaustausch entweder direkt gleichzeitig mit dem Massenaustausch zwischen der flüssigen
und der Dampfphase oder mittels eines Wärmeaustauschers bewirkt wird.
Das Verhältnis der pro Stunde am Katalysator vorbeifließenden und mit ihm in Berührung kommenden
Menge an flüssigem Pyridin zur Katalysatormenge wird vorzugsweise größer als 3:1, insbesondere zwischen
5: 1 und 12: 1, gehalten.
Weiterhin besteht eine besondere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens darin, daß
das nicht umgesetzte, von den Reaktionsprodukten abgetrennte und z. B. durch Destillation, vorzugsweise
durch Rektifikation in einer Kolonne, gereinigte Pyridin über Kopf von der Kolonne dampfförmig abgenommen
und in das oben beschriebene katalytische Verfahren zurückgeführt wird. Die vorzugsweise
unter diesen Betriebsbedingungen zu verwendende Kolonne bedarf einer Trennleistung, die mehr als
acht theoretischen Böden entspricht.
Obgleich es möglich ist, das erfindungsgemäße Verfahren oberhalb Atmosphärendruck und daher
bei Temperaturen oberhalb 120° C durchzuführen, und obgleich die Erfindung nicht auf den Siedepunkt
des Pyridins bei Atmosphärendruck beschränkt ist, wird die dadurch erzielte Ausbeuteverbesserung durch
die Unbequemlichkeit eines unter Druck durchgeführten Verfahrens und die höhere Geschwindigkeit
der Teerbildung wettgemacht. Gleicherweise ist es er findungsgemäß möglich, das Verfahren beim Raumgeschwindigkeiten
oberhalb 12 zu betreiben, jedoch wird bei sehr hohen Raumgeschwindigkeiten, z. B.
über 20, der Gewinn an Raum-Zeit-Ausbeute kleiner und wird wettgemacht durch den Anstieg der zur
Abtrennung des Produktes von nicht umgesetztem Pyridin aufzuwendenden Kosten. Unter technischen
Betriebsbedingungen hängt die wirtschaftlichste
ao Raumgeschwindigkeit vom gewünschten Produktionsumfang
und dein Verhältnis anderer Unkostenfaktoren ab, z. B. der Größe des Konverters (der
Katalysatorzone), der Destillationseinrichtung zur Rückgewinnung von nicht umgesetztem Pyridin und
den Energiekosten, jedoch werden in jedem Fall bei Raunigeschwindigkeiten oberhalb 3 wesentliche Ausbeuteverbesserungen
erzielt.
Ohne den Umfang der Erfindung oder diese an sich von der Richtigkeit theoretischer Erklärungen
abhängig zu machen, wird festgestellt, daß der zugrunde liegende Mechanismus anscheinend eine Inaktivierung
des Katalysators nicht nur durch Nebenprodukte der Reaktion oder durch Verunreinigungen
im Pyridin, sondern durch das 2,2'-DipyridyI selbst ist.
Bei einer anderen Ausfiihrungsform der Erfindung wird fiüssiges Pyridin nahe seinem Siedepunkt durch
ein Katalysatorbett nach oben geleitet; bei dieser Anordnung befindet sich der Katalysator in einem
undurchlässigen Gefäß, ζ. B. einen nur oben offenen
Tiegel,, und die Reaktionsprodukte, bestehend aus 2,2'-Dipyridyl und nicht umgesetztem Pyridin, fließen
von der Oberkante des Gefäßes in das Siedegefäß über. Das vom Kühler ablaufende rückfließende
Pyridin wird beispielsweise mittels eines Trichters oder einer anderen bekannten Rückflußsammelvorrichtung
gesammelt und dem Boden des Katalysatorbettes durch ein Rohr zugeführt. Der zur Erzielung
des Flüssigkeitsflusses durch das gepackte Katalysatorbett
notwendige Druck wird zweckmäßigerweise durch hydrostatischen Druck des Pyridins im Rohr
erhalten. Diese Ausführungsform hat den Vorteil eines gleichmäßigeren und schnelleren Pyridinfiusses
durch das Katalysatorbett.
Eine zweckmäßige Maßnahme, um die Temperatur des Katalysators in die Nähe des Pyridinsiedepunkts
einzustellen, ist, den Pyridindampf vom Siedegefäß längs des den Katalysator und das zurückgeflossene
Pyridin enthaltenden Gefäßes zu leiten, d. h.
einen Wärmeaustausch durch die Wände des Gefäßes vorzusehen oder statt dessen einen teilweisen Massenaustausch zwischen dem Pyridindampf und dem
zurückfließenden Pyridin zu gestatten.
Praktische Anordnungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden an Hand der Zeichnung beschrieben.
F i g. 1 zeigt einen Längsschnitt einer Ausführungsform und
F i g. 2 einen Längschnitt einer zweiten Ausführungsform
der Vorrichtung.
Zu Fig. 1: Die gezeigte Vorrichtung weist ein
Siedegefäß 3 auf, das über ein Rohr 4 mit einer isolierten Hülse 5 verbunden ist, die ihrerseits in einen
darüber befindlichen Rückflußkühler 6 mündet. Der Kühler 6 ist zur Atmosphäre offen.
In der Hülse 5 befindet sich koaxial mit ihr ein besonderes rohrförmiges Reaktionsgefäß 7, etwas
oberhalb des Bodens davon eine flüssigkeitsdurchlässige gesinterte Glasfrittenscheibe 8. Ein seitliches
Rohr 9 öfTrrct sich in den Raum zwischen der Fritte 8
und dem Boden des Rohres 7 und erstreckt sich außerhalb dessen ein Stück nach oben. Trockner
Raney-Nickel-Katalysator 10, der durch eine Pyridinschicht 11 bedeckt ist, befindet sich im Rohr 7 und
ruht auf der Fritte 8.
Im Betrieb wird eine weitere Menge 12 an Pyridin im Siedegefdß 3 bei einer Temperatur von ungefähr
1150C, je nach Atmosphärendruck, am Sieden gehalten,
wobei der Pyridindampf außerhalb des Rohres 7 durch die Hülse 5 nach oben in den
Kühler 6 steigt, wo er kondensiert und in das Rohr 7 zurückfließt. Bei Anwachsen des hydrostatischen
Druckes des flüssigen Pyridins 11 wird ein Teil des flüssigen Pyridins 11 durch den Katalysator 10 gedruckt.
Ein Teil des durch den Katalysator tretenden Pyridins reagiert unter Bildung von 2,2'-DipyridyI,
und die Reaktionsprodukte werden zusammen mit nicht umgesetztem Pyridin durch das Seitenrohr 9
nach oben gedruckt, aus dessen offenem Ende die Reaktionsprodukte und Pyridin in das Siedegefäß 3
zurückfließen. Das nicht umgesetzte Pyridin wird dann durch die Vorrichtung wieder in den Kreislauf
zurückgeführt. Von Zeit zu Zeit können Pyridin und Reaktionsprodukte aus dem Siedegefäß 3 entfernt
und frisches Pyridin zugefügt werden, bis der Katalysator inaktiviert ist.
Bei Verwendung dieser Vorrichtung wird der Katalysator jederzeit mit Pyridin bedeckt gehalten und dadurch
eine Feuergefahr vermieden, die wegen der Selbstentzündlichkeit von Raney-Nickel besteht.
Außerdem werden die Reaktionsprodukte kontinuierlich kurz nach ihrer Bildung vom Katalysator entfernt.
In der in F i g. 2 erläuterten Vorrichtung sind das Siedegefäß 3, das Rohr 4, die Hülse 5 und der
Rückflußkühler6 ebenso angeordnet wie in Fig. 1.
In der Hülse 5 befindet sich ein koaxial angeordnetes Rohr 13, welches am unteren Ende geschlossen und
teilweise mit trockenem Raney-Nickel-Katalysator 14 gefüllt ist. Der Rest des Rohres 13 ist mit Pyridin 15
gefüllt. Ein Trichter 16 ist axial in das Rohr 13 eingesetzt, so daß die Trichteröffnung selbst sich oberhalb
des oberen Endes des Rohres 13 sich befindet und das untere Ende des Trichterrohres sich in dem
unteren Bereich des Rohres 13 öffnet.
Im Betrieb wird eine weitere Menge 12 an Pyridin im Siedegefäß 3 am Sieden gehalten, wobei der
Pyridindampf zwischen dem Rohr 13 und der Hülse 5 zum Kühler 6 aufsteigt. Das Kondensat tropft in die
öffnung des Trichters 16, wo es einen genügenden hydrostatischen Druck entwickelt, um einen Teil des
Pyridins vom unteren Ende des Trichterrohres her durch den Katalysator 14 nach oben zu drücken und
vom Rohr 13 in das Siedegefäß 3 überlaufen zu lassen. Beim Durchtritt durch den Katalysator 14
reagiert ein Teil des mit dem Katalysator in Berührung kommenden Pyridins, und die Reaktionsprodukte
werden in das Siedegefäß 3 abgeführt. Das nicht umgesetzte Pyridin wird im Kreislauf wieder
durch die Vorrichtung geführt. Das Pyridin und die Reaktionsprodukte können aus dem Siedegefäß 3
entnommen und durch frisches Pyridin ersetzt werden.
Bei dieser Vorrichtung wird ebenfalls der Katalysator mit Pyridin bedeckt gehalten, und die Reaktionsprodukte
werden kontinuierlich kurz nach ihrer Bildung vom Katalysator entfernt.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Trockenes entgastes Raney-Nickel wurde aus K)Og
Raney-Nkkcllegierung in einem evakuierten Kolben
nach dem üblichen Verfahren, wie es von Badger und Sasse (Journal Chemical Society, 1956, S. 616)
beschrieben wurde, hergestellt. Zu dem Raney-
ao Nickel-Katalysator wurden 300 g handelsübliches Pyridin mit einem Siedunereieh von 2' C gegeben.
Die Aufschlämmung des Katalysators im Pyridin wurde dann in das Rohr 7 der in F i g. I dargestellten
Vorrichtung, d. h. einer abgewandelten Soxhlet-Apparatur, gegeben, wobei wegen der bekannten
pyrophoren Natur des Katalysators sorgfältig vermieden wurde, den trockenen Katalysator
der Luft auszusetzen, und der Pyridinüberschuß über das Aufnahmevermögen des Rohres hinaus wurde
durch den Seitenarm 9 in das Siedegefäß 3 überfließen gelassen. Der Katalysator bildete im Rohr ein
Bett von ungefähr 51 mm Höhe unter 203 mm darüberstehendem
Pyridin.
Das Siedegefäß 3 wurde so erwärmt, daß das rlüssige
Pyridin durch den Katalysator mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 10 ecm pro Minute
zurückfloß. Von Zeit zu Zeit wurde die Reaktion unterbrochen und die im Siedegefäß befindliche
Mischung durch frisches Pyridin ersetzt. Das Produkt wurde durch Destillation isoliert, und es wurden die
folgenden Ergebnisse erhalten:
Zeit
Gesamtmenge an isoliertem
2.2'-Dipyridyl
2.2'-Dipyridyl
11 Stunden | 66 g |
23 Stunden | 106 g |
44 Stunden | 149 g |
91 Stunden | 216g |
114 Stunden | . 251 g |
163 Stunden | 289 g |
256 Stunden | 347 g |
346 Stunden | 400 g |
Die Extrapolation der Ausbeutekurve ergibt eine Endausbeute von ungefähr 500 g.
Das 2,2'-Dipyridyl siedete über einen Bereich von 4- C7 d. h. bei 146 bis 150" C unter ungefähr 20 mm
Hg Druck, und war im wesentlichen frei von unerwünschten Isomeren; es wurde jedoch nach mehrwöchiger
Lagerung braun. Das zurückgewonnene Pyridin wurde mittels Gaschromatographie untersucht
und schien in seiner Qualität dem Ausgangsmaterial gleich zu sein. Etwas Destillationsrückstand
wurde gebildet, jedoch in einer Menge von weniger als 5 Gewichtsprozent des Produktes.
Zum Vergleich wurde ein Versuch mit gleichen Mengen des gleichen Katalysators und von Pyridin
durchgeführt, wobei aber der Katalysator dauernd in der Gesamtmenge des im Siedegefäß siedenden
Pyridins eingetaucht war, ohne daß der abgewandelte Soxhlct-Apparat verwendet wurde. Man erhielt die
folgenden Ergebnisse:
Zeit |
Gesamtmenge an isoliertem
2,2'-Dipyridyl |
11 Stunden 51 Stunden 141 Stunden |
14 g 19,7 g 20,3 g |
10
Offensichtlich führt also die Verwendung der erfmdungsgcmüßen
Vorrichtung und des erfindungsgc- ao mäßen Verfahrens zu einer außergewöhnlichen Verlängerung
der wirksamen Lebensdauer des Katalysators und einer entsprechenden Verbesserung bei der
technischen Herstellung von 2,2'-Dipyridyl.
»5
Der Versuch des Beispiels 1 wurde wiederholt, wobei jedoch die Vorrichtung der F i g. 1 in einer etwas
abgewandelten Form verwendet wurde. Der von der äußeren Hülse 5 und dem Rohr 7 gebildete Raum
wurde mit Glaswendeln versehen, um eine Rektifizierungskolonne zu erhalten. Während des Versuches
wurde ein Teil des zurückfließenden Pyridins mittels bekannter, in F i g. 1 nicht gezeichneter Mittel über
die Glaswcndcl verteilt, und der Rest der Rückflußmenge
wurde in das Rohr 7 geleitet. Die Siedegeschwindigkeit wurde so eingestellt, daß die Durchflußgeschwindigkeit
des flüssigen Pyridins durch das Rohr 7 ungefähr 10 ecm pro Minute und die im
Raum zwischen der Hülse 5 und dem Rohr 7 erzielte Rektifikation äquivalent zu ungefähr acht theoretischen
Böden war. Die Umsetzung wurde 114 Stunden
durchgeführt, und das Produkt wurde durch Destillation wie im Beispiel 1 isoliert. Die Gesamtausbeute
nach 114 Stunden betrug 343 g. Im Vergleich
mit Beispiel 1 bedeutet das eine Ausbeuteverbesserung von 37° 0.
Statt dessen kann, man auch eine gefüllte Frakiionierungskolonne
zwischen das Siedegefäß 3 und die durch die äußere Hülse 5 gebildete Kammer der Fig. 1 einschalten.
B e i s ρ i e 1 4
Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei jedoch eine Durchflußgeschwindigkeit des flüssigen Pyridins durch
das Katalysatorbett von ungefähr 6,8 ecm pro Minute angewandt wurde. Nachdem die Umsetzung 55 Stunden
lang durchgeführt worden war. erhielt man eir.e Gesamtausbeute von 114.g 2,2'-DipyridyI. Obgleich
diese Ausbeute den Ausbeuten des Beispiels 2 gegenüber immer noch weitaus höher ist, zeigt ein Vergleich
mit Beispiel 1 die vorteilhafte Wirkung der höheren Raumgeschwindigkeit des Beispiels 1 auf die
Raum-Zeit-Ausbeute.
Der Versuch des Beispiels 1 wurde wiederholt, wobei der Kühler 6 der Atmosphäre gegenüber abgeschlossen
und der Druck im System mittels einer Vakuumpumpe vermindert wurde, um einen Siedepunkt
von ungefähr 100° C im Siedegefäß zu erhalten. Die Durchflußgeschwindigkeit des Pyridins durch das
Katalysatorbett war unter diesen Bedingungen wieder ungefähr 10 ecm pro Minute. Die nach 60 Stunden
erhaltene Gesamtausbeute betrug 108 g. Wenn man also die Ergebnisse des Beispiels 1 graphisch darstellt
und die Ausbeute nach 60 Stunden durch Interpolation ermittelt, beträgt die Ausbeute des Beispiels
5 ungefähr 60% der im Beispiel 1 bei 115 C erhaltenen, was den Einfluß der Temperatur aufzeigt.
Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei eine Durchflußgeschwindigkeit des flüssigen Pyridins durch das
Katalysatorbett von ungefähr 8,4 ecm pro Minute angewandt wurde. Nach 1 Stunde wurde eine Ausbeute
von 11.5 g 2,2'-Dipyridyl erhalten.
Beispiel 1 wurde wiederholt unter Verwendung der Vorrichtung gemäß Fig. 2 an Stelle der von Fig. 1.
Es wurden im wesentlichen identische Ergebnisse erhalten.
Claims (9)
1. Katalytisches Verfahren zur Herstellung von 2.2'-Dipyridyl aus Pyridin mit Raney-Nickcl, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reaktionsprodukte, einschließlich 2,2'-Dipyridyl, kontinuierlich
oder diskontinuierlich durch Verdrängung mittels Pyridins vom Katalysator entfernt werden,
wobei das mit dem Katalysator in Berührung kommende Pyridin bei Temperaturen oberhalb
80" C gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mit dem Katalysator in
Berührung kommende Pyridin bei einer Temperatur zwischen 100 und 120 C gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsprodukte, einschließlich
2.2'-Dipyridyl. vom nicht umgesetzten Pyridin abgetrennt werden und letzteres im Kreislauf zum Katalysator zurückgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3. dadurch gekennzeichnet,
daß die Abtrennung der Reaktionsprodukte, einschließlich des 2.2'-Dipyridyls. vom
Pyridin durch Destillation ausgeführt und das destillierte Pyridin kondensiert und wieder im
Kreislauf zurückgeführt wird.
5. Verfahren nach. Anspruch 4. dadurch gekennzeichnet,
daß die Destillation in einer Kolonne durchgeführt wird, deren Trennwirkung
unter Betriebsbedingungen äquivalent zu mehr als acht theoretischen Böden ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionstemperatur
am Raney-Nickel-Katalysator durch Wärmeaustausch zwischen Strömen von
heißem Pyridindampf und von kondensiertem Pyridin aufrechterhalten wird, wobei der Wärmeaustausch
entweder direkt gleichzeitig mit einem Massenaustausch zwischen der flüssigen und der
Dampfphase oder mittels eines Wärmeaustauschers bewirkt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Pyridin nahe oder bei seinem Siedepunkt gehalten wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verhältnis der pro Stunde am Katalysator vorbeifließenden und mit ihm in Berührung kommen-
den Menge an flüssigem Pyridin zur Menge des Katalysators größer als 3:1 ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Menge des
pro Stunde am Katalysator vorbeifließenden und mit ihm in Berührung kommenden flüssigen
Pyridins zur Menge des Katalysators zwischen 5:1 und 12:1 ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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